Pilotstadt in der Übersicht: Pirmasens - Stadtumbau West
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Pilotvorhaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Übersicht</strong>: <strong>Pirmasens</strong><br />
Bundesland: Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
<strong>Stadtumbau</strong>-Typ: „Stadt <strong>in</strong> Strukturkrise“<br />
Projektlaufzeit: 2002 – 2007<br />
<strong>Stadtumbau</strong>-Profil: Innenstadtentwicklung durch<br />
Revitalisierung <strong>in</strong>nerstädtischer Brachen, städtebauliche<br />
Aufwertung im öffentlichen Raum und zielgruppenorientierte<br />
Anpassung des Wohnungsbestandes<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen im <strong>Stadtumbau</strong> Kenndaten<br />
� Strukturwandel Schuh<strong>in</strong>dustrie<br />
� Abzug des Militärs<br />
� Arbeitsplatzverluste<br />
� Bevölkerungsverluste<br />
� Kaufkraftverluste<br />
� Leerstand <strong>in</strong> den Bereichen Wohnen/<br />
Gewerbe/ E<strong>in</strong>zelhandel<br />
� Konversionsflächen<br />
Strategien im <strong>Stadtumbau</strong><br />
Bestandsorientiertes Gebäude- und<br />
Flächenmanagement:<br />
� Beibehaltung <strong>der</strong> Nutzung<br />
� Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nutzung<br />
Anpassung von Wohnstandorten:<br />
� Reduzierung des Wohnungsbestandes<br />
� För<strong>der</strong>ung zielgruppenspezifischer<br />
Wohnangebote<br />
� Aufwertung des Wohnumfeldes<br />
Anpassung des Wirtschaftsstandortes:<br />
� Stärkung <strong>in</strong>nerstädtischer Zentren<br />
� E<strong>in</strong>zelhandel/Freizeit<br />
� Aufwertung des öffentlichen Raumes<br />
� Sicherung des <strong>in</strong>nerstädtischen<br />
Wirtschaftsstandortes<br />
<strong>Pirmasens</strong> 2015<br />
Weitere Konzepte/Analysen im<br />
<strong>Stadtumbau</strong><br />
Kenndaten (2005) Stadt <strong>Pirmasens</strong><br />
Bevölkerung (Hauptwohnsitz) 43.137 EW<br />
davon: unter 15-jährige 13,1 %<br />
davon: 65-jährige und älter 24,6 %<br />
davon: mit nicht-dt. Staatsbürgerschaft 9,9 %<br />
Wan<strong>der</strong>ungssaldo - 104 EW<br />
Bevölkerungsentwicklung 1990 bis 2005 - 11,5 %<br />
Entw. des Anteils <strong>der</strong> unter 15-jährigen<br />
1990 bis 2005<br />
- 11,8 %<br />
Entw. des Anteils <strong>der</strong> über 65-jährigen<br />
1990 bis 2005<br />
+ 15,8 %<br />
Entw. des Anteils <strong>der</strong> Bev. mit nicht-dt.<br />
Staatsbürgerschaft 1990 bis 2005<br />
+ 69,9 %<br />
Gebietsfläche 61,37 qkm<br />
Wohnbauflächenpotential<br />
(lt. Untersuchung zum FNP-Entwurf 2010 / Stand 2000)<br />
133,7 ha<br />
Wohngebäudebestand 10.231 GB<br />
davon: Altbau bis 1948 (Stand: 1987) 39,1 %<br />
davon: Fertigstellung seit 1988 bis 2005 752 GB<br />
Wohnungsbestand 24.358 WE<br />
leer stehende Wohnungen 2002 8,3 %<br />
Arbeitslosenquote 2006 16,9 %<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort 11.936 EW<br />
Entw. <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
am Wohnort 1990 bis 2005<br />
-16,0 %<br />
Leistungsempfänger nach SGB II (Stand 08/2007) 5.966 EW<br />
davon: Arbeitslosengeld II 4.345 EW<br />
davon: Sozialgeld 1.621 EW<br />
Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften<br />
Quelle: Stadt <strong>Pirmasens</strong> 2007<br />
3.075<br />
Konzepte<br />
Typ: Erweiterung des Innenstadtentwicklungskonzeptes auf<br />
gesamtstädtisches Entwicklungskonzept<br />
Raumbezug: Gesamtstadt<br />
Stand: Das gesamtstädtische Entwicklungskonzept liegt seit<br />
September 2007 vor.<br />
1. Nachnutzungskonzept Rhe<strong>in</strong>berger<br />
2. Freiraumplanung und Verkehrsentwicklungsplan Messeumfeld<br />
3. Wohnungsmarktanalyse/ Wohnbaustudie<br />
1
Quelle: Stadt <strong>Pirmasens</strong> 2007<br />
