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Der geometrische Stil.

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2. Frühsaracenische Rankenornamentik. • 343<br />

aufs Engste parallel laufen 95 ); insbesondere Seidenstoffe liefern Zwischen-<br />

glieder, von denen es zumeist offene Frage bleibt, ob sie byzantini-<br />

schem oder saracenischem Ursprünge zugewiesen werden sollen. Völlig<br />

abgeklärt und in ein echt saracenisches Schema gebracht, tritt uns die<br />

Kelchpalmette in der mesopotamischen Kunst des 13. und 14. Jahrh.<br />

entgegen, die uns durch zahlreiche, zum Theil datirte Metall arbeiten<br />

repräsentirt ist 06 ). Als Beispiel diene Fig. 197 von dem tauschirten Schreib-<br />

zeuge eines kairenischen Mamelukensultans des 14. Jahrh. 97 ). Hierbei ist<br />

es wichtig zu beobachten, dass das auf dieser Denkmälergruppe vorfind-<br />

liche Pflanzenrankenornament im Allgemeinen von arabesker <strong>Stil</strong>isirung<br />

ist, und fast ausschliesslich schematisch umrissene Palmetten mit Voluten-<br />

Fig. 197.<br />

Kelchpalmette und Rankenornament von einer Mossul-Bronze.<br />

kelch (Fig. 197), zum Theil mit einfach gefiedertem Fächer aufweist.<br />

Es erscheint damit nämlich bewiesen, dass der Gebrauch der Kelch-<br />

palmette als solcher keineswegs einer bestimmten naturalisirenden<br />

Richtung eigen gewesen ist, und dass dieselbe als ornamentales Motiv<br />

95 ) Auch die zwickelfüllenden Blätter der „Palmetten" in Fig. 195 haben<br />

ihre entsprechenden Analogien in Fig. 180—183. Vgl. S. 327.<br />

96 ) Vgl. Stanley Lane Poole, Art of the Saracens of Egypt. S. 170 ff.<br />

97 ) Nach Prisse dAvennes a. a. 0. Ecritoire du soultan Bahrite -Schâban.<br />

— <strong>Der</strong> spielend dekorative Gebrauch, den die saracenische Kunst vom<br />

Pflanzenrankenornament gemacht hat, äussert sich in höchst beachtenswerter<br />

Weise in der theilweisen Ersetzung der Halbpalmetten durch Vogelleiber, wie es<br />

sich an den erwähnten mesopotamischen Metallarbeiten — und anscheinend nur<br />

an diesen — findet: z.B. fortlaufende Wellenranken mit abzweigenden Vogelleibern<br />

bei Prisse а. а. О.<br />

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