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PRAXIS<br />

<strong>Böckmann</strong> Duo RA<br />

Konsequenz<br />

zum Einstiegspreis<br />

Bereits zur Equitana 2009 überraschte <strong>Böckmann</strong> mit einem neuen und<br />

aerodynamischen Design bei seiner bewährten Master-Serie. Zwei Jahre<br />

später brauchen auch Interessenten an soliden Holz-Poly-Einsteigermodellen<br />

nicht mehr auf Eleganz zu verzichten.<br />

Premiere war jetzt wieder<br />

Mitte März in Essen: Auf der<br />

Equitana präsentierte <strong>Böckmann</strong><br />

seine Duo-Serie mit der<br />

neuen Dach- und Bugform. Unser<br />

Test mit einem der neuesten<br />

Modelle im Februar und März<br />

hat Erfreuliches ergeben: <strong>Böckmann</strong>-typische<br />

Laufruhe und<br />

im Vergleich zu den alten Duos<br />

mehr Platz im Brustraum und in<br />

der Sattelkammer. Ein weiteres<br />

Plus: Ab sofort stattet das Unternehmen<br />

seine Anhänger vorne<br />

und am Heck mit einem Panikentriegelungssystem<br />

aus.<br />

Mit seinem neuen Design schaffen<br />

die Lastruper die Quadratur des<br />

Kreises – oder besser umgekehrt<br />

– die Abrundung nahezu aller<br />

bisher für Holz- oder Alu-Polyes-<br />

ter-Anhänger typischen scharfen<br />

Kanten. So entsteht auch für die<br />

Einsteigerklasse (ab 5690 Euro) ein<br />

schnittiges Modell, das sich hinter<br />

teureren Fabrikaten zumindest<br />

optisch nicht verstecken muss.<br />

Mehr Platz<br />

für Pferd und Mensch<br />

Trotz der schnittigen und leichter<br />

wirkenden Linien finden Pferde<br />

und Menschen in dem neuen<br />

<strong>Böckmann</strong> Duo mehr Platz: Die<br />

Vorteile beginnen bereits beim<br />

Beladen, weil vorne zwischen<br />

Bruststangen und Sattelkammer<br />

nun auch kräftigere Personen ausreichend<br />

Raum haben, um die<br />

Pferde komfortabel anzubinden.<br />

Zudem ist die Kopffreiheit für<br />

Pferde höher geworden. 2,32m<br />

bieten nun auch größeren Tieren<br />

Luft über den empfindlichen Ohren.<br />

Außerdem hat der Duo in der<br />

Bugbreite zugelegt.<br />

Multi Safe System:<br />

ein Plus an Sicherheit<br />

Wer schon einmal ein Pferd gesehen<br />

hat, das nach Paniksteigen<br />

mit beiden Vorderbeinen<br />

über der Bruststange hing, weiß<br />

um die Bedeutung eines guten<br />

Paniksystems. <strong>Böckmann</strong> hatte<br />

diese Lösung für Bruststangen<br />

erstmals 1992 als Gebrauchsmuster<br />

schützen lassen. Jetzt ist noch<br />

eine weitere, gebrauchsmustergeschütztes<br />

Sicherheitseinrichtung<br />

hinzugekommen, die der Hersteller<br />

als „<strong>Böckmann</strong> Innovation des<br />

Jahres“ bewirbt. Das „Multi Safe<br />

System“ ist die Weiterentwicklung<br />

des bewährten und seit langem in<br />

vielen Anhängern auch anderer<br />

Hersteller eingesetzten Sicherheitsboxenstangen-Systems.<br />

Das<br />

MSS kommt an Brust- und Heckstangen<br />

zum Einsatz, sodass auch<br />

letztere im Extremfall von außen<br />

zu lösen sind.<br />

Ein weiterer Vorteil des MSS ist<br />

seine einfache Bedienbarkeit:<br />

