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Jakobs Kampf mit dem

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der Verehelichung der Eltern Delacroix - 1778 - und der Geburt von Eugène - 1798.<br />

4. Auch die Altersangabe für den Vater Isaak entspricht jener für Vater Charles,<br />

wie schon in Punkt 1) enthalten: Charles wurde 1741 geboren, er war also bei der<br />

Geburt von Eugène 57 Jahre alt.<br />

5. Das Flehen Isaaks um die Schwangerschaft seines Weibes kann ebenfalls in Pa-<br />

rallele zu Delacroix‘s Geschichte gesetzt werden. Man kann sich leicht vorstel-<br />

len, wie sehr Charles D., nach<strong>dem</strong> er sich endlich einer damals gefährlichen Ope-<br />

ration, die sich unter dramatischen Umständen vollzog, unterzogen hatte, der<br />

Schwangerschaft seiner Ehefrau entgegenfieberte, da<strong>mit</strong> seine Ehre auf <strong>dem</strong> Parkett<br />

der Pariser „High Society“ wiederhergestellt war.<br />

6. Daß Rebekka dann Zwillinge gebar, scheint zunächst im schärfsten Widerspruch<br />

zu Eugènes Existenz als einzelnem Nachzügler zu stehen. Betrachtet man jedoch die<br />

Verhältnisse auf einer strukturell allgemeineren Ebene unter <strong>dem</strong> Gesichtspunkt<br />

des unter Geschwistern zentralen Problems der Abgrenzung untereinander im Hin-<br />

blick auf Status und Einzigartigkeit, dann werfen Zwillings—Existenzen ähnliche<br />

Folgeprobleme auf wie große Altersabstände zwischen einem Nachzügler und älteren<br />

Geschwistern. Bei ersteren, insbesondere bei eineiigen, sich stark ähnelnden<br />

Zwillingen, ist die Abgrenzung deshalb besonders prekär, weil dafür wenig An-<br />

schauliches vorliegt, aber sie dennoch, z.B. im Hinblick auf Erbfolgefrage und im<br />

Hinblick auf Koalitionen <strong>mit</strong> den beiden Eltern immer wieder durchgeführt werden<br />

muß.<br />

Aus empirischen Untersuchungen ist bekannt, daß deshalb Zwillings-Geschwister<br />

sehr häufig zugleich einerseits eine überdeutliche Differenzierung wie eine Ar-<br />

beitsteilung von zu übernehmenden Funktionen unter sich einführen, die zuweilen<br />

so weit geht, daß der eine, meist der später Geborene, gegenüber <strong>dem</strong> Erstgebore-<br />

nen sekundär deutlich retardiert ist, und andererseits

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