12.01.2013 Aufrufe

Medizin - Berliner Ärzteblatt

Medizin - Berliner Ärzteblatt

Medizin - Berliner Ärzteblatt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Politik<br />

komplex aus dem Haushaltsthema<br />

herauszunehmen, wohl weil<br />

man hier mit tieferen Differenzen<br />

zwischen den Fraktionen<br />

rechnete.<br />

Als ein weiteres strittiges Thema<br />

erwies sich, wie schon des<br />

Öfteren in den Jahren, die Beitragsordnung.<br />

Hierzu gab es seitens<br />

der Fraktion Gesundheit den<br />

Vorschlag, die Kammerbeiträge<br />

deutlich zu senken, entgegen<br />

der Vorstandsansicht begründet<br />

mit dem permanenten Anstieg<br />

liquider Mittel. Die Wirtschaftslage<br />

gebe genügend Spielraum<br />

für eine nachhaltige Beitragssenkung.<br />

Dazu lag dann auch<br />

der schon erwähnte Antrag des<br />

Delegierten Pickerodt vor, 2009<br />

die Beitragstabelle auf das Niveau<br />

von 2005 zurückzuführen.<br />

Vorstandsmitglied Bodenstein<br />

sprach sich dagegen aus und bot<br />

der Fraktion Gesundheit noch<br />

einmal neuere Materialien an,<br />

um bei Prüfung der Vorlagen ihren<br />

Antrag noch einmal zu bedenken.<br />

In der Abstimmung über die<br />

Beitragsordnung der Ärztekammer<br />

Berlin vom 11. Septem-<br />

ber 2002, geändert durch den<br />

6. Nachtrag vom 14. November<br />

2007, wurde neben einigen<br />

oft auch nur redaktionellen Än-<br />

derungen über die neue Beitragstabelle<br />

des Vorstandes abgestimmt.<br />

27 Delegierte sprachen<br />

sich dafür aus, zehn Delegierte<br />

dagegen (Fraktion Gesundheit).<br />

Damit wurde die Beitragsordnung<br />

akzeptiert und der Antrag<br />

Pickerodts automatisch überstimmt.<br />

Große Differenzen gab es in der<br />

DV wie schon so oft beim Thema<br />

Weiterbildung, das die Fraktion<br />

Gesundheit wegen ihrer tieferen<br />

Eingebundenheit wohl als ihre<br />

Domäne betrachtet. Das Thema<br />

Weiterbildungsordnung stand als<br />

14<br />

letzter Tagesordnungspunkt zur<br />

Debatte, die wieder auszuufern<br />

drohte, da die wechselseitigen Positionen<br />

zu different erschienen.<br />

Es ist für einen nicht direkt damit<br />

Befassten oder Betroffenen<br />

schwer, diese Differenzen einzuordnen.<br />

Deshalb soll es hier<br />

nur um ein paar besonders strittige<br />

Fragen gehen, etwa das<br />

Befugnisverfahren (Befugnis als<br />

Weiterbilder).<br />

Dazu referierte Frau Hoeft (Abteilung<br />

1 – Weiterbildung). Die<br />

Resonanzen auf das zurzeit gängige<br />

Verfahren, meinte sie, seien<br />

durchaus positiv. Dabei gebe es<br />

natürlich noch Anpassungswünsche<br />

für das Befugnisverfahren.<br />

Beklagt würde eine Antragsflut:<br />

Einführung in das komplexe EDV-<br />

System. Dabei entstehe ein hoher<br />

Beratungsaufwand für umfängliche<br />

Nachweise etc. Die Weiterbildungsausschüsse<br />

plädierten<br />

hier für eine Verschlankung und<br />

Vereinfachung hin zur personenbezogenen<br />

Einzelbefugnis, dazu<br />

auch die Anpassung des Onlineformulars.<br />

Nötig sei die objektive Er-<br />

mittlung des Befugnisrahmens,<br />

gegebenenfalls eine Qualitätssi-<br />

cherung. Es gehe um ein komfortables<br />

und benutzerfreundliches<br />

Formular sowie eine verschlankte<br />

Antragskarte im EDV-<br />

System. Es fielen bis zu 400 Anträge<br />

pro Jahr bis 2006 an, 1790<br />

für 2008. Es gebe viele Hinter-<br />

gründe für bestehende Proble-<br />

me. 40 bis 80 Prozent der Be-<br />

fragten seien mit ihrer Weiterbildung<br />

unzufrieden.<br />

Verwiesen wurde auch auf einen<br />

Zehn-Punkte-Beschluss vom<br />

21.08.2007, einen Arbeitskreis<br />

des GWBÄ sowie einen Beschluss<br />

der Ärztekammer Berlin, den<br />

Anschluss an eine bundesein-<br />

heitliche Evaluation zu suchen.<br />

Hierzu Kammerpräsident Jonitz:<br />

Bis auf eine Kammer seien alle<br />

anderen für die einheitliche<br />

Evaluation.<br />

Der Delegierte Singendonk verwies<br />

auf einen Mangel an Prüfern<br />

wegen unklarer Kriterien<br />

zur Berufung von Prüfern. Offensichtlich<br />

stimmten die Rahmenbedingungen<br />

nicht. Die Kommunikation<br />

zwischen Prüflingen,<br />

Prüfern und Kammer ließe zu<br />

wünschen übrig.<br />

Warum sei die Verbundbefugnis<br />

ohne Not abgeschafft worden?<br />

Es sei schon klar, dass die<br />

Weiterbilder mit dem jetzigen<br />

Verfahren zufrieden seien. Es ginge<br />

aber vor allem auch um die<br />

Weiterzubildenden …<br />

Pickerodt: Die Zufriedenheit<br />

unter Weiterbildern und Weiterzubildenden<br />

sehe anders aus.<br />

Das Chaos in der Befugnisfrage,<br />

das der Vorstand hier angerichtet<br />

habe, lasse viele Kollegen, die<br />

man befrage, zutiefst sauer erscheinen.<br />

Das Chaos betreffe nicht<br />

die Sachbearbeiter im Hauptamt<br />

betonte Pickerodt. Insgesamt<br />

aber ließe sich das am Rückgang<br />

der Prüfungen ablesen. Es sei<br />

daher auch kein Wunder, dass<br />

es zu wenige Prüfer gebe. Es sei<br />

also dringend nötig, eine kreative<br />

Arbeitsgruppe zu bilden.<br />

Jonitz: Die Kammer stecke hier<br />

noch in einer Übergangsphase.<br />

Die Zertifizierung der Fortbildung<br />

sei enorm komplex und an<br />

sich schon unübersichtlich.<br />

Hauptgeschäftsführer Anders:<br />

Der Kern des Problems, das gelöst<br />

werden müsse, sei im Grunde<br />

nicht der weiterzubildende Arzt,<br />

sondern der kranke Mensch, der<br />

Patient.<br />

Jonitz plädierte für die Abkehr<br />

von einer Misstrauenskultur unter<br />

den Delegierten. Hier sei<br />

man, meinte er, auf einem sehr<br />

guten Weg.<br />

Raimund August<br />

12/2008/121/ 8 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!