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Der geometrische Stil.

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Die Arabeske. 263<br />

folgerichtigermaassen eine kielbogenartig ausgeschweifte spitze<br />

Ausladung.<br />

Fassen wir nun die Einzelmotive in's Auge, die sich an die das<br />

Gerippe bildenden Linien ansetzen. Auch von diesen geben wir neben-<br />

stehend die wichtigsten in besonderer Reproduktion, und versehen sie<br />

mit den Nummern, welche wir den parallelen Motiven von Fig. 138<br />

gegeben haben 6 ).<br />

Worüber uns die in blossen Umrissen gezeichneten Motive in<br />

Fig. 138 im Zw r eifel gelassen haben, dafür bieten uns diejenigen von<br />

Fig. 139 infolge der ihnen verliehenen Modellirung willkommenen Auf-<br />

scliluss. Die blattartig ausgezackten Linien, durch welche diese<br />

Modellirung bewerkstelligt erscheint, stellen in zweifelloser Weise<br />

die Verbindung mit dem Pflanzenhabitus lier. <strong>Stil</strong>isirte Blatt-<br />

oder Blüthenformen sind es, die uns in Fig. 139 a-d entgegentreten;<br />

daraus ergiebt sich aber zugleich mit Nothwendigkeit, dass wir berechtigt<br />

sind die Linien, an welchen die bezüglichen Motive haften, schlankweg<br />

als Ranken zu bezeichnen.<br />

Die Motive a-d sind augenscheinlich sämmtlich in Seitenansicht<br />

gehalten. Bemerkenswerth an und für sich und auch für die Profil-<br />

richtung ist die volutenförmig gekrümmte Linie, der Halbkelch, der sich<br />

an jedem einzelnen der Motive a-d unten am Ansätze eingezeichnet<br />

findet. Innerhalb dieser Gemeinsamkeit lässt sich aber eine Zweithei-<br />

lung vornehmen. Die Motive a und b stellen sich dar als Gabelungen<br />

eines Motives in der Seitenansicht : wir wollen demgemäss hiefür die<br />

Bezeichnung Gabelranke 7 ) wählen.<br />

Die Motive с und d hingegen sind Einzelmotive; d nähert sich<br />

seiner Gliederung halber dem Typus b. Da d augenscheinlich die<br />

Hälfte von g darstellt, wollen wir vor der Fixirung einer Bezeichnung<br />

für die Motive c, d, die übrigen drei in Betracht ziehen.<br />

Die Motive e, f, g, bezeichnen pflanzliche Blüthenmotive in Voll-<br />

ansicht. Als absolut war dieselbe allerdings schwerlich gemeint; dass<br />

6 ) Nur hinsichtlich der Fig. f obwaltet beiderseits keine unmittelbare<br />

Analogie. — Die Ausläufer der Ranken sind zum Theil kugelförmig wie an<br />

Fig. 138, (vgl. Anm. 3), zum Theil als spiralige Einrollungen deutlich<br />

charakterisirt.<br />

7 ) Früher (im Jahrbuch der kunsthistor. Samml. des österr. Kaiserhauses<br />

XIII. 267 ff.) habe ich das Motiv als zwiespältige Rankentheilung bezeichnet;<br />

im Text zu der vom к. k. österr. Handelsmuseum herausgegebenen Publikation<br />

über „Orientalische Teppiche" erscheint bereits die obige kürzere Bezeichnung<br />

gebraucht.<br />

http://rcin.org.pl

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