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2<br />

1 Felix Joseph Lipowski<br />

Sammlung bayerischer National-Costume mit historischem Text. Mchn., Hermann<br />

und Barth, (um 1828). 37,5 x 27 cm. Lithographierter Titel, 52 S. Text und<br />

48 altkolorierte lithographierte Tafeln von Albrecht Adam, Lorenzo Quaglio<br />

u.a. Halbleder der Zeit mit rotem Rschild und Rvergoldung. 54.500,—<br />

Lipperheide 755; Vinet 2154; Pfister II, 2769; 2769; Lentner 3651. - Erste Ausgabe auf starkem<br />

Papier und in blütenfrischer Erhaltung. - Im Handel ist zuletzt im Jahr 1970 ein<br />

Exemplar nachzuweisen. Unser Exemplar zeichnet sich durch eine perfekte und sehr<br />

differenzierte Kolorierung aus: die Trachtenfiguren sind ausdrucksvoll und kräftig kolo-<br />

Trachten und Brauchtum – Bücher & Graphik<br />

Das schönste Werk über Tracht und Brauchtum in Bayern<br />

riert, die Hintergrund-Landschaften zart und durchsichtig. Das Werk, Ausdruck eines<br />

unter den Königen Max I. Joseph und Ludwig I. neu erwachten Nationalgefühls, erschien<br />

in Lieferungen von zwölf Heften mit je vier Tafeln. Neben den wunderschönen Trachten<br />

aus ganz Bayern sind auch Volksbräuche dargestellt wie der Schäfflertanz und der Metzgersprung,<br />

das Pferderennen auf dem Oktoberfest, das Hochzeitsmahl zu Schliersee, das<br />

Vogelschießen zu Regensburg oder die Hopfenernte bei Straubing. - Das zweite Blatt der<br />

Münchner Kellnerinnen, vom Autor im Text als „Dareingabe“ bezeichnet, ist diesem Exemplar<br />

nicht beigegeben. - Dieses Buch ist rundum eine Augenweide.


Trachten und Brauchtum – Bücher & Graphik 3<br />

Abbildungen aus Felix Joseph Lipowskis „Sammlung bayerischer National-Costume“


4<br />

2 Johann Ludwig Christian Rheinwald (Herausgeber)<br />

Baierische Volkstrachten. 2. Lieferung. (Mchn., Fleischmann), 1806. 4 Bl. Mit 6 altkolorierten<br />

Aquatinta-Radierungen von Ludwig Neureuther. OBroschur mit<br />

rotem, aufgeklebtem illustr. original Titelschild. 4.800,—<br />

Colas 2548; Hiler 748; Lipperheide Dfc 4; Maillinger IV, 636; nicht bei Lentner. - Von den<br />

ursprünglich geplanten 6-8 Lieferungen erschienen nur zwei. „Bloß vaterländische Künstler<br />

sind bei der Bearbeitung gebraucht worden. Zeichnung und Stich besorgte der Hofmaler<br />

Neureuther; die Illumination der Miniatur-Maler Rummel, ... die Beschreibung selbst<br />

Trachten und Brauchtum – Bücher & Graphik<br />

Mit altkolorierten Radierungen von Ludwig Neureuther<br />

aber (verdanke ich) der gütigen Mittheilung meines würdigen Freundes des Landes-Directions-Raths<br />

von Obernberg“ (der Herausgeber auf dem hinteren Umschlag der 1. Lieferung).<br />

- Die 6 Aquatintastiche Ludwig Neureuthers (Jägersburg um 1770 - 1832 Bamberg, Vater von<br />

Eugen Neureuther) sind mit äußerster Sorgfalt koloriert. Sie stellen folgende Trachten dar:<br />

Bauer und Bäuerinnen von Rothenbuch, die Jachenauer (zwei Burschen) und Bäuerin aus<br />

der Jachenau, die Werdenfelser Bauern und Mädchen. - Die im Handel kaum vorkommende<br />

komplette 2. Lieferung des bayerischen Trachtenwerkes liegt hier in einem breitrandigen,<br />

sauberen und farbfrischen Exemplar vor. Von großer Seltenheit.


3 Franz Zell (Herausgeber)<br />

Bauern Trachten aus dem bayerischen Hochland. Mchn., Verlag der Vereinigten<br />

Kunstanstalten, 1903. 48 x 34,5 cm. 34 Bl., mit 30 (20 farb-) lithographierten Tafeln<br />

und 12 Textabbildungen. Lose in illustr. OHLwd.-Mappe. 1.450,—<br />

Lipperheide Dfc 14; Colas 3113; Hiler 910. - Die Tafeln stellen „die Mannig faltigkeit der originellen<br />

und malerischen Bauerntracht des bayerischen Hochlandes - und zwar aus allen<br />

Landschaftsgebieten, vom Berchtesgadener Land bis hinüber an den Lech - als höchst<br />

erfreuliches Zeichens eines urwüchsigen und unverdorbenen Geschmackes, als Erzeugnis<br />

einer blühenden Volkskunst“ dar (Vorwort). Mit zahlreichen Wiedergaben aus Lipowskis<br />

„Sammlung Bayerischer National-Costüme“ (darunter Hochzeitstanz in einer Schenke in<br />

Schliersee und Kirchweihtanz in Tegernsee), Trachten von Lorenzo Quaglio und den<br />

Gebirgsschützen von Gustav Kraus aus dem Oktoberfestzug 1835. - In guter Gesamterhaltung.<br />

Trachten und Brauchtum – Bücher & Graphik 5<br />

4 AMBERGER TRACHTEN<br />

Gesamtansicht mit sieben großen Trachtenfiguren im Vordergrund. Altkolorierter<br />

Stahlstich von Johann Philipp Walter nach C.V. Schellhorn, „componirt von<br />

G. Perlberg“, um 1840, 26,5 x 37 cm. 2.400,—<br />

Lentner 6152: „Selten“. - Von der Ansicht sind nur der Himmel und der Vordergrund ankoloriert,<br />

besonders schön ist die kräftig kolorierte Trachtengruppe im Vordergrund. - Im<br />

Rand etwas gebräunt. In Echtgoldleiste gerahmt.


6<br />

5 BRANNENBURG/bei Rosenheim. - „Bauern Bursche & Bauern Mädchen<br />

von Brannenburg“ in Festtagstracht mit einem Knaben. Altkolorierte Lithographie<br />

aus Lipowski, um 1830, 24,5 x 19,5 cm. 750,—<br />

Lipperheide Dfc 6; Lentner 11274. - Aus der seltenen Folge von F.J. Lipowski, „Sammlung<br />

Bayerischer National-Costume“. - Breitrandig und sauber, in sehr schönen Altkolorit!<br />

6 - „Mädchen von Brannenburg“. Kreidelithographie von Lorenzo Quaglio,<br />

dat. 1818, 26 x 21 cm. 650,—<br />

Maillinger I, 2984; Winkler 642, 39. - Inkunabel der Lithographie. - Breitrandiges, ausdruckvolles<br />

Blatt.<br />

7 FÜRSTENFELDBRUCK. - „Hirten-Knaben von Fürstenfeld-Bruck“. Kreidelithographie<br />

von Lorenzo Quaglio, datiert 1815, 26 x 21 cm. 850,—<br />

Winkler 642, 43. - Inkunabel der Lithographie. - Breitrandig und gut erhalten.<br />

8 - „Bäuerinen aus der Gegend von München gegen Fürstenfeldbruck“. Zwei<br />

junge Mädchen in Dachauer Tracht mit Körben, im Hintergrund Dorfkirche. Altkolorierte<br />

Lithographie aus Lipowski, um 1830, 25,5 x 19 cm. 850,—<br />

Breitrandig und sauber, in sehr schönen Altkolorit! Alt gerahmt.<br />

9 - „Kleidertracht zu Maisach bey Fürstenfeldbruck“. Junges Mädchen in Dachauer<br />

Festtagstracht steht vor einem Bauernhaus und füllt am Brunnen ein Wasserfass<br />

auf. Altkolorierte Lithographie aus Lipowski, um 1830, 25,5 x 19 cm. 850,—<br />

Breitrandig und sauber, in sehr schönen Altkolorit! Alt gerahmt.<br />

Ausgewählte Trachtenstiche aus unserem Bestand<br />

Nr. 6 – Brannenburg Nr. 12 – Höhenkirchen Nr. 13 – Holzkirchen Nr. 7 – Fürstenfeldbruck<br />

10 GRÜNWALD. - „Ein Bauer von Grünwald“. Der Bauer beim Mähen einer<br />

Wiese mit der Sense, ein zweiter von vorne. Kreidelithographie von L. Quaglio,<br />

dat. 1819, 26 x 21 cm. 450,—<br />

Maillinger I, 2984; Winkler 642, 40. - Inkunabel der Lithographie. Breitrandig und gut erhalten.<br />

11 - „Bauernkinder von Grünwald“. Das Mädchen mit Haube sitzt auf einer<br />

Bank, daneben Bub mit Hut und Kniebundhose. Kreidelithographie von L. Quaglio,<br />

dat. 1819, 26 x 21 cm. 850,—<br />

Winkler 642, 41. - Inkunabel der Lithographie. - Breitrandig, leicht fleckig.<br />

12 HÖHENKIRCHEN. - „Ein Knabe von Hechenkirchen 1813“. Kreidelithographie<br />

von L. Quaglio, dat. 1813, 26 x 21 cm. 650,—<br />

Winkler 642, 32. - Inkunabel der Lithographie. - Breitrandig und gut erhalten.<br />

13 HOLZKIRCHEN. - „Eine Bäuerin von Holzkirchen“. Kreidelithographie<br />

von L. Quaglio, dat. 1817, 26 x 21 cm. 750,—<br />

Winkler 642, 36. - Inkunabel der Lithographie. - Breitrandig und gut erhalten.<br />

14 JACHENAU. - Bauernmädchen aus der Jachenau, mit einem Korb auf einem<br />

Baumstamm sitzend. Altkolorierte Lithographie von C.Fr. Heinzmann, dat. 1827,<br />

21 x 17,5 cm. 650,—<br />

Lentner 11357. - Reizende Darstellung, das Mädchen im Festtagsdirndl. - Mit breitem Rand<br />

und tadellos erhalten. Feines Altkolorit.


15 LENGGRIES. - „Bauern von Lenggries 1817“. Drei Bauern in Tracht am<br />

Wirtshaustisch. Kreidelithographie von L. Quaglio, 1817, 26 x 21 cm. 550,—<br />

Winkler 642, 35. - Inkunabel der Lithographie. - Das ausdruckvolle Blatt mit breiten Rand.<br />

16 MANGFALL. - „Bäuerin an der Mangfall“ und „Der Bauer an der Mangfall“.<br />

Zwei altkolorierte Umrißradierungen von Ludwig Neureuther, München,<br />

1804, je ca. 24 x 17 cm. 1.800,—<br />

Lipperheide Dfc 4, Maillinger IV, 636; nicht bei Lentner. - Aus dem 1804 erschienenen Werk<br />

von J.L.C. Rheinwald, „Baierische Volkstrachten“. Das erste Blatt zeigt ein am Flussufer stehendes<br />

Mädchen von vorne mit dem Hut in der Hand. Der Bursche steht mit knielangem<br />

Mantel auf einen Stock gestützt in der Landschaft. - Beide Blätter tadellos erhalten, farbfrisch<br />

und breitrandig. Mit den dazugehörigen Originaltexten.<br />

17 MIESBACH. - „Berglerinin aus dem Landgericht Miesbach“. Altkolorierter<br />

Kupferstich bei Martin Engelbrecht, Augsburg, um 1740, 22 x 18,5 cm (Plattengröße),<br />

31,5 x 23 cm (Blattgröße). 750,—<br />

Das seltene und reizende Trachtenblatt zeigt drei Mädchen auf Bergeshöhen nahe dem Gipfelkreuz.<br />

- Farbfrisch und breitrandig.<br />

18 TEGERNSEE. - „Baierische Volkstrachten: Bauer und Bäuerin von Schlierund<br />

Tegernsee“. Junges Paar in Festtagstracht, er mit Büchse, im Hintergrund der<br />

Ausgewählte Trachtenstiche aus unserem Bestand 7<br />

Nr. 16 – Mangfall Nr. 17 – Miesbach Nr. 18 – Tegernsee<br />

Tegernsee. Altkolorierte Lithographie „im geographischen Depot in München“,<br />

um 1825, 21 x 17 cm. 850,—<br />

Nicht bei Winkler und Lentner. - Selten wie alle Trachtenlithographien aus dem „geo -<br />

graphischen Depot“ in München.<br />

Die Tracht in Bayern<br />

Eine umfassende Darstellung von Tracht und Brauchtum in Bayern<br />

liefert das angebotene Kostümwerk von F.J. Lipowski mit seinen<br />

48 Lithographien in feinstem zeitgenössischen Kolorit.<br />

Tracht und Brauchtum aus allen Regionen, nicht nur Bayerns, schildern<br />

zahlreiche Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts in Zeichnungen und<br />

Aquarellen, Lithographien, Kupfer- und Stahlstichen.<br />

Wir können Ihnen zahlreiche zeitgenössisch kolorierte Blätter mit<br />

Trachten- und Brauchtumsdarstellungen aus aller Welt anbieten.<br />

Bitte, fragen Sie uns.<br />

Antiquariat Wölfle - Antiquariat Franziska Bierl - Antiquariat Peter Bierl


8<br />

Künstlergraphik<br />

19 WILHELM VON KOBELL (1766 – 1855)<br />

Gehörnte Landziege. Gehörnter Landziegenbock. Zwei Radierungen<br />

in Braun mit zusätzlicher Staffage in eigenhändiger<br />

Aquarellmalerei. Beide rechts unten monogr. „WK“ (in Bleistift<br />

ergänzt zu Kobell), 1811, ca. 6,9 x 8,2 cm. 12.800,—<br />

Goedl-Roth 33 und 34. - Zwei Gegenstücke, die in ihrer qualitätvollen<br />

eigenhändigen Aquarellmalerei durch den Künstler bestechen.<br />

Bereits im Jahr 1963 kosteten zwei ähnliche Gegenstücke auf einer Auktion<br />

von Karl & Faber in München DM 3.220,- und werden als „Kabinettstücke<br />

allerersten Ranges von der Schönheit eines Aquarells aus der<br />

besten Zeit Kobells“ beschrieben. Die zarten Radierungen in Braun bilden<br />

nur den Hintergrund: sie sind vollständig aquarelliert und mit<br />

zusätzlicher Staffage bereichert. Bei den hier vorliegenden Blättern hat<br />

Kobell zusätzlich einen Hüterbub im Hintergrund der Ziege hinzugefügt,<br />

die Bäume und Bauernhäuser leicht verändert und stärker akzentuiert<br />

sowie die Ziegen im Vordergrund in ihrer charakteristischen Färbung<br />

herausgearbeitet. Das Kolorit des Bodens ist bei den Gegenstükken<br />

durchgehend und betont so ihre Zusammengehörigkeit. Eigenhändige<br />

Arbeiten von Wilhelm von Kobell zählen heute zu den großen<br />

Seltenheiten des Marktes und sind begehrte Sammlerstücke.<br />

Offensichtlich hat der Künstler eine kleine Anzahl von Radierungen<br />

aquarelliert und nach Lust und Laune zusätzliche Figuren dazugemalt.<br />

Er verwendete dazu die in Braun gedruckten und dadurch weicher<br />

wirkenden Radierungen. Die Ergänzungen von seiner Hand sind so<br />

kongenial, dass die „normale“ Radierung im Vergleich geradezu „leer“<br />

wirkt. - In blütenfrischer, tadelloser Erhaltung. In zwei alten Rahmen.<br />

20 WILHELM VON KOBELL (1766 – 1855)<br />

Gehörnte Landziege. Gehörnter Landziegenbock. Zwei Radierungen<br />

in Schwarz auf einem Blatt. Beide rechts unten monogr.<br />

„WK“, ca. 1811, ca. 6,3 x 8,2 cm, Blattgröße 21,8 x 30,4 cm.<br />

3.800,—<br />

Goedl-Roth 33 und 34. - Zwei Gegenstücke auf einem Blatt gedruckt.<br />

Die bezaubernden kleinen Darstellungen in tadellosen, scharfen<br />

Abdrucken. Frisch erhalten, mit sehr breitem Rand.


21 WILHELM VON KOBELL (1766 – 1855)<br />

Die Reiter. 6 Radierungen auf Bütten, teils voll signiert „Wilhelm Kobell“, 1830,<br />

ca. 17,5 x 14,5 bzw. 17 x 20 cm. 5.800,—<br />

Goedl-Roth 62, 64, 65, 66, 67, 68. - Die schöne und seltene Folge der Reiter liegt hier komplett<br />

und in sehr guten, gratigen Drucken der 2., leicht veränderten Serie vor, teilweise<br />

Künstlergraphik 9<br />

Die komplette Folge der sechs Reiter<br />

mit leichtem Plattenwischton. Die Reiter sind in verschiedenen Positionen mit landschaftlichem<br />

Hintergrund dargestellt (u.a. Schloß Emming und Schloß Greifenberg). - Mit ca. 5<br />

mm breitem umlaufenden Rand. Alt auf graublaue Unterlage montiert. Rückseitig mit<br />

kleinem Sammlerstempel Johann Nepomuk Seiler (nicht bei Lugt).


10<br />

22 JOHANN ADAM KLEIN (1792 – 1875)<br />

„Die Maler auf der Reise“. Ganzfigurige Porträts von Kleins Malerfreunden J.Chr.<br />

Erhard (Nürnberg), sitzend und zeichnend, sowie H. und Ph. Reinhold (Gera),<br />

letzterer mit Schirm, und E. Welcker (Gotha), stehend vor dem Gebirgspanorama<br />

mit dem Watzmann. Radierung, in der Platte bez., sign. und dat. „J.A. Klein fec.<br />

München 1819“, 20,5 x 26,5 cm. 2.400,—<br />

Jahn 234, II. - Unten mittig die Widmung in gerissener Schrift: „Meinen Reisegfährten<br />

gewidmet“. Im Rand unten links bez.: „gezeichnet auf einer malerischen Reise von Salzburg<br />

nach Berchtesgaden im August 1818“. - Schöner, kräftiger Abzug. Mit ca. 2 cm Rand<br />

um die Plattenkante. Hauptblatt Johann Adam Kleins.<br />

Künstlergraphik<br />

23 CARL AUGUST LEBSCHEE (1800 – 1877)<br />

„Sechs Landschafts Studien, Nach der Natur gezeichnet und radirt“. Album mit<br />

Titelblatt und sechs Landschaften aus der Umgebung von München und aus<br />

Oberbayern. Insgesamt sieben Darstellungen auf sieben Blättern. Radierungen, in<br />

den Platten bezeichnet, signiert und datiert, bei Herrmann & Barth, München,<br />

1828, je ca. 12 x 14,5 cm. 2.000,—<br />

Huber 18; Nagler 1; Slg. Maillinger IV,<br />

1099; Andresen, Handbuch II, 1. - Die<br />

Darstellungen zeigen Partien an der<br />

Würm, an der Isar, aus Keferloh, bei Fürstenfeldbruck,<br />

bei Kiefersfelden und aus<br />

dem Bayerischen Vorgebirge. - Alt in<br />

geprägten roten Pappband gebunden<br />

(etwas beschabt und bestoßen); die vorderen<br />

blauen Vorsätze wasserrandig.<br />

Komplett und in diesem guten Zustand<br />

sehr selten.


