Referat Lautsprecher Teil 3 - Frequenzweiche ... - Eventtechniker.de

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Referat Lautsprecher Teil 3 - Frequenzweiche Wie bereits erwähnt und bekannt, ist jeder Lautsprecher nur für einen bestimmten Frequenzbereich geeignet, und nur in diesem ganz bestimmten und relativ gut abgegrenzten Bereich kann das System optimal arbeiten. Diesen Vorgang der Trennung übernimmt die Frequenzweiche! Das Ausgangssignal des Mischpultes enthält den gesamten Frequenzbereich und daher ist es notwendig diesen Frequenzbereich in die Teilbereiche aufzuteilen um sie den entsprechenden Lautsprechern zuzuführen, wir erinnern uns: Bass – 20 Hz – 200 Hz Mitten – 200 Hz – 2000 Hz Hochton 2000 Hz – 20 kHz

<strong>Referat</strong> <strong>Lautsprecher</strong> <strong>Teil</strong> 3 - <strong>Frequenzweiche</strong><br />

Wie bereits erwähnt und bekannt, ist je<strong>de</strong>r <strong>Lautsprecher</strong> nur für einen bestimmten<br />

Frequenzbereich geeignet, und nur in diesem ganz bestimmten und relativ gut abgegrenzten<br />

Bereich kann das System optimal arbeiten.<br />

Diesen Vorgang <strong>de</strong>r Trennung übernimmt die <strong>Frequenzweiche</strong>!<br />

Das Ausgangssignal <strong>de</strong>s Mischpultes enthält <strong>de</strong>n gesamten Frequenzbereich und daher ist es<br />

notwendig diesen Frequenzbereich in die <strong>Teil</strong>bereiche aufzuteilen um sie <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Lautsprecher</strong>n zuzuführen, wir erinnern uns:<br />

Bass – 20 Hz – 200 Hz<br />

Mitten – 200 Hz – 2000 Hz<br />

Hochton 2000 Hz – 20 kHz


Niedrige Frequenz (Bass) Mittlere Frequenz Hohe Frequenz (Hochton)<br />

<strong>Frequenzweiche</strong>n dienen also zum Aufteilen eines Fullrange-Signals in die einzelnen Wege.<br />

Die von <strong>de</strong>r Weiche isolierten Signale wer<strong>de</strong>n dann über <strong>de</strong>n jeweils geeigneten <strong>Lautsprecher</strong><br />

parallel zueinan<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Raum abgestrahlt.<br />

Erst in <strong>de</strong>r Luft fügen sich die aufgeteilten Komponenten wie<strong>de</strong>r zum harmonischen<br />

Klangbild zusammen.<br />

Die wesentlichen Merkmale einer <strong>Frequenzweiche</strong> sind die Trennfrequenz und die<br />

Flankensteilheit.<br />

Die Trennfrequenz<br />

... ist die Frequenz, bei <strong>de</strong>r die <strong>Teil</strong>ung <strong>de</strong>s gesamten Frequenzspektrums in die<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Einzelbereiche erfolgt. Die Trennung erfolgt freilich nicht abrupt, son<strong>de</strong>rn bei<br />

<strong>de</strong>r Trennfrequenz, nimmt <strong>de</strong>r Pegel, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>m <strong>Lautsprecher</strong> zugeführt wird,<br />

langsam ab bzw. zu. Wie stark <strong>de</strong>r Pegelfall ist, das bestimmt die Flankensteilheit.<br />

Die Flankensteilheit<br />

... bestimmt nun also wie stark die Abschwächung bzw. die Zunahme <strong>de</strong>s Pegels bei <strong>de</strong>r<br />

Trennfrequenz ist.<br />

Die Angabe <strong>de</strong>r Flankensteilheit erfolgt in > dB pro Oktave<<br />

Das be<strong>de</strong>utet Pegelabfall in dB bei einer Oktave Abstand.<br />

Eine Oktave ist eine Betrachtung, sie bezieht sich auf die Verhältnisse <strong>de</strong>r Frequenzen<br />

zueinan<strong>de</strong>r, nicht auf absolute Größen. Das be<strong>de</strong>utet 880 Hertz und 440 Hertz klingen als<br />

Oktave, genauso klingen 512 Hertz und 256 Hertz zusammen als Oktave.<br />

<strong>Frequenzweiche</strong>n gibt es mit 6,12,18 und 24 dB pro Oktave.<br />

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Hochpaß, Tiefpaß und Bandpaß?<br />

