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AEL Limassol - Borussia Mönchengladbach

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FohlenEcho<br />

<strong>Borussia</strong> VfL 1900 <strong>Mönchengladbach</strong> GmbH •22. November 2012,<br />

Ausgabe 11, <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> • www.borussia.de,1€<br />

Oscar Wendt<br />

im Interview<br />

"Wertvolle Erfahrungen"<br />

Der Spieltag<br />

Mike Hanke<br />

Zurück in<br />

neuer Rolle<br />

<strong>Borussia</strong> fordert <strong>Limassol</strong><br />

DerfünfteSpieltaginderUEFAEuropaLeague<br />

UEFA Europa League: 5. Spieltag<br />

<strong>Borussia</strong><strong>Mönchengladbach</strong>–<strong>AEL</strong><strong>Limassol</strong>,Donnerstag,22.November2012,21.05Uhr


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Inhalt<br />

3 Anstoß<br />

4 Rund um <strong>Borussia</strong><br />

6 Fotoseiten<br />

12 Vor dem Heimspiel<br />

16 Story<br />

Mike Hanke<br />

20 Nachgefragt<br />

bei Oscar Wendt<br />

23 Fans<br />

24 Zu Gast<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

31 Statistik<br />

34 Aufstellungen<br />

<strong>Borussia</strong> und<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

36 Der Spieltag<br />

42 Magische Nächte<br />

45 Tradition<br />

46 Planet <strong>Borussia</strong><br />

50 Kalender<br />

Impressum<br />

Liebe<br />

Borussen!<br />

Anstoß<br />

Heute ist wieder ein ganz besonderer Abend, ein Europapokal-<br />

Abend im BORUSSIA-PARK. Wir geben gerne zu: Wir haben nach unserer<br />

langen Abstinenz vom internationalen Fußball ganz schnell<br />

wieder Gefallen am Europapokal gefunden. Sich mit großen internationalen<br />

Vereinen wie Dynamo Kiew oder Olympique Marseille zu<br />

messen und bei Auswärtsspielen nach Zypern oder Istanbul zu reisen,<br />

ist eine ganz besondere Sache und liefert Spiele und Erlebnisse, die<br />

man nicht so schnell vergisst.<br />

Nur zu gerne würden wir die Europapokal-Geschichte dieser Saison<br />

weiterschreiben und in der UEFA Europa League überwintern.<br />

Doch den dazu nötigen zweiten Platz müssen wir erst einmal erreichen<br />

und uns in dem Dreikampf, der zwischen Fenerbahçe Istanbul,<br />

Olympique Marseille und uns entstanden ist, behaupten. Wir haben<br />

es selbst in der Hand und nach den beiden Spielen gegen Marseille<br />

keine schlechte Ausgangsposition. Damit dies auch vor unserem abschließenden<br />

Gruppenspiel bei Fenerbahçe Istanbul noch der Fall ist,<br />

müssen wir unser heutiges Heimspiel gegen <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> unbedingt<br />

gewinnen.<br />

Liebe Fans, zu einem Europapokal-Abend gehört auch echte Flutlichtatmosphäre.<br />

Unsere Mannschaft braucht Ihre Unterstützung,<br />

so wie in den Spielen gegen Istanbul und Marseille – damit wir alle<br />

diesen Abend und dieses Spiel genießen können.<br />

ROLF KÖNIGS<br />

Präsident<br />

Herausgeber <strong>Borussia</strong> VfL 1900 <strong>Mönchengladbach</strong> GmbH���Hennes-Weisweiler-Allee 1���41179 <strong>Mönchengladbach</strong>��� T 01805|181900<br />

(0,14 € / min aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 € / min) � F 02161|9293-1009 Kontakt fohlenecho@borussia.de Redaktion Markus<br />

Aretz���Michael Lessenich���Andreas Cüppers���Daniel Jacobs���Christoph Baumeister���Florian Waldkötter���Thomas Schmitt<br />

Gestaltung, Satz und Reproduktion ProSatz Communication GmbH & Co. KG���T 02161|5730-0 Herstellung Druckhaus Main-Echo GmbH<br />

& Co. KG���Weichertstr. 20���63741 Aschaffenburg�� T 06021|396-280<br />

DFL���Verheyen<br />

Fotos Horstmüller���imago���Kruck���Wiechmann���picture-alliance���<br />

Verantwortlich für Anzeigen / Gesamtkoordination: Markus Frieben, Markus Aretz, Michael Lessenich<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers<br />

3


4<br />

Rund um <strong>Borussia</strong><br />

Im Blätterwald<br />

„Es war unglaublich, was im Stadion los war. Das<br />

hat uns enorm motiviert. Wir sind froh, dass wir<br />

den Fans einen Punkt schenken konnten.“<br />

Thorben Marx am 9. November in der Welt<br />

über die Unterstützung in Marseille<br />

„Wir wollten nie über die Belastung sprechen<br />

und haben das auch nie gemacht. Die Devise war<br />

stets, auf dem Platz das Beste zu geben. Das<br />

macht die Mannschaft momentan sehr gut.“<br />

Sportdirektor Max Eberl am 12. November<br />

in der Westdeutschen Zeitung<br />

„Thorben hat seine Situation in der vergangenen Saison,<br />

als er fast ein Jahr lang kein richtiges Spiel machen durfte,<br />

ohne Murren angenommen und im Training immer<br />

Vollgas gegeben. Das zeichnet ihn aus, er ist charakterstark<br />

und einer der wichtigsten Männer bei uns.“<br />

Mike Hanke am 13. November auf ran.de<br />

über Thorben Marx<br />

„Off ensiv ist der Konkurrenzkampf immer sehr<br />

groß. Deshalb muss ich in jedem Training und<br />

in jedem Spiel zeigen, dass ich einen Anspruch<br />

auf einen Stammplatz habe.“<br />

Peniel Mlapa am 14. November in der Bild<br />

Sechs Teams schon<br />

sicher weiter<br />

Sechs Mannschaften haben sich schon<br />

nach dem 4. Spieltag der Gruppenphase in der<br />

UEFA Europa League für das Sechzehntelfi nale<br />

qualifi ziert: Inter Mailand und FC Rubin Kasan<br />

haben sich in der Gruppe H vorzeitig<br />

durchgesetzt, gleiches gilt in der<br />

Gruppe K für Metalist Kharkov und<br />

Bayer 04 Leverkusen. Als einziges<br />

Team ohne Punktverlust ist Olympique<br />

Lyon als Spitzenreiter der<br />

Gruppe I sicher weiter. Hannover<br />

96 – Tabellenführer der Gruppe L –<br />

steht ebenso vorzeitig in der Runde der letzten<br />

32. Als einzige Teams bereits ausgeschieden<br />

sind Hapoel Tel Aviv (Gruppe A), Neftschi Baku,<br />

Partizan Belgrad (beide Gruppe H), Rosenborg<br />

Trondheim und Rapid Wien (beide Gruppe K).<br />

VfL-Stars und ihr erster Club<br />

Teil 11<br />

Christofer Heimeroth<br />

über die SG Massen<br />

„Mein erster Verein war die SG Massen in einem<br />

Vorort von Unna, und wir haben damals massenhaft<br />

Tore geschossen (lacht). Aber ich habe nur<br />

noch ganz wenig Kontakt zu den Leuten. Das hat<br />

sich da ein bisschen anders entwickelt als ich mir<br />

das eigentlich vorgestellt habe und deshalb ist der<br />

Kontakt größtenteils abgebrochen.“<br />

Foto: DFL.<br />

Die Torjäger der<br />

UEFA Europa League<br />

Ein halbes Dutzend Treff er erzielte die Fohlenelf in<br />

den ersten vier Spielen der UEFA Europa League – und<br />

diese sechs Tore verteilen sich auf sechs verschiedene<br />

Spieler: Luuk de Jong, Igor de Camargo, Filip Daems,<br />

Peniel Mlapa, Mike Hanke und Juan Arango. So ist es<br />

wenig verwunderlich, dass kein Borusse in den vorderen<br />

Regionen der Torschützenliste dieses Wettbewerbs<br />

auftaucht. Nach seinem Viererpack am 4. Spieltag führt<br />

Neapels Angreifer Edinson Cavani das Klassement mit<br />

fünf Treff ern an. Gleich dahinter folgt in Raúl Bobadilla<br />

ein alter Bekannter. Der frühere VfL-Angreifer traf bislang<br />

viermal für die Young Boys Bern.<br />

Spieler Tore<br />

Edinson Cavani (SSC Neapel) 5<br />

Raúl Bobadilla (Young Boys Bern) 4<br />

Rodrigo Palacio (Inter Mailand) 3<br />

Mame Diouf (Hannover 96) 3<br />

Benjamin De Ceulaer (KRC Genk) 3<br />

Antonio Di Natale (Udinese Calcio) 3<br />

Eduardo Vargas (SSC Neapel) 3<br />

Jonjo Shelvey (FC Liverpool) 3<br />

Shimon Abuhazira (H. Kiryat Shmona) 3<br />

Jermain Defoe (Tottenham Hotspur) 3<br />

Marco Streller (FC Basel) 3<br />

Robert Berić (NK Maribor) 3<br />

Cleiton Xavier (Metalist Kharkov) 3<br />

Wilson Eduardo (Académica de Coimbra) 3<br />

Nikola Djurdić (Helsingborgs IF) 3


Sechs Torhüter in der Kaderliste<br />

Gleich sechs Torhüter tauchen inzwischen in <strong>Borussia</strong>s Kaderliste bei der UEFA<br />

auf. Dass Marc-André ter Stegen und Christofer Heimeroth darauf zu finden sind,<br />

ist wenig überraschend. Ebenso, dass Janis Blaswich als etatmäßige Nummer drei<br />

gemeldet ist. Doch auch die beiden Keeper der U23, Martin Kompalla und Kevin Birk,<br />

stehen auf der Liste – und seit dem jüngsten Auswärtsspiel bei Olympique Marseille<br />

auch Niklas Bolten, der Stammkeeper des U19-Bundesligateams. Der 18-Jährige trat<br />

die Reise nach Südfrankreich für den verletzten Blaswich (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich)<br />

an und nahm bei der Vorbereitung auf die Partie im Stade Vélodrome<br />

die Rolle des dritten Torhüters ein. Zwar gehörte Bolten nicht zum offiziellen Aufgebot,<br />

„dennoch war es eine tolle Erfahrung für mich, einmal so nah dabei zu sein“, sagte<br />

der Nachwuchsschlussmann.<br />

Patrick Herrmann<br />

droht Gelb-Sperre<br />

Die meisten Schüsse<br />

Rund um <strong>Borussia</strong><br />

Igor de Camargo und Juan Arango haben in den vier bisherigen Gruppenspielen der UEFA<br />

Europa League jeweils dreimal auf des Gegners Gehäuse geschossen und führen damit die<br />

interne Liste in dieser Wertung an. Beide waren dabei jeweils einmal erfolgreich. Die meisten<br />

Schüsse aufs Tor gaben bislang Wilson Eduardo (Académica de Coimbra), Edinson Cavani (SSC<br />

Neapel), Bafétimbi Gomis (Olympique Lyon) und der frühere Stuttgarter Marco Streller (FC<br />

Basel) ab, die es jeweils achtmal versuchten. Gomis führt auch die Wertung der abgefeuerten<br />

Schüsse an, die neben den Kasten gingen. Insgesamt zehnmal jagte er das Kunstleder vorbei<br />

oder drüber. Jelle Vossen (KRC Genk), Antonio di Natale (Udinese Calcio), José Rondón (Rubin<br />

Kasan) und Kevin Strootmann (PSV Eindhoven) verfehlten jeweils neunmal das Gehäuse. Weit<br />

dahinter folgt VfL-Angreifer Mike Hanke mit bislang vier Fehlversuchen.<br />

Als einzigem Borussen droht Patrick<br />

Herrmann eine Gelb-Sperre. Der<br />

Offensivspieler wurde in den ersten<br />

vier Gruppenspielen insgesamt zweimal<br />

verwarnt und muss nun aufpassen,<br />

denn die dritte Gelbe Karte zieht ein<br />

Spiel Sperre nach sich. Jeweils einmal<br />

den Gelben Karton vor die Nase gehalten<br />

bekamen bislang Mike Hanke, Thorben<br />

Marx, Luuk de Jong, Peniel Mlapa<br />

und Roel Brouwers. Herrmann beging<br />

in den ersten vier Spielen sieben Fouls<br />

und liegt damit vorne, dahinter folgen Mike Hanke und<br />

Havard Nordtveit, die jeweils sechsmal hinlangten. Das alles<br />

ist jedoch kein Vergleich zu den beiden Führenden in diesem<br />

Ranking: Maxime Gonalons von Olympique Lyon und Ex-<br />

Borusse Raúl Bobadilla von Young Boys Bern foulten in den<br />

ersten vier Partien insgesamt jeweils 17-mal.<br />

Fotos: Kruck (2), Schildheuer, imago.<br />

So geht es weiter<br />

Für das Sechzehntelfinale in der UEFA<br />

Europa League sind die beiden erstplatzierten<br />

Mannschaften der zwölf Vorrundengruppen<br />

qualifiziert. Hinzu kommen jene acht Teams,<br />

die in der Gruppenphase der UEFA Champions<br />

League Dritter geworden sind. Die zwölf<br />

Gruppensieger aus der UEFA Europa League<br />

und die vier besten Drittplatzierten aus der<br />

Gruppenphase der UEFA Champions League<br />

werden den zwölf Gruppenzweiten aus der<br />

UEFA Europa League und den übrigen Drittplatzierten<br />

aus der UEFA Champions League<br />

zugelost. Vereine eines Landes können ebenso<br />

nicht aufeinandertreffen wie Mannschaften,<br />

die bereits in der Gruppenphase gegeneinander<br />

gespielt haben. Die Gruppensieger und die<br />

besten Drittplatzierten der UEFA Champions<br />

League bestreiten das Rückspiel zu Hause. Ab<br />

dem Achtelfinale gibt es keine Einschränkungen<br />

mehr.<br />

5


Spätes Glück<br />

Er dreht ab und breitet die Arme aus, als hätte er gerade das<br />

Selbstverständlichste auf der Welt geleistet: Juan Arango jubelt<br />

über sein spätes 2:2 im Spiel <strong>Borussia</strong>s bei Olympique Marseille.<br />

OM-Keeper Steve Mandanda kehrt ihm den Rücken zu: Ihm<br />

bleibt nichts anderes übrig, als den Ball aus dem Tor zu holen.<br />

<strong>Borussia</strong>, das ist die wichtigste Erkenntnis am vierten Spieltag<br />

in der UEFA Europa League-Gruppe C, ist weiter im Rennen.<br />

Foto: imago.


Klatschmarsch<br />

Ein großer Kampf ist vorbei, <strong>Borussia</strong> beendet das vierte Spiel in der UEFA<br />

Europa League mit einem späten 2:2 bei Olympique Marseille. Die Moral<br />

der Mannschaft ist wichtig an diesem Tag, aber auch die Unterstützung der<br />

rund 3.500 mitgereisten <strong>Borussia</strong>-Fans. Grund genug für Mike Hanke und<br />

seine Kollegen, sich bei den Fans zu bedanken.<br />

Foto: imago.


Nicht zu fassen<br />

Gerade einmal zwei Minuten ist Peniel Mlapa am dritten Spieltag der UEFA Europa<br />

League auf dem Platz, es steht 1:0 für <strong>Borussia</strong> gegen Olympique Marseille im<br />

fast ausverkauften BORUSSIA-PARK. Der 21-Jährige erobert bei seiner erst zweiten<br />

Einwechslung für seinen neuen Arbeitgeber den Ball, legt ihn sich einmal vor und<br />

trifft zum 2:0-Endstand gegen die Franzosen. Nicht zu fassen – und von seinen<br />

Mitspielern Lukas Rupp und Patrick Herrmann (von links) nicht zu halten.<br />

Foto: imago.