24 MÜNCHEN<br />

„Prospect der Churfrtl: Bairischen Haupt und Residenz Stat München, Wie Solche<br />

gegen Abend von der Iser-Bruggen anzusehen“. Gesamtansicht vom Gasteig aus<br />

in westlicher Richtung über die Isar hinweg. Kupferstich und Radierung von<br />

Franz Xaver Jungwirth, München 1766, nach dem Gemälde von Canaletto in der<br />

Münchner Residenz 1761, 43 x 63,5 cm. 11.800,—<br />

Maillinger I, 957; Pfister II, 25; Slg. Proebst 94; Lentner 1072; Zettler hat unter Nr. 19 nur<br />

den verkleinerten Nachstich im Rocaille-Rahmen. - Exemplar des 2. Zustands (Name des<br />

München in alten Ansichten und Plänen 11<br />

Die berühmte München-Ansicht nach Canaletto<br />

Stechers im Unterrand ausgeschliffen). Lentner schreibt in der „Bibliotheca Bavarica“<br />

bereits im Jahre 1911: „Von der allergrößten Seltenheit. Eine ganze Reihe von Jahren<br />

dürfte kein Originalabdruck dieses herrlichen Prospekts in den Handel gekommen<br />

sein, dem man mit Recht nachrühmt, dass er unter den schönsten Altmünchner Ansichten<br />

den allerersten Platz beanspruchen kann.“ Guter Abdruck, vor allem in der Stadtansicht<br />

klar zeichnend. Mit umlaufendem Rand. Geglätteter Mittelknick, kleine Schadstellen<br />

im Himmel restauriert. Von harmonischer Gesamtwirkung. In handgearbeitetem Modellrahmen.


12<br />

25 MÜNCHEN<br />

„München von der Ostseite mit einigen seiner öffentlichen Gebäude und besuchtesten<br />

Umgebungen“. Blick von der Haidhauser Höhe in westlicher Richtung<br />

über die Isar auf München, vorne links Knabe und Mädchen in Tracht neben einer<br />

Ziege, in der Randleiste 30 Einzelansichten. Altkolorierte Lithographie von<br />

Ferdinand Stademann bei Jos. Selb, München, um 1824, 34 x 52,5 cm. 5.800,—<br />

München in alten Ansichten und Plänen<br />

Nicht bei Maillinger; Slg. Proebst 122; Lentner 1100: „Prächtiges, ausserordentlich fein<br />

detailliertes, seltenes Blatt“. - Die Detailansichten zeigen u.a. Bogenhausen, Harlaching,<br />

Föhring, Biederstein, Englischen Garten (mehrfach), Thalkirchen, Nymphenburg, Schwabing,<br />

Sendling usw. - Mit schmalem Rändchen um die Darstellung. Prachtvolles Altkolorit<br />

der Hauptansicht. Die kleinen Randansichten sind nicht koloriert. Gerahmt.


26 MÜNCHEN<br />

„Ansicht der Königl: Baier: Haupt und Residenz Stadt München“. Gesamtansicht<br />

von Osten über die Isar. Altkolorierte Lithographie, rechts unten bezeichnet<br />

„Nach der Natur aufgenommen und gezeichnet“ von Carl Friedrich Heinzmann,<br />

bei Jos. Sidler in München, links unten monogr. und dat. „CH (18)21“, 35,5 x 52,5<br />

cm (42,5 x 54 cm mit der Schrift). 11.500,—<br />

München in alten Ansichten und Plänen 13<br />

Die schönste großformatige München-Ansicht des 19. Jahrhunderts<br />

Lentner 12309 („Äußerst seltenes prächtiges Blatt!“); Pfister II, 42; Slg. Proebst 121; Winkler 315,<br />

31; Thieme-Becker Bd. XVI, S. 316. - Standpunkt für den Blick auf München ist ein Platz nahe der<br />

alten Johann-Baptist-Kirche. Jenseits der Praterinsel zeigt sich die Stadtsilhouette von der Hl.<br />

Geistkirche links, bis zur Theatinerkirche rechts. Im Vordergrund ist das Isarhochufer zu sehen,<br />

auf dem sich linker Hand mehrere biedermeierlich sonntäglich gekleidete Spaziergänger auf dem<br />

Weg nach Bogenhausen befinden. - Zwei winzige Randeinrisse nahezu unsichtbar restauriert.


14<br />

27 MÜNCHEN<br />

„München aus der Vogelschau“. Gesamtansicht aus der Vogelschau von der<br />

Gegend des Bahnhofs aus in östlicher Richtung. Altkolorierter Stahlstich von<br />

Christian Steinicken nach Wilhelm von Breitschwerdt, um 1875, 47 x 73 cm.<br />

4.800,—<br />

München in alten Ansichten und Plänen<br />

Slg. Proebst 185. - Von bekannter Seltenheit (wohl wegen der Übergröße). Imposantes Panorama<br />

mit dem alten Bahnhof mit rauchenden Zügen im Vordergrund, rechts die Theresienwiese<br />

mit der Schießstätte und der Bavaria. In der Ferne geht der Blick über die in freie<br />

Felder gebaute Ludwigstraße über den Englischen Garten und das Maximilianeum bis zur<br />

Alpenkette. - In feinstem Kolorit. Knapp beschnitten, ohne die Schrift. In Modellrahmen.


28 MÜNCHEN<br />

Gesamtansicht vom Giesinger Berg (13 x 20,5 cm), umgeben von 14 Teilansichten<br />

der Stadt. Altkol. Lithographie von Gustav Kraus (die Gesamtansicht) bei Hochwind,<br />

um 1840, 26,5 x 34 cm. 2.800,—<br />

Pressler 8; nicht bei Lentner und Slg. Proebst. - Die Gesamtansicht „München von der Mittagseite“<br />

stammt von Gustav Kraus und wurde hier noch einmal als Mittelbild verwendet.<br />

Das Sammelbild mit Ansichten von: Allerheiligen Kirche, Glyptothek, Obelisk, Basilika,<br />

Pinakothek, Isartor, Wittelsbacher Platz, Residenz, Ludwigskirche, Staatsbibliothek, Ludwigsstraße<br />

mit Damenstift, Universität, Pfarrkirche in der Au, Hofgartenarkaden. - Sorgfältig<br />

geschlossene Randeinrisse. - Gerahmt. - Seltene Variante des bekannten Souvenirblattes,<br />

jedoch mit der Ansicht des Max-Joseph-Platzes mittig.<br />

München in alten Ansichten und Plänen 15<br />

29 MÜNCHEN<br />

Plan der Koeniglichen Residenz-Stadt München, nebst Ansichten merkwürdiger<br />

Gebäude. Mchn., Jos. Lindauer, um 1840. 25,5 x 14 cm. Kupferstich-Grundrißplan<br />

von C. Schleich, umgeben von 15 Gesamt- und Teilansichten, in 12 Segmenten<br />

auf Leinen aufgezogen (Gesamtgröße: 54 x 52 cm). Pp.-Schuber d. Zt.<br />

1.250,—<br />

Lentner 1104. - Der Grundrißplan umgeben von einer Gesamtansicht („München von der<br />

Westseite“), sowie von Teilansichten der Pinakothek, Basilika, Allerheiligen Hofkapelle,<br />

Königsbau, Universität, Frauenkirche, Isartor, Schrannenplatz, Pfarrkirche in der Au,<br />

Bibliothek und Archiv (mit Ludwigstraße), Hoftheater, Residenz („gegen den Hofgarten“),<br />

Ludwigskirche und Glyptothek. - Im Ganzen leicht gebräunt.


16<br />

30 MÜNCHEN – Gustav Wenng<br />

Topographischer Atlas der kgl. Haupt- und Residenzstadt<br />

München ... die Stadtviertel und Vorstädte<br />

einzeln im 2500theiligen Maßstabe in 22 Blättern<br />

dargestellt und bearbeitet. Mchn., Carl Stücker,<br />

1858. 57 x 77 cm. Ohne Titel, mit 22 grenzkolorierten<br />

Lithographien (Übersichtsplan in 2 Bl. und 20<br />

Einzelpläne). Mit OUmschlag in mod. Leinwandkassette.<br />

5.800,—<br />

Maillinger IV, 3557. - Der großformatige Atlas gibt die Altstadtviertel<br />

und die neuangelegten Vorstädte Münchens<br />

detailgetreu wieder und ist eine der großen Monacensia-<br />

Seltenheiten. Er erschien zum 700jährigen Stadtjubiläum<br />

und basiert auf den Messungsergebnissen des Katasterbüros.<br />

Sektionsweise werden die im Burgfrieden erhaltenen<br />

München in alten Ansichten und Plänen<br />

Straßen, Plätze und Gebäude wiedergegeben. Mit den erst<br />

im Jahre 1854 eingemeindeten Vororten Giesing, Haidhausen<br />

und Au. Nicht nur die unvermuteten Einzelheiten, sondern<br />

auch die unbebauten oder eben erst erschlossenen<br />

Randgebiete machen diesen seltenen Atlas zu einem wichtigen<br />

Dokument für die baugeschichtliche Entwicklung<br />

Münchens (z.B. Kleinbebauung rechts der Isar). Die Kartenbezeichnungen<br />

im Einzelnen: Übersichtskarte (2 Bl.),<br />

Graggenauer-, Anger-, Hacken-, und Kreuz- Viertel,<br />

Schönfeld- Vorstadt (2 Bl.), St. Anna Vorstadt (2 Bl.), Isar-<br />

Vorstadt (3 Bl.), Ludwigs- Vorstadt (2 Bl.), Max- Vorstadt (4<br />

Bl.), Au, Haidhausen, Giesing und Trudering. - Die beiden<br />

Übersichtspläne knapprandig, sonst sehr sauber und<br />

frisch. - Eine einmalige Quelle für die Topographie und die<br />

Baugeschichte Münchens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.


31 MÜNCHEN<br />

„Umgebungen von München herausgegeben auf Allerhöchsten Befehl St. Majestät<br />

des Königs von der Königlichen Direction des stistisch topographischen<br />

Bureau im Jahre 1812“. Kolorierter Kupferstich von Carl Schleich & Joh. Baptist<br />

Seitz nach J. von Rickauer, 1812, 68 x 87 cm. 2.400,—<br />

Maillinger I, 1665; Lentner 1085; Slg. Proebst 13. - Großformatiger Plan mit den Vorstädten.<br />

Rechts unten Titelkartusche, links zwei Felder mit „Erklärungen“, „Bezeichnung der<br />

Gegenstände“ und „Maßstab“. Das Hoftheater ist bereits mit dem Projekt des Seitenflügels<br />

eingezeichnet, wie es Fischer entworfen hat. - Mit schmalem Rändchen, z.T. etwas angestaubt.<br />

Feines, differenziertes Kolorit. In schmale schwarze Leiste gerahmt.<br />

München in alten Ansichten und Plänen 17<br />

32 MÜNCHEN<br />

„Der so genannte grüne Baum an der Iser nebst München“. Kupferstich von Franz<br />

Xaver Jungwirth nach Joseph Stephan, unten links bezeichnet „J. Stephan Pin“,<br />

unten rechts „Jungwierth sc. et exc. Monachij 1767“, München, 1767, 30 x 35 cm.<br />

2.200,—<br />

Thieme-Becker Bd. XIX, S. 332 (das vorliegende Blatt ausdrücklich erwähnt); Maillinger I,<br />

967; Pfister II, 880; Lentner 13841. - Lentner schreibt bereits im Jahr 1913: „Prächtiger Kupferstich…<br />

außerordentlich selten… eine der schönsten, reizvollsten Ansichten, die es von<br />

Alt-München gibt!“. Der Biergarten „Zum grünen Baum“ befand sich an der Floßlände der<br />

Isar in München (heute Einmündung der Länd- in die Steinsdorfstraße). Hier kamen die<br />

Flöße aus Tölz an und das Holz wurde gelagert. Hinten rechts sieht man die großen Holzstapel,<br />

hinten links hat man den direkten Blick auf die Frauenkirche. Im Vordergrund spielt<br />

sich unter dem „Grünen Baum“ eine bewegte Biergartenszene ab. Das Ölgemälde von<br />

Joseph Stephan befindet sich im Münchner Stadtmuseum. - In guter Erhaltung, in handgearbeitetem<br />

Modellrahmen.


18<br />

33 MÜNCHEN<br />

Das Prinz-Carl-Palais in München. Aquarellierte Steinradierung. Nach der Natur<br />

aufgenommen von Max Joseph Wagenbauer, von Simon Warnberger auf Stein<br />

gezeichnet, München, 1809, 15 x 18 cm. 1.600,—<br />

Winkler 903, 21; Feuchtmayr, Das Prinz Carl-Palais Abb. S. 39. - Äußerst seltenes Blatt in<br />

bester zeitgenössischer Aquarellierung. Erschienen als Beilage zum Eleganten Sonntagsblatt<br />

vom 8. Januar 1809. Kein Exemplar im Münchner Stadtmuseum; Winkler nennt ein<br />

unkoloriertes Exemplar im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und einen unkolorierten<br />

Umdruckabzug im Sonntagsblatt. Das Prinz-Carl-Palais war seinerzeit das Palais<br />

der Königin. Rechts vorne sieht man Franz Schwanthalers Marmorjüngling von 1803, der<br />

zu der Ansicht des Palais von der Galeriestraße und vom Hofgarten gehört und zugleich<br />

sinniger Wegweiser in den Englischen Garten ist: „Harmlos wandelt hier, dann kehret neugestärkt<br />

zu jeder Pflicht zurück“. Weiter rechts ein zweistöckiges Bürgerhaus mit zwei<br />

Schornsteinen, links das heute zur Staatskanzlei gehörende Gelände. - In sehr guter<br />

Erhaltung.<br />

München in alten Ansichten und Plänen<br />

34 MÜNCHEN<br />

„Aufstellung der K. Griechischen Truppen auf dem Wittelsbacher Platze in München,<br />

zu ihrem Abmarsche nach Griechenland am 15. Januar 1833“. Blick von<br />

Süden auf den Wittelsbacher Platz mit dem Palais Arco links und dem Palais<br />

Leuchtenberg im Mittelgrund. Auf dem Platz einige Offiziere zu Pferd, bayerische<br />

und griechische Ulanen, Kürassiere und Infanteristen, sowie zahlreiche<br />

Zuschauer. Altkolorierte Lithographie von Gustav Kraus bei J.B. Dreseli, dat.<br />

1833, 23 x 34 cm. 3.400,—<br />

Pressler 368, II; Maillinger II, 274; Lentner 153; Slg. Proebst 1553. - Figurenreiche Ansicht<br />

in feinem Altkolorit. Rechts geschlossener Randeinriss, sonst tadellos erhalten. In zeitgenössischem<br />

Biedermeierrahmen.


35 MÜNCHEN - Nymphenburg<br />

„Prospect des Churfrtl. Bairischen Lust-Schloses Nymphenbourg, wie Solches<br />

gegen Morgen von seiten des gartens anzusechen. Vue du Nymphen bourg du côté<br />

des Jardins“. Kupferstich und Radierung von Franz Xaver Jungwirth, München<br />

1766, nach dem Gemälde von Canaletto im Schloß Nymphenburg 1761,<br />

44,5 x 66,3 cm. 7.800,—<br />

Maillinger I, 511/2; Pfister II, 2384/85; vgl. Slg. Proebst 719. - Sehr seltene, prachtvolle<br />

München in alten Ansichten und Plänen 19<br />

Seltene und prachtvolle Ansicht in kräftigem, klaren Druck<br />

Ansicht in kräftigem, klarem Druck. Dieses Hauptblatt der Münchner Veduten des 18. Jahrhunderts<br />

ist von bezaubernder Rokokostaffage belebt und gehört zusammen mit seinem<br />

Pendant („Prospect des Churfrtl. Bairischen Lust-Schloses Nymphenbourg, wie Solches<br />

gegen Abent von seiten des eingangs anzusehen, 1772“) zu den schönsten Canaletto-Ansichten.<br />

Im Vordergrund ein mit Gondeln und Barken belebtes Bassin, im Hintergrund die Stadtsilhouette<br />

von München und Blick in die Berge. - Geglättete Knickspur im Himmel, kleine,<br />

restaurierte Randeinrisse, auf Plattenkante geschnitten. Von guter Gesamtwirkung.


20<br />

36 MÜNCHEN – Oberföhring<br />

Oberföhring am Steilufer der Isar. Öl auf Leinwand, monogr. unten rechts „L. G“,<br />

rückseitig auf der Leinwand bez. „L. Gebhardt München“, 20,5 x 31,5 cm.<br />

4.800,—<br />

Thieme-Becker Bd. XIII, S. 314. - Das reizvolle Bild zeigt die Kirche von Oberföhring vor<br />

einem dramatischen Wolkenhimmel, vorne am Ufer der Isar eine Kuhherde. Gebhardt<br />

begann nach einem kurzen Besuch der Akademie, „wo für die Landschaft noch keine<br />

Pflege war“ (Hyacinth Holland) als Autodidakt und brachte es nach dem Vorbild von<br />

Ernst Fries und Carl Rottmann zu einem geschätzten Landschaftsmaler. Er betrieb Studien<br />

an der Isar, der Würm, dem Chiemsee und im bayerischen Alpenvorland, sowie in Tirol<br />

und am Gardasee. Seit 1869 beschickte er regelmäßig die Ausstellungen im Münchner<br />

Glaspalast. - Sehr gut erhalten. In alter Berliner Leiste gerahmt.<br />

München in alten Ansichten und Plänen<br />

37 MÜNCHEN – Oktoberfest<br />

„Das Oktober Fest und Pferd Renen(sic!) zu München“, 1824. Ansicht von der<br />

Theresienhöhe aus gesehen, vorne die Ankunft der Rennreiter vor dem Königszelt,<br />

bejubelt von einer großen Menschenmenge, im Hintergrund die Stadt. Kol.<br />

Lithographie, anonym, 1824, 26,5 x 35,5 cm. 2.200,—<br />

In keiner der Monacensia-Sammlungen nachweisbar; wahrscheinlich leicht verkleinerte<br />

Kopie nach der Radierung Lentner Nr. 349, der für sein Blatt als Künstler Heinrich Adam<br />

vermutet. - Von alter Hand mit Tusche der Zusatz: „1824“. - Am Rand links das Papier alt<br />

sorgfältig angerändert, oben bis in den Himmel, geglättete Längs- und Querfalten. Lebendiges,<br />

frisches Kolorit. Gerahmt.


