AEL Limassol - Borussia Mönchengladbach
AEL Limassol - Borussia Mönchengladbach
AEL Limassol - Borussia Mönchengladbach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FohlenEcho<br />
<strong>Borussia</strong> VfL 1900 <strong>Mönchengladbach</strong> GmbH •22. November 2012,<br />
Ausgabe 11, <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> • www.borussia.de,1€<br />
Oscar Wendt<br />
im Interview<br />
"Wertvolle Erfahrungen"<br />
Der Spieltag<br />
Mike Hanke<br />
Zurück in<br />
neuer Rolle<br />
<strong>Borussia</strong> fordert <strong>Limassol</strong><br />
DerfünfteSpieltaginderUEFAEuropaLeague<br />
UEFA Europa League: 5. Spieltag<br />
<strong>Borussia</strong><strong>Mönchengladbach</strong>–<strong>AEL</strong><strong>Limassol</strong>,Donnerstag,22.November2012,21.05Uhr
Meine tägliche <strong>Borussia</strong> zeig mir heute.<br />
ab<br />
4,17 €<br />
pro Monat im<br />
Jahresabo<br />
Fohlen.TV – du bist immer dabei.<br />
Wenn du von deiner Fohlenelf nicht genug bekommen kannst, ist Fohlen.TV genau das Richtige<br />
für dich, denn mehr <strong>Borussia</strong> geht nicht: alle Highlights der Test- und Bundesligaspiele, dem<br />
DFB- und Europokal in voller Länge. Dazu alles Wissenswerte, exklusive Interviews, große Hintergrundberichte,<br />
eine wöchentliche Nachrichtensendung und persönliche Homestories zeigen unsere<br />
Stars, wie du sie noch nie gesehen hast. Für nur 4,17 Euro im Monat (beim Jahresabo) entgeht dir nichts.<br />
Ein Click unter www.fohlen.tv und mittendrin und ganz dabei. Jeden Tag aufs Neue.
Inhalt<br />
3 Anstoß<br />
4 Rund um <strong>Borussia</strong><br />
6 Fotoseiten<br />
12 Vor dem Heimspiel<br />
16 Story<br />
Mike Hanke<br />
20 Nachgefragt<br />
bei Oscar Wendt<br />
23 Fans<br />
24 Zu Gast<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
31 Statistik<br />
34 Aufstellungen<br />
<strong>Borussia</strong> und<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
36 Der Spieltag<br />
42 Magische Nächte<br />
45 Tradition<br />
46 Planet <strong>Borussia</strong><br />
50 Kalender<br />
Impressum<br />
Liebe<br />
Borussen!<br />
Anstoß<br />
Heute ist wieder ein ganz besonderer Abend, ein Europapokal-<br />
Abend im BORUSSIA-PARK. Wir geben gerne zu: Wir haben nach unserer<br />
langen Abstinenz vom internationalen Fußball ganz schnell<br />
wieder Gefallen am Europapokal gefunden. Sich mit großen internationalen<br />
Vereinen wie Dynamo Kiew oder Olympique Marseille zu<br />
messen und bei Auswärtsspielen nach Zypern oder Istanbul zu reisen,<br />
ist eine ganz besondere Sache und liefert Spiele und Erlebnisse, die<br />
man nicht so schnell vergisst.<br />
Nur zu gerne würden wir die Europapokal-Geschichte dieser Saison<br />
weiterschreiben und in der UEFA Europa League überwintern.<br />
Doch den dazu nötigen zweiten Platz müssen wir erst einmal erreichen<br />
und uns in dem Dreikampf, der zwischen Fenerbahçe Istanbul,<br />
Olympique Marseille und uns entstanden ist, behaupten. Wir haben<br />
es selbst in der Hand und nach den beiden Spielen gegen Marseille<br />
keine schlechte Ausgangsposition. Damit dies auch vor unserem abschließenden<br />
Gruppenspiel bei Fenerbahçe Istanbul noch der Fall ist,<br />
müssen wir unser heutiges Heimspiel gegen <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> unbedingt<br />
gewinnen.<br />
Liebe Fans, zu einem Europapokal-Abend gehört auch echte Flutlichtatmosphäre.<br />
Unsere Mannschaft braucht Ihre Unterstützung,<br />
so wie in den Spielen gegen Istanbul und Marseille – damit wir alle<br />
diesen Abend und dieses Spiel genießen können.<br />
ROLF KÖNIGS<br />
Präsident<br />
Herausgeber <strong>Borussia</strong> VfL 1900 <strong>Mönchengladbach</strong> GmbH���Hennes-Weisweiler-Allee 1���41179 <strong>Mönchengladbach</strong>��� T 01805|181900<br />
(0,14 € / min aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 € / min) � F 02161|9293-1009 Kontakt fohlenecho@borussia.de Redaktion Markus<br />
Aretz���Michael Lessenich���Andreas Cüppers���Daniel Jacobs���Christoph Baumeister���Florian Waldkötter���Thomas Schmitt<br />
Gestaltung, Satz und Reproduktion ProSatz Communication GmbH & Co. KG���T 02161|5730-0 Herstellung Druckhaus Main-Echo GmbH<br />
& Co. KG���Weichertstr. 20���63741 Aschaffenburg�� T 06021|396-280<br />
DFL���Verheyen<br />
Fotos Horstmüller���imago���Kruck���Wiechmann���picture-alliance���<br />
Verantwortlich für Anzeigen / Gesamtkoordination: Markus Frieben, Markus Aretz, Michael Lessenich<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers<br />
3
4<br />
Rund um <strong>Borussia</strong><br />
Im Blätterwald<br />
„Es war unglaublich, was im Stadion los war. Das<br />
hat uns enorm motiviert. Wir sind froh, dass wir<br />
den Fans einen Punkt schenken konnten.“<br />
Thorben Marx am 9. November in der Welt<br />
über die Unterstützung in Marseille<br />
„Wir wollten nie über die Belastung sprechen<br />
und haben das auch nie gemacht. Die Devise war<br />
stets, auf dem Platz das Beste zu geben. Das<br />
macht die Mannschaft momentan sehr gut.“<br />
Sportdirektor Max Eberl am 12. November<br />
in der Westdeutschen Zeitung<br />
„Thorben hat seine Situation in der vergangenen Saison,<br />
als er fast ein Jahr lang kein richtiges Spiel machen durfte,<br />
ohne Murren angenommen und im Training immer<br />
Vollgas gegeben. Das zeichnet ihn aus, er ist charakterstark<br />
und einer der wichtigsten Männer bei uns.“<br />
Mike Hanke am 13. November auf ran.de<br />
über Thorben Marx<br />
„Off ensiv ist der Konkurrenzkampf immer sehr<br />
groß. Deshalb muss ich in jedem Training und<br />
in jedem Spiel zeigen, dass ich einen Anspruch<br />
auf einen Stammplatz habe.“<br />
Peniel Mlapa am 14. November in der Bild<br />
Sechs Teams schon<br />
sicher weiter<br />
Sechs Mannschaften haben sich schon<br />
nach dem 4. Spieltag der Gruppenphase in der<br />
UEFA Europa League für das Sechzehntelfi nale<br />
qualifi ziert: Inter Mailand und FC Rubin Kasan<br />
haben sich in der Gruppe H vorzeitig<br />
durchgesetzt, gleiches gilt in der<br />
Gruppe K für Metalist Kharkov und<br />
Bayer 04 Leverkusen. Als einziges<br />
Team ohne Punktverlust ist Olympique<br />
Lyon als Spitzenreiter der<br />
Gruppe I sicher weiter. Hannover<br />
96 – Tabellenführer der Gruppe L –<br />
steht ebenso vorzeitig in der Runde der letzten<br />
32. Als einzige Teams bereits ausgeschieden<br />
sind Hapoel Tel Aviv (Gruppe A), Neftschi Baku,<br />
Partizan Belgrad (beide Gruppe H), Rosenborg<br />
Trondheim und Rapid Wien (beide Gruppe K).<br />
VfL-Stars und ihr erster Club<br />
Teil 11<br />
Christofer Heimeroth<br />
über die SG Massen<br />
„Mein erster Verein war die SG Massen in einem<br />
Vorort von Unna, und wir haben damals massenhaft<br />
Tore geschossen (lacht). Aber ich habe nur<br />
noch ganz wenig Kontakt zu den Leuten. Das hat<br />
sich da ein bisschen anders entwickelt als ich mir<br />
das eigentlich vorgestellt habe und deshalb ist der<br />
Kontakt größtenteils abgebrochen.“<br />
Foto: DFL.<br />
Die Torjäger der<br />
UEFA Europa League<br />
Ein halbes Dutzend Treff er erzielte die Fohlenelf in<br />
den ersten vier Spielen der UEFA Europa League – und<br />
diese sechs Tore verteilen sich auf sechs verschiedene<br />
Spieler: Luuk de Jong, Igor de Camargo, Filip Daems,<br />
Peniel Mlapa, Mike Hanke und Juan Arango. So ist es<br />
wenig verwunderlich, dass kein Borusse in den vorderen<br />
Regionen der Torschützenliste dieses Wettbewerbs<br />
auftaucht. Nach seinem Viererpack am 4. Spieltag führt<br />
Neapels Angreifer Edinson Cavani das Klassement mit<br />
fünf Treff ern an. Gleich dahinter folgt in Raúl Bobadilla<br />
ein alter Bekannter. Der frühere VfL-Angreifer traf bislang<br />
viermal für die Young Boys Bern.<br />
Spieler Tore<br />
Edinson Cavani (SSC Neapel) 5<br />
Raúl Bobadilla (Young Boys Bern) 4<br />
Rodrigo Palacio (Inter Mailand) 3<br />
Mame Diouf (Hannover 96) 3<br />
Benjamin De Ceulaer (KRC Genk) 3<br />
Antonio Di Natale (Udinese Calcio) 3<br />
Eduardo Vargas (SSC Neapel) 3<br />
Jonjo Shelvey (FC Liverpool) 3<br />
Shimon Abuhazira (H. Kiryat Shmona) 3<br />
Jermain Defoe (Tottenham Hotspur) 3<br />
Marco Streller (FC Basel) 3<br />
Robert Berić (NK Maribor) 3<br />
Cleiton Xavier (Metalist Kharkov) 3<br />
Wilson Eduardo (Académica de Coimbra) 3<br />
Nikola Djurdić (Helsingborgs IF) 3
Sechs Torhüter in der Kaderliste<br />
Gleich sechs Torhüter tauchen inzwischen in <strong>Borussia</strong>s Kaderliste bei der UEFA<br />
auf. Dass Marc-André ter Stegen und Christofer Heimeroth darauf zu finden sind,<br />
ist wenig überraschend. Ebenso, dass Janis Blaswich als etatmäßige Nummer drei<br />
gemeldet ist. Doch auch die beiden Keeper der U23, Martin Kompalla und Kevin Birk,<br />
stehen auf der Liste – und seit dem jüngsten Auswärtsspiel bei Olympique Marseille<br />
auch Niklas Bolten, der Stammkeeper des U19-Bundesligateams. Der 18-Jährige trat<br />
die Reise nach Südfrankreich für den verletzten Blaswich (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich)<br />
an und nahm bei der Vorbereitung auf die Partie im Stade Vélodrome<br />
die Rolle des dritten Torhüters ein. Zwar gehörte Bolten nicht zum offiziellen Aufgebot,<br />
„dennoch war es eine tolle Erfahrung für mich, einmal so nah dabei zu sein“, sagte<br />
der Nachwuchsschlussmann.<br />
Patrick Herrmann<br />
droht Gelb-Sperre<br />
Die meisten Schüsse<br />
Rund um <strong>Borussia</strong><br />
Igor de Camargo und Juan Arango haben in den vier bisherigen Gruppenspielen der UEFA<br />
Europa League jeweils dreimal auf des Gegners Gehäuse geschossen und führen damit die<br />
interne Liste in dieser Wertung an. Beide waren dabei jeweils einmal erfolgreich. Die meisten<br />
Schüsse aufs Tor gaben bislang Wilson Eduardo (Académica de Coimbra), Edinson Cavani (SSC<br />
Neapel), Bafétimbi Gomis (Olympique Lyon) und der frühere Stuttgarter Marco Streller (FC<br />
Basel) ab, die es jeweils achtmal versuchten. Gomis führt auch die Wertung der abgefeuerten<br />
Schüsse an, die neben den Kasten gingen. Insgesamt zehnmal jagte er das Kunstleder vorbei<br />
oder drüber. Jelle Vossen (KRC Genk), Antonio di Natale (Udinese Calcio), José Rondón (Rubin<br />
Kasan) und Kevin Strootmann (PSV Eindhoven) verfehlten jeweils neunmal das Gehäuse. Weit<br />
dahinter folgt VfL-Angreifer Mike Hanke mit bislang vier Fehlversuchen.<br />
Als einzigem Borussen droht Patrick<br />
Herrmann eine Gelb-Sperre. Der<br />
Offensivspieler wurde in den ersten<br />
vier Gruppenspielen insgesamt zweimal<br />
verwarnt und muss nun aufpassen,<br />
denn die dritte Gelbe Karte zieht ein<br />
Spiel Sperre nach sich. Jeweils einmal<br />
den Gelben Karton vor die Nase gehalten<br />
bekamen bislang Mike Hanke, Thorben<br />
Marx, Luuk de Jong, Peniel Mlapa<br />
und Roel Brouwers. Herrmann beging<br />
in den ersten vier Spielen sieben Fouls<br />
und liegt damit vorne, dahinter folgen Mike Hanke und<br />
Havard Nordtveit, die jeweils sechsmal hinlangten. Das alles<br />
ist jedoch kein Vergleich zu den beiden Führenden in diesem<br />
Ranking: Maxime Gonalons von Olympique Lyon und Ex-<br />
Borusse Raúl Bobadilla von Young Boys Bern foulten in den<br />
ersten vier Partien insgesamt jeweils 17-mal.<br />
Fotos: Kruck (2), Schildheuer, imago.<br />
So geht es weiter<br />
Für das Sechzehntelfinale in der UEFA<br />
Europa League sind die beiden erstplatzierten<br />
Mannschaften der zwölf Vorrundengruppen<br />
qualifiziert. Hinzu kommen jene acht Teams,<br />
die in der Gruppenphase der UEFA Champions<br />
League Dritter geworden sind. Die zwölf<br />
Gruppensieger aus der UEFA Europa League<br />
und die vier besten Drittplatzierten aus der<br />
Gruppenphase der UEFA Champions League<br />
werden den zwölf Gruppenzweiten aus der<br />
UEFA Europa League und den übrigen Drittplatzierten<br />
aus der UEFA Champions League<br />
zugelost. Vereine eines Landes können ebenso<br />
nicht aufeinandertreffen wie Mannschaften,<br />
die bereits in der Gruppenphase gegeneinander<br />
gespielt haben. Die Gruppensieger und die<br />
besten Drittplatzierten der UEFA Champions<br />
League bestreiten das Rückspiel zu Hause. Ab<br />
dem Achtelfinale gibt es keine Einschränkungen<br />
mehr.<br />
5
Spätes Glück<br />
Er dreht ab und breitet die Arme aus, als hätte er gerade das<br />
Selbstverständlichste auf der Welt geleistet: Juan Arango jubelt<br />
über sein spätes 2:2 im Spiel <strong>Borussia</strong>s bei Olympique Marseille.<br />
OM-Keeper Steve Mandanda kehrt ihm den Rücken zu: Ihm<br />
bleibt nichts anderes übrig, als den Ball aus dem Tor zu holen.<br />
<strong>Borussia</strong>, das ist die wichtigste Erkenntnis am vierten Spieltag<br />
in der UEFA Europa League-Gruppe C, ist weiter im Rennen.<br />
Foto: imago.
Klatschmarsch<br />
Ein großer Kampf ist vorbei, <strong>Borussia</strong> beendet das vierte Spiel in der UEFA<br />
Europa League mit einem späten 2:2 bei Olympique Marseille. Die Moral<br />
der Mannschaft ist wichtig an diesem Tag, aber auch die Unterstützung der<br />
rund 3.500 mitgereisten <strong>Borussia</strong>-Fans. Grund genug für Mike Hanke und<br />
seine Kollegen, sich bei den Fans zu bedanken.<br />
Foto: imago.
Nicht zu fassen<br />
Gerade einmal zwei Minuten ist Peniel Mlapa am dritten Spieltag der UEFA Europa<br />
League auf dem Platz, es steht 1:0 für <strong>Borussia</strong> gegen Olympique Marseille im<br />
fast ausverkauften BORUSSIA-PARK. Der 21-Jährige erobert bei seiner erst zweiten<br />
Einwechslung für seinen neuen Arbeitgeber den Ball, legt ihn sich einmal vor und<br />
trifft zum 2:0-Endstand gegen die Franzosen. Nicht zu fassen – und von seinen<br />
Mitspielern Lukas Rupp und Patrick Herrmann (von links) nicht zu halten.<br />
Foto: imago.