12<br />

Die eigenen<br />

Hausaufgaben<br />

erledigen<br />

Nach vier Spieltagen in der Gruppenphase der<br />

UEFA Europa League hat <strong>Borussia</strong> den Einzug in das<br />

Sechzehntelfi nale in eigener Hand. Ein Sieg gegen<br />

Schlusslicht <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> ist die Voraussetzung


Noch minutenlang feierten die<br />

mehr als 3.000 mitgereisten Fans im<br />

Stade Vélodrome nach dem Abpfi ff<br />

das 2:2-Unentschieden bei Olympique<br />

Marseille. In buchstäblich<br />

letzter Sekunde hatte Juan Arango<br />

mit dem letzten Angriff den so<br />

wichtigen Ausgleich erzielt, der<br />

<strong>Borussia</strong> alle Chancen lässt, in die<br />

nächste Runde einzuziehen. „Es war<br />

nicht einfach, in dieser Situation zu<br />

treff en, aber sein Schuss war sehr<br />

präzise. Durch diesen Treff er sind<br />

wir nach wie vor im Wettbewerb“,<br />

sagte Favre.<br />

Nach zwei Spielen war die Fohlenelf<br />

noch in einer denkbar ungünstigen<br />

Ausgangssituation. Nach dem<br />

0:0 in <strong>Limassol</strong> und der 2:4-Heimschlappe<br />

gegen Fenerbahçe Istanbul<br />

stand sie frühzeitig mit dem<br />

Rücken zur Wand. Im Heimspiel gegen<br />

Olympique Marseille schaff te<br />

der VfL den Befreiungsschlag und<br />

meldete sich mit einem 2:0-Sieg<br />

zurück. Vor zwei Wochen folgte das<br />

oben angesprochene Remis in der<br />

französischen Hafenstadt, wodurch<br />

die Borussen den Einzug ins Sechzehntelfi<br />

nale nun in eigener Hand<br />

Grund zum Jubeln wollen<br />

die Borussen um Martin<br />

Stranzl ihren Fans heute<br />

gegen <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> geben.<br />

Foto: imago.<br />

<strong>Borussia</strong> vor dem Heimspiel<br />

haben. Fenerbahçe Istanbul, das<br />

zuletzt 2:0 gegen <strong>Limassol</strong> gewann,<br />

führt die Tabelle der Gruppe C mit<br />

zehn Zählern an, dahinter folgen<br />

<strong>Borussia</strong> und Marseille mit jeweils<br />

fünf Punkten.<br />

Da die Fohlenelf aber den direkten<br />

Vergleich mit OM für sich<br />

entschieden hat, stände sie bei<br />

Punktgleichheit am Ende vor den<br />

Franzosen. „Natürlich ist das ein<br />

kleiner Vorteil für uns. Wenn wir in<br />

der UEFA Europa League überwintern<br />

wollen, müssen wir <strong>Limassol</strong><br />

13


14<br />

<strong>Borussia</strong> vor dem Heimspiel<br />

So feierten die Borussen mit<br />

den mehr als 3.000 VfL-Fans<br />

den Punktgewinn bei „OM“.<br />

Foto: Wiechmann.<br />

schlagen, dann wird man sehen,<br />

was wir zum Abschluss in Istanbul<br />

erreichen müssen“, sagte Favre. Der<br />

Schweizer warnt aber davor, den zyprischen<br />

Meister zu unterschätzen:<br />

„Es wird nicht so einfach, wie viele<br />

denken. In Marseille stand es gegen<br />

<strong>AEL</strong> nach einer Stunde 1:1, beim Spiel<br />

gegen Fenerbahçe 0:0 nach 65 Minuten.<br />

<strong>Limassol</strong> spielt sehr kompakt<br />

und ist gefährlich bei Standardsituationen,<br />

wir sollten gewarnt sein.“<br />

Ball nicht über die<br />

Linie gebracht<br />

Im Hinspiel konnte sich der VfL<br />

selbst ein Bild davon machen. Er war<br />

den Gastgebern klar überlegen und<br />

es kam zu gefährlichen Aktionen vor<br />

dem Tor, wenn schnell in die freien<br />

Räume gespielt wurde. Beim finalen<br />

Pass fehlte aber mitunter die Präzision<br />

und beim Abschluss das nötige<br />

Quäntchen Glück. Chancen gab es<br />

zu Genüge. Die größte vergab in der<br />

Nachspielzeit Oscar Wendt, als er<br />

mit einem Elfmeter die Unterkante<br />

der Latte traf. Bereits in der Anfangsphase<br />

war Mike Hanke ebenfalls am<br />

Aluminium gescheitert. „Die Mann-<br />

schaft hat alles dafür getan, zu<br />

gewinnen, hat den Ball aber leider<br />

nicht über die Linie gebracht. Das<br />

ist der einzige Vorwurf, den man<br />

ihr machen konnte und der einzige<br />

Grund, warum wir das Spiel nicht<br />

gewonnen haben“, so Eberl.<br />

Favre hatte damals kräftig rotiert.<br />

Filip Daems, Juan Arango und<br />

Luuk de Jong hatten die Reise auf die<br />

Insel im östlichen Mittelmeer gar<br />

nicht erst mit angetreten. Martin<br />

Stranzl und Granit Xhaka standen<br />

ebenfalls nicht in der Startelf. Diese<br />

Entscheidungen seien nicht nur legitim,<br />

sondern angesichts des harten<br />

Programms auch völlig normal und<br />

auch bei anderen Vereinen mit der<br />

Belastung in den internationalen<br />

Wettbewerben üblich, unterstrich<br />

Eberl. Möglicherweise wird Favre<br />

auch heute wieder den einen oder<br />

anderen personellen Wechsel vornehmen.<br />

„Es ist unmöglich, immer<br />

mit der gleichen Mannschaft zu<br />

spielen“, betont der Trainer immer<br />

wieder. Zuletzt waren es meist nur<br />

ein oder zwei Positionen, auf denen<br />

er umstellte. Im jüngsten Heimspiel<br />

gegen den VfB Stuttgart (1:2) schickte<br />

er sogar erstmals nach langer<br />

Zeit die gleiche Anfangsformation<br />

auf den Platz wie eine Woche zuvor<br />

beim Gastspiel in Fürth (4:2).<br />

Gegen <strong>Limassol</strong> könnte <strong>Borussia</strong>s<br />

Coach zu einer Umstellung gezwungen<br />

werden. Tony Jantschke<br />

bekam gegen Stuttgart einen Schlag<br />

und musste zur Pause mit einer Wadenprellung<br />

ausgewechselt werden.<br />

Für ihn kam Roel Brouwers herein,<br />

der die Partie in der 72. Minute mit<br />

einem unglücklichen Eigentor zu<br />

Gunsten der Schwaben entschied.<br />

Nach einer halbhohen Flanke von<br />

Zdravko Kuzmanovic beförderte<br />

der Niederländer die Kugel in hohem<br />

Bogen zum 1:2 ins eigene Netz.<br />

Trotz der Niederlage konnte Favre<br />

der Begegnung durchaus etwas Positives<br />

abgewinnen: „Meine Mannschaft<br />

hat eine spielerisch gute<br />

Leistung gezeigt. Meiner Ansicht<br />

nach wäre ein Unentschieden klar<br />

verdient gewesen.“ Allerdings legte<br />

der VfL-Coach seinen Finger auch<br />

in die Wunde: „Wir waren im Spiel<br />

nach vorne insgesamt zu langsam,<br />

müssen bei der Ballannahme mehr<br />

Tempo entwickeln und den letzten<br />

Pass an den Mann bringen.“<br />

Wie ein<br />

Überraschungsei<br />

Tipprundenteilnehmer dürften<br />

an <strong>Borussia</strong> auf Grund ihrer<br />

schwankenden Resultate derzeit<br />

ein wenig verzweifeln. „Ab und zu<br />

sind wir ein bisschen wie ein Überraschungsei.<br />

Man weiß nie genau, was<br />

drinsteckt“, gibt Martin Stranzl zu.<br />

Sieben Punkte holten er und seine<br />

Teamkollegen aus den drei Bundesligapartien<br />

in Hannover (3:2), gegen<br />

Freiburg (1:1) und in Fürth (4:2), dazwischen<br />

lag das 2:2 in Marseille.<br />

Doch durch das jüngste 1:2 gegen<br />

Stuttgart verpasste es der VfL, sich<br />

in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen.<br />

„Wir finden uns immer<br />

besser, die Abläufe und Automatismen<br />

kommen immer mehr“, meint


Stranzl. „Noch müssen wir aber<br />

immer wieder kleinere Rückschläge<br />

hinnehmen. Das darf uns aber nicht<br />

umwerfen. Bislang sind wir danach<br />

meist ganz gut zurückgekommen.“<br />

Genau das haben die Borussen<br />

heute vor – mit einem Heimsieg gegen<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. „Im Hinspiel haben<br />