38 MÜNCHEN – Schwabing<br />

Plan des Englischen Gartens zu München. Kolorierte Lithographie, unter dem<br />

Titel bezeichnet „Vermessen von C. Effner, gezeichnet von I.B.v. Sell, graviert von<br />

L. Emmert“. München, Zach, um 1840, 59,5 x 84,2 cm. 5.400,—<br />

Maillinger II, 106; Slg. Proebst 1193; Freyberg, Englischer Garten S. 66 (mit Abb.). - Dieser<br />

außerordentlich große und seltene Plan ist von sechs reizenden Darstellungen umgeben:<br />

München in alten Ansichten und Plänen 21<br />

dem Prinz-Carl-Palais, das damals als Übergang vom Hofgarten am Eingang des noch<br />

nicht von Straßen zerschnittenen Englischen Gartens stand, dem Monopteros, dem Wasserfall<br />

am Südende (heute hinter dem Haus der Kunst), dem Rumford- und dem Sckell-<br />

Denkmal am Kleinhesseloher See und dem Gasthaus beim Chinesischen Turm. - Restaurierter<br />

Riss. Trotz der Größe noch von guter Gesamterhaltung.


22<br />

39 MÜNCHEN – Schwabing<br />

Folge von sechs Ansichten aus dem Englischen Garten. 6 kolorierte Kupferstiche<br />

von Simon Warnberger, dat. 1796, je 17 x 25,5 cm. 5.500,—<br />

Nicht bei Nagler, Maillinger, Pfister, Lentner und Slg. Proebst. - Die Ansichten zeigen: „Die<br />

Brücke beym Eingang in den englischen Garten“; „Die lange Brücke im englischen Garten“;<br />

„Denkmal des Grafen von Rumford - erste Ansicht“; „Denkmal des Grafen Rumford<br />

München in alten Ansichten und Plänen<br />

- zweite Ansicht“; „Ein Sommerhaus im englischen Garten“; „Pagoda und das Wirthshaus<br />

im englischen Garten“. Die Blätter zumeist mit reizender Personenstaffage. Jeweils<br />

bezeichnet „S. Warnberger del. et sculp. Monachii 1796“. - Die äußerst rare Folge in zauberhaftem<br />

Kolorit.


40 POSSENHOFEN<br />

Blick auf Schloss Possenhofen, den Starnberger See mit der Roseninsel und das<br />

gegenüberliegende Ufer. Öl auf Leinwand von Josef Schertel, links unten signiert,<br />

um 1850, 52 x 78 cm. 22.000,—<br />

Thieme-Becker Bd. XXX, S. 37; Bruckmann, Münchner Maler Bd. 4, S. 27. - Josef Schertel<br />

wurde 1810 in Augsburg geboren. Er war Schüler von Chr.E.B. Morgenstern. Die Motive<br />

Bayern – Graphik & Bücher 23<br />

Schloss Possenhofen mit der Roseninsel<br />

seiner Landschaften fand er in München und dem bayerischen Voralpenland. Er stellte<br />

bevorzugt im Münchner Kunstverein aus. Schertel starb 1869 in München. Seine genaue<br />

Naturbeobachtung, die Verteilung von Licht und Schatten sowie die Farbigkeit seiner<br />

Palette, die extreme Werte meidet, machen ihn zu einem typischen Maler des Biedermeier.<br />

- Unser Bild stammt aus der Zeit vor 1860, erkenntlich an den Zinnen der Schloßtürme und<br />

dem „Hufeisenbau“ rechts. Tadellos erhalten im zeitgenössischen breiten Goldrahmen.


24<br />

41 GRÜNWALD<br />

Die Burg Grünwald über dem Isartal mit der Alpenkette. Öl auf Leinwand,<br />

signiert und datiert unten rechts „A. Waagen 1862“, 24 x 31 cm. 8.800,—<br />

Thieme-Becker Bd. XXXV, S. 1; ADB Bd. 54, S. 778 (mit ausführlicher Lebensbeschreibung).<br />

- Ein stimmungsvolles und qualitätvolles Bild des schon zu Lebzeiten hoch geschätzten<br />

Landschafts- und Hochgebirgsmalers Adalbert Waagen, eines Schülers des wiederum bei<br />

Carl Rottmann ausgebildeten Albert Zimmermann in München und Mailand. Im Vordergrund<br />

hübsche Figurenstaffage, im Mittelgrund die Isar, über der sich die Burg Grünwald<br />

erhebt. Deutlich ist der markante Wendelstein zu sehen. - Sehr gut erhalten. In schönem<br />

zeitgenössischem Rahmen.<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

42 WOLFRATSHAUSEN<br />

„Der Churfürstl. Markt Wolfratshausen“. Blick vom Wolfratshauser Berg auf die<br />

Altstadt, das Loisachtal und die Berge. Altkolorierte Umrissradierung von Simon<br />

Warnberger nach Johann Georg von Dillis, um 1805, 29 x 43 cm. 4.400,—<br />

Lentner 11099: „Außerordentlich schöner colorierter Kupferstich“. - Mit breitem Rand und<br />

sehr frischem Altkolorit. In zeitgenössischem Biedermeierrahmen.


43 FELDAFING am Starnberger See<br />

Aussicht bei Feldafing auf den Starnberger See und die Roseninsel. Aquarell über<br />

Bleistift, schwarz gerändert, links unten signiert und datiert „L. Quaglio 1868“,<br />

23,8 x 32,2 cm. 15.800,—<br />

Vgl. Paluch, 575 (Zeichnung) und 511/2 sowie 512/2 (die Ansichten von Schloss Possenhofen<br />

mit den Randansichten); Münchner Biedermeier. Aquarelle aus der Sammlung der<br />

Königin Elisabeth von Preußen in Potsdam-Sanssouci Nr. 30 (Aquarell) und Nr. 83 (Ölbild).<br />

- Ein außerordentlich reizvolles, für Lorenz Quaglio typisches Aquarell, das die Stimmung<br />

eines sonnigen Sommertages in der leicht hügeligen bayerischen Voralpen-Landschaft<br />

mit Blick auf die Alpenkette treffsicher wiedergibt. Eine stehende Frau mit Schubkarren,<br />

eine zweite am Wegrand sitzende und zwei mit der Heuernte beschäftigte Männer<br />

Bayern – Graphik & Bücher 25<br />

Ausschnitt<br />

Signatur<br />

zeugen von der sicheren Charakterisierung der Trachtenfiguren wie sie für Quaglio<br />

bezeichnend ist. Aquarelle in dieser Qualität gehören heute zu den großen Seltenheiten<br />

des Marktes. In der Staatlichen Graphischen Sammlung München befindet sich eine Bleistiftvorzeichnung<br />

zum hier vorliegenden Blatt, jedoch ohne die Trachtenstaffage. Es ist<br />

bezeichnet „Aussicht bey Feldafing 1861/ LQ“. In der Aquarellsammlung der Königin Elisabeth<br />

von Preußen in Potsdam-Sanssouci gibt es ein Aquarell von 1854 und ein Ölbild von<br />

1854/55, jeweils Schloss Possenhofen als Mittelstück mit 12 Randansichten, darunter die<br />

hier vorliegende Ansicht mit Blick auf die Roseninsel, auf dem Aquarell ohne Staffage, auf<br />

dem Ölbild mit figurenreicher Heuernte. - Obere linke Ecke angesetzt, sonst in tadellos frischem<br />

Zustand.


26<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

Drei seltene, kolorierte Lithographien von MMax Kuhn, erschienen um 1850 in<br />

München bei Mey & Widmayer. Bildformat ca. 12 x 19 cm.<br />

44 ETTAL<br />

„Kloster Ettal mit dem Graswangthal“. Schöne Gesamtansicht. 650,—<br />

45 MURNAU<br />

„Murnau mit dem Staffelsee“. Gesamtansicht von einer Anhöhe, im Mittelpunkt<br />

das Schloss, in der Ferne der Staffelsee. 1.100,—<br />

46 WALLGAU<br />

„Wallgau mit dem Isarthale“. Schöner Blick auf Ortschaft, Isartal und die umliegenden<br />

Berge. 850,—


47 CHIEMSEE<br />

Reliefpanorama des Chiemsees mit den Orten als Vogelschauansichten. Aquarell<br />

mit Deckfarben über Bleistift, sign. „J. Ruep“, um 1920, 69 x 110 cm. 6.500,—<br />

Blick vom Hartsee mit Eggstätt über den gesamten Chiemsee nach Bernau und Übersee,<br />

im Hintergrund Marquartstein und das Achental. Das Panorama reicht von Traunstein am<br />

linken Bildrand bis Frasdorf und Hohenaschau am rechten. Den in der Ferne liegenden<br />

Bayern – Graphik & Bücher 27<br />

Niedern und Hohen Tauern und den Zillertaler Alpen sind Hochfelln, Hochgern und<br />

Kampenwand vorgelagert. - Besonders gelungen ist die Darstellung von Frauen- und<br />

Herreninsel. Ein Dampfer fährt gerade von Prien zu den Inseln. - Auf Leinwand aufge -<br />

zogen und sehr gut erhalten. - Beiliegt: Decker mit alternativer Gestaltung des Südufers<br />

und der Chiemgauer Alpen. Aquarell auf Papier, ca. 40 bis 50 x 110 cm. - Herrliches, sehr<br />

intensives Bild.


28<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

48 KREUTH – Kaiserbesuch<br />

Besuch des Kaisers Nikolaus I. von Rußland, seiner Gemahlin Alexandra Feodorowna<br />

und seiner Tochter Alexandra Nikolajewna, im August 1838 in Kreuth. Drei<br />

Blätter aus einem zu diesem Anlaß erschienenen Album. Kolorierte Lithographien<br />

auf China von Chr. Weiss, 1838, je ca. 32 x 40 cm. 4.200,—<br />

Vgl. Lentner 15608 ff., alle „sehr selten“. - Vorhanden: 1. „Souvenir de Kreuth“ (Titelblatt).<br />

Gesamtansicht mit den Gebäuden des Bades rechts, dahinter die Berge. 2. „Le tir champêtre<br />

tenu le 16. Aout 1838“ (Das ländliche Schiessen, veranstaltet am 16. August 1838). Blick<br />

auf die Schießbuden in der Nähe des Wildbades, mittig in Zivil Zar Nikolaus I., seine<br />

Gemahlin und seine Tochter. „Die Zarin veranstaltete ein Volksfest mit Scheibenschießen<br />

und wertvollen Preisen“ (Adalbert v. Bayern, Die Herzen der Leuchtenberg, S. 181). 3.<br />

Variante von Lentner 15614: „Sehr selten“. „La danse après le tir le 16. Aout 1838“ (Der<br />

Tanz nach dem Schiessen am 16. August 1838). „Im Vordergrund auf aufgeschlagenem<br />

Bretterboden ländlicher Schuhplattlertanz vor den Majestäten und ihrem gesamten<br />

Gefolge“ (Lentner). - Breitrandig.


49 TEGERNSEE und SCHLIERSEE<br />

Reliefpanorama mit Vogelschauansichten aller Städte und Dörfer. Aquarell mit Deckfarben<br />

über Bleistift, sign. „J. Ruep München“, um 1920, 87 x 174 cm. 8.500,—<br />

Prächtiges Panorama des Gebietes von Brannenburg bis zum Tegernsee. Die Ansichten zeigen<br />

neben kleinen Dörfern wie z.B. Wiechs, Leitzach und Agatharied auch die größeren<br />

Orte wie Feilnbach, Bayrischzell, Fischbachau, Miesbach, Hausham, Schliersee, Tegernsee,<br />

Bayern – Graphik & Bücher 29<br />

Rottach Egern und Bad Wiessee. Der Blick reicht über den Wendelstein (die Wendelsteinbahn<br />

ist eingezeichnet), den Tatzelwurm, Sudelfeld, Jägerkamp, Brecherspitze, Wallberg<br />

bis zum Hirschberg; in der Ferne sehr schön herausgearbeitet der Alpen-Hauptkamm.<br />

Sehr plastisch ist auch das Leitzachtal dargestellt sowie das Weissachtal bis Wildbad<br />

Kreuth. - Kapitales Blatt von enorm dekorativer Wirkung.


30<br />

50 BERCHTESGADEN<br />

„Berchtesgaden mit dem Untersperg“. Gesamtansicht von Süden mit Blick zum<br />

Untersberg, im Vordergrund ländliches Paar mit Ziege und drei Schafen. Aquarell<br />

von Louis Wallèe, um 1820, 35 x 51 cm. 2.800,—<br />

Thieme-Becker Bd. XXXV, S. 97. - An den Aquarellisten Louis Wallee (Vallée) zugeschrieben.<br />

Er wurde 1773 in Berlenburg geboren, lebte seit 1796 in Salzburg, wo er 1838 auch<br />

starb. Die sehr qualitätvolle Arbeit zeigt Berchtesgaden aus einem ungewöhnlichen, nicht<br />

oft dargestellten Blickwinkel. In der alten Originalrahmung.<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

51 GARMISCH-PARTENKIRCHEN<br />

„Gegend von Garmisch“. Blick auf die „Ortschaft mit zwei Kirchtürmen, links mit<br />

Zwiebel, rechts spitz.“ (Winkler). Im Vordergrund ein Reiter, im Hintergrund die<br />

Berge. Altkolorierte Kreidelithographie von Kaspar Auer, 1816, 29 x 44,5 cm.<br />

2.800,—<br />

Winkler 26, 1; Inkunabel der Lithographie. - Im Himmel ein paar minimale Fleckchen.<br />

Breitrandig und mit feinem Altkolorit.


Mit zahlreichen Porträt-<br />

und Wappenkupferstichen<br />

52 BAYERN – J.A. Zimmermann<br />

Chur Bayrisch Geistlicher Calender auf daß Jahr<br />

1754-(1758). Mchn., (1753-57). 18 x 11 cm. Mit 5 (4<br />

mehrf. gefalt.) Frontispizen, 2 Titeln, 4 Zwischentiteln,<br />

11 Bordüren, Kopfvignetten, 41 (2 mehrf.<br />

gefalt.) Porträts, 78 teils gefalt. Wappen und 24 (3<br />

mehrf. gefalt.) Tafeln, alles in Kupfer gestochen.<br />

HLdr. um 1900 mit Rsch. 3.800,—<br />

Pfister 622: „Reich ausgestatt. Kupferwerk, cplt. nicht<br />

häufig. - Inh: 1. Rentamt München. 2. Rentamt Burghausen.<br />

3. Rentamt Landshut. 4. Rentamt Straubing. 5. Regierung<br />

Amberg. Das geschätzte Werk handelt auch über die<br />

Geschichte der einzelnen Stifter u. Klöster, mit Nennung<br />

der Aebte, Prälaten etc.“. - Teils stärker fleckig, insgesamt<br />

gut erhalten. Die Kupfer in guten Abdrucken.<br />

Bayern – Graphik & Bücher 31<br />

53 Kurfürst Maximilian I.<br />

Der Christliche Fürst, oder Vätterliche Ermahnungen<br />

Des Durchleuchtigsten Churfürsten Maximiliani ... An<br />

den Chur Prinzen Ferdinand Maria ... In vier Sprachen.<br />

Regensburg, Böhm, 1730. 24,5 x 19,5 cm. 20 Bl.,<br />

141 S. Mit gestoch. Frontispiz von Andreas Geyer.<br />

Ldr. d. Zt. mit goldgeprägtem Rücken. 480,—<br />

Pfister I, 538; Lentner 842. - Moralische Verhaltensregeln<br />

in der Art eines Fürstenspiegels, die 1639 für den damals<br />

dreijährigen Kurprinzen Ferdinand Maria verfasst wurden,<br />

wahrscheinlich nicht von Maximilian selbst, sondern<br />

von seinem Beichtvater, dem Jesuiten P. Vervaux. Dieser<br />

war es auch, der diese Schrift zum ersten Mal in Auszügen<br />

herausgab. 1730 gab Peter Ludwig de Crest die hier<br />

vorliegende Ausgabe in deutscher, französischer, italienischer<br />

und lateinischer Sprache heraus. Die 'Monita<br />

Paterna' zeichnen das Idealbild eines katholischen Fürsten<br />

im Sinne der Gegenreformation und der Jesuiten<br />

(Riezler). - Rückenvergoldung etwas berieben, Rücken<br />

unten leicht eingerissen, sonst gut erhalten.<br />

54 Kurfürst Maximilian I.<br />

Vätterliche Ermahnungen Maximilianj Herzogens<br />

in Ober- und Nieder Bayern... An Den Chur-Printzen<br />

Ferdinando seinen dreijährigen Sohn. Handschrift<br />

von zwei Händen in barocker Kursive aus<br />

dem 18. Jahrhundert. 32 x 20,5 cm. 29 beschriebene,<br />

unnum. Bl., 4 weiße Bl. Ldr. d. Zt. mit Blind -<br />

prägung, ornamentalen Fileten und Eckstücken<br />

und andersfarbigem Titelschild auf Vorderdeckel.<br />

1.450,—<br />

Zu der Schrift Maximilians I. vgl. Pfister I, 538; Lentner AF<br />

842; Riezler V, 686; Schmidt, Geschichte der Erziehung<br />

der Wittelsbacher 103; Duhr, Geschichte der Jesuiten II, 2<br />

S. 260 ff. - Sehr schöne, wohlerhaltene Handschrift. Die<br />

„Monita Paterna Maximilani“ waren 1639 für den damals<br />

dreijährigen Kurprinzen verfasst worden (siehe vorhergehende<br />

Nummer). - In guter Erhaltung.


32<br />

55 Matthäus Rader<br />

Heiliges Bayer-Land, Auß dem Lateinischen Vor Hundert Jahren Von Mattheo<br />

Radero Verfertigten Werck Anjezo In die Teutsche Sprach übersetzt ... Von M.<br />

Rassler. 3 in 1 Bd. Augsburg, Bencard, 1715. 32,5 x 22 cm. 9 Bl., 412 (recte 420) S.,<br />

3 Bl., 355 (recte 353) S., 3 Bl., 412 (recte 414) S. Mit 3 gestoch. Titeln, 136 Kupfertafeln,<br />

meist von R. Sadeler und mehr. Holzschnitt-Vignetten. Ldr. d. Zt. mit<br />

Rschild, reicher Goldpräg. und Goldschnitt. 3.200,—<br />

Vgl. Pfister I, 4303 (nennt nur 129 Kupfer); Lentner 4097; Vgl. De Backer/Sommervogel VI,<br />

1475, 19; Brunet IV, 1085. - Titelauflage der ersten deutschen Ausgabe. - Etwa hundert<br />

Jahre nach der lateinischen Ausgabe (1615 - 1627) bringt Rassler hier die Lebensbeschreibungen<br />

der Heiligen und Seligen Bayerns in deutscher Sprache. Die prachtvollen Tafeln<br />

von R. Sadeler, J. Kilian u.a. zeigen die Heiligen meist in figurenreicher, dramatischer Szene<br />

vor landschaftlichem oder klösterlichem Hintergrund. - Vordergelenk angebrochen, stellenweise<br />

wenig fleckig. Die Ritualmord-Darstellung auf der S. 323 des zweiten Teils aus<br />

einem anderen Exemplar ergänzt und alt montiert. - Dekoratives, prachtvoll gebundenes<br />

Exemplar in gutem Zustand.<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

56 BISTUM FREISING –<br />

Philipp Joseph Ignaz Finck<br />

Episcopatus Frisingensis in octodecim<br />

decanatus rurales divisi chorographica<br />

descriptio unacum indice. Landshut,<br />

Golowiz, 1732. 20 x 16 cm. 4 Bl., 44 S.<br />

Index. Mit Kupfertitel und 35 grenzkolorierten Kupferkarten. Ldr. d. Zt. mit<br />

goldgeprägtem Rücken, hs. Rschild und Goldschnitt. 2.800,—<br />

Lentner 15305: „Sehr interessantes u. seltenes Werk, welches seiner Zeit in nur geringer<br />

Auflage u. als Privatdruck erschienen ist. Pfister besaß kein Exemplar“. Die Karte zeigt das<br />

Bistum Freising mit Teilen der Bistümer Salzburg, Regensburg, Augsburg und Brixen. -<br />

Unterer Rücken ergänzt, Einband leicht aufgebogen, alter Besitzeintrag auf dem Vorsatz,<br />

Karten leicht wasserrandig, die letzten zwei Karten und erster Teil des Registers mit Brandspuren<br />

im Rand.


