Nr. 30 - Herder-Institut
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Nr. 30 - Herder-Institut
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<strong>Nr</strong>. <strong>30</strong><br />
Januar-Juni 2010<br />
HERDER aktuell<br />
Informationen aus dem <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> in Marburg<br />
60 Jahre <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Ausstellung<br />
über das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Demokratiegeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts als<br />
Zäsurgeschichte<br />
Baltische Wissenschaftler<br />
im westlichen Exil<br />
Beginn der „Leibniz Graduate<br />
School for Cultures of<br />
Knowledge in Central European<br />
Transnational Contexts“<br />
Danzig im Luftbild der<br />
Zwischenkriegszeit<br />
Nachrichten aus den<br />
LOEWE-Projekten<br />
www.herder-institut.de<br />
1
Dr. Anna Veronika Wendland<br />
Editorial<br />
Das aktuelle Heft von <strong>Herder</strong>-Aktuell<br />
steht ganz im Zeichen unseres 60.<br />
<strong>Institut</strong>sjubiläums, das wir am 22.<br />
und 23. April unter denkbar besten<br />
Bedingungen feiern konnten: Bei<br />
herrlichem Wetter – ein seltener Fall<br />
in diesem Frühjahr – konnten unsere<br />
Gäste ihren Kaffee nach der Eröffnung<br />
der Jubliläumsausstellung<br />
auch im Freien trinken und sodann<br />
zum Festakt im Schloss spazieren.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
Ehemalige und Freunde des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s,<br />
die wissenschaftliche<br />
Kollegenschaft und die Stipendiaten<br />
aus dem In- und Ausland, Vertreter<br />
mehrerer Universitäten, Bibliotheken<br />
und Forschungsinstitute<br />
sowie Stadtpolitiker und Landtagsabgeordnete<br />
füllten den Fürstensaal<br />
bis auf den letzten Platz. Die<br />
zum ersten Mal in Kooperation mit<br />
der Universität Marburg und dem<br />
Münchener Collegium Carolinum<br />
abgehaltene 1. Hans-Lemberg-Vorlesung<br />
wurde von Prof. Włodzimierz<br />
Borodziej (Warschau) gehalten und<br />
widmete sich dem Thema der polnisch-deutschen<br />
Beziehungen im<br />
europäischen Kontext. Nach dem<br />
offiziellen Teil, der von Marburger<br />
Chorsängern mitgestaltet wurde,<br />
bot ein Empfang Gelegenheit zur<br />
Stärkung und zum Weiterfeiern. Am<br />
Beginn des Hefts finden Sie eine<br />
Fotostrecke und weitere Nachrichten<br />
von den beiden Festtagen. Inzwischen<br />
können Sie unsere noch<br />
bis September verlängerte Jubiläumsausstellung<br />
auch durchstreifen,<br />
ohne die Mühen einer Anreise<br />
oder einer Fußwanderung auf<br />
den Marburger Schlossberg auf<br />
sich nehmen zu müssen: 60 Jahre<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> – 60 Momente ist<br />
seit kurzem als online-Angebot auf<br />
unserer Webseite verfügbar (http://<br />
www.herder-institut.de).<br />
Kurze Zeit nach dem Jubiläum<br />
erreichten wir den zweiten wichtigen<br />
Meilenstein in diesem Halbjahr,<br />
die von der Leibniz-Gemeinschaft<br />
und dem Wissenschaftlichen Beirat<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s durchge-<br />
2<br />
führte Zwischenevaluierung. Diese<br />
hat das <strong>Institut</strong> Ende Mai mit<br />
sehr guten Ergebnissen absolviert.<br />
Die Empfehlungen der Gutachtergruppe<br />
sind gleichzeitig wichtige<br />
Handreichungen auf dem Weg zur<br />
„großen“ Evaluierung durch den<br />
Wissenschaftsrat im Jahre 2012.<br />
Neben diesen beiden gößeren Ereignissen<br />
im <strong>Institut</strong>sleben gab es<br />
zwischen Januar und Juni wieder<br />
viele interessante große und kleine<br />
Neuigkeiten aus der Arbeit der<br />
Abteilungen, lebendige Eindrücke<br />
von Tagungen, von Veranstaltungen<br />
und Reisen unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Inzwischen<br />
geht das Sommersemester seinem<br />
Ende zu, die Sommerpause und<br />
damit auch die veranstaltungsfreie<br />
Zeit naht. Bevor auch die <strong>Herder</strong>-<br />
Aktuell-Mannschaft in den Urlaub<br />
aufbricht, gibt es noch einiges zu<br />
erledigen: Aufsätze zu schreiben,<br />
<strong>Institut</strong>spublikationen zum Druck<br />
vorzubereiten und Studierende in<br />
die Prüfungen zu begleiten. Trotzdem<br />
und in großer Vorfreude auf<br />
die dann anbrechende ruhigere Zeit<br />
wünschen wir unseren Leserinnen<br />
und Lesern einen schönen und erholsamen<br />
Sommer 2010.<br />
Inhalt Seite<br />
60 Jahre <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> 3<br />
Tagungen und Ausstellungen 7<br />
Ereignisse und Informationen 11<br />
Nachrichten aus den<br />
LOEWE-Projekten 17<br />
Gäste am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> 18<br />
Lehrveranstaltungen<br />
SS 2010 18<br />
Vorträge und<br />
Werkstattgespräche 18<br />
Neue Veröffentlichungen 22<br />
Terminvorschau 23<br />
Titelbild:<br />
Festakt im Fürstenssal des<br />
Marburger Landgrafenschlosses<br />
am 22. April 2010<br />
Impressum<br />
„<strong>Herder</strong> aktuell“ erscheint halbjährlich<br />
und wird herausgegeben vom<br />
HERDER-INSTITUT e.V.<br />
35037 Marburg, Gisonenweg 5-7<br />
Tel. +49-6421-184-0<br />
Fax +49-6421-184-139<br />
mail@herder-institut.de<br />
www.herder-institut.de<br />
Direktor: Prof. Dr. Peter Haslinger<br />
(V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Dr. Anna Veronika Wendland<br />
Layout/Satz: Wolfgang Schekanski<br />
Verlag <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Fotos: Wolfgang Schekanski u. a.<br />
Druck: Jürgen Haas Print Consulting,<br />
Gladenbach<br />
Alle Bilddokumente befi nden sich in den<br />
Sammlungen des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s.<br />
Nachdruck mit Quellenangabe gestattet,<br />
Beleg erbeten.<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />
<strong>30</strong>. Juni 2010
60 Jahre <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Festakt und 1. Hans-Lemberg-Vorlesung im Landgrafenschloss Marburg<br />
Mit einem Festakt im Marburger<br />
Landgrafenschloss und einer<br />
Alumni-Tagung beging das <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong> am 22. und 23. April seinen<br />
60. Geburtstag. Eingeleitet wurden<br />
die Festlichkeiten durch die Eröffnung<br />
einer Ausstellung unter dem<br />
Titel „60 Jahre – 60 Momente“ in<br />
den Räumen des <strong>Institut</strong>s, die bis<br />
September im Hause sowie inzwischen<br />
auch online unter www.herder-institut.de<br />
zu sehen ist (siehe<br />
dazu auch den Beitrag auf S. 7 dieses<br />
Hefts).<br />
<strong>30</strong>0 Festgäste aus dem In- und<br />
Ausland kamen zur Feier in den<br />
von der Abendsonne erleuchteten<br />
Fürstensaal des Landgrafenschlosses.<br />
Die mittelhessische<br />
Universitätslandschaft war durch<br />
den stellvertretenden Präsidenten<br />
der Universität Marburg sowie<br />
den Präsidenten und den Kanzler<br />
der Universität Gießen sowie<br />
die Dekane der geschichts- und<br />
kulturwissenschaftlichen Fachbereiche<br />
beider Universitäten hochkarätig<br />
vertreten. Vertreter von<br />
Osteuropa-Forschungszentren<br />
und Universitätsinstituten aus ganz<br />
Deutschland und viele Fachkollegen<br />
und ehemalige Stipendiaten<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s aus den<br />
baltischen Ländern, Polen, Russland,<br />
Tschechien und der Slowakei<br />
waren trotz der von isländischer<br />
Vulkanasche erzeugten Verkehrs-<br />
probleme angereist. Zahlreich vertreten<br />
waren auch die politischen<br />
Repräsentanten der Stadt Marburg<br />
und des Landkreises.<br />
In ihren Grußworten würdigten<br />
Staatssekretär Gerd Krämer vom<br />
Hessischen Ministerium für Wis-<br />
senschaft und Kunst, die Ministerialdirektorin<br />
beim Beauftragten<br />
des Bundes für Kultur und Medien,<br />
Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel,<br />
und der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft,<br />
Prof. Dr. Ernst Rietschel,<br />
die langjährige erfolgreiche<br />
Arbeit des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s. Mit<br />
seinem einzigartigen Bild- und Dokumentearchiv,<br />
einer exzellenten<br />
Unter den Ehrengästen beim Festakt (v.r.n.l.): Margret Lemberg, Martin<br />
Schulze Wessel, Eckart Conze, Joybrato Mukherjee und Michael Breitbach<br />
(Präsident und Kanzler der Universität Gießen)<br />
Forschungsbibliothek und wegweisenden<br />
Forschungsprojekten in<br />
den Geschichts-, Bild- und Medienwissenschaften<br />
sowie umfangreichen<br />
Digitalisierungsvorhaben<br />
über ostmitteleuropäische Städte<br />
und Kunstlandschaften habe<br />
das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> gezeigt, dass<br />
die deutsche Ostmitteleuropaforschung<br />
nach der „Wende“ von<br />
1989 und der politischen Öffnung<br />
unserer Nachbarländer keineswegs<br />
überflüssig geworden sei.<br />
Im Gegenteil habe das <strong>Institut</strong> als<br />
Forschungsort und Diskussionsforum<br />
wesentlichen Anteil an einem<br />
langen Transformationsprozess:<br />
Aus einem auf Nationalgeschichten<br />
konzentrierten Blick wurde eine<br />
neue Sichtweise, welche die<br />
Verflechtungen und gegenseitigen<br />
kulturellen Beeinflussungen zwischen<br />
Deutschland und Ostmitteleuropa<br />
in den Blick nimmt.<br />
Höhepunkt der Veranstaltung<br />
war die erstmals organisierte<br />
Hans-Lemberg-Vorlesung, mit der<br />
der jüngst verstorbene Marburger<br />
Osteuropa-Historiker gewürdigt<br />
wurde. Er hatte großen Anteil<br />
an der Entwicklung des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s.<br />
Nach einer kurzen Einführung<br />
durch den <strong>Institut</strong>sdirektor<br />
3<br />
Festakt im<br />
Fürstensaal des<br />
Landgrafen-<br />
schlosses
4<br />
Gerd Krämer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft<br />
und Kunst beim Grußwort, rechts Christean Wagner MdL,<br />
Hartmut Holzapfel, Ingeborg Berggreen-Merkel, Peter Haslinger
Impressionen bei Ausstellungseröffnung und Festakt mit folgenden<br />
Ehrengästen (obere Reihe, ab dem 2. Bild): Matthias Weber, Martin<br />
Schulze Wessel, Daniel Hofmann, Ingeborg Berggreen-Merkel, Gerd<br />
Krämer, Włodzimierz Borodziej<br />
5
Prof. Peter Haslinger sprach Prof.<br />
Włodzimierz Borodziej, der bekannte<br />
polnische Zeithistoriker und<br />
Freund Lembergs, über „Polen und<br />
Deutschland nach dem Gedenkjahr<br />
2009“.<br />
Borodziej nahm bewusst die<br />
transnationale Perspektive des<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s auf und thematisierte<br />
nicht nur die deutsch-polnischen<br />
Beziehungen, sondern<br />
unternahm eine kritische Sichtung<br />
von Geschichtsbildern der jüngeren<br />
Vergangenheit in Deutschland,<br />
Polen, Russland und der Ukraine.<br />
Er gab zu bedenken, dass das Reden<br />
über historische Belastungen<br />
wie die Vertreibung von Deutschen<br />
und Polen, die Polenpolitik Russlands<br />
oder das durch den Zweiten<br />
Weltkrieg hochbelastete polnischukrainische<br />
Verhältnis häufiger von<br />
den Aufgeregtheiten der Medienöffentlichkeit<br />
und parteigebundener<br />
Geschichtspolitik beherrscht<br />
würden, als von den Forschungsergebnissen<br />
der Historiker in den<br />
betreffenden Ländern, die lieb-<br />
6<br />
gewordene Vorstellungen, unter<br />
anderem auch von Opferzahlen,<br />
revidierten. Wenn jedoch Politiker<br />
in ihren Reden wissenschaftlich<br />
gestützte, differenzierte Sichtweisen<br />
zu Worte kommen ließen, würden<br />
diese von der veröffentlichten<br />
Meinung gerne ignoriert, während<br />
holzschnittartige Darstellungen umgehend<br />
weiteste Verbreitung fänden.<br />
Mit Blick auf die – namentlich<br />
bekannten – polnischen Opfer von<br />
Katyń im Jahr 1940, die seit dem<br />
Flugzeugunglück von Smolensk in<br />
der Weltöffentlicheit präsent sind<br />
wie nie zuvor, bemerkte Borodziej,<br />
dass kaum jemand von den Tausenden<br />
von Sowjetbürgern spreche,<br />
die von Stalins Schergen – der<br />
Auf dieser Seite: Impressionen von der Alumni-Tagung<br />
„eigenen“ Staatsgewalt – Ende der<br />
19<strong>30</strong>er Jahre am selben Ort ermordet<br />
wurden und die bis heute namenlos<br />
geblieben sind.<br />
Für die musikalische Gestaltung<br />
der Feier mit geistlicher Musik<br />
sorgte der Chor der Matthäuskirche<br />
Ockershausen, in dem Hans<br />
Lemberg bis kurz vor seinem Tode<br />
mitgewirkt hatte. Seine Frau,<br />
Dr. Margret Lemberg, war als Ehrengast<br />
und auch als Chorsängerin<br />
bei der Feier aktiv. Im Anschluss<br />
an die Festreden erfolgte die feierliche<br />
Unterzeichnung eines Vertrages,<br />
mit dem Prof. Borodziej und<br />
Frau Dr. Lemberg es dem <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong> ermöglichen, die bedeutende<br />
Edition polnischer Quellen über<br />
das Schicksal der Deutschen jenseits<br />
von Oder und Neisse 1945-<br />
1950, die von Borodziej und Hans<br />
Lemberg im Verlag <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
herausgegeben wurde, über das<br />
Internet einer weltweiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich zu machen.<br />
Der auf den Festakt folgende<br />
Freitag stand dann ganztägig im<br />
Zeichen der wissenschaftlichen<br />
Arbeit unserer Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten, die aus vielen<br />
Ländern Ostmitteleuropas zum<br />
Alumni-Treffen gekommen waren.<br />
Moderiert von wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s stellten<br />
die Gäste neueste Ergebnisse aus<br />
ihren Forschungen zu den Themenbereichen<br />
„Bild und Abbild“,<br />
„Medien und Kommunikation“,<br />
„Krieg und Gewalt“ vor. Aktiv waren<br />
sowohl „Veteranen“ früherer<br />
Jahre, die inzwischen in der Forschung<br />
und Lehre ihrer Heimatländer<br />
auf Professuren etabliert sind,<br />
als auch junge Doktorandinnen<br />
und Doktoranden, die gerade erst<br />
ihre Zeit am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> hinter<br />
sich haben. Alle waren sich einig,<br />
dass das Alumni-Treffen ein hervorragendes<br />
Instrument des wissenschaftlichen<br />
Austausches und<br />
der Vernetzung untereinander sei.<br />
Das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> möchte dieses<br />
Instrument verstetigen und in Zukunft<br />
alle zwei bis drei Jahre derartige<br />
Tagungen anbieten.<br />
Anna Veronika Wendland
Tagungen und Ausstellungen<br />
Ausstellung über das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
In der anlässlich des 60-jährigen<br />
Jubiläums im Jahre 2010 erstellten<br />
Ausstellung „60 Jahre - 60 Momente<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>“ blicken die <strong>Institut</strong>smitarbeiter<br />
auf den Ort, die Gebäude<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s zurück,<br />
auf Personen, die für die letzten<br />
sechs Jahrzehnte wichtig waren,<br />
auf Veranstaltungen, die Forscher<br />
jeden Alters in Marburg zusammen-<br />
Jahre <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Momente<br />
Blick auf die Behring-Villa von 1895/96 (rechts) und den Anbau des Schloßcafés von 1927<br />
Blick aus dem Schloßcafé (Inh. Karl Spangenberg) auf Marburg und Umgebung, vor 1929 (Bildarchiv <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>)<br />
Genius Loci<br />
Emil von Behring (1854-1917)<br />
1914 am Stehpult in seinem<br />
Arbeitszimmer<br />
(Abb. m. frdl. Genehmigung<br />
der Behring-Bibliothek Marburg)<br />
Emil von Behring 7<br />
Zum Gebäudekomplex des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s gehört auch die Behring- gebaut, denen auch ein kleiner Anbau diente (Behringsches Privatlabo-<br />
