FORSCHUNGEN DIE IRANISCHEN NORDGHALOÄER
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reden, die jedoch gegenseitig mehr oder minder verslanden werden.<br />
Er selbst behauptet, den besten, den Mekridialect zu sprechen und<br />
auch die übrigen zu verstehen. Da übrigens jeder Kurde sich die<br />
Ehre geben will, den besten Dialect zu reden, so ist es schwer, den<br />
in Wahrheit besten herauszufinden, und man muss daher, wenn<br />
man nach dem besten gefragt hat, sich auch nach dem zweitbesten<br />
Dialect erkundigen.»<br />
«Den 5. Nov. Nachdem wir mehrere Patienten mit Medizin<br />
versehen hatten, fing ich mit Mirsa Hasan an, zur Probe eine kleine<br />
Uebersetzung aus dem Persischen in den M ekridiiilect auszuarbeiten.<br />
Während wir hiemil beschäftigt waren, kamen zwei vornehme Kur¬<br />
den, um Medizin für sich zu erh.tlteu. Der eine war vom Sumaili-<br />
der andere vom Beradust-Stanime, und verstand auch den Sche-<br />
kakdialect. Da die Sumaili und Beradusli den llakari-, die Kar¬<br />
den aber zu welchen Hasan gehörte, den Mekridialect sprechen, so<br />
hatte ich eine willkommene Gelegenheit, zu erfahren, in wiefern,<br />
sie sich einander verstehen. Ich liess daher Mirsa Hasan das Stück,<br />
welches bereits in den Mekridialect übersetzt war, den beiden an¬<br />
dern Kurden vorlesen, und bat sie, mir den Sinn im Tartarischen<br />
zu sagen. Zu meiner Freude fand ich, dass sie mit geringer Aus¬<br />
nahme die Uebersetzung verstanden. Freilich ist zu bemerken, dass<br />
Hasan zuweilen Erläuterungen beifügte. Im Gespräch verstanden<br />
sie sich ziemlieh leicht, fiisl ohne dass man eine Verschiedenheit<br />
der Dialecte bemerkte. Zugleich liess ich unsern Knecht, der von<br />
Seot beiMerdin gebürtig ist, und den dortigen Dialect versteht, sich<br />
mit ihnen besprechen, und fand, dass sie sich ziemlich ordentlich<br />
verstehen. Hieraus erhellt, dass diese drei Dialecte gegenseitig ver¬<br />
ständlich sind, und dass sie unter einander einen Sprachslamm aus¬<br />
machen, der sich über die nördlichen Theile Kurdistans ausbreitet.<br />
Ihre Zusammenfassung unter einen gemeinscbafllicben Dialect scheint<br />
nicht unmöglich; allein die Kurden können nicht begreifen, wozu<br />
eine Uebersetzung des Neuen Testaments nöthig oder nützlich sei.<br />
Uebrigens sind weiter nach Süden hinunter Dialecte, die weit ver¬<br />
schiedener und daher für die Nordbewohner ziemlich unverständlich