57 KREUTH – Krämer, Carl Phil<br />

Die Molken= und Bad=Anstalt Kreuth im bayerischen Hochgebirge bei Tegernsee.<br />

Mchn., E.A. Fleischmann, 1829. 19 x 12 cm. VI, 237 S., 2 Bl. Mit 1 mehrf. gefalt.<br />

lithographierten Tafel von Carl Friedrich Heinzmann bei Lacroix. Pp. d. Zt.<br />

580,—<br />

Engelmann 619. Nicht bei Lentner und Pfister. - Seltene kleine Publikation zur Kur-Anstalt<br />

in Kreuth, mit topographischem und geschichtlichem Überblick. Mit einem Kapitel „Unterhaltung<br />

der Kurgäste“ (Spaziergänge, Ausflüge und Bergtouren), naturhistorischen Notizen<br />

und ausgiebig über die medizinische Bedeutung des Bades (Mineralquelle, Solebad,<br />

Molkenkur, Kur mit ausgepressten Pflanzensäften). - Die Ansicht, mit Personenstaffage<br />

(Reiter) im Vordergrund, zeigt - über den See gesehen - die Kuranstalt. - Einband leicht<br />

berieben. Wenige Seiten leicht gebräunt, Titel und Tafel gering fleckig.<br />

Bayern – Graphik & Bücher 33<br />

58 TEGERNSEE – Joseph von Hefner<br />

Tegernsee und seine Umgegend. Mchn., Fleischmann,<br />

1838. 17 x 11 cm. 3 Bl., IV S., 1 Bl., 188 S. Mit<br />

lithograpiertem mehrf. gefalt. Frontispiz von Gustav<br />

Kraus. Lithographierter OPp. 750,—<br />

Lentner 2554; Pressler 291 (abw. Koll.). - Das lithographierte<br />

Frontispiz von Gustav Kraus zeigt das „Koenigl. Lustschloß<br />

Tegernsee“. Auf dem Vorderdeckel die Lithographie<br />

„Kirchweih Tanz in der Umgegend von Tegernsee“ (einige<br />

Paare in Tracht beim Tanz, im Hintergrund eine Kapelle),<br />

auf dem Rückdeckel die lithographierten Ansichten von<br />

Schliersee, Wildbad Kreuth, Egern und die Darstellung des<br />

Monuments von König Max Joseph. - Einband berieben<br />

und gebräunt, Ecken etwas bestoßen. Innen leicht gebräunt.


34<br />

59 ROSENHEIM – (Kloeckel, Joseph von)<br />

Rosenheim mit seiner Heilquelle und Umgegend im Jahre 1815 beschrieben. Bd.<br />

1 (= alles Erschienene). (Rosenheim), 1815. 17 x 10 cm. VIII S., 3 Bl., 259 S. Mit<br />

gestoch. Frontispiz (W. Doppelmayer del., Schramm sc.) und gestoch. Titelblatt,<br />

4 Kupfertafeln, 2 gestoch. gefalt. Karten, 1 Plan und 1 Ansicht. Illustr. Pp. d. Zt.<br />

1.250,—<br />

Lentner 16281: „Sehr selten u. gesucht!“. Nicht bei Pfister. - Kaum auffindbares Bavaricum<br />

mit reizenden Kupferstichen von Schramm nach Doppelmayer. Die Tafeln mit Ansichten<br />

Rosenheims „gegen die Gebirge“ und „von der Salzburger Straße her“, eine andere Tafel<br />

zeigt das Badhaus bei Rosenheim mit Grundrissen, die Vignetten zeigen das Oberthor, die<br />

Loretto-Kapelle, Simssee und Eizer-Alpe. Die beiden Kupfer auf dem Umschlag den Max-<br />

Joseph-Platz und die Saline. - Rücken etwas berieben. Innen sauber und frisch.<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

60 ROGGENBURG – (Weiler, Ludolph)<br />

Denkmal der Dankbarkeit und Verehrung dem ehemaligen Reichsstifte Roggenburg<br />

und seinen Vorstehern, vorzüglich dem letzten Abte und Reichsprälaten<br />

Thaddäus Aigler, errichtet. Agb., Joh. Bapt. Merz, 1822. 17 x 10 cm. XVI, 174 S.,<br />

1 Bl. Mit 1 mehrf. gefalt., gestoch. Frontispiz von Klauber nach M. Kuen.<br />

Pp. d. Zt. 1.200,—<br />

Die seltene Schrift enthält u.a. eine Geschichte des Klosters, Tabellarische Übersicht der<br />

Pröbste und Äbte, Lebensgeschichte des frommen Abtes Thaddäus Aigler, Topographische<br />

Ansicht der Reichsherrschaft Roggenburg im Jahre 1802 uvm. - Das großformatige Frontispiz<br />

unten mit einer Ansicht des Klosters, darüber reiche barocke Staffage mit Gnadenbild.<br />

- Rücken leicht verblichen. Wenige Seiten minimal gebräunt, das Frontispiz gering fleckig.


Wappenkalender in reizendem Einband<br />

61 FRANKEN – Deutscher Orden<br />

Des Hohen Teutschen Ritter Ordens hoch lobl. Balley Francken Wappen Calend.<br />

(Agb., Jacob Andr. Fridrich, 1751). 12,5 x 8 cm. 2 gestoch. Titel, 32 Kupfertafeln<br />

und 14 gestoch. Kalenderblätter von J.A. Fridrich. Pp. und Pp.-Schuber d. Zt. mit<br />

reicher Goldprägung. 1.450,—<br />

Die Tafeln zeigen Heilige und Patrone des Ordens, einige Herrscher, die den Orden gefördert<br />

haben, sowie die Wappen einzelner Kommenden in der Ballei Franken. Neben dem<br />

Wappen von Clemens August Erzbischof zu Köln, sind u.a. folgende Wappen zu finden:<br />

von Eyb, Freiherr von Berndorff zu Bohl, von Wildenstein, von und zu Weredenstein,<br />

Reichlin von Meldegg, von Hirschberg, Zobel von Gibellstatt, Freiherr von Hornstein, Freiherr<br />

von Roll zu Bernau, Roth von Schreckenstein, Freiherr von und zu Franckenstein, Fugger<br />

Graf von und zu Kirchberg und Weissenhorn, von Riedheim, von Reisach uvm. - Der<br />

Schuber leicht berieben und etwas oxydiert. Der Rücken oben und unten mit Fehlstelle.<br />

Innen sauber und frisch.<br />

Bayern – Graphik & Bücher 35<br />

62 FRANKEN – Heller, Joseph<br />

Handbuch für Reisende nach den Hauptstädten Frankens: Ansbach, Baireuth,<br />

Bamberg, Eichstädt, Erlangen, Meiningen, Nürnberg, Würzburg, Gemäldegallerie<br />

Pommersfelden, etc. Nach den Bädern und Gesundbrunnen: Alexandersbad,<br />

Bocklet, Brückenau, Burgbernheim, Kissingen Langenau, Liebenstein, Rothenburg,<br />

Steben, Wipfeld - Nach den Fichtel= und Rhöngebirgen und den Muggendorfer<br />

und andern interssanten Höhlen. (Zweiter Titel: Handbuch für Reisende<br />

in dem ehemaligen Fränkischen Kreise). Heidelberg, Joseph Engelmann, (1828).<br />

21 x 13,5 cm. VIII S., 1 Bl., 414 S., 1 Bl. Mit Aquatinta-Frontispiz und lithographierter<br />

mehrf. gefalt. Karte. HLdr. d. Zt. mit Rtit. 980,—<br />

Pfeiffer 14797. - Einzige Ausgabe. - Seltenes Ortslexikon mit ausführlichen Beschreibungen<br />

und einem Anhang über Franken allgemein, Tips für Reisende und Vorschläge für Reiserouten<br />

durch Franken. Das Frontispiz zeigt eine schöne Gesamtansicht von Bamberg,<br />

gestochen von C. Rordorf, die Karte den fränkischen Kreis. - Einband leicht bestoßen. Minimal<br />

gebräunt, gering stockfleckig.


36<br />

63 NÜRNBERG<br />

„Eigentliche Abconterfeihung dess Markts der löblichen Kais= Reichs Statt Nürmberg<br />

mit all desselben gelegenheit“. Ansicht des seit 1809 so genannten Marktplatzes<br />

mit der Frauenkirche rechts. Radierung von Lorenz Strauch, dat. 1599, 31<br />

x 89 cm (von drei Platten gedruckt). 7.500,—<br />

Thieme-Becker Bd. XXXII, S. 170; nicht bei Lentner. - Die Radierung von Lorenz Strauch<br />

(1554 - 1630) entstand nach seinem 1594 gemalten Bild im großen Sitzungssaal des Han-<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

delsvorstandes Nürnberg. Sie ist „von besonderem topographischen Interesse“ (Thieme-<br />

Becker). Auf dem Platz mit außerordentlich figurenreicher Marktstaffage. Im Himmel mit<br />

Wappen- und Titelkartuschen, im unteren Rand mit drei zweizeiligen Psalmversen. - Auf<br />

Japanpapier aufgezogen. Schöner, gleichmäßiger Druck und von guter Erhaltung.


64 NÜRNBERG<br />

„Eigentliche Abbildung dess Markts der Löblichen Kajy.-Reichs Statt Nürnberg<br />

mit all desselben gelegenheit, wie derselbe gegen Mittag anzusehen ist. 1671“.<br />

Weiter Blick über den belebten Marktplatz. Radierung von Lukas Schnitzer, dat.<br />

1671, 30 x 100 cm (von drei Platten gedruckt). 5.800,—<br />

Bayern – Graphik & Bücher 37<br />

Lentner 9209: „Schönes u. seltenes, figurenreiches Kapitalblatt mit interessanten Marktszenen“.<br />

- Über der Ansicht mit zahlreichen Amoretten und Genien mit Allegorien des<br />

Handels, mittig Wappenkartusche. - Mit geglätteten Faltspuren. Wenige kleine, retuschierte<br />

Fehlstellen und leichte Bräunungen. Auf Japanpapier aufgezogen. Gleichmäßiger Druck<br />

dieses raren Blattes.


38<br />

65 PASSAU<br />

„Süd-Westliche Ansicht von Passau“. Gesamtansicht von einem Hügel mit Blick<br />

auf Dom und in der Ferne die Festung Oberhaus, im Vordergrund rechts sitzt der<br />

Zeichner. Altkol. Umrißlithographie von A. Kurz bei Peter Ambrosi, um 1825,<br />

35,5 x 53,5 cm. 2.800,—<br />

Passau in der Druckgraphik I, 235; Lentner 16114 (die komplette Folge von vier Blatt):<br />

„...Kapitalblätter ersten Ranges von seltener Schönheit“. - Farbfrisch und mit breitem Rand.<br />

Tadellos erhalten.<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

66 ERLANGEN<br />

„Erinnerungsblatt an Erlangen und dessen Umgebungen“. Gesamtansicht von<br />

der Nordseite (16 x 23 cm), umgeben von 15 Ansichten aus Stadt und Umgebung.<br />

Altkolorierter und gouachierter Kupferstich nach Perlberg bei F. Enke, Erlangen,<br />

um 1840, 42 x 38,5 cm. 3.800,—<br />

Nicht bei Lentner. - Die Ansichten im Format von 7,5 x 11 cm zeigen u.a. den Schloßplatz<br />

(7,5 x 23 cm), Alt- und Neustädter Kirche, Bubenreuth, Marlofstein, Ratsberg, Kanalmonument,<br />

Anatomie, Schiesshaus, Adlitz, Atzelsberg, Wels. - Im unteren Rand geschlossene<br />

kleine Wurmgänge. Kapitales Souvenirblatt in herrlichem Kolorit.


67 HOF<br />

„Hof, von der Nordseite“. Gesamtansicht (19 x 26 cm), umgeben von 12 weiteren<br />

Ansichten. Lithographie mit Tonplatte von F.E. Baumann bei G. Könitzer, Wunsiedel,<br />

um 1850, 42 x 56 cm. 2.800,—<br />

Münzer-Glas/Kluge, Ortsansichten aus der Stadt und dem Landkreis Hof von 1919, S. 105,<br />

4.2.4. - Die 12 Teilansichten zeigen: Rathaus, Schiesshaus, Eisenbahnviadukt, Michaeliskirche,<br />

Gartengesellschaft, Hofeck, Lorenzkirche, Wartturm, Gymnasium, Landgericht,<br />

Theresienstein und Bürger-Ressource. - Rundum fachmännisch angerändert. - Das prächtige<br />

und sehr dekorative Souvenirblatt entstand nach 1848, aber vor 1852.<br />

Bayern – Graphik & Bücher 39<br />

68 HOF<br />

„Ansicht von Hof“. Gesamtansicht von einer Anhöhe, rechts offener Aussichtspavillion,<br />

darin ein Mann mit Fernrohr, im Vordergrund reizende Personen -<br />

staffage, im Mittelgrund Militär beim Üben. Altkolorierte Umrißradierung von<br />

Herkules Hoessel, um 1800, 33 x 50 cm. 3.800,—<br />

Thieme-Becker Bd. XVII, S. 223 (dieses Blatt erwähnt); Lentner 8231: „Sehr selten! Prachtblatt<br />

in herrlichem Colorit mit kostümlich hochinteressanter Staffage“. Eines der teuersten<br />

bei Lentner im Jahre 1911 überhaupt angebotenen Blätter. Mit Abbildung auf Tafel IV. - Im<br />

Himmel rechts kleine restaurierte Stelle, sonst wohl erhalten und farbfrisch.


40<br />

69 BANZ<br />

„Kloster Banz“. Ansicht der Klosteranlage links und weiter Blick ins Maintal, im<br />

Vordergrund Schafherde und sitzender Schäfer. Lithographie von Philipp Joseph<br />

Kraus, 1818, 26 x 35,5 cm. 1.800,—<br />

Winkler 440, 1. - Der Zeichner Philipp Joseph Kraus wurde 1789 in Bamberg geboren, wo<br />

er 1864 auch starb. Er widmete sich früh der neuen Kunst der Lithographie. - Breitrandig<br />

und sehr gut erhalten. Sehr seltene Inkunabel der Lithographie.<br />

Bayern – Graphik & Bücher<br />

70 WUNSIEDEL<br />

„Ansicht des Marktes in Wunsiedel“. Blick auf den alten Marktplatz, mittig die<br />

evangelische Stadtkirche St. Veit, seitlich historische Gebäude, vorne rechts der<br />

Gabelmannsbrunnen. Altkolorierte Umrißradierung, „nach der Natur gezeichnet<br />

und zu haben bei F.E. Baumann in Wunsiedel“, um 1820, 27,5 x 36 cm. 2.600,—<br />

Nach dem Brand von 1834 wurde der heutige große Marktplatz neu geschaffen. - Sehr feines<br />

Altkolorit.


71 VESTENBERGSGREUTH bei Nürnberg<br />

„Vestenbergsgreuth im Steigerwald, Frhrl. v. Holzschuher. Dann Frhr. v. Keinsberg<br />

Thurnau“. Blick auf den Ortskern mit Weiher, rechts das Schloß, im Vordergrund<br />

ein Bauer mit zwei Pferden die einen Pflug ziehen, rechts ein Hund. Altkolorierte<br />

Umrißradierung, um 1830, 33,5 x 45,5 cm. 2.000,—<br />

Abzug vor aller Schrift! - Dekorative Ansicht, besonders reizvoll durch die figürliche Staffage<br />

in der Art von Johann Adam Klein. Alt auf äußere Einfassungslinie beschnitten, auf<br />

braunen Karton in Linieneinfassung montiert und handschriftlich bezeichnet. - Die Ränder<br />

minimal fleckig und mit hinterlegten kleinen Einrissen. Farbfrisch.<br />

Bayern – Graphik & Bücher 41<br />

72 GEISLINGEN<br />

„Prospect der s(o) g(enannten) Steingrube ohnweit Geislingen“ usw. Blick auf die<br />

„mit Linden besetzte schöne Aue“, auf der ein Scheibenschießen des Bürgermilitärs<br />

stattfindet, mit zahlreichen Zuschauern. Altkolorierte Radierung, 1809,<br />

21,5 x 45,5 cm. 1.650,—<br />

Schefold 2129. - Der Tuffstein aus der im Hintergrund sichtbaren Steingrube, heute Stadtpark,<br />

wurde u.a. für den Bau der spätgotischen Stadtkirche verwendet. - Im Rand fleckig,<br />

mit einem hinterlegten Einriss und drei Wurmlöchlein. - Ereignisblatt in schönem Altkolorit.


42<br />

73 SCHWÄBISCH-GMÜND<br />

„Gmünd“. Gesamtansicht von Norden mit Blick auf Rechberg und Hohenstaufen.<br />

Altkolorierte Umrißradierung von Johann Sebald Baumeister, um 1810,<br />

28,5 x 43,5 cm. 3.600,—<br />

Schefold 7045. - Im Unterschied zur Aquarellvorlage wurde der Pudel weggelassen und<br />

ein ländliches Paar rechts des Weges eingefügt. - Im oberen Rand restaurierter kleiner Einriss.<br />

Farbfrisch und gut erhalten.<br />

Deutschland und die Welt<br />

74 WENDLINGEN am Neckar – Unterboihingen<br />

„Aufsicht(sic!) von Unterbohingen(sic!) gegen Morgen.“ Blick auf die Häuser des<br />

Ortes, mittig die Kirche St. Kolumban und das Schloß mit Gartenmauer, links das<br />

Rentamtshaus, etwas entfernt eine Kapelle. Aquarell über Feder, bez. und sign.<br />

„Zum Andenken, von Anton Beller Vicar in Steinbach“, um 1810, 32,5 x 46 cm.<br />

3.200,—<br />

Im Vordergrund ein ländliches Fuhrwerk, im Hintergrund eine leicht felsige Hügelkette.<br />

Der in Möhringen geborene Anton Beller (1774 - 1836) war von 1809 bis 1821 Hofkaplan<br />

der Fürstenberger in Heiligenberg, von 1821 bis 1836 Pfarrer in Inneringen und Dekan des<br />

Kapitels in Veringen. - Im Himmel ein alt hinterlegter, unauffällig retuschierter Papierdurchbruch,<br />

ein kleiner, hinterlegter Randeinriß. Mit WZ „Blauw“. Stimmungsvolles Blatt<br />

des künstlerisch sehr begabten Geistlichen.