wir unsere Chancen nicht genutzt,<br />

das müssen wir besser machen. Wir<br />

müssen auf jeden Fall Vollgas geben“,<br />

fordert Torwart Marc-André<br />

ter Stegen. „Wenn man gegen diesen<br />

Gegner einen frühen Treffer macht<br />

und vielleicht einen zweiten nachlegt,<br />

wäre das super. Aber gerade<br />

das erste Tor ist enorm wichtig fürs<br />

Selbstvertrauen.“ Die Ausgangslage<br />

ist klar: Mit einem Sieg und einer<br />

gleichzeitigen Heimniederlage von<br />

Marseille gegen Istanbul könnte <strong>Borussia</strong><br />

schon heute das Weiterkom-<br />

Im Hinspiel auf Zypern scheiterte<br />

Mike Hanke in der Anfangsphase<br />

mit einem Schuss an den Pfosten.<br />

Foto: picture-alliance.<br />

men perfekt machen. „Natürlich<br />

wirft man nach zwei Spieltagen vor<br />

Schluss der Gruppenphase auch mal<br />

einen Blick auf die Tabelle, das ist ja<br />

klar“, sagt ter Stegen, ohne dabei<br />

den Blick aufs Wesentliche zu verlieren:<br />

„Für uns geht es darum, die<br />

eigenen Hausaufgaben zu erledigen<br />

und gegen <strong>Limassol</strong> zu gewinnen.<br />

Das andere Spiel können wir ohnehin<br />

nicht beeinflussen, lassen uns<br />

aber gerne positiv überraschen.“<br />

Gegen tief stehende Zyprer wird<br />

es vor allem auf die Offensive ankommen<br />

– speziell auf das Angriffsduo,<br />

das zuletzt Patrick Herrmann<br />

und Mike Hanke bildete. „Das Zusammenspiel<br />

klappt sehr gut. Ich bin<br />

ja nicht der Langsamste und lauere<br />

auf die Pässe, die von Mike vorne<br />

reinkommen“, sagt Herrmann. „Patrick<br />

ist ein schneller Spieler, der<br />

<strong>Borussia</strong> vor dem Heimspiel<br />

viel Geschwindigkeit reinbringt. Ich<br />

bin eher der Denker und Lenker und<br />

verteile die Bälle“, sagt Hanke. Auf<br />

dem linken Flügel ist Juan Arango<br />

bislang der absolute Erfolgsgarant.<br />

Zwei Tore und vier Vorlagen hat der<br />

Venezolaner in seinen bisherigen<br />

fünf Auftritten auf internationaler<br />

Bühne beigesteuert. Sein Pendant<br />

auf der rechten Seite heißt momentan<br />

Lukas Rupp, der den Last-Minute-Ausgleich<br />

in Marseille mit einer<br />

maßgerechten Flanke auf den zweiten<br />

Pfosten eingeleitet hatte. „Wir<br />

haben bis zum Ende darauf gehofft,<br />

den Ausgleich noch zu erzielen und<br />

zum Glück hat es noch geklappt“, so<br />

Rupp. „Doch der Punktgewinn war<br />

nur etwas wert, wenn wir jetzt gegen<br />

<strong>Limassol</strong> nachlegen und die drei<br />

Punkte einfahren.“<br />

CHRISTOPH BAUMEISTER<br />

15


16<br />

Story<br />

Zurück<br />

in neuer Rolle<br />

In den zurückliegenden Spielen hat Mike Hanke<br />

wieder als Spielgestalter in der Offensive geglänzt<br />

– wie in der vergangenen Saison<br />

Sollten die Autoren der oft zitierten<br />

Fußballlehrfilme mal einen<br />

aktuellen Ausschnitt benötigen,<br />

um optisch zu unterstreichen, was<br />

es bedeutet, als Stürmer einen guten<br />

Riecher zu haben, könnten sie<br />

auf die 20. Spielminute von <strong>Borussia</strong>s<br />

UEFA Europa League-Spiel bei<br />

Olympique Marseille zurückgreifen.<br />

Der Angriff des VfL ist eigentlich<br />

ohne Ertrag zu Ende gegangen, aber<br />

Mike Hanke lauert noch im Strafraum<br />

der Franzosen, als Marseilles<br />

Benoit Cheyrou den Ball gegen Juan<br />

Arango vertändelt. Der Venezolaner<br />

passt zurück in die Mitte, und Hanke<br />

ist einen Schritt eher am Ball als<br />

sein Gegenspieler und vollendet zur<br />

Führung für die Gäste. Mit dem ersten<br />

Europapokal-Tor in dieser Saison<br />

unterstreicht der gerade 29 Jahre alt<br />

gewordene Angreifer seine Torjäger-<br />

Qualitäten.<br />

Drei Tage später in Fürth glänzt<br />

der Blondschopf wieder in der Rolle,<br />

die ihn in der vergangenen Saison in<br />

der Fohlenelf so stark gemacht hat.<br />

Beim 4:2-Erfolg bei den Franken ist<br />

Hanke an drei Toren beteiligt, ohne<br />

selbst zu treffen. „Grundsätzlich ist<br />

das auch mein Spiel“, sagt er. Hanke<br />

agiert als spielstarker und cleverer<br />

Stürmer im Zentrum, verteidigt und<br />

verteilt die Bälle gleichermaßen geschickt.<br />

Sein Abnehmer in der Par-<br />

tie beim Aufsteiger ist vornehmlich<br />

Patrick Herrmann. „Ich konnte gute<br />

Pässe in die Spitze auf Patrick spielen.<br />

Das hat wirklich klasse gepasst“,<br />

sagt Hanke nach dem zweiten Auswärtssieg<br />

in Folge. Und Herrmann<br />

gibt das Lob zurück. „Mike spielt die<br />

Bälle sehr gut in die Schnittstelle.<br />

Das Zusammenspiel mit ihm funktioniert.“<br />

Die beiden kennen sich<br />

schließlich auch schon bald zwei<br />

Jahre.<br />

Der „Neun-<br />

einhalber“<br />

Hanke wechselt zu Beginn des<br />

Jahres 2011 an den Niederrhein. In<br />

beinahe aussichtsloser Situation<br />

trägt der unbekümmerte und stets<br />

positiv eingestellte Angreifer auch<br />

mit seiner Art dazu bei, dass sich die<br />

Mannschaft nicht aufgibt und in der<br />

Relegation den Klassenerhalt noch<br />

Mike Hanke erzielt<br />

die 1:0-Führung bei<br />

Olympique Marseille.<br />

Foto: Wiechmann.<br />

schafft. In der folgenden Spielzeit<br />

wächst Hanke in eine neue Rolle. Er<br />

ist nicht mehr nur Strafraumstürmer,<br />

er ist eine Art Spielgestalter.<br />

„Neuneinhalber“, nennt ihn Trainer<br />

Lucien Favre treffend. Die eigene<br />

Torquote, normalerweise wichtigster<br />

Gradmesser für einen Stürmer,<br />

rückt in den Hintergrund. „Ich spiele<br />

lieber den Pass, gebe die Vorlage und<br />

bin wichtig für die Mannschaft“, so<br />

Hanke. „Am Ende wird man dafür


auch belohnt.“ Immerhin acht Treffer<br />

stehen für ihn am Ende der vergangenen<br />

Saison zu Buche.<br />

Die Vorbereitung auf die laufende<br />

Spielzeit verläuft für Hanke<br />

dann nicht wie geplant. Kurz nach<br />

dem Trainingsauftakt muss er an<br />

der Leiste operiert werden und fällt<br />

mehrere Wochen aus – ausgerechnet<br />

in der Phase, in der die Grundlagen<br />

für die kräftezehrende Saison<br />

gelegt werden. Ins Trainingslager<br />

an den Tegernsee reist er dennoch<br />

mit. Im Kampf um die Plätze in der<br />

ersten Elf will der ehrgeizige Angreifer<br />

nicht zu viel an Boden verlieren.<br />

Mit vielen individuellen Einheiten<br />

kämpft er sich wieder an die Mannschaft<br />

heran. Zum Bundesliga-<br />

Auftakt gegen Hoffenheim ist er in<br />

der Startelf und trifft zur Führung.<br />

In der anschließenden Experimentierphase<br />

von Trainer Lucien Favre<br />

muss auch Hanke immer wieder mal<br />

auf die Bank oder die Tribüne. „Ich<br />

glaube schon, dass man verständlicherweise<br />

sehr enttäuscht ist“, sagt<br />

der Stürmer über diese Zeit. Er hat<br />

solche Phasen in seiner Karriere aber<br />

Story<br />

Daumen hoch: Mike<br />

Hanke ist derzeit in der<br />

Startelf gesetzt und<br />

zahlt das Vertrauen<br />

des Trainers mit guten<br />

Leistungen zurück.<br />

Foto: imago.<br />

17


18<br />

Story<br />

schon des Öfteren erlebt – auf Schalke,<br />

in Wolfsburg oder in Hannover.<br />

„Trotzdem bin ich immer wieder<br />

aufgestanden.“<br />

Der Mann, der mit 18 Jahren<br />

schon in der Bundesliga debütierte,<br />

hat viel erlebt im Profi fußball.<br />

Vor kurzem ist er 29 geworden und<br />

betrachtet das Geschäft längst gelassener<br />

als früher. „Ich sehe das<br />

mit dem Fußball nicht mehr so eng,<br />

dass mir das zu nahe gehen könnte.<br />

Irgendwann wird auch wieder<br />

etwas Positives kommen.“ In Marseille<br />

gehört er nach längerer Zeit<br />

wieder zur Startelf – und nutzt seine<br />

Chance nicht nur mit dem eingangs<br />

beschriebenen Treff er.<br />

Neuer Vertrag<br />

unterm Baum?<br />

„Ich weiß, dass ich wichtig bin<br />

für diese Mannschaft“, sagt er. Hanke<br />

ist einer von nicht allzu vielen<br />

Akteuren im Profi kader, die über<br />

internationale Erfahrung verfügen.<br />

Ein Plus, das in der ersten Europapokal-Saison<br />

des VfL seit 16 Jahren zum<br />

Tragen kommen sollte. Wie wichtig<br />

der Angreifer gerade in der UEFA<br />

Europa League werden könnte, hat<br />

er in Marseille bereits angedeutet.<br />

Solche Leistungen, fi ndet Hanke,<br />

könne er aber nur dann bringen,<br />

wenn er das Vertrauen des Trainers<br />

Privates Glück: Mike<br />

Hanke mit seiner<br />

zukünftigen Frau Jenny<br />

und den Kindern Jayron-<br />

Cain und Janatha-Fey.<br />

Foto: Wiechmann.<br />

spüre. Das scheint im Moment der<br />

Fall zu sein. Der Trainer setzt derzeit<br />

auf das Duo Hanke und Herrmann.<br />

Auch bei der unglücklichen Heimniederlage<br />

gegen den VfB Stuttgart<br />

agiert Hanke als Denker und Lenker<br />

im Off ensivspiel. Während es in der<br />

vergangenen Saison dabei oft durch<br />

die Mitte ging, verteilt er die Bälle in<br />

dieser Spielzeit auch zunehmend auf<br />

die Außenpositionen zu Juan Arango<br />

auf der linken oder Lukas Rupp<br />

auf der rechten Seite. Seine aktuell<br />

guten Leistungen dienen Hanke als<br />

gute Grundlage für die Gespräche<br />

über eine Vertragsverlängerung<br />

bei <strong>Borussia</strong>. Sein Kontrakt läuft<br />

im Sommer aus. Sportdirektor Max<br />

Eberl hat längst signalisiert, dass<br />

der Verein die Zusammenarbeit<br />

mit dem Stürmer fortsetzen möchte.<br />

„Mike hat in den vergangenen<br />

anderthalb Jahren gezeigt, dass er<br />

ein wichtiger Spieler für uns ist“, so<br />

Eberl. Und Hanke wiederum macht<br />

keinen Hehl daraus, dass er sich am<br />

Niederrhein sehr wohl fühlt. „Borus-<br />

19<br />

Mike Hanke<br />

geb. am 5. November 1983<br />

in Hamm (Westfalen)<br />

Vereine:<br />

bis 2005 FC Schalke 04<br />

2005 bis 2007 VfL Wolfsburg<br />

2007 bis 2011 Hannover 96<br />

seit Januar 2011 <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Einsätze für <strong>Borussia</strong>:<br />

57 Bundesliga-Spiele, zehn Tore<br />

7 DFB-Pokalspiele, kein Tor<br />

5 Europapokal-Spiele, ein Tor<br />

Weitere Einsätze:<br />

192 Bundesliga-Spiele, 42 Tore<br />

18 DFB-Pokalspiele, 8 Tore<br />

12 UEFA-Cup-Spiele, 9 Tore<br />

12 Länderspiele, ein Tor<br />

26 U21-Länderspiele, 14 Tore<br />

Erfolge:<br />

WM-Dritter 2006<br />

Deutscher Pokalfi nalist 2005<br />

Deutscher Vizemeister 2005<br />

sia ist der beste Verein, bei dem ich<br />

gespielt habe. Ich habe noch nie so<br />

eine Akzeptanz und Wertschätzung<br />

empfunden wie hier“, lobt er. „Aber<br />

ich will natürlich auch in Zukunft<br />

sportlich eine ordentliche Rolle<br />

spielen.“ Im Winter soll gemeinsam<br />

über Hankes Zukunft entschieden<br />

werden. „Ich hoff e, dass der neue<br />

Vertrag unter dem Weihnachtsbaum<br />

liegt.“<br />

Das private Glück des gebürtigen<br />

Westfalen ist längst nicht mehr<br />

vom sportlichen Glück abhängig.<br />

„Ich kann das voneinander trennen“,<br />

sagt Hanke. Im Sommer hat er sich<br />

mit seiner langjährigen Freundin<br />

Jenny verlobt. Das Paar, das seit sieben<br />

Jahren zusammen ist, hat einen<br />

Sohn und eine Tochter. Noch in diesem<br />

Jahr soll mit der Hochzeit das<br />

Familienglück vollkommen werden.<br />

ANDREAS CÜPPERS


20<br />

Nachgefragt<br />

Gemeinsam mit Martin Stranzl ist Oscar Wendt der<br />

Borusse mit den meisten Einsätzen im Europapokal.<br />

Der Schwede über sein größtes Spiel, seine Situation<br />

bei <strong>Borussia</strong> und seinen Elfmeter im Hinspiel<br />

FOHLENECHO: Oscar, bist du ein Trikotsammler?<br />

OSCAR WENDT: Nein, nicht wirklich.<br />

Warum?<br />

FOHLENECHO: Du hast mit deinem<br />

Ex-Klub FC Kopenhagen im Europapokal<br />

gegen fast alle Großen<br />

des internationalen Fußballs gespielt,<br />

gegen Benfi ca Lissabon,<br />

Chelsea, Manchester United, den<br />

FC Barcelona … Da hätte schon eine<br />

nette Sammlung zusammenkommen<br />

können.<br />

OSCAR WENDT: Ich bin da nicht so<br />

der Sammler-Typ. Ich habe hier und<br />

da mal Trikots mit meinen Gegenspielern<br />

getauscht, aber nicht häufi<br />

g. Ich bin nach dem Schlusspfi ff<br />

auch immer viel zu sehr noch mit<br />

dem Spiel beschäftigt, als dass ich<br />

mir überlegen könnte, mit wem<br />

ich mein Trikot tausche. Klar, wenn<br />

man gegen sein absolutes Idol spielt,<br />

ist das sicher eine tolle Sache, aber<br />

sonst verstauben solche Trikots bei<br />

mir eher zuhause in Kartons. Hin<br />

und wieder habe ich mir Trikots von<br />

langjährigen Mitspielern besorgt,<br />

das ist aber was anderes.<br />

FOHLENECHO: Du hast jetzt 46 Europapokal-Spiele<br />

auf dem Buckel,<br />

gemeinsam mit Martin Stranzl bist<br />

du in dieser Hinsicht der erfahrenste<br />

Borusse. Willst du in dieser Saison<br />

noch deinen 50. Einsatz feiern?<br />

OSCAR WENDT: Klar möchte ich so<br />

viele Spiele wie möglich machen.<br />

Aber die Zahl 50 ist nicht so wichtig.<br />

Wichtiger ist, dass <strong>Borussia</strong> in der<br />

UEFA Europa League weit kommt.<br />

Ich denke, wir haben die Klasse dazu<br />

und noch alle Möglichkeiten, in die<br />

nächste Runde zu kommen. Da ist<br />

es egal, ob ich 46, 50 oder 70 Spiele<br />

gemacht habe.<br />

FOHLENECHO: Du sprichst <strong>Borussia</strong>s<br />

aktuelle Situation in diesem Wettbewerb<br />

an. Nach vier Spielen hat<br />

der VfL einen Sieg auf dem Konto,<br />

dazu kommen zwei Unentschieden<br />

und eine Niederlage. Wie zufrieden<br />

kann man mit dieser Ausbeute sein?<br />

OSCAR WENDT: Ich denke, das ist<br />

okay, zumal wir keine wirklich leichte<br />

Gruppe erwischt haben. Aber klar,<br />

wenn du dir die Spiele anschaust,<br />

hätten wir mehr Punkte haben können.<br />

Es kann noch wichtig werden,<br />

dass wir in den beiden zurückliegenden<br />

Spielen gegen Marseille den direkten<br />

Vergleich für uns entschieden<br />

haben. Jetzt sind noch sechs Punkte<br />

zu vergeben. Wir haben es selbst in<br />

der Hand, dass es für uns im Europapokal<br />

weitergeht.<br />

FOHLENECHO: Damit das klappt,<br />

steht <strong>Borussia</strong> heute Abend gegen<br />

<strong>Limassol</strong> in der Pfl icht, drei Punkte<br />

zu holen.<br />

OSCAR WENDT: Ja, wir müssen das<br />

Spiel gewinnen. Aber ich habe keinen<br />

Zweifel daran, dass wir das<br />

schaff en. In unserem ersten Spiel in<br />

<strong>Limassol</strong> hatten wir wirklich genug<br />

Chancen. Ich denke, wir müssen in<br />

der Anfangsphase des Spiels zwei<br />

Tore machen, auch danach gab es<br />

genügend Möglichkeiten.<br />

FOHLENECHO: In diesem Zusammenhang<br />

müssten wir, auch wenn<br />

du es sicher mittlerweile nicht mehr<br />

hören kannst, noch über eine Situation<br />

in der achten Minute der Nachspielzeit<br />

reden …<br />

OSCAR WENDT: Der Elfmeter? Kein<br />

Problem, wir können darüber reden.<br />

Ich habe in der Vergangenheit ein<br />

paar Elfmeter geschossen, alle hoch,<br />

alle ins Tor. Auch beim Versuch in <strong>Limassol</strong><br />

fehlte nicht viel – hätte ich<br />

einen halben Zentimeter niedriger<br />

geschossen, wäre er ins Tor gegangen.<br />

Das gehört zum Fußball dazu,<br />

manchmal triff t man, manchmal<br />

eben leider nicht.<br />

FOHLENECHO: Wie erwartest du <strong>Limassol</strong><br />

hier im BORUSSIA-PARK?<br />

OSCAR WENDT: Im Hinspiel haben<br />

sie gegen uns sehr tief gespielt,<br />

haben vor allem auf Fehlpässe und<br />

Ballverluste von uns gewartet, um<br />

zu kontern. Ich glaube, wir sind fußballerisch<br />

eine bessere Mannschaft.<br />

Auswärtsspiele sind im Europapokal<br />

aber schwer, zuhause ist es<br />

einfacher. Das ist ein großer Unterschied,<br />

das hat man ja auch in unseren<br />

beiden Spielen gegen Marseille<br />

gesehen. Das sind alles wertvolle Erfahrungen,<br />

die man sammeln kann,<br />

das gilt vor allem für die jüngeren<br />

Spieler. Durch diese Erfahrungen<br />

wird man ein besserer Fußballer.<br />

FOHLENECHO: Mit dem FC Kopenhagen<br />

habt ihr daheim Manchester<br />

United geschlagen und dem FC Barcelona<br />

ein 1:1 abgetrotzt. Was war<br />

dein bisher größtes Erlebnis in diesen<br />

Wettbewerben?<br />

OSCAR WENDT: Klar, Man United mit<br />

Rooney und Cristiano Ronaldo in unserem<br />

Stadion zu schlagen, war toll,<br />

aber die Spiele gegen Barca vor zwei<br />

Jahren waren das Größte. Wir haben<br />

in der Gruppenphase im Heimspiel<br />

ein verdientes 1:1 geholt, mit unserer


Spielte im Europapokal<br />

schon gegen<br />

Lionel Messi und<br />

Cristiano Ronaldo:<br />

Oscar Wendt.<br />

Foto: Kruck.<br />

„Durch Europapokal-<br />

Spiele wird man ein<br />

besserer Fußballer“


22<br />

Nachgefragt<br />

kleinen Kopenhagener Mannschaft,<br />

gegen die wohl beste Vereinsmannschaft<br />

der Welt. In diesem Spiel, und<br />

auch im zweiten Vergleich im Camp<br />

Nou (0:2), haben sie mit ihrer stärksten<br />

Elf gespielt, das hat uns gezeigt,<br />

dass sie uns absolut ernst nehmen.<br />

FOHLENECHO: In der Saison ging<br />

es bis ins Achtelfinale, nach einem<br />

0:2 und einem 0:0 war Endstation.<br />

Für dich waren das die letzten internationalen<br />

Spiele bis zu deinem<br />

Wechsel nach <strong>Mönchengladbach</strong> im<br />

Sommer 2011. Warum bist du zur <strong>Borussia</strong><br />

gewechselt? Immerhin warst<br />

du bis dato jedes Jahr im Europapokal<br />

dabei, und <strong>Borussia</strong> konnte gerade<br />

eben den Abstieg vermeiden …<br />

OSCAR WENDT: Die Möglichkeit,<br />

international zu spielen, ist in einem<br />

der großen Clubs in Dänemark<br />

einfach größer als in Deutschland.<br />

Kopenhagen war ohne Zweifel die<br />

beste Mannschaft in Dänemark, die<br />

Meisterschaft und die Teilnahme am<br />

Europapokal waren jedes Jahr das<br />

Saisonziel. Ich wollte aber eine größere,<br />

eine neue Herausforderung<br />

und die Bundesliga ist ohne Frage<br />

eine größere Liga. Hier spielen so viele<br />

Mannschaften auf Europapokal-<br />

Niveau.<br />

FOHLENECHO: Aber dass du ein Jahr<br />

später mit <strong>Borussia</strong> in der UEFA Europa<br />

League spielst, hättest du bei<br />

deinem Wechsel doch sicher nicht<br />

gedacht, oder?<br />

OSCAR WENDT: Ganz ehrlich? Bevor<br />

ich hierhergekommen bin, kannte<br />

ich die Bundesliga nicht so gut. Aber<br />

ich wusste: Hier gibt es jedes Jahr,<br />

jedes Wochenende Überraschungen.<br />

Als ich dann die Mannschaft<br />

gesehen habe, wusste ich relativ<br />

früh, dass wir das Zeug dazu haben,<br />

unter die ersten Sechs zu kommen.<br />

Im Fußball ist alles möglich, und warum<br />

kann <strong>Borussia</strong> nicht Europapokal<br />

spielen, wenn Hannover es auch<br />

schafft, sich zu qualifizieren?<br />

FOHLENECHO: Letztlich hat es <strong>Borussia</strong><br />

ja bekanntermaßen geschafft,<br />

auch wenn du dir dein erstes Jahr in<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> sicherlich anders<br />

Jubel mit Oscar: Havard<br />

Nordtveit und Mike<br />

Hanke freuen sich mit<br />

Oscar Wendt über dessen<br />

Tor gegen Greuther Fürth.<br />

Foto: Wiechmann.<br />

vorgestellt hast. Du wurdest häufig<br />

für dein Verhalten in der Zeit, in der<br />

du fast nie zum Einsatz gekommen<br />

bist, gelobt.<br />

OSCAR WENDT: Ich bin von meinem<br />

Charakter her kein Spieler, der Stunk<br />

macht. Natürlich war ich frustriert,<br />

wenn ich dann zu Hause war. Jeder<br />

Fußballer will spielen, wenn<br />

er trainiert, wenn er freitags mit<br />

ins Mannschaftshotel fährt. Meine<br />

Einstellung ist: Wenn du jeden Tag<br />

im Training deine Leistung bringst,<br />

dann wirst du deine Chance auch<br />

bekommen. In einer Woche, in sechs<br />

Monaten, das weiß man nicht. Letztes<br />

Jahr war die Mannschaft so gut,<br />

man hatte jede Woche das Gefühl,<br />

dass man das Spiel gewinnt – da ist<br />

es auch verständlich, dass der Trainer<br />

nicht viel wechselt. Aber, bei aller<br />

Geduld, die man aufbringen muss:<br />

Ich bin 27 Jahre alt und nicht 18, ich<br />

muss spielen, um mich weiterzuentwickeln.<br />

FOHLENECHO: In den letzten Spielen<br />

bist du in die Startelf gerückt und<br />

warst gegen Freiburg mit einer<br />

Vorlage und in Fürth mit einem Tor<br />

erfolgreich, und das als linker Verteidiger.<br />

Bist du so ein offensiver<br />

Spielertyp?<br />

OSCAR WENDT: Ja, ich probiere immer<br />

die Möglichkeit, nach vorne zu<br />

gehen, will den Ball haben, auch in<br />

der Offensive. Früher in Kopenhagen<br />

hatte ich auch immer einige Torbeteiligungen,<br />

aber eigentlich mehr<br />

Vorlagen als eigene Treffer.<br />

FOHLENECHO: Zurück zum Europapokal.<br />

Deine Frau Sandra ist, genau<br />

wie einige andere Partnerinnen der<br />

Spieler, schon mit in Kiew gewesen,<br />

in <strong>Limassol</strong> und in Marseille. Fliegt<br />

sie auch mit zum abschließenden<br />

Gruppenspiel nach Istanbul?<br />

OSCAR WENDT: Ich denke schon. Das<br />

ist ein tolles Angebot des Vereins,<br />

sich um die Unterbringung unserer<br />

Frauen zu kümmern – auch wenn<br />

wir sie in dieser Zeit ja gar nicht zu<br />

Gesicht bekommen. Aber Marseille<br />

war eine tolle Stadt, Istanbul auch –<br />

wenn man die Chance hat, eine Stadt<br />

und ein gutes Spiel zu sehen, ist das<br />

doch gut.<br />

FOHLENECHO: Ist deine Frau denn<br />

Fußball-Fan?<br />

OSCAR WENDT: Sie ist ein Fan von<br />

mir (lacht).<br />

Das Gespräch führte<br />

MICH<strong>AEL</strong> LESSENICH


» Auswärts<br />

immer dabei<br />

Markus<br />

„Kümi“<br />

Kümhof (47)<br />

aus Cölbe (Mittelhessen)<br />

Fanclub:<br />

Wuppermönche ’84<br />

<strong>Borussia</strong>-Fan seit:<br />

Ende der Siebziger<br />

Erstes AW-Spiel:<br />

1982, VfB Wissen (1. Pokalrunde)<br />

Ewiger Held:<br />

„Bruno“ Bruns<br />

Schönster Gästeblock:<br />

Bochum<br />

Da will ich nie mehr hin:<br />

Wattenscheid, Rotterdam,<br />

Hoffenheim, Wolfsburg<br />

«<br />

Fans<br />

„Kümi“ am Strand von Marseille.<br />

Foto: Verheyen.<br />

23


24<br />

Zu Gast<br />

Zyprische Löwen<br />

mit portugiesischem<br />

Temperament


Die Löwen<br />

aus <strong>Limassol</strong>.<br />

Foto: imago.<br />

Mit nur einem Punkt aus vier Spielen geht es für<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in der UEFA Europa League vermutlich nur<br />

noch um die Ehre. In der zyprischen Liga ist <strong>Borussia</strong>s<br />

heutiger Gegner allerdings noch ungeschlagen<br />

„Desconhecido“ heißt auf<br />

Deutsch „unbekannt“. Ein Wort, das<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in der UEFA Europa<br />

