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Der geometrische Stil.

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2. Mesopotamisches. 97<br />

liebt, allerdings unter Vermittlung eines balusterartigen Zwischengliedes<br />

(Fig. 37) 58 ).<br />

Die blosse Scheibe mit dreispaltiger Krone, also die reine meso-<br />

potamische Form, ist bisher in der egyptischen Kunst bloss einmal<br />

nachgewiesen, nämlich von Goodyear 59 ) an einer Nilgctt-Statue im<br />

British Museum. Das Motiv findet sich daselbst alternirend gereiht mit<br />

unzweifelhaften Lotusblüthen und Knospen, und Goodyear hat auch<br />

keinen Augenblick gezögert, dieses Beispiel als genügenden Beweis für<br />

den egyptischen Ursprung des Granatapfel-Motivs anzusehen, indem er<br />

es einfach als Samenkapsel des echten Lotus erklärt. Mit Rücksicht<br />

auf die bisherige Vereinzelung dieser Erscheinung in der egyptischen,<br />

gegenüber dem häufigen Vorkommen in der assyrischen Kunst, möchte<br />

ich mit der bedingungslosen Zustimmung zu Goodyear's Ansicht<br />

wenigstens so lange zögern, bis über das<br />

Alter der betreffenden Statue genügende Auf-<br />

klärung vorliegt. Dass ein ursächlicher Zu-<br />

sammenhang des mesopotamischen Granat-<br />

apfels mit gewissen Erscheinungen in der<br />

egyptischen Kunst auch mir nicht bloss nicht<br />

ausgeschlossen, sondern sogar wahrscheinlich<br />

dünkt, habe ich schon unter Hinweis auf<br />

Fig. 37 ausgesprochen. rig. 37.<br />

<strong>Der</strong> auf Rundbogen gestellte Granatapfel Egyptians Bekrönungs-Muster.<br />

findet später Verwendung namentlich an den<br />

sogen, kyrenischen Vasen, was ich an dieser Stelle nur deshalb vor-<br />

zeitig berühre, weil die Rundbogen an jenen Vasen in der Regel in<br />

zwei einander überschneidenden Reihen angeordnet sind. Auch das<br />

Motiv der einander überschneidenden Bogenlinien scheint nämlich bereits in<br />

der assyrischen Kunst geübt worden zu sein, wie ein Fragment bei<br />

Layard I. 84, Nr. 13 beweist. Wir hätten darin ein neuerliches Zeug-<br />

niss für das Bestreben der assyrischen Künstler zu erblicken, in ihr<br />

Pflanzenornament vermehrten Schwung und Bewegung zu bringen.<br />

Das gebräuchlichste ornamentale Motiv der Assyrer ist neben dem<br />

Flechtband die Rosette gewesen. Ihr Aufkommen und ihre Bedeutung<br />

in der altegyptischen Kunst wurde bereits auf S. 52 erörtert. Was die<br />

assyrische Rosette häufig von der altegyptischen unterscheidet, ist die<br />

58 ) Lepsius II. 130, II. 126, III. 21.<br />

59 ) A. a. 0. 181, Fig. 125.<br />

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