12<br />
Die eigenen<br />
Hausaufgaben<br />
erledigen<br />
Nach vier Spieltagen in der Gruppenphase der<br />
UEFA Europa League hat <strong>Borussia</strong> den Einzug in das<br />
Sechzehntelfi nale in eigener Hand. Ein Sieg gegen<br />
Schlusslicht <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> ist die Voraussetzung
Noch minutenlang feierten die<br />
mehr als 3.000 mitgereisten Fans im<br />
Stade Vélodrome nach dem Abpfi ff<br />
das 2:2-Unentschieden bei Olympique<br />
Marseille. In buchstäblich<br />
letzter Sekunde hatte Juan Arango<br />
mit dem letzten Angriff den so<br />
wichtigen Ausgleich erzielt, der<br />
<strong>Borussia</strong> alle Chancen lässt, in die<br />
nächste Runde einzuziehen. „Es war<br />
nicht einfach, in dieser Situation zu<br />
treff en, aber sein Schuss war sehr<br />
präzise. Durch diesen Treff er sind<br />
wir nach wie vor im Wettbewerb“,<br />
sagte Favre.<br />
Nach zwei Spielen war die Fohlenelf<br />
noch in einer denkbar ungünstigen<br />
Ausgangssituation. Nach dem<br />
0:0 in <strong>Limassol</strong> und der 2:4-Heimschlappe<br />
gegen Fenerbahçe Istanbul<br />
stand sie frühzeitig mit dem<br />
Rücken zur Wand. Im Heimspiel gegen<br />
Olympique Marseille schaff te<br />
der VfL den Befreiungsschlag und<br />
meldete sich mit einem 2:0-Sieg<br />
zurück. Vor zwei Wochen folgte das<br />
oben angesprochene Remis in der<br />
französischen Hafenstadt, wodurch<br />
die Borussen den Einzug ins Sechzehntelfi<br />
nale nun in eigener Hand<br />
Grund zum Jubeln wollen<br />
die Borussen um Martin<br />
Stranzl ihren Fans heute<br />
gegen <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> geben.<br />
Foto: imago.<br />
<strong>Borussia</strong> vor dem Heimspiel<br />
haben. Fenerbahçe Istanbul, das<br />
zuletzt 2:0 gegen <strong>Limassol</strong> gewann,<br />
führt die Tabelle der Gruppe C mit<br />
zehn Zählern an, dahinter folgen<br />
<strong>Borussia</strong> und Marseille mit jeweils<br />
fünf Punkten.<br />
Da die Fohlenelf aber den direkten<br />
Vergleich mit OM für sich<br />
entschieden hat, stände sie bei<br />
Punktgleichheit am Ende vor den<br />
Franzosen. „Natürlich ist das ein<br />
kleiner Vorteil für uns. Wenn wir in<br />
der UEFA Europa League überwintern<br />
wollen, müssen wir <strong>Limassol</strong><br />
13
14<br />
<strong>Borussia</strong> vor dem Heimspiel<br />
So feierten die Borussen mit<br />
den mehr als 3.000 VfL-Fans<br />
den Punktgewinn bei „OM“.<br />
Foto: Wiechmann.<br />
schlagen, dann wird man sehen,<br />
was wir zum Abschluss in Istanbul<br />
erreichen müssen“, sagte Favre. Der<br />
Schweizer warnt aber davor, den zyprischen<br />
Meister zu unterschätzen:<br />
„Es wird nicht so einfach, wie viele<br />
denken. In Marseille stand es gegen<br />
<strong>AEL</strong> nach einer Stunde 1:1, beim Spiel<br />
gegen Fenerbahçe 0:0 nach 65 Minuten.<br />
<strong>Limassol</strong> spielt sehr kompakt<br />
und ist gefährlich bei Standardsituationen,<br />
wir sollten gewarnt sein.“<br />
Ball nicht über die<br />
Linie gebracht<br />
Im Hinspiel konnte sich der VfL<br />
selbst ein Bild davon machen. Er war<br />
den Gastgebern klar überlegen und<br />
es kam zu gefährlichen Aktionen vor<br />
dem Tor, wenn schnell in die freien<br />
Räume gespielt wurde. Beim finalen<br />
Pass fehlte aber mitunter die Präzision<br />
und beim Abschluss das nötige<br />
Quäntchen Glück. Chancen gab es<br />
zu Genüge. Die größte vergab in der<br />
Nachspielzeit Oscar Wendt, als er<br />
mit einem Elfmeter die Unterkante<br />
der Latte traf. Bereits in der Anfangsphase<br />
war Mike Hanke ebenfalls am<br />
Aluminium gescheitert. „Die Mann-<br />
schaft hat alles dafür getan, zu<br />
gewinnen, hat den Ball aber leider<br />
nicht über die Linie gebracht. Das<br />
ist der einzige Vorwurf, den man<br />
ihr machen konnte und der einzige<br />
Grund, warum wir das Spiel nicht<br />
gewonnen haben“, so Eberl.<br />
Favre hatte damals kräftig rotiert.<br />
Filip Daems, Juan Arango und<br />
Luuk de Jong hatten die Reise auf die<br />
Insel im östlichen Mittelmeer gar<br />
nicht erst mit angetreten. Martin<br />
Stranzl und Granit Xhaka standen<br />
ebenfalls nicht in der Startelf. Diese<br />
Entscheidungen seien nicht nur legitim,<br />
sondern angesichts des harten<br />
Programms auch völlig normal und<br />
auch bei anderen Vereinen mit der<br />
Belastung in den internationalen<br />
Wettbewerben üblich, unterstrich<br />
Eberl. Möglicherweise wird Favre<br />
auch heute wieder den einen oder<br />
anderen personellen Wechsel vornehmen.<br />
„Es ist unmöglich, immer<br />
mit der gleichen Mannschaft zu<br />
spielen“, betont der Trainer immer<br />
wieder. Zuletzt waren es meist nur<br />
ein oder zwei Positionen, auf denen<br />
er umstellte. Im jüngsten Heimspiel<br />
gegen den VfB Stuttgart (1:2) schickte<br />
er sogar erstmals nach langer<br />
Zeit die gleiche Anfangsformation<br />
auf den Platz wie eine Woche zuvor<br />
beim Gastspiel in Fürth (4:2).<br />
Gegen <strong>Limassol</strong> könnte <strong>Borussia</strong>s<br />
Coach zu einer Umstellung gezwungen<br />
werden. Tony Jantschke<br />
bekam gegen Stuttgart einen Schlag<br />
und musste zur Pause mit einer Wadenprellung<br />
ausgewechselt werden.<br />
Für ihn kam Roel Brouwers herein,<br />
der die Partie in der 72. Minute mit<br />
einem unglücklichen Eigentor zu<br />
Gunsten der Schwaben entschied.<br />
Nach einer halbhohen Flanke von<br />
Zdravko Kuzmanovic beförderte<br />
der Niederländer die Kugel in hohem<br />
Bogen zum 1:2 ins eigene Netz.<br />
Trotz der Niederlage konnte Favre<br />
der Begegnung durchaus etwas Positives<br />
abgewinnen: „Meine Mannschaft<br />
hat eine spielerisch gute<br />
Leistung gezeigt. Meiner Ansicht<br />
nach wäre ein Unentschieden klar<br />
verdient gewesen.“ Allerdings legte<br />
der VfL-Coach seinen Finger auch<br />
in die Wunde: „Wir waren im Spiel<br />
nach vorne insgesamt zu langsam,<br />
müssen bei der Ballannahme mehr<br />
Tempo entwickeln und den letzten<br />
Pass an den Mann bringen.“<br />
Wie ein<br />
Überraschungsei<br />
Tipprundenteilnehmer dürften<br />
an <strong>Borussia</strong> auf Grund ihrer<br />
schwankenden Resultate derzeit<br />
ein wenig verzweifeln. „Ab und zu<br />
sind wir ein bisschen wie ein Überraschungsei.<br />
Man weiß nie genau, was<br />
drinsteckt“, gibt Martin Stranzl zu.<br />
Sieben Punkte holten er und seine<br />
Teamkollegen aus den drei Bundesligapartien<br />
in Hannover (3:2), gegen<br />
Freiburg (1:1) und in Fürth (4:2), dazwischen<br />
lag das 2:2 in Marseille.<br />
Doch durch das jüngste 1:2 gegen<br />
Stuttgart verpasste es der VfL, sich<br />
in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen.<br />
„Wir finden uns immer<br />
besser, die Abläufe und Automatismen<br />
kommen immer mehr“, meint
Stranzl. „Noch müssen wir aber<br />
immer wieder kleinere Rückschläge<br />
hinnehmen. Das darf uns aber nicht<br />
umwerfen. Bislang sind wir danach<br />
meist ganz gut zurückgekommen.“<br />
Genau das haben die Borussen<br />
heute vor – mit einem Heimsieg gegen<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. „Im Hinspiel haben<br />
wir unsere Chancen nicht genutzt,<br />
das müssen wir besser machen. Wir<br />
müssen auf jeden Fall Vollgas geben“,<br />
fordert Torwart Marc-André<br />
ter Stegen. „Wenn man gegen diesen<br />
Gegner einen frühen Treffer macht<br />
und vielleicht einen zweiten nachlegt,<br />
wäre das super. Aber gerade<br />
das erste Tor ist enorm wichtig fürs<br />
Selbstvertrauen.“ Die Ausgangslage<br />
ist klar: Mit einem Sieg und einer<br />
gleichzeitigen Heimniederlage von<br />
Marseille gegen Istanbul könnte <strong>Borussia</strong><br />
schon heute das Weiterkom-<br />
Im Hinspiel auf Zypern scheiterte<br />
Mike Hanke in der Anfangsphase<br />
mit einem Schuss an den Pfosten.<br />
Foto: picture-alliance.<br />
men perfekt machen. „Natürlich<br />
wirft man nach zwei Spieltagen vor<br />
Schluss der Gruppenphase auch mal<br />
einen Blick auf die Tabelle, das ist ja<br />
klar“, sagt ter Stegen, ohne dabei<br />
den Blick aufs Wesentliche zu verlieren:<br />
„Für uns geht es darum, die<br />
eigenen Hausaufgaben zu erledigen<br />
und gegen <strong>Limassol</strong> zu gewinnen.<br />
Das andere Spiel können wir ohnehin<br />
nicht beeinflussen, lassen uns<br />
aber gerne positiv überraschen.“<br />
Gegen tief stehende Zyprer wird<br />
es vor allem auf die Offensive ankommen<br />
– speziell auf das Angriffsduo,<br />
das zuletzt Patrick Herrmann<br />
und Mike Hanke bildete. „Das Zusammenspiel<br />
klappt sehr gut. Ich bin<br />
ja nicht der Langsamste und lauere<br />
auf die Pässe, die von Mike vorne<br />
reinkommen“, sagt Herrmann. „Patrick<br />
ist ein schneller Spieler, der<br />
<strong>Borussia</strong> vor dem Heimspiel<br />
viel Geschwindigkeit reinbringt. Ich<br />
bin eher der Denker und Lenker und<br />
verteile die Bälle“, sagt Hanke. Auf<br />
dem linken Flügel ist Juan Arango<br />
bislang der absolute Erfolgsgarant.<br />
Zwei Tore und vier Vorlagen hat der<br />
Venezolaner in seinen bisherigen<br />
fünf Auftritten auf internationaler<br />
Bühne beigesteuert. Sein Pendant<br />
auf der rechten Seite heißt momentan<br />
Lukas Rupp, der den Last-Minute-Ausgleich<br />
in Marseille mit einer<br />
maßgerechten Flanke auf den zweiten<br />
Pfosten eingeleitet hatte. „Wir<br />
haben bis zum Ende darauf gehofft,<br />
den Ausgleich noch zu erzielen und<br />
zum Glück hat es noch geklappt“, so<br />
Rupp. „Doch der Punktgewinn war<br />
nur etwas wert, wenn wir jetzt gegen<br />
<strong>Limassol</strong> nachlegen und die drei<br />
Punkte einfahren.“<br />
CHRISTOPH BAUMEISTER<br />
15
16<br />
Story<br />
Zurück<br />
in neuer Rolle<br />
In den zurückliegenden Spielen hat Mike Hanke<br />
wieder als Spielgestalter in der Offensive geglänzt<br />
– wie in der vergangenen Saison<br />
Sollten die Autoren der oft zitierten<br />
Fußballlehrfilme mal einen<br />
aktuellen Ausschnitt benötigen,<br />
um optisch zu unterstreichen, was<br />
es bedeutet, als Stürmer einen guten<br />
Riecher zu haben, könnten sie<br />
auf die 20. Spielminute von <strong>Borussia</strong>s<br />
UEFA Europa League-Spiel bei<br />
Olympique Marseille zurückgreifen.<br />
Der Angriff des VfL ist eigentlich<br />
ohne Ertrag zu Ende gegangen, aber<br />
Mike Hanke lauert noch im Strafraum<br />
der Franzosen, als Marseilles<br />
Benoit Cheyrou den Ball gegen Juan<br />
Arango vertändelt. Der Venezolaner<br />
passt zurück in die Mitte, und Hanke<br />
ist einen Schritt eher am Ball als<br />
sein Gegenspieler und vollendet zur<br />
Führung für die Gäste. Mit dem ersten<br />
Europapokal-Tor in dieser Saison<br />
unterstreicht der gerade 29 Jahre alt<br />
gewordene Angreifer seine Torjäger-<br />
Qualitäten.<br />
Drei Tage später in Fürth glänzt<br />
der Blondschopf wieder in der Rolle,<br />
die ihn in der vergangenen Saison in<br />
der Fohlenelf so stark gemacht hat.<br />
Beim 4:2-Erfolg bei den Franken ist<br />
Hanke an drei Toren beteiligt, ohne<br />
selbst zu treffen. „Grundsätzlich ist<br />
das auch mein Spiel“, sagt er. Hanke<br />
agiert als spielstarker und cleverer<br />
Stürmer im Zentrum, verteidigt und<br />
verteilt die Bälle gleichermaßen geschickt.<br />
Sein Abnehmer in der Par-<br />
tie beim Aufsteiger ist vornehmlich<br />
Patrick Herrmann. „Ich konnte gute<br />
Pässe in die Spitze auf Patrick spielen.<br />
Das hat wirklich klasse gepasst“,<br />
sagt Hanke nach dem zweiten Auswärtssieg<br />
in Folge. Und Herrmann<br />
gibt das Lob zurück. „Mike spielt die<br />
Bälle sehr gut in die Schnittstelle.<br />
Das Zusammenspiel mit ihm funktioniert.“<br />
Die beiden kennen sich<br />
schließlich auch schon bald zwei<br />
Jahre.<br />
Der „Neun-<br />
einhalber“<br />
Hanke wechselt zu Beginn des<br />
Jahres 2011 an den Niederrhein. In<br />
beinahe aussichtsloser Situation<br />
trägt der unbekümmerte und stets<br />
positiv eingestellte Angreifer auch<br />
mit seiner Art dazu bei, dass sich die<br />
Mannschaft nicht aufgibt und in der<br />
Relegation den Klassenerhalt noch<br />
Mike Hanke erzielt<br />
die 1:0-Führung bei<br />
Olympique Marseille.<br />
Foto: Wiechmann.<br />
schafft. In der folgenden Spielzeit<br />
wächst Hanke in eine neue Rolle. Er<br />
ist nicht mehr nur Strafraumstürmer,<br />
er ist eine Art Spielgestalter.<br />
„Neuneinhalber“, nennt ihn Trainer<br />
Lucien Favre treffend. Die eigene<br />
Torquote, normalerweise wichtigster<br />
Gradmesser für einen Stürmer,<br />
rückt in den Hintergrund. „Ich spiele<br />
lieber den Pass, gebe die Vorlage und<br />
bin wichtig für die Mannschaft“, so<br />
Hanke. „Am Ende wird man dafür
auch belohnt.“ Immerhin acht Treffer<br />
stehen für ihn am Ende der vergangenen<br />
Saison zu Buche.<br />
Die Vorbereitung auf die laufende<br />
Spielzeit verläuft für Hanke<br />
dann nicht wie geplant. Kurz nach<br />
dem Trainingsauftakt muss er an<br />
der Leiste operiert werden und fällt<br />
mehrere Wochen aus – ausgerechnet<br />
in der Phase, in der die Grundlagen<br />
für die kräftezehrende Saison<br />
gelegt werden. Ins Trainingslager<br />
an den Tegernsee reist er dennoch<br />
mit. Im Kampf um die Plätze in der<br />
