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Der geometrische Stil.

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1. My kenisches. 113<br />

ornament von orientalischem Ursprung, aber in hellenischer Ausge-<br />

staltung und Vollendung — ist für alle folgenden <strong>Stil</strong>e, bis auf den<br />

heutigen Tag, das Um und Auf aller idealen Pflanzenornamentik ge-<br />

blieben. Wie dasselbe zu Stande gekommen ist, soll im Nachstehenden<br />

wenigstens zu entwerfen versucht werden.<br />

Die ersten Anfänge einer national-griechischen Kunst sind mit den<br />

heutigen Mitteln noch ebenso wenig bestimmt zu fixiren, als die An-<br />

fänge des griechisches Volkes, als einer ethnographischen Einheit. Die<br />

allerältesten Kunstdenkmäler, die hierfür in Betracht kommen können,<br />

lassen sich heutzutage nur in sofern als griechische bezeichnen, als der<br />

Boden auf dem sie gefunden worden sind, in der hellen historischen<br />

Zeit von Griechen bewohnt gewesen ist. Es sind dies die aus den<br />

ältesten Schichten von Hissarlik und Cypern stammenden Funde:<br />

meist keramische Objekte mit rein <strong>geometrische</strong>r Verzierung. Mit<br />

Rücksicht auf das vollständige Fehlen einer Pflanzenornamentik an<br />

diesen ältesten Funden 1 ), erscheint ein näheres Eingehen darauf für<br />

unseren Zweck überflüssig. Eine unzweifelhafte Pflanzenornamentik<br />

findet sich dagegen in der sogen, mykenischen Kunst und diese werden<br />

wir daher zum Ausgangspunkte unserer Betrachtung machen müssen.<br />

1. Mykenisches.<br />

Die Entstehung der Ranke.<br />

Die älteste Kunst, an deren auf dem Boden des späteren Hellas<br />

ausgegrabenen Denkmälern uns ein unzweifelhaftes Pflanzenornament<br />

entgegentritt, ist die sogen, mykenische Kunst. Hinsichtlich der Frage,<br />

welchem Volke die Pfleger und Träger dieser Kunst angehört haben<br />

mochten, gehen die Meinungen heute noch weit auseinander. Die<br />

Einen rath en auf einen echt hellenischen Stamm, die Anderen auf<br />

die Karer, die Dritten auf Grund der weiten Verbreitung der Fund-<br />

stätten der hierher gehörigen Denkmäler auf ein Mischvolk, das die<br />

Inseln und die umliegenden Festlandküsten bewohnt hätte, wie es<br />

übrigens auch der Zusammensetzung des späteren hellenischen Volks-<br />

begriffs entspricht. Angesichts solchen Zwiespalts der Meinungen<br />

') Goodyear allerdings (S. 381) will das Vorbild der ältesten kyprischen,<br />

d. i. der gravirten Dreieck- und Ziekzackornamentik, gleichfalls in den egyptischen<br />

Lotusblüthen-Reihen erblicken: eine allzugewagte Behauptung, die sich<br />

bloss unter Berücksichtigung von Goodyear's radikaler Theorie von einer einzigen<br />

Quelle für alle späteren Kunstformen verstehen lässt.<br />

http://rcin.org.pl

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