Handelslogistik I - Bereich Logistik - Technische Universität Berlin

Handelslogistik I 

Wintersemester 2008/2009 

2. Block: Basiswissen für die Handelslogistik 

Prof Prof. Dr Dr. WW. Prümper 

(Lehrbeauftragter) 

Technische Universität Berlin 

Bereich Logistik 

Institut für Technologie und Management 

Fakultät VII Wirtschaft und Management g 

Bereich 

Logistik 



© Bereich Logistik, TU Berlin 2008

Agenda 

1 

Palettensysteme 

2 

Sendungsstrukturen 

3 Transportsysteme 

p y 




Logistik ohne Paletten 

-3- 




Wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen 

Wirtschaftliche Vorteile 

Effizientes Be- und Entladen 

Bildung größerer Ladeeinheiten 

Verminderung von Warenbeschädigungen 

Erhöhung der Ladungsstabilität 

Einsatz in der gesamten Transportkette 

Rechtliche Grundlagen 

Der Palettentausch ist nicht durch spezifische gesetzliche Bestimmungen 

geregelt, l sondern d resultiert l i aus der d gesetzlichen li h Grundlage G dl des d BGB. BGB 

Europaletten sind rechtlich als beweglich (§ 293 BGB) vertretbare Sachen zu 

behandeln. 

Hauptpflicht des Palettenempfängers ist die Rückgabepflicht. Soweit keine 

Idealtausch (Palettentausch bei Verladung) erfolgt, ist die Zurverfügungstellung 

von Paletten als ein Darlehensvertrag zu behandeln. 

Der Palettenempfänger verpflichtet sich innerhalb einer bestimmten Frist 

Leerpaletten zur Verfügung zu stellen. Dafür tritt ihm der Auftraggeber den 

Herausgabenanspruch gegen den Empfänger der Paletten ab. 

-4- 




EURO-Palette 

Zeichen einer der 

dem Paletten-Pool 

angehörenden hö d OOrganisation i ti 

(kein Eigentumsmerkmal) 

Nummer des 

Herstellers und 

Baujahr 

Hersteller 

Pool-Paletten tragen 

als Gütezeichen auf 

dem rechten Eckklotz das 

EUR-Zeichen im Oval 

Hersteller/Vertreiber: zugelassene Betriebe durch EUROPEAN PALLET ASSOCIATION ee.V. V 

(EPAL)/ Dt. Nationalkomitee der EPAL e.V./ Gütegemeinschaft Paletten e.V. 

in Deutschland: Palettenpool der Deutschen Bahn AG 

-5- 




Paletten-Tausch: Regeln 

Voraussetzung 

Versender muss über eigene g Paletten verfügen g 

Paletten müssen tauschfähig sein und der Gütenorm entsprechen 

Anerkennung der "Allg. Bedingungen über den Tausch von EUR-Paletten mit 

den Eisenbahnen (ATP) (ATP)" 

Formen des Paletten-Tauschs 

Nachträglicher Tausch 

ZZug-um-Zug-Tausch Z T h 

-6- 




Palettenspezifikation 

Quelle: EPAL 

Europalette Industriepalette Asia Palette 

Vierwegepalette Vierwegepalette Vierwegepalette 

A B M E S S U N G 

800 x 1200 mm 1000 x 1200 mm 1100 x 1100 mm 

T R A G F Ä H I G K E I T 

1500 kg 1500 kg 1300 kg 

A U F L A S T 

6000 kg 6000 kg 5200 kg 

E I G E N G E W I C H T 

25 kg 30 kg 30 kg 

B A U N O R M 

UIC – Merkblatt 435-2 UIC – Merkblatt 435-5 

E I N S A T Z 

Tauschpalette Tauschpalette Export 

-7- 




Paletten und Transportmaße 

Quelle: EPAL 

T R A N S P O R T M A S S E ( I N N E N M A S S ) 

Container 20'' (2 (2,33 33 m x 55,918 918 m) 

Container 40'' (2,33 m x 12,015 m) 