League treff end beschreibt. Erstens<br />

skizziert es eventuell das Bild, welches<br />

die Vertreter von Olympique<br />

Marseille, Fenerbahçe Istanbul und<br />

<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> von <strong>AEL</strong><br />

<strong>Limassol</strong> nach der Auslosung der<br />

Gruppe C hatten. Zweitens ist „desconhecido“<br />

nicht etwa Griechisch<br />

oder Türkisch, sondern Portugiesisch.<br />

Elf Spieler stehen bei <strong>AEL</strong> unter<br />

Vertrag, die der portugiesischen<br />

Sprache mächtig sind – darunter<br />

drei Brasilianer, sechs Portugiesen<br />

oder portugiesisch-stämmige Profi<br />

s und drei Spieler aus Angola, der<br />

ehemaligen Kolonie Portugals, dessen<br />

offi zielle Landessprache – wie<br />

auch in Brasilien – Portugiesisch ist.<br />

Günstig, dass der neue Trainer Jorge<br />

Costa ebenfalls Portugiese ist.<br />

Seit 30 Tagen ist der 41-Jährige<br />

beim zyprischen Meister im Amt,<br />

eingestellt für den entlassenen Pambos<br />

Christodoulou, der beim torlosen<br />

Heimspiel gegen <strong>Borussia</strong> noch<br />

auf der Trainerbank saß. Um die Entlassung<br />

nachvollziehen zu können,<br />

muss man den zyprischen Fußball,<br />

beziehungsweise die Verhältnisse in<br />

der zyprischen Liga verstehen. Christodoulou<br />

ist vermutlich einer der<br />

wenigen Trainer Europas, der ohne<br />

Niederlage in der Liga und dennoch<br />

aus sportlichen Gründen entlassen<br />

wurde. Drei Siege, drei Unentschieden<br />

in der Divison A und drei Niederlagen<br />

und ein Unentschieden in der<br />

UEFA Europa League waren Grund<br />

genug, den gebürtigen Zyprer vor<br />

die Tür zu setzen. Zu viele Unentschieden,<br />

fanden die Verantwortlichen<br />

des Clubs.<br />

Auf Platz vier stehend, mit drei<br />

Punkten hinter Spitzenreiter APO-<br />

EL Nikosia, hat sich die Platzierung<br />

unter Jorge Costa leicht verbessert.<br />

Drei Siege fuhr die Mannschaft unter<br />

dem Portugiesen ein, einmal<br />

spielte sie remis. „Jorge ist ein sehr<br />

guter Trainer, der viel Wert auf Disziplin<br />

legt und alle Spieler gleich behandelt.<br />

Er verfolgt eine off ensive<br />

Spielphilosophie und bevorzugt ein<br />

schnelles 4-3-3-System. Teamgeist ist<br />

ihm sehr wichtig. Ich wünsche ihm<br />

viel Erfolg bei <strong>AEL</strong>“, sagt Ionut Rada,<br />

Abwehrspieler in Diensten von Cluj,<br />

dem vorherigen Arbeitgeber Costas.<br />

Erfolg, der in der UEFA Europa<br />

League bisher ausblieb. Zuletzt verlor<br />

<strong>AEL</strong> bei Fenerbahçe Istanbul 0:2<br />

– eine Niederlage, die aufgrund der<br />

klaren Rollenverteilung sicherlich zu<br />

verschmerzen war. Vielmehr nutzen<br />

der Portugiese und sein Team die<br />

Partien, um sich auf hohem Niveau<br />

zu beweisen. „Wir möchten ein schönes<br />

Spiel bieten und Erfahrungen<br />

sammeln, das ist unser Ziel. Natürlich<br />

wollen wir, wenn es möglich ist,<br />

etwas mitnehmen. In Istanbul zu<br />

spielen ist eine Chance für meine<br />

Spieler und mich“, so Costa vor der<br />

Partie gegen Fenerbahçe, in der Abwehrroutinier<br />

Edwin Ouon wegen<br />

einer Notbremse die Rote Karte sah<br />

und für die Partie im BORUSSIA-<br />

PARK gesperrt ist.<br />

Unangenehme<br />

Spielweise<br />

<strong>Borussia</strong> tat sich beim Auswärtsspiel<br />

in <strong>Limassol</strong> bekanntermaßen<br />

schwer. „Es war nicht einfach, dort<br />

zu spielen, <strong>Limassol</strong> stand kompakt<br />

und war sehr aktiv. Am Ende<br />

25


26<br />

Zu Gast<br />

war das Ergebnis für uns ärgerlich<br />

wegen des Elfmeters. Wir hatten<br />

am Anfang gute Torchancen, aber<br />

der letzte Pass hat jeweils gefehlt“,<br />

sagte <strong>Borussia</strong>s Trainer Lucien Favre<br />

nach der Partie. „Die vielen Unterbrechungen<br />

haben oftmals unseren<br />

Rhythmus sehr gestört“, sagte<br />

Mike Hanke mit Blick auf die vielen<br />

Momente in der Schlussviertelstunde,<br />

als einige Spieler <strong>Limassol</strong>s mit<br />

taktischen Fouls und längeren Verletzungspausen<br />

den Druck von der<br />

eigenen Abwehr nahmen. <strong>Limassol</strong><br />

agiert aus einer sehr kompakten<br />

Defensive und zieht sich bei Ballbe-<br />

Zum Verzweifeln: Im Hinspiel scheiterten die Borussen häufig an <strong>Limassol</strong>s Defensive.<br />

Foto: picture-alliance.<br />

sitz des Gegners weit in die eigene<br />

Hälfte zurück. Das Spiel des Kontrahenten<br />

wird mit einer Härte und<br />

Entschlossenheit gestört, die sich<br />

manchmal am Rande der Legalität<br />

befindet. In der vergangenen Saison<br />

musste <strong>AEL</strong> in 25 Spielen nur acht Gegentore<br />

hinnehmen. Bei Ballbesitz<br />

schaltet <strong>AEL</strong> schnell um und versucht<br />

über Konter zum Erfolg zu kommen.<br />

<strong>AEL</strong> spielt einen typisch zyprischen<br />

Fußball: aufopferungsvoll, kämpfe-<br />

risch, leidenschaftlich und besonnen<br />

auf das Ergebnis – genau das, was<br />

die Fans von <strong>AEL</strong> traditionell sehen<br />

wollen. Technische Unzulänglichkeiten<br />

und fehlende Finesse werden<br />

weitestgehend verziehen, sofern die<br />

Einstellung und der läuferische Einsatz<br />

stimmen.<br />

Auf Zypern wird die Mannschaft<br />

um Kapitän Marios Nikolaou „Die<br />

Löwen“ genannt. Aber auch in der<br />

Offensive kommt <strong>Limassol</strong> immer<br />

wieder erfolgreich zum Abschluss.<br />

Schon fünf Spieler haben mindestens<br />

zwei Tore auf dem Konto. Der<br />

erfolgreichste Angreifer ist ein Einheimischer:<br />

Der Zyprer Michalis<br />

Konstantinou hat bereits vier Tore<br />

auf dem Konto – am vergangenen<br />

Wochenende schnürte er beim Auswärtssieg<br />

in AE Pafos (3:1) einen<br />

Doppelpack. Beim Spiel im BORUS-<br />

SIA-PARK, bei dem sein Team von


etwa 250 Gästefans begleitet wird,<br />

will der 34-Jährige sicherlich erneut<br />

treffen. „Mir macht jedes Spiel sehr<br />

viel Freude. Ich möchte auch in den<br />

nächsten Wochen meinem Team<br />

und meinem Trainer mit Toren helfen“,<br />

so Konstantintou, der in seiner<br />

Karriere in 299 Pflichtspielen 111 Tore<br />

erzielte.<br />

Internationale<br />

Achtungserfolge<br />

2012 wurde der 1930 gegründete<br />

Verein nach 44 Jahren zum sechsten<br />

Mal nationaler Meister. In der Qualifikation<br />

zur UEFA Champions League<br />

schieden sie gegen Anderlecht aus.<br />

Das Hinspiel konnte <strong>Limassol</strong> 2:1 für<br />

sich entscheiden, die Belgier gewannen<br />

das Rückspiel allerdings 2:0 und<br />

zogen in die Gruppenphase ein. Die<br />

Süd-Zyprer ließen in der vergangenen<br />

Saison den UEFA Champions<br />

Kapitän Marios<br />

Nikolaou (r.)<br />

im Duell mit<br />

Belgrads Stefan<br />

Babovic.<br />

Foto: imago.<br />

Etwa 250 <strong>AEL</strong>-Fans<br />

werden ihr Team<br />

im BORUSSIA-PARK<br />

unterstützen.<br />

Foto: imago.<br />

League-Viertelfinalist APOEL Nikosia<br />

in der Tabelle hinter sich. In der<br />

Qualifikation zur UEFA Champions<br />

League besiegte <strong>Limassol</strong> Linfield<br />

Zu Gast<br />

(3:0 heim, 0:0 auswärts) und Partizan<br />

Belgrad (1:0 heim, 1:0 auswärts),<br />

bevor sie am RSC Anderlecht scheiterten.<br />

Internationale Spiele werden<br />

im Stadion von APOEL Nikosia ausgetragen.<br />

Gegen <strong>Borussia</strong> und Fenerbahçe<br />

Istanbul wurde erneut auf<br />

das Stadion aus der Hauptstadt zurückgegriffen.<br />

<strong>AEL</strong> trägt seine Heimspiele<br />

in der Liga im Tsirio-Stadion<br />

aus, das lediglich 14.000 Zuschauern<br />

Platz bietet. Dort geht <strong>Limassol</strong><br />

seinem Tagesgeschäft nach und will<br />

mit seiner Heimstärke den vierten<br />

Platz mit aller Macht verteidigen<br />

oder sogar in der Tabelle klettern,<br />

schließlich spielen in der Division<br />

A die ersten vier Vereine die Meisterschaft<br />

in einem Playoff-Modus<br />

untereinander aus.<br />

Sollte sich <strong>AEL</strong> nach einer erneut<br />

erfolgreichen Saison unter dem ehrgeizigen<br />

Trainer Costa wiederholt<br />

für den internationalen Wettbewerb<br />

qualifizieren, wäre das nicht<br />

nur ein weiterer Erfolg für den Verein,<br />

sondern würde endgültig dazu<br />

beitragen, dass die Löwen mit portugiesischem<br />

Temperament auch in<br />

der UEFA Europa League nicht mehr<br />

ganz so „desconhecido“ wären.<br />

THOMAS SCHMITT<br />

27


28<br />

Zu Gast<br />

Paradies<br />

Matías Degra ist seit<br />

2011 der Rückhalt des<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. Foto: imago.<br />

Matías Degra fühlt sich wohl in <strong>Limassol</strong>. Nach vier<br />

Vereinen in den vergangenen sechs Jahren scheint der<br />

29-Jährige in der zyprischen Hafenstadt im Süden der<br />

Mittelmeerinsel mehr als nur eine sportliche Heimat<br />

gefunden zu haben. Seit Sommer 2011 hütet der Argentinier,<br />

der auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt,<br />

das Tor von <strong>AEL</strong> – und das mit Erfolg: In seiner Premieren-Saison<br />

feierte der extrovertierte Typ, der zuletzt mit<br />

Olympique Marseilles Joey Barton aneinandergeraten<br />

war, den Gewinn der zyprischen Meisterschaft. Bei nur<br />

acht Gegentoren in 26 Begegnungen hatte Degra großen<br />

Anteil am sechsten Meistertitel der Zyprer, in 21 Partien<br />

hielt der Schlussmann seinen Kasten sauber. Fünf<br />

abgewehrte Elfmeter vervollständigen die imposante<br />

Statistik.<br />

Bei den Anhängern der traditionell in gelb-blau<br />

gekleideten Mannschaft genießt der einstige Wandervogel<br />

seitdem ein besonders hohes Ansehen. Auf einer<br />

Der<br />

vogel<br />

zwischen den<br />

Pfosten<br />

In Zypern polarisiert Torwart<br />

Matías Degra mit einer unkonventionellen<br />

Spielweise.<br />

Bei den Fans von <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

genießt der Argentinier aus<br />

diesem Grund Kultstatus<br />

zyprischen Fußballseite im Internet sind die besten Paraden<br />

des in Cordoba geborenen Keepers aus der Meisterschaftssaison<br />

zusammengeschnitten. Zahlreiche<br />

Kommentare auf der Seite verdeutlichen den Stellenwert,<br />

den er sich im Verein und bei den Fans erarbeitet<br />

hat. Seine Rettungstaten zwischen den Pfosten wirken<br />

nicht selten unkonventionell, führen aber in der Regel<br />

zum gewünschten Erfolg. Das torlose Unentschieden<br />

der Borussen in <strong>Limassol</strong> war für die Zyprer, die zuvor<br />

durch drei Qualifi kationsrunden mit Hin- und Rückspiel<br />

mussten, bereits das fünfte Spiel ohne Gegentor. Zuvor<br />

schaff te es nur der RSC Anderlecht, den Schlussmann in<br />

der Qualifi kationsrunde zur UEFA Champions League<br />

zu überwinden. „Degra ist ein positiv verrückter Typ.<br />

Er erinnert mich an René Higuita, den kolumbianischen<br />

Torwart, der den Ball auch gerne mal mit der Hacke abgewehrt<br />

hat. So eine Aktion würde ich ihm auch zutrauen“,<br />

sagte ein <strong>Limassol</strong>-Fan beim Gastauftritt des VfL<br />

Mitte September.<br />

FLORIAN WALDKÖTTER


Seit dieser Saison steht Orlando Sá im<br />

Aufgebot des <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. Als Jungprofi<br />