Lage <strong>der</strong> Projektgebiete<br />
Impulsprojekt „Rhe<strong>in</strong>berger“<br />
Handlungsfeld: Anpassung des Wirtschaftsstandortes<br />
Gebietstyp: Gewerbebrache, Cityrand<br />
Ziel: Ansiedlung von Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben <strong>in</strong> ehem. Schuhproduktionsstätte<br />
Maßnahmen: Rückbau <strong>der</strong> rückwärtigen Gebäudesubstanz; Erarbeitung<br />
e<strong>in</strong>es Neuordnungskonzeptes; Gründung e<strong>in</strong>er Projektgesellschaft, die das<br />
Center-Management (konzeptionelle und organisatorische Aktivitäten)<br />
betreut. Errichtung e<strong>in</strong>es Science-Centers mit dem Leitthema „Bewegung“;<br />
Vermietung hochwertiger Geschäftsräume<br />
Impulsprojekt „Messeumfeld“<br />
Handlungsfeld: Anpassung des Wirtschaftsstandortes<br />
Gebietstyp: Innenstadt<br />
Ziel: Attraktivierung des Messevorplatzes und Anb<strong>in</strong>dung an die Innenstadt<br />
Maßnahmen: Freiraum- und Verkehrsanlagenplanung für die Vorbereitung <strong>der</strong><br />
Neugestaltung des Messevorplatzes<br />
2
Handlungsfeld: Anpassung von Wohnstandorten<br />
Impulsprojekt „Wohnen“<br />
Gebietstyp: Wohnquartier <strong>der</strong> 1950er Jahre, Innenstadtrand<br />
Ziel: Imageverbesserung durch <strong>in</strong>dividuelles Wohnen mit hoher Lebens- und Wohnqualität<br />
<strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong><br />
Leitung:<br />
Stadtplanungsamt<br />
Strategieplanung / allg. Projektmanagement<br />
(Innen-)Stadtentwicklungskonzept<br />
(Sanierungs-)Rahmenplanung<br />
Forschungsfeldkooperation<br />
Sachstand- und Zwischenberichte<br />
allg. Projektdokumentation<br />
Maßnahmen:<br />
• Erarbeitung e<strong>in</strong>er Wohnbaustudie (<strong>in</strong>kl. Wohnungsnachfrageprognose)<br />
• Initiierung des Impulsprojektes „Wohnen für Generationen“: - Rückbau<br />
veralteter Bausubstanz, - Gutachterverfahren „Wohnen für Generationen /<br />
PS:patio!“, - Neubau neuer Wohnformen konzeptionell vorbereitet (s. Foto<br />
oben)<br />
• Initiierung des Impulsprojektes „Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt“ auf e<strong>in</strong>em ehemaligen<br />
Postgelände (s. Foto unten)<br />
Organisationsstruktur des <strong>Stadtumbau</strong>-Prozesses<br />
Impulsprojekt<br />
„Rhe<strong>in</strong>berger“<br />
Leitung:<br />
Hochbauamt<br />
Impulsprojekt<br />
„Messeumfeld“<br />
Leitung:<br />
Tiefbauamt<br />
Impulsprojekt<br />
„Wohnen“<br />
Leitung:<br />
Stadtplanungsamt<br />
Aufgaben Aufgaben Aufgaben Aufgaben<br />
„Kommunikationszentrale“<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Market<strong>in</strong>g, Internet, etc.<br />
Nutzungskonzept<br />
Sanierungsplanung<br />
Ordnungsmaßnahmen<br />
Baumaßnahmen<br />
Vermarktung<br />
Freiflächenplanung<br />
Verkehrsplanung<br />
Sanierungsplanung<br />
Abstimmung mit<br />
Messe-Konzept<br />
Ordnungsmaßnahmen<br />
Baumaßnahmen<br />
Verkehrsplanung<br />
Freiflächenplanung<br />
Datenermittlung<br />
Datenauswertung<br />
Wohnstudie/Wohnkonzept<br />
Ermittlung von<br />
Impulsprojekten<br />
Quelle: Stadt <strong>Pirmasens</strong> 2007<br />
Der Oberbürgermeister ist direkt <strong>in</strong> die Arbeitsebene <strong>in</strong>tegriert. Die Umsetzung <strong>der</strong> Impulsprojekte wird von<br />
ämterübergreifenden Arbeitsgruppen vorgenommen, <strong>in</strong> die themenbezogen weitere externe Akteure<br />
<strong>in</strong>volviert werden (Fachleute, Wirtschaftsvertreter, Initiativen, Verbände usw.). Die Leitung <strong>der</strong><br />
Arbeitsgruppen ist auf drei Ämter verteilt. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die vielfältigen<br />