Der am einfachste zu realisieren<strong>de</strong> Tiefpaß besitzt eine Flankensteilheit von 6 dB/Oktave.<br />

Diesen bezeichnet man als Tiefpaß erster Ordnung. 6 dB/Oktave besagen, das <strong>de</strong>r Signalpegel<br />

bei <strong>de</strong>r ersten Oktave oberhalb <strong>de</strong>r Grenzfrequenz gegenüber <strong>de</strong>m Durchlassbereich gedämpft<br />

ist. Dies entspricht aber gera<strong>de</strong> mal einer Halbierung <strong>de</strong>r Signalspannung, so das von einer<br />

effektiven Abtrennung <strong>de</strong>r hohen Frequenzen keine Re<strong>de</strong> sein kann.<br />

Schon etwas besser sieht die Sache bei 12dB/Oktave,<br />

bei einem Tiefpaß zweiter Ordnung aus.<br />

Bezogen auf eine Grenzfrequenz von beispielsweise 3 kHz ist <strong>de</strong>r Signalpegel bei 6 kHz nun<br />

um 12 dB gedämpft, was einer Reduktion <strong>de</strong>r Signalspannung um <strong>de</strong>n Faktor 4 entspricht.<br />

Die nächste Oktave liegt bei 12 kHz, hier sind weitere 12 dB Signalpegel geschluckt und die<br />

Dämpfung beträgt schon 24 dB. Für die Signalspannung be<strong>de</strong>utet dies eine Reduktion um <strong>de</strong>n<br />

Faktor 16. 18 dB/Oktave be<strong>de</strong>uten dritter und 24 dB/Oktave sind vierter Ordnung, bei ihnen<br />

ist die Flankensteilheit und die Bedämpfung oberhalb <strong>de</strong>r Grenzfrequenzen noch sehr viel<br />

effektiver, allerdings <strong>de</strong>r bauliche Aufwand auch sehr viel höher.<br />

Damit ein <strong>Lautsprecher</strong> so wenig wie möglich aus an<strong>de</strong>ren Frequenzbereichen übernimmt, ist<br />

eine hohe Flankensteilheit wünschenswert. <strong>Frequenzweiche</strong>n mit nur 6 dB Flankensteilheit<br />

pro Oktave sind <strong>de</strong>shalb völlig unzureichend, sie verursachen zu starke Überschneidungen<br />

von Hoch und Tieftonbereich, Der Hochtöner erhält dann zu viele Frequenzen vom Tieftöner<br />

und umgekehrt, während das, <strong>de</strong>m Baß nichts ausmacht, gerät <strong>de</strong>r geringer belastbare<br />

Hochtöner in Gefahr, leistungsmäßig zu starke Bassanteile fließen über seine Schwingspule.<br />

Die gängigen <strong>Frequenzweiche</strong>n wer<strong>de</strong>n daher mit 12 o<strong>de</strong>r 18 dB pro Oktave angeboten.<br />

Allerdings sind passive <strong>Frequenzweiche</strong>n mit hoher Flankensteilheit auch kostspieliger, weil<br />

hier <strong>de</strong>r technische Aufwand höher ist. Mit <strong>de</strong>n aktiven <strong>Frequenzweiche</strong>n lassen sich<br />

wesentlich einfacher Flankensteilheiten von 12, 18 o<strong>de</strong>r 24 dB pro Oktave erreichen.<br />

Phasenprobleme durch Verschiebung, die bei <strong>de</strong>r Trennung <strong>de</strong>r Bereiche mit<br />

<strong>Frequenzweiche</strong>n auftreten können wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n aktiven Weichen durch beson<strong>de</strong>re<br />

Filterschaltungen (Butterworth, Bessel, Linkwitz-Riley) gelöst.<br />

Vergleichsdiagramm von 12 dB/Oktave und 24 dB/Oktave Flankensteilheit.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Filter Butterworth und Bessel halten bei <strong>de</strong>r Trennfrequenz die Leistung konstant,<br />

wodurch bei gleichphasiger Überlagerung eine leichte Anhebung (Boost) hörbar wird. Diese<br />

eignen sich hervorragend für große Hallen in <strong>de</strong>nen bei vielen Zuhörern zu <strong>de</strong>r direkten<br />

Beschallung ein hoher Reflexionsanteil (Far-Field-Application) hinzu kommt.<br />