Die Stangen werden nicht mehr<br />

senkrecht eingehängt, sondern<br />

in eine spiralförmige Halterung<br />

eingedreht. Das geht schnell und<br />

sie befinden sich sehr sicher in<br />

der Halterung, eine zusätzliche<br />

Sicherung durch Splinte oder<br />

Häkchen ist nicht erforderlich.<br />

Sie sind überdies sowohl vorne als<br />

auch hinten höhenverstellbar. Am<br />

Heck verläuft die Halterung zudem<br />

von oben schräg nach vorne, die<br />

Standfläche für kleinere Pferde<br />

wird gleichzeitig so verkürzt.<br />

Die Pferde stehen sicher in ihren<br />

„Fächern“, getrennt durch<br />

eine Klarsicht-PVC-Trennwand.<br />

Sie erlaubt im Gegensatz zu den<br />

früher üblichen Holzwänden das<br />

einfachere breite Ausbalancieren<br />

der Pferde während der Fahrt.<br />

Eleganz und Stabilität<br />

sind kein Widerspruch<br />

Der Aufbau des Holz-Polyester-<br />

Modells besteht aus 18 mm starkem<br />

finnischem Plywood, einer<br />

stabilen Schichtleimholzplatte,<br />

die mit einem speziellen und witterungsbeständigen<br />

Kunststoff<br />

beschichtet ist. Innen ist der Anhänger<br />

wie üblich weiß, um einen<br />

einladend hellen Eindruck auf die<br />

Pferde zu machen.<br />

Das Polyesterdach ist mit einem<br />

umlaufenden Aluhaubenträgerprofil<br />

fest verklebt und massiv<br />

mit V2A-Edelstahlschrauben verbunden.<br />

Die aus früheren Zeiten<br />

bekannten hässlichen „Rostnasen“<br />

sind hier also passé. Überall dort,<br />

wo zwei Holzplatten über Eck<br />

miteinander verbunden werden,<br />

sorgen überlappende Eckprofile<br />

aus feuerverzinktem Stahlblech für<br />

Stabilität zwischen Rahmen und<br />

Aufbau. Am Heck garantieren zwei<br />

verzinkte Stahlträger die nötige<br />

Stabilität, von denen der hintere<br />

gegen ein Verfangen der Hufe<br />

sicherheitshalber geschlossen ist,<br />

durch Querschlitze aber die Sicht<br />

nach hinten gut frei gibt.<br />

Die getönten Fenster sind nun<br />

nicht mehr „quadratisch, praktisch,<br />

gut“, sondern dem stromlinienförmigen<br />

Dach-Design angepasst.<br />

Sie sind nur noch nach<br />

86 BAYERNS PFERDE 4/2011 www.bayernspferde.de


Einladend: der helle und<br />

geräumige Innenraum. Das<br />

Testmodell war nicht mit Trittschutzplatten<br />

ausgestattet, diese<br />

Zusatzanschaffung sollte man sich<br />

aber überlegen.<br />

hinten auszustellen, nicht wie<br />

früher fünffach klappbar. Innen<br />

sind sie mit Gittern geschützt.<br />

Der Boden des Duo besteht aus<br />

21 mm starkem Holz, auf dem<br />

eine 8 mm dicke Gummimatte<br />

fest verklebt und an den Rändern<br />

versiegelt ist. Der Boden ist leicht<br />

aufgeraut, wodurch die Hufe guten<br />

Halt haben – nur sauber halten<br />

lässt sich diese Struktur schlecht.<br />

Allein mit einem Besen kommt<br />

man hier nicht weit: Wasser und<br />

Bürste müssen ran, um die Kot-<br />

Vier Heckstreben und Scharniere<br />

sorgen für gute Stabilität der Anhängerklappe,<br />

die mit<br />

Gummiboden, Trittleisten und<br />

Seitenstoppern belegt ist.<br />

www.bayernspferde.de<br />