fachlichen Gesichtspunkte frühzeitig <strong>in</strong> die Planungen e<strong>in</strong>bezogen und mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt werden.<br />
3
Phasen des <strong>Stadtumbau</strong>-Prozesses<br />
Quelle: Stadt <strong>Pirmasens</strong> Sachstandsbericht 1. Quartal 2003, Zwischenberichte 2004 und 2005 sowie Abschlussbericht 2007<br />
Erkenntnisse<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Stadt <strong>Pirmasens</strong> ist seit dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t eng verbunden mit <strong>der</strong> Schuh<strong>in</strong>dustrie.<br />
Deren Nie<strong>der</strong>gang <strong>in</strong> Deutschland seit den 1970er Jahren hat zu krisenhaften Ersche<strong>in</strong>ungen auf dem<br />
<strong>Pirmasens</strong>er Arbeitsmarkt geführt, die durch den Weggang <strong>der</strong> amerikanischen Streitkräfte Anfang <strong>der</strong><br />
1990er Jahre noch verstärkt wurde. In <strong>der</strong> Folge hat die Stadt zwischen 1970 und 2005 knapp 25% ihrer<br />
E<strong>in</strong>wohner verloren. Vielfältige <strong>in</strong>nerstädtische Industriebrachen <strong>der</strong> Schuh<strong>in</strong>dustrie, e<strong>in</strong> großflächiges<br />
militärisches Konversionsgelände und Leerstand sowie Anpassungsbedarfe <strong>der</strong> Wohnungsbestände<br />
stellen daher die großen Herausfor<strong>der</strong>ungen dar.<br />
Bereits Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre starteten Konversionsvorhaben auf <strong>der</strong> so genannten Huster Höhe. Seit<br />
2002 konzentriert <strong>Pirmasens</strong> mit dem ExWoSt-Forschungsfeld <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong> den <strong>Stadtumbau</strong> auf die<br />
Innenstadt. Hierfür wurden vielfältige konzeptionelle Vorbereitungsarbeiten vorgenommen: Aufbauend auf<br />
dem Entwurf e<strong>in</strong>es Innenstadtentwicklungskonzeptes wurden Flächen mit unterschiedlichem Planungs-<br />
und Handlungsbedarf sowie Bereiche mit Umstrukturierungsbedarf ermittelt. Parallel zu diesen Arbeiten<br />
erfolgte die Erarbeitung e<strong>in</strong>er gesamtstädtischen Wohnungsmarktstudie, <strong>der</strong>en Ergebnisse ebenso wie<br />
an<strong>der</strong>e Sektoralgutachten <strong>in</strong> das im September 2007 vorgestellte Stadtentwicklungskonzept e<strong>in</strong>geflossen<br />
s<strong>in</strong>d. Die Erfahrungen im <strong>Stadtumbau</strong>-Prozess seit 2002 haben ergeben, dass e<strong>in</strong> Handlungsrahmen für<br />
den <strong>Stadtumbau</strong> auf gesamtstädtischer Ebene dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Das räumliche Leitbild des <strong>Stadtumbau</strong>s <strong>der</strong> Innenstadt von <strong>Pirmasens</strong> ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstädtisches<br />
Achsenmodell. E<strong>in</strong>e funktionierende Nord-Süd-Achse soll durch konzentrierte <strong>Stadtumbau</strong>-Impulse um<br />
e<strong>in</strong>e Ost-<strong>West</strong>-Achse zwischen Messe im Osten und <strong>der</strong> ehemaligen Schuhfabrik Rhe<strong>in</strong>berger im <strong>West</strong>en<br />
<strong>der</strong> Innenstadt ergänzt werden. Dieses räumliche Leitbild weist e<strong>in</strong>e hohe Akzeptanz auf, die auch e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>vernehmliche Auswahl <strong>der</strong> Impulsprojekte entlang <strong>der</strong> Ost-<strong>West</strong>-Achse ermöglichte.<br />
Das umfassendste Impulsprojekt stellt die Revitalisierung des Rhe<strong>in</strong>bergers – <strong>der</strong> ehemals größten<br />
Schuhfabrik Europas – dar. Am Anfang des Vorhabens war neben <strong>der</strong> baulichen Sicherung die<br />
