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Der geometrische Stil.

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1. Egyptisches. 51<br />

lerischen Anschauung - der ältesten Egypter für die Erklärung zu Hilfe<br />

nehmen — mit dem Blatttypus der Denkmäler vereinigen lässt 8 ).<br />

Von den einzelnen Theilen der Lotuspflanze, die in der bildenden<br />

Kunst des alten Egyptens zur Darstellung gelangt sind, nimmt weitaus<br />

das grösste Interesse die Blütlie in Anspruch. Wir wollen daher die<br />

minder wichtigen Theile, Knospe und Blatt, gleich Eingangs abthun,<br />

um später nicht mehr darauf zurückkommen zu müssen. Das Charak-<br />

teristische des Lotus-Blattes (Fig. 9) ist, wie oben erwähnt wurde, der<br />

Spalt, der oft nahezu bis zur Mitte des Blattes reicht. Die Grundform<br />

lässt sich am besten einer Schaufel vergleichen; die dem Spalt entgegen-<br />

gesetzte Seite ist zumeist im Halbkreis abgerundet, doch läuft sie nicht<br />

selten auch in eine Spitze aus, die gelegentlich sogar etwas geschweift,<br />

erscheint. In dieser letzteren Form, die mit dem Epheublatt grosse<br />

Fig. 10.<br />

Lotusknospe.<br />

Aehnlichkeit zeigt, wäre das Blatt in die griechische Kunst über-<br />

gegangen, sofern nämlich Goodyear Recht hat, indem er das mykenisclie<br />

Epheublatt als Nachbildung des zugespitzten egyptisehen Lotusblattes<br />

erklärt. Was mich zögern lässt, dieser Meinung Goodyears schlankweg<br />

beizustimmen, ist der Umstand, dass das Epheublatt in der mykenischen<br />

Kunst in solchen Verbindungen auftritt, wie sie der egyptisehen Kunst<br />

fremd, für die spätere hellenische aber charakteristisch gewesen sind.<br />

Hiervon wird übrigens im Capitel über die mykenische Pflanzenorna-<br />

mentik noch im Besonderen zu handeln sein.<br />

s ) Die hellenistisch-römische Kunst in ihrer naturalisirenden Tendenz hat<br />

dagegen auch das Nelumbium speciosuin, die essbare, von Herodot erwähnte<br />

Species dargestellt, wie die pompejanischen Nil-Mosaiken in Neapel zeigen:<br />

geschuppte Knospen, Fruchtknoten in Form eines Spritzkannen-Siebes, und<br />

die Trichterblätter in nahezu perspektivischer Projektion.<br />

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