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FORSCHUNGEN DIE IRANISCHEN NORDGHALOÄER

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in der Aussprache und in andern Wörtern, theils im Innern Bau<br />

der Sprache besteht. Rücksichtlich dieses Unterschiedes bilden sich<br />

zwei Sprachstämme, der Eine für den Süden, der Andere für den<br />

Norden. Beide entsprossen einer gemeinschaftlichen W^urzel, welche<br />

höchst wahrscheinlich die altpersische Sprache, die Pehlewi [?] ist.<br />

Wenigstens deutet hierauf der iunere Bau der Sprache, welcher mit<br />

dem der neupersischen fast ganz gleich ist [?]; so wieder Umstand,<br />

dass der grossie Theil der Wörter persisch ist ^'), nur anders aus¬<br />

gesprochen, woher sie zuweilen auch anders geschrieben werden<br />

müssen. Die beiden Sprachstämme stehen einander am fernsten;<br />

tragen aber viele Aeste, Zweige und Zweiglein, welche zwei Fami¬<br />

lien bilden, deren Mitglieder sich einandern nähern und ziemlich<br />

unter einander verslanden werden. Die vier kurdischen Evan¬<br />

gelien von der brilliscben Bibelgesellschaft verstand Mirsa Hasan<br />

nicht, und konnte sie nicht einmal lesen».<br />

Am 13. Nov. erhielt Hörnle von dem Häuptling des Stammes<br />

Sumai, nordwestlich von Urmia, folgende Mittheilungen über die<br />

Sprache der Kurden: «Er ordnete sämmtliche Stämme des Nordens,<br />

deren er eine ungeheure Menge nannte, unter drei Dialecte, den<br />

Hakari- den Mekri und den Schekakdialect, wozu noch der Dialect<br />

der Jesiden kommt. Sie sind die vier Haupizweige des nördlichen<br />

Sprachstammes, und erstrecken sich hinunter bis nach Senna und<br />

Suleimaneah, über eine Einwohnerzahl von ungefähr 300,000 In¬<br />

dividuen. Unsere Frage, ob er es für möglieh halte, Bücher in<br />

einem der Kurdendialecte zu schreiben, die auch für Kurden von<br />

31) Diese Cbaracteristik des Kurdischen wird sich wohl schwerlich jemals be¬<br />

stätigen, wenn Hörnle hier unter n persisch» das Neupersische yerstehl. C. F. Vol-<br />

ney (Voyage en Syrie et en Egypti', 3. édit. T. I, S 363) sagt auch, dass die Sprache<br />

der Kurden dialeclische Verschiedenheiten darbiete, findet aber, dass ihr Grundele-<br />

menl persisch sei, welches mit einigen arabischen und chaldäischen (syrischen?)<br />

"Wörtern vermischt ist. Layard (Discoveries in the ruins of Niniveh aud Babylon<br />

Lond. 18S3. 8". S. 374, deutsche Uebers. S. 284) hält auch die kurdischen Dialecte<br />

für blosse Verstümmelungen des Persischen, welche mit wenigen Ausnahmen als<br />

Schriftsprache nicht gebraucht werden. Ebenso oberflächlich drückt sich der Missio¬<br />

när Sandreczki aus, m. s. seine Reise Th. II. S. 238. wo es heisst: «die Sprache<br />

(der Kurden) ist ein Gemisch von verderbtem Persisch, Türkisch und Arabisch».

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