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Der geometrische Stil.

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92<br />

A. Altorieiitalisches.<br />

Im Allgemeinen ist nnn von den besprochenen assyrischen Pflan-<br />

zenmotiven gegenüber den egyptischen zu sagen, dass die ersteren<br />

eine unverkennbare Fortbildung in rein ornamentalem Sinne<br />

vorstellen. Es fällt hier noch viel schwerer, die zu Grunde liegenden<br />

Naturformen zu erkennen, als angesichts der egyptischen <strong>Stil</strong>isirung.<br />

Unter denselben Gesichtspunkt fällt auch die farbige Musterung in<br />

querlaufendem Zickzack, das Zusammenbringen von Motiven, die in<br />

der egyptischen Kunst streng geschieden waren (aufwärts gerollter<br />

Volutenkelch und gewöhnlicher Palmettenfächer), endlich die eigen-<br />

tümliche Art der Verbindung der einzelnen Motive untereinander, Avas<br />

uns auf die Betrachtung der letzteren überführt.<br />

Die Verbindung der gereihten Pflanzenmotive mittels fortlaufender<br />

Borjenlinien hatte, wie wir gesehen haben, bereits in der Kunst der<br />

Ramessiden in Egypten statt. Waren es dort wirkliche schön ge-<br />

schwungene Rundbogen, so bringen die Flachbogen an der assyrischen<br />

Borde Fig. 33 einen minder günstigen Eindruck hervor. Es wurde<br />

aber kurz vorhin auseinandergesetzt, inwiefern dies dennoch mit egyp-<br />

tischen Vorbildern zusammenhängen könnte. Dagegen bemerken wir<br />

an Fig. 33 gewisse Elemente in die Verbindung eingefügt, die wir an<br />

den egyptischen Vorbildern vermissen, und die sowohl eine Fortbildung<br />

im ornamentalen Sinne, als auch einen fruchtbaren Anknüpfungspunkt<br />

für die nachfolgende Entwicklung darbieten. Die verbindenden, im<br />

Flachbogen geführten Bänder setzen nämlich nicht so wie die egyp-<br />

tischen Rundbogen (Fig. 22) unmittelbar an dem unteren Ende der Pflan-<br />

zenmotive ab, sondern sie erscheinen mit diesen durch ein zusammen-<br />

lassendes Heftel, eine Junktur, verbunden, oberhalb deren überdies bei<br />

der Knospe sich die beiden verbindenden Bänder, sowohl das von links<br />

als das von rechts kommende fortsetzen und volutenförmig überschlagen,<br />

und auf solche Weise für die Knospe denselben Kelch bilden, der an<br />

der Palmette bereits von den egyptischen Vorbildern her vorhanden war.<br />

Aber die Blüthe erscheint allein durch, die Junktur mit den Bogen-<br />

bändern verbunden. <strong>Der</strong> Kelch am Ansätze der Knospe und die<br />

Junkturen bezeichnen somit Zusätze, die wir auf Rechnung einer bewusst<br />

dekorativen Fortbildung seitens der Mesopotamier setzen dürfen 53 ).<br />

Was besonders dazu veranlasst hat das Abhängigkeitsverhältniss<br />

") Wenngleich auch hiefür schüchterne Anfänge bereits in der egyptischen<br />

Kunst nachzuweisen sind: für die Junkturen z. B. bei Prisse d'A.,<br />

couronnements et frises fleuronnées 8, frises fieuronnées 4; für Lotusknospen<br />

mit Vblutenkelchen Lepsius III 62.<br />

http://rcin.org.pl

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