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Der geometrische Stil.

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A. Altorieiitalisches.<br />

unbehindert schaltende Technik der Wandmalerei aus der typischen<br />

Form heraus spielend erzeugt haben mochte: alle drei Motive aber<br />

untereinander verbunden durch rundbogenförmig geschwungene Stengel.<br />

Es ist dies die gefälligste Art von Verbindung zwischen<br />

Blüthenmotiven, welche die vorgriechischen <strong>Stil</strong>e geschaffen<br />

haben, und nicht bloss für die altorientalischen (altegyptisch, assyrisch,<br />

phönikisch, persisch), sondern selbst noch für gewisse orientalisirende<br />

griechische <strong>Stil</strong>e (rhodische, kyrenische Vasen) typisch. Die Alternirung<br />

dreier Motive, wobei in Folge der steten Wiederholung des einen (der<br />

Blüthe) bereits eine Art rhythmischer Gruppirung (von Knospe zu Knospe<br />

oder von kleinerer Blüthe zu kleinerer Blüthe) hergestellt erscheint,<br />

ist gleichfalls besonders zu vermerken. Dagegen sind die füllenden<br />

Rosetten und kleinen tropfenförmigen Knospen (in der Reproduction<br />

Fig. 22.<br />

Bogenfries mit Lotusblllthen und Knospen.<br />

Fig. 22 weggelassen) ohne weitere Bedeutung für unseren Gegenstand:<br />

ein malerischer Ueberschwulst, durch den wir uns in der Fixirung des<br />

Grundschemas nicht beirren lassen dürfen.<br />

Ein solcher Bogenfries mit Pflanzenmotiven wies ebenso wie die<br />

blosse Reihung nur nach einer Seite, eignete sich somit in dieser Form<br />

wohl für Bordürstreifen, aber nicht für grössere Flächenfelder. Um<br />

ihn für letzteren Zweck verwendbar zu machen, Hess sich aber wieder<br />

dieselbe Auskunft treffen wie bei der einfachen Reihung durch Gegen-<br />

überstellung einer zweiten in die erstere eingreifenden Reihe Fig. 23 31 ).<br />

31 ) Dieses Auskunftsmittel entsprach zugleich einer bestimmten mächtigen<br />

Tendenz des rein ornamentalen Kunstschaffens, die sich namentlich in der<br />

<strong>geometrische</strong>n Ornamentik in hohem Grade bemerkbar gemacht hat: jedem<br />

ornamentalen Elemente ein womöglich congruentes Gegenüber zu geben.<br />

Auf solche Weise entstanden die sogen, reciproken Ornamente, unter denen<br />

der laufende Hund und der einfache Mäander die grösste Berühmtheit erlangt<br />

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