Erarbeitung von Nutzungskonzepten erfor<strong>der</strong>lich. Die Konzepte offenbarten, dass e<strong>in</strong>e Revitalisierung nur<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er öffentlich-privaten Partnerschaft zu „stemmen“ se<strong>in</strong> würde. Nach europaweiter Ausschreibung<br />
konnte mit e<strong>in</strong>em ortsansässigen Unternehmen e<strong>in</strong> Investor gefunden werden, <strong>der</strong> das Risiko <strong>der</strong><br />
Ausbau<strong>in</strong>vestition übernahm, während die Kommune die Grund<strong>in</strong>vestition f<strong>in</strong>anziert. Die Zusammenarbeit<br />
4
wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfangreichen Regelwerk aus geme<strong>in</strong>samer Gesellschaft und städtebaulichem Vertrag<br />
verankert. Im Herbst 2007 s<strong>in</strong>d – kaum 1,5 Jahre nach Start des Umbaus – mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />
Flächen vermarktet, die Umsetzung e<strong>in</strong>es Science Centers – dem so genannten Dynamikum auf 4.000 qm<br />
– und von Gastronomie <strong>in</strong> Vorbereitung und e<strong>in</strong>e Hotelnutzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung. Es hat sich gezeigt, dass<br />
die Anfangsphase <strong>der</strong> Revitalisierung mit <strong>der</strong> Erstellung e<strong>in</strong>es Nutzungs- und F<strong>in</strong>anzierungskonzeptes<br />
sowie <strong>der</strong> Investorensuche mehrere Jahre dauert, während <strong>der</strong> Umbau vergleichsweise zügig gel<strong>in</strong>gt. Die<br />
öffentlich-private Zusammenarbeit hat sich bewährt, weil sich Verwaltung, Politik und privates<br />
(Immobilien-) Know-how mit Ortskenntnis fruchtbar ergänzen.<br />
Zur Vorbereitung von Impulsprojekten im Bereich Wohnen wurde e<strong>in</strong>e stadträumliche<br />
Entwicklungskonzeption „Wohnen“ erarbeitet, die auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>er Bevölkerungs- und<br />
Wohnungsnachfrageprognose bis 2017 und e<strong>in</strong>er stromzählergestützten Leerstandsanalyse u. a.<br />
Handlungsempfehlungen zur Leerstandsreduzierung unterbreitet. E<strong>in</strong> Ergebnis dieser<br />
Entwicklungskonzeption stellt das Impulsprojekt „Wohnen für Generationen“ dar: Zur Umsetzung neuer<br />
generationsübergreifen<strong>der</strong> Wohnformen haben sich die Stadt, die städtische Wohnungsbaugesellschaft<br />
und das Diakoniezentrum zusammengeschlossen, um auf durch Rückbau frei gelegter Flächen sowie<br />
Bestandsgebäude im sog. W<strong>in</strong>zler Viertel e<strong>in</strong> beispielhaftes Wohnquartier mit neuen Wohnformen<br />
e<strong>in</strong>schließlich lebensabschnittsbezogener Dienstleistungen zu schaffen. Nach Rückbau von 80<br />
Wohne<strong>in</strong>heiten, vorliegenden Ergebnissen e<strong>in</strong>es Gutachterverfahrens mit e<strong>in</strong>em Basiskonzept <strong>der</strong><br />
Quartiersentwicklung sowie e<strong>in</strong>em projektbezogenen Werbeprofil s<strong>in</strong>d die Vorbereitungsarbeiten<br />
weitgehend abgeschlossen. Sie zeigen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlich-privaten Zusammenarbeit von Kommune,<br />
Wohnungsunternehmen und diakonischer E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> hohes Innovationspotenzial für die Entwicklung<br />
von Wohnquartieren mit neuen Wohnformen liegt. Es wird abzuwarten se<strong>in</strong>, ob das <strong>in</strong>novative Konzept<br />
durch e<strong>in</strong>e große Nachfrage belohnt wird, wenn 2008 <strong>der</strong> erste Bauabschnitt <strong>der</strong> baulichen Umsetzung<br />
gestartet wird. Beim Impulsprojekt „Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt“ als zweiter <strong>in</strong>vestiver Maßnahme im Kontext<br />
Wohnen konnte durch konzeptionell geleitetes Flächenmanagement Wohnbauland anstelle e<strong>in</strong>er<br />