75 BIBERACH an der Riß<br />

Gesamtansicht aus halber Höhe über Birkendorf, vorne links Bauern mit Ziegen,<br />

in der Mitte vierspänniges Fuhrwerk und zahlreiche Personen; im Mittelgrund<br />

rechts Eisenbahn. Altkolorierte Lithographie mit Tonplatte von Eberhard Emminger<br />

bei J.A. Treu, um 1865, 44 x 67 cm. 4.200,—<br />

Deutschland und die Welt 43<br />

Schefold 576; Henning/Maier S. 145. - Ränder etwas berieben, z.T. mit geringem Textverlust,<br />

die Ansicht jedoch nicht betroffen. - Prächtige Vedute von Emmingers Geburtsstadt<br />

in kräftigem Altkolorit.


44<br />

Souvenirblätter<br />

Diese Form der graphischen Darstellung ist ein Produkt des beginnenden<br />

Tourismus Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Reisende konnte<br />

sich, in konzentrierter Form, ein Andenken der besuchten Stadt oder<br />

Region mit nach Hause nehmen: Um eine größer formatige Gesamtansicht<br />

gruppierten die Künstler kleinere Teilansichten oder Motive aus<br />

der Umgebung. Auf einem Blatt hatte man also bis zu 20 Ansichten und<br />

damit einen schönen Überblick.<br />

Souvenirblätter gibt es in allen graphischen Techniken, besonders in<br />

Lithographie, oder bei kleineren Blättern, im Stahlstich.<br />

Diese dekorativen und gesuchten Blätter finden Sie bei uns in allen<br />

Größen, Techniken und Preislagen in reicher Auswahl.<br />

Antiquariat Peter Bierl & Antiquariat Robert Wölfle<br />

Deutschland und die Welt<br />

77 SCHLESWIG<br />

„Schleswig“. Gesamtansicht (7,5 x 33,5 cm), umgeben von 19 Ansichten aus Schleswig.<br />

Lithographie mit Tonplatte von J. Gottheil, um 1850, 45 x 64 cm. 2.400,—<br />

Das kapitale Souvenirblatt zeigt in verschiedenen Größen Gesamtansichten von Eckernförde,<br />

Flensburg, Föhr, Friedrichstadt, Gottorf, Husum, Sonderburg, Sylt, Tönning, u.a. -<br />

Knapp beschnitten, am oberen Rand mit dem mittigen Wappen im Halbrund.<br />

�<br />

76 LÜBECK<br />

„Erinnerung an Lübeck“. Gesamtansicht vom Eisenbahnwall aus (21,5 x 36 cm),<br />

umgeben von 16 Ansichten. Lithographie mit Tonplatte von A.C. Haun , um 1840,<br />

40 x 54 cm. 2.000,—<br />

Die Ansichten zeigen u.a. Lübeck von Marly aus, Marktplatz, Rathaus, Holstentor, Dom,<br />

Katharinen- und Marienkirche, Tivolitheater, Bahnhof und Travemünde. - Im breiten Rand<br />

unten geschlossener Randeinriss, sonst tadellos.


78 BAD PYRMONT<br />

„Erinnerung an Pyrmont“. Gesamtansicht vom Königsberge aus (23 x 33 cm),<br />

umgeben von 18 weiteren Ansichten. Lithographie mit Tonplatte von Borchel bei<br />

Kraus, Bremen, um 1840, 40 x 54 cm. 2.600,—<br />

Die hübsch staffagierten Ansichten zeigen u.a. Brunnenplatz und -straße, Hauptallee, Friedenstal,<br />

Altenau, die Saline, Kursaal und Schellenberg. - Nur im breiten Rand gering<br />

gebräunt, sonst tadellos.<br />

Deutschland und die Welt 45<br />

79 BAD DOBERAN – Heiligendamm<br />

„Ansicht des Badehauses und des Neuen Saales bei Doberan an der Ost-See.“<br />

Blick auf das Kurhaus Heiligendamm mit den benachbarten Bauten, rechts Blick<br />

auf die Ostsee, vorne lebhafte Staffage mit Kutschen, Reitern und Spaziergängern.<br />

Altkolorierte Umrißradierung von Johann Carl August Richter bei Genazini,<br />

Schwerin, um 1817, 25 x 37,5 cm. 2.400,—<br />

Mit Widmung an Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin. Er ließ zwischen<br />

1814 und 1817 von seinem Hofbaumeister, dem Architekten Carl Theodor Severin<br />

(1763 - 1836), diesen klassizistischen Bau als Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus errichten.<br />

Das Kurhaus gehört heute zum Grand Hotel Heiligendamm; im Giebel lesbar der Leitspruch<br />

des Badeortes: „Heic Te Laetitia Invitat Post Balnea Sanum.“ - Mit Rändchen um<br />

die Einfassungslinie, rechts im Himmel ein sorgfältig alt geschlossener Einriß, im Schriftbereich<br />

zwei hinterlegte Wurmlöchlein. In alte Waschgoldleiste gerahmt.


46<br />

80 BOZEN<br />

„Ansicht der Stadt Botzen deren innern Theile und nähern Umgebungen“.<br />

Gesamtansicht, umgeben von 12 Teilansichten. Altgouachierte Aquatinta bei<br />

Johann Baptist Isenring, St. Gallen, um 1850, 38 x 50 cm. 3.800,—<br />

Die prächtige Gesamtansicht (19,5 x 32 cm) von einer Anhöhe über die Etsch, gestochen<br />

von C. Burckhardt, umgeben von folgenden Ansichten: Münster- und Johannesplatz, Domkirche<br />

in Gries, Haselburg, Karneid, Kalvarienberg, das deutsche Haus, Oberbozen, Schloß<br />

St. Anton, Runkelstein, Sigmundskron und Stadtpfarrkirche. - Im Ganzen leicht gebräunt,<br />

rechts Randeinriss geschlossen. Feines Altkolorit.<br />

Deutschland und die Welt<br />

81 PRAG<br />

„Ansicht des kleinseitner welschen Platzes“. Blick über den „Welschen Platz“ mit<br />

der Dreifaltigkeitssäule. Braun lavierte Umrißradierung von Caspar Pluth nach<br />

Philipp und Franz Heger, dat. 1794, 37 x 60 cm. 2.200,—<br />

Thieme-Becker Bd. XVI, S. 245. - Der Prager Architekt Philipp Heger (1734 - 1804) gab Ende<br />

des 18. Jahrhunderts eine Folge von 30 großformatigen Prager Ansichten heraus, die zu den<br />

großen Raritäten am Graphikmarkt zählen. Unser sehr reich staffagiertes Blatt, in zarten<br />

Brauntönen laviert, wodurch besonders die reiche Architektur der Altstadthäuser betont<br />

wird. - Mit schmalem Rändchen, gering berieben. Links unten etwas braunfleckig. Selten<br />

und sehr dekorativ.


82 PARIS<br />

Das Pantheon in Paris. Aquarell über Bleistift von Johann Baptist Metivier,<br />

21 x 29,5 cm. 3.200,—<br />

Thieme-Becker Bd. XXIV, S. 439. - Dieses sehr feine, qualitätvolle Architektur-Aquarell<br />

besticht auch durch die reizende, zierliche Staffage im Vordergrund: bürgerliche Passanten<br />

die die Ankunft einer Kutsche vor dem repräsentativen Bauwerk beobachten sowie<br />

Landleute mit Eselkarren, die ihre Waren in der Stadt feilbieten. Metivier entstammte einer<br />

Deutschland und die Welt 47<br />

Ausschnitt<br />

Künstlerfamilie aus der Bretagne, die nach Paris ging, wo er unter mehreren ausgezeichneten<br />

Architekten studierte. Im Jahre 1811 kam er nach München, wo er für zahlreiche<br />

hochrangige Persönlichkeiten wie Graf Montgelas als Architekt und Innenausstatter tätig<br />

war. Er wurde Inspektor der k.b. Baukommission und Hofbaudekorateur, seit 1824 königlicher<br />

Baurat. Zu seinen Münchner Bauten zählt auch die 1824/25 errichtete Synagoge. -<br />

Alt auf Unterlage montiert. Abgesehen von wenigen, unauffälligen Flecken im Himmel<br />

tadellos erhalten. In schönem zeitgenössischem Rahmen.


48<br />

83 SALZBURGER LAND<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher<br />

Haushofer, Max. Die Salzburger Alpen. Aquarelle von C.P.C. Köhler und Schilderungen<br />

von Max Haushofer. Darmstadt, Köhler, (1874). 32 x 40 cm. 3 Bl., 93 S.<br />

Mit 20 farblithogr. Tafeln nach C.P.C.<br />

Köhler. Rote Lwd. d. Zt. mit reicher<br />

Gold- und Blindprägung und Goldschnitt.<br />

1.100,—<br />

Nebehay-Wagner 308. - Mit einem hübschen<br />

Quodlibet als Frontispiz und 19<br />

Ansichten von Berchtesgaden, Chiemsee,<br />

Hallstadt, Ischl, Reichenhall, Salzburg,<br />

Traunsee mit dem Traunstein, Wildbad<br />

Gastein usw. - Exlibris auf dem Innendekkel.<br />

Tadellos erhalten in einem Prachteinband<br />

von Sperling in Leipzig.<br />

84 GRIECHENLAND<br />

Pouqueville, F.-C.-H.-L. Voyage de la Grèce. 2. Aufl. 6 Bde. Paris, Didot, pere et<br />

Fils, 1826-1827. 20,5 x 12,5 cm. Über 3100 S. Mit 27 (davon 9 mehrf. gefalt.) lithographierten<br />

Tafel, vielen kleinen gestoch. Vignetten und 8 (davon 7 mehrf.<br />

gefalt.) Plänen und Karten. HLdr. d. Zt. mit Rtit. 2.800,—<br />

Brunet IV, 850 (ohne Angabe der Tafeln, das Exemplar der<br />

Blackmer Libr. 926 enthält lediglich 14 Tafel und Karten). -<br />

Reisebeschreibung mit hübschen Tafeln, deren Anzahl in<br />

den Exemplaren variiert. Mit Kostümdarstellungen,<br />

Ansichten und Landschaften, Karten und Plänen aus dem<br />

Griechenland des Unabhängigkeitskrieges. „Ouvrage,<br />

sinon le meilleur, du moins le plus complet que l’on eût<br />

publié sur la Grèce moderne“ (Brunet). - Einbände berieben<br />

und wenig beschabt. Wenige Seiten minimal fleckig und<br />

gering gebräunt.


85 BAYERN – Teuerung<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher 49<br />

„Victualien Preise in dem Theurungs Jahre 1817 im Monate Januar“. In vier Reihen<br />

untereinander werden die Preise im Januar 1817 dargestellt. Altkolorierte<br />

Radierung bei Zanna & Co., Augsburg, 1817, 29,5 x 37,5 cm. 1.800,—<br />

Zeitgeschichtlich interessantes Ereignisblatt, das die enormen Preissteigerungen durch die<br />

Missernten im „Jahr ohne Sommer“ 1816 widerspiegelt. Die Ernteausfälle waren durch den<br />

Klimawandel nach einem Vulkanausbruch 1815 im heutigen Indonesien entstanden. Dies<br />

führte in der Folge auch in Europa zu Hunger und kräftigen Preissteigerungen. - Geglättete<br />

Faltspuren und gering fleckig. Gerahmt.<br />

86 BAYERN – Bayerischer Hiesel<br />

„Die Gefangennehmung des Bayrische Hiesel, samt 9 seiner Cameraden in Osterzell<br />

12 Stund ober Augspurg d. 14. Jan. 1771“. Soldaten halten das Wirtshaus, in<br />

dem sich Matthias Klostermayer mit seinen Gesellen festgesetzt hat, umzingelt.<br />

Von beiden Seiten wird geschossen. Kupferstich von Johann Martin Will, Augsburg,<br />

1771, 17 x 26 cm. 600,—<br />

Lentner 15432: Aus einer Sammlung „von sehr seltenen, gleichzeitigen Flugblättern, die<br />

kulturhistorisch von eminentem Interesse sind“. - Im unteren Rand mit gestochenen Erklärungen.<br />

Knapprandig.


50<br />

87 NÜRNBERG – Eisenbahn<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher<br />

„Die Ludwigs- oder Deutschlands erste - Eisenbahn zwischen Nürnberg u.<br />

Fürth“. Fahrt der ersten Eisenbahn vor den Toren der Stadt, zahlreiche Spaziergänger<br />

und Reiter im Vordergrund. Altkolorierter Kupferstich bei Renner, Nürnberg,<br />

1835, 26 x 31,5 cm. 1.400,—<br />

Bilderbogen Nr. 351. - Reizendes Blatt in leuchtendem Altkolorit mit lebendiger Personenstaffage,<br />

im Hintergrund Nürnberg. Gerahmt.<br />

88 NÜRNBERG – Eisenbahn<br />

„Die Ludwigs=Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth“. Fahrt der ersten Eisenbahn<br />

vor den Toren der Stadt, zahlreiche Zuschauer im Vordergrund. Altkolorierter<br />

Kupferstich von Conrad Wießner nach Heideloff bei C. Riedel, Nürnberg,<br />

1835, 16,5 x 24,5 cm. 1.200,—<br />

Thieme-Becker Bd. XXXV, S. 544f (dort erwähnt). - Unter der Darstellung fünfzeilige,<br />

euphorische Beschreibung: „Der Vaterlandsfreund begrüßt das schöne Werk mit frohen<br />

Hoffnungen u. freuet sich schon im Geiste der Zeit, wo die Ludwigs-Eisenbahn ihre Arme<br />

weiter ausbreiten wird, um Städte und Länder segnend zu verknüpfen“. - Gut erhalten in<br />

schönem Altkolorit. Sehr breitrandig. In Echtgoldleiste gerahmt.


89 NÜRNBERG – Obstverkauf<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher 51<br />

„Der Obstverkauf zu Nürnberg, d. 19. December A. 1793“. Großes Volksgetümmel,<br />

die Menschen mit Körben stürzen sich auf das Obst. Radierung, 1794,<br />

12 x 18,5 cm. 400,—<br />

Nicht bei Lentner. - Es handelt sich hier um einen der zahlreichen Nahrungsmittelproteste,<br />

die durch Mangel oder unverhältnismäßige Teuerung hervorgerufen wurden und mit<br />

den heutigen Streiks zu vergleichen sind. Der unbekannte Künstler hielt auf der Radierung<br />

einen Konflikt zwischen Konsumenten und Produzenten auf dem Nürnberger Obstmarkt<br />

fest, bei dem Ahlen-, Zirkel- und Rotschmiede die Bauern zur Herabsetzung ihrer Preise<br />

zwangen (vgl. Ausst. im Deutschen Histor. Museum Berlin 1992). Ein koloriertes Exemplar<br />

der Radierung befindet sich im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg. - Leicht angestaubt.<br />

Seltenes Flugblatt.<br />

90 NÜRNBERG – Schäfflertanz<br />

„Der Büttnertanz nebst dem Auszuge seit 56 Jahren zum ersten Mal wieder aufgeführt<br />

am Volksfeste, d. 25. August 1830 zu Nürnberg.“ Drei Reihen übereinander,<br />

angeführt von vierspännigem Wagen mit Bacchus, auf den, eingerahmt von<br />

Musik, die Schäffler mit ihren Reifen folgen. Kolorierte Lithographie, 1830,<br />

„Arrangirt v. Ant. Kleining, Lehrer der Tanzkunst, zu haben bei Leonh. Amersdorffer,<br />

Lithograph“, 39 x 49,5 cm. 1.200,—<br />

Nicht bei Lentner. - Die bewegte Geschichte des Nürnberger Volksfestes begann im Jahr<br />

1826, als die Bürgerschaft der Stadt Nürnberg beschloss, den Geburts- und Namenstag<br />

König Ludwig I. festlich zu begehen. Der König, der vor einem halben Jahr den Thron<br />

bestiegen hatte und im Juli 1826 zur Kur nach Bad Brückenau reiste, besuchte bei dieser<br />

Gelegenheit auch die Stadt Nürnberg. Im Jahr 1830 wurde dann der Büttnertanz neu belebt.<br />

- Farbfrisch, mit Faltspuren und leicht fleckig.


52<br />

91 NÜRNBERG – Volksfest 1833<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher<br />

„Das Volksfest in Nürnberg den 25ten August 1833“. Großes Fest vor den Toren<br />

der Stadt anlässlich des Besuchs von König Ludwig I. Altkolorierte Lithographie<br />

von Heinrich Kohler nach Peter Carl Geißler bei Strixner u. Zach, Nürnberg,<br />

1833, 43 x 60 cm. 2.800,—<br />

Lentner 9266: „Reich belebtes u. kostümlich interessantes Kapitalblatt“. - Im unteren Rand<br />

mit Wappen und Widmung an den König. - Knapp auf Einfassungslinie geschnitten und<br />

mit geglättetem Mittelburg. Herrliches Altkolorit. Gerahmt.


92 ROTHENBERG bei Schnaittach<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher 53<br />

„Eigentliche Vorstellung Der Vestung Rothenbergs Nebenst dem / den 21. September<br />

/ Anno 1703 erfolgten Auszug“. Flugblatt mit einer Kupferstichansicht (17<br />

x 24 cm) und darunter dreispaltigem Text. Kupferstich mit Typendruck, „bey den<br />

Felßeckerischen Erben“, Nürnberg, 1703, 40 x 31,5 cm. 850,—<br />

Drugulin 3647; Lentner 10283: „Seltenes Flugblatt!“. - Im Ganzen etwas gebräunt, alt hinterlegte<br />

Einrisse.<br />

93 HOPFEN – (Tresenreuter, Joachim Friedrich<br />

und Johann Heumann)<br />

Wirthschafftliche und rechtliche Abhandlung von dem Hopfen, Nebst Johann<br />

Heumanns / öffentlichen Lehrers der Rechte bey der hohen Schule zu Altdorff,<br />

historischem Vorbericht von der Kräuter=Kenntnus der alten Teutschen, wie auch<br />

desselben Ubersetzung der vom Herrn R. Bradley, Lehrer der Kräuter=Wissenschafft<br />

bey der Universität zu Cambridge, in Englischer Sprache herausgegebenen<br />

Abhandlung von dem Reichthum eines Hopfgartens. Nbg., Johann Georg<br />

Lochner, 1759. 23,5 x 19 cm. 26 Bl., 194 S., 3 Bl. Mit 2 Kupfertafeln. Mod. Pp.<br />

1.450,—<br />

Sehr seltene Monographie über den Hopfen. - Behandelt u.a. die Benennung und Kennzeichnung,<br />

verschiedenen Gattungen, älteste Nachrichten vom Hopfen, verschiedenen<br />

deutschen Arten, „fremden Hopfen“, Lage eines Hopfengartens, „Anlegung eines Hopfgartens“,<br />

„Von dem Rase=Hopfen“, Ernte, Hopfen trocknen und aufbewahren, „von dem<br />

vornehmsten Gebrauch des Hopfens zur Wirthschafft“, „Hopfen=Kuchen“, „von mancherley<br />

Zusäzen zum Bier statt des Hopfens oder neben demselben“, vom Gebrauch als<br />

Arznei, vom Handel, Schäden und Verbrechen uvm. - Unbeschnitten, leicht fleckig, das<br />

letzte Drittel teils etwas wasserrandig und unten im weißen Rand kleine Wurmspuren.


