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3 Vergleich der Abstandssensoren - Elektro Essig

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3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Das FMCW-Radarsensor-Messsystem benötigt zur Abstandskorrektur einen weiteren Abstandssensor,<br />

welcher folgende Kriterien erfüllen muß:<br />

� kompakt (zum Ausrichten und evtl. Integration in eine Messeinheit)<br />

� preiswert<br />

� Messbereich FMCW-Radarsensor – Target zwischen 5mm und 25mm<br />

Im Folgenden werden Ultraschall- und LED-<strong>Abstandssensoren</strong> im Hinblich auf ihre Eignung zur<br />

Kombination mit dem FMCW-Radarsensor überprüft.<br />

3.1 Einsatz eines 400kHz nichtfokussierenden Ultraschallwandlers zur<br />

Abstandsmessung<br />

3.1.1 Messaufbau<br />

15 mm<br />

400 kHz US-Wandler Scanrichtung<br />

22 22<br />

z-Achse<br />

Positioniereinheit<br />

x-Achse


Messanordnung zur Entfernungsmessung mit Ultraschallwandlern<br />

Power<br />

Amplifier<br />

Function<br />

TX<br />

OUT<br />

IN<br />

OUT<br />

Generator Trigger Out<br />

Filter<br />

23<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Differential<br />

CH 1 CH 2<br />

zum PC<br />

IN<br />

Amplifier OUT<br />

Spectrum<br />

Analyzer<br />

Diodenschutzschaltung<br />

RF-Input<br />

Ext. Trigger<br />

Oszilloskop<br />

Einhüllende<br />

Out


3.1.2 Messprinzip<br />

24<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Zur Abstandsmessung mit Ultraschall finden magnetostriktive sowie piezoelektrische US-<br />

Wandler Anwendung. Bei magnetostriktiven US-Wandlern werden Ultraschallwellen bis 60kHz<br />

erzeugt, wohingegen mit piezoelektrischen Wandlern Frequenzen bis zu mehreren MHz erzeugt<br />

werden können. Bei den piezoelektrischen Wandlern wird überwiegend <strong>der</strong> Bereich zwischen<br />

20kHz und 10MHz ausgenutzt. Die Messungen mit US-Wandlern können nach [5] ganz analog<br />

zu Radarmessungen sowohl auf einer Puls-, als auch auf einer CW (Continuous Wave) –<br />

Technik basieren. Ebenso können mit US-Wandlern nach [1] auch FMCW-Abstandsmessungen<br />

durchgeführt werden Da die Abstandsmessung mittels US-Wandler hier auf dem Puls-Echo-<br />

Verfahren beruht und somit eine Laufzeitmessung darstellt, ist zu berücksichtigen, daß die<br />

Schallgeschwindigkeit von Temperatur und Ausbreitungsmedium abhängt. Bei Zimmertemperatur<br />

beträgt die Schallgeschwindigkeit in Luft 344 m/s. Mit Gleichung<br />

c� � � f<br />

(3.1)<br />

ergibt sich somit für 400kHz-Ultraschallwellen eine Wellenlänge in Luft von 0,86 mm.<br />

Piezoelektrische US-<br />

Wandler haben nach [2]<br />

folgenden Aufbau:<br />

Piezoelektrisches Material zur akust. An-<br />

Plättchen passung<br />

Ringförmige Halterung<br />

Beim Senden wird elektrische Energie in mechanische Energie umgewandelt (piezoelektrischer<br />

Effekt). Dabei breitet sich die mechanische Schwingung in Form von Ultraschallwellen im Aus-<br />

breitungsmedium aus.<br />

Beim Empfangen wird mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt (reziproker<br />

piezoelektrischer Effekt).