ersten Elf will der ehrgeizige Angreifer<br />
nicht zu viel an Boden verlieren.<br />
Mit vielen individuellen Einheiten<br />
kämpft er sich wieder an die Mannschaft<br />
heran. Zum Bundesliga-<br />
Auftakt gegen Hoffenheim ist er in<br />
der Startelf und trifft zur Führung.<br />
In der anschließenden Experimentierphase<br />
von Trainer Lucien Favre<br />
muss auch Hanke immer wieder mal<br />
auf die Bank oder die Tribüne. „Ich<br />
glaube schon, dass man verständlicherweise<br />
sehr enttäuscht ist“, sagt<br />
der Stürmer über diese Zeit. Er hat<br />
solche Phasen in seiner Karriere aber<br />
Story<br />
Daumen hoch: Mike<br />
Hanke ist derzeit in der<br />
Startelf gesetzt und<br />
zahlt das Vertrauen<br />
des Trainers mit guten<br />
Leistungen zurück.<br />
Foto: imago.<br />
17
18<br />
Story<br />
schon des Öfteren erlebt – auf Schalke,<br />
in Wolfsburg oder in Hannover.<br />
„Trotzdem bin ich immer wieder<br />
aufgestanden.“<br />
Der Mann, der mit 18 Jahren<br />
schon in der Bundesliga debütierte,<br />
hat viel erlebt im Profi fußball.<br />
Vor kurzem ist er 29 geworden und<br />
betrachtet das Geschäft längst gelassener<br />
als früher. „Ich sehe das<br />
mit dem Fußball nicht mehr so eng,<br />
dass mir das zu nahe gehen könnte.<br />
Irgendwann wird auch wieder<br />
etwas Positives kommen.“ In Marseille<br />
gehört er nach längerer Zeit<br />
wieder zur Startelf – und nutzt seine<br />
Chance nicht nur mit dem eingangs<br />
beschriebenen Treff er.<br />
Neuer Vertrag<br />
unterm Baum?<br />
„Ich weiß, dass ich wichtig bin<br />
für diese Mannschaft“, sagt er. Hanke<br />
ist einer von nicht allzu vielen<br />
Akteuren im Profi kader, die über<br />
internationale Erfahrung verfügen.<br />
Ein Plus, das in der ersten Europapokal-Saison<br />
des VfL seit 16 Jahren zum<br />
Tragen kommen sollte. Wie wichtig<br />
der Angreifer gerade in der UEFA<br />
Europa League werden könnte, hat<br />
er in Marseille bereits angedeutet.<br />
Solche Leistungen, fi ndet Hanke,<br />
könne er aber nur dann bringen,<br />
wenn er das Vertrauen des Trainers<br />
Privates Glück: Mike<br />
Hanke mit seiner<br />
zukünftigen Frau Jenny<br />
und den Kindern Jayron-<br />
Cain und Janatha-Fey.<br />
Foto: Wiechmann.<br />
spüre. Das scheint im Moment der<br />
Fall zu sein. Der Trainer setzt derzeit<br />
auf das Duo Hanke und Herrmann.<br />
Auch bei der unglücklichen Heimniederlage<br />
gegen den VfB Stuttgart<br />
agiert Hanke als Denker und Lenker<br />
im Off ensivspiel. Während es in der<br />
vergangenen Saison dabei oft durch<br />
die Mitte ging, verteilt er die Bälle in<br />
dieser Spielzeit auch zunehmend auf<br />
die Außenpositionen zu Juan Arango<br />
auf der linken oder Lukas Rupp<br />
auf der rechten Seite. Seine aktuell<br />
guten Leistungen dienen Hanke als<br />
gute Grundlage für die Gespräche<br />
über eine Vertragsverlängerung<br />
bei <strong>Borussia</strong>. Sein Kontrakt läuft<br />
im Sommer aus. Sportdirektor Max<br />
Eberl hat längst signalisiert, dass<br />
der Verein die Zusammenarbeit<br />
mit dem Stürmer fortsetzen möchte.<br />
„Mike hat in den vergangenen<br />
anderthalb Jahren gezeigt, dass er<br />
ein wichtiger Spieler für uns ist“, so<br />
Eberl. Und Hanke wiederum macht<br />
keinen Hehl daraus, dass er sich am<br />
Niederrhein sehr wohl fühlt. „Borus-<br />
19<br />
Mike Hanke<br />
geb. am 5. November 1983<br />
in Hamm (Westfalen)<br />
Vereine:<br />
bis 2005 FC Schalke 04<br />
2005 bis 2007 VfL Wolfsburg<br />
2007 bis 2011 Hannover 96<br />
seit Januar 2011 <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />
Einsätze für <strong>Borussia</strong>:<br />
57 Bundesliga-Spiele, zehn Tore<br />
7 DFB-Pokalspiele, kein Tor<br />
5 Europapokal-Spiele, ein Tor<br />
Weitere Einsätze:<br />
192 Bundesliga-Spiele, 42 Tore<br />
18 DFB-Pokalspiele, 8 Tore<br />
12 UEFA-Cup-Spiele, 9 Tore<br />
12 Länderspiele, ein Tor<br />
26 U21-Länderspiele, 14 Tore<br />
Erfolge:<br />
WM-Dritter 2006<br />
Deutscher Pokalfi nalist 2005<br />
Deutscher Vizemeister 2005<br />
sia ist der beste Verein, bei dem ich<br />
gespielt habe. Ich habe noch nie so<br />
eine Akzeptanz und Wertschätzung<br />
empfunden wie hier“, lobt er. „Aber<br />
ich will natürlich auch in Zukunft<br />
sportlich eine ordentliche Rolle<br />
spielen.“ Im Winter soll gemeinsam<br />
über Hankes Zukunft entschieden<br />
werden. „Ich hoff e, dass der neue<br />
Vertrag unter dem Weihnachtsbaum<br />
liegt.“<br />
Das private Glück des gebürtigen<br />
Westfalen ist längst nicht mehr<br />
vom sportlichen Glück abhängig.<br />
„Ich kann das voneinander trennen“,<br />
sagt Hanke. Im Sommer hat er sich<br />
mit seiner langjährigen Freundin<br />
Jenny verlobt. Das Paar, das seit sieben<br />
Jahren zusammen ist, hat einen<br />
Sohn und eine Tochter. Noch in diesem<br />
Jahr soll mit der Hochzeit das<br />
Familienglück vollkommen werden.<br />
ANDREAS CÜPPERS
20<br />
Nachgefragt<br />
Gemeinsam mit Martin Stranzl ist Oscar Wendt der<br />
Borusse mit den meisten Einsätzen im Europapokal.<br />
Der Schwede über sein größtes Spiel, seine Situation<br />
bei <strong>Borussia</strong> und seinen Elfmeter im Hinspiel<br />
FOHLENECHO: Oscar, bist du ein Trikotsammler?<br />
OSCAR WENDT: Nein, nicht wirklich.<br />
Warum?<br />
FOHLENECHO: Du hast mit deinem<br />
Ex-Klub FC Kopenhagen im Europapokal<br />
gegen fast alle Großen<br />
des internationalen Fußballs gespielt,<br />
gegen Benfi ca Lissabon,<br />
Chelsea, Manchester United, den<br />
FC Barcelona … Da hätte schon eine<br />
nette Sammlung zusammenkommen<br />
können.<br />
OSCAR WENDT: Ich bin da nicht so<br />
der Sammler-Typ. Ich habe hier und<br />
da mal Trikots mit meinen Gegenspielern<br />
getauscht, aber nicht häufi<br />
g. Ich bin nach dem Schlusspfi ff<br />
auch immer viel zu sehr noch mit<br />
dem Spiel beschäftigt, als dass ich<br />
mir überlegen könnte, mit wem<br />
ich mein Trikot tausche. Klar, wenn<br />
man gegen sein absolutes Idol spielt,<br />
ist das sicher eine tolle Sache, aber<br />
sonst verstauben solche Trikots bei<br />
mir eher zuhause in Kartons. Hin<br />
und wieder habe ich mir Trikots von<br />
langjährigen Mitspielern besorgt,<br />
das ist aber was anderes.<br />
FOHLENECHO: Du hast jetzt 46 Europapokal-Spiele<br />
auf dem Buckel,<br />
gemeinsam mit Martin Stranzl bist<br />
du in dieser Hinsicht der erfahrenste<br />
Borusse. Willst du in dieser Saison<br />
noch deinen 50. Einsatz feiern?<br />
OSCAR WENDT: Klar möchte ich so<br />
viele Spiele wie möglich machen.<br />
Aber die Zahl 50 ist nicht so wichtig.<br />
Wichtiger ist, dass <strong>Borussia</strong> in der<br />
UEFA Europa League weit kommt.<br />
Ich denke, wir haben die Klasse dazu<br />
und noch alle Möglichkeiten, in die<br />
nächste Runde zu kommen. Da ist<br />
es egal, ob ich 46, 50 oder 70 Spiele<br />
gemacht habe.<br />
FOHLENECHO: Du sprichst <strong>Borussia</strong>s<br />
aktuelle Situation in diesem Wettbewerb<br />
an. Nach vier Spielen hat<br />
der VfL einen Sieg auf dem Konto,<br />
dazu kommen zwei Unentschieden<br />
und eine Niederlage. Wie zufrieden<br />
kann man mit dieser Ausbeute sein?<br />
OSCAR WENDT: Ich denke, das ist<br />
okay, zumal wir keine wirklich leichte<br />
Gruppe erwischt haben. Aber klar,<br />
wenn du dir die Spiele anschaust,<br />
hätten wir mehr Punkte haben können.<br />
Es kann noch wichtig werden,<br />
dass wir in den beiden zurückliegenden<br />
Spielen gegen Marseille den direkten<br />
Vergleich für uns entschieden<br />
haben. Jetzt sind noch sechs Punkte<br />
zu vergeben. Wir haben es selbst in<br />
der Hand, dass es für uns im Europapokal<br />
weitergeht.<br />
FOHLENECHO: Damit das klappt,<br />
steht <strong>Borussia</strong> heute Abend gegen<br />
<strong>Limassol</strong> in der Pfl icht, drei Punkte<br />
zu holen.<br />
OSCAR WENDT: Ja, wir müssen das<br />
Spiel gewinnen. Aber ich habe keinen<br />
Zweifel daran, dass wir das<br />
schaff en. In unserem ersten Spiel in<br />
<strong>Limassol</strong> hatten wir wirklich genug<br />
Chancen. Ich denke, wir müssen in<br />
der Anfangsphase des Spiels zwei<br />
Tore machen, auch danach gab es<br />
genügend Möglichkeiten.<br />
FOHLENECHO: In diesem Zusammenhang<br />
müssten wir, auch wenn<br />
du es sicher mittlerweile nicht mehr<br />
hören kannst, noch über eine Situation<br />
in der achten Minute der Nachspielzeit<br />
reden …<br />
OSCAR WENDT: Der Elfmeter? Kein<br />
Problem, wir können darüber reden.<br />
Ich habe in der Vergangenheit ein<br />
paar Elfmeter geschossen, alle hoch,<br />
alle ins Tor. Auch beim Versuch in <strong>Limassol</strong><br />
fehlte nicht viel – hätte ich<br />
einen halben Zentimeter niedriger<br />
geschossen, wäre er ins Tor gegangen.<br />
Das gehört zum Fußball dazu,<br />
manchmal triff t man, manchmal<br />
eben leider nicht.<br />
FOHLENECHO: Wie erwartest du <strong>Limassol</strong><br />
hier im BORUSSIA-PARK?<br />
OSCAR WENDT: Im Hinspiel haben<br />
sie gegen uns sehr tief gespielt,<br />
haben vor allem auf Fehlpässe und<br />
Ballverluste von uns gewartet, um<br />
zu kontern. Ich glaube, wir sind fußballerisch<br />
eine bessere Mannschaft.<br />
Auswärtsspiele sind im Europapokal<br />
aber schwer, zuhause ist es<br />
einfacher. Das ist ein großer Unterschied,<br />
das hat man ja auch in unseren<br />
beiden Spielen gegen Marseille<br />
gesehen. Das sind alles wertvolle Erfahrungen,<br />
die man sammeln kann,<br />
das gilt vor allem für die jüngeren<br />
Spieler. Durch diese Erfahrungen<br />
wird man ein besserer Fußballer.<br />
FOHLENECHO: Mit dem FC Kopenhagen<br />
habt ihr daheim Manchester<br />
United geschlagen und dem FC Barcelona<br />
ein 1:1 abgetrotzt. Was war<br />
dein bisher größtes Erlebnis in diesen<br />
Wettbewerben?<br />
OSCAR WENDT: Klar, Man United mit<br />
Rooney und Cristiano Ronaldo in unserem<br />
Stadion zu schlagen, war toll,<br />
aber die Spiele gegen Barca vor zwei<br />
Jahren waren das Größte. Wir haben<br />
in der Gruppenphase im Heimspiel<br />
ein verdientes 1:1 geholt, mit unserer
Spielte im Europapokal<br />
schon gegen<br />
Lionel Messi und<br />
Cristiano Ronaldo:<br />
Oscar Wendt.<br />
Foto: Kruck.<br />
„Durch Europapokal-<br />
Spiele wird man ein<br />
besserer Fußballer“
22<br />
Nachgefragt<br />
kleinen Kopenhagener Mannschaft,<br />
gegen die wohl beste Vereinsmannschaft<br />
der Welt. In diesem Spiel, und<br />
auch im zweiten Vergleich im Camp<br />
Nou (0:2), haben sie mit ihrer stärksten<br />
Elf gespielt, das hat uns gezeigt,<br />
dass sie uns absolut ernst nehmen.<br />
FOHLENECHO: In der Saison ging<br />
es bis ins Achtelfinale, nach einem<br />
0:2 und einem 0:0 war Endstation.<br />
Für dich waren das die letzten internationalen<br />
Spiele bis zu deinem<br />
Wechsel nach <strong>Mönchengladbach</strong> im<br />
Sommer 2011. Warum bist du zur <strong>Borussia</strong><br />
gewechselt? Immerhin warst<br />
du bis dato jedes Jahr im Europapokal<br />
dabei, und <strong>Borussia</strong> konnte gerade<br />
eben den Abstieg vermeiden …<br />
OSCAR WENDT: Die Möglichkeit,<br />
international zu spielen, ist in einem<br />
der großen Clubs in Dänemark<br />
einfach größer als in Deutschland.<br />
Kopenhagen war ohne Zweifel die<br />
beste Mannschaft in Dänemark, die<br />
Meisterschaft und die Teilnahme am<br />
Europapokal waren jedes Jahr das<br />
Saisonziel. Ich wollte aber eine größere,<br />
eine neue Herausforderung<br />
und die Bundesliga ist ohne Frage<br />
eine größere Liga. Hier spielen so viele<br />
Mannschaften auf Europapokal-<br />
Niveau.<br />
FOHLENECHO: Aber dass du ein Jahr<br />
später mit <strong>Borussia</strong> in der UEFA Europa<br />
League spielst, hättest du bei<br />
deinem Wechsel doch sicher nicht<br />
gedacht, oder?<br />
OSCAR WENDT: Ganz ehrlich? Bevor<br />
ich hierhergekommen bin, kannte<br />
ich die Bundesliga nicht so gut. Aber<br />
ich wusste: Hier gibt es jedes Jahr,<br />
jedes Wochenende Überraschungen.<br />
Als ich dann die Mannschaft<br />
gesehen habe, wusste ich relativ<br />
früh, dass wir das Zeug dazu haben,<br />
unter die ersten Sechs zu kommen.<br />
Im Fußball ist alles möglich, und warum<br />
kann <strong>Borussia</strong> nicht Europapokal<br />
spielen, wenn Hannover es auch<br />
schafft, sich zu qualifizieren?<br />
FOHLENECHO: Letztlich hat es <strong>Borussia</strong><br />
ja bekanntermaßen geschafft,<br />
auch wenn du dir dein erstes Jahr in<br />
<strong>Mönchengladbach</strong> sicherlich anders<br />
Jubel mit Oscar: Havard<br />
Nordtveit und Mike<br />
Hanke freuen sich mit<br />
Oscar Wendt über dessen<br />
Tor gegen Greuther Fürth.<br />
Foto: Wiechmann.<br />
vorgestellt hast. Du wurdest häufig<br />
für dein Verhalten in der Zeit, in der<br />
du fast nie zum Einsatz gekommen<br />
bist, gelobt.<br />
OSCAR WENDT: Ich bin von meinem<br />
Charakter her kein Spieler, der Stunk<br />
macht. Natürlich war ich frustriert,<br />
wenn ich dann zu Hause war. Jeder<br />
Fußballer will spielen, wenn<br />
er trainiert, wenn er freitags mit<br />
ins Mannschaftshotel fährt. Meine<br />
Einstellung ist: Wenn du jeden Tag<br />
im Training deine Leistung bringst,<br />
dann wirst du deine Chance auch<br />
bekommen. In einer Woche, in sechs<br />
Monaten, das weiß man nicht. Letztes<br />