städtebaulich ungünstigen gewerblichen Vornutzung mobilisiert werden. Dabei erfolgte im durch<br />
Wohnfunktion geprägten Stadtteil Schachen <strong>der</strong> Erwerb e<strong>in</strong>es ehemals von <strong>der</strong> Post genutzten Geländes<br />
bei gleichzeitigem Flächenangebot für e<strong>in</strong>en so genannten Zustellstützpunkt <strong>der</strong> Post AG an e<strong>in</strong>em<br />
geeigneten Standort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nahe gelegenen Sanierungsgebiet. Durch dieses konzeptgeleitete<br />
Flächenmanagement kann perspektivisch <strong>der</strong> Wohnstandort Schachen gestärkt und gleichzeitig <strong>der</strong><br />
Gewerbestandort <strong>der</strong> Post AG optimiert werden.<br />
Insgesamt steht <strong>Pirmasens</strong> als Beispiel für e<strong>in</strong>en <strong>Stadtumbau</strong>, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Basis konzeptioneller Arbeiten<br />
mit effizienter projektorientierter Prozesssteuerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune wichtige Leuchtturmprojekte<br />
vorbereitet und die Umsetzung <strong>der</strong> Vorhaben <strong>in</strong> neuen Formen öffentlich-privater Partnerschaft vornimmt.<br />
Der Beitrag des Pilotvorhabens für das ExWoSt-Forschungsfeld <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong> lässt sich weiterh<strong>in</strong><br />
beispielhaft an folgenden Aspekten ausgewählter Forschungsleitfragen festmachen:<br />
• Wie lassen sich Fortschritte und Erfolge beim Management rückläufiger Prozesse begründen und<br />
darstellen (weniger ist mehr) und welche Art von Pilotprojekten kann die Akzeptanz e<strong>in</strong>es<br />
'geordneten Rückzuges' begünstigen?<br />
An <strong>der</strong> Revitalisierung <strong>der</strong> ehemaligen Schuhfabrik Rhe<strong>in</strong>berger kann die Bedeutung von<br />
Identifikationsprojekten für den <strong>Stadtumbau</strong> beobachtet werden. Die Schuhfabrik war S<strong>in</strong>nbild für<br />
den Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> Schuh<strong>in</strong>dustrie und damit <strong>der</strong> Stadt, sie steht heute als leuchtendes Beispiel<br />
für den Strukturwandel, Symbol <strong>der</strong> Chancen des <strong>Stadtumbau</strong>s und Hoffnungen <strong>der</strong> Bewohner.<br />
Derartige Projektionsflächen s<strong>in</strong>d wichtig, um e<strong>in</strong>e Akzeptanz für e<strong>in</strong>en geordneten Rückzug <strong>in</strong><br />
an<strong>der</strong>en Handlungsfel<strong>der</strong>n und Projekten zu erreichen.<br />
• Welche konkreten Maßnahmen s<strong>in</strong>d geeignet, die Stadt als Standort für Arbeitsplätze <strong>der</strong><br />
Bewohner zu sichern?<br />
Der Rhe<strong>in</strong>berger steht auch für die Entwicklungschancen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>nerstädtischen<br />
Dienstleistungsstandortes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ehemaligen Industriegebäude. Die Symbolkraft des<br />
Gebäudes, die Lage, die Angebotsqualität <strong>der</strong> Räumlichkeiten und die Mischung an<br />
Dienstleistungen üben v.a. auf lokale Dienstleistungsunternehmen e<strong>in</strong>e große Anziehungskraft<br />
aus. So wurde <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>berger zum Sitz von Zeitungsredaktionen, e<strong>in</strong>em Weiterbildungszentrum<br />
e<strong>in</strong>es örtlichen Unternehmens, weiteren unternehmensnahen Dienstleistungen und Ärzten.<br />
Weiterh<strong>in</strong> siedelte sich Gastronomie an und wird mit e<strong>in</strong>em Science-Center e<strong>in</strong>e großflächige<br />
Freizeit<strong>in</strong>frastruktur geschaffen.<br />
5
