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Ein englischer Landsitz Ein englischer Landsitz - Rheinkiesel

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Natur<br />

Auf in den<br />

warmen Norden!<br />

Die klassische Reisewelle rollt von Nord nach Süd: Die Bayern<br />

urlauben in Südtirol, die Niederländer reisen Süddeutschland,<br />

während die Skandinavier nach Norddeutschland fahren …<br />

In der Tierwelt dagegen läßt sich ein anderer Trend beobachten:<br />

Mediterrane Insekten gönnen sich immer häufiger eine<br />

Sommerfrische in Deutschland.<br />

„Auf, auf! Wir fliegen im Sommer<br />

in den Norden“ – das ist offenbar<br />

die Devise von zwei besonders<br />

schönen und auffälligen Vertretern<br />

aus der Gruppe der Libellen: Das<br />

ist die Feuerlibelle und der Südliche<br />

Blaupfeil. Hunderte, wenn<br />

nicht gar Tausende Arten tun es<br />

ihnen gleich. Sie folgen intuitiv<br />

dem jährlichen Wetter. Dieses<br />

wird augenscheinlich immer sonniger<br />

und heißer und verändert so<br />

über die Jahrzehnte das Klima<br />

unserer Region. Die Verhältnisse<br />

verschieben sich und schaffen<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Als begnadete Flugkünstler haben<br />

Libellen keine Probleme damit,<br />

neue Lebensräume zu erobern und<br />

schon gar nicht, lange Strecken im<br />

Flug zurückzulegen. Doch selbst<br />

flugunfähige Insekten schaffen es<br />

mit diversen Tricks, immer weiter<br />

nach Norden vorzustoßen, wie es<br />

das Beispiel der Südlichen Eichenschrecke<br />

beeindruckend gezeigt<br />

hat (siehe rheinkiesel September<br />

2007).<br />

12 September 2010<br />

Bei so manchem Insekt würden<br />

wir gern auf Besuche oder gar <strong>Ein</strong>bürgerung<br />

bei uns in Deutschland<br />

verzichten: Es handelt sich um<br />

Lästlinge, die uns bis in die Häuser<br />

verfolgen, oder sogar um Schädlinge<br />

und Parasiten wie Sandfliege<br />

oder Malariamücke. Bei den<br />

prächtig anzuschauenden Libellen<br />

hingegen haben wir nichts zu<br />

fürchten. Auch wenn manche aus<br />

der Gruppe der Großlibellen zehn<br />

Zentimeter und länger werden,<br />

sind sie völlig harmlos. Sie besitzen<br />

keinen Stachel und interessieren<br />

sich nicht für Menschen. Der<br />

Prachtvoll anzuschauen und ein unglaublicher Flugkünstler:<br />

Südlicher Blaupfeil (m)<br />

Breitbacher Graben 17<br />

53604 Bad Honnef<br />

Parkplatz vorhanden<br />

imponierend lange Hinterleib<br />

dient – ähnlich wie bei einem<br />

Hubschrauber – der Stabilisierung<br />

des manchmal schwebenden, mitunter<br />

auch rasanten Fluges. Insofern<br />

können wir uns ganz unbekümmert<br />

an der Schönheit der<br />

virtuos fliegenden und farbenfrohen<br />

Tiere erfreuen.<br />

Mediterrane<br />

Farbtupfer<br />

So bereichert die Feuerlibelle das<br />

Farbspektrum unserer etwa 80<br />

Arten umfassenden Libellenfauna<br />

in Deutschland mit ihrem knallroten<br />

und leicht verbreiterten Hinterleib.<br />

Selbst aus der Ferne ist die<br />

Art aufgrund der Farbe des Männchens<br />

unverwechselbar. Noch in<br />

den 80er-Jahren war sie eine Ausnahmeerscheinung<br />

in unseren<br />

Breiten, die nur in heißen Sommern<br />

und bei entsprechenden<br />

Winden wie dem Scirocco aus<br />

ihren Kerngebieten des Mittelmeerraums<br />

bis zu uns vorrückte.<br />

Typischerweise traf und trifft man<br />

sie in der Camargue in Frankreich<br />

an, wo sie zahlreich in den feuchten<br />

Reisfeldern und Wassergräben<br />

Insekten jagen. Gut 20 Jahre später<br />

hat sich das Bild drastisch gewandelt.<br />

Seinerzeit befand sich die<br />

Feuerlibelle noch als seltener <strong>Ein</strong>wanderer<br />

auf der Roten Liste der<br />

gefährdeten Tierarten. Heutzutage<br />

ist sie nicht nur in unserer Heimat<br />

regelmäßig als Gast anzutreffen,<br />

sondern sogar bodenständig geworden<br />

und vermehrt sich in unseren<br />

Gefilden. Für Libellenkundler<br />

gehört die Feuerlibelle in Mittel-<br />

Intensiver Sprachunterricht<br />

Englisches Bewerbungstraining<br />

Prüfungsvorbereitung:<br />

IELTS, TOEFL etc.<br />

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