Jahr war die Mannschaft so gut,<br />
man hatte jede Woche das Gefühl,<br />
dass man das Spiel gewinnt – da ist<br />
es auch verständlich, dass der Trainer<br />
nicht viel wechselt. Aber, bei aller<br />
Geduld, die man aufbringen muss:<br />
Ich bin 27 Jahre alt und nicht 18, ich<br />
muss spielen, um mich weiterzuentwickeln.<br />
FOHLENECHO: In den letzten Spielen<br />
bist du in die Startelf gerückt und<br />
warst gegen Freiburg mit einer<br />
Vorlage und in Fürth mit einem Tor<br />
erfolgreich, und das als linker Verteidiger.<br />
Bist du so ein offensiver<br />
Spielertyp?<br />
OSCAR WENDT: Ja, ich probiere immer<br />
die Möglichkeit, nach vorne zu<br />
gehen, will den Ball haben, auch in<br />
der Offensive. Früher in Kopenhagen<br />
hatte ich auch immer einige Torbeteiligungen,<br />
aber eigentlich mehr<br />
Vorlagen als eigene Treffer.<br />
FOHLENECHO: Zurück zum Europapokal.<br />
Deine Frau Sandra ist, genau<br />
wie einige andere Partnerinnen der<br />
Spieler, schon mit in Kiew gewesen,<br />
in <strong>Limassol</strong> und in Marseille. Fliegt<br />
sie auch mit zum abschließenden<br />
Gruppenspiel nach Istanbul?<br />
OSCAR WENDT: Ich denke schon. Das<br />
ist ein tolles Angebot des Vereins,<br />
sich um die Unterbringung unserer<br />
Frauen zu kümmern – auch wenn<br />
wir sie in dieser Zeit ja gar nicht zu<br />
Gesicht bekommen. Aber Marseille<br />
war eine tolle Stadt, Istanbul auch –<br />
wenn man die Chance hat, eine Stadt<br />
und ein gutes Spiel zu sehen, ist das<br />
doch gut.<br />
FOHLENECHO: Ist deine Frau denn<br />
Fußball-Fan?<br />
OSCAR WENDT: Sie ist ein Fan von<br />
mir (lacht).<br />
Das Gespräch führte<br />
MICH<strong>AEL</strong> LESSENICH
» Auswärts<br />
immer dabei<br />
Markus<br />
„Kümi“<br />
Kümhof (47)<br />
aus Cölbe (Mittelhessen)<br />
Fanclub:<br />
Wuppermönche ’84<br />
<strong>Borussia</strong>-Fan seit:<br />
Ende der Siebziger<br />
Erstes AW-Spiel:<br />
1982, VfB Wissen (1. Pokalrunde)<br />
Ewiger Held:<br />
„Bruno“ Bruns<br />
Schönster Gästeblock:<br />
Bochum<br />
Da will ich nie mehr hin:<br />
Wattenscheid, Rotterdam,<br />
Hoffenheim, Wolfsburg<br />
«<br />
Fans<br />
„Kümi“ am Strand von Marseille.<br />
Foto: Verheyen.<br />
23
24<br />
Zu Gast<br />
Zyprische Löwen<br />
mit portugiesischem<br />
Temperament
Die Löwen<br />
aus <strong>Limassol</strong>.<br />
Foto: imago.<br />
Mit nur einem Punkt aus vier Spielen geht es für<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in der UEFA Europa League vermutlich nur<br />
noch um die Ehre. In der zyprischen Liga ist <strong>Borussia</strong>s<br />
heutiger Gegner allerdings noch ungeschlagen<br />
„Desconhecido“ heißt auf<br />
Deutsch „unbekannt“. Ein Wort, das<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in der UEFA Europa<br />
League treff end beschreibt. Erstens<br />
skizziert es eventuell das Bild, welches<br />
die Vertreter von Olympique<br />
Marseille, Fenerbahçe Istanbul und<br />
<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> von <strong>AEL</strong><br />
<strong>Limassol</strong> nach der Auslosung der<br />
Gruppe C hatten. Zweitens ist „desconhecido“<br />
nicht etwa Griechisch<br />
oder Türkisch, sondern Portugiesisch.<br />
Elf Spieler stehen bei <strong>AEL</strong> unter<br />
Vertrag, die der portugiesischen<br />
Sprache mächtig sind – darunter<br />
drei Brasilianer, sechs Portugiesen<br />
oder portugiesisch-stämmige Profi<br />
s und drei Spieler aus Angola, der<br />
ehemaligen Kolonie Portugals, dessen<br />
offi zielle Landessprache – wie<br />
auch in Brasilien – Portugiesisch ist.<br />
Günstig, dass der neue Trainer Jorge<br />
Costa ebenfalls Portugiese ist.<br />
Seit 30 Tagen ist der 41-Jährige<br />
beim zyprischen Meister im Amt,<br />
eingestellt für den entlassenen Pambos<br />
Christodoulou, der beim torlosen<br />
Heimspiel gegen <strong>Borussia</strong> noch<br />
auf der Trainerbank saß. Um die Entlassung<br />
nachvollziehen zu können,<br />
muss man den zyprischen Fußball,<br />
beziehungsweise die Verhältnisse in<br />
der zyprischen Liga verstehen. Christodoulou<br />
ist vermutlich einer der<br />
wenigen Trainer Europas, der ohne<br />
Niederlage in der Liga und dennoch<br />
aus sportlichen Gründen entlassen<br />
wurde. Drei Siege, drei Unentschieden<br />
in der Divison A und drei Niederlagen<br />
und ein Unentschieden in der<br />
UEFA Europa League waren Grund<br />
genug, den gebürtigen Zyprer vor<br />
die Tür zu setzen. Zu viele Unentschieden,<br />
fanden die Verantwortlichen<br />
des Clubs.<br />
Auf Platz vier stehend, mit drei<br />
Punkten hinter Spitzenreiter APO-<br />
EL Nikosia, hat sich die Platzierung<br />
unter Jorge Costa leicht verbessert.<br />
Drei Siege fuhr die Mannschaft unter<br />
dem Portugiesen ein, einmal<br />
spielte sie remis. „Jorge ist ein sehr<br />
guter Trainer, der viel Wert auf Disziplin<br />
legt und alle Spieler gleich behandelt.<br />
Er verfolgt eine off ensive<br />
Spielphilosophie und bevorzugt ein<br />
schnelles 4-3-3-System. Teamgeist ist<br />
ihm sehr wichtig. Ich wünsche ihm<br />
viel Erfolg bei <strong>AEL</strong>“, sagt Ionut Rada,<br />
Abwehrspieler in Diensten von Cluj,<br />
dem vorherigen Arbeitgeber Costas.<br />
Erfolg, der in der UEFA Europa<br />
League bisher ausblieb. Zuletzt verlor<br />
<strong>AEL</strong> bei Fenerbahçe Istanbul 0:2<br />
– eine Niederlage, die aufgrund der<br />
klaren Rollenverteilung sicherlich zu<br />
verschmerzen war. Vielmehr nutzen<br />
der Portugiese und sein Team die<br />
Partien, um sich auf hohem Niveau<br />
zu beweisen. „Wir möchten ein schönes<br />
Spiel bieten und Erfahrungen<br />
sammeln, das ist unser Ziel. Natürlich<br />
wollen wir, wenn es möglich ist,<br />
etwas mitnehmen. In Istanbul zu<br />
spielen ist eine Chance für meine<br />
Spieler und mich“, so Costa vor der<br />
Partie gegen Fenerbahçe, in der Abwehrroutinier<br />
Edwin Ouon wegen<br />
einer Notbremse die Rote Karte sah<br />
und für die Partie im BORUSSIA-<br />
PARK gesperrt ist.<br />
Unangenehme<br />
Spielweise<br />
<strong>Borussia</strong> tat sich beim Auswärtsspiel<br />
in <strong>Limassol</strong> bekanntermaßen<br />
schwer. „Es war nicht einfach, dort<br />
zu spielen, <strong>Limassol</strong> stand kompakt<br />
und war sehr aktiv. Am Ende<br />
25
26<br />
Zu Gast<br />
war das Ergebnis für uns ärgerlich<br />
wegen des Elfmeters. Wir hatten<br />
am Anfang gute Torchancen, aber<br />
der letzte Pass hat jeweils gefehlt“,<br />
sagte <strong>Borussia</strong>s Trainer Lucien Favre<br />
nach der Partie. „Die vielen Unterbrechungen<br />
haben oftmals unseren<br />
Rhythmus sehr gestört“, sagte<br />
Mike Hanke mit Blick auf die vielen<br />
Momente in der Schlussviertelstunde,<br />
als einige Spieler <strong>Limassol</strong>s mit<br />
taktischen Fouls und längeren Verletzungspausen<br />
den Druck von der<br />
eigenen Abwehr nahmen. <strong>Limassol</strong><br />
agiert aus einer sehr kompakten<br />
Defensive und zieht sich bei Ballbe-<br />
Zum Verzweifeln: Im Hinspiel scheiterten die Borussen häufig an <strong>Limassol</strong>s Defensive.<br />
Foto: picture-alliance.<br />
sitz des Gegners weit in die eigene<br />
Hälfte zurück. Das Spiel des Kontrahenten<br />
wird mit einer Härte und<br />
Entschlossenheit gestört, die sich<br />
manchmal am Rande der Legalität<br />
befindet. In der vergangenen Saison<br />
musste <strong>AEL</strong> in 25 Spielen nur acht Gegentore<br />
hinnehmen. Bei Ballbesitz<br />
schaltet <strong>AEL</strong> schnell um und versucht<br />
über Konter zum Erfolg zu kommen.<br />
<strong>AEL</strong> spielt einen typisch zyprischen<br />
Fußball: aufopferungsvoll, kämpfe-<br />
risch, leidenschaftlich und besonnen<br />
auf das Ergebnis – genau das, was<br />
die Fans von <strong>AEL</strong> traditionell sehen<br />
wollen. Technische Unzulänglichkeiten<br />
und fehlende Finesse werden<br />
weitestgehend verziehen, sofern die<br />
Einstellung und der läuferische Einsatz<br />
stimmen.<br />
Auf Zypern wird die Mannschaft<br />
um Kapitän Marios Nikolaou „Die<br />
Löwen“ genannt. Aber auch in der<br />
Offensive kommt <strong>Limassol</strong> immer<br />
wieder erfolgreich zum Abschluss.<br />
Schon fünf Spieler haben mindestens<br />
zwei Tore auf dem Konto. Der<br />
erfolgreichste Angreifer ist ein Einheimischer:<br />
Der Zyprer Michalis<br />
Konstantinou hat bereits vier Tore<br />
auf dem Konto – am vergangenen<br />
Wochenende schnürte er beim Auswärtssieg<br />
in AE Pafos (3:1) einen<br />
Doppelpack. Beim Spiel im BORUS-<br />
SIA-PARK, bei dem sein Team von
etwa 250 Gästefans begleitet wird,<br />
will der 34-Jährige sicherlich erneut<br />
treffen. „Mir macht jedes Spiel sehr<br />
viel Freude. Ich möchte auch in den<br />
nächsten Wochen meinem Team<br />
und meinem Trainer mit Toren helfen“,<br />
so Konstantintou, der in seiner<br />
Karriere in 299 Pflichtspielen 111 Tore<br />
erzielte.<br />
Internationale<br />
Achtungserfolge<br />
2012 wurde der 1930 gegründete<br />
Verein nach 44 Jahren zum sechsten<br />
Mal nationaler Meister. In der Qualifikation<br />
zur UEFA Champions League<br />
schieden sie gegen Anderlecht aus.<br />
Das Hinspiel konnte <strong>Limassol</strong> 2:1 für<br />
sich entscheiden, die Belgier gewannen<br />
das Rückspiel allerdings 2:0 und<br />
zogen in die Gruppenphase ein. Die<br />
Süd-Zyprer ließen in der vergangenen<br />
Saison den UEFA Champions<br />
Kapitän Marios<br />
Nikolaou (r.)<br />
im Duell mit<br />
Belgrads Stefan<br />
Babovic.<br />
Foto: imago.<br />
Etwa 250 <strong>AEL</strong>-Fans<br />
werden ihr Team<br />
im BORUSSIA-PARK<br />
unterstützen.<br />
Foto: imago.<br />
League-Viertelfinalist APOEL Nikosia<br />
in der Tabelle hinter sich. In der<br />
Qualifikation zur UEFA Champions<br />
League besiegte <strong>Limassol</strong> Linfield<br />
Zu Gast<br />
(3:0 heim, 0:0 auswärts) und Partizan<br />
Belgrad (1:0 heim, 1:0 auswärts),<br />
bevor sie am RSC Anderlecht scheiterten.<br />
Internationale Spiele werden<br />
im Stadion von APOEL Nikosia ausgetragen.<br />
Gegen <strong>Borussia</strong> und Fenerbahçe<br />
Istanbul wurde erneut auf<br />
das Stadion aus der Hauptstadt zurückgegriffen.<br />
<strong>AEL</strong> trägt seine Heimspiele<br />
in der Liga im Tsirio-Stadion<br />
aus, das lediglich 14.000 Zuschauern<br />
Platz bietet. Dort geht <strong>Limassol</strong><br />
seinem Tagesgeschäft nach und will<br />
mit seiner Heimstärke den vierten<br />
Platz mit aller Macht verteidigen<br />
oder sogar in der Tabelle klettern,<br />
schließlich spielen in der Division<br />
A die ersten vier Vereine die Meisterschaft<br />
in einem Playoff-Modus<br />
untereinander aus.<br />
Sollte sich <strong>AEL</strong> nach einer erneut<br />
erfolgreichen Saison unter dem ehrgeizigen<br />
Trainer Costa wiederholt<br />
für den internationalen Wettbewerb<br />
qualifizieren, wäre das nicht<br />
nur ein weiterer Erfolg für den Verein,<br />
sondern würde endgültig dazu<br />
beitragen, dass die Löwen mit portugiesischem<br />
Temperament auch in<br />
der UEFA Europa League nicht mehr<br />
ganz so „desconhecido“ wären.<br />
THOMAS SCHMITT<br />
27
28<br />
Zu Gast<br />
Paradies<br />
Matías Degra ist seit<br />
2011 der Rückhalt des<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. Foto: imago.<br />
Matías Degra fühlt sich wohl in <strong>Limassol</strong>. Nach vier<br />
Vereinen in den vergangenen sechs Jahren scheint der<br />
29-Jährige in der zyprischen Hafenstadt im Süden der<br />
Mittelmeerinsel mehr als nur eine sportliche Heimat<br />
gefunden zu haben. Seit Sommer 2011 hütet der Argentinier,<br />
der auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt,<br />
das Tor von <strong>AEL</strong> – und das mit Erfolg: In seiner Premieren-Saison<br />
feierte der extrovertierte Typ, der zuletzt mit<br />
Olympique Marseilles Joey Barton aneinandergeraten<br />
war, den Gewinn der zyprischen Meisterschaft. Bei nur<br />
acht Gegentoren in 26 Begegnungen hatte Degra großen<br />
Anteil am sechsten Meistertitel der Zyprer, in 21 Partien<br />
hielt der Schlussmann seinen Kasten sauber. Fünf<br />
abgewehrte Elfmeter vervollständigen die imposante<br />
Statistik.<br />
Bei den Anhängern der traditionell in gelb-blau<br />
gekleideten Mannschaft genießt der einstige Wandervogel<br />
seitdem ein besonders hohes Ansehen. Auf einer<br />
Der<br />
vogel<br />
zwischen den<br />
Pfosten<br />
In Zypern polarisiert Torwart<br />
Matías Degra mit einer unkonventionellen<br />
Spielweise.<br />
Bei den Fans von <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
genießt der Argentinier aus<br />
diesem Grund Kultstatus<br />
zyprischen Fußballseite im Internet sind die besten Paraden<br />
des in Cordoba geborenen Keepers aus der Meisterschaftssaison<br />
zusammengeschnitten. Zahlreiche<br />
Kommentare auf der Seite verdeutlichen den Stellenwert,<br />
den er sich im Verein und bei den Fans erarbeitet<br />
hat. Seine Rettungstaten zwischen den Pfosten wirken<br />
nicht selten unkonventionell, führen aber in der Regel<br />
zum gewünschten Erfolg. Das torlose Unentschieden<br />
der Borussen in <strong>Limassol</strong> war für die Zyprer, die zuvor<br />
durch drei Qualifi kationsrunden mit Hin- und Rückspiel<br />
