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Der geometrische Stil.

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1(50<br />

В. Das Pfianzenornament in der griechischen Kunst.<br />

über dem Fusse befindet. Wir sehen da neben einander gelegte Doppelvoluten<br />

(die beiden auf der Abbildung ersichtlichen nur zur Hälfte<br />

sichtbar). Die beiden Zwickel, die eine jede von diesen Doppelvoluten<br />

mit sich selbst bildet, sind mit Palmettenfächern gefüllt, die Zwickel<br />

dagegen, die durch das Nebeneinanderstossen je zweier Doppelvoluten<br />

entstehen, mit einfachen Giebeln.<br />

Es bleiben an der Vase Fig. 66 noch die beiden Ornamentstreifen<br />

zu betrachten, die den Figurenfries mit den Reitern oben und unten<br />

besäumen. Wir haben diese beiden Säume absichtlich zum Schlüsse<br />

aufgespart, da dieselben in ihrer Musterung entschieden reingriechischen<br />

Charakter zeigen, und zugleich mit mykenischen Vorbildern so<br />

enge zusammenhängen, dass wir sie als direkte Zwischenglieder<br />

zwischen mykenischen und hellenischen Kunstformen ansehen<br />

Fig. 68.<br />

Von einem klazomenischen<br />

Tlionsarkophag.<br />

Fig. 69.<br />

Gemaltes Füllornament von einer<br />

melischen Vase.<br />

dürfen. <strong>Der</strong> untere Saum besteht aus neben einander gelegten S-Spiralen;<br />

diese wären nun an sich eben so wenig unegyptisch, wie die<br />

giebelförmigen Zwickelfüllungen dazwischen. Das Mykenisch-Griechische<br />

beruht in den Ranken, die von den Spiralen theils oben, theils<br />

unten abzweigen und in den Palmettenfächer-Füllungen, die zwischen<br />

diesen Ranken und den Spiralen eingezeichnet sind, und nicht, wie es<br />

das egyptische Schema erforderte, in den inneren Winkeln der S-Krümmung.<br />

Wie ein Egypter die Zwickel einer S-Spirale gefüllt hätte,<br />

zeigt Fig. 69, die gleichfalls von einer melischen Vase (Conze Taf. IV)<br />

entlehnt ist und daselbst als Füllsel zwischen den Pferdebeinen dient.<br />

Dagegen bildet die abzweigende Ranke mit dem füllenden Fächer in<br />

Fig. 66 eine Halbpalmette. Das Motiv der Halbpalmette, deren zwei eine<br />

ganze Palmette zusammensetzen, ist späterhin in der griechischen Ornamentik<br />

ein überaus wichtiges und grundlegendes geworden. An der<br />

melischen Vase, Fig. 66, ist es in allem Wesentlichen schon vorhanden;<br />

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