Villa, in der sich heute die Verwaltung, der institutseigene Verlag und die ratorium). Auch als Behring später die venezianisch anmutende Villa des<br />
Presseausschnittsammlung der Bibliothek sowie der Vortragssaal befi n- verstorbenen Chirurgen Wilhelm Roser kaufte und noch erweitern ließ<br />
den. Die Behring-Villa erinnert an den 1854 in Westpreußen geborenen (Wilhelm-Roser-Straße 2), diente sein erstes Gebäude Am Breiten Weg/<br />
Mediziner und Prof. für Hygiene in Halle, der 1895 nach Marburg berufen Behringweg weiterhin als Laboratorium. Als Behring 1917 starb, gelang-<br />
und Direktor des Hygienischen <strong>Institut</strong>s, später auch Dekan der Medite dieses Anwesen in den Besitz der Stadt Marburg, die hier nach Fertigzinischen<br />
Fakultät wurde. 1901 erhielt er den Nobelpreis für Medizin für stellung eines einstöckigen Anbaus durch den Architekten Karl Rumpf,<br />
seine Entdeckung des Diphtherieserums, die Ausbildung der Blutserum- einen Schüler Carl Schäfers, 1927 das Marburger Schloßcafé einrichstherapie<br />
und die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Nicht zuletzt tete. Unweit dieses Gebäudes erwarb Behring 1896 einen Gutshof mit<br />
deswegen wurde er geadelt. Als Behring auf Betreiben seines Freundes Stallungen (heute Bunter Kitzel 1), der ihm den Rahmen für seine auch<br />
Friedrich Althoff (Ministerialdirektor im Preuß. Kultusministerium) 1895 unternehmerischen Bemühungen bot, wo er die Grundlagenforschung<br />
nach Marburg kam, wohnte er zunächst in der Bahnhofstraße und ar- in den Kellern seiner Villa (s.o.) in eine reguläre Produktion, Abfüllung<br />
beitete im Hygieneinstitut am Pilgrimstein. Noch im gleichen Jahr bean- und Vermarktung von Serum umsetzen konnte. Die von ihm gegründetragte<br />
er die Errichtung eines Wohn- und Arbeitsgebäudes in Schlossnäten „Behring-Werke“ waren und sind auch nach Umstrukturierungen nehe,<br />
Am Breiten Weg 5, der später Behringweg genannt wurde und heute ben der Universität immer noch der größte Arbeitgeber der Stadt und<br />
Gisonenweg heißt. Die Kellerräume wurden für Forschungszwecke aus- der Region. Im März 1914 wurde Behring Ehrenbürger von Marburg.<br />
Günther Grundmann – der Neubau des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s und die Deutung seiner Architektur 8<br />
Zwischen der Hensel-Villa und der Behring-Villa wurde seit Ende der<br />
Ausgleich bewirkenden verschieden großen Seitenblöcke durch die<br />
1960er Jahre ein großer Neubau für die erheblich angewachsenen Bib-<br />
Eintiefung des Eingangsbaues getrennt und gleichzeitig wiederum zu<br />
liotheks- und Archivbestände geplant, der im Juni 1973 eingeweiht wer-<br />
sammengehalten werden.<br />
den konnte. Es fand eine große Feier zur Einweihung des Neubaus statt.<br />
Dieses additive Ordnungssystem gibt dem Bau sachlichen Ernst und<br />
Es folgen Auszüge aus der Festansprache des damaligen Präsidenten<br />
entspricht damit als Außenbau gleichzeitig der inneren Organisation<br />
des <strong>Herder</strong>-Forschungsrats Prof. Günther Grundmann (Marburg, 29.<br />
des Raumprogrammes. Damit aber ergibt sich die Erkenntnis, daß der<br />
Juni 1973; zitiert nach: Probleme der Ostmitteleuropa-Forschung. Mar-<br />
Außenbau als Formaufgabe architektonisch harmonisch gelöst und das<br />
burg/Lahn 1975, S. 31):<br />
innere Raumgefüge als Zweckaufgabe äußerlich sichtbar und klar ab-<br />
„Erstens galt es, den Neubau in die Landschaft einzubinden [...]<br />
lesbar ist.“<br />
Zweitens galt es, den Neubau als selbständige Architektur von der<br />
Seit über 35 Jahren hat sich am äußeren Erscheinungsbild des Gebäu-<br />
Nachbarschaft des Altbaues Behringweg 7 abzusetzen [...]<br />
des nichts verändert. Erst jetzt, da Büros für die zunehmende Anzahl<br />
Drittens galt es, den Neubau von seiner inneren Bestimmung her als<br />
von Mitarbeitern sowie Magazinraum für die ständig anwachsenden<br />
dreifach gegliederten blockhaften Gruppenbau zu komponieren.<br />
wissenschaftlichen Sammlungen fehlen, wird über Erweiterungsbauten<br />
Innerhalb dieser Komposition bildet der Bücherturm die rückwertige<br />
nachgedacht, die aber die Silhouette des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s als Teil des<br />
Dominante im vertikalen Sinne, während die beiden den horizontalen<br />
Marburger Stadtbildes nicht wesentlich verändern sollen.<br />
Blick auf den Neubau des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s (errichtet 1973) von Osten<br />
Grundsteinlegung zum Neubau des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s durch den<br />
damaligen Präsidenten des <strong>Herder</strong>-Forschungsrates, Günther Grundmann,<br />
im Jahre 1970<br />
Blick auf den Neubau des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s von Süden<br />
führten. In gleicher Weise wird ein<br />
Blick auf die aktuellen Tätigkeiten<br />
des <strong>Institut</strong>s, nicht zuletzt auf die<br />
stetig wachsenden und jährlich von<br />
vielen Tausend Personen genutzten<br />
Sammlungen des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
geworfen.<br />
Jeder der 60 Momente wurde von<br />
Mitarbeitern des <strong>Institut</strong>s selbstständig<br />
gestaltet. Sprache, Form<br />
Jahre <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Momente<br />
Direktor von 1950 bis 1951<br />
Geboren 25.11.1901 in Günthersdorf, Kr. Grünberg (Schlesien)<br />
Gestorben 23.09.1989 in Bonn<br />
Ministerialbeamter vor 1945.<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des <strong>Herder</strong>-Forschungsrats 1950.<br />
Korrespondierendes Mitglied der „Akademie für Raumforschung und<br />
Landesplanung“ in Hannover seit 1953.<br />
Mitglied des „<strong>Institut</strong> international de Sociologie“ in Rom seit 1959.<br />
Forschungsgebiete:<br />
Siedlungsgeographie, Bevölkerungskunde und Statistik (mit<br />
besonderer Berücksichtigung Litauens und der Situation der Karaimen).<br />
Der Nachlass befi ndet sich in der Dokumentesammlung<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s.<br />
Direktor von 1951 bis 1959<br />
Direktoren<br />
Werner Essen 9 Erich Keyser 10 Hellmuth Weiss 11 Richard Breyer 12<br />
Werner Essen im Kreise der Teilnehmer einer Tagung<br />
des <strong>Herder</strong>-Forschungsrates 1953<br />
Geboren 12.10.1893 in Danzig<br />
Gestorben 21.02.1968 in Marburg an der Lahn<br />
Direktor des Staatlichen Landesmuseums<br />
für Danziger Geschichte 1927-1945.<br />
A.o. Professor der Technischen Hochschule Danzig 1931-1945.<br />
Gründungsmitglied und Geschäftsführer des Johann Gottfried<br />
<strong>Herder</strong>-Forschungsrats.<br />
Vorsitzender der Historischen Kommission für Ost- und<br />
Westpreußische Landesforschung 1950-1967.<br />
Leiter der Forschungsstelle für Städtegeschichte<br />
an der Wilhelms-Universität Münster.<br />
Forschungsgebiete:<br />
Städtegeschichte, Geschichte Danzigs und Westpreußens<br />
Der Nachlass befi ndet sich in der Dokumentesammlung<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s.<br />
Erich Keyser (links) bei einem Betriebsausfl ug zum Schröcker Elisabeth-Brunnen 1956<br />
(rechts Hermann Aubin und Hellmuth Weiss)<br />
Direktor von 1959 bis 1965<br />
Amtierender Direktor von 1966 bis 1972<br />
Geboren 23.10.1900 in Reval<br />
Geboren am 09.02.1917 in St. Petersburg<br />
Gestorben 10.04.1992 in Marburg an der Lahn<br />
Gestorben am <strong>30</strong>.12.1999 in Großburgwedel<br />
Studium in Greifswald und Tübingen, Promotion 1925.<br />
Nach Studium in Warschau, Posen und Göttingen (Promotion).<br />
In Estland in der Kulturselbstverwaltung tätig (zuletzt als<br />
Mitarbeiter des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s 1953-1981.<br />
deren Präsident).<br />
Forschungsgebiete:<br />
Direktor der Bibliothek der Estländischen Literärischen Gesellschaft.<br />
Geschichte Polens und der deutsch-polnischen Beziehungen,<br />