Auflieger (2,44 m x 13,20 m) - Anzahl Euro-Paletten: 33 

Wechselaufbauten (2,435 ( m x 7,04 m) ) - Anzahl Euro-Paletten: 17 

-8- 




Paletten-Pooling: Die Alternative zum Paletten-Tausch 

Vorteile für den 

Nutzer: 

Senkung von 

Investitionen in 

eigene Ladungs- 

träger (Fixkostenrisiko) 

Hohe Verfüg- 

barkeit von 

„funktionsfähigen“ 

Paletten 

Einhaltung Einhaltung 

gleicher Standards 

für Ladungsträger 

zwischen 

Geschäftspartnern 

Industrie 

Spedition 

Bedarfsgerechte 

Anlieferung 

Handel 

Systembegleitung 

Paletten- 

Depot 

Abholung 

geschlossenes Kreislaufsystem 

-9- 

Inspektion, 

Reperatur, 

Reinigung, 

B Bereitstellung it t ll 

Vorteile für den 

Dienstleister: 

MMultiuser-System lti S t 

mit Ausgleichsmöglichkeiten 

ddurch h viele i l NNutzer t 

(branchenübergreifend) 

Synergie- und 

Bündelungs-effekte 




CHEP-Paletten 

Quelle: VLB Berlin 

-10- 




Agenda 

1 

2 




p y 




Sendungsstrukturen – Faktor „Kritische Masse“ 

PPaket k t (Ei (Einzelsendung) l d ) 

Transportmenge 

Ei Einzelpaket l k t 

Stückgut ca. 1-7 Paletten 

Teilladung ca. 8-28 Paletten 

Komplettladung ca. 29-33/34 Paletten 

Bündelung 

B 

Stückkosten 

S 

Kostenindikator 

100 Prozent 

ca. 50 Prozent 

ca. 25 Prozent 

Ganzzug (Schiene) ca.12,5 Prozent 

ca. 80 Waggons 

-12- 




Agenda 

1 

2 




p y 




Die wesentlichen Transportsysteme im Bereich Konsumgüterindustrie und Handel 

Ohne Temperaturführung Mit Temperaturführung 

�� Trockensortiment Food + Non Food 

�� Molkereiprodukte + Wurst (2 – 7°) 7 ) 

Pakete Paletten 

� Sperriges Non Food 

� Hängende g Textilien 

-14- 

� Frischfleisch + -fisch (0 – 2°) 

�� Obst + Gemüse (9 – 15°) 15 ) 

� Tiefkühlkost (-22 – -18°) 

[Pakete] Paletten / 

[Rollcontainer] 

[ ] 




Merkmale offener und geschlossener Transportsysteme 

Offene Transportsysteme 

� Reifer Markt mit wenig Wachstum 

� Unzureichende Differenzierungsmöglichkeiten 

fördern Preiswettbewerb 

� Hohe Fixkostenintensität der Leistungserstellung 

erzeugt Neigung zur deckungsbeitragsorientierten 

Preiskalkulation 

� Geringe Kalkulationsrisiken (Standardisierte 

Geschlossene (dedizierte) 

Transportsysteme 

Prozesse) ) 

(folgt) 

� Niedrige Lieferantenwechselkosten (aus 

Verladersicht) � kurzfristige Vertragslaufzeiten 

� Ausgeprägte „Skaleneffekte“ (Kostendegression 

durch Volumen) ) fördern Verdrängungswett- g g 

bewerb und Konzentration 

� Hohe Wettbewerbsintensität auch nach 

Marktbereinigung zu erwarten 

� Kritische Masse wirkt als Markteintrittsbarriere 

� Langfristige Ertragschancen nur als 

Kostenführer 

� Verstärkter Konzentrationsdruck durch Zwang 

zur Bildung gppaneuropäischer p Netze 

Quelle: in Anlehnung an Bretzke, W.-R. (2008) 

-15-

Handelslogistik I - Bereich Logistik - Technische Universität Berlin

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?