12.01.2013 Aufrufe

Video, Animation und Darstellendes Spiel in der ... - Vitos Akademie

Video, Animation und Darstellendes Spiel in der ... - Vitos Akademie

Video, Animation und Darstellendes Spiel in der ... - Vitos Akademie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Video</strong>, <strong>Animation</strong> <strong>und</strong> <strong>Darstellendes</strong> <strong>Spiel</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> KJP -<br />

„ Schaun’ wir mal“ - e<strong>in</strong> paar Tipps zur Praxis …<br />

1. Anregungen für die eigene Praxis 2<br />

2. Gartenzwerge, Gummienten, Plastikmonster 2<br />

3. Kameraführung 3<br />

4. Anregungen 1: Wie macht man Illusionen? 4<br />

5. Anregungen 2: Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten 5<br />

6. Steigerung <strong>der</strong> spielerischen Anfor<strong>der</strong>ungen 7


1. Anregungen für die eigene Praxis<br />

-2-<br />

Der Gruppenraum muss ausreichend groß zum <strong>Spiel</strong>en <strong>und</strong> Filmen se<strong>in</strong>. Inspirierende Nebenräu-<br />

me (Büros mit ihren technischen Geräten, Keller, Disco-Raum o. ä.) sollten zur Verfügung stehen.<br />

Fragen zur technischen Gr<strong>und</strong>ausstattung sollten vorher geklärt, ausreichend Material <strong>und</strong> Musik<br />

rechtzeitig besorgt werden (siehe unten). Notwendig ist es gerade für Nichtprofis, die technischen<br />

Möglichkeiten von Kamera, Abspielmöglichkeiten, <strong>Video</strong>tricks usw. e<strong>in</strong>ige Male gründlich aus-<br />

zuprobieren: E<strong>in</strong> <strong>Video</strong>kurs wäre nützlich, aber nicht obligatorisch!<br />

2. Gartenzwerge, Gummienten, Plastikmonster<br />

Zur technischen Gr<strong>und</strong>ausstattung gehören Camcor<strong>der</strong>, Stativ, Fernsehapparat (Monitor) <strong>und</strong><br />

die entsprechenden Anschlusskabel. Diese Geräte können kostenlos bei den Landesfilmdiensten,<br />

Kreisbildstellen u. ä. E<strong>in</strong>richtungen ausgeliehen werden. Außerdem s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> paar helle Lampen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> CD-Player s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Notwendig als Verwandlungsmaterial s<strong>in</strong>d viele Flohmarktf<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Spenden, wie Perücken,<br />

Haarteile, Brillen, Hüte, Tiermasken, Tücher, Klei<strong>der</strong>, Mäntel usw. Seltsame <strong>und</strong> alltägliche Ge-<br />

genstände kommen ebenfalls vom Flohmarkt <strong>und</strong> aus Spenden <strong>und</strong> dienen als Requisiten bzw.<br />

Inspirationshilfe zum Schauspielern: Gartenzwerge, Leuchtstäbe, K<strong>in</strong><strong>der</strong>spielzeug, Taucherausrüstungen,<br />

Sportartikel, jede Menge kle<strong>in</strong>erer <strong>und</strong> größerer Plastiktiere wie Drachen, Fische..., Arme<br />

von Schaufensterpuppen, überhaupt große Puppen, Koffer, Taschen, Plastikblumen, ausgediente<br />

Musik<strong>in</strong>strumente. Und natürlich alles, was die jeweilige E<strong>in</strong>richtung an beson<strong>der</strong>en D<strong>in</strong>gen zur<br />

Verfügung <strong>und</strong> die man benutzen darf…<br />

Musik ist bedeutungsvoll für die Stimmungen <strong>der</strong> <strong>Spiel</strong>enden <strong>und</strong> später für die Betrachter: Auf<br />

CDs ist e<strong>in</strong>e Sammlung von Musik aus allen Bereichen notwendig, d.h. Volksmusik, Rockmusik,<br />

sanfte klassische Musik, Meditationsmusik, aufregende mo<strong>der</strong>ne ("Neue") Musik, Filmmusik...