Leiter der Bibliothek des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s ab 1952.<br />
Geschichte der historischen deutschen Ost- und Siedlungsgebiete.<br />
Geschäftsführendes Mitglied des <strong>Herder</strong>-Forschungsrats<br />
1959 bis 1970.<br />
Der Nachlass befi ndet sich in der Dokumentesammlung<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s.<br />
Forschungsgebiete:<br />
Geschichte des Baltikums und Russlands, insbesondere Estlands<br />
und der deutsch-estnischen Beziehungen, Bibliotheks- und<br />
Buchwissenschaft.<br />
Der Nachlass befi ndet sich in der Dokumentesammlung<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s.<br />
Hellmuth Weiss (rechts) im Gespräch mit Hermann Aubin bei einem Betriebsausfl ug<br />
beim Schröcker Elisabeth-Brunnen 1956<br />
Richard Breyer (zweiter von links) bei einem Besuch von Bundesminister Erich Mende im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> 1964<br />
und Betrachtungsweisen können<br />
auf den einzelnen Tafeln also variieren.<br />
Die Gesamtredaktion der Ausstellung<br />
lag bei Dorothee M. Goeze<br />
und Peter Wörster, das Layout der<br />
Tafeln bei Wolfgang Schekanski.<br />
Eine Onlineversion gestaltete Marc<br />
Friede: http://www.herder-institut.<br />
de/startseite/60-momente.html<br />
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Jahre <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
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Die Stipendiaten des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s kamen aus folgenden Städten (angegeben ist jeweils die Zahl der Stipendiaten)<br />
Agram/Zagreb (2), Allenstein/Olsztyn (9), Beer-Sheva (2), Berent/<br />
Kościerzyna (1), Białystok (1), Breslau/Wrocław (38), Bromberg/Bydgoszcz<br />
(4), Brünn/Brno (5), Budapest (5), Cambridge (England) (1),<br />
Cambridge, Ma. (USA) (2), Danzig/Gdańsk (15), Dorpat/Tartu (10),<br />
Edinburg/Dùn Èideann (2), Erlau/Eger (1), Fünfkirchen/Pécs (2),<br />
Gdingen/Gdynia (1), Huddinge (bei Stockholm) (1), Kattowitz/Katowice<br />
(3), Kielce (1), Kischinjow/Chişinău (1), Königsberg/Kaliningrad<br />
(6), Krakau/Kraków (1), Lemberg/Lviv (1), Lipeck (1), London (1),<br />
Lodz/Łódź (5), Lublin (2), Marienburg/Małbork (3), Memel/Klaipėda (2),<br />
Minsk (2), Moskau/Moskva (7), Neapel/Napoli (1), Neustadt/Wejhe-<br />
Das Stipendienprogramm des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
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Stipendien<br />
�<br />
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rowo (1), Olmütz/Olomouc (3), Oppeln/Opole (7), Orléans (1), Oxford<br />
(1), Posen/Poznań (21), Prag/Praha (6), Preßburg/Bratislava (3),<br />
Princeton (1), Raigern/Rajhrad (1), Reichenberg/Liberec (4), Reval/<br />
Tallinn (9), Riga/Rīga (16), Riga-Strand/Jūrmala (1), Samara (1), St. Petersburg/Sankt<br />
Peterburg (1), Stettin/Szczecin (8), Stolp/Słupsk (2),<br />
Thorn/Toruń (21), Tokio (4), Toronto (1), Troppau/Opava (2), Tschenstochau/Częstochowa<br />
(1), Urbana, Il. (USA) (2), Warschau/Warszawa<br />
(22), Washington D.C. (1), Wilna/Vilnius (9), Woronesch/Voronež (3),<br />
Zürich (1)<br />
Das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> förderte in den 1970er und 1980er Jahren mit klei- über Musikgeschichte, Gender Studies bis hin zur Kunst- und Kulturgeneren<br />
Beträgen aus dem „Hermann-Aubin-Stipendium“ meist Studieschichte. Der wissenschaftliche Austausch zwischen den Stipendiaten<br />
rende aus Deutschland. Seit Anfang der 1990er Jahre unterhält das und dem <strong>Institut</strong> erfolgt in Gesprächen mit den Mitarbeitern und in Vor-<br />
<strong>Institut</strong> ein eigenes gut ausgestattetes Stipendienprogramm. Das Proträgen, Werkstattgesprächen, in Konferenzen und Publikationen.<br />
gramm wendet sich in erster Linie an ausländische Wissenschaftler<br />
Das Stipendienprogramm wird stetig genutzt und hat zum Teil vielfälti-<br />
und Wissenschaftlerinnen insbesondere aus den ostmitteleuropäischen ge persönliche Kontakte der <strong>Institut</strong>smitarbeiter zu ausländischen For-<br />
Ländern. Sie bekommen Gelegenheit zu einem ein- bis dreimonatigen schern erbracht und somit einen abwechslungsreichen und nachhaltig<br />
Aufenthalt am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, um dort die reichhaltigen Bestände in Bi- wirksamen Beitrag zur wissenschaftlichen Netzwerkbildung im östlichen<br />
bliothek, Bildarchiv, Kartensammlung und Dokumentesammlung nutzen Mitteleuropa geleistet.<br />
zu können und sich mit Fachkollegen in Marburg bzw. Deutschland aus-<br />
Über 15 Jahre nach den ersten Stipendiaten-Aufenthalten in Marburg<br />
zutauschen.<br />
ist zu einer „Alumni-Konferenz“ aus Anlass des 60jährigen Jubiläums<br />
In der Karte sind die Herkunftsorte der Stipendiaten markiert. Sie zei- des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s eingeladen worden. Eine große Anzahl der ehemaligen<br />
die geographische Vielfalt der Nutzer des Stipendienprogramms. gen Nachwuchswissenschaftler kommt zusammen und tauscht ihre Er-<br />
Seit 1994 haben rund 350 Stipendiaten das <strong>Institut</strong> besucht und Bibfahrungen aus. Dass sich so viele ehemalige Stipendiaten zur Teilnahme<br />
liothek und Sammlungen genutzt. Die thematische Vielfalt erstreckt sich gemeldet haben, zeugt von einer engen Verbindung mit dem <strong>Herder</strong>-In-<br />
von allgemeinen Fragestellungen ostmitteleuropäischer Geschichte stitut Marburg auch nach Jahren noch.<br />
27<br />
�<br />
Forschungsarbeiten der Stipendiaten<br />
Anhand einiger weniger Beispiele soll gezeigt werden, welcher Zusammenhang<br />
zwischen den Sammlungsbeständen des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s (Bibliothek,<br />
Bilder, Karten, Dokumente) einerseits und neuen wissenschaftlichen<br />
Werken unserer Stipendiaten andererseits besteht.<br />
Demokratiegeschichte des<br />
20. Jahrhunderts als Zäsurgeschichte<br />
Das Beispiel der frühen Weimarer Republik<br />
Während des politisch-gesellschaftlichen<br />
Umbruchs von der Kaiserzeit<br />
zur Weimarer Republik wurden<br />
jene demokratische Prinzipien<br />
entwickelt und erprobt, die für das<br />
weitere 20. Jahrhundert bestimmend<br />
waren. Politisch-gesellschaftliche<br />
Veränderungen werden diskursiv<br />
konstituiert: Veränderungen<br />
von lexikalisch-semantischen Beständen,<br />
von Sprechkonventionen<br />
und mentalen Dispositionen spiegeln<br />
politisch-soziale Veränderungen,<br />
Teildiskurse tragen zu systemverändernden<br />
Umbruchsituationen<br />
bei. Die Interdependenz zwischen<br />
diesen politisch-gesellschaftlichen<br />
und diskursiv-sprachlichen Zäsuren<br />
steht im Mittelpunkt des transdisziplinären<br />
Projekts „Demokratiegeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
als Zäsurgeschichte“, an dem neben<br />
dem <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> das <strong>Institut</strong><br />
für Deutsche Sprache (IDS) in<br />
Mannheim und das <strong>Institut</strong> für Zeitgeschichte<br />
(IfZ) in München beteiligt<br />
sind. Der im Mai am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
abgehaltene Workshop stellte<br />
das erste Arbeitstreffen der Kooperationspartner<br />
dar. Nach einer ersten<br />
Arbeitsphase wurden hier die<br />
methodisch-konzeptionellen Zugänge<br />
vorgestellt und das zu erarbeitende<br />
Untersuchungskorpus<br />
diskutiert. Abschließend fand eine<br />
kurze Vorstellung der im Rahmen<br />
des Projektes entstehenden Dissertationsprojekte<br />
statt.<br />
Der transdisziplinäre Zugriff auf<br />
den Untersuchungsgegenstand aus<br />
sprachwissenschaftlicher, diskursgeschichtlicher<br />
und mentalitäts-<br />
�<br />
Titelblatt des „Staatsrechts“ von<br />
Kurland, der sog. Ziegenhorn,<br />
Königsberg 1772 (R/46 XII F 7)<br />
Švec, Luboš: Geschichte der baltischen<br />
