FORSCHUNGEN DIE IRANISCHEN NORDGHALOÄER

86
eben festzustellen versucht, wird Polt's treffende Fingerzeige nicht
aus dem Auge lassen dürfen.
Dass keiner der beiden Verfasser der «kurdischen Studien» eine
Formenlehre geliefert, darf uns nicht wundern, da es ihnen an
brauchbaren zusammenhängenden Texten fehlte.
Professor Rödiger hatte 1 840 zwei Handschriften in Händen,
welche von dem Missionär Hörnle aus Kurdistau mitgebracht wa¬
ren und Gedichte, angeblich im Gurandialect, enthalten (s. Zeitschr.
f. die Kunde des Morgenlandes Bd. III S; 1 5 u. flg.). Diese Texte
werden wol schwerlich geeignet sein, um vermittelst ihrer ein
klares Bild von der grammatischen Eigentbümlichkeit des genannten^
Dialects Zugewinnen, denn sie sind mit persisch-arabischen Lettern
geschrieben und wahrscheinlich fehlen in ihnen die matres Icclionis.
Eine besondere Abhandlung über diese kurdische, Gedichte, welche
Prof. Rödiger versprochen (s.a. a. 0. S. 17), isl nicht erschienen ').
K. W.U. VIII. Wanderungen im Oriente während der Jahre 1843
UND 1844 VON Professor Dr. Karl Koch. II. (a. u. d Titel:
Reise im pontischen Gebirge und türkischen Armenien). Weimar.
1846. 8".
Seite 329, 331 und 422 425 sind einige dreissig Wörter:
Benennungen von Kleidungsstücken , Schmucksachen , Waffen ,
Wirthschaftsgegenständen kurdisch, armenisch und türkisch wie¬
dergegeben. Ueber seine Transscriptionsweise hat sich Koch S. IX
bis XVI ausgesprochen. Danach giebt er
q durch kh )C durch ch d durch dsch
k » k Y » gh s » seh
g » g î » ts'^h s * s^; s
z » s
7) Der bibliographischen Vollständigkeit wegen bemerke ich hier, dass Prof.
Rödiger's Aufsatz im III. Bde. der Zeitschr. f. d.E. d.M. von Ritler (Erdkunde Th.
IX. S. 627 und von dem Amerikaner Edwards in seiner «Note on the Kur¬
disch Language» (Journal of the American Oriental Society Vol. II. S. 120 als
Quelle benutzt worden ist.