mussten, bereits das fünfte Spiel ohne Gegentor. Zuvor<br />
schaff te es nur der RSC Anderlecht, den Schlussmann in<br />
der Qualifi kationsrunde zur UEFA Champions League<br />
zu überwinden. „Degra ist ein positiv verrückter Typ.<br />
Er erinnert mich an René Higuita, den kolumbianischen<br />
Torwart, der den Ball auch gerne mal mit der Hacke abgewehrt<br />
hat. So eine Aktion würde ich ihm auch zutrauen“,<br />
sagte ein <strong>Limassol</strong>-Fan beim Gastauftritt des VfL<br />
Mitte September.<br />
FLORIAN WALDKÖTTER
Seit dieser Saison steht Orlando Sá im<br />
Aufgebot des <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. Als Jungprofi<br />
sorgte der Portugiese in seiner Heimat für<br />
viel Furore<br />
Ziemlich genau vor vier Jahren rückte Sá erstmals<br />
in den Fokus seiner fußballbegeisterten Landsleute.<br />
Am Abend des 18. Novembers 2008 erzielte der Mittelstürmer<br />
in Reihen der portugiesischen U21-Auswahl in<br />
einem Testspiel gegen das gleichaltrige Nachwuchsteam<br />
aus Spanien einen Hattrick. Nach dem überragenden 4:1<br />
gegen die führende Fußballnation prophezeiten nicht<br />
wenige Experten im Land dem damals 20-Jährigen eine<br />
große Karriere. Und Sá war auf dem Weg, diese Vorhersage<br />
wahr werden zu lassen.<br />
Drei Monate nach seinem Dreierpack gegen den<br />
iberischen Nachbarn bestritt er im Januar 2009 in der<br />
portugiesischen Liga für Sporting Braga sein erstes<br />
Pfl ichtspiel. Einen Monat später berief der damalige<br />
Nationaltrainer Portugals Carlos Queiroz Sá in das Aufgebot<br />
der A-Nationalmannschaft für das Testspiel gegen<br />
Finnland. In der zweiten Halbzeit debütierte er an der<br />
Seite von Cristiano Ronaldo in der Seleção und durfte<br />
sich über einen 1:0-Erfolg freuen. „Für mich ist ein Traum<br />
in Erfüllung gegangen”, freute er sich nach dem Spiel. Im<br />
März gelang ihm im Liga-Wettbewerb sein erster Treff er.<br />
Kurz darauf verkündete Sá seinen Wechsel zum portugiesischen<br />
Spitzenclub FC Porto, der drei Millionen Euro<br />
für ihn zahlte. Dort kreuzten sich erstmals die Wege mit<br />
seinem aktuellen Trainer Jorge Costa.<br />
Doch nach seiner Bekanntgabe folgte der Karriereknick<br />
in Sás junger Laufb ahn. Im April des Jahres riss sich<br />
der Angreifer das vordere Kreuzband – die Hinrunde bei<br />
seinem neuen Verein sollte der Youngster verletzungsbedingt<br />
verpassen. Erst nach dem Jahreswechsel fand der<br />
Portugiese wieder den Anschluss an seine Mitspieler. Der<br />
Durchbruch beim 26-maligen Landesmeister blieb ihm<br />
jedoch verwehrt. In der Rückserie der Saison 2009/10<br />
kam der Rechtsfuß nur zweimal als Einwechselspieler<br />
zum Einsatz und wurde nach der Spielzeit zum englischen<br />
Premier League-Club FC Fulham verkauft. Doch<br />
Zu Gast<br />
Seite an Seite mit<br />
Cristiano Ronaldo<br />
auch im Mutterland des Fußballs konnte Sá nicht mehr<br />
an die vorherige Form anknüpfen. In einem Jahr kam er<br />
zu sieben Partien, in denen ihm ein Treff er gelang.<br />
Im Sommer 2012 landete der Angreifer schließlich bei<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. Auf Zypern möchte der inzwischen 24-Jährige<br />
wieder Kontinuität in seine Karriere bringen. „Heute<br />
beginnt ein neues Abenteuer für mich“, sagte er nach<br />
seiner Ankunft auf der Mittelmeerinsel. Eine Rückkehr in<br />
seine Heimat ist allerdings nicht ausgeschlossen: Nach<br />
wie vor hält Porto 25 Prozent an Sás Transferrechten.<br />
FLORIAN WALDKÖTTER<br />
Orlando Sá spielt seit<br />
2012 in <strong>Limassol</strong> und<br />
absolvierte ein Länderspiel<br />
für Portugal.<br />
Foto: imago.<br />
29
30<br />
Zu Gast<br />
Seit Oktober 2012 ist Jorge Costa für die<br />
Geschicke beim <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> verantwortlich.<br />
Foto: picture-alliance.<br />
An Deutschland hat Jose Costa<br />
gute Erinnerungen. Am Abend des<br />
26. Mai 2004 feierte der Portugiese<br />
in der Arena „Auf Schalke“ den größten<br />
Erfolg seiner aktiven Spielerkarriere.<br />
Durch einen 3:0-Erfolg über<br />
den AS Monaco triumphierte der<br />
ehemalige Verteidiger mit dem FC<br />
Porto im UEFA Champions League-<br />
Finale. Als Kapitän nahm Costa den<br />
Pokal als Erster in Empfang und<br />
streckte ihn unter dem Jubel seiner<br />
Mitspieler in den Gelsenkirche-<br />
DerStar<br />
ist der<br />
Trainer<br />
Seit Oktober 2012 trainiert Jorge Costa den<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> und verfügt von allen im Verein über<br />
die größte internationale Erfahrung<br />
ner Nachthimmel. Doch der Erfolg<br />
in der Königsklasse war nicht der<br />
einzige Triumph in Costas langer<br />
Profi -Laufb ahn. Mit dem FC Porto,<br />
bei dem er insgesamt 16 Jahre unter<br />
Vertrag stand, wurde der 41-Jährige<br />
im gleichen Jahr Weltpokalsieger,<br />
nachdem er 2003 bereits den UEFA-<br />
Cup-Gewinn bejubeln durfte. Acht<br />
Meistertitel und fünf Pokalsiege in<br />
Portugal runden seine Bilanz auch<br />
auf nationaler Ebene ab.<br />
Seine Karriere als Fußballlehrer<br />
begann der ehemalige Nationalspieler,<br />
der als Aktiver mit den Spitznamen<br />
Bicho (Tier) beziehungsweise<br />
Tanque (Panzer) versehen wurde,<br />
im Dezember 2006 zunächst als Co-<br />
Trainer des SC Braga. Im folgenden<br />
Februar beförderten ihn die Clubverantwortlichen<br />
zum Chefcoach.<br />
Seine Mannschaft führte der ehrgeizige<br />
Übungsleiter in der Abschlusstabelle<br />
auf Rang vier. Im Oktober<br />
2007 musste er seinen Posten in der<br />
nordportugiesischen Stadt räumen.<br />
Über die Stationen SC Olhanense<br />
und Académica de Coimbra wechselte<br />
Costa im Sommer 2011 zum rumänischen<br />
Spitzenverein CFR Cluj.<br />
Dort wurde er nach einer 0:5-Pleite<br />
gegen Rapid Bukarest entlassen, obwohl<br />
sein Team als Tabellenführer<br />
kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft<br />
stand.<br />
Nach einem halben Jahr ohne<br />
Trainerjob heuerte der Portugiese<br />
im Oktober in <strong>Limassol</strong> an. Dort soll<br />
er als Nachfolger von Charalampos<br />
Christodoulou die Titelverteidigung<br />
schaff en. Doch der Coach dämpft die<br />
Erwartungshaltung. „Wir denken<br />
von Spiel zu Spiel und wollen in jeder<br />
Partie unser Bestes geben. Egal, ob<br />
in der Liga oder in der UEFA Europa<br />
League.“ Für Costa wäre ein Erfolg in<br />
der zyprischen Liga der erste Titel als<br />
Trainer. Fakt ist: In Startrainer José<br />
Mourinho hatte er beim FC Porto<br />
einen guten Lehrmeister.<br />
FLORIAN WALDKÖTTER
Einsatz-Statistik<br />
Europapokal-Saison 2012 | 13<br />
Arango, Juan 32 5 0/0 0 2 4 0 0<br />
Blaswich, Janis 21 0 0/0 0 0 0 0 0<br />
Brouwers, Roel 30 5 1/0 1 0 0 2 0<br />
Cigerci, Tolga 20 3 1/1 2 0 0 0 0<br />
Daems, Filip 34 4 0/0 0 1 0 0 0<br />
Dams, Niklas 22 0 0/0 0 0 0 0 0<br />
de Camargo, Igor 29 5 4/1 0 1 0 0 0<br />
de Jong, Luuk 22 4 0/2 0 1 0 1 0<br />
Dominguez, Alvaro 23 4 0/0 1 0 0 0 0<br />
Hanke, Mike 29 5 2/3 0 1 0 1 0<br />
Heimeroth, Christofer 31 0 0/0 6 0 0 0 0<br />
Herrmann, Patrick 21 5 1/3 0 0 0 2 0<br />
Hrgota, Branimir 19 3 2/1 1 0 0 0 0<br />
Jantschke, Tony 22 5 0/1 1 0 0 0 0<br />
Korb, Julian 20 0 0/0 0 0 0 0 0<br />
Marx, Thorben 31 3 0/1 1 0 1 1 0<br />
Mlapa, Peniel 21 3 3/0 0 1 0 1 0<br />
Nordtveit, Havard 22 6 0/1 0 0 1 1 0<br />
Ring, Alexander 21 4 1/3 1 1 1 0 0<br />
Rupp, Lukas 21 3 1/0 1 0 1 0 0<br />
Stranzl, Martin 32 4 0/0 2 0 0 0 0<br />
ter Stegen, Marc-André 20 6 0/0 0 0 0 0 0<br />
Wendt, Oscar 27 2 0/0 4 0 0 0 0<br />
Xhaka, Granit 20 5 2/1 1 0 0 0 0<br />
Younes, Amin 19 0 0/0 2 0 0 0 0<br />
Zimmermann, Matthias 20 0 0/0 0 0 0 0 0<br />
Statistik<br />
Mike Hanke brachte <strong>Borussia</strong> im<br />
UEFA Europa League-Spiel bei<br />
Olympique Marseille 1:0 in<br />
Führung und sorgte so für sein<br />
erstes Saisontor in diesem<br />
Wettbewerb. Foto: Wiechmann.<br />
Spieler Alter Ein- Einw./ im Kader Tore Assists Gelbe Rote/Gelbsätze<br />
Ausw. ohne Einsatz Karten Rote Karten<br />
31
32<br />
Statistik<br />
Begegnung<br />
1 M.-A. ter Stegen<br />
2 M. Zimmermann<br />
3 F. Daems<br />
4 R. Brouwers<br />
5 A. Ring<br />
6 T. Cigerci<br />
7 P. Herrmann<br />
8 L. Rupp<br />
9 L. de Jong<br />
10 I. de Camargo<br />
14 T. Marx<br />
15 A. Dominguez<br />
Zuschauer<br />
Alemannia Aachen<br />
18.08.2012 A 2:0<br />
31.736<br />
Dynamo Kiew<br />
21.08.2012 H 1:3<br />
69<br />
16 21<br />
69 74<br />
21<br />
45.075<br />
1899 Hoffenheim<br />
25.08.2012 H 2:1<br />
50.146<br />
Dynamo Kiew<br />
29.08.2012 A 2:1<br />
66.872<br />
Fortuna Düsseldorf<br />
01.09.2012 A 0:0<br />
29.999<br />
1. FC Nürnberg<br />
15.09.2012 H 2:3<br />
68<br />
52.195<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
20.09.2012 A 0:0<br />
10.000<br />
Bayer Leverkusen<br />
23.09.2012 A 1:1<br />
27.640<br />
Hamburger SV<br />
26.09.2012 H 2:2<br />
46.233<br />
<strong>Borussia</strong> Dortmund<br />
29.09.2012 A 0:5<br />
80.645<br />
Fenerbahçe Istanbul<br />
04.10.2012 H 2:4<br />
46.279<br />
Eintracht Frankfurt<br />
07.10.2012 H 2:0<br />
51.193<br />
Werder Bremen<br />
20.10.2012 A 0:4<br />
42.100<br />
Olympique Marseille<br />
25.10.2012 H 2:0<br />
45.000<br />
Hannover 96<br />
28.10.2012 A 3:2<br />
49.000<br />
Fortuna Düsseldorf<br />
31.10.2012 A n.V. 0:1<br />
52.500<br />
SC Freiburg<br />
03.11.2012 H 1:1<br />
47.673<br />
Olympique Marseille<br />
08.11.2012 A 2:2<br />
15.445<br />
VfB Stuttgart<br />
17.11.2012 H 1:2<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
22.11.2012 H<br />
FC Augsburg<br />
25.11.2012<br />
VfL Wolfsburg<br />
28.11.2012<br />
FC Schalke 04<br />
01.12.2012<br />
A<br />
H<br />
A<br />
Fenerbahçe Istanbul<br />
06.12.2012 A<br />
1. FSV Mainz 05<br />
09.12.2012 H<br />
Bayern München<br />
15.12.2012** A<br />
1899 Hoffenheim<br />
19.01.2013** A<br />
Fortuna Düsseldorf<br />
26.01.2013** H<br />
1. FC Nürnberg<br />
02.02.2013** A<br />
Bayer Leverkusen<br />
09.02.2013** H<br />
Hamburger SV<br />
16.02.2013** A<br />
<strong>Borussia</strong> Dortmund<br />
23.02.2013** H<br />
Eintracht Frankfurt<br />
02.03.2013** A<br />
Werder Bremen<br />
09.03.2013** H<br />
Hannover 96<br />
16.03.2013** H<br />
SC Freiburg<br />
30.03.2013** A<br />
SpVgg Greuther Fürth<br />
06.04.2013** H<br />
VfB Stuttgart<br />
13.04.2013** A<br />
FC Augsburg<br />
20.04.2013** H<br />
VfL Wolfsburg<br />
27.04.2013** A<br />
FC Schalke 04<br />
04.05.2013** H<br />
1. FSV Mainz 05<br />
11.05.2013** A<br />
Bayern München<br />
18.05.2013** H<br />
G<br />
30<br />
60<br />
81<br />
G<br />
90<br />
1<br />
9<br />
63<br />
27<br />
80<br />
10<br />
74<br />
G<br />
16 G<br />
*<br />
G 27<br />
63<br />
72<br />
18<br />
59<br />
31<br />
G<br />
74<br />
22<br />
68<br />
81<br />
9<br />
16 G<br />
G<br />
79<br />
14<br />
76<br />
G 22<br />
11<br />
79<br />
G 11<br />
8<br />
82<br />
46<br />
44<br />
G<br />
66<br />
G<br />
82<br />
66<br />
8<br />
24<br />
24<br />
G G<br />
61<br />
32<br />
58<br />
13 G<br />
77<br />
29 G R<br />
77<br />
15<br />
75<br />
G<br />
62<br />
28 13<br />
46 61<br />
G 29 G<br />
4<br />
44<br />
86<br />
2<br />
90<br />
G<br />
81<br />
G 9 G G<br />
20<br />
70<br />
46<br />
44<br />
G<br />
74<br />
16 G<br />
28<br />
62<br />
55<br />
80 65<br />
10<br />
35<br />
25<br />
69<br />
69<br />
75<br />
21<br />
21<br />
15 G<br />
86<br />
71<br />
49<br />
34<br />
49<br />
73<br />
73<br />
17<br />
17<br />
G<br />
G<br />
71<br />
G<br />
74<br />
16<br />
74<br />
G G19<br />
16<br />
SpVgg Greuther Fürth<br />
11.11.2012 A 4:2<br />
66<br />
11<br />
86 79<br />
24<br />
4<br />
18.000<br />
44<br />
76<br />
G24<br />
G G<br />
66<br />
46<br />
14<br />
52.120<br />
... und so wird die<br />
Tabelle gelesen:<br />
Alle in den jeweiligen Begegnungen eingesetzten<br />
Spieler sind grün markiert.<br />
Gelbe, Rote bzw. Gelb-Rote Karten sind<br />
entsprechend farblich hervorgehoben.<br />
Die Torschützen in den jeweiligen<br />
Spielen sind mit einem oder mehreren<br />
blauen Punkten gekennzeichnet. Bei<br />
Spielern, die eingewechselt wurden, ist<br />
die jeweilige Spielzeit in der unteren<br />
Hälfte des Kästchens vermerkt. Ent-<br />
Juan Arango (links) und Lukas<br />
Rupp bedanken sich nach dem<br />
Spiel bei den Fans. „Ruppinho“<br />
bereitete in Marseille den<br />
2:2-Ausgleichstreffer des Venezolaners<br />
vor und sammelte<br />
so seinen ersten Scorerpunkt.<br />
Foto: Wiechmann.<br />
sprechend ist die Spielzeit der ausgewechselten<br />
Spieler in der oberen Hälfte<br />
aufgeführt.<br />
Einsatz über gesamtes Spiel<br />
58<br />
Ausgewechselt; 58 Minuten gespielt<br />
33 Eingewechselt; 33 Minuten gespielt<br />
45<br />
Eingewechselt in 45.,<br />
62<br />
ausgewechselt in 62. Minute<br />
GR Gelbe Karte, Gelb-Rote Karte<br />
R Rote Karte<br />
Tore pro Spieler und Spiel<br />
** Spiele noch nicht genau terminiert UEFA Champions League/UEFA Europa League DFB Pokal<br />
16 H. Nordtveit<br />
17 O. Wendt<br />
18 J. Arango<br />
19 M. Hanke<br />
21 J. Blaswich<br />
22 P. Mlapa<br />
24 T. Jantschke<br />
25 A. Younes<br />
27 J. Korb<br />
30 A. Bieler<br />
31 B. Hrgota<br />
33 C. Heimeroth<br />
34 G. Xhaka<br />