Länder, Original tschechisch<br />
Prag 1996<br />
Karteikarte aus dem verzettelten<br />
Material des Deutschbaltischen<br />
Dialektwörterbuchs, begonnen von<br />
Oskar Masing<br />
(DSHI 180 DBW-KK 16)<br />
Tartu 2009<br />
Titelblatt der Matrikel des Lyceums<br />
zu Riga (DSHI 570 GGA 809)<br />
Paris 2010<br />
Stadtplan von Libau, Kurland um 1740<br />
(Entwurf)<br />
(DSHI 190 Kurland XI 17)<br />
Abb. m. frdl. Genehmigung<br />
des Eigentümers<br />
Köln/Wien 2007<br />
Blatt aus dem Buch der Vikarie der<br />
Schwarzhäupter zu Riga bei St. Peter<br />
1487-1567<br />
(DSHI 120 Schwarzhäupter I, 8)<br />
Mänd, Anu: Feierlichkeiten in den<br />
mittelalterlichen Städten Livlands,<br />
Original estnisch<br />
Tallinn 2004<br />
Blatt aus den Entwürfen für die<br />
Neugestaltung neogotischer Malereien in der<br />
Kirche zu Rückersdorf/Siecieborzyce, die<br />
Joseph Langer 1905 ausgeführt hat<br />
(Bildarchiv, Slg. NBA Inv.-<strong>Nr</strong>. 242653)<br />
Organisty, Adam: Joseph Langer (1865-1918).<br />
Leben und Werk eines Breslauer Künstlers,<br />
Original polnisch<br />
Kraków 2006<br />
bzw. konzeptgeschichtlicher Perspektive<br />
zielt sowohl inhaltlich als<br />
auch methodisch auf die Vernetzung<br />
von drei disziplinären Zugängen<br />
zu einem gemeinsamen Gegenstand.<br />
Ziel ist es, ein neues,<br />
transdisziplinäres Modell der Diskursanalyse<br />
zu erarbeiten, das die<br />
Möglichkeiten und Grenzen von Interdisziplinarität<br />
deutlich macht.<br />
Das IDS analysiert hierzu aus<br />
sprachwissenschaftlicher Perspektive<br />
das gemeinsam zu erarbeitende<br />
Untersuchungskorpus anhand<br />
von korpuslinguistischen Methoden<br />
und wertet es auf einen demokratiebezogenen<br />
Wortschatz hin<br />
aus. Es werden Diskursthemen wie<br />
‚Regierung‘, ̦Macht‘, ̦Gesellschaft‘<br />
und ̦Demokratie‘ untersucht und<br />
in Bezug auf ihre lexikalischen Re-<br />
28<br />
7
präsentationen dargestellt. Währenddessen<br />
widmet sich das am<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> angesiedelte Teilvorhaben<br />
aus diskursgeschichtlicher<br />
Perspektive der Frage nach<br />
den Regeln der Konsensfindung/<br />
Differenzaustragung im demokratischen<br />
Rahmen der frühen Weimarer<br />
Republik. Das am IfZ durchgeführte<br />
Teilprojekt, das sich ursprünglich<br />
aus der Sicht der Mentalitätsgeschichte<br />
dem Diskursthema „Volk/<br />
Volksgemeinschaft“ nähern wollte,<br />
hat seinen methodischen Ansatz<br />
in der ersten Arbeitsphase insofern<br />
modifiziert, dass es hinsichtlich des<br />
Volksbegriffes nunmehr einen konzeptgeschichtlichen<br />
Ansatz verfolgt<br />
und in der Aufarbeitung von Inhalt<br />
und Genese des Leitwortes „Volk“<br />
einen Beitrag zur politischen Ideengeschichte<br />
leistet.<br />
Wesentlich für die Projektarbeit<br />
ist die Erstellung des gemeinsamen<br />
Untersuchungskorpus zum Demokratiediskurs<br />
der Weimarer Republik.<br />
Dabei erwies sich gerade hier<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
zwischen der Sprach- und den<br />
Geschichtswissenschaften als besonders<br />
fruchtbar. So stellte das<br />
IDS die aus sprachwissenschaftlicher<br />
Perspektive erarbeiteten Auswahlkriterien<br />
zur Diskussion, die<br />
8<br />
von den beiden geschichtswissenschaftlichen<br />
<strong>Institut</strong>en erfolgreich<br />
ergänzt werden konnten. Angesichts<br />
der sehr offenen Diskursthemen<br />
wird ein breites Textspektrum<br />
vorausgesetzt, das von politischen<br />
Reden, Parteitexten, der Presse,<br />
autobiographischen Berichten bis<br />
hin zu fiktionalen Texten reichen<br />
soll. Die Auswahl erfolgt aufgrund<br />
von thematischen (Themenkohärenz),<br />
lexikalisch-semantischen<br />
(Schlüsselwörter, Leitvokabeln),<br />
textuellen (Textsortengeschichte)<br />
und argumentativen (wer argumentiert<br />
auf welche Weise) Gesichtspunkten.<br />
Dabei müssen ein breites<br />
Feld von Diskursbeteiligten (Politik,<br />
Intellektuelle, Frauen, Jugend) und<br />
Eigenschaften wie Umbruchssignifikanz<br />
und Repräsentativität einzelner<br />
Texte berücksichtigt werden.<br />
Hier konnte der Kriterienkatalog um<br />
die beiden Ebenen „Aussagearena“<br />
und „situativer Kontext“ ergänzt<br />
werden, womit eine stärkere Einbeziehung<br />
des politischen und gesellschaftlichen<br />
Kontextes der Weimarer<br />
Republik in die Untersuchung<br />
gewährleistet wird.<br />
Die in diesem Rahmen entstehenden<br />
Dissertationsprojekte sind<br />
in die methodischen Zugänge der<br />
jeweiligen <strong>Institut</strong>e eingebunden.<br />
Agnes Laba, Doktorandin am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>,<br />
untersucht aus diskursgeschichtlicher<br />
Perspektive<br />
die öffentliche Debatte der Weimarer<br />
Ostgrenzen in der ersten Hälfte<br />
der 1920er Jahre und geht hierbei<br />
auch auf Bildquellen (Karikaturen,<br />
Postkarten, Landkarten) und Text-<br />
Bild-Relationen ein. Jörn Retterath<br />
(IfZ) stellt unter dem Titel „ ̦Volk‘ im<br />
Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer<br />
Republik. Demokratisches<br />
und völkisches Denken 1918-<br />
1924“ die Genese der unterschiedlichen<br />
Volks-Konzepte der politischen<br />
Parteien Weimars dar. Dabei<br />
findet eine Konzentration auf das<br />
so genannte „koalitionsfähige“ politische<br />
Spektrum zwischen USPD<br />
und der DNVP statt. Am IDS entstehen<br />
gleich drei Dissertationen.<br />
Christian-Daniel Kreuz untersucht<br />
unter dem Titel „ ̦Im Felde unbesiegt‘.<br />
Von Dolchstoßlegenden<br />
und Kriegsschuldlügen.“ die Genese<br />
und sprachliche Konstituierung<br />
dieser Topoi der Weimarer Republik<br />
und deren Perpetuierung im öffentlichen<br />
Sprachgebrauch nach 1933.<br />
Uta Koppert-Maats führt eine vergleichende<br />
linguistische Diskursanalyse<br />
am Beispiel des Diskurses<br />
zum „Demokratischen Sozialismus“<br />
in der Weimarer Republik und<br />
im Zeitraum 1989 bis heute durch<br />
und Melanie Seidenglanz untersucht<br />
den „Verratsdiskurs im linken<br />
Parteienspektrum in der frühen<br />
Weimarer Republik“.<br />
Das erste Arbeitstreffen der Projektteilnehmer<br />
stellte die Weichen<br />
für eine zukünftig enge methodische<br />
Zusammenarbeit. So ist die<br />
Erarbeitung einer gemeinsamen<br />
Theorie- und Methodenreflexion<br />
angeregt worden, deren Ergebnisse<br />
im nächsten Projekt-Workshop<br />
im Sommer 2011 vorgestellt werden<br />
könnten.<br />
Agnes Laba
Danzig im Luftbild der Zwischenkriegszeit<br />
Buchpräsentation und Straßenausstellung in Danzig<br />
Am 23. Mai 2010 wurde in Gdańsk/<br />
Danzig die neue Publikation des<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s „Danzig im Luftbild<br />
der Zwischenkriegszeit“ vorgestellt,<br />
die – wie bereits das Vorgängerprojekt<br />
„Breslau im Luftbild der<br />
Zwischenkriegszeit“ – wiederum in<br />
Kooperation mit dem in Wrocław/<br />
Breslau ansässigen Verlag Via Nova<br />
entstanden ist.<br />
Erneut bilden die 4 475 Luftaufnahmen<br />
der im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
aufbewahrten Sammlung Hansa-<br />
Luftbild die Grundlage. Die in den<br />
1920er und 19<strong>30</strong>er Jahren entstandenen<br />
Aufnahmen zeigen im Wesentlichen<br />
Orte und Landschaften<br />
der ehemaligen preußischen Provinzen<br />
Schlesien, Pommern, Ostpreußen<br />
und der Freien Stadt Danzig.<br />
Von den 228 Aufnahmen zum<br />
Staatsgebiet der Freien Stadt Danzig,<br />
die bis auf wenige Ausnahmen<br />
aus dem Jahr 1929 stammen, zeigt<br />
das in deutsch-polnischer Zusammenarbeit<br />
entstandene Buch eine<br />
Auswahl von 113 Abbildungen.<br />
Die Bilder bieten einen letzten<br />
Überblick über die Danziger Altstadtensembles<br />
vor den Zerstörungen<br />
des Zweiten Weltkriegs, aber<br />
auch das weitläufige Hafengelände<br />