0.5<br />

-0.5<br />

1<br />

-1<br />

25 50 75 100 125 150 175<br />

Mehrperiodige sinusförmige<br />

Bursts werden von einem<br />

Funktionsgenerator als Eingangssignal<br />

am US-Wandler<br />

angelegt.<br />

1<br />

0.5<br />

-0.5<br />

-1<br />

25 50 75 100 125 150 175<br />

Die Ausbreitung <strong>der</strong> den oben<br />

angegebenen Schwingungsformen<br />

zugehörigen longi-<br />

tudinalen Schallwellen erfolgt<br />

im Ausbreitungsmedium Luft<br />

mit <strong>der</strong> Schallgeschwindigkeit<br />

von 344 m/s<br />

-0.5<br />

1<br />

0.5<br />

-1<br />

25 50 75 100 125 150 175<br />

Die Ausbreitung <strong>der</strong> am Mess-<br />

objekt reflektierten Puls-folge<br />

zum Empfänger erfolgt wie<strong>der</strong><br />

mit <strong>der</strong> Schallge-schwindigkeit<br />

von 344 m/s<br />

Durch Ein- und Ausschwingvorgänge<br />

werden im US-<br />

Wandler die Bursts in ihrer<br />

Form und Länge verän<strong>der</strong>t.<br />

Treffen nun die Schallwellen<br />

auf das Messobjekt auf, so<br />

werden sie teils absorbiert,<br />

teils transmittiert und teils reflektiert.<br />

Dabei wird die Pulsfolge<br />

in ihrer Form und Länge<br />

verän<strong>der</strong>t<br />

Durch Ein- und Ausschwing-<br />

vorgänge werden im US-<br />

Wandler die Bursts wie<strong>der</strong>um<br />

in ihrer Form und Länge ver-<br />

än<strong>der</strong>t.<br />

25<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

0.5<br />

-0.5<br />

1<br />

-1<br />

25 50 75 100 125 150 175<br />

Die Sendebursts entsprechen<br />

in ihrer Form nun in etwa den<br />

oben angegebenen Schwingungsformen.<br />

1<br />

0.5<br />

-0.5<br />

-1<br />

25 50 75 100 125 150 175<br />

Die reflektierten Bursts entsprechen<br />

in ihrer Form nun in<br />

etwa den oben angegebenen<br />

Schwingungsformen. Die Signale<br />

sind nun breiter geworden.<br />

1<br />

0.5<br />

-0.5<br />

-1<br />

25 50 75 100 125 150 175<br />

Das Empfangssignal ent-<br />

spricht in seiner Form nun in<br />

etwa dem oben angegebenen<br />

Signalverlauf. Die Signale sind<br />

nun noch breiter geworden.


26<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Bei <strong>der</strong> Abstandsmessung mit US-Wandlern treten Mehrfachreflexionen auf, so daß sich, je<br />

nachdem, ob z.B. das 1. Echo o<strong>der</strong> das 2. Echo betrachtet wird, bei einer Abstandsvariation unterschiedliche<br />

Messempfindlichkeiten ergeben. Um die Genauigkeit <strong>der</strong> Messung zu erhöhen ist<br />

es daher sinnvoll, bei <strong>der</strong> Messung die Echos höherer Ordnung zu verwenden.<br />

Sensorsignal[V]<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

Empfangssignal [ 200µs , 400µs] des 400kHz-Ultraschallsensors<br />

(Startpunkt 15mm Entfernung)<br />

0<br />

200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400<br />

Für einen Abstand von 15mm –mit einem Lineal gemessen vom Gehäuserand des US-Wandlerswäre<br />

das 2. Echo bei<br />

t<br />

1<br />

4x<br />

4 �15mm<br />

� � � 87,<br />

2�s<br />

c 344 m / s<br />

US<br />

Aus <strong>der</strong> Zeitdifferenz <strong>der</strong> beiden oben aufgenommenen Echos erhält man einen genaueren<br />

Zeit[µs]<br />

Wert für den Abstand:<br />

x cUS<br />

t � � � �<br />

344 m / s �102�s<br />

2 � x �<br />

� 17,<br />

5mm<br />

2<br />

Der Abstand von <strong>der</strong> Membran zum Messobjekt ist also etwas größer als <strong>der</strong> mit dem Lineal<br />

gemessene Wert. Da man für den doppelten Abstand eine Laufzeit von 102µs erhält, kann man<br />

erkennen, daß die Verzögerung <strong>der</strong> Messung etwa 20µs beträgt. Das erste Echo wäre daher bei<br />

122µs.<br />

Bei einer Abstandsmessung wurden bei einer Schrittweite von 12,5µm an 1000 äquidistanten<br />

Messpunkten die Zeitsignale des Hüllkurvensignals <strong>der</strong> Ultraschallmessung aufgenommen und<br />

2-dimensional übereinan<strong>der</strong> aufgetragen.<br />

2. Echo 3. Echo<br />

224 µs 326 µs<br />

�t=102 µs


27,5mm<br />

15mm<br />

A B C<br />

200µs 400µs<br />

27<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Ultraschallsignalverlauf Hüllkurve eines einzelnen Ultraschallsignals<br />

