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Der geometrische Stil.

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1(50 В. Das Pfianzenornament in der griechischen Kunst.<br />

thuslialbblätter in Fig. 113 ansetzen. <strong>Der</strong> Zapfen war lediglich Zwickel-<br />

füllung; diese fiel in der plastischen Gestaltung des (nun nicht mehr<br />

flachen) Volutenkelches zu einem kreisförmigen (weil um den Ranken-<br />

stengel umlaufenden) Kelche hinweg, und damit auch die Veranlassung<br />

zur Einfügung eines Zapfens. Und auch die Hülsen der Akanthus-<br />

blätter sind in der Folgezeit, als ihre ursprüngliche Bedeutung in Ver-<br />

gessenheit gerathen war, als unwesentlich in Wegfall gekommen.<br />

Wem die soeben gegebene Erklärung für den Wegfall des Vo-<br />

lutenkelches an der plastischen Palmette (d. i. dem Akantlius) nicht<br />

genügt, den verweise ich auf das Ornament an der Einfassung der be-<br />

rühmten Thür des Erechtheions (Fig. 115). Hier erscheint die<br />

plastische Palmette sozusagen wiederum in's Flache übertragen. Niemand<br />

Fig. 115.<br />

Lotusblüthen-Palinetten-Band in Karniesprofil, von einem Gebälkstücke des Erechtheion.<br />

wird daran zweifeln können, dass uns hier ein Lotus-Palmetten-Band<br />

vorliegt. An der Basis liegen S-Spiralen, die im Aneinanderstossen<br />

Kelche bilden; in diese Kelche sind alternirend dreispaltige Profil-Lotus-<br />

blüthen und Palmetten als Füllungen eingesetzt. Aber nur am An-<br />

sätze der Lotusblüthen bilden die erwähnten Spiralranken wirkliche<br />

Kelche: gerade an den Palmetten, für die der Volutenkelch geradezu<br />

als wesentlich gilt, sind ihre Enden nicht kelchartig umgeschlagen,<br />

sondern verlaufen unmittelbar in die Mittelrippe der Palmette. Die<br />

Erklärung dafür liefert eine nähere Betrachtung der <strong>Stil</strong>isirung, welche<br />

die Palmette in diesem Falle, erfahren hat. Die concaven Einbuchtungen<br />

an der Peripherie belehren uns, das wir es da mit einem Akanthus-<br />

vollblatt zu thun haben; nur wurde dasselbe hier sozusagen wieder<br />

ins Flache zurückübersetzt, genau wie es auf den Lekythen (Fig. 114)<br />

gemalt vorkommt. An diese malerische Art der <strong>Stil</strong>isirung hat — wie<br />

schon angedeutet wurde — die weitere Entwicklung vornehmlich an-<br />

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