37 N. Dams<br />
39 M. Stranzl
5<strong>Borussia</strong> ist seit<br />
fünf Auswärtsspielen<br />
im Europapokal<br />
ungeschlagen<br />
Die Lust auf Europapokal-Reisen ist bei <strong>Borussia</strong>s<br />
Anhängern groß. Erstmals seit 16 Jahren ist der VfL in<br />
dieser Saison wieder in einem internationalen Wettbewerb<br />
vertreten. Und die Unterstützung der Fans bei den<br />
Auswärtsspielen ist gewaltig. 2.000 Borussen reisten<br />
zum UEFA Champions League-Playoff -Spiel nach Kiew,<br />
1.000 begleiteten das Team nach Zypern zu <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>,<br />
und fast 4.000 VfL-Anhänger machten die Partie in Marseille<br />
zu einem Heimspiel für die Fohlenelf. Die Mannschaft<br />
bedankt sich auf ihre Weise bei den Anhängern<br />
und liefert auf fremdem Platz regelmäßig engagierte<br />
und gute Leistungen ab. Von den vergangenen fünf Auswärtsspielen<br />
im Europapokal verloren die Borussen kein<br />
einziges. Drei Siege und zwei Unentschieden erreichte<br />
die Fohlenelf dabei.<br />
Diese Serie, die derzeit in der UEFA Europa League<br />
fort gesetzt wird, reicht zurück bis in die Mitte der<br />
1990er Jahre, als der VfL bis dato letztmals im Europapokal<br />
dabei war. In der Saison 1996/1997 gab es in der<br />
ersten Runde des UEFA-Cups einen 3:2-Erfolg bei Arsenal<br />
London. Andrzej Juskowiak, Stefan Eff enberg und<br />
Stephan Paßlack trafen im Highbury-Stadion. In der<br />
zweiten Runde schied der VfL zwar gegen AS Monaco<br />
aus, das Rückspiel im Fürstentum gewann das Team<br />
des damaligen Trainers Bernd Krauss aber durch einen<br />
Treff er von Michael Klinkert 1:0.<br />
In dieser Spielzeit verpasste <strong>Borussia</strong> zunächst den<br />
Einzug in die UEFA Champions League. Das Playoff -Rückspiel<br />
bei Dynamo Kiew konnte der VfL dabei aber für sich<br />
entscheiden. Juan Arango und ein Eigentor sorgten für<br />
den 2:1-Erfolg in der ukrainischen Hauptstadt. In der<br />
Gruppenphase der UEFA Europa League folgten dann<br />
zwei Unentschieden in den bisherigen Auswärtsspielen.<br />
Auf Zypern gab es gegen den dortigen Meister <strong>AEL</strong><br />
<strong>Limassol</strong> ein unglückliches 0:0. Vor zwei Wochen beim<br />
französischen Topclub Olympique Marseille erkämpfte<br />
sich das Team von Trainer Lucien Favre ein 2:2. Damit bewahrten<br />
sich die Borussen vor dem heutigen Heimspiel<br />
nicht nur die Chance auf das Erreichen des Sechzehntelfi<br />
nales, sondern setzten auch ihre Serie ungeschlagener<br />
Auswärtsspiele im Europapokal fort. Die letzte<br />
Niederlage auf fremden Platz gab es im Viertelfi nale<br />
des Europapokals der Pokalsieger 1996 bei Feyenoord<br />
Rotterdam (0:1).<br />
ANDREAS CÜPPERS<br />
Fotos: Wiechmann (3), imago, picture-alliance.<br />
Die Zahl zum Spiel<br />
September<br />
1996<br />
3:2 bei<br />
Arsenal London<br />
Oktober<br />
1996<br />
1:0 bei<br />
AS Monaco<br />
August<br />
2012<br />
2:1 bei<br />
Dynamo Kiew<br />
September<br />
2012<br />
0:0 bei<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
November<br />
2012<br />
2:2 bei<br />
Olympique Marseille<br />
33
34<br />
Aufstellung<br />
Tor<br />
Marc-André<br />
ter Stegen<br />
Janis Blaswich<br />
Christofer<br />
Heimeroth<br />
<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />
21<br />
33<br />
1 2 15 37<br />
6<br />
Matthias Zimmermann Alvaro Dominguez Niklas Dams<br />
3 17 39<br />
Filip Daems Oscar Wendt Martin Stranzl<br />
4 24<br />
Roel Brouwers Tony Jantschke<br />
Mittelfeld Sturm<br />
5 8 18<br />
30<br />
9 22<br />
Alexander Ring Lukas Rupp Juan Arango<br />
Tolga Cigerci Thorben Marx<br />
14<br />
7 16<br />
Patrick Herrmann Havard Nordtveit<br />
Abwehr<br />
Amin Younes<br />
25<br />
Julian Korb<br />
27<br />
Alexander Bieler<br />
Granit Xhaka<br />
34<br />
Trainer<br />
Lucien Favre<br />
Luuk de Jong Peniel Mlapa<br />
10 31<br />
Igor de Camargo Branimir Hrgota<br />
Mike Hanke<br />
Co-Trainer<br />
Manfred Stefes Frank Geideck<br />
Torwart-Trainer<br />
Uwe Kamps<br />
19
Tor Abwehr<br />
22 2<br />
Ishli Hidi Dosa Junior<br />
32 3<br />
Matias Degra Maykon<br />
7<br />
10<br />
Stelios Parpas<br />
5<br />
12<br />
23<br />
Mittelfeld Sturm<br />
17<br />
20<br />
Marios Nikolaou<br />
Christis Theophilou<br />
Marcos Airosa<br />
15<br />
21<br />
Carlitos<br />
Edwin Ouon<br />
29<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
Trainer<br />
Jorge Paulo Costa<br />
77 9 99<br />
Monteiro Paulo Sergio<br />
Dede<br />
Orlando Sa Patrick Vouho<br />
Rui Miguel Luciano Bebe<br />
Michalis Konstantinou<br />
19<br />
11 70<br />
84<br />
Edmar Gilberto<br />
Chris Dickson<br />
Aufstellung<br />
35
36<br />
Der Spieltag<br />
UEFA<br />
Europa<br />
League<br />
2012/2013, 5. Spieltag<br />
48 Vereine spielen in zwölf Vierergruppen<br />
und 72 Spielen aus, welche 24 Teams im Sechzehntelfi<br />
nale landen. Mit den acht Gruppendritten aus<br />
der Gruppenphase der Champions League ergeben<br />
sich 32 Teams, die im K.-o.-System bis zum Finale<br />
weiterspielen. Viel Zahlenwerk, keine Frage.<br />
Umso wichtiger, nach den beiden vier Spieltagen<br />
für einen Überblick zu sorgen.<br />
GRUPPE A<br />
Young Boys Bern – Liverpool FC 3:5<br />
Udinese Calcio – Anzhi Makhachkala 1:1<br />
Anzhi Makhachkala – Young Boys Bern 2:0<br />
Liverpool FC – Udinese Calcio 2:3<br />
Young Boys Bern – Udinese Calcio 3:1<br />
Liverpool FC – Anzhi Makhachkala 1:0<br />
Anzhi Makhachkala – Liverpool FC 1:0<br />
Udinese Calcio – Young Boys Bern<br />
Anzhi Makhachkala – Udinese Calcio<br />
Liverpool FC – Young Boys Bern<br />
Udinese Calcio – Liverpool FC<br />
Young Boys Bern – Anzhi Makhachkala<br />
2:3<br />
GRUPPE B<br />
Hapoel Tel Aviv – Atlético Madrid 0:3<br />
Viktoria Pilsen – Académica de Coimbra 3:1<br />
Atlético Madrid – Viktoria Pilsen 1:0<br />
Académica de Coimbra – Hapoel Tel Aviv 1:1<br />
Hapoel Tel Aviv – Viktoria Pilsen 1:2<br />
Atlético Madrid – Académica de Coimbra 2:1<br />
Viktoria Pilsen – Hapoel Tel Aviv 4:0<br />
Académica de Coimbra – Atlético Madrid<br />
Atlético Madrid – Hapoel Tel Aviv<br />
Académica de Coimbra – Viktoria Pilsen<br />
Viktoria Pilsen – Atlético Madrid<br />
Hapoel Tel Aviv – Académica de Coimbra<br />
2:0<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff . Pkt. Pl. Verein Spiele Tore Diff . Pkt.<br />
1. Anzhi Makhachkala 4 4:2 2 7<br />
2. Liverpool FC 4 8:7 1 6<br />
3. Young Boys Bern 4 9:10 -1 6<br />
4. Udinese Calcio 4 7:9 -2 0<br />
1. Atlético Madrid 4 6:3 3 9<br />
2. Viktoria Pilsen 4 9:3 6 9<br />
3. Académica de Coimbra 4 5:6 -1 4<br />
4. Hapoel Tel Aviv 4 2:10 -8 1
GRUPPE D<br />
Foto: imago.<br />
Girondins Bordeaux – Club Brügge 4:0<br />
CS Marítimo – Newcastle United 0:0<br />
Newcastle United – Girondins Bordeaux 3:0<br />
Club Brügge – CS Marítimo 2:0<br />
Newcastle United – Club Brügge 1:0<br />
CS Marítimo – Girondins Bordeaux 1:1<br />
Club Brügge – Newcastle United 2:2<br />
Girondins Bordeaux – CS Marítimo<br />
Club Brügge – Girondins Bordeaux<br />
Newcastle United – CS Marítimo<br />
Girondins Bordeaux – Newcastle United<br />
CS Marítimo – Club Brügge<br />
1:0<br />
GRUPPE C<br />
Fenerbahçe Istanbul – Olympique Marseille 2:2<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> – <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> 0:0<br />
<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> – Fenerbahçe Istanbul 2:4<br />
Olympique Marseille – <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> 5:1<br />
<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> – Olympique Marseille 2:0<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> – Fenerbahçe Istanbul 0:1<br />
Olympique Marseille – <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> 2:2<br />
Fenerbahçe Istanbul – <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
Olympique Marseille – Fenerbahçe Istanbul<br />
<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> – <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
Fenerbahçe Istanbul – <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> – Olympique Marseille<br />
2:0<br />
GRUPPE E<br />
Der Spieltag<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. Fenerbahçe Istanbul 4 9:4 5 10<br />
2. <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> 4 6:6 0 5<br />
3. Olympique Marseille 4 9:7 2 5<br />
4. <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> 4 1:8 -7 1<br />
VfB Stuttgart – Steaua Bukarest 2:2<br />
FC Kopenhagen – Molde FK 2:1<br />
Steaua Bukarest – FC Kopenhagen 1:0<br />
Molde FK – VfB Stuttgart 2:0<br />
VfB Stuttgart – FC Kopenhagen 0:0<br />
Steaua Bukarest – Molde FK 2:0<br />
FC Kopenhagen – VfB Stuttgart 0:2<br />
Molde FK – Steaua Bukarest<br />
Steaua Bukarest – VfB Stuttgart<br />
Molde FK – FC Kopenhagen<br />
FC Kopenhagen – Steaua Bukarest<br />
VfB Stuttgart – Molde FK<br />
1:2<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt. Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. Newcastle United 4 6:2 4 8<br />
2. Girondins Bordeaux 4 6:4 2 7<br />
3. Club Brügge 4 4:7 -3 4<br />
4. CS Marítimo 4 1:4 -3 2<br />
1. Steaua Bukarest 4 7:3 4 10<br />
2. VfB Stuttgart 4 4:4 0 5<br />
3. FC Kopenhagen 4 2:4 -2 4<br />
4. Molde FK 4 4:6 -2 3<br />
37
38<br />
Der Spieltag<br />
GRUPPE F<br />
Dnipro Dnipropetrovsk – PSV Eindhoven 2:0<br />
SSC Neapel – AIK Solna 4:0<br />
PSV Eindhoven – SSC Neapel 3:0<br />
AIK Solna – Dnipro Dnipropetrovsk 2:3<br />
Dnipro Dnipropetrovsk – SSC Neapel 3:1<br />
PSV Eindhoven – AIK Solna 1:1<br />
SSC Neapel – Dnipro Dnipropetrovsk 4:2<br />
AIK Solna – PSV Eindhoven<br />
PSV Eindhoven – Dnipro Dnipropetrovsk<br />
AIK Solna – SSC Neapel<br />
SSC Neapel – PSV Eindhoven<br />
Dnipro Dnipropetrovsk – AIK Solna<br />
1:0<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. Dnipro Dnipropetrovsk 4 10:7 3 9<br />
2. SSC Neapel 4 9:8 1 6<br />
3. AIK Solna 4 4:8 -4 4<br />
4. PSV Eindhoven 4 4:4 0 4<br />
Inter Mailand – Rubin Kazan 2:2<br />
Partizan Belgrad – Neftçi PFK 0:0<br />
Rubin Kazan – Partizan Belgrad 2:0<br />
Neftçi PFK – Inter Mailand 1:3<br />
Rubin Kazan – Neftçi PFK 1:0<br />
Inter Mailand – Partizan Belgrad 1:0<br />
Partizan Belgrad – Inter Mailand 1:3<br />
Neftçi PFK – Rubin Kazan<br />
Rubin Kazan – Inter Mailand<br />
Neftçi PFK – Partizan Belgrad<br />
Partizan Belgrad – Rubin Kazan<br />
Inter Mailand – Neftçi PFK<br />
0:1<br />
GRUPPE G<br />
GRUPPE H GRUPPE I<br />
Sporting Lissabon – FC Basel 0:0<br />
KRC Genk – Videoton FC 3:0<br />
FC Basel – KRC Genk 2:2<br />
Videoton FC – Sporting Lissabon 3:0<br />
KRC Genk – Sporting Lissabon 2:1<br />
Videoton FC – FC Basel 2:1<br />
Sporting Lissabon – KRC Genk 1:1<br />
FC Basel – Videoton FC<br />
FC Basel – Sporting Lissabon<br />
Videoton FC – KRC Genk<br />
KRC Genk – FC Basel<br />
Sporting Lissabon – Videoton FC<br />
1:0<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. KRC Genk 4 8:4 4 8<br />
2. Videoton FC 4 5:5 0 6<br />
3. FC Basel 4 4:4 0 5<br />
4. Sporting Lissabon 4 2:6 -4 2<br />
Olympique Lyon – Sparta Prag 2:1<br />
Athletic Bilbao – Hapoel Kiryat Shmona 1:1<br />
Sparta Prag – Athletic Bilbao 3:1<br />
Hapoel Kiryat Shmona – Olympique Lyon 3:4<br />
Olympique Lyon – Athletic Bilbao 2:1<br />
Sparta Prag – Hapoel Kiryat Shmona 3:1<br />
Athletic Bilbao – Olympique Lyon 2:3<br />
Hapoel Kiryat Shmona – Sparta Prag<br />
Sparta Prag – Olympique Lyon<br />
Hapoel Kiryat Shmona – Athletic Bilbao<br />
Athletic Bilbao – Sparta Prag<br />
Olympique Lyon – Hapoel Kiryat Shmona<br />
1:1<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt. Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. Rubin Kazan 4 6:2 4 10<br />
2. Inter Mailand 4 9:4 5 10<br />
3. Neftçi PFK 4 1:5 -4 1<br />
4. Partizan Belgrad 4 1:6 -5 1<br />
1. Olympique Lyon 4 11:7 4 12<br />
2. Sparta Prag 4 8:5 3 7<br />
3. Hapoel Kiryat Shmona 4 6:9 -3 2<br />
4. Athletic Bilbao 4 5:9 -4 1
GRUPPE J<br />
Tottenham Hotspur – Lazio Rom 0:0<br />
NK Maribor – Panathinaikos Athen 3:0<br />
Panathinaikos Athen – Tottenham Hotspur 1:1<br />
Lazio Rom – NK Maribor 1:0<br />
Panathinaikos Athen – Lazio Rom 1:1<br />
NK Maribor – Tottenham Hotspur 1:1<br />
Lazio Rom – Panathinaikos Athen 3:0<br />
Tottenham Hotspur – NK Maribor<br />
Lazio Rom – Tottenham Hotspur<br />
Panathinaikos Athen – NK Maribor<br />
Tottenham Hotspur – Panathinaikos Athen<br />
NK Maribor – Lazio Rom<br />
3:1<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. Lazio Rom 4 5:1 4 8<br />
2. Tottenham Hotspur 4 5:3 2 6<br />
3. NK Maribor 4 5:5 0 4<br />
4. Panathinaikos Athen 4 2:8 -6 2<br />
Mit einem Viererpack versperrte Edinson Cavani dem ukrainischen<br />
Club Dnjepr Dnjepropetrowsk den vorzeitigen Einzug in die<br />
K.-o.-Runde. Der Stürmer des SSC Neapel erzielte beim 4:2 gegen<br />
Dnjepr alle Treffer für die Italiener. Die Entscheidung fiel durch<br />
einen Doppelschlag des Uruguayers in der 88. und 90. Minute.<br />
Foto: imago.<br />
GRUPPE L<br />
FC Twente Enschede – Hannover 96 2:2<br />
Levante UD – Helsingborgs IF 1:0<br />
Hannover 96 – Levante UD 2:1<br />
Helsingborgs IF – FC Twente Enschede 2:2<br />
Levante UD – FC Twente Enschede 3:0<br />
Helsingborgs IF – Hannover 96 1:2<br />
FC Twente Enschede – Levante UD 0:0<br />
Hannover 96 – Helsingborgs IF<br />