(Signal-Nr. 1)<br />

Man erkennt, wie das 2. Echo, welches durch Mehrfachreflexionen entsteht, für größer wer-<br />

denden Abstand allmählich aus dem Messfenster herauswan<strong>der</strong>t. Für wachsenden Abstand<br />

kommt es aber auch zum Eintritt des 1. Echos in das Messfenster.<br />

Das oben 2-dimensional aufgetragene Messdatenfeld wird nun mit Hilfe eines Mathematica-<br />

Programmes auf die jeweilige Lage eines Minimums pro Messpunkt hin untersucht (es kann allerdings<br />

auch ebensogut die Lage eines Maximums verfolgt werden). Dabei ergibt sich nachfol-<br />

gen<strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Abstand und Lage des Minimums.<br />

Die darin bezeichnete „Lücke 1“ entsteht dadurch, daß beim Eintritt des 1.Echos ins Messfens-<br />

ter das Minimum im Messfenster wegen den größeren Amplituden des 1.Echos nun jeweils am<br />

Messfensterrand, d.h. bei Samplenummer 0, zu liegen kommt (siehe Signalnummer 600). Die<br />

Positon des Minimums bleibt so lange bei Samplenummer 0 bis das Minimum des nachschwin-<br />

genden Bursts des ersten Echos im Messfenster liegt und fortan sich im Messfenster linear verschiebt.<br />

Die bezeichnete „Lücke 2“ entsteht analog, wenn sich nun <strong>der</strong> Hauptburst von Echo 1<br />

ins Messfenster hineinbewegt.<br />

A B C


Position des Minimums[Samplenr.]<br />

-0.2<br />

-0.4<br />

-0.6<br />

-0.8<br />

-1<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

524<br />

28<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Abstandsmessung mit 400kHz-Ultraschallwandler - Auswertung des Hüllkurvensignals<br />

delta_x = 7.2875 mm<br />

delta_y = 83.5 µs<br />

Steigung m 2 = 11.458 µs/mm<br />

delta_x<br />

2. Echo<br />

Steigung m1 = 5.913 µs/mm<br />

200<br />

Schrittweite:12.5 µm<br />

Abtastzeit: 100 ns<br />

1<br />

1. Echo<br />

171<br />

0<br />

15 17 19 21<br />

Abstand[mm]<br />

23 25 27<br />

Koordinate : , 600<br />

500 1000 1500 2000<br />

-0.5<br />

-1<br />

-1.5<br />

-2<br />

1359<br />

delta_y<br />

delta_x = 2.875 mm<br />

delta_y = 17 µs<br />

Koordinate : , 1000<br />

500 1000 1500 2000<br />

Signalnummer 600 Signalnummer 1000<br />

Bei Vergrößerung eines Ausschnittes <strong>der</strong> Abstandsmessung erkennt man, in welchem Maße die<br />

US-Signale um eine gedachte Bestgerade streuen.<br />

Position des Minimums[Samplenr.]<br />

1210<br />

1190<br />

1170<br />

1150<br />

1130<br />

1110<br />

Abstandsmessung mit 400kHz-Ultraschallwandler - Ausschnitt [ 20mm, 21mm ] vergrößert<br />

2. Echo<br />

1090<br />

20 20.1 20.2 20.3 20.4 20.5<br />

Abstand[mm]<br />

20.6 20.7 20.8 20.9 21<br />

Im Gegensatz zum nachfolgend betrachteten LED-Sensor kann hier die in <strong>der</strong> Vergrößerung zu<br />

erkennende Nichtlinearitätsabweichung nicht erklärt werden.<br />

Position des Minimums[Samplenr.]<br />

105<br />

95<br />

85<br />

75<br />

65<br />

55<br />

Lücke 1 Lücke 2<br />

Abstandsmessung mit 400kHz-Ultraschallwandler - Ausschnitt [ 24mm , 25mm ] vergrößert<br />

