FORSCHUNGEN DIE IRANISCHEN NORDGHALOÄER

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6« Mundarten zu Hefern. Ich will hier Hörnle's Mittheilungen mit de¬ nen anderer Reisenden über diesen Gegenstand zusammenstellen. In dem Magazin für die neueste Geschichte der evangelischen Missions- und Bibelgesellschaften. Jahrgang 1 836. (Basel 8".) S. 403 lesen wir: «Die kurdische Sprache beirieb ich bisher ^^) neben der persischen nur in sofern, als es mir zur Beurlheilung ihrer ver¬ schiedenen Mundarten nöthig schien. Zwar hatte ich geraume Zeit einen jungen Kurden als Lehrer, mit welchem ich aus dem Evan- lium Johannis eine kurdische Uebersetzung versuchte, und diese Andern zur Berichtigung vorlas; aber ich konnte nur langsam vor¬ anschreiten, indem mich neben vielen Schwierigkeiten der Gedanke an die mannigfaltigen Dialecle dieser Sprache hemmte, und die Be- sorgniss in mir erregte, aus Mangel an Kennlniss derselben, gar leicht Zeil und Mühe an einen für die Bibelübersetzung untauglichen Dialect zu verschwenden.» Daher erschien dem Missionär, zur näheren Untersuchung der kurdischen Dialecle, eine Reise nach dem Kurdenlande nöthig. Es sei hier aus dem Tagebuche ^**), welches Hörnle auf dieser Reise mit seinem Gefährten Schneider geführt, dasjenige mitgetheilt, was sich auf die kurdischen Dialecte be¬ zieht. Die beiden Missionäre hatten von der Bibelgesellschaft in London eine kurdische Uebersetzung der Evangelien in Händen. Kein Kurde, dem sie dieselbe zur Einsicht vorlegten, konnte sie le¬ sen und verstehen. Der Eine gab diesen, der Andere jenen Grund dafür an. Der Zweck der Reise war also ein mehrfacher: erstens an dem Orte, wo jene Uebersetzung gemacht worden war, Aufschluss über den erwähnten Umstand zu erhalten, zweitens auszumitleln, welcher von den vielen Dialecten der für die Uebersetzung taug¬ lichste sei. Daneben wollten sie drittens sehen, ob die Kurden im Allgemeinen so viel Kenntniss der persischen, arabischen und tür¬ kischen Sprache besitzen, um die Uebersetzung des N. T. in diesen Sprachen benutzen zu können. 29) Der Brief ist vom 3. Dec. 1835 auj Tebrtz. 30} a. a. 0. S. 481

63 Am 24. Oct. 1835 verHessen die beiden Reisenden Tebrîz. Auf dem Wege zwischen Salmas und dem Dorfe Gawilan (am 26. Oct.) trafen sie mehrere Kurden, die sie versicherten, «dass die Kurden dieser Gegend alle die talarisch-türkische Sprache verstehen, in ihren Schulen ein wenig persisch treiben, unter sich aber nur kurdisch reden.» «Urmia, d. 1. Nov. Frühe Morgens Besuch von einem Perser und einem Kurden. Letzterer war vom Stamme Mekri, konnte mir aber wenig Auskunft geben über sein Volk und dessen Spra¬ che, und obwohl er persisch und türkisch sprach, konnte er doch weder lesen noch schreiben». An demselben Tage gingen Hörnle und Schneider nach dem syrischen Dorfe Gögtaza, eine Meile süd¬ östlich von der Stadt Urmia gelegen. In jenem Dorfe fanden sie Verwandte des Bischofs Schevros, des Verfassers der erwähnten kurdischen Uebersetznng der Evangelien. Aus den Mittheilungen über Schevros möge Folgendes hier stehen: «Nachdem er in Kon¬ stantinopel, wahrscheinlich von einem Agenten der brilliscben Bi¬ belgesellschaft den Auftrag erhalten hatte, eine Uebersetzung. der vier Evangelien in die Kurdensprache zu besorgen, liess er sich in Urmia nieder, verschaffte sich einen unterrichteten Kurden MoHah Mohammed, nahm ihn zu sich in's Haus, und versorgte ihn vorläufig mit Kost und Kleidern. Der Kurde war vom Sumaili-Stamme, und redete mithin den Hakari-Dialecl, in welchem er unter der Aufsicht des Schevros die Uebersetzung nach dem Arabischen ausfertigte. Dessen erstmalige Uebersetzung wurde ein- oder zweimal überar¬ beitet. Dem ungeachtet ist sie unbrauchbar. Kein Kurde, selbst an dem Orte, wo sie angefertigt wurde, kann sie lesen oder verstehen. Ueberdies sind vom Evangelium Johannis nur die ersten dreiCapitel vorhanden, auch fehlen einige Capitel in den übrigen Evangelien.» 4. Nov. Ein Kurde Mirsa Hasan unterrichtete Schneider im Per¬ sischen, Hörnle im Kurdischen. «Wir erfuhren von ihm auchMan- ches, was für unsern Zweck nützlich war. Er nannte uns eine Menge Stämme, welche im Norden des kurdischen Gebirges woh¬ nen, theils frei, theils zinsbar sind, und vier verschiedene Dialecte

