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Der geometrische Stil.

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35 <strong>Der</strong> Wappenstil.<br />

Anordnung der Hauptmotive, anderseits den Grund nach Möglichkeit<br />

ausgiebig mit Mustern gefällt.<br />

Da nun diese wappenartige Ornamentik sich besonders häufig an<br />

Werken der assyrischen Kunst (Fig. 4)vorfindet, und die frühgriechische<br />

Kunst nachweisbar vielfach unter orientalischen Einflüssen<br />

gestanden ist, so ergeben sich daraus unschwer die Schlüsse, welche die<br />

klassische Archäologie aus der Curtius'schen Hypothese nothwendigermaassen<br />

gezogen hat. Einer ihrer namhafteren und auch mit den altorientalischen<br />

Verhältnissen bestvertrauten Vertreter hat noch vor<br />

Kurzem die diesbezüglich herrschende Lehrmeinung in folgende Worte<br />

zusammengefasst: „Die Bildertypik des Orients hängt zum grössten<br />

Theile von den Gewebemustern der grossen Wandtapeten ab, und<br />

Fig. 4.<br />

Skulpirter assyrischer Fries mit geflügelten Stieren im Wappenstil.<br />

manche stilistische Eigenheiten ihrer Plastik, z. B. die übermässige Kontmirung<br />

der Muskeln, findet darin am natürlichsten ihre Erklärung 6 )."<br />

Auch diesem Lehrsatze gegenüber werden wir die Frage aufwerfen<br />

müssen, ob sich derselbe historisch rechtfertigen lässt, und ob für die<br />

ihm zu Grunde liegenden Erscheinungen nicht eine andere Erklärung<br />

gegeben werden kann.<br />

Woher wissen wir, dass die Assyrer bereits eine Kunstweberei<br />

gekannt hätten, die im Stande gewesen wäre Stoffe mit Thierpaaren im<br />

Wappenstil zu mustern? Und zwar handelt es sich hier um eine „Kunstweberei"<br />

im vollen Sirme des Wortes, — um eine Weberei, die mittels<br />

Schiffchens im Stande ist, auf Grundlage einer vollkommenen Beherr-<br />

5 ) Nach Layard, The monuments of Ninive Taf. 45.<br />

6 ) Schreiber, Wiener Brunnenreliefs 37.<br />

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