20 Nachgefragt Gemeinsam mit Martin Stranzl ist Oscar Wendt der Borusse mit den meisten Einsätzen im Europapokal. Der Schwede über sein größtes Spiel, seine Situation bei <strong>Borussia</strong> und seinen Elfmeter im Hinspiel FOHLENECHO: Oscar, bist du ein Trikotsammler? OSCAR WENDT: Nein, nicht wirklich. Warum? FOHLENECHO: Du hast mit deinem Ex-Klub FC Kopenhagen im Europapokal gegen fast alle Großen des internationalen Fußballs gespielt, gegen Benfi ca Lissabon, Chelsea, Manchester United, den FC Barcelona … Da hätte schon eine nette Sammlung zusammenkommen können. OSCAR WENDT: Ich bin da nicht so der Sammler-Typ. Ich habe hier und da mal Trikots mit meinen Gegenspielern getauscht, aber nicht häufi g. Ich bin nach dem Schlusspfi ff auch immer viel zu sehr noch mit dem Spiel beschäftigt, als dass ich mir überlegen könnte, mit wem ich mein Trikot tausche. Klar, wenn man gegen sein absolutes Idol spielt, ist das sicher eine tolle Sache, aber sonst verstauben solche Trikots bei mir eher zuhause in Kartons. Hin und wieder habe ich mir Trikots von langjährigen Mitspielern besorgt, das ist aber was anderes. FOHLENECHO: Du hast jetzt 46 Europapokal-Spiele auf dem Buckel, gemeinsam mit Martin Stranzl bist du in dieser Hinsicht der erfahrenste Borusse. Willst du in dieser Saison noch deinen 50. Einsatz feiern? OSCAR WENDT: Klar möchte ich so viele Spiele wie möglich machen. Aber die Zahl 50 ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass <strong>Borussia</strong> in der UEFA Europa League weit kommt. Ich denke, wir haben die Klasse dazu und noch alle Möglichkeiten, in die nächste Runde zu kommen. Da ist es egal, ob ich 46, 50 oder 70 Spiele gemacht habe. FOHLENECHO: Du sprichst <strong>Borussia</strong>s aktuelle Situation in diesem Wettbewerb an. Nach vier Spielen hat der VfL einen Sieg auf dem Konto, dazu kommen zwei Unentschieden und eine Niederlage. Wie zufrieden kann man mit dieser Ausbeute sein? OSCAR WENDT: Ich denke, das ist okay, zumal wir keine wirklich leichte Gruppe erwischt haben. Aber klar, wenn du dir die Spiele anschaust, hätten wir mehr Punkte haben können. Es kann noch wichtig werden, dass wir in den beiden zurückliegenden Spielen gegen Marseille den direkten Vergleich für uns entschieden haben. Jetzt sind noch sechs Punkte zu vergeben. Wir haben es selbst in der Hand, dass es für uns im Europapokal weitergeht. FOHLENECHO: Damit das klappt, steht <strong>Borussia</strong> heute Abend gegen <strong>Limassol</strong> in der Pfl icht, drei Punkte zu holen. OSCAR WENDT: Ja, wir müssen das Spiel gewinnen. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass wir das schaff en. In unserem ersten Spiel in <strong>Limassol</strong> hatten wir wirklich genug Chancen. Ich denke, wir müssen in der Anfangsphase des Spiels zwei Tore machen, auch danach gab es genügend Möglichkeiten. FOHLENECHO: In diesem Zusammenhang müssten wir, auch wenn du es sicher mittlerweile nicht mehr hören kannst, noch über eine Situation in der achten Minute der Nachspielzeit reden … OSCAR WENDT: Der Elfmeter? Kein Problem, wir können darüber reden. Ich habe in der Vergangenheit ein paar Elfmeter geschossen, alle hoch, alle ins Tor. Auch beim Versuch in <strong>Limassol</strong> fehlte nicht viel – hätte ich einen halben Zentimeter niedriger geschossen, wäre er ins Tor gegangen. Das gehört zum Fußball dazu, manchmal triff t man, manchmal eben leider nicht. FOHLENECHO: Wie erwartest du <strong>Limassol</strong> hier im BORUSSIA-PARK? OSCAR WENDT: Im Hinspiel haben sie gegen uns sehr tief gespielt, haben vor allem auf Fehlpässe und Ballverluste von uns gewartet, um zu kontern. Ich glaube, wir sind fußballerisch eine bessere Mannschaft. Auswärtsspiele sind im Europapokal aber schwer, zuhause ist es einfacher. Das ist ein großer Unterschied, das hat man ja auch in unseren beiden Spielen gegen Marseille gesehen. Das sind alles wertvolle Erfahrungen, die man sammeln kann, das gilt vor allem für die jüngeren Spieler. Durch diese Erfahrungen wird man ein besserer Fußballer. FOHLENECHO: Mit dem FC Kopenhagen habt ihr daheim Manchester United geschlagen und dem FC Barcelona ein 1:1 abgetrotzt. Was war dein bisher größtes Erlebnis in diesen Wettbewerben? OSCAR WENDT: Klar, Man United mit Rooney und Cristiano Ronaldo in unserem Stadion zu schlagen, war toll, aber die Spiele gegen Barca vor zwei Jahren waren das Größte. Wir haben in der Gruppenphase im Heimspiel ein verdientes 1:1 geholt, mit unserer
Spielte im Europapokal schon gegen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo: Oscar Wendt. Foto: Kruck. „Durch Europapokal- Spiele wird man ein besserer Fußballer“