sorgte der Portugiese in seiner Heimat für<br />

viel Furore<br />

Ziemlich genau vor vier Jahren rückte Sá erstmals<br />

in den Fokus seiner fußballbegeisterten Landsleute.<br />

Am Abend des 18. Novembers 2008 erzielte der Mittelstürmer<br />

in Reihen der portugiesischen U21-Auswahl in<br />

einem Testspiel gegen das gleichaltrige Nachwuchsteam<br />

aus Spanien einen Hattrick. Nach dem überragenden 4:1<br />

gegen die führende Fußballnation prophezeiten nicht<br />

wenige Experten im Land dem damals 20-Jährigen eine<br />

große Karriere. Und Sá war auf dem Weg, diese Vorhersage<br />

wahr werden zu lassen.<br />

Drei Monate nach seinem Dreierpack gegen den<br />

iberischen Nachbarn bestritt er im Januar 2009 in der<br />

portugiesischen Liga für Sporting Braga sein erstes<br />

Pfl ichtspiel. Einen Monat später berief der damalige<br />

Nationaltrainer Portugals Carlos Queiroz Sá in das Aufgebot<br />

der A-Nationalmannschaft für das Testspiel gegen<br />

Finnland. In der zweiten Halbzeit debütierte er an der<br />

Seite von Cristiano Ronaldo in der Seleção und durfte<br />

sich über einen 1:0-Erfolg freuen. „Für mich ist ein Traum<br />

in Erfüllung gegangen”, freute er sich nach dem Spiel. Im<br />

März gelang ihm im Liga-Wettbewerb sein erster Treff er.<br />

Kurz darauf verkündete Sá seinen Wechsel zum portugiesischen<br />

Spitzenclub FC Porto, der drei Millionen Euro<br />

für ihn zahlte. Dort kreuzten sich erstmals die Wege mit<br />

seinem aktuellen Trainer Jorge Costa.<br />

Doch nach seiner Bekanntgabe folgte der Karriereknick<br />

in Sás junger Laufb ahn. Im April des Jahres riss sich<br />

der Angreifer das vordere Kreuzband – die Hinrunde bei<br />

seinem neuen Verein sollte der Youngster verletzungsbedingt<br />

verpassen. Erst nach dem Jahreswechsel fand der<br />

Portugiese wieder den Anschluss an seine Mitspieler. Der<br />

Durchbruch beim 26-maligen Landesmeister blieb ihm<br />

jedoch verwehrt. In der Rückserie der Saison 2009/10<br />

kam der Rechtsfuß nur zweimal als Einwechselspieler<br />

zum Einsatz und wurde nach der Spielzeit zum englischen<br />

Premier League-Club FC Fulham verkauft. Doch<br />

Zu Gast<br />

Seite an Seite mit<br />

Cristiano Ronaldo<br />

auch im Mutterland des Fußballs konnte Sá nicht mehr<br />

an die vorherige Form anknüpfen. In einem Jahr kam er<br />

zu sieben Partien, in denen ihm ein Treff er gelang.<br />

Im Sommer 2012 landete der Angreifer schließlich bei<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>. Auf Zypern möchte der inzwischen 24-Jährige<br />

wieder Kontinuität in seine Karriere bringen. „Heute<br />

beginnt ein neues Abenteuer für mich“, sagte er nach<br />

seiner Ankunft auf der Mittelmeerinsel. Eine Rückkehr in<br />

seine Heimat ist allerdings nicht ausgeschlossen: Nach<br />

wie vor hält Porto 25 Prozent an Sás Transferrechten.<br />

FLORIAN WALDKÖTTER<br />

Orlando Sá spielt seit<br />

2012 in <strong>Limassol</strong> und<br />

absolvierte ein Länderspiel<br />

für Portugal.<br />

Foto: imago.<br />

29


30<br />

Zu Gast<br />

Seit Oktober 2012 ist Jorge Costa für die<br />

Geschicke beim <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> verantwortlich.<br />

Foto: picture-alliance.<br />

An Deutschland hat Jose Costa<br />

gute Erinnerungen. Am Abend des<br />

26. Mai 2004 feierte der Portugiese<br />

in der Arena „Auf Schalke“ den größten<br />

Erfolg seiner aktiven Spielerkarriere.<br />

Durch einen 3:0-Erfolg über<br />

den AS Monaco triumphierte der<br />

ehemalige Verteidiger mit dem FC<br />

Porto im UEFA Champions League-<br />

Finale. Als Kapitän nahm Costa den<br />

Pokal als Erster in Empfang und<br />

streckte ihn unter dem Jubel seiner<br />

Mitspieler in den Gelsenkirche-<br />

DerStar<br />

ist der<br />

Trainer<br />

Seit Oktober 2012 trainiert Jorge Costa den<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> und verfügt von allen im Verein über<br />

die größte internationale Erfahrung<br />

ner Nachthimmel. Doch der Erfolg<br />

in der Königsklasse war nicht der<br />

einzige Triumph in Costas langer<br />

Profi -Laufb ahn. Mit dem FC Porto,<br />

bei dem er insgesamt 16 Jahre unter<br />

Vertrag stand, wurde der 41-Jährige<br />

im gleichen Jahr Weltpokalsieger,<br />

nachdem er 2003 bereits den UEFA-<br />

Cup-Gewinn bejubeln durfte. Acht<br />

Meistertitel und fünf Pokalsiege in<br />

Portugal runden seine Bilanz auch<br />

auf nationaler Ebene ab.<br />

Seine Karriere als Fußballlehrer<br />

begann der ehemalige Nationalspieler,<br />

der als Aktiver mit den Spitznamen<br />

Bicho (Tier) beziehungsweise<br />

Tanque (Panzer) versehen wurde,<br />

im Dezember 2006 zunächst als Co-<br />

Trainer des SC Braga. Im folgenden<br />

Februar beförderten ihn die Clubverantwortlichen<br />

zum Chefcoach.<br />

Seine Mannschaft führte der ehrgeizige<br />

Übungsleiter in der Abschlusstabelle<br />

auf Rang vier. Im Oktober<br />

2007 musste er seinen Posten in der<br />

nordportugiesischen Stadt räumen.<br />

Über die Stationen SC Olhanense<br />

und Académica de Coimbra wechselte<br />

Costa im Sommer 2011 zum rumänischen<br />

Spitzenverein CFR Cluj.<br />

Dort wurde er nach einer 0:5-Pleite<br />

gegen Rapid Bukarest entlassen, obwohl<br />

sein Team als Tabellenführer<br />

kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft<br />

stand.<br />

Nach einem halben Jahr ohne<br />

Trainerjob heuerte der Portugiese<br />

im Oktober in <strong>Limassol</strong> an. Dort soll<br />

er als Nachfolger von Charalampos<br />

Christodoulou die Titelverteidigung<br />

schaff en. Doch der Coach dämpft die<br />

Erwartungshaltung. „Wir denken<br />

von Spiel zu Spiel und wollen in jeder<br />

Partie unser Bestes geben. Egal, ob<br />

in der Liga oder in der UEFA Europa<br />

League.“ Für Costa wäre ein Erfolg in<br />

der zyprischen Liga der erste Titel als<br />

Trainer. Fakt ist: In Startrainer José<br />

Mourinho hatte er beim FC Porto<br />

einen guten Lehrmeister.<br />

FLORIAN WALDKÖTTER


Einsatz-Statistik<br />

Europapokal-Saison 2012 | 13<br />

Arango, Juan 32 5 0/0 0 2 4 0 0<br />

Blaswich, Janis 21 0 0/0 0 0 0 0 0<br />

Brouwers, Roel 30 5 1/0 1 0 0 2 0<br />

Cigerci, Tolga 20 3 1/1 2 0 0 0 0<br />

Daems, Filip 34 4 0/0 0 1 0 0 0<br />

Dams, Niklas 22 0 0/0 0 0 0 0 0<br />

de Camargo, Igor 29 5 4/1 0 1 0 0 0<br />

de Jong, Luuk 22 4 0/2 0 1 0 1 0<br />

Dominguez, Alvaro 23 4 0/0 1 0 0 0 0<br />

Hanke, Mike 29 5 2/3 0 1 0 1 0<br />

Heimeroth, Christofer 31 0 0/0 6 0 0 0 0<br />

Herrmann, Patrick 21 5 1/3 0 0 0 2 0<br />

Hrgota, Branimir 19 3 2/1 1 0 0 0 0<br />

Jantschke, Tony 22 5 0/1 1 0 0 0 0<br />

Korb, Julian 20 0 0/0 0 0 0 0 0<br />

Marx, Thorben 31 3 0/1 1 0 1 1 0<br />

Mlapa, Peniel 21 3 3/0 0 1 0 1 0<br />

Nordtveit, Havard 22 6 0/1 0 0 1 1 0<br />

Ring, Alexander 21 4 1/3 1 1 1 0 0<br />

Rupp, Lukas 21 3 1/0 1 0 1 0 0<br />

Stranzl, Martin 32 4 0/0 2 0 0 0 0<br />

ter Stegen, Marc-André 20 6 0/0 0 0 0 0 0<br />

Wendt, Oscar 27 2 0/0 4 0 0 0 0<br />

Xhaka, Granit 20 5 2/1 1 0 0 0 0<br />

Younes, Amin 19 0 0/0 2 0 0 0 0<br />

Zimmermann, Matthias 20 0 0/0 0 0 0 0 0<br />

Statistik<br />

Mike Hanke brachte <strong>Borussia</strong> im<br />

UEFA Europa League-Spiel bei<br />

Olympique Marseille 1:0 in<br />

Führung und sorgte so für sein<br />

erstes Saisontor in diesem<br />

Wettbewerb. Foto: Wiechmann.<br />

Spieler Alter Ein- Einw./ im Kader Tore Assists Gelbe Rote/Gelbsätze<br />

Ausw. ohne Einsatz Karten Rote Karten<br />

31


32<br />

Statistik<br />

Begegnung<br />

1 M.-A. ter Stegen<br />

2 M. Zimmermann<br />

3 F. Daems<br />

4 R. Brouwers<br />

5 A. Ring<br />

6 T. Cigerci<br />

7 P. Herrmann<br />

8 L. Rupp<br />

9 L. de Jong<br />

10 I. de Camargo<br />

14 T. Marx<br />

15 A. Dominguez<br />

Zuschauer<br />

Alemannia Aachen<br />

18.08.2012 A 2:0<br />

31.736<br />

Dynamo Kiew<br />

21.08.2012 H 1:3<br />

69<br />

16 21<br />

69 74<br />

21<br />

45.075<br />

1899 Hoffenheim<br />

25.08.2012 H 2:1<br />

50.146<br />

Dynamo Kiew<br />

29.08.2012 A 2:1<br />

66.872<br />

Fortuna Düsseldorf<br />

01.09.2012 A 0:0<br />

29.999<br />

1. FC Nürnberg<br />

15.09.2012 H 2:3<br />

68<br />

52.195<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

20.09.2012 A 0:0<br />

10.000<br />

Bayer Leverkusen<br />

23.09.2012 A 1:1<br />

27.640<br />

Hamburger SV<br />

26.09.2012 H 2:2<br />

46.233<br />

<strong>Borussia</strong> Dortmund<br />

29.09.2012 A 0:5<br />

80.645<br />

Fenerbahçe Istanbul<br />

04.10.2012 H 2:4<br />

46.279<br />

Eintracht Frankfurt<br />

07.10.2012 H 2:0<br />

51.193<br />

Werder Bremen<br />

20.10.2012 A 0:4<br />

42.100<br />

Olympique Marseille<br />

25.10.2012 H 2:0<br />

45.000<br />

Hannover 96<br />

28.10.2012 A 3:2<br />

49.000<br />

Fortuna Düsseldorf<br />

31.10.2012 A n.V. 0:1<br />

52.500<br />

SC Freiburg<br />

03.11.2012 H 1:1<br />

47.673<br />

Olympique Marseille<br />

08.11.2012 A 2:2<br />

15.445<br />

VfB Stuttgart<br />

17.11.2012 H 1:2<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

22.11.2012 H<br />

FC Augsburg<br />

25.11.2012<br />

VfL Wolfsburg<br />

28.11.2012<br />

FC Schalke 04<br />

01.12.2012<br />

A<br />

H<br />

A<br />

Fenerbahçe Istanbul<br />

06.12.2012 A<br />

1. FSV Mainz 05<br />

09.12.2012 H<br />

Bayern München<br />

15.12.2012** A<br />

1899 Hoffenheim<br />

19.01.2013** A<br />

Fortuna Düsseldorf<br />

26.01.2013** H<br />

1. FC Nürnberg<br />

02.02.2013** A<br />

Bayer Leverkusen<br />

09.02.2013** H<br />

Hamburger SV<br />

16.02.2013** A<br />

<strong>Borussia</strong> Dortmund<br />

23.02.2013** H<br />

Eintracht Frankfurt<br />

02.03.2013** A<br />

Werder Bremen<br />

09.03.2013** H<br />

Hannover 96<br />

16.03.2013** H<br />

SC Freiburg<br />

30.03.2013** A<br />

SpVgg Greuther Fürth<br />

06.04.2013** H<br />

VfB Stuttgart<br />

13.04.2013** A<br />

FC Augsburg<br />

20.04.2013** H<br />

VfL Wolfsburg<br />

27.04.2013** A<br />

FC Schalke 04<br />

04.05.2013** H<br />

1. FSV Mainz 05<br />

11.05.2013** A<br />

Bayern München<br />

18.05.2013** H<br />

G<br />

30<br />

60<br />

81<br />

G<br />

90<br />

1<br />

9<br />

63<br />

27<br />

80<br />

10<br />

74<br />

G<br />

16 G<br />

*<br />

G 27<br />

63<br />

72<br />

18<br />

59<br />

31<br />

G<br />

74<br />

22<br />

68<br />

81<br />

9<br />

16 G<br />

G<br />

79<br />

14<br />

76<br />

G 22<br />

11<br />

79<br />

G 11<br />

8<br />

82<br />

46<br />

44<br />

G<br />

66<br />

G<br />

82<br />

66<br />

8<br />

24<br />

24<br />

G G<br />

61<br />

32<br />

58<br />

13 G<br />

77<br />

29 G R<br />

77<br />

15<br />

75<br />

G<br />

62<br />

28 13<br />

46 61<br />

G 29 G<br />

4<br />

44<br />

86<br />

2<br />

90<br />

G<br />

81<br />

G 9 G G<br />

20<br />

70<br />

46<br />

44<br />

G<br />

74<br />

16 G<br />

28<br />

62<br />

55<br />

80 65<br />

10<br />

35<br />

25<br />

69<br />

69<br />

75<br />

21<br />

21<br />

15 G<br />

86<br />

71<br />

49<br />

34<br />

49<br />

73<br />

73<br />

17<br />

17<br />

G<br />

G<br />

71<br />

G<br />

74<br />

16<br />

74<br />

G G19<br />

16<br />

SpVgg Greuther Fürth<br />

11.11.2012 A 4:2<br />

66<br />

11<br />

86 79<br />

24<br />

4<br />

18.000<br />

44<br />

76<br />

G24<br />

G G<br />

66<br />

46<br />

14<br />

52.120<br />

... und so wird die<br />

Tabelle gelesen:<br />

Alle in den jeweiligen Begegnungen eingesetzten<br />

Spieler sind grün markiert.<br />

Gelbe, Rote bzw. Gelb-Rote Karten sind<br />

entsprechend farblich hervorgehoben.<br />

Die Torschützen in den jeweiligen<br />

Spielen sind mit einem oder mehreren<br />

blauen Punkten gekennzeichnet. Bei<br />

Spielern, die eingewechselt wurden, ist<br />

die jeweilige Spielzeit in der unteren<br />

Hälfte des Kästchens vermerkt. Ent-<br />

Juan Arango (links) und Lukas<br />

Rupp bedanken sich nach dem<br />

Spiel bei den Fans. „Ruppinho“<br />

bereitete in Marseille den<br />

2:2-Ausgleichstreffer des Venezolaners<br />

vor und sammelte<br />

so seinen ersten Scorerpunkt.<br />

Foto: Wiechmann.<br />

sprechend ist die Spielzeit der ausgewechselten<br />

Spieler in der oberen Hälfte<br />

aufgeführt.<br />

Einsatz über gesamtes Spiel<br />

58<br />

Ausgewechselt; 58 Minuten gespielt<br />

33 Eingewechselt; 33 Minuten gespielt<br />

45<br />

Eingewechselt in 45.,<br />

62<br />

ausgewechselt in 62. Minute<br />

GR Gelbe Karte, Gelb-Rote Karte<br />

R Rote Karte<br />

Tore pro Spieler und Spiel<br />

** Spiele noch nicht genau terminiert UEFA Champions League/UEFA Europa League DFB Pokal<br />

16 H. Nordtveit<br />

17 O. Wendt<br />

18 J. Arango<br />

19 M. Hanke<br />

21 J. Blaswich<br />

22 P. Mlapa<br />

24 T. Jantschke<br />

25 A. Younes<br />

27 J. Korb<br />

30 A. Bieler<br />

31 B. Hrgota<br />

33 C. Heimeroth<br />

34 G. Xhaka<br />

37 N. Dams<br />

39 M. Stranzl


5<strong>Borussia</strong> ist seit<br />

fünf Auswärtsspielen<br />

im Europapokal<br />

ungeschlagen<br />

Die Lust auf Europapokal-Reisen ist bei <strong>Borussia</strong>s<br />

Anhängern groß. Erstmals seit 16 Jahren ist der VfL in<br />

dieser Saison wieder in einem internationalen Wettbewerb<br />

vertreten. Und die Unterstützung der Fans bei den<br />

Auswärtsspielen ist gewaltig. 2.000 Borussen reisten<br />

zum UEFA Champions League-Playoff -Spiel nach Kiew,<br />

1.000 begleiteten das Team nach Zypern zu <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>,<br />

