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Der geometrische Stil.

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1(50 В. D as Pfianzenornament in der griechischen Kunst.<br />

kelcli und zwickelfüllendem Zäpfchen auch den Palmettenfächer, also<br />

sämmtliche an der Blüthe von Fig. 45 zu beobachtenden Einzeitheile<br />

enthält 4 ). ( Egyptischer Kunstweise entspricht ferner das Ineinander-<br />

schachteln von Kelchen, das Aiterniren von abwärts und aufwärts ge-<br />

rollten Voluten, wobei zu oberst die bekrönende Blume 5 ). Auch ein-<br />

fache dreiblättrige Lotusprofile sind nicht selten, z. B. neben Voluten-<br />

kelchen zu Zwickelfüllungen verwendet an einem goldenen Diadem 6 ).<br />

Volutenkelchformen mit blosser Zwickelfüllung oder bekrönendem Pal-<br />

mettenfächer in strengerer Ausführung als in der flüchtigen Vasen-<br />

malerei treffen wir an Schmucksachen 7 ). Gleichfalls an Goldschmiede-<br />

sachen finden wir das Dreiblatt mit mehr oder minder volutenartig ge-<br />

krümmten Kelchblättern unter Beigabe von Eigentümlichkeiten in der<br />

Detailzeichnung, die auf die Absicht naturalistischer Behandlung schliessen<br />

lassen 8 ), worauf weiter unten in anderem Zusammenhange zurückzu-<br />

kommen sein wird. Endlich ist noch ein mit Voluten ausgestattetes<br />

vegetabilisches Motiv (Fig. 49) zu erwähnen, das zwar grössere Aehn-<br />

lichkeit mit einem Blatte als mit einer Blüthenform zeigt, aber der<br />

stark betonten Voluten halber dennoch als stilisirte Blüthe aufzu-<br />

fassen sein dürfte, an welcher das zu Grunde liegende Dreiblatt<br />

durch Zusammenziehung des mittleren, krönenden Blättchens mit dem<br />

Kelche zu einem einheitlichen ungegliederten Ganzen umgebildet er-<br />

scheint.<br />

Bisher haben wir es mit den Blüthen in Seiten- oder halber Voll-<br />

ansicht zu thun gehabt, welche Projektionen an den mykenischen Nach-<br />

bildungen der egyptischen Lotusprofil- und Lotuspalmetten-Vorbilder<br />

nicht streng geschieden werden können. Auch die Blüthe in Voll-<br />

ansicht oder die Rosette, hat vielfach Verwendung gefunden, so z. B.<br />

am Alabasterfries zu Tiryns, an Wandmalereien ebendaselbst, beider-<br />

seits einfach neben einander gereiht in fast <strong>geometrische</strong>m Charakter,<br />

dagegen auf einer bemalten Väse aus dem e. mykenischen Grabe 9 ) in<br />

Begleitung eines Zweiges, also in mehr naturalistischer Art.<br />

4 ) Volutenkelch und Palmettenfächer ohne vermittelndes Zäpfchen, z. B.<br />

Schliemann, Mvkenä Fig. 87.<br />

5 ) Schliemann, Mykenä Fig. 86, ganz im Schema des phönikischen Palmettenbaumes<br />

gehalten. Eine Auswahl bei Goodyear auf Taf. LÏV.<br />

6 ) Schliemann, Mykenä Fig. 281.<br />

7 ) Schliemann, Mykenä Fig. 162, 163, 278, 303.<br />

s ) Schliemann, Mykenä Fig. 264—266.<br />

я ) Myken. Thongefässe XI. 54.<br />

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