Fotos: Jessen<br />

spuren im hinteren Bereich zu<br />

entfernen. Das Testmodell war<br />

im Innenraum nicht mit Trittschutzplatten<br />

ausgestattet, um der<br />

längeren Haltbarkeit willen sollte<br />

man sich diese Zusatzanschaffung<br />

(231 Euro) aber überlegen.<br />

Die Anhängerklappe ist wie üblich<br />

für sicheres Einsteigen mit<br />

dickem Gummi, Trittschutzleisten<br />

und Seitenstoppern ausgestattet,<br />

Aufgrund einer neuen Rampenhebehilfe<br />

ist sie sehr leichtgängig.<br />

Beim Einsteigen der Pferde bleibt<br />

sie stabil, was den vier massiven<br />

feuerverzinkten Stahlheckstreben<br />

und dementsprechend auch<br />

vier Heckklappenscharnieren zu<br />

verdanken ist. Am Heck wird<br />

der Anhänger mit einer leicht<br />

aufrollbaren Plane geschlossen,<br />

deren mittlere Strippe etwas verlängert<br />

ist – allerdings ist sie für<br />

kleine Personen immer noch zu<br />

kurz (oder der Tritt zu niedrig),<br />

sodass sich hier ein Zusatzband<br />

empfiehlt.<br />

Die Plane besteht übrigens aus<br />

zwei Teilen: Unter dem silbergrauen<br />

festen Kunststoff befindet sich<br />

im unteren Drittel ein licht- und<br />

luftdurchlässiges feinmaschiges<br />

Netz. Die darüber liegende feste<br />

Plane kann hochgeklappt und<br />

mit Klettverschlüssen arretiert<br />

werden, sodass die Pferde bei<br />

Schlechtwetter keinen Regen auf<br />

die Kruppe, wohl aber ausreichend<br />

Luft bekommen.<br />

Gutes Handling<br />

und gutes Fahrverhalten<br />

Der eleganteste Aufbau nützt wenig,<br />

wenn das Fahrverhalten des<br />

Anhängers die kostbare Fracht in<br />

Aufruhr bringt. Alle <strong>Böckmann</strong>-<br />

Modelle – so auch der Duo, der<br />

sich nun als siebter Anhänger dieses<br />

Herstellers im Test beweisen musste<br />

– verdienen bei allen Aspekten<br />

rund ums Fahren Bestnoten: Das<br />

beginnt beim einfachen Anhängen<br />

mit der bedienungsfreundlichen<br />

und leicht abschließbaren Knott-<br />

Kupplung, die mit einem satten<br />

„Klick“ einrastet und den korrekten<br />

Sitz des Kugelkopfes durch eine<br />

grüne Markierung in einem Kontrollfenster<br />

anzeigt. Der Schlüssel<br />

passt übrigens zum ersten Mal auch<br />

für die Sattelkammer – eine längst<br />

überfällige Einrichtung, um nicht<br />

mit zwei Schlüsseln hantieren zu<br />

müssen.<br />

Der 13-polige Stecker rastet ebenfalls<br />

leicht in die Steckdose ein. Das<br />

Automatikstützrad ist leichtgängig,<br />

allerdings muss man es am besten<br />

mit dem Fuß in der korrekten<br />

Stellung parallel zum Anhänger<br />

halten, damit es sich nicht nach<br />

links und damit zu früh unter<br />

dem Rahmen festklemmt. Das<br />

hervorragende Fahrverhalten, egal<br />

ob leer oder beladen, Autobahn<br />

oder Landstraße mit Frostschäden,<br />

entsteht durch das bewährte Längsträgerfahrgestell<br />

CFFplus (Comfort-<br />

Federungs-Fahrgestell), bei dem<br />

die durchgehenden Längsträger<br />

in Fahrtrichtung mittig unter den<br />

Pferden angeordnet sind. Die V-<br />

Deichsel ist separat verschraubt,<br />