wird in Szene gesetzt. Des Weiteren<br />
werden die nach dem Ersten Weltkrieg<br />
rund um Danzig entstandenen<br />
Neubausiedlungen dokumentiert.<br />
Einen zusätzlichen<br />
Schwerpunkt bildet das<br />
Ostseebad Sopot/Zoppot<br />
sowie die südlich<br />
von Danzig gelegenen<br />
Wasserkraftwerke und<br />
Stauseen.<br />
Die sehr gut besuchte<br />
Veranstaltung zur offiziellen<br />
Präsentation des<br />
in den drei Sprachversionen<br />
Deutsch, Polnisch<br />
und Englisch erschienenen<br />
Buches fand im<br />
repräsentativen „Saal“<br />
des Uphagenhauses in<br />
Danzig statt. Nach einer<br />
Einführung durch die Leiterin<br />
des zum Historischen Museum der<br />
Stadt Danzig gehörenden Bürgerhauses,<br />
Frau Dr. Ewa Barylewska-<br />
Szymańska, die als Buchautorin<br />
maßgeblich an der Verwirklichung<br />
des Projekts beteiligt war, folgten<br />
die Grußworte des Danziger<br />
Oberbürgermeisters Paweł Adamowicz<br />
und des deutschen Generalkonsuls<br />
Joachim Bleicker. Frau<br />
Dr. Elke Bauer vom Bildarchiv des<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s berichtete stellvertretend<br />
für den Direktor des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s,<br />
Herrn Prof. Dr. Peter<br />
Haslinger, von der Idee und Durchführung<br />
des Kooperationsprojekts,<br />
wobei sie besonders die bewährte<br />
Zusammenarbeit der beiden In-<br />
Buchvorstellung im Uphagenhaus unter Mitwirkung von Oberbürgermeister<br />
Adamowicz (4. v. links) und Generalkonsul Bleicher 3. v. links)<br />
stitutionen betonte. Thomas Urban<br />
stellte danach die Sammlung<br />
Hansa-Luftbild, die Charakteristik<br />
des Mediums Luftbild und dessen<br />
Dokumentation im Bildarchiv<br />
vor. Abschließend präsentierte<br />
Frau Dr. Barylewska-Szymańska<br />
an mehreren Beispielen die Ergebnisse<br />
der von ihr und Wojciech<br />
Szymański durchgeführten<br />
Bildanalysen und Untersuchungen,<br />
in deren Verlauf zahlreiche<br />
Informationen zu den im Zweiten<br />
Weltkrieg größtenteils zerstörten<br />
Stadtvierteln, Straßen und Gebäuden<br />
ermittelt und damit die<br />
Bilder zum „Sprechen gebracht“<br />
werden konnten.<br />
Diese ausgewählten Ergebnisse<br />
finden sich nicht nur in der<br />
vorgestellten Publikation, sondern<br />
wurden anlässlich des Dritten<br />
Weltkongresses der Danziger<br />
und dem damit verbundenen<br />
Stadtfest in einer Tafelausstellung<br />
auf dem Langen Markt durch<br />
das Stadtamt Danzig unter der<br />
Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters<br />
präsentiert. Die Ausstellung,<br />
die vom 21. Mai bis zum<br />
21. Juni 2010 zu sehen war, erfreute<br />
sich eines regen Interesses.<br />
Den Leserinnen und Lesern<br />
wird mit diesen Bildquellen ein<br />
9<br />
Die Luftbildausstellung<br />
auf dem<br />
Langen Markt in<br />
Gdańsk/Danzig
Hauptgebäude<br />
der Universität<br />
Liep�ja/Libau<br />
Blick in die Vergangenheit, sowohl<br />
der Altstadt als auch den umliegenden<br />
Stadtteilen sowie dem Seebad<br />
Zoppot geboten. Während die<br />
Danziger Altstadt in ihren Hauptzügen<br />
am historischen Bestand orientiert<br />
wiederaufgebaut wurde, haben<br />
Baltische Wissenschaftler im westlichen Exil<br />
Archivbestände des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s als Ausgangspunkt innovativer<br />
Forschung<br />
In der DSHI werden zahlreiche<br />
Nachlässe deutschbaltischer, aber<br />
auch estnischer, lettischer und litauischer<br />
Persönlichkeiten des 20.<br />
Jahrhunderts aufbewahrt und der<br />
Forschung zugänglich gemacht.<br />
Die Idee, diese Nachlässe für neue<br />
Fragestellungen zu nutzen, entstand<br />
bei der Beschäftigung mit einigen<br />
dieser Persönlichkeiten aus<br />
dem Bereich des baltischen Exils<br />
in Deutschland nach 1945. So folgten<br />
Dorothee M. Goeze und Peter<br />
Wörster, die Mitarbeiter der DSHI,<br />
gern der Bitte von Babette Baronin<br />
von Sass vom „Deutschbaltisch-<br />
Estnischen Förderverein“ in Berlin,<br />
das Thema „Baltische Wissenschaftler<br />
im westlichen Exil“ für ein<br />
von diesem Förderverein alljährlich<br />
in Liep�ja/Libau (Lettland) in Zusammenarbeit<br />
mit der dortigen lettischen<br />
Universität organisiertes<br />
Seminar aufzugreifen. So widmete<br />
sich vom 27. bis 29. April 2010<br />
10<br />
die umliegenden Stadtteile aufgrund<br />
der Kriegszerstörungen und<br />
dem anschließenden Neubau von<br />
Wohngebieten zum Teil gravierende<br />
Änderungen erfahren. Mithilfe<br />
der Schrägluftbildaufnahmen aus<br />
dem Jahr 1929 kann die ehemalige<br />
das 8. Baltische Seminar unter der<br />
wissenschaftlichen Leitung von Dorothee<br />
M. Goeze und Peter Wörster<br />
diesem Thema. Neben den Vorgenannten<br />
nahmen zehn weitere Referenten<br />
am Seminar teil, das von<br />
Baronin Sass und Prof. Dr. Oskars<br />
Z�ds, dem Rektor der Universität,<br />
eröffnet wurde.<br />
Peter Wörster wies in seiner Einführung<br />
auf die historischen Gegebenheiten<br />
hin, die zur Flucht von<br />
Esten, Letten und Litauern nach<br />
Westen und zur besonderen Situation<br />
des Exils im 20. Jahrhundert<br />
führten. Es ging nicht um die Verschleppung<br />
nach Osten (Sibirien),<br />
sondern um das estnische, lettische<br />
und litauische Exil im westlichen<br />
Ausland und dessen wissenschaftliche<br />
Vertreter, deren Ausbildung, Arbeitsmöglichkeiten<br />
und Bedeutung<br />
im jeweiligen Exilland, aber auch<br />
im Heimatland. Wörster betonte,<br />
dass es zwar zahlreiche veröffentlichte<br />
und unveröffentlichte Erinnerungen<br />
von Zeitzeugen und biographische<br />
Studien im Exil (nach 1991<br />
auch in den Heimatländern) gebe,<br />
dass man sich jedoch mit dem Thema<br />
„Wissenschaftler“ noch wenig<br />
befasst habe. Desiderat seien vor<br />
allem eine Zusammenschau der<br />
Personen aus allen drei baltischen<br />
Staaten, der Blick auf das Zusammenwirken<br />
mit Deutschbalten (auch<br />
mit Schweden, Amerikanern und<br />
anderen) und der Blick auf das Heimatland,<br />
seine Geschichte und die<br />
Beurteilung der politischen Kräfte in<br />
Vergangenheit und Gegenwart.<br />
kommunale Baustruktur anschaulich<br />
präsentiert und hierdurch das<br />
Verständnis für das kulturelle Erbe<br />
befördert werden.<br />
Elke Bauer<br />
Thomas Urban<br />
Die Zusammenarbeit zwischen<br />
Deutschbalten, Esten und Letten<br />
beleuchtete Detlef Henning (Lüneburg)<br />
am Beispiel der Juristen Boris<br />
Meissner und Dietrich A. Loeber.<br />
Dorothee M. Goeze (Marburg) referierte<br />
über Organisation und Leben<br />
der Displaced Persons in den<br />
DP-Lagern westlicher Besatzungszonen,<br />
Kaja Kumer-Haukanõmm<br />
(Tartu/Dorpat) über das Schicksal<br />
der Esten auf der Flucht und in den<br />
deutschen Besatzungszonen, K�rlis<br />
Kangeris (Ogre/Oger) über die<br />
Flüchtlinge aus Lettland und deren<br />
frühes Exil-Schicksal in Deutschland<br />
und Schweden. Über die Einrichtung<br />
baltischer Forschungseinrichtungen<br />
in der Bundesrepublik<br />
(die Baltische Universität in Hamburg<br />
und Pinneberg, das Baltische<br />
Forschungsinstitut in Bonn und das<br />
lettische Gymnasium in Münster)<br />
berichtete Austris Grasis (Bonn u.<br />
Riga).<br />
Das weitere Exil in den USA, in<br />
Kanada, Australien und Schweden<br />
war Thema der Vorträge von Valters<br />
Nollendorfs (Riga) über die „Association<br />
for Advancement of Baltic<br />
Studies (AABS)“ und von Baiba<br />
Metuz�le-Kangere (Riga) über die<br />
exillettischen Sprachwissenschaftler.<br />
Über die Möglichkeiten, Arbeiten<br />
exilbaltischer Wissenschaftler<br />
in den baltischen Sowjetrepubliken<br />
zu rezipieren, berichteten Tiit<br />
Rosenberg (Tartu/Dorpat) im Falle<br />
Estlands und Gvido Straube (Riga)<br />
über Lettland.