- 3 -


Der Linkwitz-Riley Filter überkreuzt sich hingegen bei <strong>de</strong>r –6 dB Pegeldämpfung und hält<br />

<strong>de</strong>n Spannungspegel konstant, dies lässt eine ausgeglichenere Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>s<br />

Übergangsbereichs zu, was ihn wie<strong>de</strong>rum für kleiner Räume empfiehlt, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Zuhörer<br />

direkt von <strong>de</strong>n <strong>Lautsprecher</strong>n (Near-Field-Application) versorgt wird.<br />

Hoch-, Tief- und Bandpaß-Filter<br />

Je<strong>de</strong> <strong>Frequenzweiche</strong>, die <strong>de</strong>n Frequenzbereich für verschie<strong>de</strong>ne <strong>Lautsprecher</strong> aufteilt besteht,<br />

bei 3 Wege-Systemen, aus Hoch-,Tief- und Bandpaß-Filter.<br />

Der Hochpass-Filter verhin<strong>de</strong>rt das <strong>de</strong>m Hochton-<strong>Lautsprecher</strong> zuviel tiefe Frequenzen<br />

zufließen.<br />

Hochpass-Diagramm<br />

Der Tiefpass-Filter hält die hohen Frequenzen vom Bass-<strong>Lautsprecher</strong> fern.<br />

Tiefpass-Diagramm<br />

In einer 3-Wege-Box beschnei<strong>de</strong>t ein Bandpass-Filter <strong>de</strong>n Mitteltonbereich zu <strong>de</strong>n hohen und<br />

tiefen Frequenzen hin.<br />

- 4 -


Bandpass-Diagramm<br />

Genau genommen müsste man die Grafiken um 90° nach links drehen !<br />

Der Bandpaß ist also eine Kombination aus hintereinan<strong>de</strong>r geschaltetem Hoch und Tiefpaß.<br />

Ein elektronischer Schaltkreis welcher nur Signale eines bestimmten Frequenzban<strong>de</strong>s<br />

(Frequenzbereiches) passieren lässt. Bei diesem sogenannten Bandbreiten-Filter wer<strong>de</strong>n die<br />

Frequenzen unterhalb und oberhalb <strong>de</strong>s Frequenzban<strong>de</strong>s unterdrückt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Trennung mit Hoch- und Tiefpass-Filter ist es wichtig das sich die bei<strong>de</strong>n Flanken bei<br />

exakt –3 dB überschnei<strong>de</strong>n, nur dann ist ein sauberer Übergang von <strong>de</strong>m einen zum an<strong>de</strong>ren<br />

<strong>Lautsprecher</strong>system gewährleistet.<br />

Auch nimmt man stets Filter mit gleicher Charakteristik und gleicher Flankensteilheit.<br />

Ziel ist es, das die Trennung im Klangbild nicht auffällt.<br />

Exakt bei <strong>de</strong>r Trennfrequenz sollen sich die Dämpfungsflanken überkreuzen, so das <strong>de</strong>r<br />

höhere Töner quasi dort weitermacht, wo <strong>de</strong>r tiefere Töner aufhört.<br />

Wird <strong>de</strong>r –3 dB Punkt über o<strong>de</strong>r unterschritten, kommt es zu Einbrüchen o<strong>de</strong>r Anhebungen<br />

im Frequenzverlauf. Der –3 dB Punkt stellt sicher, dass beim Übergang bei<strong>de</strong> Systeme nur<br />

noch <strong>de</strong>n halben Signalpegel erhalten. Die Addition <strong>de</strong>r Pegel ergibt bei <strong>de</strong>r<br />

Übergangsfrequenz einen nahtlosen und linearen Frequenzverlauf.<br />

Für <strong>de</strong>n Hoch- und Tiefpaß gelten also analog die gleichen Zusammenhänge, lediglich die<br />

Durchlass- und Dämpfungsbereiche sind gegenseitig vertauscht.<br />

Bei<strong>de</strong> Filter lassen sich in passiver und aktiver Bauweise realisieren, so das man<br />

<strong>de</strong>mentsprechend auch zwischen passiven und aktiven Weichen unterschei<strong>de</strong>t.<br />

Passive <strong>Frequenzweiche</strong>n<br />

... sind zwischen <strong>de</strong>r Endstufe und <strong>de</strong>n <strong>Lautsprecher</strong>n geschaltet.<br />

