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Der geometrische Stil.

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1. Mykenisches. 143<br />

schon vor der Berührung mit der altegyptischen Kulturwelt dieselbe<br />

Ornamentik gebraucht und fortgebildet haben, und nach erfolgter Be-<br />

rührung von den verwandten egyptischen Bildungen Anregung und<br />

Befruchtung empfangen, anderseits aber auch eine ihrem individuellen<br />

Kunstgeiste entsprechende Fortbildung daran geknüpft haben. Ent-<br />

schieden abzuweisen wäre nur die Hypothese, dass die Egypter das<br />

"Spiralenmotiv aus der mykenischen Kunst entlehnt hätten. Die Egypter<br />

waren zweifellos in „mykenischer" Zeit das höher stehende Kulturvolk<br />

und es existirt kein Beispiel in der Geschichte, dass ein solches Volk<br />

von einem niedriger stehenden jemals eine so maassgebende Anleihe<br />

gemacht hätte.<br />

Fig. 64.<br />

Getriebenes Goldplätfrchen. Mykenifch.<br />

Fig. 65.<br />

Getriebenes Goldplättchen. Mykenisch.<br />

Im Anschlüsse an die Erörterung der Parallele mit der neusee-<br />

ländischen Spiralornamentik 48 ) soll noch eine besondere Art der<br />

Verwendung des Spiralmotivs in der mykenischen Kunst<br />

zur Sprache gebracht werden, die gleichfalls ihre Parallelen in der<br />

neuseeländischen Kunst hat, aber anderseits auch mit der späteren<br />

griechischen Rankenornamentik bemerkenswerte Analogien aufweist.<br />

Man sehe das Ornament des Goldblattes Fig. 64 49 ). Die Mitte der<br />

vielleicht eben aus dem Grunde weil ihnen eine Pflanzenornamentik nicht im<br />

entscheidenden Momente von Aussen her zugemittelt worden ist.<br />

48 ) Die Musterung von Bandstreifen mit isolirten Spiralen, z. B. in der<br />

Art, wie wir es an der neuseeländischen Fruchtschale Fig. 29 gesehen haben,<br />

findet sich in übereinstimmender Weise auch an einer Wandmalerei zu Tiryns,<br />

Schliemann, Taf. Vie.<br />

49 ) Schliemann, Mykenä Fig. 305, S. 230.<br />

http://rcin.org.pl<br />

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