54<br />

94 MEDIZIN – Moritz Hofmann<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher<br />

Kurtzer doch gründlicher Bericht / Von denen da und dort grassirenden / vontagiosen<br />

oder ansteckenden / so sehr beschreyeten / gifftigen Pest=Fiebern / Wie<br />

dieselbe zeitlich zu tractiren seynd / damit sie nicht tödtlich werden mögen. Aus<br />

dem Leben=fristenden und daher keines weges in solchen Föllen durchs Purgiren<br />

und Aderlassen zu verwüstendem Geblüte gar deutlich erkläret. Nbg.,<br />

Michael Endter, 1680. 22 x 17 cm. 20 Bl. Späte HLwd. 950,—<br />

Hirsch-Hüb. III, 267. - Moritz Hofmann (1622 - 1698), berühmter Anatom und Botaniker<br />

seiner Zeit, scheint die Pest getreu der Säftelehre ausschließlich auf falsche Ernährung<br />

zurückzuführen; seine Schrift enthält auch umfangreiche Anleitungen für die Medikation<br />

zur Vorsorge und zur Behandlung Erkrankter. - In den Rändern leicht gebräunt, unbeschnitten.<br />

95 MEDIZIN – Cholera – Franz Xaver von Gietl<br />

Die Cholera nach Beobachtungen auf der I. medicin. Klinik und Abtheilung im<br />

städtischen Hospital zu München. Mchn., Kaiser, 1855. 21,5 x 14,5 cm. 62 S. OBroschur.<br />

280,—<br />

96 MEDIZIN – Cholera – Franz Xaver von Gietl<br />

Die Ursachen des enterischen Typhus in München. Lpz., Engelmann, 1865. 21,5 x<br />

14,5 cm. IV, 103 S. Pp. d. Zt. 320,—<br />

Pfister I, 1390; Lentner 311. - Franz von Gietl (1803 - 1888) war Geheimer Rath und Leibarzt<br />

König Ludwigs II., Professor der medic. Klinik, Oberarzt der I. Medic. Abteilung am<br />

großen städt. Hospital u.a. Er veröffentlichte mehrere Schriften zu Typhus und Cholera.<br />

„Vorliegende Schrift aber befasst sich ausschliesslich mit den Ursachen des enterischen<br />

Typhus im Allgemeinen und insbesondere in Beziehung auf München, und enthält die<br />

Resultate der Beobachtungen von 26 Jahren“ (Einleitung). Über Latrinen und Cloaken,<br />

Wasserabzugscanäle, den Krankheitscharakter von München, den enterischen Typhus in<br />

Münchner Krankenhäusern, Ordenshaus und Isarkaserne sowie in Berchtesgaden, Traunstein,<br />

Wies, Schwangau, Nesselwang und Füssen; außerdem Typhus bei Pferden. Mit hs.<br />

Notiz mit Beobachtungen zu dieser Thematik im Jahr 1864 von Regimentsarzt Dr. Besnard,<br />

Darmstadt und hs. Brief von 1865. - Rücken erneuert, hs. Anmerkungen mit Buntstift.<br />

97 SALINENWESEN – Joseph Ernst von Koch-Sternfeld<br />

Die teutschen, insbesondere die bayerischen und österreichischen Salzwerke;<br />

zunächst im Mittelalter als Anlagen und Bürgschaften des Cultus, der Cultur, des<br />

König, Adel und Bürgerthums, und der großen Masse; mit Betrachtungen über<br />

das europäische Salzregale in seiner Entwicklung und Verwicklung. 2 Abt. in 1 Bd.<br />

Mchn., Jaquet, 1836. 22,5 x 13,5 cm. XL, 132, 388 S. Marmor. Pp. d. Zt mit Rsch.<br />

480,—<br />

Pfister I, 775; Lentner 3534; Wurzbach XII, 196; Doblhoff 54. - Erste Ausgabe seines wichtigsten<br />

Werkes. Behandelt die frühe Geschichte des bayer.-österr. Salinenwesens. I. Abt.:<br />

Akademische Abhandlung; II. Abt.: Anmerkungen, urkundliche Regesten und Erläuterungen<br />

darüber. - Einband etwas berieben und bestoßen, insgesamt gut erhalten.


98 MÜNCHEN – Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher 55<br />

„Eigentliche Abbildung, welcher gestalt Ihr Fürstl. Gn. Wolffgang Wilhelm Pfaltzgraf<br />

vor München den 10. Novemb. 1613 empfangen worden“. Zehn Darstellungen<br />

auf einem Blatt bei Gelegenheit der Vermählung des Pfalzgrafen mit Magdalena,<br />

Herzogin von Bayern. Mittelbild der Empfang vor München mit Gesamtansicht<br />

der Stadt rechts, links Dachau, darunter gestochene Erklärungen. Links<br />

und rechts Szenen der Festlichkeiten. Kupferstich aus den Geschichtsblättern von<br />

Franz und Abraham Hogenberg, um 1620, 25,5 x 30 cm. 1.250,—<br />

Maillinger I, 321; Pfister 2583 (mit ausführlicher Beschreibung); Slg. Proebst 1488; nicht bei<br />

Lentner. - Aus der „Sammlung von Darstellungen geschichtlicher Ereignisse zwischen<br />

1530 und 1630“. - Zeigt den Empfang des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Neuburg mit<br />

Gefolge vor den Toren Münchens anläßlich seiner Vermählung mit Magdalena von Bayern,<br />

den Zug zur Kirche, Hochzeitsbankett und -tanz, Szenen vom Turnier sowie die<br />

Abreise aus München. - Gut erhaltenes, zeitgenössisches Flugblatt in einem alten Rahmen.<br />

99 MÜNCHEN – Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm<br />

„Einholung Pfalzgraffen Wolffgang Wilhelms in München“. Am Oberrand<br />

Ansicht der Stadt von der Nord-Westseite, darunter in 4 Reihen der Festzug und<br />

im Vordergrund ein Militärlager, in dem die Salutschüsse abgegeben werden.<br />

Kupferstich von Georg Keller, dat. 1614, 21 x 27,5 cm. 900,—<br />

Maillinger I, 322; Lentner 622 „Sehr selten!“; Pfister 2585; Slg. Proebst 1489. - Zeigt den<br />

Empfang des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Neuburg mit Gefolge vor den Toren<br />

Münchens anläßlich seiner Vermählung mit Magdalena von Bayern. - Mit Rändchen um<br />

die Plattenkante, links z.T. bis zur Einfassungslinie beschnitten, unauffällig geglättete<br />

Längs- und Querfalten, ein hinterlegter kleiner Wurmgang. - Insgesamt gut erhaltenes,<br />

interessantes Flugblatt.


56<br />

100 MILITARIA – Preußen – Dragoner<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher<br />

„Dragoner Reg. Churfürst Pfalz Baiern im Lager bei Berlin.“ Blick auf das Zeltlager<br />

des I. Preußischen Dragonerregiments während des Herbstmanövers bei<br />

Borne unweit Potsdam 1803. Geruhsames Lagerleben mit abgesessenen Reitern.<br />

Altkolorierte Aquatintaradierung von Johann Friedrich Frick nach Carl Wilhelm<br />

Kolbe, Berlin, 1803, 40 x 51 cm. 1.800,—<br />

Thieme-Becker Bd. XII, S. 451. - Kurfürst Max Joseph von der Pfalz (später König Maximilian<br />

I. von Bayern) war seit 1797 nominell Inhaber des Regiments. - Detailreiches, sehr<br />

genaues, uniformkundlich interessantes Blatt. - Gerahmt.<br />

101 MILITARIA – Preußen – Kürassiere<br />

„Küraßier Reg. Schleinitz im Lager bei Berlin.“ Blick auf das Zeltlager des 2. Preußischen<br />

Kürassierregiments während des Herbstmanövers bei Borne unweit Potsdam<br />

1803. Lagerleben mit Reitern, vorne ein Offizier zu Pferde. Altkolorierte<br />

Aquatintaradierung von Johann Friedrich Frick nach Carl Wilhelm Kolbe, Berlin,<br />

1803, 40 x 51 cm. 1.800,—<br />

Thieme-Becker Bd. XII, S. 451. - Oberst (später Generalmajor) Andreas Dietrich Traugott<br />

Freiherr von Schleinitz (1738 - 1808) war von 1802 bis 1805 Kommandeur des 2. Kürassierregiments<br />

und seit 1793 Träger des Ordens „Pour le Mérite“. - Detailreiches, sehr<br />

genaues, uniformkundlich interessantes Blatt. - Gerahmt.


102 MÜNCHEN – Nymphenburg<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher 57<br />

„Churpfalzbayr: Infanterie. Parthien aus dem Übungs=Lager bey München, nebst<br />

der Ansicht von Nymphenburg“. Zwei Offiziere zu Pferde, mehrere Infanteristen,<br />

ein Fuhrwerk No. 10, mehrere Kanonen auf Lafetten, von Pferden gezogen vor<br />

einem großen Zeltlager. Im Vordergrund ein typisch Kobell’sches Kinderpaar und<br />

ein Hund, in der Ferne Schloß Nymphenburg. Altkolorierte Umrißradierung von<br />

Adam Bartsch nach Wilhelm von Kobell, 1804, 37 x 52 cm. 3.800,—<br />

Vgl. Wichmann 705. - Nach dem Aquarell „Infanterie Bavaro Palatine / deßine d’apres le<br />

vrai par Guil. Kobell 1803“. Die Darstellung im Vordergrund gegenüber dem Aquarell nur<br />

minimal verändert, das Zeltlager im Hintergrund und Schloß Nymphenburg jedoch neu<br />

hinzugefügt. - Die breiten Ränder leicht gebräunt, minimal stockfleckig, sonst tadellos und<br />

farbfrisch erhalten. In zeitgenössische Nußholzleiste gerahmt. - Schönes und sehr seltenes<br />

Kapitalblatt.


58<br />

VARIA – Flug- und Ereignisblätter, Militaria, Kuriosa & Bücher – Porträtstiche<br />

103 HARFENBILD – Schweiz<br />

En face die drei Eidgenossen (Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von<br />

Uri und Arnold von Melchtal) beim Rütlischwur. Blick von links auf die Darstellung<br />

und man sieht Arnold Winkelried in Rüstung. Blick von rechts auf die Darstellung<br />

und es erscheint Wilhelm Tell, mit Pfeil. Aquarell, um 1830, 47 x 39,5 cm<br />

(Gesamtmaß inkl. Rahmen). 850,—<br />

Die Verwandlungsbilder (bzw. Lamellenbilder) entstanden im 19. Jahrhundert. Die Vorlagen<br />

dafür wurden meist als Lithographien hergestellt, davor waren es Aquarelle und Gouachen.<br />

Meist hatten sie religiöse Motive und erfreuten sich größter Beliebtheit. - Zwei der<br />

Papierstreifen oben verstärkt. In der Original-Rahmung. - Kuriosum.<br />

Übergroßes russisches Herrscherinnen-Porträt<br />

104 ANNA Iwanowna, Zarin von Rußland (1693 – 1740)<br />

Ganzfigur nach viertellinks der Zarin, sitzend in Staatskleidung auf ihrem Thron,<br />

links Reichsapfel und Szepter, unten Inschrift in Russisch als „Imperatrix“. Kupferstich<br />

von Christian Albrecht Wortmann nach Louis Caravaque, St. Petersburg,<br />

1731, 64 x 45 cm. 1.800,—<br />

Nagler, Wortmann 3; Thieme-Becker Bd. V, S. 575, und Bd. XXXVI, S. 258; nicht im APK. - Die Tochter<br />

Iwans II. kam 1730 zur Regierung. Sie machte St. Petersburg wieder zur Hauptstadt. - Geglät-<br />

tete Querfalte, ein paar hinterlegte Einrisse im weißen Rand, davon einer bis ca. 4 cm in den Hintergrund<br />

(unauffällig). Das Papier wurde, wegen der Übergröße, für den Druck alt angesetzt.


105 MARIA THERESIA, Kaiserin<br />

(1717 – 1780)<br />

Hüftbild nach viertelrechts der Kaiserin als „Regina<br />

Hungariae et reliqua“, mit hermelingefütterter<br />

Husarenjacke und Säbel, rechts ein Feldlager mit<br />

Zelten, oben links Draperie mit Wappen, Krone und<br />

Szepter, unten Sockel mit Inschrift. Schabkunstblatt<br />

von Gabriel Bodenehr nach Gregor Retwin, um<br />

1742, 42 x 28 cm. 1.200,—<br />

Thieme-Becker Bd. IV, S. 167, Nr. 4; Bd. XXVIII, S. 193. -<br />

Eckabriss oben rechts sorgfältig angesetzt. Breitrandig.<br />

Porträtstiche, vor allem von Johann Esaias Nilson 59<br />

106 MARIA THERESIA, Kaiserin<br />

(1717 – 1780)<br />

„Maria Theresia D.G. Romanor(um) Imperatrix<br />

Regina Apostolica Hungar(iae) et Bohem(iae)“ etc.<br />

Hüftbild nach halblinks im verzierten Oval in Hofkleidung,<br />

oben die Devise „Majestas et Amor“, dargestellt<br />

durch zwei allegorische Figuren unten, zwischen<br />

diesen das Wappen und ein Kissen mit den<br />

drei Kronen, links ein Husar mit gezogenem<br />

Schwert, dazu Embleme von Militär, Kunst und<br />

Wissenschaft, unten Inschrift. Kupferstich von<br />

J.E. Nilson, Augsburg, um 1760, 22 x 15,5 cm.<br />

650,—<br />

Schuster 302; APK 6273.<br />

107 FRANZ I. STEPHAN,<br />

Deutscher Kaiser (1708 – 1765)<br />

„Franciscus I.D.G. Romanorum“ etc. Halbfigur<br />

nach viertelrechts im verzierten Oval mit Harnisch<br />

und Feldherrnstab, seitlich wachsen Äste mit sieben<br />

Kronen, dazu das Wappen, verschiedene<br />

Genien, Putten und allegorische Figuren für Herrschaft,<br />

Ruhm, Frömmigkeit, Geschichtsschreibung<br />

usw., rechts Chronos mit Füllhorn, Sense und<br />

Inschriftentafel (Ovidvers), oben das Auge Gottes,<br />

unten Inschrift. Kupferstich von J.E. Nilson, Augsburg,<br />

um 1760, 22 x 15,5 cm. 450,—<br />

Schuster 294; APK 6069. - Der Gemahl der Maria Theresia<br />

wurde 1745 zum Kaiser gewählt.


60<br />

108 AUGUST III., König von Polen, Kurfürst von Sachsen (1696 - 1763). Halbfigur<br />

nach halblinks im Oval des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen,<br />

rechts Ansicht der von ihm erbauten katholischen Hofkirche in Dresden. 350,—<br />

Schuster 306. - Mit der Adresse von Rosselin. Ca. 1 cm Rand um die Plattenkante.<br />

109 CLEMENS AUGUST, Kurfürsterzbischof von Köln (1701 - 1761). "Clemens<br />

Augustus Archi-Ep(iscopus) Col(oniensis)" etc. Halbfigur nach halbrechts im<br />

Oval. 500,—<br />

Schuster 345; nicht im APK. - Unbeschnitten, tadellos erhalten.<br />

110 CLEMENS WENZESLAUS, Bischof von Freising (1739 - 1812). Halbfigur<br />

nach viertellinks im Oval, mit Hermelin, Buch und Herzogshut. 350,—<br />

APK 8653; Schuster 346, Zustand mit dem Zusatz "In solenni disputatione etc". - Der Sohn<br />

des Kurfürsten Friedrich August von Sachsen war auch Bischof von Regensburg. - Mit<br />

Rändchen um den Plattenrand. Verso Sammlerstempel.<br />

Porträtstiche, vor allem von Johann Esaias Nilson<br />

Nr. 108 – August III. von Polen Nr. 109 – Clemens August Nr. 110 – Clemens Wenzeslaus Nr. 112 – Friedrich August I. von Sachsen<br />

111 FRIEDERIKE KAROLINE, Markgräfin von Brandenburg-Ansbach-<br />

Bayreuth (1735 - 1791). "Friderica Carolina". Halbfigur nach viertellinks im verzierten<br />

Oval der geborenen Prinzessin von Sachsen-Koburg-Saalfeld. 300,—<br />

APK 3222; Schuster 275. - Die Gemahlin des Markgrafen Alexander von Ansbach-Bayreuth.<br />

112 FRIEDRICH AUGUST I., König von Sachsen (1750 - 1827). "Fridericus<br />

Augustus Elector Saxoniae". Brustbild nach viertellinks im Oval als junger<br />

Kurfürst, darunter Wappen und die allegorischen Figuren von Virtus und Spes.<br />

350,—<br />

APK 22015; Schuster 308. - Breitrandig und nur gering gebräunt.<br />

113 FRIEDRICH DER GROSSE (1712 - 1786). "Fridericus Rex Borussiae Elector<br />

Brandeb." Halbfigur des Preußenkönigs nach viertellinks im Oval mit Adlerorden<br />

und Dreispitz. 550,—<br />

APK 3003; Schuster 282; Campe 306, Abb. 80. - Mit schmalem Rändchen um die Plattenkante.


