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Medizin - Berliner Ärzteblatt

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<strong>Medizin</strong><br />

Diabetes mellitus Typ 2<br />

Interessante Bereicherung der therapeutischen<br />

Möglichkeiten<br />

Zu Beginn des Jahrhunderts waren 6,9 Prozent der deutschen Bevölkerung wegen eines Diabetes<br />

mellitus in Behandlung. 2004 waren es bereits 7,6 Prozent und die Tendenz ist stark steigend. Trotz<br />

des relativ hohen medizinischen Standards erblinden jährlich 6000 Diabetes-Patienten, 8 00 werden<br />

dialysepflichtig, bei 28 000 Patienten müssen Gliedmaßen amputiert werden und fast ebenso viele<br />

erleiden einen Diabetes-bedingten Herzinfarkt. – Nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Prävention<br />

und Therapie und die Entwicklung neuer effektiver Medikamente können dazu beitragen,<br />

dass sich diese fatale Situation ändert.<br />

Relativ neu ist das Wirkprinzip<br />

der Dipeptidylpeptidase(DPP)-4-<br />

Hemmung. Obwohl es zur medikamentösen<br />

Behandlung des<br />

Typ-2-Diabetes in Deutschland<br />

erst seit etwa zwei Jahren verfügbar<br />

ist, hat die Deutsche Diabetes-Gesellschaft<br />

(DDG) diese neue<br />

Gruppe der Antidiabetika bereits<br />

in den Diskussionsentwurf<br />

der überarbeiteten Leitlinien einbezogen.<br />

Dipeptidylpeptidase-4-<br />

Hemmer verzögern den natürlichen<br />

Abbau von Inkretinen<br />

(dazu gehört unter anderem GLP-<br />

1), die vom Organismus nach einer<br />

Mahlzeit ausgeschüttet werden<br />

und die Insulinausschüttung<br />

anregen. Durch den Einsatz von<br />

DPP-4-Hemmern, wie zum Beispiel<br />

Sitagliptin (JANUVIA®), werden<br />

die Inkretine vom Körper verzögert<br />

abgebaut und bleiben dadurch<br />

länger wirksam. Sitagliptin<br />

hat sowohl als Monotherapie<br />

als auch in der Kombination<br />

mit Sulfonylharnstoffen und<br />

Metformin eine gute antidiabetische<br />

Wirkung. Besonders interessant<br />

ist das Fehlen der unter<br />

bisherigen Diabetesmedikationen<br />

häufigen Nebenwirkungen von<br />

Gewichtszunahme und Hypoglykämien.<br />

Zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle<br />

kommen DPP-4-<br />

Hemmer wie JANUVIA® in Monotherapie<br />

bei Patienten mit<br />

24<br />

Typ-2-Diabetes mellitus zur Anwendung,<br />

wenn basistherapeutische<br />

Maßnahmen, wie Diät, vermehrte<br />

körperliche Aktivität und<br />

messbare Gewichtsreduktion, den<br />

Bild: MSD Sharp & Dohme<br />

Optimale Medikation erhöht die Lebensqualität<br />

Blutzuckerspiegel nicht ausreichend<br />

senken und mit Metformin<br />

oder einem anderen oralen<br />

Antidiabetikum keine ausreichende<br />

Kontrolle der Glykämie<br />

erreicht wird. – Während der<br />

44. Jahrestagung der European<br />

Association for the Study of<br />

Diabetes (EASD) wurden kürzlich<br />

neue Daten vorgestellt, die<br />

eine starke blutzuckersenkende<br />

Wirkung bei einer initialen<br />

Kombinationstherapie mit dem<br />

Dipeptidylpeptidase(DPP)-4-Hemmer<br />

Sitagliptin und Metformin<br />

über einen Behandlungszeitraum<br />

von zwei Jahren zeigten. Die antidiabetische<br />

Therapie wurde insgesamt<br />

gut vertragen.<br />

Bewertet wurde die mittlere<br />

Veränderung der HbA1c-Werte<br />

im Vergleich zum Studienbeginn<br />

nach einem Jahr und nach zwei<br />

Jahren. Die Patienten wurden in<br />

fünf Studienarmen mit 100 mg<br />

Sitagliptin einmal täglich, 500 mg<br />

Metformin zweimal täglich,<br />

1000 mg Metformin zweimal täglich,<br />

50 mg Sitagliptin und 500 mg<br />

Metformin zweimal täglich oder<br />

50 mg Sitagliptin und 1000 mg<br />

Metformin zweimal täglich behandelt.<br />

Die mittleren HbA1c-<br />

Werte sanken bei Patienten<br />

(n = 15 ), die mit zweimal täglich<br />

50 mg Sitagliptin und 1000 mg<br />

Metformin behandelt wurden<br />

im Vergleich zu einem Ausgangswert<br />

von 8,6 Prozent nach<br />

einem Jahr um 1,8 Prozent. In<br />

der Verlängerungsstudie betrug<br />

für diese Gruppe die mittlere<br />

HbA1c-Reduktion nach zwei Jahren<br />

1,7 Prozent (n = 105). In einer<br />

Subgruppenanalyse wurden<br />

12/2008/121/ 48 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>

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