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Mundarten zu Hefern. Ich will hier Hörnle's Mittheilungen mit de¬<br />

nen anderer Reisenden über diesen Gegenstand zusammenstellen.<br />

In dem Magazin für die neueste Geschichte der evangelischen<br />

Missions- und Bibelgesellschaften. Jahrgang 1 836. (Basel 8".) S.<br />

403 lesen wir: «Die kurdische Sprache beirieb ich bisher ^^) neben<br />

der persischen nur in sofern, als es mir zur Beurlheilung ihrer ver¬<br />

schiedenen Mundarten nöthig schien. Zwar hatte ich geraume Zeit<br />

einen jungen Kurden als Lehrer, mit welchem ich aus dem Evan-<br />

lium Johannis eine kurdische Uebersetzung versuchte, und diese<br />

Andern zur Berichtigung vorlas; aber ich konnte nur langsam vor¬<br />

anschreiten, indem mich neben vielen Schwierigkeiten der Gedanke<br />

an die mannigfaltigen Dialecle dieser Sprache hemmte, und die Be-<br />

sorgniss in mir erregte, aus Mangel an Kennlniss derselben, gar<br />

leicht Zeil und Mühe an einen für die Bibelübersetzung untauglichen<br />

Dialect zu verschwenden.» Daher erschien dem Missionär, zur<br />

näheren Untersuchung der kurdischen Dialecle, eine Reise nach dem<br />

Kurdenlande nöthig. Es sei hier aus dem Tagebuche ^**), welches<br />

Hörnle auf dieser Reise mit seinem Gefährten Schneider geführt,<br />

dasjenige mitgetheilt, was sich auf die kurdischen Dialecte be¬<br />

zieht. Die beiden Missionäre hatten von der Bibelgesellschaft in<br />

London eine kurdische Uebersetzung der Evangelien in Händen.<br />

Kein Kurde, dem sie dieselbe zur Einsicht vorlegten, konnte sie le¬<br />

sen und verstehen. Der Eine gab diesen, der Andere jenen Grund<br />

dafür an. Der Zweck der Reise war also ein mehrfacher: erstens an<br />

dem Orte, wo jene Uebersetzung gemacht worden war, Aufschluss<br />

über den erwähnten Umstand zu erhalten, zweitens auszumitleln,<br />

welcher von den vielen Dialecten der für die Uebersetzung taug¬<br />

lichste sei. Daneben wollten sie drittens sehen, ob die Kurden im<br />

Allgemeinen so viel Kenntniss der persischen, arabischen und tür¬<br />

kischen Sprache besitzen, um die Uebersetzung des N. T. in diesen<br />

Sprachen benutzen zu können.<br />

29) Der Brief ist vom 3. Dec. 1835 auj Tebrtz.<br />

30} a. a. 0. S. 481

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