1. Echo<br />

45<br />

24 24.1 24.2 24.3 24.4 24.5<br />

Abstand[mm]<br />

24.6 24.7 24.8 24.9 25


29<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Es ergeben sich für die beiden Echos unterschiedliche Steigungen, d.h. unterschiedliche Emp-<br />

findlichkeiten. So ist die Steigung <strong>der</strong> Funktion <strong>der</strong> Lage des Minimums / Maximums in Abhängigkeit<br />

vom Abstand beim 2. Echo annähernd doppelt so groß wie die des 1. Echos. Dies erklärt<br />

sich dadurch, daß bei einer Abstandsän<strong>der</strong>ung �x das 2. Echo gerade den doppelten Weg bei<br />

gleicher Ausbreitungsgeschwindigkeit zurücklegt.<br />

Da gilt<br />

s � v � t<br />

(3.2)<br />

erhält man für die Zeitverschiebung �t 2 des 2. Echos bei einer Abstandsän<strong>der</strong>ung �x:<br />

�t � 2 � �t<br />

(3.3)<br />

2 1<br />

mit �t 1 : Zeitverschiebung des 1. Echos bei gleicher Abstandsän<strong>der</strong>ung �x.<br />

Ultraschallsignal<br />

Ultraschallsignal<br />

2<br />

0<br />

0<br />

-2<br />

2<br />

0<br />

0<br />

-2<br />

2 * x<br />

US-Empfangssignal bei Entfernung x<br />

US-Empfangssignal bei Entfernung x + delta_x<br />

delta_t 2 * delta_t<br />

Ferner kann man erkennen, wie bei größer werdendem Abstand x + �x das 2. Echo aus dem<br />

Messfenster wan<strong>der</strong>t und das Grundecho hineintritt.<br />

4 * x<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Meßfenster<br />

Meßfenster


3.1.3 Messdatenauswertung<br />

30<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Aus den aufgenommenen Messkurven werden die beiden Steigungen mi einfach aus 2 Punkten<br />

(„Anfang, Ende“) berechnet:<br />

2. Echo 1. Echo<br />

m 2 = 11,458 µs / mm m 1 = 5,913 µs / mm<br />

Die Steigungen mi entsprechen den Quotienten aus Zeitverschiebung und Abstandsän<strong>der</strong>ung:<br />

t<br />

m �<br />

x<br />

�<br />

(3.4)<br />

�<br />

Dies entspricht nach Gleichung (2.3) <strong>der</strong> Schallgeschwindigkeit in Luft von<br />

x<br />

m<br />

c �<br />

t m s<br />

�<br />

� � �<br />

3<br />

2 � 2 2 10 �<br />

� 339<br />

� 59 , �<br />

m<br />

s<br />

Zur �-Entfernungsmessung wird die Zeitverschiebung �t des (Minimums des) Echos bestimmt<br />

und anhand dieser das �x berechnet. Es ergibt sich<br />

2. Echo 1. Echo<br />

�x = 1/m 2 * �t 2<br />

= 8,7275*10 -2 mm/ µs * �t 2<br />

�x = 1/m 1 * �t 1<br />

= 16,91*10 -2 mm/ µs * �t 1<br />

Zur Betrachtung des Streubandes <strong>der</strong> beiden Echos wird die von Microsoft Excel implementierte<br />

STFEHLERYX-Funktion herangezogen. Man erhält<br />

2. Echo im Intervall [15mm, 21mm] 1. Echo im Intervall [24mm, 26mm]<br />

�x STFEHLERYX = 21,65 µm �x STFEHLERYX = 61,34 µm<br />

Es zeigt sich also, daß es für die Abstandsmessung mit US-Wandlern vorteilhaft ist, die Zeitverschiebung<br />

von Echos höherer Ordnung heranzuziehen.<br />

Zur Überprüfung <strong>der</strong> Reproduzierbarkeit und zur Abschätzung des Einflusses <strong>der</strong> Abtastzeit wird<br />

nun noch eine <strong>Vergleich</strong>smessung mit Abtastzeit 33ns herangezogen. Bei dieser Messung wird<br />

allerdings nicht das Hüllkurvensignal ausgewertet, son<strong>der</strong>n das vollständige HF-Signal. Es<br />

zeigt sich, daß die Auswertung dieses Signals doch wesentlich genauer ist.