114 HEINRICH, Prinz von Preußen (1726 - 1802). "Fridericus Henricus Ludovicus.<br />

Princeps Borussiae". Halbfigur nach halbrechts im Oval des Feldherrn mit<br />

Uniform und Dreispitz. 350,—<br />

APK 3257; Schuster 286. - Breitrandig.<br />

115 JOSEPH II., Deutscher Kaiser (1741 - 1790). "Josephus Archi Dux Austriae".<br />

Halbfigur nach viertellinks im Oval als Kronprinz in Rüstung. 350,—<br />

APK 6128; Schuster 295a. - Breitrandig und wenig gebräunt.<br />

116 KARL THEODOR, Kurfürst von Bayern (1724 - 1799). "Carolus Theodorus<br />

Comes Palatinus Rheni Dux Bavariae etc. Archithesaurarius Elector. natus d. 10.<br />

Dec. 1724." Hüftbild nach halbrechts im verzierten Oval als Kurfürst und Erzschatzmeister.<br />

450,—<br />

Schuster 269; APK 1486. - Bis zur Plattenkante beschnitten.<br />

117 MAXIMILIAN III. Joseph, Kurfürst von Bayern (1727 - 1777). Halbfigur<br />

nach viertelrechts im Medaillon. 350,—<br />

APK 1544; Schuster 271. - Tadelloses Exemplar.<br />

Porträtstiche, vor allem von Johann Esaias Nilson 61<br />

Nr. 113 – Friedrich der Große Nr. 115 – Kaiser Joseph II. Nr. 116 – Kurfürst Karl Theodor Nr. 117 – Kurfürst Maximilian III.<br />

Porträts von Johann Esaias Nilson (1721 – 1788)<br />

Von diesem bedeutenden Augsburger Stecher haben wir über 50 weitere<br />

Porträtstiche am Lager. Besonders gefallen diese Blätter durch die<br />

überaus reiche Ornamentik, die allegorischen Figuren, die Wappendarstellungen<br />

und nicht zuletzt den sorgfältigen Stich. Die Stiche entstanden<br />

um 1750/60. Das Bildformat ist ca. 20 x 15 cm.<br />

Porträtstiche aus fünf Jahrhunderten in allen graphischen Techniken<br />

finden Sie bei uns in reicher Auswahl. Über 11.000 Blätter sind bearbeitet<br />

und greifbar. Weitere Blätter sind vorsortiert und so verfügbar.<br />

Bitte, fragen Sie uns oder schauen Sie ins Internet:<br />

www.bierl-antiquariat.de.<br />

Antiquariat Peter Bierl & SB Antiquariat GmbH


62<br />

„Leipziger Contoir Calender“<br />

118 AUGUST II., der Starke (1670 – 1733)<br />

"Leipziger Contoir Calender." Apotheose auf Kurfürst Friedrich August I. Brustbild<br />

nach halblinks im Oval, gehalten von geflügelten Genien, seitlich die Allegorien<br />

von Abundantia mit Füllhorn und Justitia mit Waage und Rutenbündel,<br />

jeweils mit kleinen Ansichten von Leipzig bzw. dem Leipziger Rathaus. Unter der<br />

Landschaft Gesamtansichten von Dresden, Leipzig, Wittenberg und Torgau.<br />

Kupferstich, "in Commission unterm Rathause zum Contoir Calenter", Leipzig,<br />

um 1734, 6,5 x 5,5 (Porträt), je 9,5 x 14 (Ansichten), 57,5 x 39 cm (Gesamtgröße bis<br />

zur Einfassungslinie). 2.200,—<br />

Ausführliche Beschreibung auf Wunsch.<br />

Porträtstiche<br />

Großformatiger Kupferstich auf Satin<br />

119 LUDWIG XIV., König von Frankreich (1638 – 1715) -<br />

Vermählung<br />

„Ceremonie du mariage de Louis XIV. Roy de France ... avec la Seren. Infante<br />

Marie Therese d’Autriche en MDCLX“. Figurenreiche Darstellung in reicher floraler<br />

und figürlicher Rahmeneinfassung. Kupferstiche auf Satin in diesem Format<br />

und aus dieser Zeit sind äußerst selten. von Etienne Jeaurat nach Charles le<br />

Brun, dat. 1731, 39,5 x 55,5 cm. 750,—<br />

Thieme-Becker Bd. XXII, S. 510/11 (Le Brun) und Bd. XVII, S. 478/79 (Jeaurat). - Charles<br />

Le Brun (1619 - 1690) wurde 1660 von Mazarin bei Hofe eingeführt und 1662 zum „Premier<br />

peintre du Roi“. Sein umfassendes Schaffen auf vielen Gebieten der bildenden Kunst<br />

machte ihn zum Schöpfer des Stiles Ludwigs XIV. Etienne Jeaurat (1699 - 1789) schuf ein<br />

umfangreiches graphisches Werk. Seine Kompositionen wirken im Stich oft besser als im<br />

Original (Thieme-Becker). - Kupferstiche auf Satin in diesem Format und aus dieser Zeit<br />

sind äußerst selten! - Klar zeichnender, schöner Druck. Auf Pappe aufgezogen, nur die<br />

Ränder gering ausgefranst und verschlissen.


Aus Goethes Freundeskreis<br />

120 CARL AUGUST,<br />

Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757 – 1828)<br />

Brustbild im Profil nach links des Freundes Goethes, in Zivil mit Orden „Suum<br />

Cuique“. Altkolorierte Radierung mit Punktiermanier von Christian Müller nach<br />

Ferdinand Jagemann, um 1815, 29 x 34,5 cm. 750,—<br />

Nicht im APK. - Im Titel hinterlegter Papierdurchbruch. Das Porträt sauber und frisch.<br />

Gerahmt.<br />

Porträtstiche – Pflanzenwerk 63<br />

121 BAYERN – Franz von Paula von Schrank<br />

Baiersche Flora. 2 Bde. Mchn., Joh. Bapt. Strobl, 1789. 18 x 11,5 cm. Titel, 753 S.;<br />

670 S., 16 Bl. Register. Mit gestoch. Frontispiz und 2 Titelvignetten. Pp. d. Zt. mit<br />

Rschild. 950,—<br />

Stafleu-Cowan 11.107; Pritzel 8384. - Erste Ausgabe der ersten Gesamtflora des Kurfürstentums<br />

Bayern. - Franz von Paula von Schrank (1747 - 1835) war Professor für Botanik<br />

und Bergwirtschaft in Landshut und Ingolstadt sowie Direktor des von ihm angelegten<br />

Botanischen Gartens in München. Er war einer der bedeutendsten Naturforscher Bayerns.<br />

In diesem Werk stellt er über 1300 Gefäßpflanzen und ca. 480 Kryptogamen zusammen,<br />

die im wesentlichen aus den altbayerischen Gebieten Niederbayern, Oberbayern und<br />

Oberpfalz stammen, und beschreibt deren Stand- bzw. Fundorte und Besonderheiten. - Einbände<br />

leicht berieben. Titel gestempelt, minimal gebräunt, leicht stockfleckig.


64<br />

Maria Sybilla Merian<br />

Die Tochter des berühmten Kupferstechers<br />

Matthäus Merian war eine bedeutende<br />

Naturforscherin. Sie bereiste Brasilien und<br />

studierte die exotische Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Als Frucht ihrer Forschungen veröffentlichte<br />

sie 1705 im Selbstverlag eine<br />

lateinische und eine deutsche Ausgabe ihres<br />

berühmtesten Werkes „Metamorphosis<br />

Insectorum Surinamensium“. Eine zweite<br />

Ausgabe brachte der Amsterdamer Verleger<br />

Johannes Oosterwijk 1719 heraus. Die Tafeln<br />

wurden von P. Huyler und J. Muller radiert.<br />

Eine deutsche Ausgabe erschien mangels<br />

Geld nicht.<br />

Erscheinungszeit und Blattnummer sind<br />

jeweils angegeben. Alle Blätter sind im Stil<br />

der Zeit reizend koloriert, einige sind auch in<br />

der Zeit des Drucks koloriert (= altkoloriert).<br />

122 Guave albis<br />

Zweig einer „Guaiava alba dulcis“, mit einer Frucht<br />

und mehreren Blattstengeln. An diesen sind jeweils<br />

sieben Blätter sternförmig angeordnet. Darauf leben<br />

ein kleiner und ein großer Nachtfalter (Phalaena),<br />

jeweils dargestellt in drei Entwicklungsstufen: als<br />

Raupen, als Puppen und als Schmetterlinge. 1719,<br />

36,5 x 27 cm. (Tafel 61). 1.200,—<br />

(ohne Abbildung)<br />

Pflanzenstiche von Maria Sybilla Merian<br />

123 Granatapfelbaum<br />

Auf dem Zweig eines blühenden Granatapfelbaumes<br />

sitzt ein Laternenträger „Fulgora laternaria“.<br />

Zwei weitere sind im Flug abgebildet. Außerdem<br />

ist eine fliegende Zikade der Art „Fidicina mannifera“<br />

und eine Nymphe derselben abgebildet. Um<br />

1730, 34 x 25 cm. (Tafel 49). 1.500,—<br />

124 Jenipapo-Baum<br />

Dargestellt ist der Zweig eines Jenipapo-Baumes<br />

(Genipa americana) mit Früchten. Aus dieser<br />

gewinnen die Indianer einen Saft, der in der Sonne<br />

schwarz wird und ihnen dann zur Körperbemalung<br />

dient. Auf einem Blatt sitzt eine weiße Käferlarve<br />

des dunklen Palmkäfers „Rhynchophorus palmarum“.<br />

Oben auf dem Blatt ist ein Hirschbock<br />

„Macrodontia cervicornis“ abgebildet und unter<br />

den Früchten ist eine Orchideenbiene der Gattug<br />

„Eulaema“. Altkoloriert, 1719, 40 x 28 cm. (Tafel 48).<br />

1.500,—


125 Kakao<br />

Zweig des Kakaobaumes „Theobroma cacao“ mit<br />

den länglichen Blättern, Blüten und Früchten, in<br />

verschiedenen Alterungsstufen. Eine ist aufgebrochen,<br />

so daß man die in Längsreihen angeordneten<br />

Samen sehen kann. In einer Astgabel eine einzelne<br />

Kakaobohne. Auf den Blättern sitzt eine gestreifte<br />

Eulenraupe der Art „Spodoptera eridania“. Altkoloriert,<br />

1719, 34 x 25 cm. (Tafel 26). 1.400,—<br />

Pflanzenstiche von Maria Sybilla Merian 65<br />

126 Kakao<br />

Zweig einer Kakaopflanze mit Blättern und Früchten.<br />

Auf diesen und im Gras darunter leben ein kleiner<br />

und ein großer Nachtfalter (Phalaena). Sie sind<br />

jeweils dargestellt in drei Entwicklungsstufen: als<br />

Raupen, als Puppen und als Schmetterlinge. Die<br />

Berührung mit einer stacheligen Raupe verursachte<br />

bei Sybilla Merian eine heftige allergische Reaktion,<br />

die mit sog. Skorpionöl erfolgreich bekämpft<br />

wurde. 1719, 36,5 x 27,5 cm. (Tafel 63). 1.600,—<br />

127 Marmeladendosenbaum<br />

Ein Zweig des so genannten „Marmeladendosenbaums“<br />

(Duroia eriopila), mit zwei Früchten, eine<br />

geschlossen und eine aufgeschnitten. Auf einem<br />

Blatt sitzt die Schwalbenschwanzart „Protesilaus<br />

glaucolaus“ und am Stengel ist eine bedornte Raupe<br />

der Familie der „Saturniidae“. Um 1730, 34 x 25 cm.<br />

(Tafel 43). 1.400,—


66<br />

128 Nachtkerzengewächs<br />

Zweig eines gelb blühenden Nachtkerzengewächs<br />

„Ludwigia octovalvis“, darauf eine Raupe des<br />

Schwärmers „Eumorpha fasciatius“. Darüber fliegt<br />

ein „Madoryx oiclus“ Schwärmer. Altkoloriert,<br />

1719, 34 x 25 cm. 1.200,—<br />

(Tafel 39).<br />

Pflanzenstiche von Maria Sybilla Merian<br />

129 Papaya<br />

Zweig eines „arboris Papajae“ mit großer Frucht,<br />

Blüte und Blatt. Auf diesen leben zwei Nachtfalter<br />

(Phalaena), dargestellt in drei Entwicklungsstufen:<br />

als Raupen, als Puppen und als Schmetterlinge, die<br />

die Holländer „Brummer-Uyl“ bzw. „Papillon<br />

Chevrefeuille“ nennen. 1719, 37,5 x 27 cm. (Tafel 64).<br />

1.800,—<br />

130 Papayabaum<br />

Zweig eines „arboris Papajae“ mit Blüten und Blättern,<br />

auf denen zwei Nachtfalter (Phalaena) leben.<br />

Sie sind jeweils dargestellt in drei Entwicklungsstufen:<br />

als Raupen, als Puppen und als Schmetterlinge,<br />

die die Holländer „Brummer-Uyl“ nennen. 1719.<br />

37,5 x 27 cm. (Tafel 62). 1.500,—


131 Passionsblume<br />

Zweig einer Passionsblume „Passiflora laurifolia“,<br />

mit großer Blüte und Frucht, auf dem zahlreiche<br />

Raupen und Käfer herum klettern. Auf einer<br />

geschlossenen Blüte ist eine Ansammlung von vielen<br />

kleinen Röhrchen aus hohlen Hölzchen zu<br />

erkennen. Dabei handelt es sich um die Wohnröhre<br />

einer Sackspinnerraupe. Am unteren Teil des Zweiges<br />

ist eine Wanze der Art „Anisoscelis foliacea“<br />

abgebildet. 1719, 34 x 25 cm. 1.500,—<br />

(Tafel 21).<br />

Pflanzenstiche von Maria Sybilla Merian 67<br />

132 Pomeranze<br />

Dargestellt ist der Zweig einer Pomeranze „Citrus<br />

aurantium“ mit einer „Rothschildia aurota“ (Seidenspinnerart)<br />

als Imago, Raupe und mit Seidenkokon.<br />

Altkoloriert, 1719, 40 x 28 cm. (Tafel 52).<br />

1.800,—<br />

133 Terpentinbaum<br />

Dargestellt ist der Zweig eines Terpentinbaums<br />

„Bursera simaruba“, mit einem kleinen Spinnengelege.<br />

Über dem Ast und auf einem Blatt sitzend sind<br />

zwei Ansichten eines Eulenfalters der Art „Thysania<br />

agrippina“, dieser hat mit bis zu 30 cm die<br />

größte Flügelspannweite unter den Nachtfaltern.<br />

Ebenfalls auf dem Zweig ist ein frühes Raupenstadium<br />

der Schwärmerart „Pachylia syces“. Altkoloriert,<br />

1719, 40 x 28 cm. 1.800,—<br />

(Tafel 20).


68<br />

„Fleurs animées“<br />

Außerordentlich reizende Folge<br />

„Fleurs animées“<br />

134 BLUMEN – Fleurs animées<br />

6 Darstellungen von in Mädchengestalt personifizierten<br />

Blumen. Öl auf Leinwand im Oval, um 1850,<br />

40 x 30 cm. 3.800,—<br />

Die Ölgemälde zeigen: Das Stiefmütterchen steht an einer<br />

umrankten Säule in einer Flusslandschaft. - Das Vergissmeinnicht<br />

winkt einem abfahrendem Dampfschiff hinterher.<br />

- Die Margerite, mit zwei kleinen Margeriten -


kinder, zupft an einer Blume die Blütenblätter ab: „Er liebt<br />

mich, er liebt mich nicht...“. - Kornblume und Mohnblume<br />

stehen in einem Ährenfeld. - Die Rose als Prinzessin<br />

mit zwei Rosenkäfern, in einem englischen Park. - Die<br />

Ackerwinde stehend an einer bewachsenen Säule, im<br />

Hintergrund Ortschaft. - Sehr dekorative, uniform<br />

gerahmte Folge.<br />

„Fleurs animées“ 69


70<br />

Vögel – Altkolorierte Kupferstiche von Johann Jakob Haid<br />

Die hier angebotenen Vogelstiche stammen aus dem Werk „Vögel. Nach<br />

der neuen englischen Ausgabe des Herrn Thomas Pennant, in das<br />

Lateinische und Deutsche übersetzt, und mit einigen Anmerkungen<br />

begleitet von Christoph Gottlieb von Murr“. Es zählt zu den imposantesten<br />

und seltensten in Deutschland publizierten Prachtwerken der<br />

Ornithologie.<br />

Vögel – Altkolorierte Kupferstiche von Johann Jakob Haid<br />

Die sehr lebendigen und ausdruckstarken Kupferstiche im Großformat<br />

(Blattgröße ca. 51 x 36 cm) sind bei Nissen verzeichnet (IVB, 771). Sie wurden<br />

in der Werkstatt von Johann Jakob Haid und seinem Sohn Johann<br />

Elias in Augsburg gestochen und auf das prächtigste koloriert. Alle<br />

Blätter sind tadellos erhalten.<br />

Antiquariat Franziska Bierl<br />

Nr. 146 – Pfeilschwanz Nr. 143 – Ente


Vögel – Altkolorierte Kupferstiche von Johann Jakob Haid 71<br />

Nr. 142 – Elsteralk<br />

135 VÖGEL. „The lesser crested Grebe. Colymbus auritus. Der geöhrte<br />

Taucher“. 42 x 27,5 cm. 450,—<br />

136 - „1. The Sanderling. Calidris grisea minor. Briff. Der graue Regenpfeifer.<br />

2. The Sea Lark. Charadrius hiaticula. Die Uferlerche.“ 46 x 30 cm. 600,—<br />

137 - „The Shear-water, Manks petrel. Auis Diomedea. Procellaria Piffinus Linn.<br />

Der Sturmverkündiger.“ 38 x 32 cm. 650,—<br />

138 - „1. The Wood-Chat. Lanius minor cinerascens. Der kleine graue Würger. 2.<br />

The left Butcher Bird. Lanius minimus. Der kleinste Würger; mas. 3. Femina. Das<br />

Weibschen“. Drei Darstellung in landschaftlicher Kulisse auf einem Blatt.<br />

45,5 x 30 cm. 800,—<br />

140 Amsel. „1. The Ring-Ouzel. Turdus torquatus. Die Ringelamsel. 2. The<br />

Water-Ouzel. Merula aquatica. Die Wasseramsel. 3. The Tittlark. Alaudae pratensis<br />

uarietas, pedibus nigricantibus. Die Wiesenlerche mit schwärzlichen Füssen.“<br />

40 x 30 cm. 750,—<br />

Nr. 144 – Bergente<br />

141 Drossel. „1. The Missel-Bird. Turdus visciuorus. Der Mistler. 2. The Throstle.<br />

Turdus musicus Linn. Die Weißdrossel.“ 39 x 32,5 cm. 800,—<br />

142 Elsteralk. „The black billed Auk. Alca rostro nigro breui. Alca Pica Linn. Der<br />

Elsteralk.“ 42 x 32 cm. 800,—<br />

143 Ente. „The Smew. Merganser cristatus minor, s. Albellus. Die weiße Nonne.<br />

Mas.“ 27,5 x 34 cm. 900,—<br />

144 Bergente. „The Scaup Duck. Anas Marila Linn. Die Bergente, Bollente.“<br />

Altkolorierter 30 x 43 cm. 950,—<br />

145 Haubentaucher. „The great crested Grebe. Colymbus cristatus. Der Haubentaucher.<br />

Die Silberente“. 44,5 x 30,5 cm. 950,—<br />

146 Pfeilschwanz. „The red headed Smew. Merganser stellatus Briss. Der Pfeilschwanz.“<br />

23 x 26,5 cm. 850,—<br />

147 Sammetente. „The Velvet Drake. Anas nigra maior. Die schwarze Sammetente,<br />

mas.“ 33 x 47 cm. 950,—


72<br />

Vögel – Altkolorierte Kupferstiche von Johann Jakob Haid<br />

Nr. 147 – Sammetente<br />

148 Taucher. „The grey speckled Diver. Mergus stellatus. Der graugetüpfte Taucher“.<br />

32 x 50 cm. 950,—<br />

Seitlich knapp an die Plattenkante beschnitten bzw. mit 2 mm Rändchen. Prächtige Darstellung.<br />

149 Winterente. „The Swallowtail’d Shieldrake. Anas caudacuta, s. hiemalis. Die<br />

Winterente.“ 29,5 x 49,5 cm. 850,—<br />

150 Kuckuck. „1. The Wryneck. Iynx torquilla. Der gemeine Wendehals. 2. The<br />

Cuckoo, the male. Cuculus canorus f. vulgaris mas. Der gemeine Kuckuck.“<br />

39 x 29,5 cm. 850,—<br />

151 Lerche. „1. The Sand Martin. Hirundo riparia. Die Strandschwalbe. 2. The<br />

Martin. Hirundo urbica. Die Spyrschwalbe Mehlschwalbe. 3. The Wood-Lark.<br />

Alauda arborea. Die Waldlerche. 4. The Willow Lark. Alauda salictorum. Die<br />

Weidenlerche. 5. The Grasshopper Lark. Alauda Sepiaria. Die Buschlerche. 6. The<br />