und fast 4.000 VfL-Anhänger machten die Partie in Marseille<br />

zu einem Heimspiel für die Fohlenelf. Die Mannschaft<br />

bedankt sich auf ihre Weise bei den Anhängern<br />

und liefert auf fremdem Platz regelmäßig engagierte<br />

und gute Leistungen ab. Von den vergangenen fünf Auswärtsspielen<br />

im Europapokal verloren die Borussen kein<br />

einziges. Drei Siege und zwei Unentschieden erreichte<br />

die Fohlenelf dabei.<br />

Diese Serie, die derzeit in der UEFA Europa League<br />

fort gesetzt wird, reicht zurück bis in die Mitte der<br />

1990er Jahre, als der VfL bis dato letztmals im Europapokal<br />

dabei war. In der Saison 1996/1997 gab es in der<br />

ersten Runde des UEFA-Cups einen 3:2-Erfolg bei Arsenal<br />

London. Andrzej Juskowiak, Stefan Eff enberg und<br />

Stephan Paßlack trafen im Highbury-Stadion. In der<br />

zweiten Runde schied der VfL zwar gegen AS Monaco<br />

aus, das Rückspiel im Fürstentum gewann das Team<br />

des damaligen Trainers Bernd Krauss aber durch einen<br />

Treff er von Michael Klinkert 1:0.<br />

In dieser Spielzeit verpasste <strong>Borussia</strong> zunächst den<br />

Einzug in die UEFA Champions League. Das Playoff -Rückspiel<br />

bei Dynamo Kiew konnte der VfL dabei aber für sich<br />

entscheiden. Juan Arango und ein Eigentor sorgten für<br />

den 2:1-Erfolg in der ukrainischen Hauptstadt. In der<br />

Gruppenphase der UEFA Europa League folgten dann<br />

zwei Unentschieden in den bisherigen Auswärtsspielen.<br />

Auf Zypern gab es gegen den dortigen Meister <strong>AEL</strong><br />

<strong>Limassol</strong> ein unglückliches 0:0. Vor zwei Wochen beim<br />

französischen Topclub Olympique Marseille erkämpfte<br />

sich das Team von Trainer Lucien Favre ein 2:2. Damit bewahrten<br />

sich die Borussen vor dem heutigen Heimspiel<br />

nicht nur die Chance auf das Erreichen des Sechzehntelfi<br />

nales, sondern setzten auch ihre Serie ungeschlagener<br />

Auswärtsspiele im Europapokal fort. Die letzte<br />

Niederlage auf fremden Platz gab es im Viertelfi nale<br />

des Europapokals der Pokalsieger 1996 bei Feyenoord<br />

Rotterdam (0:1).<br />

ANDREAS CÜPPERS<br />

Fotos: Wiechmann (3), imago, picture-alliance.<br />

Die Zahl zum Spiel<br />

September<br />

1996<br />

3:2 bei<br />

Arsenal London<br />

Oktober<br />

1996<br />

1:0 bei<br />

AS Monaco<br />

August<br />

2012<br />

2:1 bei<br />

Dynamo Kiew<br />

September<br />

2012<br />

0:0 bei<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

November<br />

2012<br />

2:2 bei<br />

Olympique Marseille<br />

33


34<br />

Aufstellung<br />

Tor<br />

Marc-André<br />

ter Stegen<br />

Janis Blaswich<br />

Christofer<br />

Heimeroth<br />

<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

21<br />

33<br />

1 2 15 37<br />

6<br />

Matthias Zimmermann Alvaro Dominguez Niklas Dams<br />

3 17 39<br />

Filip Daems Oscar Wendt Martin Stranzl<br />

4 24<br />

Roel Brouwers Tony Jantschke<br />

Mittelfeld Sturm<br />

5 8 18<br />

30<br />

9 22<br />

Alexander Ring Lukas Rupp Juan Arango<br />

Tolga Cigerci Thorben Marx<br />

14<br />

7 16<br />

Patrick Herrmann Havard Nordtveit<br />

Abwehr<br />

Amin Younes<br />

25<br />

Julian Korb<br />

27<br />

Alexander Bieler<br />

Granit Xhaka<br />

34<br />

Trainer<br />

Lucien Favre<br />

Luuk de Jong Peniel Mlapa<br />

10 31<br />

Igor de Camargo Branimir Hrgota<br />

Mike Hanke<br />

Co-Trainer<br />

Manfred Stefes Frank Geideck<br />

Torwart-Trainer<br />

Uwe Kamps<br />

19


Tor Abwehr<br />

22 2<br />

Ishli Hidi Dosa Junior<br />

32 3<br />

Matias Degra Maykon<br />

7<br />

10<br />

Stelios Parpas<br />

5<br />

12<br />

23<br />

Mittelfeld Sturm<br />

17<br />

20<br />

Marios Nikolaou<br />

Christis Theophilou<br />

Marcos Airosa<br />

15<br />

21<br />

Carlitos<br />

Edwin Ouon<br />

29<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

Trainer<br />

Jorge Paulo Costa<br />

77 9 99<br />

Monteiro Paulo Sergio<br />

Dede<br />

Orlando Sa Patrick Vouho<br />

Rui Miguel Luciano Bebe<br />

Michalis Konstantinou<br />

19<br />

11 70<br />

84<br />

Edmar Gilberto<br />

Chris Dickson<br />

Aufstellung<br />

35


36<br />

Der Spieltag<br />

UEFA<br />

Europa<br />

League<br />

2012/2013, 5. Spieltag<br />

48 Vereine spielen in zwölf Vierergruppen<br />

und 72 Spielen aus, welche 24 Teams im Sechzehntelfi<br />

nale landen. Mit den acht Gruppendritten aus<br />

der Gruppenphase der Champions League ergeben<br />

sich 32 Teams, die im K.-o.-System bis zum Finale<br />

weiterspielen. Viel Zahlenwerk, keine Frage.<br />

Umso wichtiger, nach den beiden vier Spieltagen<br />

für einen Überblick zu sorgen.<br />

GRUPPE A<br />

Young Boys Bern – Liverpool FC 3:5<br />

Udinese Calcio – Anzhi Makhachkala 1:1<br />

Anzhi Makhachkala – Young Boys Bern 2:0<br />

Liverpool FC – Udinese Calcio 2:3<br />

Young Boys Bern – Udinese Calcio 3:1<br />

Liverpool FC – Anzhi Makhachkala 1:0<br />

Anzhi Makhachkala – Liverpool FC 1:0<br />

Udinese Calcio – Young Boys Bern<br />

Anzhi Makhachkala – Udinese Calcio<br />

Liverpool FC – Young Boys Bern<br />

Udinese Calcio – Liverpool FC<br />

Young Boys Bern – Anzhi Makhachkala<br />

2:3<br />

GRUPPE B<br />

Hapoel Tel Aviv – Atlético Madrid 0:3<br />

Viktoria Pilsen – Académica de Coimbra 3:1<br />

Atlético Madrid – Viktoria Pilsen 1:0<br />

Académica de Coimbra – Hapoel Tel Aviv 1:1<br />

Hapoel Tel Aviv – Viktoria Pilsen 1:2<br />

Atlético Madrid – Académica de Coimbra 2:1<br />

Viktoria Pilsen – Hapoel Tel Aviv 4:0<br />

Académica de Coimbra – Atlético Madrid<br />

Atlético Madrid – Hapoel Tel Aviv<br />

Académica de Coimbra – Viktoria Pilsen<br />

Viktoria Pilsen – Atlético Madrid<br />

Hapoel Tel Aviv – Académica de Coimbra<br />

2:0<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff . Pkt. Pl. Verein Spiele Tore Diff . Pkt.<br />

1. Anzhi Makhachkala 4 4:2 2 7<br />

2. Liverpool FC 4 8:7 1 6<br />

3. Young Boys Bern 4 9:10 -1 6<br />

4. Udinese Calcio 4 7:9 -2 0<br />

1. Atlético Madrid 4 6:3 3 9<br />

2. Viktoria Pilsen 4 9:3 6 9<br />

3. Académica de Coimbra 4 5:6 -1 4<br />

4. Hapoel Tel Aviv 4 2:10 -8 1


GRUPPE D<br />

Foto: imago.<br />

Girondins Bordeaux – Club Brügge 4:0<br />

CS Marítimo – Newcastle United 0:0<br />

Newcastle United – Girondins Bordeaux 3:0<br />

Club Brügge – CS Marítimo 2:0<br />

Newcastle United – Club Brügge 1:0<br />

CS Marítimo – Girondins Bordeaux 1:1<br />

Club Brügge – Newcastle United 2:2<br />

Girondins Bordeaux – CS Marítimo<br />

Club Brügge – Girondins Bordeaux<br />

Newcastle United – CS Marítimo<br />

Girondins Bordeaux – Newcastle United<br />

CS Marítimo – Club Brügge<br />

1:0<br />

GRUPPE C<br />

Fenerbahçe Istanbul – Olympique Marseille 2:2<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> – <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> 0:0<br />

<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> – Fenerbahçe Istanbul 2:4<br />

Olympique Marseille – <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> 5:1<br />

<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> – Olympique Marseille 2:0<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> – Fenerbahçe Istanbul 0:1<br />

Olympique Marseille – <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> 2:2<br />

Fenerbahçe Istanbul – <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

Olympique Marseille – Fenerbahçe Istanbul<br />

<strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> – <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

Fenerbahçe Istanbul – <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> – Olympique Marseille<br />

2:0<br />

GRUPPE E<br />

Der Spieltag<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. Fenerbahçe Istanbul 4 9:4 5 10<br />

2. <strong>Borussia</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> 4 6:6 0 5<br />

3. Olympique Marseille 4 9:7 2 5<br />

4. <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> 4 1:8 -7 1<br />

VfB Stuttgart – Steaua Bukarest 2:2<br />

FC Kopenhagen – Molde FK 2:1<br />

Steaua Bukarest – FC Kopenhagen 1:0<br />

Molde FK – VfB Stuttgart 2:0<br />

VfB Stuttgart – FC Kopenhagen 0:0<br />

Steaua Bukarest – Molde FK 2:0<br />

FC Kopenhagen – VfB Stuttgart 0:2<br />

Molde FK – Steaua Bukarest<br />

Steaua Bukarest – VfB Stuttgart<br />

Molde FK – FC Kopenhagen<br />

FC Kopenhagen – Steaua Bukarest<br />

VfB Stuttgart – Molde FK<br />

1:2<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt. Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. Newcastle United 4 6:2 4 8<br />

2. Girondins Bordeaux 4 6:4 2 7<br />

3. Club Brügge 4 4:7 -3 4<br />

4. CS Marítimo 4 1:4 -3 2<br />

1. Steaua Bukarest 4 7:3 4 10<br />

2. VfB Stuttgart 4 4:4 0 5<br />

3. FC Kopenhagen 4 2:4 -2 4<br />

4. Molde FK 4 4:6 -2 3<br />

37


38<br />

Der Spieltag<br />

GRUPPE F<br />

Dnipro Dnipropetrovsk – PSV Eindhoven 2:0<br />

SSC Neapel – AIK Solna 4:0<br />

PSV Eindhoven – SSC Neapel 3:0<br />

AIK Solna – Dnipro Dnipropetrovsk 2:3<br />

Dnipro Dnipropetrovsk – SSC Neapel 3:1<br />

PSV Eindhoven – AIK Solna 1:1<br />

SSC Neapel – Dnipro Dnipropetrovsk 4:2<br />

AIK Solna – PSV Eindhoven<br />

PSV Eindhoven – Dnipro Dnipropetrovsk<br />

AIK Solna – SSC Neapel<br />

SSC Neapel – PSV Eindhoven<br />

Dnipro Dnipropetrovsk – AIK Solna<br />

1:0<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. Dnipro Dnipropetrovsk 4 10:7 3 9<br />

2. SSC Neapel 4 9:8 1 6<br />

3. AIK Solna 4 4:8 -4 4<br />

4. PSV Eindhoven 4 4:4 0 4<br />

Inter Mailand – Rubin Kazan 2:2<br />

Partizan Belgrad – Neftçi PFK 0:0<br />

Rubin Kazan – Partizan Belgrad 2:0<br />

Neftçi PFK – Inter Mailand 1:3<br />

Rubin Kazan – Neftçi PFK 1:0<br />

Inter Mailand – Partizan Belgrad 1:0<br />

Partizan Belgrad – Inter Mailand 1:3<br />

Neftçi PFK – Rubin Kazan<br />

Rubin Kazan – Inter Mailand<br />

Neftçi PFK – Partizan Belgrad<br />

Partizan Belgrad – Rubin Kazan<br />

Inter Mailand – Neftçi PFK<br />

0:1<br />

GRUPPE G<br />

GRUPPE H GRUPPE I<br />

Sporting Lissabon – FC Basel 0:0<br />

KRC Genk – Videoton FC 3:0<br />

FC Basel – KRC Genk 2:2<br />

Videoton FC – Sporting Lissabon 3:0<br />

KRC Genk – Sporting Lissabon 2:1<br />

Videoton FC – FC Basel 2:1<br />

Sporting Lissabon – KRC Genk 1:1<br />

FC Basel – Videoton FC<br />

FC Basel – Sporting Lissabon<br />

Videoton FC – KRC Genk<br />

KRC Genk – FC Basel<br />

Sporting Lissabon – Videoton FC<br />

1:0<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. KRC Genk 4 8:4 4 8<br />

2. Videoton FC 4 5:5 0 6<br />

3. FC Basel 4 4:4 0 5<br />

4. Sporting Lissabon 4 2:6 -4 2<br />

Olympique Lyon – Sparta Prag 2:1<br />

Athletic Bilbao – Hapoel Kiryat Shmona 1:1<br />

Sparta Prag – Athletic Bilbao 3:1<br />

Hapoel Kiryat Shmona – Olympique Lyon 3:4<br />

Olympique Lyon – Athletic Bilbao 2:1<br />

Sparta Prag – Hapoel Kiryat Shmona 3:1<br />

Athletic Bilbao – Olympique Lyon 2:3<br />

Hapoel Kiryat Shmona – Sparta Prag<br />

Sparta Prag – Olympique Lyon<br />

Hapoel Kiryat Shmona – Athletic Bilbao<br />

Athletic Bilbao – Sparta Prag<br />

Olympique Lyon – Hapoel Kiryat Shmona<br />

1:1<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt. Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. Rubin Kazan 4 6:2 4 10<br />

2. Inter Mailand 4 9:4 5 10<br />

3. Neftçi PFK 4 1:5 -4 1<br />

4. Partizan Belgrad 4 1:6 -5 1<br />

1. Olympique Lyon 4 11:7 4 12<br />

2. Sparta Prag 4 8:5 3 7<br />

3. Hapoel Kiryat Shmona 4 6:9 -3 2<br />

4. Athletic Bilbao 4 5:9 -4 1


GRUPPE J<br />

Tottenham Hotspur – Lazio Rom 0:0<br />

NK Maribor – Panathinaikos Athen 3:0<br />

Panathinaikos Athen – Tottenham Hotspur 1:1<br />

Lazio Rom – NK Maribor 1:0<br />

Panathinaikos Athen – Lazio Rom 1:1<br />

NK Maribor – Tottenham Hotspur 1:1<br />

Lazio Rom – Panathinaikos Athen 3:0<br />

Tottenham Hotspur – NK Maribor<br />

Lazio Rom – Tottenham Hotspur<br />

Panathinaikos Athen – NK Maribor<br />

Tottenham Hotspur – Panathinaikos Athen<br />

NK Maribor – Lazio Rom<br />

3:1<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. Lazio Rom 4 5:1 4 8<br />

2. Tottenham Hotspur 4 5:3 2 6<br />

3. NK Maribor 4 5:5 0 4<br />

4. Panathinaikos Athen 4 2:8 -6 2<br />

Mit einem Viererpack versperrte Edinson Cavani dem ukrainischen<br />

Club Dnjepr Dnjepropetrowsk den vorzeitigen Einzug in die<br />

K.-o.-Runde. Der Stürmer des SSC Neapel erzielte beim 4:2 gegen<br />

Dnjepr alle Treffer für die Italiener. Die Entscheidung fiel durch<br />

einen Doppelschlag des Uruguayers in der 88. und 90. Minute.<br />

Foto: imago.<br />

GRUPPE L<br />

FC Twente Enschede – Hannover 96 2:2<br />

Levante UD – Helsingborgs IF 1:0<br />

Hannover 96 – Levante UD 2:1<br />

Helsingborgs IF – FC Twente Enschede 2:2<br />

Levante UD – FC Twente Enschede 3:0<br />

Helsingborgs IF – Hannover 96 1:2<br />

FC Twente Enschede – Levante UD 0:0<br />

Hannover 96 – Helsingborgs IF<br />

Hannover 96 – FC Twente Enschede<br />

Helsingborgs IF – Levante UD<br />

Levante UD – Hannover 96<br />

FC Twente Enschede – Helsingborgs IF<br />

3:2<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. Hannover 96 4 9:6 3 10<br />

