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Der geometrische Stil.

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G. Das Rank engeschlinge. 181<br />

sind blosse accessorische Zwickelfüllungen der von der Ranke gebildeten<br />

Kelche.<br />

Die Stichhaltigkeit der gegebenen Erklärung des Motivs springt<br />

noch mehr in die Augen an Fig. 84, das von einem Bronzetäfelchen<br />

im Berliner Antiquarium 96 ) entlehnt ist. Hier haben wir in der That<br />

das nackte intermittirende Schema: die Lotusblüthen setzen einmal<br />

oben und dann unten ganz einfach, ohne alle Vermittlung durch<br />

Spiralvoluten oder Schlingenkelche, an die zwei von rechts und links<br />

zusammentreffenden Stengel an; die Schlingen, welche letztere vor<br />

ihrem Absetzen an der Lotusblüthe bilden, sind eine Bereicherung des<br />

Motivs und stellen den Zweck, den man mit dem ganzen Motiv verfolgte,<br />

erst recht deutlich in's Licht. Hier beirren uns auch nicht mehr<br />

die Bänder, von denen die Lotusblüthen durchzogen und halbirt sind,<br />

Fig. 84.<br />

Verziertes Bronzetäfelchen im Berliner Antiquarium.<br />

da sie hier nicht so wie an Fig. 83 die intermittirende Wellenlinie<br />

durchkreuzen, sondern an beiden Seiten für sich getrennt verlaufen.<br />

Die Palmetten endlich geben sich hier vollends unverkennbar als blosse<br />

Zwickelfüllungen.<br />

Zweierlei haben wir an dem solchergestalt in seinem Wesen festgestellten<br />

Motiv besonders vermerkt: erstens die* in der Richtung<br />

alternirende Paarung von Lotusblüthen und füllenden Palmettenfächern,<br />

zweitens die Bereicherung der verbindenden<br />

Wellenrankenlinien durch Schlingen, wozu noch die völlig als<br />

dekorative Superfötation angehängten Bänder kommen. Die Paarung<br />

von Lotusblüthen und Palmetten in alternirender Richtung, also das<br />

Motiv, das in der herrschenden Kunstterminologie als gegenständige Lotusblüthen<br />

und Palmetten bezeichnet wird, ist uns im Wesen nicht mehr neu.<br />

Sie findet sich schon auf dem melischen Beispiel Fig. 53; nur ist hier<br />

anstatt des Palmettenfächers ein blosser Zapfen zur Zwickelfüllung<br />

96 ) Arch. Anz. 1891, S. 125, Fig. 12 e.<br />

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