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Der geometrische Stil.

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3. Phönikisches. 169<br />

lich sind, aber ohne Einfluss des Dipylon. Wenn man vom Mangel<br />

einer figürlichen Darstellung absieht, so repräsentirt Fig. 75 das an-<br />

schaulichste Zwischenglied zwischen mykenischer und hellenischer Kunst.<br />

Das vollkommenste Beispiel einer fortlaufenden Wellenranke auf<br />

rhodischem <strong>Stil</strong>gebiete findet sich an dem einen Berliner Sarkophag aus<br />

Klazomenä 79 ) (Fig. 76). Die Blumenmotive sind hier nicht mehr<br />

Zwickelfüllungen, sondern vollendete Halbpalmetten. Es wäre dies ein<br />

plötzlicher Sprung mitten in die reinste griechische Ornamentik, wenn<br />

wir nicht ein melisches Zwischenglied (S. 158) kennen gelernt hätten,<br />

das uns auf geradem Wege auf das mykenische Ursprungsgebiet zu-<br />

rückführt. <strong>Der</strong> zwischen den Undulirungen der Wellenlinie und den<br />

spiraligen Einrollungen ihrer Abzweigungen jeweilig freibleibende Raum<br />

ist vollständig mit einem halben Palmettenfächer gefüllt, dieser Pal-<br />

Fig. 76.<br />

Gemalte Verzierung von einem klazomenischen<br />

Thonsarkophag.<br />

Fig. 77.<br />

Von einem klaaomenischen<br />

Sarkophag.<br />

mettenfächer wächst aber nicht aus dem inneren Zwickel heraus, sondern<br />

verläuft concentrisöh zum Spiralenkeleh, analog dem mykenischen Vor-<br />

bilde Fig. 64. Dass dies nicht bloss uns so erscheint, sondern auch<br />

bereits den Verfertigern dieses klazomenischen Sarkophags das Motiv<br />

der Halbpalmette vorgeschwebt hat, beweist das Ornament in Fig. 77,<br />

das sich auf demselben Sarkophag vorfindet. Es ist dies zweifellos ein<br />

Ausschnitt aus einem Lotus-Palmettenband (Fig. 79): in der Mitte wächst<br />

der Lotus empor, rechts und links davon ist je eine halbe Palmette sicht-<br />

bar, die genau dieselbe Form hat wie die Halbpalmetten in Fig. 76 80 ).<br />

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