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Der geometrische Stil.

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288<br />

Die Arabeske.<br />

bliebe da die Annahme möglich, dass diese Schnitzereien entweder un-<br />

mittelbar von Saracenen im Dienste der Byzantiner gefertigt, oder doch<br />

unter dem bestimmenden Einflüsse einer bereits erstarkten saraceni-<br />

schen Kunst entstanden wären; aber gerade im Hinblick auf alles das<br />

vorhin Gesagte werden wir keine Notwendigkeit empfinden, fremde<br />

Einflüsse für die <strong>Stil</strong>isirung in Fig. 151 verantwortlich zu machen.<br />

<strong>Der</strong> eigentümliche Eindruck wird ja vornehmlich hervorgebracht:<br />

erstens durch die rund herausgebohrten Löcher für die Blattkelche,<br />

zweitens durch das ausgeschweifte Blattwerk. Das eine wie-das andere<br />

haben wir bereits an den skulpirten Dekorationen der Justinianischen<br />

Zeit festgestellt. Und wie die Neigung zu geschweiften Spitzbogen-<br />

formen selbst schon in der griechischen Kunst latent gewesen ist, wie<br />

sie bloss eines Anstosses zu schematisirender Bildung bedurft hat, um<br />

Fig. 152.<br />

Ornamente von pompejanischen Wandmalereien.<br />

als maassgebendes Formelement in's Leben zu treten, dafür citire ich<br />

nach all dem über die gesprengte Palmette, die auswärts geschweiften<br />

Spitzenden der Akanthushalbblätter u. s. w. Gesagten noch die drei<br />

nebenstehenden Details aus Pompeji (Fig. 152) 33 ).<br />

Für das Aufgehen des Blattes in der Ranke, wofür wir soeben<br />

ein vollendetes Beispiel im äusseren Kreise links von Fig. 151 kennen<br />

gelernt haben, sind übrigens zweifellose Repräsentanten auch aus früh-<br />

byzantinischer Zeit, von der Hagia-Sophia, nachzuweisen. Fig. 153 34 )<br />

zeigt drei Akanthuslialbblätter rankenartig in einander übergehend.<br />

Fig. 154 und 155 sind von der musivischen Dekoration entlehnt. Erstere<br />

zeigt eine kapitälartige Zusammenstellung von zwei Halbpalmetten des<br />

gesprengten Typus: der spiralig eingerollte Volutenkelch und die<br />

feinen geschweiften Einzelblätter lassen keinen Zweifel übrig. Die<br />

äussere Blattrippe aber schwingt sich rankenartig nach abwärts um<br />

und dient als Stiel einer Palmette. Aehnlich sehen wir an Fig. 155<br />

33 ) Nicolini, Descrizione generale.90.<br />

34 ) Salzenberg XVII. 13,<br />

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