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Der geometrische Stil.

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1. Das Pfianzenrankenornament in der byzantinischen Kunst. 281<br />

Beiwerk, zu dieser Function ungenügend erschienen; in spätrömischer<br />

Zeit waren die Anforderungen an die Bedeutsamkeit des Ornaments so<br />

geringe geworden, dass die Akanthusranke öfter zur Musterung grosser<br />

Innenflächen herangezogen wurde 22 ). An die fortlaufende Ranke setzen<br />

sich die Theilglieder der ehemaligen Akanthushalbblätter der Reihe nach<br />

an, und zwar unfrei, ohne selbständige Stielung. Dass darin das ganze<br />

Geheimniss der Arabeskenornamentik liegt, hat schon Owen<br />

Jones erkannt, wenn auch noch nicht völlig richtig erfasst. Im Text zu<br />

den arabischen Ornamenten seiner Grammatik der Ornamente hat er den<br />

Arkadenwand-Ausschnitt Fig. 144 gleichfalls abgebildet und sagt dazu:<br />

„ . . bildet diese Spandrille jedenfalls die Grundlage der b$ den<br />

Arabern und Mauren gebräuchlichen Verzierung der Oberflächen. Das<br />

Fig. 144.<br />

Arkadenzwickel von der Sophienkirche zu Konstantinopel.<br />

Blattwerk, welches den Mittelpunkt der Spandrille umgiebt, ist zwar<br />

noch eine Reminiscenz des Akanthusblattes, doch offenbart sieli in demselben<br />

der erste Versuch, das Principium der aus einander entspriessenden<br />

Blätter 23 ) zu beseitigen, denn die Rankenverzierung ist zusammenhängend<br />

und ununterbrochen. Das Muster ist über den ganzen Bogenzwickel<br />

vertheilt, um eine gleiche Färbung hervorzubringen, ein Resultat,<br />

welches die Araber und Mauren unter allen Umständen zu erzielen<br />

suchten."<br />

-) Apsismosaik der Kapelle der hl. Rufina und Secunda am Baptisterium<br />

des Lateran, nach de'Rossi um 400; Deckenmosaik der Apsis von San Vitale.<br />

23 ) Owen Jones fasste nämlich die Wellenranke nicht als ein fortlaufendes<br />

Einheitliches, sondern als eine äusserliche Aneinanderreihung- einzelner Spiralranken.<br />

Die Einseitigkeit dieser Auffassung darzulegen, ist nach den Ausführungen<br />

im 3. Kapitel dieses Buches wohl überflüssig.<br />

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