Position des Maximums[Samplenr.]<br />

3310<br />

3260<br />

3210<br />

3160<br />

3110<br />

3060<br />

31<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Abstandsmessung mit 400kHz-Ultraschallwandler - Auswertung des HF-Signals - Messung LNr 7<br />

Das Zeitfenster <strong>der</strong> Messung wurde so gewählt, daß nur das erste Echo betrachtet wird. Dies<br />

erkennt man schon aus <strong>der</strong> ermittelten Steigung von m=5,617 µs/mm. Das Streuband wird hier<br />

über die ganze Datenbasis zuerst über eine mittlere quadratische Abweichung beschrieben:<br />

� i i �<br />

Meßpunkt Bestgerade<br />

n<br />

1<br />

�� x � x � 49, 99ns<br />

(3.5)<br />

n<br />

i �1<br />

2<br />

Bei <strong>der</strong> Beschreibung des Streubandes über die mittleren quadratischen Abweichungen <strong>der</strong><br />

Messwerte von <strong>der</strong> – von Excel ermittelten – Bestgeraden erhält man also eine Messunsicherheit<br />

von ungefähr<br />

�t ��50ns<br />

Dies entspricht einer Abstandsunsicherheit von etwa<br />

�t<br />

�3<br />

�x<br />

�� ��89 , �10 mm ��89<br />

, � m<br />

m<br />

(3.6)<br />

Zieht man die aufwendigere Standardfehlerfunktion STFEHLERYX zur Streubandcharakterisierung<br />

heran, so erhält man<br />

�x � 11, 04�m<br />

STFEHLERYX<br />

delta_x = 1.8625 mm<br />

delta_y = 10.461 µs<br />

Steigung m = 5.617 µs/mm<br />

3327<br />

Trendlinie<br />

y = 169.34x - 3256.5<br />

R 2 = 0.9996<br />

Schrittweite:12.5 µm<br />

Abtastzeit: 33 ns<br />

3010<br />

3010<br />

37 37.2 37.4 37.6 37.8 38<br />

Abstand[mm]<br />

38.2 38.4 38.6 38.8


32<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

3.2 Einsatz eines LED-Sensors zur Abstandsmessung mittels Triangulationsverfahren<br />

3.2.1 Messaufbau<br />

3.2.2 Messprinzip<br />

30<br />

z-Achse<br />

Optoelektronischer Sensor Scanrichtung<br />

Positioniereinheit<br />

x-Achse<br />

Bei <strong>der</strong> Abstandsmessung mit optoelektronischen Sensoren wird die vom punktförmig ange-<br />

strahlten Messobjekt diffus reflektierte Strahlung ausgewertet. Als Strahlungsquelle kommen<br />

LASER-Dioden o<strong>der</strong> LEDs zum Einsatz. LASER-Dioden liefern einen scharf fokussierten Lichtpunkt,<br />

wohingegen <strong>der</strong> unschärfere Lichtpunkt des LED-Sensors vorteilhafter sein kann bei dem<br />

Vermessen rauher Oberflächen (vgl. [4]).<br />

Es gibt zwei verbreitete Arten <strong>der</strong> Entfernungsmessung mit optoelektronischen Sensoren. Das<br />

eine Messverfahren ermittelt den Abstand über die Intensität des reflektierten Strahles, wohin-<br />

gegen das Triangulationsprinzip den Abstand über die Position des unter einem Winkel ge-<br />

streuten Strahlungsanteiles auf einem PSD (Position Sensitive Detector) ermittelt. Nach [8] erhält<br />

man als Ausgangssignal des PSD über den Photoeffekt zwei Ströme, wobei man durch Verhält-<br />

nisbildung dieser die genaue Position des rückgestreuten Lichtstrahls bestimmen kann.<br />

Die Wellenlänge des hier verwendeten LED-Triangulationssensors beträgt 900nm und liegt somit<br />

im nicht sichtbaren Infrarotbereich. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des von <strong>der</strong> Diode emittierten<br />

Lichtes beträgt 3*10 8 m/s.


Triangulationsprinzip:<br />

Es gilt:<br />

b<br />

tan� � �<br />

z<br />

h<br />

l<br />

1 1<br />

33<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

l1b z1<br />

�<br />

h<br />

�<br />

(3.8)<br />

mit h� d � p �cos�<br />

(3.9)<br />

1<br />

(3.7)<br />

l1 � p1�sin�<br />

(3.10)<br />

Allgemein erhält man dann für einen Abstand z:<br />

b � p �sin�<br />

z( p)<br />

� mit b,<br />

d,<br />

� � const.<br />

d � p � cos�<br />

(3.11)<br />

Bei <strong>der</strong> Abstandsmessung wurden bei einer Schrittweite von 12,5µm an 1280 äquidistanten<br />