Einzelschicksale von Exilwissenschaftlern<br />
beschrieben Lea Kõiv<br />
(Evald Blumfeldt, Archivar und Historiker,<br />
Estland – Schweden), Dorothee<br />
M. Goeze (Otto A. Webermann,<br />
Kulturwissenschaftler, Estland –<br />
Deutschland) und Peter Wörster<br />
(Povilas Reklaitis, Bibliothekar und<br />
Kunsthistoriker, Litauen – Deutschland).<br />
Den Abschluss der Tagung bildete<br />
ein zugleich zusammenfassender<br />
wie auch nach vorn blickender Vortrag<br />
von J�nis Kr�sli�š aus Stockholm,<br />
der ausdrücklich als „Zeitzeuge“<br />
und Wissenschaftler eingeladen<br />
war. Er fasste die Themen der Tagung<br />
zusammen, formulierte aber<br />
Ereignisse und Informationen<br />
Beginn der „Leibniz Graduate School for<br />
Cultures of Knowledge in Central European<br />
Transnational Contexts“<br />
Am 1. April 2010 konnte das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
die ersten drei Stipendiaten<br />
der „Leibniz Graduate School<br />
for Cultures of Knowledge in Central<br />
European Contexts“ begrüßen.<br />
Dominika Piotrowska, Justyna Turkowska<br />
und Konrad Hierasimowicz<br />
werden, gefördert durch den Pakt<br />
für Forschung und Innovation der<br />
Leibniz-Gemeinschaft, in den kommenden<br />
drei Jahren im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
in Ruhe an ihren Dissertationen<br />
arbeiten können.<br />
Dieses neue Programm der<br />
strukturierten Doktorandenausbildung<br />
widmet sich einem Grundproblem<br />
des Wissenstransfers, das<br />
trotz der positiven Entwicklungen<br />
im Zuge der Osterweiterung der<br />
Europäischen Union nicht an Brisanz<br />
verloren hat: der zunehmenden<br />
Internationalisierung der Forschung<br />
und des Wanderns von<br />
Konzepten und Organisationsformen.<br />
Die Verständigung über kulturwissenschaftliche<br />
Kernthemen<br />
auch in anspruchsvoller Weise eine<br />
ganze Reihe neuer Gesichtspunkte<br />
und Fragestellungen, die auch<br />
die aktuelle Situation zwischen Exilesten<br />
und Exilletten und den jeweiligen<br />
Heimatländern zur Diskussion<br />
stellte, an der sich auch die ca.<br />
40 studentischen Teilnehmer von<br />
den Universitäten Riga, Ventspils/<br />
Windau und Liep�ja/Libau beteiligten.<br />
Die Besonderheit dieses Seminars<br />
war das Ineinandergreifen von<br />
Erinnerungen der Erlebnisgeneration<br />
und wissenschaftlicher Betrachtung<br />
des Themas. Erkenntnisfördernd<br />
war der direkte persönliche<br />
Bezug der meisten Referenten zum<br />
wird zwar zunehmend von innovativen<br />
Übernahmen, aber immer noch<br />
auch von der Bewahrung nationaler<br />
Deutungs- und Tradierungsmuster<br />
bestimmt. Die Leibniz Graduate<br />
School stellt dem ein Konzept des<br />
multilateralen, dialogischen Wissenstransfers<br />
gegenüber. Sie hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, eine<br />
auf modernen Konzepten basierende,<br />
im Ost-West-Kontext transnational<br />
strukturierte Graduiertenausbildung<br />
zu etablieren.<br />
Bei diesem Projekt, Nachwuchswissenschaftler<br />
nicht nur aus Ostmitteleuropa<br />
in einen zentraleuropäischen<br />
Vergleichs- und Reflexionskontext<br />
einzubinden, kooperiert<br />
das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> mit dem International<br />
Graduate Centre for the<br />
Study of Culture (GCSC) und dem<br />
Gießener Zentrum Östliches Europa<br />
(GiZo) an der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen.<br />
Die Doktoranden beschäftigen<br />
sich unter dem Oberthema der Wis-<br />
Exil, sei es, dass sie selbst Exilesten<br />
oder Exilletten sind, sei es,<br />
daß sie von den Wirkungen und Folgen<br />
eines Nebeneinanders von Exil<br />
und Heimat selbst Zeugnis ablegen<br />
konnten. Somit wurde das biographisch<br />
angelegte Thema des Seminars<br />
in vielfacher Weise mit autobiographischen<br />
Inhalten bereichert.<br />
Das Seminar vermittelte zahlreiche<br />
Anregungen, verschiedene Aspekte<br />
des Themas in nachfolgenden<br />
Tagungen und Studien zu vertiefen<br />
und weiterzuführen.<br />
Dorothee Goeze<br />
Peter Wörster<br />
senskulturen mit Wissenschaftskommunikation<br />
und ihren Foren,<br />
Netzwerken und Sozialisationsformen,<br />
mit Wissensordnungen und<br />
der Pluralisierung von Wissen sowie<br />
mit den Schlüsselbegriffen der Wissenschaftskommunikation.<br />
Konkret<br />
umfasst diese Agenda drei Dissertationsprojekte:<br />
Konrad Hierasimowicz<br />
untersucht die Strukturen und<br />
Strategien des weißrussischen Nationaldiskurses<br />
im neuen, enträumlichten<br />
und entpersonalisierten Medium<br />
des Internets. Die neuzeitliche<br />
Residenzarchitektur in der Neumark<br />
ist der Forschungsgegenstand von<br />
Dominika Piotrowska, wenn sie<br />
nach dem Wissens- und Ideentransfer<br />
westeuropäischer „Wohnkultur“<br />
in die Neumark fragt. Justyna<br />
Turkowska beschäftigt sich mit<br />
der Rolle der Popularisierung wissenschaftlichen<br />
Wissens bei der<br />
Herausbildung von Wissensräumen<br />
und Wissensordnungen in der Provinz<br />
Posen (1871-1914).<br />
11<br />
Konrad<br />
Hierasimowicz<br />
Dominika<br />
Piotrowska
Justyna<br />
Turkowska<br />
Die Stipendiaten sind an der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen eingeschrieben<br />
und mindestens einer<br />
der Research Areas des GCSC sowie<br />
einer der Sektionen des GiZo<br />
zugeordnet. Damit haben die Stipendiaten<br />
die Möglichkeit, an allen<br />
Angeboten von GCSC und<br />
GiZo teilzunehmen und von Seminarangeboten<br />
im Bereich Methoden,<br />
wissenschaftliches Schreiben,<br />
Präsentationstechniken und Didaktik,<br />
Erstellung von Drittmittelanträgen,<br />
Karriereplanung, Projektmanagement<br />
und Medienkompetenz<br />
zu profitieren. Sie kommen drei-<br />
12<br />
mal im Semester zu Kolloquien zusammen,<br />
um die theoretischen und<br />
methodischen Grundlagen und die<br />
Fortschritte ihrer Arbeiten zu diskutieren.<br />
Weiteren Austausch finden<br />
die Stipendiaten in Workshops<br />
und Vorträgen von Gastwissenschaftlern,<br />
die in Marburg und Gießen<br />
in Kooperation mit GCSC und<br />
GiZo abgehalten werden. Schließlich<br />
können die Stipendiaten in den<br />
Abteilungen des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s in<br />
freiwilligen Praxismodulen Zusatzqualifikationen<br />
in Bibliotheks-, Archiv-<br />
und Sammlungswesen, Erschließung<br />
und Digitalisierung von<br />
Bild- oder Kartenbeständen, Drittmittelmanagement,Tagungsorganisation<br />
oder Programmplanung<br />
erwerben.<br />
Während die ersten Doktoranden<br />
noch zu dritt sind, wird die Runde<br />
der Stipendiaten der Leibniz Graduate<br />
School zum 1. September<br />
um zwei „Post docs“ und zum 1.<br />
Januar 2011 um drei weitere Doktoranden<br />
auf insgesamt acht Nachwuchswissenschaftler<br />
anwachsen,<br />
die am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> gemeinsam<br />
zum Konzept der Wissenskulturen<br />
forschen.<br />
Internetkatalog Topographische Kartenwerke<br />
Mit derzeit rund 24.500 Kartenblättern<br />
umfassen die topographischen<br />
Kartenwerke einerseits rund<br />
zwei Drittel des gesamten kartographischenSammlungsbestandes<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s, waren<br />
andererseits aber bisher lediglich<br />
für Präsenznutzer und nur anhand<br />
von analogen Indexblättern recher-<br />
chierbar. Um den Ende der 1990er<br />
Jahre eingeschlagenen Weg von<br />
der traditionellen analogen Kartensammlung<br />
zur intermedialen Geoinformationsbasis<br />
des östlichen Mitteleuropa<br />
fortzusetzen, wurde im<br />
Jahr 2007 ein Erschließungsprojekt<br />
initiiert, das die georeferenzier-<br />
te Katalogisierung aller topographischen<br />
Kartenwerke zum Ziel hat.<br />
Ende 2009 waren bereits 60 %<br />
der Kartenblätter mit ihren bibliographischen<br />
Angaben und den<br />
geographischen Koordinaten des<br />
jeweils abgedeckten Kartengebietes<br />
aufgenommen worden, sodass<br />
nun auch ein Katalog der topogra-<br />
phischen Kartenwerke in die Internetpräsenz<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
integriert werden konnte. Die Daten<br />
zu den derzeit 109 Kartentiteln<br />
und den zugehörigen Kartenblättern<br />
werden in Form von XML-Dateien<br />
bereitgestellt. Langfristig ist<br />
die Überführung in eine SQL-Da-<br />
tenbank geplant. Mit dem Ziel einer<br />
möglichst einfachen Benutzung<br />
wurden mittels JavaScript neben<br />
dem Einlesen und Darstellen der<br />
Daten Funktionen zum Filtern und<br />
Sortieren des Verzeichnisses erstellt.<br />
Darüber hinaus kommen eigens<br />
entworfene Piktogramme für<br />
den Aufruf der weiterführenden Informationen<br />
zum Einsatz. Sofern<br />
ein entsprechendes Digitalisat bereits<br />
vorliegt, kann ein Vorschaubild<br />
mit einem exemplarischen<br />
Ausschnitt des gewählten Kartenwerkes<br />
eingeblendet werden.<br />
Nachdem ein erster Realisierungsversuch<br />
mit der freien JavaScript-Bibliothek<br />
OpenLayers an<br />
deren zu diesem Zeitpunkt nicht<br />
