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Der geometrische Stil.

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1. Das Pflaiizenvankenornameiit in der byzantinischen Kunst. 291<br />

und Technik von sehr wesentlichem Einflüsse gewesen sein: so wird<br />

die Malerei naturgemäss die lappige Blattbildung bevorzugen, während<br />

die Steinskulptur der scharfkantigen zuneigt. Aber auch lokale Unter-<br />

schiede werden obgewaltet haben — Unterschiede, die zwar innerhalb<br />

der kanonischen römischen Universalkunst keine wesentliche Bedeutung<br />

gewinnen konnten, aber zur Zeit, da neue Impulse auftraten, neue<br />

Dekorationsweisen in Fluss kamen, sehr wohl zu einer maassgebenderen<br />

Stellung gelangen konnten. Wir wollen daher, bevor wir an die Erörte-<br />

rung zweifellos saracenischer Denkmäler schreiten, noch raschen<br />

Schrittes die Provinzen des oströmischen Reiches durcheilen, um zu<br />

sehen, welche Fortsetzungen sich daselbst an die spätantike Universal-<br />

kunst geknüpft haben.<br />

Fig. 157.<br />

Gesimsstück aus El-Barah in Syrien.<br />

Verhältnissmässig am meisten Kenntniss ist uns von der spätantik-<br />

frühmittelalterlichen Kunst in Syrien geworden. Die Aufnahmen, die<br />

der Graf de Vogüe von den centralsyrischen Städteruinen gemacht hat,<br />

würden genügen, uns ein geschlossenes Charakterbild der syrischen<br />

Ornamentik jener Zeit zu entwerfen, soweit dieselbe in der Architektin-<br />

Ausdruck gefunden hat. Wir werden uns im Folgenden bloss auf das<br />

Pflanzenrankenornament beschränken.<br />

Fig. 157 ist die Reproduktion eines Frieses von der grossen Pyra-<br />

mide von El-Barah 37 ), die von de Vogüe in das 5. Jahrli. datirt wird.<br />

Die fortlaufende Akanthusranke, die diesen Fries ziert, bringt uns so-<br />

fort ein ähnliches Denkmal in Erinnerung, den Architrav von St. Johannes<br />

zu Konstantinopel, Fig. 142. Vergleichen wir beide nebeneinander, so<br />

gelangen wir zu dem überraschenden, aber unabweisbaren Ergebniss,<br />

dass das syrische Beispiel die Vorstufe des konstantinopolitanischen<br />

bildet. Gerade das, was wir an Fig. 142 vermisst haben, und was uns<br />

darum von vornherein zögern hat lassen, darin eine fortlaufende Akan-<br />

37 ) De Vogiié, Syrie centrale Taf. 76.<br />

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