Sie sind die einfache Variante <strong>de</strong>r Frequenzaufteilung. Eine aus Spulen, Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n und<br />

Kon<strong>de</strong>nsatoren bestehen<strong>de</strong> Weiche, <strong>de</strong>r technische Aufwand ist recht gering, sie wird einfach<br />

mit in die Box eingebaut, ein Vorteil gegenüber <strong>de</strong>n aktiven <strong>Frequenzweiche</strong>n.<br />

Sie erhalten das Gesamtsignal mit <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Endstufe erzeugten Leistung, können allerdings<br />

nur bestimmte Spannungen vertragen ohne beschädigt o<strong>de</strong>r zerstört zu wer<strong>de</strong>n.<br />

- 5 -


Es gilt also darauf zu achten, das die vom Hersteller angegebene Höchstbelastung nicht<br />

überschritten wird.<br />

Die Trennfrequenz liegt bei <strong>de</strong>n passiven fest und muss bei <strong>de</strong>r Anschaffung entsprechend<br />

<strong>de</strong>m Anwendungsbereich ausgewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es gibt passive Mo<strong>de</strong>lle mit Trennfrequenzen für alle gängigen Einsatzbereiche. Die<br />

Flankensteilheit <strong>de</strong>r passiven <strong>Frequenzweiche</strong> beträgt in <strong>de</strong>r Regel 12 dB pro Oktave für <strong>de</strong>n<br />

Mitteltonbereich und 18 dB/Oktave für <strong>de</strong>n Hochtonbereich.<br />

Höhere Flankensteilheiten wären konstruktionsbedingt zu aufwendig und sehr kostspielig,<br />

außer<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong>n sie zusätzliche Phasenprobleme verursachen.<br />

Bei allen <strong>Frequenzweiche</strong>n ist das phasenrichtige Anschließen <strong>de</strong>r <strong>Lautsprecher</strong>pole sehr<br />

wichtig, damit keine Phasenverschiebungen auftreten.<br />

Das Signal gelangt vom Mischpultausgang an <strong>de</strong>n (Input) Eingang <strong>de</strong>r <strong>Frequenzweiche</strong>.<br />

Ist die Weiche mit getrenntem Hoch- und Tiefpass-Filter aufgebaut, wird das Signal bei<strong>de</strong>n<br />

Filtereingängen zugeführt.<br />

Die <strong>Lautsprecher</strong> sind an bei<strong>de</strong> Ausgänge (High out/Low out) angeschlossen: <strong>de</strong>r<br />

Basslautsprecher an <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>s Tiefpass-Filters, und <strong>de</strong>r Hochtonlautsprecher an <strong>de</strong>n<br />

Ausgang <strong>de</strong>s Hochpass-Filters.<br />

Bei getrennten Hoch- und Tief-Pass-Filtern im 3 Weg-System wird das Gesamtsignal geteilt<br />

und an Hoch und Tiefpaß gemeinsam angeschlossen. Bei<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>n dann zusammen <strong>de</strong>n<br />

Bandpaß für <strong>de</strong>n Mitteltöner, <strong>de</strong>r am Tief-Pas Filterausgang angeschlossen ist.<br />

Der Hochtöner wird mit <strong>de</strong>m Ausgang <strong>de</strong>s noch freien Hochpass-Filters verbun<strong>de</strong>n.<br />

Der Vorteil liegt darin, das komplette <strong>Frequenzweiche</strong>n selten die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Impedanzeigenschaften enthalten die eine spezielle <strong>Lautsprecher</strong>kombination benötigt.<br />

Die passiven <strong>Frequenzweiche</strong>n haben meistens keine Regelmöglichkeit, lediglich bei einigen<br />

Mo<strong>de</strong>llen ist eine Pegelanpassung mit einem Regler möglich.<br />

Auch sonst sind die Nachteile eher überwiegend.<br />

Da die Aufteilung <strong>de</strong>r Frequenzen erst nach <strong>de</strong>m LS-Ausgang erfolgt, fließt über die Weiche<br />

die gesamte Ausgangsleistung, das erfor<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>mentsprechen<strong>de</strong> Dimensionen <strong>de</strong>r<br />

Filterbauteile.<br />

Die Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> und Spulen erwärmen sich, was eine Verlustleistung nach sich zieht, die von<br />