Titlark. Alauda pratensis. Die Wiesenlerche.“ 40 x 30 cm. 750,—<br />

Nr. 152 – Möwe<br />

152 Möwe. „The Tarrock. Larus tridactylus. Die dreyzähigte Mewe.“ 23,5 x 39<br />

cm. 650,—<br />

154 Nachtigall. „1. The Petty-Cheps. Ficedula. Die braune Grasemücke. 2. The<br />

Nidhtingale. Luscinia. Die Nachtigall. 3. et 4. The male and female Hedge Sparrow.<br />

Curruca Sepiaria Briss. Der Zaunschliesser. mas. et fem. 5. et 6. The male and<br />

female Wheat-Ear. Oenanthe, mas. et. fem. Der Steinschmatzer.“ 48,5 x 32 cm.<br />

750,—<br />

155 Nachtschwalben. „The Goatfucker. Caprimulgus, mas. Der gemeine Geissmelker.“<br />

und „The female Goatfucker. Caprimulgus, fem. Das Geissmelker<br />

Weibchen.“ Zwei Darstellungen auf zwei Blatt. 2 altkolorierte Kupferstiche, je<br />

38,5 x 29,5 cm. 1.500,—<br />

156 Schnepfe. „The Godwit. Scolopax acgocephala Linn. Der Geisskopf.“<br />

37,5 x 31,5 cm. 750,—<br />

157 Würger. „The great ashcolored Butcher Bird. Lanius cinereus maior. Der<br />

grosse aschfarbe Würger“. 48 x 21 cm. 700,—


153 Möwe. „1. The Pewitt Gull. Larus ridibundus.<br />

Die Lachmewe. 2. The little Petrel Stormfinch.<br />

Procellaria pelagica. Der Ungewittervogel“.<br />

45,5 x 32 cm. 650,—<br />

Vögel – Altkolorierte Kupferstiche von Johann Jakob Haid 73<br />

Nr. 153 – Möwe Nr. 158 – Würger Nr. 139 – Sieben Vögel<br />

158 Würger. „1. The red backt Butcher Bird. Lanius<br />

minor rufus, mas. Der Neuntoedter oder Würger<br />

mit roethlichem Rücken. 2. Femina. Das Weibchen.<br />

3. The Chatterer. Ampelis garrulus Linn. Das Seidenschwaenzchen;<br />

Boehmische Haubendrossel.“<br />

Drei Darstellungen in landschaftlicher Kulisse auf<br />

einem Blatt. 42,5 x 32 cm. 800,—<br />

139 - „1. The Gold finch. Atricapilla tertia Aldrou.<br />

Meerschwarzplättlein. Kram. 2. The Willow-Wren.<br />

Trochilus. Das Weidenzeislein. 3. The goldencrested<br />

Wren. Regulus cristatus. Das Goldhähnlein.<br />

4. The White-Throat. Parus cinereus Briss. Das<br />

Weisskehlchen. 5. The Blackcap. Atricapilla Gesn.<br />

Der Mönch mit der Schwarzen Platte. 6. The Redstart.<br />

Ruticilla. Phoenicurus. Das Waldrothschwänzlein,<br />

mas. 7. Femina. Das Weibchen“. 7 Darstellungen<br />

auf einem Blatt. 43,5 x 29,5 cm. 550,—


74<br />

159 - Junges Mädchen auf einem Sofa<br />

liegend<br />

Davor ein Tischchen mit Teegeschirr. Pochoirkolorierte<br />

Lithographie von Schompré, um 1920,<br />

19,5 x 19,5 cm. 320,—<br />

Einige Art Déco-Blätter<br />

160 - Ein Satyr beobachtet eine junge,<br />

nackte Frau beim Baden<br />

Pochoirkolorierte Lithographie von Georges Pierre<br />

Guinegault im Rund, um 1920, 16 cm (Durch -<br />

messer). 380,—<br />

Illustration zu einem Gedicht von Jean Noury.<br />

161 - Porträt<br />

Porträt einer jungen Frau. Mit niedergeschlagenen<br />

Augen blickt sie über ihre rechte Schulter. Pochoirkolorierte<br />

Lithographie, um 1920, 30 x 24 cm.<br />

280,—


162 - Junge Frau in einem voluminösen Kleid<br />

Ein Buch in der Hand haltend, blickt über ihre rechte Schulter und schaut einen<br />

jungen Mann mit Maske an, der hinter ihr steht. Pochoirkolorierte Lithographie<br />

von Max Ninoy, um 1920, 27,5 x 19,5 cm. 450,—<br />

Einige Art Déco-Blätter 75<br />

163 - Eine junge Dame auf einer Wiese stehend<br />

An ihrer Seite zwei Windspiele, winkt zum Abschied. Pochoirkolorierte Lithographie,<br />

um 1920, 21 x 28,5 cm. 480,—


76<br />

„Liebesgrüße aus Wien“<br />

Kunstbillets und Glückwunschkarten des Biedermeier,<br />

ursprünglich liebenswürdige Spielereien,<br />

sind zu einem Sammelgebiet geworden, das<br />

seine kulturgeschichtliche Würdigung längst erfahren<br />

hat.<br />

Ein Glückwunsch will Gutes beschwören und<br />

Böses bannen. Zum Geburtstag oder zum Jahreswechsel<br />

ist er oft mit einer kleinen Gabe verbunden,<br />

die Verehrung, Freundschaft und Liebe<br />

zum Ausdruck bringt.<br />

Luxusobjekte, kleine Kostbarkeiten jenseits des<br />

täglichen Bedarfs, eigneten und eignen sich dafür<br />

besonders. Der Hofjuwelier der Zaren, Fabergé,<br />

traf mit seinen erlesenen „Objets d’Art“ diesen<br />

Nerv seiner Epoche meisterhaft. In vergleichbarer<br />

Weise tat dies der Wiener Graveur Joseph<br />

Endletsberger, der mit seinen Kunstprodukten<br />

als „Fabergé des Papiers“ bezeichnet werden<br />

kann. Seine Kunstbillets und die seines Umkreises<br />

sind kleinformatige, bezaubernde Preziosen<br />

des Biedermeier. Immer schon teure Einzelstücke,<br />

sind sie heute in tadelloser Erhaltung sehr selten.<br />

Schon zu seiner Zeit musste man für ein künstlerisch<br />

und technisch vollendetes Kunstbillet bis<br />

zu zwanzig Guldenzahlen. Zum Vergleich: er<br />

selbst verdiente als Graveur am Wiener Hauptmünzamt<br />

im Jahr 450 Gulden.<br />

Aus zwei alten adeligen Sammlungen bieten<br />

wir unserer verehrten Kundschaft außergewöhnliche<br />

Raritäten an; bis auf wenige winzige<br />

Defekte (vermerkt) sind alle Stücke in tadel -<br />

losem Zustand.<br />

Antiquariat Robert Wölfle<br />

„Liebesgrüße aus Wien“ – Kunstbillets<br />

Nr. 164<br />

Nr. 165<br />

Nr. 166<br />

164 - Frühlingsgruß mit Blumen. Reliefartige<br />

Collage aus Perlmuttstäben, Rosen aus Seide sowie<br />

goldenem und koloriertem Papierprägedruck auf<br />

gelber Seidengaze. Rahmen aus geprägtem Messing.<br />

Signiert I. E. (Joseph Endletsberger). Um 1820.<br />

9,5 x 8 cm. 1.950,—<br />

Egger 413. – Reizendes Kunstbillet, bestens erhalten bis<br />

auf den fehlenden mittleren Teil der linken Blütenranke.<br />

165 - Pfeifen und Tabakbeutel. Reliefartige Collage<br />

aus goldenem und koloriertem Papierprägedruck<br />

auf zartrosa Seidengaze. Rahmen aus geprägtem<br />

Messing. Signiert I. E. (Joseph Endletsberger).<br />

Um 1820. 8,5 x 7 cm. 1.600,—<br />

Seltenes Sujet, sehr gut erhalten.<br />

166 - Zwei Tauben ziehen ein Füllhorn. Reliefartige<br />

Collage aus goldenem und koloriertem Papierprägedruck<br />

auf hellblauer Seidengaze. Rahmen aus<br />

geprägtem Messing. Signiert I. E. (Joseph Endletsberger).<br />

Um 1825. 7 x 8,4 cm. 1.800,—


Nr. 167<br />

Nr. 170<br />

167 – Erntekorb mit Tauben. Reliefartige Collage<br />

aus goldenem und koloriertem Papierprägedruck<br />

auf champagnerfarbener Seidengaze. Rahmen aus<br />

geprägtem türkis Papier mit Goldverzierung.<br />

Signiert I. E. (Joseph Endletsberger). Um 1830.<br />

8,2 x 10 cm. 1.950,—<br />

168 - Vierblättriges Kleeblatt. Reliefartige Collage<br />

aus goldenem und koloriertem Papierprägedruck<br />

auf geprägtem Papier, das Kleeblatt unterlegt mit<br />

hellgrüner Seidengaze. Signiert I. E. (Joseph Endletsberger).<br />

Um 1830. 8 x 10 cm. 1.650,—<br />

„Liebesgrüße aus Wien“ – Kunstbillets 77<br />

Nr. 168 Nr. 169<br />

Nr. 171 Nr. 172<br />

169 - Aufgehender Sonne. Reliefartige Collage aus<br />

koloriertem Papierprägedruck auf geprägtem<br />

Papier, der Himmel unterlegt mit gelber Seidengaze.<br />

Signiert I. E. (Joseph Endletsberger). Um 1830.<br />

7,7 x 9,8 cm. 1.700,—<br />

170 - Schnäbelnde Tauben. Reliefartige Collage<br />

aus goldenem und koloriertem Papierprägedruck<br />

auf hellblauer Seidengaze. Rahmen aus geprägtem<br />

Papier. Signiert I. R. (Joseph Riedl). Um 1825.<br />

7,6 x 9,3 cm. 1.650,—<br />

171 - Rosen und Vergissmeinnicht. Reliefartige<br />

Collage aus goldenem, silbernem und koloriertem<br />

Papierprägedruck auf hellgelber Seidengaze. Rahmen<br />

aus geprägtem Messing. Signiert I. R. (Joseph<br />

Riedl). Um 1825. 7,4 x 9 cm. 1.750,—<br />

Eine Ecke des Rahmens alt ergänzt, sonst tadellos er halten.<br />

172 - Hund mit Taube. Reliefartige Collage aus<br />

koloriertem Papierprägedruck auf Seidengaze. Rahmen<br />

aus geprägtem Messing. Um 1825. 6,2 x 7,6 cm.<br />

750,—<br />

173 - Tanzende Bauern. Collage aus koloriertem<br />

Papierprägedruck, ausgeschnittenen Papier und<br />

Seide, dreidimensional in ein verglastes Kästchen<br />

mit Deckel montiert. Um 1835. 12 x 14 cm. 1.550,—


78<br />

174 - Mädchen mit ovalem Rahmen.<br />

Zugkarte. Beim Ziehen<br />

erscheint das Bildnis des Kaisers<br />

Franz. Kol. Radierung mit Punktierstich.<br />

Wien, J. Bermann Nr. 211. Um<br />

1805. 9,5 x 7,2 cm. 750,—<br />

Franz I. war 1804 - 1835 Kaiser von Österreich.<br />

In seine Regentschaft fällt die Epoche<br />

des Biedermeier.<br />

175 - Mädchen mit Henkelkorb.<br />

Zugkarte. Beim Ziehen erscheint ein<br />

Hase als Symbol der Vermehrung..<br />

Kol. Radierung mit Punktierstich.<br />

Wien, J. Bermann Nr. 312. Um 1805.<br />

9,5 x 7,2 cm. – Zugstreifen verstärkt.<br />

500,—<br />

„Liebesgrüße aus Wien“ – Ziehbilder<br />

Nr. 174 Nr. 176<br />

176 - Junger Gratulant. Zugkarte.<br />

Beim Ziehen lüftet er seinen Dreispitz<br />

und bewegt den Fuß. Kol.<br />

Radierung mit Punktierstich. Wien,<br />

A. Berka Nr. 109. Um 1805.<br />

9,5 x 7,2 cm. – Zugstreifen verstärkt.<br />

450,—<br />

177 - Gärtner vor einem Fenster.<br />

Zugkarte. Beim Ziehen erscheint die<br />

Blume „Vergissmeinnicht“. Kol.<br />

Radierung. Wien, H. F. Müller,<br />

Kunsthändler am Kohlmarkt Nr.<br />

187. Um 1805. 9,4 x 7,5 cm. - Zugstreifen<br />

verstärkt. 550,—<br />

178 - Häuschen mit rauchendem<br />

Kamin. Zugkarte. Beim Ziehen sieht<br />

man das Innere mit zwei Herzen.<br />

Kol. Radierung und Punktierstich.<br />

Wien, H. F. Müller Nr. 300. Um 1810.<br />

7,2 x 6,3 cm. 450,—<br />

179 - Junge Frau in Biedermeierkleid.<br />

Zugkarte. Beim Ziehen wachsen<br />

aus dem Hut Palmenblätter, in<br />

der Schürze erscheinen Narzissen.<br />

Kol. Radierung und Punktierstich.<br />

Wien, H. F. Müller Nr. 344. Um 1810.<br />

7,2 x 6,3 cm. 500,—<br />

Nr. 182


180 - Vergangenheit, Gegenwart,<br />

Zukunft. „Mag die Zeit sich neu<br />

gestalten, Mag was jung ist, auch<br />

veralten, Wahr bleibt, was das<br />

„Liebesgrüße aus Wien“ – Ziehbilder 79<br />

Nr. 175 Nr. 177 Nr. 178 Nr. 179<br />

Nr. 180 Nr. 181 Nr. 183<br />

Sprichwort spricht: - Alte Liebe rostet<br />

nicht.“ Zugkarte. Kol. Radierung.<br />

Wien, H. F. Müller Nr. 481. Um 1815.<br />

7,3 x 9 cm. 420,—<br />

181 - Schale mit Goldverzierung.<br />

Zugkarte. Beim Ziehen tauchen aus<br />

der Schale drei geflügelte Genien<br />

auf. Kol. Radierung und Punktierstich.<br />

Wien, A. P. Eisen Nr. 147. Um<br />

1810. 8 x 9,23cm. 400,—<br />

182 - Drei Engelsköpfe blasen in<br />

den Wolken. Zugkarte. Beim Ziehen<br />

erscheint ein mit Rosen umkränzter<br />

Ballon mit Wickelkind. Kol. Radierung.<br />

Wien, A. P. Eisen Nr. 155. Um<br />

1810. 8,8 x 7,2 cm. 550,—<br />

183 - Amor schneidet einen Schinken.<br />

„Ich schneid, ich schneide<br />

Schinken… dem ich lieb hab, wird<br />

ich winken.“ Zugkarte. Kol. Radierung<br />

und Punktierstich. Nürnberg,<br />

Riedel Nr. 220. Um 1810.. 8,2 x 10,3<br />

cm. 550,—


80<br />

Demnächst erscheint<br />

der dritte <strong>Katalog</strong><br />

Angewandte Kunst III<br />

60 Entwürfe von Bilderbuch-Künstlern<br />

reich in<br />

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Fax +49 (89) 28 43 08<br />

info@woelfle-kg.de<br />

Bitte fordern Sie den<br />

kostenlosen <strong>Katalog</strong> an<br />

Neuer Kinderbuchkatalog „Angewandte Kunst III“<br />

Kurt Rübner<br />

Originalvorlagen für „Die Zauberpritsche“.<br />

16 kolorierte Feder -<br />

zeichnungen. Um 1947<br />

Fritz Kredel<br />

Kolorierter Holzschnitt.<br />

Um 1960<br />

Johann Schoissengeier<br />

Originalvorlagen für<br />

„Märchenbilderbuch“.<br />

17 Gouachen. Um 1947<br />

Ruthild Busch-Schumann<br />

Wichtel und Weihnachtsbaum im<br />

Wald. Aquarell. Um 1930


Walter Trier<br />

Originalvorlage für Rudyard<br />

Kipling „Das kommt davon“.<br />

Gouache. Um 1929<br />

Hans Baluschek<br />

Neuer Kinderbuchkatalog „Angewandte Kunst III“ 81<br />

Originalvorlagen für „Peterchens<br />

Mondfahrt“. Drei Gouachen.<br />

Um 1914<br />

Karl Fahringer<br />

Originalvorlagen für Bd. 3<br />

von Gerlachs Jugendbücherei<br />

„Märchen-Sammlung von<br />

Ludwig Bechstein“. Vier Tuschezeichnungen<br />

mit Deckfarben. 1901


82<br />

Nach dem erfolgreichen Start<br />

meines Ladengeschäfts in der<br />

Amalienstraße 65 im Frühjahr<br />

2011 ist nun mein erster<br />

<strong>Katalog</strong> mit Kinder- und<br />

Bilderbüchern, einem der<br />

Schwerpunkte in meinem<br />

Sortiment, erschienen.<br />

Ich habe mich um ein abwechslungsreiches<br />

und interessantes<br />

Angebot zu moderaten<br />

Preisen bemüht.<br />

Besonders hinweisen möchte<br />

ich Sie auf die Aquarelle,<br />

Zeichnungen und Druckgraphik<br />

zum Thema „Kinder“ im<br />

Anhang des <strong>Katalog</strong>s.<br />

Den durchweg farbig bebilderten<br />

<strong>Katalog</strong> schicke ich<br />

Ihnen auf Anforderung gerne<br />

kostenlos und unverbindlich<br />

zu.<br />

80799 München, Amalienstraße 65<br />

Telefon: 089/24 29 01 62<br />

Fax: 089/24 29 01 63<br />

Email:<br />

info@antiquariat-franziska-bierl.de<br />

Internet:<br />

www.antiquariat-franziska-bierl.de<br />

Franziska Bierl – <strong>Katalog</strong> 1 – Kinder- und Bilderbücher<br />

Nr. 75 – Wilhelm Hauff – Hauffs Märchen Nr. 209 – Aschenbrödel – Aquarell über Federzeichnung<br />

von Anton M. Kolnberger<br />

Nr. 50 – Ruth Endler – Bimbo Nr. 118 – Heinrich-Eduard Linde-Walther – Das<br />

Lumpengesindel<br />

Nr. 196 – Florence K. Upton –<br />

The Golliwoggs’s Christmas<br />

Nr. 21 – Lewis Carroll – Alice im Wunderland


Nr. 122 – Lothar Meggendorfer –<br />

Neue Lebende Bilder<br />

Nr. 99 – Erich Kästner –<br />

Arthur mit dem langen Arm<br />

Franziska Bierl – <strong>Katalog</strong> 1 – Kinder- und Bilderbücher 83<br />

Nr. 245 – Hase und Igel –<br />

Aquarell von Maria Rehm<br />

Nr. 31 – Paula Dehmel – Rumpumpel<br />

Nr. 108 – Hertha von dem Knesebeck –<br />

Das arme Mariechen<br />

Nr. 32 – Richard Dehmel – Der kleine Held<br />

Nr. 16 – Luther Daniel Bradley – „Our Indians“<br />

Nr. 182 – Tom Seidmann-Freud –<br />

Das neue Bilderbuch

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