13.01.2013 Aufrufe

Der geometrische Stil.

Der geometrische Stil.

Der geometrische Stil.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64<br />

A. Altorieiitalisches.<br />

Wie wichtig gerade cler Volutenkelch bei der Zusammensetzung<br />

der egyptischen Palmette gewesen ist, erhellt am besten daraus, dass zahl-<br />

reiche Beispiele vorkommen, an denen der bekrönende Fächer in Weg-<br />

fall gekommen ist. An Fig. 19 allerdings ist dieser Wegfall nur ein<br />

scheinbarer, die einzelnen Blätter der Fächer sind zwar nicht in<br />

Zeichnung ausgeführt, aber der Gesammt-Aussencontour desselben ist<br />

deutlich umschrieben. Diese <strong>Stil</strong>isirung der Krone läuft vielmehr ganz<br />

parallel jener in Fig. 13 beobachteten, wo die Blätter der Krone völlig<br />

in der gleichen Weise nicht einzeln ausgeführt, sondern nur durch den<br />

Gesammtcontour «angedeutet sind. 26 ) Eine zweifellose Reduction des<br />

Palmettenmotivs bietet dagegen Fig. 20, nach einem Kapital aus der<br />

Zeit Thutmes' III. Hier haben wir, wenn wir von der untersten Blatt-<br />

Fig. 19. '<br />

Egyptische Palmette<br />

mit schematisch gezeichnetem lllattfächer.<br />

Fig. 20.<br />

Volutenkelch mit blossem Zäpfchen<br />

als Zwickelfüllung. Aus Karnak.<br />

hülse • des Kapitals absehen, bloss einen Volutenkelch mit zwickel-<br />

füllenden Zäpfchen. Da gilt es aber vor Allem, den Nachweis zu<br />

liefern, dass wir es in der That mit einer Verkürzung des schon<br />

fertigen Palmettenmotivs zu thun haben, und nicht umgekehrt mit einer<br />

früheren einfacheren Vorstufe, aus welcher sich unter Hinzufügung<br />

des Fächers die Palmette erst nachträglich entwickelt hätte. So viel<br />

nun bis jetzt bekannt, ist die Palmette früher 27 ) an Denkmälerr nach-<br />

2fi ) Diese Parallele scheint übrigens geeignet, uns vollends zu bestärken in<br />

der Ueberzeugung, dass der krönende Fächer der Palmette eben als Blütenkrone<br />

und nicht als Fruchtknoten, wie Goodyear will, aufzufassen ist.<br />

'") Nach Goodyear (S. 112) unter Berufung auf Flinders Petrie an Amuleten<br />

aus der XII. Dyn., die Palmette mit blosser Contourumschreibung des Fächers<br />

sogar- schon an Denkmälern aus der Zeit der IV. Dyn.<br />

http://rcin.org.pl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!