<strong>de</strong>r Endstufe zusätzlich aufgebracht wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Darüber hinaus verän<strong>de</strong>rn sich durch Erwärmung die Wi<strong>de</strong>rstandswerte <strong>de</strong>r Bauelemente,<br />

temperaturabhängige Trennfrequenzen sind die Folge.<br />

Während <strong>de</strong>s Betriebes kommt es zwischen <strong>de</strong>n Schwingspulen <strong>de</strong>r <strong>Lautsprecher</strong> und <strong>de</strong>n<br />

Spulen und Kon<strong>de</strong>nsatoren <strong>de</strong>r Weiche zu frequenzabhängigen Wechselwirkungen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Dimensionierung <strong>de</strong>r Weiche muss man also auch an die elektrischen Eigenschaften<br />

<strong>de</strong>r <strong>Lautsprecher</strong> <strong>de</strong>nken, da diese sich mit auf die Trennfrequenzen <strong>de</strong>r Filter auswirken.<br />

- 6 -<br />

Der jeweilige Hersteller passt seine verwen<strong>de</strong>ten Weichen und die <strong>Lautsprecher</strong> <strong>de</strong>shalb so<br />

weit wie möglich einan<strong>de</strong>r an. Um gravieren<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Abstimmung aus <strong>de</strong>m<br />

Weg zugehen, sollte man bei einem Austausch tunlichst vermei<strong>de</strong>n etwas an<strong>de</strong>res einzubauen,<br />

als <strong>de</strong>n zuvor verwen<strong>de</strong>ten <strong>Lautsprecher</strong>typ.<br />

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Flankensteilheit bei <strong>de</strong>n Übergangsfrequenzen, sie ist oft<br />

nicht ausreichend.<br />

Wie bekannt, ist als Minimum ein Wert von 12 dB/Oktave anzusetzen.


Für eine Dreiweg-Weiche mit einem zusätzlichen Bandpassfilter für <strong>de</strong>n Mittenbereich<br />

be<strong>de</strong>utet dies schon einen recht beträchtlichen Bauteileaufwand <strong>de</strong>r die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Verluste nach sich zieht. Somit wird ersichtlich dass mit passiven Weichen keine sehr präzise<br />

Filterung zu erreichen ist., zu viele negative Einflüsse verhin<strong>de</strong>rn eine genaue Justage <strong>de</strong>r<br />

Trennfrequenzen.<br />

Schutzschaltungen<br />

- 7 -<br />

Da die Hochtöner nur einige wenige Watt Leistung vertragen, welche bei einer Rückkopplung<br />

o<strong>de</strong>r einem obertonreichen Keyboardsound sehr schnell erreicht und überschritten sein<br />

können, bieten manche Passivweichen Schutzschaltungen an um die empfindlichen<br />

Schwingspulen <strong>de</strong>r Hochtöner zu beschützen.<br />

Die einfachste aller Möglichkeiten besteht darin, <strong>de</strong>m Hochtöner eine 24 V-Soffitte, also ein<br />

Glühbirnchen (aus <strong>de</strong>m LKW-Zubehör) vorzuschalten. Der Wi<strong>de</strong>rstand einer solchen<br />

Glühbirne ist stark temperaturabhängig. Fließt plötzlich zuviel Leistung auf <strong>de</strong>n Hochtöner,<br />

erwärmt sich <strong>de</strong>r Wolframdraht <strong>de</strong>r Glühbirne und somit erhöht sich <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand,<br />

das nennt man einen positiven Temperaturkoeffizienten, dadurch verringert sich <strong>de</strong>r<br />

Stromfluss und es vermin<strong>de</strong>rt sich die Leistung.<br />

Im Extremfall brennt die Birne durch und trennt <strong>de</strong>n Hochtöner völlig ab.<br />

Allerdings bietet dieses pfiffig anmuten<strong>de</strong> System keine völlige Sicherheit.<br />

Da die Wi<strong>de</strong>rstandsän<strong>de</strong>rung erst mit einer gewissen Trägheit zum tragen kommt, kann allein<br />

diese vermeintlich unwesentliche Verzögerung dazu führen, das trotz<strong>de</strong>m nur noch das<br />

Ableben <strong>de</strong>s Hochtöners festzustellen ist.<br />

Auch unterliegen Glühbirnchen zum <strong>Teil</strong> erheblichen Fertigungstoleranzen.<br />