3. Kameraführung<br />

Die folgenden Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Kameraführung müssen unbed<strong>in</strong>gt beachtet werden:<br />

• Gewackel vermeiden <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Stativ benutzen.<br />

-3-<br />

• Ke<strong>in</strong>e Schwenks o<strong>der</strong> Zooms während laufen<strong>der</strong> Kamera, son<strong>der</strong>n die Kamera <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel vor<br />

je<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung ausstellen.<br />

• Nicht <strong>in</strong>s Licht (Fenster, Lampen) filmen.<br />

• Nahaufnahmen machen, d.h. immer mit <strong>der</strong> Kamera bzw. dem Zoom so nahe an die Akteure<br />

herangehen wie möglich, denn e<strong>in</strong> Fernsehmonitor ist ke<strong>in</strong>e Großbildle<strong>in</strong>wand!<br />

• Für Clips - also Sammlungen kurzer Bil<strong>der</strong> - nur Aufnahmen von wenigen Sek<strong>und</strong>en Länge<br />

machen. Es gibt bei verschiedenen Kameras Unterschiede von Aufnahme- <strong>und</strong> Abspielzeit -<br />

deshalb optimale Bildlänge (4-6 Sek<strong>und</strong>en) ausprobieren.<br />

• Handlungen nicht <strong>in</strong> ihrer ganzen Länge filmen son<strong>der</strong>n aus E<strong>in</strong>zelszenen zusammensetzen: Es<br />

kommen also nicht "böse Gangster" here<strong>in</strong>, öffnen <strong>und</strong> schließen die Tür, gehen zu ihrem Opfer<br />

<strong>und</strong> kitzeln es dann, son<strong>der</strong>n "böse Gangster" im Türrahmen/Schnitt/entsetze Gesicht <strong>der</strong> "Opfer"/Schnitt/kitzeln...


-4-<br />

4. Anregungen 1: Wie macht man Illusionen?<br />

Verschw<strong>in</strong>den<br />

E<strong>in</strong>en schönen o<strong>der</strong> aufregenden Ort suchen, Personen gruppieren sich <strong>und</strong> werden kurz e<strong>in</strong>ige<br />

Sek<strong>und</strong>en gefilmt. Dann wird die Kamera angehalten, die Personen verschw<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> werden<br />

weniger/mehr, es wird wie<strong>der</strong> gefilmt. Erneutes Anhalten <strong>der</strong> Kamera, weitere Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Illusionsmöglichkeiten des Mediums werden sehr schön deutlich.<br />

Zauberei<br />

E<strong>in</strong>e Person hat e<strong>in</strong>e Brille o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Hut auf, wird e<strong>in</strong>ige Sek<strong>und</strong>en gefilmt, dann wird die Kamera<br />

angehalten, e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Brille/e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Hut aufgesetzt, es wird wie<strong>der</strong> gefilmt, Kamera<br />

angehalten, erneute Verän<strong>der</strong>ung. E<strong>in</strong>e neu <strong>in</strong>s <strong>Spiel</strong> geratene Person kann Brille, Hut o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>es Requisit <strong>der</strong> zuvor gefilmten Person benutzen.<br />

Verwandlungen<br />

Jemand tr<strong>in</strong>kt o<strong>der</strong> isst etwas, wird geküsst - <strong>und</strong> verwandelt sich dadurch, dass die Kamera angehalten<br />

wird <strong>und</strong> beim Weiterfilmen e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Person, e<strong>in</strong> Kan<strong>in</strong>chen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Frosch auftaucht...