Hannover 96 – FC Twente Enschede<br />
Helsingborgs IF – Levante UD<br />
Levante UD – Hannover 96<br />
FC Twente Enschede – Helsingborgs IF<br />
3:2<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. Hannover 96 4 9:6 3 10<br />
2. Levante UD 4 5:2 3 7<br />
3. FC Twente Enschede 4 4:7 -3 3<br />
4. Helsingborgs IF 4 5:8 -3 1<br />
GRUPPE K<br />
Der Spieltag<br />
Bayer Leverkusen – Metalist Kharkov 0:0<br />
Rapid Wien – Rosenborg Trondheim 1:2<br />
Rosenborg Trondheim – Bayer Leverkusen 0:1<br />
Metalist Kharkov – Rapid Wien 2:0<br />
Rosenborg Trondheim – Metalist Kharkov 1:2<br />
Rapid Wien – Bayer Leverkusen 0:4<br />
Metalist Kharkov – Rosenborg Trondheim 3:1<br />
Bayer Leverkusen – Rapid Wien<br />
Metalist Kharkov – Bayer Leverkusen<br />
Rosenborg Trondheim – Rapid Wien<br />
Bayer Leverkusen – Rosenborg Trondheim<br />
Rapid Wien – Metalist Kharkov<br />
3:0<br />
Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1. Bayer Leverkusen 4 8:0 8 10<br />
2. Metalist Kharkov 4 7:2 5 10<br />
3. Rosenborg Trondheim 4 4:7 -3 3<br />
4. Rapid Wien 4 1:11 -10 0<br />
Die weiterenTermine:<br />
Sechzehntelfinale: 14.2.2013 und 21.2.2013<br />
Achtelfinale: 7.3.2013 und 14.3.2013<br />
Viertelfinale: 4.4.2013 und 11.4.2013<br />
Halbfinale: 25.4.2013 und 2.5.2013<br />
Finale in Amsterdam: 15.5.2013<br />
39
40<br />
Fans<br />
Auswärts- oder<br />
Heimspiel?<br />
Die fast 4.000 mitgereisten VfL-Fans hinterließen<br />
in Marseille tiefen Eindruck<br />
„Es ist fantastisch, wie viele<br />
uns begleitet und unterstützt haben“,<br />
so <strong>Borussia</strong>s Trainer Lucien<br />
Favre unmittelbar nach der Partie<br />
im Stade Vélodrome. „Das hat sogar<br />
Marseilles Trainer beeindruckt,<br />
wie er mir sagte.“ Sowohl Favre als<br />
auch sein Gegenüber Élie Baup sind<br />
schon lange im Geschäft, doch was<br />
sich während der 90 und ein paar<br />
mehr Minuten an diesem Donnerstagabend<br />
im Stadion des französischen<br />
Traditionsclubs abspielte,<br />
war alles andere als alltäglich. Zwar<br />
waren lediglich 15.445 Zuschauer in<br />
die sich im Umbau befi ndliche Spielstätte<br />
von Olympique Marseille ge-<br />
kommen, doch darunter befanden<br />
sich knapp 4.000 stimmgewaltige<br />
<strong>Borussia</strong>-Anhänger. Da diese sowohl<br />
auf der Haupt- als auch auf der Gegentribüne<br />
untergebracht waren,<br />
entwickelte sich während der ge-<br />
Schwarz-weiß-grün, soweit das<br />
Auge reicht: Fan-Marsch<br />
durch Marseille ins Stadion.<br />
Foto: Verheyen.<br />
Treff punkt<br />
Strand am Tag<br />
des Spiels.<br />
Foto: Verheyen.<br />
samten Partie eine echte Heimspielatmosphäre,<br />
in der sich gesanglich<br />
die Bälle zugespielt wurden.<br />
Bereits am Mittwochabend ließ<br />
ein Blick in die Kneipen rund um den
Vieux Port, den alten Hafen und das<br />
eigentliche Zentrum Marseilles, erahnen,<br />
welche Unterstützung den<br />
Fohlen in Südfrankreich zuteilwerden<br />
würde. Doch da sich zahlreiche<br />
Borussen erst am Abend vor dem<br />
Spiel auf die Reise begeben hatten,<br />
so zum Beispiel allein über 40 Reisebusse,<br />
wurde erst am Plage du Prado<br />
klar, wie viele es tatsächlich waren.<br />
Mit Auto, Bus, Zug und Flugzeug<br />
waren sie aus allen Teilen Deutschlands,<br />
aber auch aus dem Ausland<br />
gekommen, um dabei zu sein, bei<br />
diesem ersten Europapokal-Spiel auf<br />
französischem Boden seit dem 1:0-<br />
Sieg in Monaco am 29. Oktober 1996.<br />
Bereits ab 13 Uhr stimmten sich rund<br />
3.000 Fans bei strahlendem Sonnenschein<br />
am Mittelmeer gemeinsam<br />
ein. Die tolle Stimmung wurde jedoch<br />
stark getrübt, als ein 65-jähriger<br />
Fan aus Wuppertal nach einem<br />
Bad im Meer verstarb. Alle Wiederbelebungsversuche<br />
durch Fans und<br />
Sanitäter blieben erfolglos.<br />
Marsch zum Stadion<br />
Das Unglück war natürlich das<br />
beherrschende Thema in der Fanszene,<br />
als sich der Tross zu Fuß vom<br />
Strand in Richtung Stadion aufmachte.<br />
Leider hatten sich unter die<br />
beeindruckende Zahl von friedlichen<br />
Fans auch etwa 50 Randalierer<br />
gemischt, die das bis dahin tolle Bild<br />
der Anhänger nachhaltig beschädigten.<br />
Spätestens am Eingang zum Sta-<br />
dion, als die Gäste-Fans durch eine<br />
Halle geleitet wurden, mussten<br />
alle unter den Verfehlungen einiger<br />
leiden. Die Ordnungskräfte reagierten<br />
sehr aggressiv und setzten<br />
Schlagstöcke sowie Tränengas in der<br />
Halle ein, was zu geröteten Augen<br />
und anderen Verletzungen führte.<br />
Zum Glück behielten aber in dieser<br />
Situation beide Seiten die Nerven,<br />
und alle schafften es ins Stadion, der<br />
Großteil davon auch pünktlich zum<br />
Anpfiff.<br />
Spätestens mit dem späten<br />
2:2-Ausgleich durch Juan Arango<br />
waren diese Vorfälle aber vergessen,<br />
und der eminent wichtige Punktgewinn<br />
wurde wie ein Sieg gefeiert.<br />
Geht es nach Torschütze Mike Hanke,<br />
war das auch ein Verdienst des<br />
Publikums: „Es war fantastisch, wie<br />
wir hier bis zum Schluss nach vorne<br />
gepeitscht wurden. Ich wusste<br />
teilweise gar nicht, ob das hier ein<br />
Auswärts- oder Heimspiel gewesen<br />
ist!“ So sah es bekanntlich auch Lucien<br />
Favre, und so feierte der sonst so<br />
zurückhaltende Schweizer kurz vor<br />
der Abfahrt zum Flughafen noch<br />
einmal mit den Fans, denen so die<br />
über einstündige Wartezeit nach<br />
dem Abpfiff verkürzt wurde. Während<br />
sich viele dann direkt auf den<br />
Weg nach Hause machten, endete<br />
für einige der Abend dort, wo er am<br />
Tag zuvor begonnen hatte: in den<br />
Kneipen des Vieux Port.<br />
LÜBBO POPKEN<br />
Fanbeauftragte<br />
<strong>Borussia</strong>s<br />
Thomas „Tower“ Weinmann<br />
Thomas „TJ“ Jaspers<br />
Jan Ruoff<br />
Hennes-Weisweiler-Allee 1<br />
41179 <strong>Mönchengladbach</strong><br />
Tel. 0 21 61-92 93 15 23<br />
Fax 0 21 61-92 93 15 29<br />
E-Mail: fans@borussia.de<br />
Facebook: www.facebook.de/<br />
fanbeauftragtevfl1900<br />
FPMG Supporters Club<br />
im FanHaus<br />
Gladbacher Straße 511<br />
(direkt am Messegelände)<br />
41179 <strong>Mönchengladbach</strong><br />
(direkt an der Bushaltestelle<br />
„Dahlener Heide”, Buslinie 17)<br />
Tel. 0 21 61-17 78 00,<br />
Fax 0 21 61-18 13 35<br />
info@fanprojekt.de,<br />
tickets@fanprojekt.de<br />
Kiki: 01 70 - 2 13 40 04<br />
Silke: 01 77 - 5 10 12 47<br />
Peppo: 0 21 61 - 5 73 53 90<br />
Matthes: 01 60 - 5 54 97 53<br />
Fans<br />
Im Stade Vélodrome<br />
machten<br />
sich die rund<br />
4.000 VfL-Fans<br />
nicht nur optisch<br />
bemerkbar.<br />
Foto: Verheyen.<br />
41
42<br />
Magische Nächte<br />
Zwei Schützenfeste<br />
und ein Volkstanz<br />
In der Saison 1970/71 trifft <strong>Borussia</strong> im Europapokal der Landesmeister<br />
auf EPA Larnaca – und gewinnt gegen die Amateure 6:0 und 10:0<br />
Vor dem Abflug nach München<br />
spreizt Michalakis Alkiviadis Zeigeund<br />
Mittelfinger in die Kamera des<br />
am Flughafen Nikosia lauernden<br />
Journalisten. Der Kapitän von EPA<br />
Larnaca zeigt das Zeichen, das auch<br />
schon im Herbst 1970 für „V“ wie<br />
Victory steht, Sieg also. Es ist aber<br />
vor den Erstrundenspielen im Europapokal<br />
zwischen dem zyprischen<br />
und deutschen Meister <strong>Borussia</strong><br />
<strong>Mönchengladbach</strong> das einzige Signal<br />
für Optimismus von Seiten des<br />
krassen Außenseiters.<br />
Denn auch wenn <strong>Borussia</strong> erst<br />
zum zweiten Mal nach 1960 international<br />
mit dabei ist und nach der<br />
Meisterschaft 1970 zum ersten Mal<br />
im Europapokal der Landesmeister,<br />
ist die Mannschaft von Trainer<br />
Hennes Weisweiler haushoher Favorit.<br />
„Die müssen wir packen, sonst<br />
haben wir im Europacup nichts zu<br />
suchen“, bringt es <strong>Borussia</strong>s Mittelfeldregisseur<br />
Günter Netzer auf<br />
den Punkt. Die Kicker von EPA Larnaca<br />
sind reine Amateure, trainieren<br />
zwei- bis dreimal die Woche und<br />
Hacki Wimmer trifft im Rückspiel<br />
auf dem Bökelberg zum 2:0,<br />
Torwart Alkiviadis schaut dem<br />
Ball nur hinterher … Foto: imago.<br />
müssen sich mit umgerechnet 20<br />
Mark Siegprämie begnügen. Kein<br />
Wunder, dass die meisten Zyprer mit<br />
fußballerischem Talent nicht mehr<br />
in der Heimat, sondern in Griechenland<br />
kicken.<br />
Kurzum: Zypern ist 1970 alles<br />
andere als eine Fußballnation, was<br />
auch dadurch verdeutlicht wird,<br />
dass der Verein auf sein Heimrecht<br />
verzichtet, es für 60.000 Mark an <strong>Borussia</strong><br />
verkauft, um so wenigstens<br />
finanziell etwas von diesem Wettbe-
werb zu haben. Und da <strong>Borussia</strong> wiederum<br />
nicht glaubt, dass der Gegner<br />
so attraktiv ist, dass der Bökelberg<br />
zweimal voll wird, schlägt man<br />
Augsburg als Austragungsort für<br />
das Hinspiel vor. Die EPA-Vertreter<br />
willigen ein, nur Trainer Frantisek<br />
Hravanek ist alles andere als zufrieden:<br />
„Bei uns in Larnaca besaßen wir<br />
eine Chance. Ein Remis war ja drin. In<br />
Deutschland sind wir chancenlos. Ich<br />
hoffe nur, meine Mannschaft wird<br />
das zeigen, was ich von ihr erwarte:<br />
Disziplin und – wenn es möglich ist<br />
– guten Fußball.“<br />
Guter oder<br />
demolierter Gegner?<br />
Der Tscheche ist ein großer Verehrer<br />
von Trainer Hennes Weisweiler<br />
und vom offensiven Fußball der Borussen.<br />
„Der Tordrang der Borussen<br />
macht mir Sorgen“, sagt er. „Hoffentlich<br />
verlieren wir nicht hoch. Eine<br />
hohe Niederlage wäre Gift für die<br />
Kampfmoral meiner Spieler. Mein<br />
Wunsch ist es, als ein guter Verlierer<br />
von Augsburg zum Rückspiel nach<br />
<strong>Mönchengladbach</strong> zu kommen und<br />
nicht als ein im ersten Spiel demolierter<br />
Gegner.“<br />
Diesen Wunsch, so viel sei vor -<br />
weg genommen, kann ihm die<br />
Mannschaft nicht erfüllen. Für seine<br />
Spieler ist es die erste Partie überhaupt<br />
unter Flutlicht, und nicht nur<br />
deshalb ein echtes Abenteuer. Noch<br />
30 Minuten vor dem Anpfiff in Augsburg<br />
legt Manager Helmut Grashoff<br />
die Stirn in Falten: Das Stadion ist<br />
fast leer, es sieht nicht danach aus,<br />
als wäre das Abkaufen des Heimrechts<br />
eine gute Idee gewesen. Doch<br />
bis zur Halbzeitpause finden rund<br />
18.000 Fans den Weg in die Arena –<br />
sie sollten es nicht bereuen.<br />
Denn die Borussen liefern den<br />
Besuchern vom Anpfiff weg ein echtes<br />
Spektakel. Niemand schont sich<br />
für das Spitzenspiel bei den Bayern<br />
drei Tage später, der VfL gibt Gas.<br />
Herbert Laumen eröffnet den Torreigen<br />
in der fünften Minute und ist<br />
damit der erste VfL-Torschütze im<br />
Europapokal überhaupt. Horst Köppel,<br />
wieder Laumen, erneut Köppel,<br />
Magische Nächte<br />
16. September 1970 in Augsburg<br />
EPA Larnaca – <strong>Borussia</strong> 0:6 (0:3)<br />
<strong>Borussia</strong>: Kleff – Vogts, Müller, Sieloff, Wittmann – Dietrich (67. Bonhof),<br />
Netzer, Wimmer – Laumen (55. Heynckes), Köppel, Le Fevre<br />
Trainer: Weisweiler<br />
Tore: 0:1 Laumen (6.), 0:2 Köppel (27.), 0:3 Laumen (34.), 0:4 Köppel<br />
(48.), 0:5 Netzer (57.), 0:6 Heynckes (83.)<br />
Schiedsrichter: Koucera (CSSR)<br />
Zuschauer: 18.000<br />
22. September 1970 in <strong>Mönchengladbach</strong><br />
<strong>Borussia</strong> – EPA Larnaca 10:0 (5:0)<br />
<strong>Borussia</strong>: Kleff – Vogts, Müller, Sieloff, Wittmann – Dietrich, Netzer,<br />
Wimmer (65. Le Fevre) – Laumen, Köppel, Heynckes<br />
Trainer: Weisweiler<br />
Tore: 1:0 Netzer (19.), 2:0 Wimmer (30.), 3:0 Köppel (35.), 4:0 Dietrich<br />
(40.), 5:0 Sieloff (44. Foulelfmeter), 6:0 Laumen (50.), 7:0 Laumen (56.),<br />
8:0 Köppel (60.), 9:0 Heynckes (73.), 10:0 Vogts (80.)<br />
Schiedsrichter: Smejkal (CSSR)<br />
Zuschauer: 18.000<br />
Netzer und Jupp Heynckes machen<br />
bis zum Schlusspfiff das halbe Dutzend<br />
voll. Larnaca versucht dagegen<br />
zu halten, ist letztlich aber chancenlos.<br />
„Wir wollten dem Augsburger<br />
Publikum schönen Fußball bieten“,<br />
so Weisweiler nach der Partie. „Das<br />
ist uns wohl auch gelungen, weil wir<br />
bis zuletzt auf Tore gespielt haben.<br />
Der Gegner war tapfer und fair, aber<br />
doch zu harmlos, um uns in Verlegenheit<br />
bringen zu können.“ Sein<br />
Kollege aus Zypern muss konstatieren:<br />
„Meine Spieler haben alles gegeben,<br />
kamen aber nie an die Klasse<br />
der Netzer, Vogts und Co. heran.“<br />
„Allenfalls<br />
Verbandsliganiveau“<br />
Die Mannschaft von EPA Larnaca,<br />
der die Rheinische Post nach dem<br />
Hinspiel allenfalls gutes Verbandsliganiveau“<br />
bescheinigt, verbringt<br />
die Woche bis zum Rückspiel in<br />
Deutschland. Und während <strong>Borussia</strong><br />
bei den Bayern 2:2-Unentschieden<br />
spielt, kommt es vor dem Abflug<br />
von München nach Düsseldorf zum<br />
43
44<br />
Magische Nächte<br />
Irgendwie immer in Überzahl: Günter<br />
Netzer (am Ball) und Horst Köppel<br />
gegen einen Zyprer. Foto: imago.<br />
Krach im Team der Zyprer: Die Spieler<br />
Kyriakou und Kythereotis überwerfen<br />
sich mit dem Trainer und drohen<br />
mit dem sofortigen Rückflug.<br />
Die Sache lässt sich aber unter Männern<br />