• Wie können die Kompetenzen und das Engagement <strong>der</strong> Bewohner und Bewohner<strong>in</strong>nen die<br />
Ausgestaltung des Anpassungsprozesses e<strong>in</strong>bezogen werden?<br />
Mit dem Impulsprojekt „Wohnen für Generationen“ wurde <strong>der</strong> Rahmen für die Umsetzung e<strong>in</strong>es<br />
Wohnprojektes vorbereitet, <strong>der</strong> nun zusammen mit <strong>in</strong>teressierten Bewohnern ausgefüllt werden<br />
muss. Die Akteure Kommune, Bauvere<strong>in</strong> und Diakonie s<strong>in</strong>d Initiatoren des Projektes, die die<br />
Kooperation von potenziellen Bewohnern beför<strong>der</strong>n wollen und mit <strong>der</strong>en Beteiligung die<br />
Umsetzung vorantreiben. Diese Vorgehensweise ist <strong>in</strong>sofern ungewöhnlich, als sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />
Gruppen zu Wohnprojekten zusammenschließen und dann nach Realisierungsmöglichkeiten<br />
suchen. Beim „Wohnen für Generationen“ ist es umgekehrt, weil de Initiatoren Gruppen aktivieren<br />
wollen.<br />
Erfahrungen des Pilotvorhabens <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> s<strong>in</strong>d u. a. <strong>in</strong> folgende <strong>Pilotstadt</strong> übergreifende<br />
Auswertungen e<strong>in</strong>geflossen:<br />
• Konzepte im <strong>Stadtumbau</strong><br />
(www.stadtumbauwest.de/newsletterdaten/Konzepteim<strong>Stadtumbau</strong>140105.pdf)<br />
• Konzeptgeleitetes kommunales Flächenmanagement am Beispiel <strong>Pirmasens</strong>-Schachen,<br />
Folgende E<strong>in</strong>zelbeiträge des Pilotvorhabens <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise<br />
hervorzuheben:<br />
• Öffentlich-private Partnerschaften im <strong>Stadtumbau</strong> – Konzept zur Revitalisierung <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Schuhfabrik Rhe<strong>in</strong>berger <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />
(www.stadtumbauwest.de/<strong>in</strong>halte/Guter_Ansatz_Partnerschaften_<strong>Pirmasens</strong>.pdf)<br />
• F<strong>in</strong>anzierungsmodelle im <strong>Stadtumbau</strong> - F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Revitalisierung e<strong>in</strong>er Industriebrache im<br />
<strong>Stadtumbau</strong>, Emil Schweitzer, <strong>Pirmasens</strong><br />
(www.stadtumbauwest.de/konzept/PW%20Oer_Rhe<strong>in</strong>berger.pdf)<br />
• Konzeptgeleitetes kommunales Flächenmanagement: das Beispiel <strong>Pirmasens</strong>-Schachen<br />
(www.stadtumbauwest.de/<strong>in</strong>halte/Guter_Ansatz_Flächenmanagement_<strong>Pirmasens</strong>.pdf)<br />
• Ehemalige Industriegebäude als Leuchttürme des <strong>Stadtumbau</strong>s – das Beispiel <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Schuhfabrik Rhe<strong>in</strong>berger <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> (www.stadtumbauwest.de/konzept/FF_Essen_Matheis.pdf)<br />
• Kommunale Erfahrungen mit <strong>der</strong> Inanspruchnahme öffentlicher För<strong>der</strong>ung durch Eigentümer <strong>in</strong><br />
<strong>Stadtumbau</strong>-Gebieten (Präsentation von Michael Schieler, Stadt <strong>Pirmasens</strong> vgl.<br />
http://www.stadtumbauwest.de/konzept/FF_Kassel_Schieler.pdf)<br />
STADT PIRMASENS<br />
Jörg Bauer<br />
Schützenstraße 16<br />
66953 <strong>Pirmasens</strong><br />
Tel: (06331) 84-2383<br />
Fax: (06331) 84-2439<br />
Email: joergbauer@pirmasens.de<br />
Stand: April 2008<br />
Kontakt Weitere Akteure<br />
BBP – BACHTLER BÖHME + PARTNER<br />
PLANUNGSBÜRO STADTPLANUNG - LANDSCHAFTSPLANUNG<br />
Frank Böhme<br />
Walter Ruppert<br />
Bruchstr. 5<br />
67655 Kaiserslautern<br />
Tel: (0631) 36158-0<br />
Fax: (0631) 63306<br />
Email: bbp@bbp.tobit.net<br />
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