13.01.2013 Aufrufe

Der geometrische Stil.

Der geometrische Stil.

Der geometrische Stil.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1(50<br />

В. Das Pfianzenornament in der griechischen Kunst.<br />

B. Das Pflanzenornament In der griechischen Kunst.<br />

Wir haben die Entstehung und Entwicklung der Pflanzenornamen-<br />

tik bei den altorientalischen Kulturvölkern verfolgt bis zu dem späten<br />

Momente herab, da der bewegliche hellenische Geist seine zunächst<br />

friedliche Eroberung des Ostens bereits begonnen hatte. Wie auf allen<br />

übrigen Gebieten des Kunstschaffens sehen wir auch auf demjenigen<br />

der Ornamentik die griechische Kunst spätestens in hellenistischer Zeit<br />

den Orjent in Besitz nehmen. Zweifellos war die abendländische Deko-<br />

rationsweise bereits lange vor den Perserkriegen sowohl in ihren.Grund-<br />

principien als in ihren Einzelmotiven gegenüber der orientalischen die<br />

vollkommenere, stärkere geworden. Das Ziel, das schon der altorientali-<br />

schen Ornamentik im Allgemeinen vorgeschwebt hatte und dem sich die<br />

im Laufe der Geschichte einander ablösenden Kulturvölker des Alten<br />

Orients, zwar mit stufenweisem Fortschritt, aber schliesslich doch nur in<br />

unvollkommener Weise genähert haben, — dieses Ziel wurde zuerst und<br />

allein von den Griechen erreicht: nämlich jene harmonische, dem inneren<br />

Wesen eines jeden Kunstwerks und seinen äusseren Entstehungs- und<br />

Zweckbedingungen entsprechende Ausstattung mit Verzierungsformen,<br />

jene „tektonische" Scheidung zwischen stofflichem Grund und schmücken-<br />

dem Ornament, zwischen statisch Wirksamem und Indifferentem, zwi-<br />

schen Rahmen und Füllung, welche allmälig bewusst durchgeführte<br />

Scheidung die gesammte Kunstentwicklung der Mittelmeervölker (ein-<br />

schliesslich Nordasiens bis jenseits des Iran, das ja gleichfalls allezeit<br />

nach dem Mittelmeere und i^Uttuch dem Osten Asiens gravitirte) von<br />

derjenigen in der grossen o^^^Pschen Kulturwelt anscheinend grund-<br />

sätzlich unterscheidet. ^Ęr<br />

Die schönste und bedeutungsvollste Errungenschaft der<br />

hellenischen Ornamentik, nach der schon die altorientalische<br />

Kunst gestrebt hatte, ist die rhythmisch bewegte Pflanzen-<br />

ranke; in ihr gipfelt das Verdienst der Griechen um die Entwicklung<br />

des Pflanzenornaments. Die vegetabilischen Einzelformen, wie sie uns<br />

etwa in der griechischen Kunst nach Beendigung der Perserkriege aus-<br />

gebildet entgegentreten, erscheinen dagegen durchwegs über jeden<br />

Zweifel hinaus von den früheren, den altorientalischen <strong>Stil</strong>en, über-<br />

nommen und wurden von den Griechen lediglich unter Absicht auf<br />

Erreichung vollkommenster formaler Schönheit ausgestattet. Beides —<br />

sowohl die echt hellenische Ranke als das stilisirte vegetabilische Einzel-<br />

http://rcin.org.pl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!