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Der geometrische Stil.

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7. Die Ausbildung' der Ranken-Bordüre. 195<br />

motive sind die Hauptsache geworden und sollen nicht mehr Zwickel-<br />

füllungen sein, was sich schon darin deutlich ausspricht, dass nicht<br />

jeder äussere Zwickel des Flechtbandes, sondern nur jeder zweite<br />

durch eine Bliithe gefüllt erscheint. Das Aufsetzen eines Lotus oder<br />

eines Palmettenfächers auf zwei Schlingen, anstatt auf einen Voluten-<br />

kelch war ja auch sonst gebräuchlich, wofür bloss auf die Fig. 83, 84<br />

zurück gewiesen zu werden braucht.<br />

Ein drittes Medium zu friesartiger Aufreihung vegetabilischer<br />

Einzelmotive bildete die einfache gerade Linie: also der Blätterzweig.<br />

In älterer Zeit waren es gewöhnlich „Eplieublätter", späterhin, in der<br />

naturalisirenden Periode, Lorbeerblätter, womit man den Zweig be-<br />

setzte. Specifisch griechisch ist die häufig vorkommende Schwingung<br />

der Blattstengel (Fig. 93).<br />

Die vierte Art bildet die Wellenranke, und zwar in der<br />

schwarzfigurigen Zeit vornehmlich die intermittirende Wellenranke.<br />

Die Kelche an den Intermissionsstellen fallen häufig hinweg, so dass<br />

die Motive genau so unvermittelt an die Rankenstengel ansetzen wie zu<br />

Mykenä (Fig. 52). Einer Verkümmerung der Blüthenformen (Fig. 94) 9 )<br />

begegnen wir an der bekannten Elfenbeinsitula aus Chiusi; dass in<br />

diesem Falle thatsächlich das intermittirende Schema zu Grunde liegt,<br />

beweist Fig. 95, wo die zur Intermission verwendeten Blüthen deutlich<br />

mit dein dreispaltigen Profil cliarakterisirt erscheinen. Das Stück ist<br />

übrigens so merkwürdig, dass es von ornamentgeschichtlicheni Stand-<br />

punkt eine besondere Besprechung verdiente.<br />

9 ) Mon. ined. X. 39 a.<br />

http://rcin.org.pl

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