Mai 2008 - Der Monat
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Von Kornelia Pfeiffer<br />
KULTUR<br />
Macht Musik!<br />
«hena und dena»<br />
Die Liebe zur Musik ist uns angeboren und Musik ist das so-<br />
zialste Medium überhaupt: Sie führt Menschen zusammen.<br />
Auch dafür erhält das Orchester Liechtenstein-Werdenberg<br />
den Kulturpreis der Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein.<br />
«Nirgends», sagt der Musikmeis -<br />
ter zum jungen Josef Knecht in Hermann Hesses<br />
Roman «Das Glasperlenspiel»: «Nirgends können<br />
zwei Menschen leichter Freunde werden als beim<br />
Musizieren.» Und Yehudi Menuhin, der grösste<br />
Geiger des 20. Jahrhunderts, formulierte es so:<br />
«Würde nur jede Parlamentssitzung dieser Welt<br />
mit einem Bach-Choral beginnen, wie viel weniger<br />
aggressiv und feindlich wären die Diskussionen.»<br />
«Hena» im Zirkus-Galopp<br />
Kein Team freilich ist ein empfindlicheres<br />
Gebilde als ein Orchester. Zusammenarbeiten<br />
heisst hier nicht, sich ein Büro zu teilen,<br />
sondern ein Notenpult. Seit 31 Jahren kommen<br />
Musiker von «hena» und «dena» angeeilt – 40 aus<br />
26 Orten in Liechtenstein, Werdenberg, Vorarlberg,<br />
Chur. Jeden Mittwoch um acht, um in grösster<br />
Nähe zueinander in der Musikschule Vaduz einem<br />
gemeinsamen Rhythmus zu folgen.<br />
Die meisten Musiker des OrchestersLiechtenstein-Werdenberg<br />
sind (noch) Laienmusiker,<br />
Studenten an Konservatorien, so<br />
dem in Feldkirch. Nur die Solis -<br />
ten sind Profimusiker. Unter<br />
ihnen an der Klarinette: Josef<br />
Frommelt. Er ist schon von Anfang<br />
an dabei. In einem neuen Buch, «Brücke<br />
Musik», erzählt er, wie die Musik die Schweiz und<br />
Liechtenstein verbindet: «hena und dena». Das<br />
Buch erscheint in der Schriftenreihe der Gesellschaft<br />
Schweiz-Liechtenstein und wird am 14. <strong>Mai</strong><br />
im Gemeindesaal Triesen vorgestellt.<br />
An jenem Mittwoch zeichnet die<br />
Gesellschaft das Orchester Liechtenstein-Werdenberg<br />
mit ihrem Kulturpreis aus. Die Musiker werden<br />
sich dann mit «hena und dena» revanchieren,<br />
einer jazzigen Suite, die der Liechtensteiner Jazz-<br />
Musiker und Komponist Stefan Frommelt für sie<br />
komponiert hat. Als Vorlage für «hena» hat er den<br />
«Zirkus-Galopp» aus Triesen von 1860 ausgewählt,<br />
aus der Sammlung «Volksmusik aus Liechtenstein».<br />
Für das «dena» bezieht er sich auf das Schweizer<br />
Volkslied «Döt dena am Bärgli».<br />
Mit Musik besser durchs Leben<br />
Mit einer Chiffre-Anzeige in den<br />
Zeitungen diesseits und jenseits des Rheins fing<br />
alles an. <strong>Der</strong> Oboist Karl Ehrenzeller, ein Schweizer<br />
in Liechtenstein, suchte Menschen, die mit ihm<br />
Musik machen wollten. Die Interessierten trafen<br />
sich am 11. Februar 1977 im Gasthaus Linde in<br />
Vaduz. Dann ging alles ziemlich schnell: Am 13.<br />
<strong>Mai</strong> gründeten 32 Musiker den «Orchesterverein