Medizin - Berliner Ärzteblatt

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Frühe TNF-α-Blockade verbessert die Therapie
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, sind für
die Betroffenen mit erheblichen körperlichen und psychischen Belastungen verbunden. Auch wenn
Morbus Crohn bislang nicht heilbar ist, kann diese Erkrankung heute durch den frühzeitigen Einsatz
moderner TNF-α-Inhibitoren, wie zum Beispiel Adalimumab (Humira®) gut kontrolliert werden.
Leider sind chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen im Bewusstsein
der Hausärzte nicht immer
im erforderlichen Maße verankert,
sicher auch deshalb, weil
selbst für den Facharzt eine eindeutige
Diagnosestellung oft
nicht einfach ist. Im Durchschnitt
dauert es so mehr als zwölf
Monate, bis ein Morbus Crohn
erkannt und therapiert wird,
was Verbesserungen in der Frühdiagnose
wünschenswert macht.
Nicht zu übersehen sind die
in den vergangenen Jahren erreichten
Fortschritte in der Behandlungchronisch-entzündlicher
Darmerkrankungen, die vor
allem auf die Anwendung von
TNF-α-Blockern zurückzuführen
sind, wie Prof. Dr. Stefan Schreiber,
Kiel, darlegte. Sehr gute
Erfahrungen mit dem Einsatz dieser
relativ neuen Medikamente
Berliner Ärzteblatt (Rotes Blatt) 12/2008/121/ 45
gibt es beim Morbus Crohn. An
dieser schweren, schubweise oder
chronisch verlaufenden Entzündung
der Darmwände, die häufig
mit Durchfall, Bauchschmerzen, Fie-
ber und allgemeinem Schwächegefühl
verbunden ist, leiden in
Deutschland schätzungsweise bis
zu 150 000 Menschen. Neben genetischen
Risikofaktoren spielen
vermutlich weitere, noch unbe-
CHARM: Glucocorticoid-freie Remission (Woche
26 bzw. 56), Prozent randomisierte Responder
Patienten in Remission und ohne Steroide (%)
40
30
20
10
0
PBO ADA 40 mg EOW ADA 40 mg weekly
35*
30*
29*
23**
6
3
2/66 20/58 22/74 4/66 17/58 17/74
Woche 26 Woche 56
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