Materialien für das Unterrichtsfach Deutsch
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Materiale für das Unterrichtsfach Deutsch im Fachgymnasium Baustein A Kommunikationstheorien und -modelle A4 Sprache, Denken und Wirklichkeit im Kontext eines Aufgabe 3 Seite A80 von 60 humanistischen Menschenbildes Textbezug: Werner Heisenberg: Sprache und Wirklichkeit in der modernen Physik Arbeitsauftrag: Quelle: Ders.: Sprache und Wirklichkeit. Essays. München 1967 1. Bearbeiten Sie den Text und formulieren Sie Heisenbergs zentrale Thesen in eigenen Worten! Beachten Sie bitte - die Grenzen der „natürlichen“ Sprache für die Darstellung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, - die Leistungen einer „mathematischen Kunstsprache“ für die Erläuterung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge, - den Einfluss der Naturwissenschaften auf das Zusammenspiel von Sprache, Denken und Wirklichkeit. 2. Sammeln Sie zur nächsten Stunde naturwissenschaftliche Fach- und Lehrbuchtexte, unterrichtliche Versuchsbeschreibungen, naturwissenschaftliche Facharbeiten etc.! Überprüfen Sie Heisenbergs Thesen anhand Ihrer Materialien und machen Sie sich dazu Notizen! Lehrer-/innenhinweis: Der Arbeitsauftrag sollte als die Stunde vorbereitende Hausaufgabe gestellt werden. Nach einem Ergebnis sichernden Unterrichtsgespräch über Heisenbergs Text sollen dessen Thesen anhand der mitgeführten Materialien zunächst in kleineren Gruppen nochmals überprüft und diskutiert werden. Anschließend können die gewonnenen Erkenntnisse im Gesamtkurs vorgestellt und reflektiert werden. Falls bereits im Unterricht behandelt, böten sich hier Wiederholungsmöglichkeiten in den Bereichen „Wortbildung“, „Fachsprache“, „Tendenzen der Gegenwartssprache“ etc. an.
Seite A81 von 60 5 10 Werner Heisenberg: Sprache und Wirklichkeit in der modernen Physik (1960) An dieser Stelle kann auch die Frage aufgeworfen werden, woher es eigentlich kommt, dass man in der Naturwissenschaft die äußerste Eindeutigkeit und Präzision des Sprechens fordern muss, während man die anderen, reicheren Ausdrucksmöglichkeiten der Sprache kaum auszunützen vermag. Der Grund dafür liegt in der gestellten Aufgabe. Wir müssen in der Naturwissenschaft versuchen in der unendlichen Fülle verschiedenartiger Erscheinungen der uns umgebenden Welt gewisse Ordnungen zu erkennen, diese verschiedenartigen Erscheinungen also dadurch zu verstehen, dass wir sie auf einfache Prinzipien zurückführen. Wir müssen uns darum bemühen das Spezielle aus dem Allgemeinen herzuleiten, das einzelne Phänomen als Folge einfacher 15 allgemeiner Gesetze zu verstehen. Die allgemeinen Gesetze können, wenn sie sprachlich formuliert werden, nur einige wenige Begriffe enthalten, denn sonst wäre das Gesetz nicht einfach und allgemein. Aus diesen Begriffen muss nun eine unendliche Vielfalt von möglichen 20 Erscheinungen hergeleitet werden, und zwar nicht nur qualitativ und ungenau, sondern mit größter Genauigkeit hinsichtlich jeder Einzelfrage. Es ist unmittelbar einzusehen, dass die Begriffe der gewöhnlichen Sprache, ungenau und unscharf definiert, wie sie sind, niemals 25 solche Ableitung zulassen können. Wenn aus gegebenen Voraussetzungen eine Kette von Schlüssen hergeleitet werden soll, so hängt die Anzahl der möglichen Glieder in der Kette von der Genauigkeit der Voraussetzungen ab. In der Naturwissenschaft müssen daher die Grundbegriffe in 30 35 den allgemeinen Gesetzen mit äußerster Präzision definiert werden und das ist nur im Rahmen einer exakten Logik und schließlich nur mithilfe der mathematischen Abstraktion möglich. In der theoretischen Physik ergänzen und verschärfen wir daher die natürliche Sprache, indem wir den für den betreffenden Erfahrungsbereich grundlegenden Begriffen mathematische Symbole zuordnen, die zu den Tatsachen, d. h. zu den gemessenen Beobachtungsergebnisse,. in 40 Beziehung gesetzt werden können. Seit lsaac Newton vor dreihundert Jahren sein
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A4 Sprache, Denken und Wirklichkeit im Kontext eines<br />
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humanistischen Menschenbildes<br />
Textbezug: Werner Heisenberg: Sprache und Wirklichkeit in der modernen<br />
Physik<br />
Arbeitsauftrag:<br />
Quelle: Ders.: Sprache und Wirklichkeit. Essays. München 1967<br />
1. Bearbeiten Sie den Text und formulieren Sie Heisenbergs zentrale<br />
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- die Grenzen der „natürlichen“ Sprache <strong>für</strong> die Darstellung<br />
naturwissenschaftlicher Erkenntnisse,<br />
- die Leistungen einer „mathematischen Kunstsprache“ <strong>für</strong> die<br />
Erläuterung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge,<br />
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Sprache, Denken und Wirklichkeit.<br />
2. Sammeln Sie zur nächsten Stunde naturwissenschaftliche Fach- und<br />
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