2. Levante UD 4 5:2 3 7<br />

3. FC Twente Enschede 4 4:7 -3 3<br />

4. Helsingborgs IF 4 5:8 -3 1<br />

GRUPPE K<br />

Der Spieltag<br />

Bayer Leverkusen – Metalist Kharkov 0:0<br />

Rapid Wien – Rosenborg Trondheim 1:2<br />

Rosenborg Trondheim – Bayer Leverkusen 0:1<br />

Metalist Kharkov – Rapid Wien 2:0<br />

Rosenborg Trondheim – Metalist Kharkov 1:2<br />

Rapid Wien – Bayer Leverkusen 0:4<br />

Metalist Kharkov – Rosenborg Trondheim 3:1<br />

Bayer Leverkusen – Rapid Wien<br />

Metalist Kharkov – Bayer Leverkusen<br />

Rosenborg Trondheim – Rapid Wien<br />

Bayer Leverkusen – Rosenborg Trondheim<br />

Rapid Wien – Metalist Kharkov<br />

3:0<br />

Pl. Verein Spiele Tore Diff. Pkt.<br />

1. Bayer Leverkusen 4 8:0 8 10<br />

2. Metalist Kharkov 4 7:2 5 10<br />

3. Rosenborg Trondheim 4 4:7 -3 3<br />

4. Rapid Wien 4 1:11 -10 0<br />

Die weiterenTermine:<br />

Sechzehntelfinale: 14.2.2013 und 21.2.2013<br />

Achtelfinale: 7.3.2013 und 14.3.2013<br />

Viertelfinale: 4.4.2013 und 11.4.2013<br />

Halbfinale: 25.4.2013 und 2.5.2013<br />

Finale in Amsterdam: 15.5.2013<br />

39


40<br />

Fans<br />

Auswärts- oder<br />

Heimspiel?<br />

Die fast 4.000 mitgereisten VfL-Fans hinterließen<br />

in Marseille tiefen Eindruck<br />

„Es ist fantastisch, wie viele<br />

uns begleitet und unterstützt haben“,<br />

so <strong>Borussia</strong>s Trainer Lucien<br />

Favre unmittelbar nach der Partie<br />

im Stade Vélodrome. „Das hat sogar<br />

Marseilles Trainer beeindruckt,<br />

wie er mir sagte.“ Sowohl Favre als<br />

auch sein Gegenüber Élie Baup sind<br />

schon lange im Geschäft, doch was<br />

sich während der 90 und ein paar<br />

mehr Minuten an diesem Donnerstagabend<br />

im Stadion des französischen<br />

Traditionsclubs abspielte,<br />

war alles andere als alltäglich. Zwar<br />

waren lediglich 15.445 Zuschauer in<br />

die sich im Umbau befi ndliche Spielstätte<br />

von Olympique Marseille ge-<br />

kommen, doch darunter befanden<br />

sich knapp 4.000 stimmgewaltige<br />

<strong>Borussia</strong>-Anhänger. Da diese sowohl<br />

auf der Haupt- als auch auf der Gegentribüne<br />

untergebracht waren,<br />

entwickelte sich während der ge-<br />

Schwarz-weiß-grün, soweit das<br />

Auge reicht: Fan-Marsch<br />

durch Marseille ins Stadion.<br />

Foto: Verheyen.<br />

Treff punkt<br />

Strand am Tag<br />

des Spiels.<br />

Foto: Verheyen.<br />

samten Partie eine echte Heimspielatmosphäre,<br />

in der sich gesanglich<br />

die Bälle zugespielt wurden.<br />

Bereits am Mittwochabend ließ<br />

ein Blick in die Kneipen rund um den


Vieux Port, den alten Hafen und das<br />

eigentliche Zentrum Marseilles, erahnen,<br />

welche Unterstützung den<br />

Fohlen in Südfrankreich zuteilwerden<br />

würde. Doch da sich zahlreiche<br />

Borussen erst am Abend vor dem<br />

Spiel auf die Reise begeben hatten,<br />

so zum Beispiel allein über 40 Reisebusse,<br />

wurde erst am Plage du Prado<br />

klar, wie viele es tatsächlich waren.<br />

Mit Auto, Bus, Zug und Flugzeug<br />

waren sie aus allen Teilen Deutschlands,<br />

aber auch aus dem Ausland<br />

gekommen, um dabei zu sein, bei<br />

diesem ersten Europapokal-Spiel auf<br />

französischem Boden seit dem 1:0-<br />

Sieg in Monaco am 29. Oktober 1996.<br />

Bereits ab 13 Uhr stimmten sich rund<br />

3.000 Fans bei strahlendem Sonnenschein<br />

am Mittelmeer gemeinsam<br />

ein. Die tolle Stimmung wurde jedoch<br />

stark getrübt, als ein 65-jähriger<br />

Fan aus Wuppertal nach einem<br />

Bad im Meer verstarb. Alle Wiederbelebungsversuche<br />

durch Fans und<br />

Sanitäter blieben erfolglos.<br />

Marsch zum Stadion<br />

Das Unglück war natürlich das<br />

beherrschende Thema in der Fanszene,<br />

als sich der Tross zu Fuß vom<br />

Strand in Richtung Stadion aufmachte.<br />

Leider hatten sich unter die<br />

beeindruckende Zahl von friedlichen<br />

Fans auch etwa 50 Randalierer<br />

gemischt, die das bis dahin tolle Bild<br />

der Anhänger nachhaltig beschädigten.<br />

Spätestens am Eingang zum Sta-<br />

dion, als die Gäste-Fans durch eine<br />

Halle geleitet wurden, mussten<br />

alle unter den Verfehlungen einiger<br />

leiden. Die Ordnungskräfte reagierten<br />

sehr aggressiv und setzten<br />

Schlagstöcke sowie Tränengas in der<br />

Halle ein, was zu geröteten Augen<br />

und anderen Verletzungen führte.<br />

Zum Glück behielten aber in dieser<br />

Situation beide Seiten die Nerven,<br />

und alle schafften es ins Stadion, der<br />

Großteil davon auch pünktlich zum<br />

Anpfiff.<br />

Spätestens mit dem späten<br />

2:2-Ausgleich durch Juan Arango<br />

waren diese Vorfälle aber vergessen,<br />

und der eminent wichtige Punktgewinn<br />

wurde wie ein Sieg gefeiert.<br />

Geht es nach Torschütze Mike Hanke,<br />

war das auch ein Verdienst des<br />

Publikums: „Es war fantastisch, wie<br />

wir hier bis zum Schluss nach vorne<br />

gepeitscht wurden. Ich wusste<br />

teilweise gar nicht, ob das hier ein<br />

Auswärts- oder Heimspiel gewesen<br />

ist!“ So sah es bekanntlich auch Lucien<br />

Favre, und so feierte der sonst so<br />

zurückhaltende Schweizer kurz vor<br />

der Abfahrt zum Flughafen noch<br />

einmal mit den Fans, denen so die<br />

über einstündige Wartezeit nach<br />

dem Abpfiff verkürzt wurde. Während<br />

sich viele dann direkt auf den<br />

Weg nach Hause machten, endete<br />

für einige der Abend dort, wo er am<br />

Tag zuvor begonnen hatte: in den<br />

Kneipen des Vieux Port.<br />

LÜBBO POPKEN<br />

Fanbeauftragte<br />

<strong>Borussia</strong>s<br />

Thomas „Tower“ Weinmann<br />

Thomas „TJ“ Jaspers<br />

Jan Ruoff<br />

Hennes-Weisweiler-Allee 1<br />

41179 <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Tel. 0 21 61-92 93 15 23<br />

Fax 0 21 61-92 93 15 29<br />

E-Mail: fans@borussia.de<br />

Facebook: www.facebook.de/<br />

fanbeauftragtevfl1900<br />

FPMG Supporters Club<br />

im FanHaus<br />

Gladbacher Straße 511<br />

(direkt am Messegelände)<br />

41179 <strong>Mönchengladbach</strong><br />

(direkt an der Bushaltestelle<br />

„Dahlener Heide”, Buslinie 17)<br />

Tel. 0 21 61-17 78 00,<br />

Fax 0 21 61-18 13 35<br />

info@fanprojekt.de,<br />

tickets@fanprojekt.de<br />

Kiki: 01 70 - 2 13 40 04<br />

Silke: 01 77 - 5 10 12 47<br />

Peppo: 0 21 61 - 5 73 53 90<br />

Matthes: 01 60 - 5 54 97 53<br />

Fans<br />

Im Stade Vélodrome<br />

machten<br />

sich die rund<br />

4.000 VfL-Fans<br />

nicht nur optisch<br />

bemerkbar.<br />

Foto: Verheyen.<br />

41


42<br />

Magische Nächte<br />

Zwei Schützenfeste<br />

und ein Volkstanz<br />

In der Saison 1970/71 trifft <strong>Borussia</strong> im Europapokal der Landesmeister<br />

auf EPA Larnaca – und gewinnt gegen die Amateure 6:0 und 10:0<br />

Vor dem Abflug nach München<br />

spreizt Michalakis Alkiviadis Zeigeund<br />

Mittelfinger in die Kamera des<br />

am Flughafen Nikosia lauernden<br />

Journalisten. Der Kapitän von EPA<br />

Larnaca zeigt das Zeichen, das auch<br />

schon im Herbst 1970 für „V“ wie<br />

Victory steht, Sieg also. Es ist aber<br />

vor den Erstrundenspielen im Europapokal<br />

zwischen dem zyprischen<br />

und deutschen Meister <strong>Borussia</strong><br />

<strong>Mönchengladbach</strong> das einzige Signal<br />

für Optimismus von Seiten des<br />

krassen Außenseiters.<br />

Denn auch wenn <strong>Borussia</strong> erst<br />

zum zweiten Mal nach 1960 international<br />

mit dabei ist und nach der<br />

Meisterschaft 1970 zum ersten Mal<br />

im Europapokal der Landesmeister,<br />

ist die Mannschaft von Trainer<br />

Hennes Weisweiler haushoher Favorit.<br />

„Die müssen wir packen, sonst<br />

haben wir im Europacup nichts zu<br />

suchen“, bringt es <strong>Borussia</strong>s Mittelfeldregisseur<br />

Günter Netzer auf<br />

den Punkt. Die Kicker von EPA Larnaca<br />

sind reine Amateure, trainieren<br />

zwei- bis dreimal die Woche und<br />

Hacki Wimmer trifft im Rückspiel<br />

auf dem Bökelberg zum 2:0,<br />

Torwart Alkiviadis schaut dem<br />

Ball nur hinterher … Foto: imago.<br />

müssen sich mit umgerechnet 20<br />

Mark Siegprämie begnügen. Kein<br />

Wunder, dass die meisten Zyprer mit<br />

fußballerischem Talent nicht mehr<br />

in der Heimat, sondern in Griechenland<br />

kicken.<br />

Kurzum: Zypern ist 1970 alles<br />

andere als eine Fußballnation, was<br />

auch dadurch verdeutlicht wird,<br />

dass der Verein auf sein Heimrecht<br />

verzichtet, es für 60.000 Mark an <strong>Borussia</strong><br />

verkauft, um so wenigstens<br />

finanziell etwas von diesem Wettbe-


werb zu haben. Und da <strong>Borussia</strong> wiederum<br />

nicht glaubt, dass der Gegner<br />

so attraktiv ist, dass der Bökelberg<br />

zweimal voll wird, schlägt man<br />

Augsburg als Austragungsort für<br />

das Hinspiel vor. Die EPA-Vertreter<br />

willigen ein, nur Trainer Frantisek<br />

Hravanek ist alles andere als zufrieden:<br />

„Bei uns in Larnaca besaßen wir<br />

eine Chance. Ein Remis war ja drin. In<br />

Deutschland sind wir chancenlos. Ich<br />

hoffe nur, meine Mannschaft wird<br />

das zeigen, was ich von ihr erwarte:<br />

Disziplin und – wenn es möglich ist<br />

– guten Fußball.“<br />

Guter oder<br />

demolierter Gegner?<br />

Der Tscheche ist ein großer Verehrer<br />

von Trainer Hennes Weisweiler<br />

und vom offensiven Fußball der Borussen.<br />

„Der Tordrang der Borussen<br />

macht mir Sorgen“, sagt er. „Hoffentlich<br />

verlieren wir nicht hoch. Eine<br />

hohe Niederlage wäre Gift für die<br />

Kampfmoral meiner Spieler. Mein<br />

Wunsch ist es, als ein guter Verlierer<br />

von Augsburg zum Rückspiel nach<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> zu kommen und<br />

nicht als ein im ersten Spiel demolierter<br />

Gegner.“<br />

Diesen Wunsch, so viel sei vor -<br />

weg genommen, kann ihm die<br />

Mannschaft nicht erfüllen. Für seine<br />

Spieler ist es die erste Partie überhaupt<br />

unter Flutlicht, und nicht nur<br />

deshalb ein echtes Abenteuer. Noch<br />

30 Minuten vor dem Anpfiff in Augsburg<br />

legt Manager Helmut Grashoff<br />

die Stirn in Falten: Das Stadion ist<br />

fast leer, es sieht nicht danach aus,<br />

als wäre das Abkaufen des Heimrechts<br />

eine gute Idee gewesen. Doch<br />

bis zur Halbzeitpause finden rund<br />

18.000 Fans den Weg in die Arena –<br />

sie sollten es nicht bereuen.<br />

Denn die Borussen liefern den<br />

Besuchern vom Anpfiff weg ein echtes<br />

Spektakel. Niemand schont sich<br />

für das Spitzenspiel bei den Bayern<br />

drei Tage später, der VfL gibt Gas.<br />

Herbert Laumen eröffnet den Torreigen<br />

in der fünften Minute und ist<br />

damit der erste VfL-Torschütze im<br />

Europapokal überhaupt. Horst Köppel,<br />

wieder Laumen, erneut Köppel,<br />

Magische Nächte<br />

16. September 1970 in Augsburg<br />

EPA Larnaca – <strong>Borussia</strong> 0:6 (0:3)<br />

<strong>Borussia</strong>: Kleff – Vogts, Müller, Sieloff, Wittmann – Dietrich (67. Bonhof),<br />

Netzer, Wimmer – Laumen (55. Heynckes), Köppel, Le Fevre<br />

Trainer: Weisweiler<br />

Tore: 0:1 Laumen (6.), 0:2 Köppel (27.), 0:3 Laumen (34.), 0:4 Köppel<br />

(48.), 0:5 Netzer (57.), 0:6 Heynckes (83.)<br />

Schiedsrichter: Koucera (CSSR)<br />

Zuschauer: 18.000<br />

22. September 1970 in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>Borussia</strong> – EPA Larnaca 10:0 (5:0)<br />

<strong>Borussia</strong>: Kleff – Vogts, Müller, Sieloff, Wittmann – Dietrich, Netzer,<br />

