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Der geometrische Stil.

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G. Das Rank engeschlinge. 183<br />

Wir haben das Aufkommen dieses Motivs aus einem Bestreben nach<br />

reicherer Ausgestaltung des bordürenartigen Rankenstreifens zu erklären<br />

gesucht, und zwar auf Grund der geraden Entwicklung aus dem gegebenen<br />

Vorbilde der intermittirenden Wellenranke, wofür Fig. 84 wohl<br />

jede weitere Beweisführung überflüssig macht. Es ist dies aber nicht<br />

der erste Erklärungsversuch, den man für dieses Motiv aufgestellt hat.<br />

Dasselbe hat nämlich schon um seines augenfälligen Zusammenhanges<br />

mit dem gegenständigen Palmetten-Lotus-Band die Aufmerksamkeit einiger<br />

Forscher erregt. Am bündigsten und entschiedensten hat sich Holwerda<br />

im Arch. Jahrb. 1890, S. 239 f. darüber ausgesprochen.<br />

Es ist fast selbstverständlich, dass Holwerda's Erklärung an irgend<br />

eine Technik anknüpfen musste. Diesmal fiel die Wahl auf eine Metall-<br />

Fig. 86.<br />

Gemalte Rankenverzierung. Griechisch.<br />

teclmik. „Die durchsetzenden Schlingen waren die genaue Nachahmung<br />

von Metalldrahtgeflechten, deren Muster sich noch mit voller Sicherheit<br />

erkennen lassen. Es war dieses ganze, sehr künstlich" (in der That!)<br />

„erfundene Geflecht aus einem einzigen Metalldraht hergestellt, dessen<br />

beide Enden, wenn das Ornament um einen Gegenstand herum gelegt<br />

wurde, an einem Punkte zusammentrafen, welches aber durch seine<br />

Windungen alle Elemente des Ornaments aufzunehmen geeignet war."<br />

Die Blüthenmotive denkt er sich dann aus Metallblech ausgeschnitten<br />

und an den Draht angelöthet. Ich will nun gar nicht in Abrede stellen,<br />

dass einmal ein ostmittelländischer Goldschmied in jenen Jahrhunderten<br />

die Lotusblütlien und Palmetten etwa aus Metall getrieben und die<br />

Schlingranken in Filigran darauf gelötliet haben mochte. Aber der<br />

sonderbare technische Vorgang, wie ihn Holwerda schildert, müsste erst<br />

monumental erwiesen werden, und vollends die Entstehung eines bestimmten<br />

Ornamentmotivs aus solcher Wurzel wird selbst derjenige<br />

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