Und da eine Glühbirne ein ohmscher Wi<strong>de</strong>rstand ist, die aber auch eine Wicklung enthält, was<br />

wie<strong>de</strong>rum Induktivität nach sich zieht, könnte eine Austauschbirne, die nicht exakt die<br />

gleichen Werte hat, die Trennfrequenz <strong>de</strong>r Weiche verän<strong>de</strong>rn. Damit könnte man aber noch<br />

leben, schlimmer ist es, wenn die Toleranz <strong>de</strong>r Birne zu groß ist, das könnte dazu führen, das<br />

die Hochtöner vor <strong>de</strong>r Birne <strong>de</strong>n Dienst quittieren, sich die Verhältnisse also umkehren.<br />

Dann hat man nur noch ein leuchten<strong>de</strong>s Boxengehäuse. ☺<br />

Mit Hilfe eines Relais kann man hingegen kurzzeitig Lastwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> vorschalten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Hochtöner ganz abschalten, wenn Überlast ansteht. Eine elektronische Überlastkennung<br />

wür<strong>de</strong> bei Bedarf aktiviert und somit reagieren. Es muss allerdings eine separate<br />

Betriebsspannung vorhan<strong>de</strong>n sein, daher haben Hersteller einen Weg gefun<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />

Signalspannung <strong>de</strong>r <strong>Lautsprecher</strong> die passen<strong>de</strong> Betriebsspannung zu gewinnen, diese<br />

Schaltungen arbeiten absolut wartungsfrei.<br />

Aktive <strong>Frequenzweiche</strong>n<br />

..... wer<strong>de</strong>n im Gegensatz zu <strong>de</strong>n passiven Weichen, die in <strong>de</strong>r Box integriert<br />

zwischen Endstufe und <strong>Lautsprecher</strong> geschaltet sind,


als externes Modul zwischen Mischpult und Endstufe geschaltet.<br />

Das hat <strong>de</strong>n Vorteil das sie nur die relativ schwachen Signalströme aus <strong>de</strong>m Mischpult<br />

verarbeiten müssen. Eine Signalanpassung ist dadurch wesentlich unproblematischer, was<br />

z.B. die Angabe von Belastbarkeit und Impedanz überflüssig macht.<br />

Aufbau:<br />

Aktive Weichen benutzen im Prinzip die gleichen Filterstrukturen wie passive Weichen, es<br />

wer<strong>de</strong>n nach wie vor Hoch-Tief- und Bandpässe verbaut. Die Filter sind nun aber mit<br />

Verstärkern gekoppelt, wodurch Signalverluste ausgeglichen und die vollständige<br />

Entkopplung von Signalaus- und Eingang gesichert ist. Unerwünschte Wechselwirkungen<br />

zwischen Quelle und Verbraucher sind nun nicht mehr möglich. Es lassen sich die<br />

Trennfrequenzen und Ausgangspegel für je<strong>de</strong>n Weg separat einstellen, eine aktive Weiche<br />

kann also individuell auf das angeschlossene Boxensystem abgestimmt wer<strong>de</strong>n. Durch das<br />

Verän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r einzelnen Ausgangspegel kann schon mal eine grobe Voreinstellung <strong>de</strong>s<br />

Klanges vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Da außer<strong>de</strong>m nur Line-Pegel anliegen, entstehen so gut wie<br />

keine Leistungsverluste und keine Erwärmung <strong>de</strong>r Bauteile. Das ermöglichte eine hohe<br />

Stabilität <strong>de</strong>r Trennfrequenzen da sie nicht durch <strong>de</strong>n positiven Temperaturkoeffizienten<br />

beeinflusst wer<strong>de</strong>n kann ( Bei Erwärmung steigt <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand an) Und zu guter Letzt kann<br />

man das Phasenverhalten aktiver Filter in <strong>de</strong>n Übergangsbereichen elektronisch korrigieren,<br />

was sich positiv auf das Klangbild auswirkt.<br />

Ihre Flankensteilheit liegt von vorneherein in <strong>de</strong>n günstigeren Höhe von 18 dB o<strong>de</strong>r<br />

24 dB/Oktave.<br />

Durch die bereits erwähnten Filterschaltungen Butterworth, Bessel und Linkwitz-Riley<br />

lassen sich diese hohen Flankensteilheiten ohne Phasenverschiebungen realisieren. Die<br />

Trennfrequenzen sind bei <strong>de</strong>n aktiven Weichen in einem bestimmten Bereich frei wählbar.<br />