-5-<br />

5. Anregungen 2: Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

E<strong>in</strong>fach nur Bil<strong>der</strong> ...<br />

Es werden Bil<strong>der</strong> von e<strong>in</strong> paar Sek<strong>und</strong>en Länge h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesammelt, wobei immer wie<strong>der</strong><br />

Gesichter <strong>und</strong> Gegenstände, kle<strong>in</strong>e Verwandlungen gezeigt werden. E<strong>in</strong>e durchgehende Musik<br />

verb<strong>in</strong>det die Bil<strong>der</strong>, übrigens können unterschiedliche Musiken - etwa sanft, bedrohlich, fröhlich -<br />

verschiedene Stimmungen <strong>und</strong> damit unterschiedliche Wirkungen bei den Betrachtern hervorru-<br />

fen. Das gilt auch für die folgenden Vorschläge.<br />

Bil<strong>der</strong>stellen...<br />

Alle verkleiden sich <strong>und</strong> stellen lebende Bil<strong>der</strong>. Zusätzlich können auch "schöne" o<strong>der</strong> "seltsame"<br />

Orte mit e<strong>in</strong>bezogen werden. Die lebenden Bil<strong>der</strong> werden h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>igen Sek<strong>und</strong>en<br />

Länge abgefilmt.<br />

Varianten des Bil<strong>der</strong>stellens...<br />

• Die lebenden Bil<strong>der</strong> werden im Zeitlupentempo ganz kurz lebendig <strong>und</strong> bewegen sich,<br />

frieren wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>. Schnitt: Neues Bild, kurz lebendig werden, e<strong>in</strong>frieren usw.<br />

• In den lebenden Bil<strong>der</strong>n kommen auch Requisiten vor, mit denen Handlungen o<strong>der</strong><br />

Kommunikationen angedeutet werden: Jemand wird mit e<strong>in</strong>em Netz gefangen o<strong>der</strong> mit<br />

e<strong>in</strong>er Pistole bedroht, Rosen werden verschenkt...<br />

• Die lebenden Bil<strong>der</strong> können auch an schönen o<strong>der</strong> spannenden, ebenfalls wechselnden<br />

Orten mit ihren Requisiten gruppiert werden<br />

• E<strong>in</strong> guter Übergang zu längeren Handlungen kann z.B. durch die Nachtwächter- o<strong>der</strong><br />

Putzfraufilme ermöglicht werden. Die Gruppe ist - als be<strong>in</strong>ahe klassisches lebendes<br />

Bild - e<strong>in</strong> Schaufenster o<strong>der</strong> Denkmal. E<strong>in</strong> kontrollieren<strong>der</strong> Nachtwächter o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e abstaubende<br />

Putzfrau wird geneckt, beschmust, überfallen o<strong>der</strong> selbst zum Teil des Bildes.


Verwandlungsfilme<br />

-6-<br />

• Je<strong>der</strong> Mitspieler hat beispielsweise e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en seltsamen, selbst ausgesuchten Ge-<br />

genstand, etwa e<strong>in</strong>en Boxhandschuh, e<strong>in</strong> Gummikrokodil, e<strong>in</strong>e Plastikblume, <strong>der</strong> <strong>in</strong> ir-<br />

gendetwas verpackt wird <strong>und</strong> sich beim Weitergeben unaufhörlich verwandelt. Die<br />

Kamera wird vor jedem Wechsel angehalten.<br />

• O<strong>der</strong> jemand kriecht vor <strong>der</strong> Kamera <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Sack, e<strong>in</strong>e große Kiste o<strong>der</strong> unter e<strong>in</strong>e<br />

Play-Back-Clips<br />

Decke, dann wird die Kamera angehalten. Jemand an<strong>der</strong>s geht <strong>in</strong> das Objekt <strong>und</strong><br />

kommt, nach dem Anstellen <strong>der</strong> Kamera heraus usw. Verkleidungen <strong>und</strong> Requisiten<br />

machen alles lustiger...<br />

Drei Mitspieler br<strong>in</strong>gen ihre Liebl<strong>in</strong>gs-CDs mit. In selbst ausgesuchten Verkleidungen imitieren<br />

sie <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Mitspieler die Musikgruppen. Während <strong>der</strong> Dreharbeiten läuft die Musik - wird<br />

aber später separat vom Band zum Clip dazu gespielt o<strong>der</strong> das Band wird nachvertont.<br />

Werbefilme<br />

Mit selbstgesuchten Requisiten <strong>und</strong> Verkleidungen erf<strong>in</strong>den die <strong>Spiel</strong>er kle<strong>in</strong>e Ironisierungen von<br />