was im Reparaturfall ein einfaches<br />

Austauschen ermöglicht. Das Testmodell<br />

war mit optionalen Radstoßdämpfern<br />

(153 Euro) ausgestattet,<br />

die für die 100 km/h-Zulassung<br />

erforderlich sind.<br />

Economy-Modell<br />

mit Komfort-Sattelkammer<br />

Vielreiser und Turnierreiter kennen<br />

das Problem zu kleiner Sattelkammern:<br />

Vor allem große Sättel<br />

wie Western- oder Barockmodelle<br />

müssen gequetscht werden – wenn<br />

sie überhaupt hineinpassen. Sperrige<br />

Teile haben gar keinen Platz.<br />

Damit ist nun Schluss: Selbst die<br />

langen Westernsättel hatten auf<br />

den serienmäßig auszieh- und<br />

höhenverstellbaren Sattelhaltern<br />

gut Platz, dazu noch eine große<br />

Putzkiste und ein hoher Futtereimer.<br />

Intelligent ausgenützt ist<br />

die kleine Rundung im Bug. Dort<br />

ist – eigentlich ganz simpel – am<br />

Boden eine etwa 20 cm hohe<br />

Leiste angebracht. Hier kann man<br />

trotz der schiefen Ebene noch<br />

Kleinigkeiten verstauen, ohne<br />

dass die sich während der Fahrt<br />

selbstständig machen.<br />

Praktisch sind Schaufel und Gummibesen<br />

in Klemmhalterungen,<br />

die gleich zur Hand sind, wenn<br />

die Pferde in den Anhänger geäppelt<br />

haben. Für die bessere Handhabung<br />

im Dunklen gibt es auf<br />

Knopfdruck eine Beleuchtung.<br />

Die Sattelkammertüren sind ebenso<br />

wie die Inspektionstür für den<br />

Menschen mit Aluprofilen eingefasst,<br />

haben eine Dreipunkt-Verriegelung<br />

und einen verchromten<br />

Griff, der gut in der Hand liegt.<br />

Beim Abschließen musste man<br />

beim Testmodell allerdings den<br />

Griff exakt positionieren, sonst<br />

hakte es ein wenig. Nach wenigen<br />

Versuchen kennt man aber die<br />

exakte Position.<br />

Fazit: Elegant<br />

und gar nicht so teuer<br />

Nachdem die neue Master-Serie<br />

vor zwei Jahren offensichtlich gut<br />

Heckstangenaufhängung: Die<br />

Stangen werden nicht mehr<br />

senkrecht eingehängt, sondern<br />

in eine spiralförmige Halterung<br />

eingedreht.<br />

angenommen wurde, ist das brandneue<br />

Modell <strong>Böckmann</strong> Duo RA<br />

mit vorne weit herunter gezogenem<br />

Dach und Polyesterbug die logische<br />

Konsequenz.<br />

Damit sind Eleganz und günstiger<br />

Einstiegspreis durchaus zu vereinbaren.<br />

Alle Hersteller-typischen<br />

und sicherheitsrelevanten Details<br />

wie doppeltes Panikentriegelungssystem,<br />

höhen- und längenverstellbares<br />

Boxengestänge und natürlich<br />

das gute Fahrverhalten machen<br />

den neuen <strong>Böckmann</strong> Duo RA zu<br />

einem attraktiven Holz-Polyester-<br />

Anhänger. Das Fahrzeug ist als<br />

2- und 2,4-t-Version erhältlich und<br />

wiegt leer rund 900 kg. Mit einem<br />

Preis von 5690 Euro liegt er im<br />

mittleren Bereich seiner Klasse. W<br />

Das leichtgängige Automatikstützrad<br />

und der Rangiergriff<br />

am Bug erleichtern das Handling<br />

ungemein.<br />

BAYERNS PFERDE 4/2011<br />

Doris Jessen<br />

87

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