Bei Mo<strong>de</strong>llen mit Steckplatinen ist dies durch Austausch problemlos möglich. Bei<br />

verschie<strong>de</strong>nen Mo<strong>de</strong>llen lassen sich Trennfrequenzen auch noch einfacher mit Hilfe von<br />

Reglern wählen. Und für je<strong>de</strong>n Bereich sind auch die Pegel regelbar.<br />

Bei aktiven <strong>Frequenzweiche</strong>n muss erst mal für je<strong>de</strong>n Bereich eine eigene Endstufe zur<br />

Verfügung stehen, welche die Verstärkung <strong>de</strong>r Ausgangssignale übernimmt. Bei einigen<br />

Mo<strong>de</strong>llen ist außer <strong>de</strong>r Frequenzteilung auch noch für je<strong>de</strong>n Frequenzbereich <strong>de</strong>r Schutz vor<br />

Übersteuerung und Beschädigung <strong>de</strong>r Endstufen und <strong>Lautsprecher</strong>systeme möglich, dieser<br />

wird durch Kompressoren/Limiter geboten. Wichtig dabei ist, dass die eingebauten<br />

Regelverstärker unhörbar arbeiten. Das ist nicht bei allen angebotenen Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r Fall und<br />

wenn sich nicht alle Parameter (Attackzeit, Threshold und Releasezeit) regeln lassen.<br />

Um Phasendrehungen im Hochtonbereich zu verhin<strong>de</strong>rn, sind viele aktive <strong>Frequenzweiche</strong>n<br />

mit einem Phasenumkehrschalter ausgestattet, <strong>de</strong>r die Phase im Hochtonbereich um 180°<br />

drehen kann. Außer<strong>de</strong>m verfügen viele Mo<strong>de</strong>lle über einen Baßabschwächer (Bass/Low Cut)<br />

<strong>de</strong>r tiefe Frequenzen unter 30 Hz im Störbereich rausfiltert.<br />

Für die Verwendung mit erdfreien symmetrischen Mischpultausgängen und<br />

Endstufeneingängen müssen diese auch in <strong>de</strong>r <strong>Frequenzweiche</strong> vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

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Vorteile <strong>de</strong>r aktiven <strong>Frequenzweiche</strong><br />

1. Die einzelnen <strong>Lautsprecher</strong>systeme bekommen angemessene Leistung geschickt.<br />

2. Die Hochtöner sind geschützt.<br />

3. Der Lautstärkeabgleich <strong>de</strong>r einzelnen Frequenzen ist besser.<br />

4. Bei großen Anlagen sind die Kosten vorteilhafter verteilt.<br />

Da die unterschiedlichen Frequenzen auch jeweils an<strong>de</strong>re Leistungen beanspruchen, kann mit<br />

<strong>de</strong>r aktiven Trennung auch je<strong>de</strong>m Bereich die angemessene Energie zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Immerhin benötigt <strong>de</strong>r Bass die doppelte Leistung gegenüber <strong>de</strong>m Mittenbereich und im<br />

Verhältnis zum Hochtöner sogar viermal soviel.<br />

Somit ist die Leistung besser ausgenutzt, da sie nach Bedarf verteilt wird und die Gefahr das<br />

unzulässige Leistung an die Hochtöner gerät gebannt, was die Gefahr von Übersteuerung,<br />

Beschädigung o<strong>de</strong>r Zerstörung ausschließt.<br />

Man kann über die aktive Weiche auf je<strong>de</strong> Frequenz zugreifen und ohne Einsatz von<br />

Klangregelungen die Lautstärke anzuheben o<strong>de</strong>r absenken, was die Kontrolle vereinfacht.<br />

Der Kostenvorteil bei großen Anlagen liegt in <strong>de</strong>r einmaligen Anschaffung einer aktiven<br />

Weiche, da das gesamte System unabhängig von Anzahl <strong>de</strong>r Endstufen und <strong>Lautsprecher</strong><br />

gesteuert und aufgetrennt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Bei <strong>de</strong>r passiven Trennung sind aufgrund <strong>de</strong>r Belastbarkeit und <strong>de</strong>r Impedanzanpassung auch<br />

mehr <strong>Frequenzweiche</strong>n nötig, was die Kosten natürlich erhöht.<br />

Das nächste <strong>Referat</strong> wird aufgrund schulischer Anfor<strong>de</strong>rung über Effektgeräte sein!<br />

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