regeln, im Rückspiel auf dem<br />
Bökelberg stehen beide in der Startelf.<br />
Der Optimismus hält sich aber<br />
in Grenzen, selbst Coach Hravanek<br />
(„5:0 für <strong>Borussia</strong>“) und Torwart Alkiviadis<br />
(„4:1 für <strong>Borussia</strong>“) tippen<br />
klar gegen das eigene Team. Und<br />
Netzer glaubt vor dem ersten Europapokal-Spiel<br />
auf dem Bökelberg gar:<br />
„Wenn es bei uns wieder läuft, wird<br />
es noch deutlicher als in Augsburg.“<br />
Es läuft, auch wenn der VfL das<br />
Spiel nicht wirklich hochkonzentriert<br />
angeht, tatsächlich noch besser.<br />
Zwar führen die Zyprer nach<br />
sieben Minuten bereits 3:0 – nach<br />
Ecken wohlgemerkt – und haben in<br />
Magische Nächte<br />
Person von Georghiou auch die erste<br />
Gelegenheit des Spiels, damit hat<br />
EPA sein Pulver allerdings verschossen.<br />
In der 18. Minute eröffnet Günter<br />
Netzer den Torreigen, und was<br />
danach folgt, kann nur als Schützenfest<br />
bezeichnet werden: Zwischen<br />
der 30. und 60. Minute schraubt<br />
<strong>Borussia</strong> das Ergebnis von 1:0 auf<br />
8:0 hoch, es fällt alle fünf Minuten<br />
ein Tor. In der Halbzeitpause, beim<br />
Stand von 5:0 für die Weisweiler-Elf,<br />
lässt sich Netzer-Bewacher Konstantas<br />
ebenso entnervt auswechseln<br />
wie auch Keeper Alkiviadis. Nach<br />
dem 9:0 von Jupp Heynckes in der<br />
73. Minute wartet die eine Mannschaft<br />
nur noch darauf, was die<br />
andere unbedingt vermeiden will:<br />
die Zweistelligkeit. Doch Berti Vogts<br />
trifft mit einem Distanzschuss aus 18<br />
Metern, dem wohl schönsten Tor des<br />
Abends, zum 10:0-Endstand.<br />
<strong>Borussia</strong>s Spiele gegen EPA Larnaca sind nur ein kleines<br />
Kapitel in <strong>Borussia</strong>s großer Europapokal-Vergangenheit.<br />
Im vor kurzen im Werkstatt-Verlag erschienenen Buch<br />
„Magische Nächte“ (Hardcover, ISBN: 978-3-89533-898-4)<br />
wird auf 176 Seiten ausführlich von <strong>Borussia</strong>s größten Erlebnissen<br />
in den internationalen Wettbewerben berichtet. Das Buch kostet<br />
19,90 Euro, ist sicher ein schönes Weihnachtsgeschenk und ist<br />
erhältlich unter www.borussia-eshop.de oder in den Fanshops.<br />
Letztlich sieht es mühevoller aus, als es wohl war:<br />
Jupp Heynckes trifft im Hinspiel in Augsburg zum<br />
6:0-Endstand. Foto: imago.<br />
„Meine Mannschaft hat, wie<br />
es vorgesehen war, über die ganze<br />
Distanz voll durchgespielt“, sagt<br />
ein rundum zufriedener Trainer<br />
Hennes Weisweiler. Und Larnacas<br />
Teamsprecher Nicola Lamprou fügt<br />
anerkennend hinzu: „Die Borussen<br />
haben uns eine Lektion erteilt, was<br />
modernes Fußballspiel, Taktik und<br />
Tore schießen anbelangt. Entscheidend<br />
für die hohe Niederlage war in<br />
erster Linie, dass wir nicht im Entferntesten<br />
verstanden haben, die<br />
gefährlichsten <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />
Spieler Netzer und Wimmer in ihren<br />
Aktionen zu stören.“<br />
Heimatliche Tänze<br />
beim Bankett<br />
Beim anschließenden gemeinsamen<br />
Bankett im Balkonsaal der<br />
Kaiser-Friedrich-Halle dankt EPA-<br />
Präsident Kioupis für die Gastfreundschaft<br />
und hofft, dass man<br />
sich bei einem Besuch <strong>Borussia</strong>s auf<br />
Zypern revanchieren kann. Zum Abschluss<br />
des Abends führen Larnacas<br />
Spieler zu den Klängen einer Kapelle<br />
heimatliche Volkstänze auf. Bei allem<br />
Respekt vor dem sportlich fairen<br />
Gegner: Der eine oder andere gibt<br />
hier wohl eine bessere Figur ab als<br />
zuvor auf dem Fußballplatz.<br />
MICH<strong>AEL</strong> LESSENICH
Stichwort: Inseln<br />
Ob Trainingslager, Europapokal oder notgedrungener Aufenthalt:<br />
<strong>Borussia</strong> machte den einen oder anderen Zwischenstopp auf den Inseln dieser Welt<br />
Hispaniola<br />
Zypern I<br />
Gran<br />
Canaria<br />
Zypern II<br />
Fotos: picture-alliance (2), <strong>Borussia</strong> (2).<br />
Auf der in Haiti und Dominikanische<br />
Republik unterteilten Insel Hispaniola<br />
tritt <strong>Borussia</strong> am 22. Juli 1976 gegen<br />
die Haitianische Nationalmannschaft<br />
an. Das Freundschaftsspiel in Port au<br />
Prince gewinnt der VfL 2:1. Rainer Bonhof<br />
und Allan Simonsen erzielen die<br />
Tore für die Fohlenelf.<br />
Im Winter der Saison 2008/2009 bezieht<br />
<strong>Borussia</strong> ihr Wintertrainingslager in<br />
Maspalomas auf Gran Canaria – bis heute<br />
zum letzten Mal auf einer Insel. Im Zuge<br />
dessen bestreitet der VfL Testspiele gegen<br />
Schachtar Donezk (0:3) und Grashopper Zürich<br />
(4:2).<br />
Tradition<br />
Im Januar 1985 fliegt der VfL-Tross in Richtung<br />
Ägypten, um ein Freundschaftsspiel<br />
gegen Zamalek-Club zu bestreiten. Statt<br />
in Kairo landet die 26-köpfige Gladbacher<br />
Delegation wegen eines Sandsturms über<br />
Ägypten allerdings in Lanarka auf Zypern<br />
und legt einen 48-stündigen Zwischenstopp<br />
ein. Das Spiel wird zwei Tage später<br />
angepfiffen – <strong>Borussia</strong> verliert 0:2.<br />
Auch wenn das torlose Unentschieden gegen<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in Nikosia nicht zu den Fußball-<br />
Leckerbissen zählt, bleibt jedem Borussenfan<br />
der 20. September 2012 in Erinnerung.<br />
Schließlich ist es das erste Gruppenspiel im<br />
lange herbei gesehnten Europapokal. Für rund<br />
1.000 Anhänger Grund genug, die Reise nach<br />
Zypern anzutreten.<br />
THOMAS SCHMITT<br />
45
46<br />
Planet <strong>Borussia</strong><br />
In der Saison 2006/07<br />
absolvierte David Degen<br />
18 Bundesligaspiele<br />
für den VfL und erzielte<br />
dabei zwei Tore.<br />
Foto: Wiechmann.<br />
Der frühere Borusse<br />
David Degen spielt seit dem<br />
Sommer beim FC Basel und<br />
verfolgt noch sehr genau,<br />
was bei <strong>Borussia</strong> passiert<br />
FOHLENECHO: Hallo Herr Degen, wie<br />
geht es Ihnen?<br />
David Degen: Sehr gut, danke. Ich<br />
bin seit dem Sommer wieder zurück<br />
in Basel und spiele dort zusammen<br />
mit meinem Bruder Philipp. In den<br />
letzten Jahren gab es Höhen und<br />
Tiefen, aber das gehört zum Fußball<br />
dazu, und im Moment sind wir auf<br />
einem guten Weg.<br />
FOHLENECHO: Wie <strong>Borussia</strong> spielen<br />
auch Sie mit dem FC Basel in der<br />
UEFA Europa League. Was ist für Sie<br />
das Besondere bei internationalen<br />
Spielen?<br />
David Degen: Erst mal muss ich sagen,<br />
dass wir natürlich lieber in der<br />
UEFA Champions League gespielt<br />
hätten. <strong>Borussia</strong> hätte es ja auch<br />
schaffen können, aber bei beiden hat<br />
es leider nicht geklappt. International<br />
zu spielen, macht immer großen<br />
Spaß, das sind Highlights, darauf arbeitet<br />
man hin. Internationale Spiele
Planet <strong>Borussia</strong><br />
„Hoffe, wir sehen<br />
uns noch in der<br />
UEFA Europa League“<br />
sind immer etwas Besonderes. Und<br />
unser Ziel muss es auch sein, international<br />
zu überwintern.<br />
FOHLENECHO: Basel ist aktuell<br />
Dritter in Gruppe G, hat einen Punkt<br />
Rückstand auf den Zweiten, Videoton<br />
FC Szekesfehervar, und drei auf<br />
den KRC Genk. Sind Sie mit dem<br />
bisherigen Verlauf zufrieden?<br />
David Degen: Es ist leider nicht ganz<br />
so verlaufen, wie wir uns das gewünscht<br />
haben. Beim letzten Spiel<br />
in Ungarn bei Szekesfehervar haben<br />
wir praktisch 90 Minuten auf ein Tor<br />
gespielt, haben aber trotzdem zwei<br />
Gegentore bekommen und das Spiel<br />
verloren. Das war unnötig, aber solche<br />
Spiele gibt es. Deswegen sind<br />
wir nicht ganz zufrieden, weil wir<br />
zu wenig Punkte haben. Aber wir<br />
haben es noch in der eigenen Hand.<br />
Wir spielen als Nächstes zu Hause<br />
gegen Sporting Lissabon, da müssen<br />
wir drei Punkte holen, dann ist alles<br />
gut.<br />
FOHLENECHO: Haben Sie Kontakt zu<br />
Granit Xhaka?<br />
David Degen: Wir sind beide gebürtige<br />
Basler und man sieht sich hier<br />
und da mal. Aber direkt haben wir<br />
keinen Kontakt. Ich habe noch gu-<br />
ten Kontakt zu Christofer Heimeroth<br />
und auch zu Marcell Jansen, der ja<br />
mittlerweile beim Hamburger SV<br />
spielt.<br />
FOHLENECHO: Verfolgen Sie noch,<br />
was bei <strong>Borussia</strong> passiert?<br />
David Degen: Ja, klar! Mich interessiert,<br />
was mit dem Verein und den<br />
Leuten passiert. Ich verfolge wirklich<br />
vieles. Der Verein hat eine so große<br />
Tradition, super Fans und ein sehr<br />
schönes Stadion. Und von meiner<br />
Seite aus kann ich allen nur das Beste<br />
wünschen. Die jüngste Entwicklung<br />
hat mich sehr gefreut, für den Club<br />
und die Fans. Und ich denke und hoffe,<br />
dass sie auch diese Saison positiv<br />
abschließen werden. Es ist klar, dass<br />
das schwierig wird, die Konkurrenz<br />
schläft nicht. Aber ich denke, dass<br />
Lucien Favre ein sehr guter Trainer<br />
ist und dass <strong>Borussia</strong> das schaffen<br />
kann. Außerdem hoffe ich, dass<br />
<strong>Borussia</strong> und Basel weiterkommen<br />
und dass wir uns dann in der UEFA<br />
Europa League vielleicht noch sehen.<br />
Es ist zwar noch ein weiter Weg und<br />
viel Arbeit, aber wer weiß, vielleicht<br />
passiert es ja.<br />
FOHLENECHO: <strong>Borussia</strong> empfängt<br />
am kommenden Spieltag der UEFA<br />
Europa League <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>.<br />
Haben Sie schon mal gegen <strong>Limassol</strong><br />
gespielt?<br />
David Degen: Nein, habe ich nicht.<br />
Wir hätten in der UEFA Champions<br />
League-Qualifikation auf <strong>Limassol</strong><br />
treffen können, aber wir haben dann<br />
gegen CFR Cluj gespielt. Ich weiß nur,<br />
dass <strong>Limassol</strong> viele Brasilianer und<br />
Portugiesen hat.<br />
FOHLENECHO: Wie schätzen Sie<br />
<strong>Limassol</strong> ein?<br />
David Degen: Es wird nicht so einfach,<br />
wie es auf dem Papier aussieht.<br />
Das Problem bei solchen<br />
Mannschaften ist, dass viele Leute<br />
denken: „Wer ist <strong>Limassol</strong>? Die muss<br />
man wegputzen.“ Aber sie sind auch<br />
sehr gut ausgebildet und sie haben<br />
auch gute Trainer, die wissen, wie<br />
man sich taktisch aufstellen muss.<br />
Die können auch kicken, das wird sicher<br />
kein Spaziergang. Aber wie gesagt,<br />
Lucien Favre ist ein sehr guter<br />
Trainer und er wird schon wissen,<br />
was zu tun ist. Und wenn <strong>Borussia</strong><br />
mit der richtigen Einstellung zu<br />
Werke geht, dann werden sie auch<br />
gewinnen.<br />
Das Gespräch führte<br />
DANIEL JACOBS<br />
47
Du bist einer von uns.<br />
Willkommen in der Familie.<br />
Sei<br />
dabei.<br />
Die Fohlenelf ist unser Team und du gehörst dazu. Unsere sportliche Familie besteht mittlerweile aus über<br />
50.000 Mitgliedern – in aller Welt. Jeder von ihnen ist mehr als ein Fan. Er ist ein Teil unseres Teams.<br />
In guten wie in schlechten Zeiten. Manche schon seit Generationen. Denn Fußball verbindet über Grenzen<br />
hinweg. Wer Mitglied ist, wird auch gehört, nicht nur im Stadion. Wir sind ein Mitgliederverein – sichere dir<br />
dein Recht auf Mitbestimmung und viele weitere Vorteile.<br />
Weitere Informationen fi ndest du unter www.borussia.de.
50<br />
Kalender<br />
...?!<br />
<strong>Borussia</strong>-Termine<br />
Fr. 23<br />
im<br />
Di. 27<br />
����������������<br />
<strong>Borussia</strong> U23 – SC Verl (14 Uhr)<br />
�������������������<br />
<strong>Borussia</strong> – 1. FC Köln (11 Uhr)<br />
������������������<br />
1. FC Köln – <strong>Borussia</strong><br />
(11 Uhr)<br />
Di. 4 Mi. 5<br />
Sa. 24<br />
�������������� <strong>Borussia</strong> –<br />
VfL Wolfsburg (20 Uhr)<br />
����������������<br />
1. FC Köln U23 –<br />
<strong>Borussia</strong> U23 (19 Uhr)<br />
Mi. 28<br />
Dezember Köln (14 Uhr)<br />
Sa. 1<br />
...?!<br />
��������������<br />
Schalke 04 – <strong>Borussia</strong><br />
(15.30 Uhr)<br />
����������������<br />
<strong>Borussia</strong> U23 – Fortuna<br />
im November<br />
��������������<br />
FC Augsburg –<br />
<strong>Borussia</strong><br />
(17.30 Uhr)<br />
So. 25<br />
������������������<br />
Fenerbahçe Istanbul –<br />
<strong>Borussia</strong><br />
(19 Uhr)<br />
Spruchreif<br />
Do. 6<br />
Habt ihr eine Ahnung?<br />
Was rufen hier Havard<br />
Nordtveit und Oscar<br />
Wendt?<br />
Do. 29<br />
Antwortvorschläge<br />
schickt ihr bitte an<br />
fohlenecho@borussia.de<br />
oder beteiligt euch auf<br />
unserer Facebook-Seite an<br />
diesem Spiel. Zu gewinnen<br />
gibt es auch was: Die unserer<br />
Meinung nach originellste<br />
Antwort darf sich<br />
über einen Gratismonat<br />
Fohlen.TV freuen.<br />
Letztes Mal lieferte Christian<br />
Gehler den besten<br />
Satz:<br />
�������������������<br />
<strong>Borussia</strong> Dortmund –<br />
<strong>Borussia</strong> (11 Uhr)<br />
�������������������<br />
<strong>Borussia</strong> – Bor. Dortmund<br />
(11 Uhr)<br />
So. 2<br />
������������������<br />
<strong>Borussia</strong> –<br />
<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />
(21.05 Uhr)<br />
Mo. 26<br />
Fr. 30<br />
Do. 22<br />
Mo. 3<br />
„Ich weiss<br />
auch nicht, was<br />
ich in Lima soll“<br />
������ Kruck (2), Wiechmann (2), Wensierski (1).