FORSCHUNGEN DIE IRANISCHEN NORDGHALOÄER
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Lösung einer solchen Aufgabe, wie sie der geehrte Consul sich ge¬<br />
stellt hat, ein Vertrautsein mit der Geschichte der wissenschaftlichen<br />
Linguistik und ihren heuligen Forderungen nöthig isl, ferner auch<br />
einige Kenntniss des grammatischen Baues der zu fixirenden Sprach¬<br />
proben. Da wir früher nicht berechtigt waren, an Herrn Shaba<br />
diese Forderung zu stellen, so wird das Verdienst, das er sich er¬<br />
wirbt, indem er den Bemühungen der geehrten Classe um die Er¬<br />
forschung der kurdischen Sprache durch Vermehrung des Materials<br />
entgegen kommt, keineswegs dadurch geschmälert, dass in seiner<br />
Transscriplion die Länge und Kürze der Vocale nicht immer, oder<br />
die Unterschiede nah verwandter Laute (wie zwischen n und n,<br />
j und j, q und k) gar nicht bezeichnet oder streng durchgeführt<br />
sind. Da das Französische, wie bekannt, keine ächte Diphthonge be¬<br />
sitzt, so hat Herr Shaba zur Darstellung der Diphthonge im Kur¬<br />
mândi zum Theil seinen eigenen Weg eingeschlagen. Er bezeichnet<br />
au durch aou, eu durch eou, ai und ei aber durch ai und ei.<br />
Ueber die dritte der von mir oben aufgestellten Fragen wird<br />
meine Grammatik Aufschluss geben.<br />
Die Uebersetzung der türkischen Sprüchwörler scheint nicht<br />
sclavisch zu sein. Dagegen trägt der Styl der Uebersetzung aus dem<br />
Persischen ein anderes Gewand, da Vers für Vers, obgleich in Prosa,<br />
übersetzt worden ist. Auf der andern Seite sind aber Wörter aus<br />
dem Original auch hier selten entlehnt worden.<br />
II. Eine zweite Erwerbung kurdischer Texte in Folge der Be¬<br />
mühungen des Herrn Shaba war die «Notice sur la littérature Sh. IL<br />
et les tribus, tirée des documens kourdes recueillis et<br />
traduits par A. Jaha, Consul de Russie à Erzeroum».<br />
Da ich hier nur auf das linguistische Material, welches uns in<br />
dieser Abhandlung vorliegt, Rücksicht zu nehmen habe, so verweise<br />
ich was den Inhalt derselben betrifft, auf meinen Bericht im Bul¬<br />
letin historico-philologique T. XIV. JW 22, (Mélanges<br />
asiatiques. T. III. S. 1 09 1 1 3).<br />
Die hier vorliegenden kurdischen Texte sind Original-Texte