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FORSCHUNGEN DIE IRANISCHEN NORDGHALOÄER

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es war, eine Sprache völlig ohne alle Hülfe einer Grammatik oder<br />

von irgend welchen Büchern zu erlernen, da die Kurden in ihrer<br />

Schrift sich der persischen Büchersprache bedienen, so wie es un¬<br />

ter ihnen auch keine Gelehrte giebt. Die Christen unter ihnen<br />

machen in ihren Büchern von ihren respectiven Sprachen Gebrauch,<br />

d. h. die Nestorianer bedienen sich der chaldäischen '), die Jacobi-<br />

ten der syrischen, die Armenier der armenischen, diesen allen muss<br />

aber das Kurdische nicht nur wegen des Verkehrs mit denMuham-<br />

medanern, sondern auch wegen der eigenen Interessen, "die sie bei<br />

ihren Patronen zu vertreten haben, geläufig sein.<br />

«Nachdem ich die angedeutete Schwierigkeit bedacht und das<br />

Kurdische in so weit, als es einem Europäer möglich, mir angeeignet<br />

hatte (mehr als 18 Jahre habe ich mit den Kurden verkehrt), ent-<br />

schloss ich mich, zum Nutzen späterer Missionäre, eine Grammatik<br />

und ein Wörterbuch zusammen zu stellen. Anfangs schreckte mich<br />

solches Unternehmen, indem ich aber darüber weiter nachdachte, so<br />

wie die ganze Redeweise der Kurden im Einzelnen mir vergegenwär¬<br />

tigte, gelang es mir endlich nach vielen Mühen mir eine Idee zu bilden,<br />

in welcher Weise die Grundzüge der Grammatik zu geben seien. Ich<br />

gestehe es, dass diese Grammatik in keitioni ihrer Theile vollkom¬<br />

men ist und hofle daher auf die Nachsicht verständiger Männer,<br />

weil ich der erste gewesen bin, welcher, ohne Jemandes Hülfe, ohne<br />

etwaige in dieser Sprache geschriebene Bücher, es gewagt hat, die<br />

Kenntniss einer Sprache, die bis dahin unbekannt geblieben war,<br />

an das Licht zu bringen, zu keinem andern Zwecke, als um künftigen<br />

Missionären behülflich zu sein. Es wird mir daher Niemand abspre¬<br />

chen können, dass ich mit meinem Werke die Vervollkommnung<br />

dieser Arbeit demjenigen erleichtert habe, der mit der Zeit von die¬<br />

ser Sprache Gebrauch machen könnte. Wenn es auch wünschens-<br />

werlh, obgleich nicht leicht zu erreichen ist, dass die Missionäre<br />

die eigenen Sprachen der Christen kennen, so wird doch zu deren<br />

Aneignung zu viel Zeit nöthig sein; auch würde ihnen die Zeit zur<br />

3) d. h. neusyrischen.

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