Messpunkten die DC-Signale <strong>der</strong> LED-Sensormessung mit einem Mittelungsfaktor von 25 auf-<br />

genommen und ausgewertet.<br />

b<br />

p 1<br />

�<br />

l 1<br />

�<br />

z 1<br />

h<br />

z 2<br />

d<br />

�<br />

z 3


Sensorsignal[V]<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-2<br />

Abstandsmessung mit LED-Sensor aufgetragen über Abstand[mm]<br />

0.433899785<br />

34<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

0<br />

30 32 34 36 38 40 42 44<br />

Schrittweite:12.5 µm<br />

Abtastzeit: 2 µs<br />

Abstand[mm]<br />

delta_x = 7.9875 mm<br />

delta_y = 4.004521465 V<br />

4.43842125<br />

Steigung m = 0.50134854022 V/mm<br />

Bei Vergrößerung des Ausschnittes <strong>der</strong> Abstandsmessung erkennt man, in welchem Maße die<br />

LED-Sensorsignale um eine gedachte Bestgerade streuen.<br />

Sensorsignal[V]<br />

4.5<br />

4.4<br />

4.3<br />

4.2<br />

4.1<br />

4<br />

Abstandsmessung mit LED-Sensor - Ausschnitt [ 45mm, 46mm ] vergrößert<br />

45.9875<br />

3.9<br />

45 45.1 45.2 45.3 45.4 45.5<br />

Abstand[mm]<br />

45.6 45.7 45.8 45.9 46<br />

Die hier systematisch auftretenden Sprünge resultieren aus Ungenauigkeiten <strong>der</strong> Positionierein-<br />

heit. So sind die Scanschritte für die größte Auflösung von 12µm Schrittweite nicht äquidistant,<br />

son<strong>der</strong>n alternieren zwischen „größer und kleiner“.


3.2.3 Messdatenauswertung:<br />

35<br />

3 <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>Abstandssensoren</strong><br />

Aus <strong>der</strong> aufgenommenen Messkurve wird die Steigung für den (annähernd) linearen Bereich<br />

einfach aus 2 Punkten („Anfang, Ende“) berechnet:<br />

linearer Bereich<br />

m = 0,501 V / mm<br />

Zur �-Entfernungsmessung wird die Spannungsän<strong>der</strong>ung �V bestimmt und anhand dieser das<br />

�x berechnet. Es ergibt sich<br />

�-Entfernungsmessung<br />

�x = 1/m * �V = 1,996 mm/ V * �V<br />

Zur Betrachtung des Streubandes <strong>der</strong> beiden Echos wird die von Microsoft Excel implementierte<br />

STFEHLERYX-Funktion bei verschiedenen Messbereichen herangezogen. Man erhält:<br />

Unsicherheit im Intervall<br />

[37mm, 46mm]<br />

Unsicherheit im Intervall<br />

[38mm, 46mm]<br />

�x STFEHLERYX = 7,88 µm �x STFEHLERYX = 5,72 µm<br />

Unsicherheit im Intervall<br />

[39mm, 46mm]<br />

Unsicherheit im Intervall<br />

[45mm, 46mm]<br />

�x STFEHLERYX = 4,95 µm �x STFEHLERYX = 4,44 µm<br />

Die „große“ Messunsicherheit im Intervall [37mm, 46mm] läßt erkennen, daß man dort schon<br />

mit merklichen Linearitätsabweichungen zu rechnen hat.<br />

Der Einsatz des LED-Sensors zur Abstandskorrektur ist naheliegend, da er im <strong>Vergleich</strong> zum Ultraschallwandler<br />

hinsichtlich folgenden Punkten Vorteile bietet:<br />

� höhere Genauigkeit<br />

� kompaktere Abmessungen<br />

� preisgünstiger (aufwendige Ultraschallmessanordnung � siehe Kapitel 3.1.1)<br />

Nachteile und Probleme gibt es allerdings in Verbindung mit stark spiegelnden Oberflächen o<strong>der</strong><br />

Flüssigkeiten. Für die Messung an transparenten Objekten – z.B. Lack auf Kunststoff – ist <strong>der</strong><br />

LED-Sensor nicht geeignet. Ferner wäre für die weiteren Messungen ein im sichtbaren Bereich<br />

arbeiten<strong>der</strong> LED-Sensor bei <strong>der</strong> Ausrichtung des Messaufbaus von Vorteil gewesen.

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