Werbung: "Verarschen als Erkenntnispr<strong>in</strong>zip" (Hartwig). Jeweils nach e<strong>in</strong>em Kamerastopp sprüht<br />

sich beispielsweise jemand mit Haarspray e<strong>in</strong> <strong>und</strong> die Haare verfärben o<strong>der</strong> verwandeln sich bis<br />

zur Glatze, jemand benutzt Parfüm <strong>und</strong> bekommt mehr <strong>und</strong> mehr bunte Flecken (Niveacreme mit<br />

Konfetti), jemand ist e<strong>in</strong>e Bratwurst <strong>und</strong> wird zum Schwe<strong>in</strong> (mit Schwe<strong>in</strong>emaske)...<br />

Geschichten<br />

Mit e<strong>in</strong> paar Verkleidungen <strong>und</strong> Requisiten denken sich alle zusammen e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Geschichte<br />

aus, die ohne vorherige Proben vor <strong>der</strong> Kamera gespielt wird. Wirkungsvoll s<strong>in</strong>d hierfür immer<br />

Verwandlungen <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ungen, die beispielsweise durch e<strong>in</strong>en Zauberer o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Zaubertrank<br />

hervorgerufen werden.<br />

Orte<br />

Inspirierend s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong>teressante Räume <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung o<strong>der</strong> spannende Orte draußen. Lange<br />

dunkle Flure, Fahrstühle, Keller o<strong>der</strong> Gärten, Hütten, Baustellen bieten Geheimnisse, die meist<br />

ausgehend von lebenden Bil<strong>der</strong>n sichtbar gemacht werden können.


Blutrünstige Horrorfilme…<br />

-7-<br />

…s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits medienpädagogisch wertvoll <strong>und</strong> wichtig,<br />

…können an<strong>der</strong>erseits natürlich nur mit halbwegs (wie<strong>der</strong>) stabilen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

durchgeführt werden!<br />

Mit vielen Kostümen <strong>und</strong> seltsamen Requisiten, etwa dem Arm e<strong>in</strong>er Schaufensterpuppe, Gum-<br />

mimessern, roter Marmelade usw. werden geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe unheimliche Handlungen<br />

erf<strong>und</strong>en, die alle aus dem Fernsehen o<strong>der</strong> K<strong>in</strong>o kennen.<br />

6. Steigerung <strong>der</strong> spielerischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Zunächst ergeben sich e<strong>in</strong>fache Rollen (Gangster, schöne Frau, Soldat, Hexe, Fee usw.)<br />

durch Verkleidungen <strong>und</strong> Requisiten. Im Stegreifspiel wird improvisiert, es werden kle<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>heiten gefilmt.<br />

• Die Rollenf<strong>in</strong>dung zu e<strong>in</strong>em Thema wie "Disco", "Kneipe" usw. kann langsam geför<strong>der</strong>t<br />

werden ("Wer bist du?, wie heißt du? Was willst du?")<br />

• Zur Rollenf<strong>in</strong>dung wird e<strong>in</strong>e Rahmenhandlung abgesprochen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> improvisiert <strong>und</strong> gefilmt<br />

wird ("Jemand lernt e<strong>in</strong>e Frau kennen, doch <strong>der</strong> alte Fre<strong>und</strong> ist eifersüchtig…")<br />

• Die Gruppe denkt sich e<strong>in</strong>e vage Geschichte zu Rollen <strong>und</strong> Thema aus, die dann - immer<br />

noch mit Improvisationen - realisiert <strong>und</strong> gefilmt wird ("Jemand kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Tagungshaus/den<br />

Park/die KJP ... <strong>und</strong> erlebt gruselige, verwunschene, auf jeden Fall aufregende<br />

Sachen").<br />

• Die Rollen werden festgelegt <strong>und</strong> ausprobiert, die Filmgeschichte mit ihren e<strong>in</strong>zelnen Szenen<br />

genauer skizziert: Nun gibt es fast schon e<strong>in</strong> Drehbuch...

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!