Wimmer (65. Le Fevre) – Laumen, Köppel, Heynckes<br />

Trainer: Weisweiler<br />

Tore: 1:0 Netzer (19.), 2:0 Wimmer (30.), 3:0 Köppel (35.), 4:0 Dietrich<br />

(40.), 5:0 Sieloff (44. Foulelfmeter), 6:0 Laumen (50.), 7:0 Laumen (56.),<br />

8:0 Köppel (60.), 9:0 Heynckes (73.), 10:0 Vogts (80.)<br />

Schiedsrichter: Smejkal (CSSR)<br />

Zuschauer: 18.000<br />

Netzer und Jupp Heynckes machen<br />

bis zum Schlusspfiff das halbe Dutzend<br />

voll. Larnaca versucht dagegen<br />

zu halten, ist letztlich aber chancenlos.<br />

„Wir wollten dem Augsburger<br />

Publikum schönen Fußball bieten“,<br />

so Weisweiler nach der Partie. „Das<br />

ist uns wohl auch gelungen, weil wir<br />

bis zuletzt auf Tore gespielt haben.<br />

Der Gegner war tapfer und fair, aber<br />

doch zu harmlos, um uns in Verlegenheit<br />

bringen zu können.“ Sein<br />

Kollege aus Zypern muss konstatieren:<br />

„Meine Spieler haben alles gegeben,<br />

kamen aber nie an die Klasse<br />

der Netzer, Vogts und Co. heran.“<br />

„Allenfalls<br />

Verbandsliganiveau“<br />

Die Mannschaft von EPA Larnaca,<br />

der die Rheinische Post nach dem<br />

Hinspiel allenfalls gutes Verbandsliganiveau“<br />

bescheinigt, verbringt<br />

die Woche bis zum Rückspiel in<br />

Deutschland. Und während <strong>Borussia</strong><br />

bei den Bayern 2:2-Unentschieden<br />

spielt, kommt es vor dem Abflug<br />

von München nach Düsseldorf zum<br />

43


44<br />

Magische Nächte<br />

Irgendwie immer in Überzahl: Günter<br />

Netzer (am Ball) und Horst Köppel<br />

gegen einen Zyprer. Foto: imago.<br />

Krach im Team der Zyprer: Die Spieler<br />

Kyriakou und Kythereotis überwerfen<br />

sich mit dem Trainer und drohen<br />

mit dem sofortigen Rückflug.<br />

Die Sache lässt sich aber unter Männern<br />

regeln, im Rückspiel auf dem<br />

Bökelberg stehen beide in der Startelf.<br />

Der Optimismus hält sich aber<br />

in Grenzen, selbst Coach Hravanek<br />

(„5:0 für <strong>Borussia</strong>“) und Torwart Alkiviadis<br />

(„4:1 für <strong>Borussia</strong>“) tippen<br />

klar gegen das eigene Team. Und<br />

Netzer glaubt vor dem ersten Europapokal-Spiel<br />

auf dem Bökelberg gar:<br />

„Wenn es bei uns wieder läuft, wird<br />

es noch deutlicher als in Augsburg.“<br />

Es läuft, auch wenn der VfL das<br />

Spiel nicht wirklich hochkonzentriert<br />

angeht, tatsächlich noch besser.<br />

Zwar führen die Zyprer nach<br />

sieben Minuten bereits 3:0 – nach<br />

Ecken wohlgemerkt – und haben in<br />

Magische Nächte<br />

Person von Georghiou auch die erste<br />

Gelegenheit des Spiels, damit hat<br />

EPA sein Pulver allerdings verschossen.<br />

In der 18. Minute eröffnet Günter<br />

Netzer den Torreigen, und was<br />

danach folgt, kann nur als Schützenfest<br />

bezeichnet werden: Zwischen<br />

der 30. und 60. Minute schraubt<br />

<strong>Borussia</strong> das Ergebnis von 1:0 auf<br />

8:0 hoch, es fällt alle fünf Minuten<br />

ein Tor. In der Halbzeitpause, beim<br />

Stand von 5:0 für die Weisweiler-Elf,<br />

lässt sich Netzer-Bewacher Konstantas<br />

ebenso entnervt auswechseln<br />

wie auch Keeper Alkiviadis. Nach<br />

dem 9:0 von Jupp Heynckes in der<br />

73. Minute wartet die eine Mannschaft<br />

nur noch darauf, was die<br />

andere unbedingt vermeiden will:<br />

die Zweistelligkeit. Doch Berti Vogts<br />

trifft mit einem Distanzschuss aus 18<br />

Metern, dem wohl schönsten Tor des<br />

Abends, zum 10:0-Endstand.<br />

<strong>Borussia</strong>s Spiele gegen EPA Larnaca sind nur ein kleines<br />

Kapitel in <strong>Borussia</strong>s großer Europapokal-Vergangenheit.<br />

Im vor kurzen im Werkstatt-Verlag erschienenen Buch<br />

„Magische Nächte“ (Hardcover, ISBN: 978-3-89533-898-4)<br />

wird auf 176 Seiten ausführlich von <strong>Borussia</strong>s größten Erlebnissen<br />

in den internationalen Wettbewerben berichtet. Das Buch kostet<br />

19,90 Euro, ist sicher ein schönes Weihnachtsgeschenk und ist<br />

erhältlich unter www.borussia-eshop.de oder in den Fanshops.<br />

Letztlich sieht es mühevoller aus, als es wohl war:<br />

Jupp Heynckes trifft im Hinspiel in Augsburg zum<br />

6:0-Endstand. Foto: imago.<br />

„Meine Mannschaft hat, wie<br />

es vorgesehen war, über die ganze<br />

Distanz voll durchgespielt“, sagt<br />

ein rundum zufriedener Trainer<br />

Hennes Weisweiler. Und Larnacas<br />

Teamsprecher Nicola Lamprou fügt<br />

anerkennend hinzu: „Die Borussen<br />

haben uns eine Lektion erteilt, was<br />

modernes Fußballspiel, Taktik und<br />

Tore schießen anbelangt. Entscheidend<br />

für die hohe Niederlage war in<br />

erster Linie, dass wir nicht im Entferntesten<br />

verstanden haben, die<br />

gefährlichsten <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Spieler Netzer und Wimmer in ihren<br />

Aktionen zu stören.“<br />

Heimatliche Tänze<br />

beim Bankett<br />

Beim anschließenden gemeinsamen<br />

Bankett im Balkonsaal der<br />

Kaiser-Friedrich-Halle dankt EPA-<br />

Präsident Kioupis für die Gastfreundschaft<br />

und hofft, dass man<br />

sich bei einem Besuch <strong>Borussia</strong>s auf<br />

Zypern revanchieren kann. Zum Abschluss<br />

des Abends führen Larnacas<br />

Spieler zu den Klängen einer Kapelle<br />

heimatliche Volkstänze auf. Bei allem<br />

Respekt vor dem sportlich fairen<br />

Gegner: Der eine oder andere gibt<br />

hier wohl eine bessere Figur ab als<br />

zuvor auf dem Fußballplatz.<br />

MICH<strong>AEL</strong> LESSENICH


Stichwort: Inseln<br />

Ob Trainingslager, Europapokal oder notgedrungener Aufenthalt:<br />

<strong>Borussia</strong> machte den einen oder anderen Zwischenstopp auf den Inseln dieser Welt<br />

Hispaniola<br />

Zypern I<br />

Gran<br />

Canaria<br />

Zypern II<br />

Fotos: picture-alliance (2), <strong>Borussia</strong> (2).<br />

Auf der in Haiti und Dominikanische<br />

Republik unterteilten Insel Hispaniola<br />

tritt <strong>Borussia</strong> am 22. Juli 1976 gegen<br />

die Haitianische Nationalmannschaft<br />

an. Das Freundschaftsspiel in Port au<br />

Prince gewinnt der VfL 2:1. Rainer Bonhof<br />

und Allan Simonsen erzielen die<br />

Tore für die Fohlenelf.<br />

Im Winter der Saison 2008/2009 bezieht<br />

<strong>Borussia</strong> ihr Wintertrainingslager in<br />

Maspalomas auf Gran Canaria – bis heute<br />

zum letzten Mal auf einer Insel. Im Zuge<br />

dessen bestreitet der VfL Testspiele gegen<br />

Schachtar Donezk (0:3) und Grashopper Zürich<br />

(4:2).<br />

Tradition<br />

Im Januar 1985 fliegt der VfL-Tross in Richtung<br />

Ägypten, um ein Freundschaftsspiel<br />

gegen Zamalek-Club zu bestreiten. Statt<br />

in Kairo landet die 26-köpfige Gladbacher<br />

Delegation wegen eines Sandsturms über<br />

Ägypten allerdings in Lanarka auf Zypern<br />

und legt einen 48-stündigen Zwischenstopp<br />

ein. Das Spiel wird zwei Tage später<br />

angepfiffen – <strong>Borussia</strong> verliert 0:2.<br />

Auch wenn das torlose Unentschieden gegen<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong> in Nikosia nicht zu den Fußball-<br />

Leckerbissen zählt, bleibt jedem Borussenfan<br />

der 20. September 2012 in Erinnerung.<br />

Schließlich ist es das erste Gruppenspiel im<br />

lange herbei gesehnten Europapokal. Für rund<br />

1.000 Anhänger Grund genug, die Reise nach<br />

Zypern anzutreten.<br />

THOMAS SCHMITT<br />

45


46<br />

Planet <strong>Borussia</strong><br />

In der Saison 2006/07<br />

absolvierte David Degen<br />

18 Bundesligaspiele<br />

für den VfL und erzielte<br />

dabei zwei Tore.<br />

Foto: Wiechmann.<br />

Der frühere Borusse<br />

David Degen spielt seit dem<br />

Sommer beim FC Basel und<br />

verfolgt noch sehr genau,<br />

was bei <strong>Borussia</strong> passiert<br />

FOHLENECHO: Hallo Herr Degen, wie<br />

geht es Ihnen?<br />

David Degen: Sehr gut, danke. Ich<br />

bin seit dem Sommer wieder zurück<br />

in Basel und spiele dort zusammen<br />

mit meinem Bruder Philipp. In den<br />

letzten Jahren gab es Höhen und<br />

Tiefen, aber das gehört zum Fußball<br />

dazu, und im Moment sind wir auf<br />

einem guten Weg.<br />

FOHLENECHO: Wie <strong>Borussia</strong> spielen<br />

auch Sie mit dem FC Basel in der<br />

UEFA Europa League. Was ist für Sie<br />

das Besondere bei internationalen<br />

Spielen?<br />

David Degen: Erst mal muss ich sagen,<br />

dass wir natürlich lieber in der<br />

UEFA Champions League gespielt<br />

hätten. <strong>Borussia</strong> hätte es ja auch<br />

schaffen können, aber bei beiden hat<br />

es leider nicht geklappt. International<br />

zu spielen, macht immer großen<br />

Spaß, das sind Highlights, darauf arbeitet<br />

man hin. Internationale Spiele


Planet <strong>Borussia</strong><br />

„Hoffe, wir sehen<br />

uns noch in der<br />

UEFA Europa League“<br />

sind immer etwas Besonderes. Und<br />

unser Ziel muss es auch sein, international<br />

zu überwintern.<br />

FOHLENECHO: Basel ist aktuell<br />

Dritter in Gruppe G, hat einen Punkt<br />

Rückstand auf den Zweiten, Videoton<br />

FC Szekesfehervar, und drei auf<br />

den KRC Genk. Sind Sie mit dem<br />

bisherigen Verlauf zufrieden?<br />

David Degen: Es ist leider nicht ganz<br />

so verlaufen, wie wir uns das gewünscht<br />

haben. Beim letzten Spiel<br />

in Ungarn bei Szekesfehervar haben<br />

wir praktisch 90 Minuten auf ein Tor<br />

gespielt, haben aber trotzdem zwei<br />

Gegentore bekommen und das Spiel<br />

verloren. Das war unnötig, aber solche<br />

Spiele gibt es. Deswegen sind<br />

wir nicht ganz zufrieden, weil wir<br />

zu wenig Punkte haben. Aber wir<br />

haben es noch in der eigenen Hand.<br />

Wir spielen als Nächstes zu Hause<br />

gegen Sporting Lissabon, da müssen<br />

wir drei Punkte holen, dann ist alles<br />

gut.<br />

FOHLENECHO: Haben Sie Kontakt zu<br />

Granit Xhaka?<br />

David Degen: Wir sind beide gebürtige<br />

Basler und man sieht sich hier<br />

und da mal. Aber direkt haben wir<br />

keinen Kontakt. Ich habe noch gu-<br />

ten Kontakt zu Christofer Heimeroth<br />

und auch zu Marcell Jansen, der ja<br />

mittlerweile beim Hamburger SV<br />

spielt.<br />

FOHLENECHO: Verfolgen Sie noch,<br />

was bei <strong>Borussia</strong> passiert?<br />

David Degen: Ja, klar! Mich interessiert,<br />

was mit dem Verein und den<br />

Leuten passiert. Ich verfolge wirklich<br />

vieles. Der Verein hat eine so große<br />

Tradition, super Fans und ein sehr<br />

schönes Stadion. Und von meiner<br />

Seite aus kann ich allen nur das Beste<br />

wünschen. Die jüngste Entwicklung<br />

hat mich sehr gefreut, für den Club<br />

und die Fans. Und ich denke und hoffe,<br />

dass sie auch diese Saison positiv<br />

abschließen werden. Es ist klar, dass<br />

das schwierig wird, die Konkurrenz<br />

schläft nicht. Aber ich denke, dass<br />

Lucien Favre ein sehr guter Trainer<br />

ist und dass <strong>Borussia</strong> das schaffen<br />

kann. Außerdem hoffe ich, dass<br />

<strong>Borussia</strong> und Basel weiterkommen<br />

und dass wir uns dann in der UEFA<br />

Europa League vielleicht noch sehen.<br />

Es ist zwar noch ein weiter Weg und<br />

viel Arbeit, aber wer weiß, vielleicht<br />

passiert es ja.<br />

FOHLENECHO: <strong>Borussia</strong> empfängt<br />

am kommenden Spieltag der UEFA<br />

Europa League <strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong>.<br />

Haben Sie schon mal gegen <strong>Limassol</strong><br />

gespielt?<br />

David Degen: Nein, habe ich nicht.<br />

Wir hätten in der UEFA Champions<br />

League-Qualifikation auf <strong>Limassol</strong><br />

treffen können, aber wir haben dann<br />

gegen CFR Cluj gespielt. Ich weiß nur,<br />

dass <strong>Limassol</strong> viele Brasilianer und<br />

Portugiesen hat.<br />

FOHLENECHO: Wie schätzen Sie<br />

<strong>Limassol</strong> ein?<br />

David Degen: Es wird nicht so einfach,<br />

wie es auf dem Papier aussieht.<br />

Das Problem bei solchen<br />

Mannschaften ist, dass viele Leute<br />

denken: „Wer ist <strong>Limassol</strong>? Die muss<br />

man wegputzen.“ Aber sie sind auch<br />

sehr gut ausgebildet und sie haben<br />

auch gute Trainer, die wissen, wie<br />

man sich taktisch aufstellen muss.<br />

Die können auch kicken, das wird sicher<br />

kein Spaziergang. Aber wie gesagt,<br />

Lucien Favre ist ein sehr guter<br />

Trainer und er wird schon wissen,<br />

was zu tun ist. Und wenn <strong>Borussia</strong><br />

mit der richtigen Einstellung zu<br />

Werke geht, dann werden sie auch<br />

gewinnen.<br />

Das Gespräch führte<br />

DANIEL JACOBS<br />

47


Du bist einer von uns.<br />

Willkommen in der Familie.<br />

Sei<br />

dabei.<br />

Die Fohlenelf ist unser Team und du gehörst dazu. Unsere sportliche Familie besteht mittlerweile aus über<br />

50.000 Mitgliedern – in aller Welt. Jeder von ihnen ist mehr als ein Fan. Er ist ein Teil unseres Teams.<br />

In guten wie in schlechten Zeiten. Manche schon seit Generationen. Denn Fußball verbindet über Grenzen<br />

hinweg. Wer Mitglied ist, wird auch gehört, nicht nur im Stadion. Wir sind ein Mitgliederverein – sichere dir<br />

dein Recht auf Mitbestimmung und viele weitere Vorteile.<br />

Weitere Informationen fi ndest du unter www.borussia.de.


50<br />

Kalender<br />

...?!<br />

<strong>Borussia</strong>-Termine<br />

Fr. 23<br />

im<br />

Di. 27<br />

����������������<br />

<strong>Borussia</strong> U23 – SC Verl (14 Uhr)<br />

�������������������<br />

<strong>Borussia</strong> – 1. FC Köln (11 Uhr)<br />

������������������<br />

1. FC Köln – <strong>Borussia</strong><br />

(11 Uhr)<br />

Di. 4 Mi. 5<br />

Sa. 24<br />

�������������� <strong>Borussia</strong> –<br />

VfL Wolfsburg (20 Uhr)<br />

����������������<br />

1. FC Köln U23 –<br />

<strong>Borussia</strong> U23 (19 Uhr)<br />

Mi. 28<br />

Dezember Köln (14 Uhr)<br />

Sa. 1<br />

...?!<br />

��������������<br />

Schalke 04 – <strong>Borussia</strong><br />

(15.30 Uhr)<br />

����������������<br />

<strong>Borussia</strong> U23 – Fortuna<br />

im November<br />

��������������<br />

FC Augsburg –<br />

<strong>Borussia</strong><br />

(17.30 Uhr)<br />

So. 25<br />

������������������<br />

Fenerbahçe Istanbul –<br />

<strong>Borussia</strong><br />

(19 Uhr)<br />

Spruchreif<br />

Do. 6<br />

Habt ihr eine Ahnung?<br />

Was rufen hier Havard<br />

Nordtveit und Oscar<br />

Wendt?<br />

Do. 29<br />

Antwortvorschläge<br />

schickt ihr bitte an<br />

fohlenecho@borussia.de<br />

oder beteiligt euch auf<br />

unserer Facebook-Seite an<br />

diesem Spiel. Zu gewinnen<br />

gibt es auch was: Die unserer<br />

Meinung nach originellste<br />

Antwort darf sich<br />

über einen Gratismonat<br />

Fohlen.TV freuen.<br />

Letztes Mal lieferte Christian<br />

Gehler den besten<br />

Satz:<br />

�������������������<br />

<strong>Borussia</strong> Dortmund –<br />

<strong>Borussia</strong> (11 Uhr)<br />

�������������������<br />

<strong>Borussia</strong> – Bor. Dortmund<br />

(11 Uhr)<br />

So. 2<br />

������������������<br />

<strong>Borussia</strong> –<br />

<strong>AEL</strong> <strong>Limassol</strong><br />

(21.05 Uhr)<br />

Mo. 26<br />

Fr. 30<br />

Do. 22<br />

Mo. 3<br />

„Ich weiss<br />

auch nicht, was<br />

ich in Lima soll“<br />

������ Kruck (2), Wiechmann (2), Wensierski (1).

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