24 Zu Gast Zyprische Löwen mit portugiesischem Temperament
Die Löwen aus <strong>Limassol</strong>. Foto: imago. Mit nur einem Punkt aus vier Spielen geht es für <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in der UEFA Europa League vermutlich nur noch um die Ehre. In der zyprischen Liga ist <strong>Borussia</strong>s heutiger Gegner allerdings noch ungeschlagen „Desconhecido“ heißt auf Deutsch „unbekannt“. Ein Wort, das <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in der UEFA Europa League treff end beschreibt. Erstens skizziert es eventuell das Bild, welches die Vertreter von Olympique Marseille, Fenerbahçe Istanbul und <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> von <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> nach der Auslosung der Gruppe C hatten. Zweitens ist „desconhecido“ nicht etwa Griechisch oder Türkisch, sondern Portugiesisch. Elf Spieler stehen bei <strong>AEL</strong> unter Vertrag, die der portugiesischen Sprache mächtig sind – darunter drei Brasilianer, sechs Portugiesen oder portugiesisch-stämmige Profi s und drei Spieler aus Angola, der ehemaligen Kolonie Portugals, dessen offi zielle Landessprache – wie auch in Brasilien – Portugiesisch ist. Günstig, dass der neue Trainer Jorge Costa ebenfalls Portugiese ist. Seit 30 Tagen ist der 41-Jährige beim zyprischen Meister im Amt, eingestellt für den entlassenen Pambos Christodoulou, der beim torlosen Heimspiel gegen <strong>Borussia</strong> noch auf der Trainerbank saß. Um die Entlassung nachvollziehen zu können, muss man den zyprischen Fußball, beziehungsweise die Verhältnisse in der zyprischen Liga verstehen. Christodoulou ist vermutlich einer der wenigen Trainer Europas, der ohne Niederlage in der Liga und dennoch aus sportlichen Gründen entlassen wurde. Drei Siege, drei Unentschieden in der Divison A und drei Niederlagen und ein Unentschieden in der UEFA Europa League waren Grund genug, den gebürtigen Zyprer vor die Tür zu setzen. Zu viele Unentschieden, fanden die Verantwortlichen des Clubs. Auf Platz vier stehend, mit drei Punkten hinter Spitzenreiter APO- EL Nikosia, hat sich die Platzierung unter Jorge Costa leicht verbessert. Drei Siege fuhr die Mannschaft unter dem Portugiesen ein, einmal spielte sie remis. „Jorge ist ein sehr guter Trainer, der viel Wert auf Disziplin legt und alle Spieler gleich behandelt. Er verfolgt eine off ensive Spielphilosophie und bevorzugt ein schnelles 4-3-3-System. Teamgeist ist ihm sehr wichtig. Ich wünsche ihm viel Erfolg bei <strong>AEL</strong>“, sagt Ionut Rada, Abwehrspieler in Diensten von Cluj, dem vorherigen Arbeitgeber Costas. Erfolg, der in der UEFA Europa League bisher ausblieb. Zuletzt verlor <strong>AEL</strong> bei Fenerbahçe Istanbul 0:2 – eine Niederlage, die aufgrund der klaren Rollenverteilung sicherlich zu verschmerzen war. Vielmehr nutzen der Portugiese und sein Team die Partien, um sich auf hohem Niveau zu beweisen. „Wir möchten ein schönes Spiel bieten und Erfahrungen sammeln, das ist unser Ziel. Natürlich wollen wir, wenn es möglich ist, etwas mitnehmen. In Istanbul zu spielen ist eine Chance für meine Spieler und mich“, so Costa vor der Partie gegen Fenerbahçe, in der Abwehrroutinier Edwin Ouon wegen einer Notbremse die Rote Karte sah und für die Partie im BORUSSIA- PARK gesperrt ist. Unangenehme Spielweise <strong>Borussia</strong> tat sich beim Auswärtsspiel in <strong>Limassol</strong> bekanntermaßen schwer. „Es war nicht einfach, dort zu spielen, <strong>Limassol</strong> stand kompakt und war sehr aktiv. Am Ende 25