ausreichenden Funktionalität scheiterte,<br />
bildet nun eine direkt über<br />
das Google-Maps-API eingebundene<br />
Karte das Kernstück der interaktiven<br />
Kartenindizes. Überlagerte<br />
halbtransparente Polygone<br />
kennzeichnen die von den Kartenblättern<br />
abgedeckten Gebiete und<br />
sind mit der jeweiligen Blattnummer<br />
sowie dem Titelort beschriftet.<br />
Da die Google-Maps-Karte bedeutend<br />
mehr Orientierungsinformationen<br />
bietet sowie ein Zoomen,<br />
Verschieben und den Wechsel zwischen<br />
mehreren Karten- und Satellitenbildansichten<br />
ermöglicht, ist<br />
die Zuordnung der Kartenblätter zu
ihren Darstellungsgebieten deutlich<br />
einfacher als bei den konventionellen<br />
analogen Indexblättern.<br />
Klickt der Nutzer auf eines der Polygone,<br />
werden ihm die bibliographischen<br />
Daten und, sofern bereits<br />
vorhanden, eine verkleinerte Vorschau<br />
des Kartenblattes angezeigt.<br />
Zusätzlich zur Visualisierung eines<br />
kompletten Kartenwerkes als<br />
interaktiver Index wurde eine geographische<br />
Kartenblattsuche entwickelt.<br />
Diese ermöglicht es, alle<br />
Kartenblätter der bereits vollständig<br />
aufgenommenen topographischen<br />
Kartenwerke zu finden, in<br />
deren Darstellungsgebiet ein gesuchter<br />
Ort liegt. Dadurch wird<br />
auch vor Ort die Auswahl der benötigten<br />
Kartenblätter wesentlich<br />
erleichtert. Über einen eingebundenen<br />
Geokodierungsdienst wird die<br />
vom Benutzer eingegebene Adresse<br />
in die entsprechenden geographischen<br />
Koordinaten konvertiert.<br />
Dabei können auch zahlreiche Exonyme<br />
und historische geographi-<br />
sche Namen verarbeitet werden.<br />
Um vor allem bei umfangreicheren<br />
Suchergebnissen einen besseren<br />
Überblick zu erhalten, besteht die<br />
Möglichkeit, sich nur Kartenblätter<br />
bestimmter Maßstabsbereiche anzeigen<br />
zu lassen.<br />
Mit Hilfe des erstellten Internetkatalogs<br />
können Benutzer nun weltweit,<br />
eigenständig und komfortabel<br />
im Bestand der topographischen<br />
Lizenzierung für „OstDok“ läuft<br />
Das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> hat Ende des<br />
Jahres 2009 damit begonnen, gemeinsam<br />
mit der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek in München, dem<br />
Collegium Carolinum in München<br />
und dem Osteuropa-<strong>Institut</strong> in Regensburg<br />
im Internet das Fachrepositorium<br />
„OstDok – Osteuropa-<br />
Dokumente online“ aufzubauen.<br />
Das Vorhaben wird von der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
gefördert. Dem Prinzip des Open<br />
Access folgend sollen hier einschlägige<br />
Forschungsarbeiten zur<br />
ost- und ostmitteleuropäischen<br />
Geschichte kostenlos und unbeschränkt<br />
zur Verfügung stehen und<br />
in vielfältiger Form online recherchierbar<br />
sein. Zu diesem Zweck<br />
werden derzeit gedruckte Monographien,<br />
Sammelbände und Zeitschriften<br />
digitalisiert. Der Wahrung<br />
der Urheberrechte kommt in diesem<br />
Zusammenhang eine große<br />
Bedeutung zu.<br />
Um die in der Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung<br />
sowie in<br />
den Reihen „Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung“<br />
und „Materialien<br />
und Studien zur Ostmitteleuropa-Forschung“<br />
seit 1952<br />
als Printversion erschienenen Beiträge<br />
auf OstDok präsentieren zu<br />
können, wurden die jeweiligen<br />
Autor/-inn-/en in den vergangenen<br />
Monaten angeschrieben und um<br />
ihr Einverständnis gebeten. Dieses<br />
aufwändige und zeitintensive Verfahren<br />
dient der juristischen Absicherung<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s und<br />
wahrt die Interessen der Autor/inn-/en.<br />
Mehr als die Hälfte der 969<br />
angeschriebenen Autor/-inn-/en<br />
hat sich bereits mit der Online-Publikation<br />
einverstanden erklärt. Nur<br />
ein einziger Autor hat bisher die Online-Publikation<br />
seiner Beiträge abgelehnt.<br />
Als Schwierigkeit erwiesen<br />
sich die häufig veralteten Adressen,<br />
wodurch eine intensive Recherche-<br />
Kartenwerke recherchieren und anhand<br />
der enthaltenen bibliographischen<br />
Daten gezielte Anfragen an<br />
die Kartensammlung richten. Zudem<br />
wurde ein weiterer Grundstein<br />
für die geplante Realisierung einer<br />
integrierten, unter anderem geographischen<br />
Recherche in den unterschiedlichen<br />
Datenbeständen des<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s gelegt.<br />
Marc Friede<br />
arbeit erforderlich wurde, die leider<br />
in vielen Fällen bisher erfolglos<br />
blieb. Bei verstorbenen Autor/inn-/en<br />
wurde versucht, eventuelle<br />
Nachfahren zu kontaktieren, was<br />
in einer begrenzten Anzahl an Fällen<br />
auch gelang. Von rund 400<br />
Autor/-inn-/en bzw. deren Erben<br />
konnte aufgrund der geschilderten<br />
Schwierigkeiten noch kein Einverständnis<br />
eingeholt werden. Aus<br />
diesem Grunde veröffentlichen wir<br />
an dieser Stelle die Namen jener<br />
Autor/-inn-/enliste, zu denen bzw.<br />
deren Erben noch kein Kontakt besteht.<br />
Hinweise können dem Verlag<br />
unter folgender Adresse mitgeteilt<br />
werden: Verlag <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>,<br />
Gisonenweg 5-7, D-35037 Marburg,<br />
Herrn Dr. Schutte, E-Mail:<br />
christoph.schutte@herder-institut.<br />
de.<br />
13
Um die Adressen derjenigen Autorinnen und Autoren zu ermitteln, die noch keine Einverständniserklärung abgegeben<br />
haben, bittet das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> die Leserinnen und Leser von „<strong>Herder</strong> aktuell“ um Mithilfe. Schreiben,<br />
die wir an die uns bekannten Adressen der im Folgenden abgedruckten 81 Personen verschickt hatten, kamen<br />
zurück. Die betreffenden Personen könnten umgezogen oder verstorben sein. Wir bitten deshalb ganz herzlich<br />
darum, uns Hinweise zur aktuellen Adresse (auch E-Mail-Adresse oder Telefonnummer) der aufgelisteten Autorinnen<br />
und Autoren bzw. ihrer Nachfahren oder Erben mitzuteilen. Antworten werden erbeten an das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
e.V., Abt. Forum/Verlag, Gisonenweg 5-7, D-35037 Marburg. E-Mails schicken Sie bitte an johanna.schnabel@<br />
herder-institut.de oder christoph.schutte@herder-institut.de. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Hilfe!<br />
Autor Nachname Akademischer Grad Autor Vorname<br />
Ahlborn Dr. Joachim<br />
Bachmann Dr. Erich<br />
Bachmann StDir. Dr. Harald<br />
Bachmann Hilde<br />
Baske Prof. em. Dr. Siegfried<br />
Behrens Dr. Ewald<br />
Benninghoven Dr. Ursula<br />
Bischoff Dr. Malte<br />
Böhme Dr. Klaus<br />
Böhme Prof. Dr. Klaus Richard<br />
Brachmann Dr. Wilhelm<br />
Brockhusen Hans Joachim von<br />
Bruchmann Dr. Karl G.<br />
Caccamo Prof. Dr. Domenico<br />
Dopkewitsch Dr. Helene<br />
Drabek Brigitte<br />
Duchanov Prof. Dr. Maksim M.<br />
Erdmann Yella<br />
Foster Dr. Elżbieta<br />
Frieberg M.A. Annika<br />
Gładkiewicz Dr. Ryszard<br />
Grosch Dr. Waldemar<br />
Heinert M.A. Felix<br />
Herrmann Dr. Hugo<br />
Hielscher Karl<br />
Hielscher Ursula<br />
Hocij Dr. Mychajlo<br />
Hrycak Prof. Dr. Jaroslav<br />
Kaller Dr. Gerhard<br />
Kilian Dr. Lothar<br />
Knorre Dr. Werner von<br />
König Dr. Kurt<br />
Kosiński Prof. em. Dr. Leszek A.<br />
Kosiński Dr. Paweł<br />
Lampe Dr. Karl<br />
Lanz Josef<br />
Laur Dr. Wolfgang<br />
Lauth Dr. Sibylle<br />
Lettmann-Sadony Dr. Barbara<br />
Lüdtke Fritz<br />
14<br />
Ludwig Dr. Karl Heinz<br />
Melzer-Hasak Dr. Ilse<br />
Mildenberger Prof. em. Dr. Gerhard<br />
Neumann Dipl. Volkswirt Rudolf<br />
Niedermeier Hans<br />
Oberg Dr. phil. Jürgen<br />
Orr Dr. William J. jr.<br />
Papke Dr. Gerhard<br />
Petersen Herbert<br />
Póti Dr. László<br />
Potul‘nyc‘kyj Prof. Dr. Volodymyr<br />
Precht Johannes<br />
Proehl Dr. Friedrich Karl<br />
Quante Dr. Peter<br />
Raba Dr. Joel<br />
Rabl Dr. Dr. Kurt<br />
Röper Hans C.<br />
Sandberg Robert<br />
Schadendorf Dr. Wulf<br />
Schellenberg Dr. Alfred<br />
Schmid Dr. Karin<br />
Schmied Dr. Erich<br />
Schneider Prof. Dr. Oswald<br />
Schubert Gerichtsref. Franz<br />
Schulmann Dr. Werner von<br />
Schulz Pastor Lic. Karl<br />
Starke Dr. Arnold<br />
Styrsky Dr. Vit<br />
Tamß Prof. Dr. Friedrich<br />
Terveen Dr. Fritz<br />
Tschabay Dr. Anneliese<br />
Urban Dr. Rudolf<br />
Walther Dr. Rolf<br />
Whiteside Prof. Dr. André G.<br />
Wierer Prof. Dr. Rudolf<br />
Wiesemann Dr. Gabriele<br />
Winckler Dr. Martin<br />
Wolf Dr. Thomas<br />
Wypych Dr. Konrad<br />
Zimmermann Dr. Fritz<br />
Zsolnay Dr. Vilmos von
Tag der Archive 2010<br />
Der bundesweit ausgerufene und<br />
alle zwei Jahre stattfindende Tag<br />
der Archive steht seit 2004 in Marburg<br />
auf Initiative des Hessischen<br />
Staatsarchivs Marburg und des<br />
Marburger Magistrats unter dem<br />
Motto „Marburg – Stadt der Archive“.<br />
Während sich 2004 die einzelnen<br />
Archive an ihrem eigenen<br />
Standort in Marburg vorstellten,<br />
sind seit 2006 die außergewöhnlich<br />
vielen Archive (17) am Tag der Archive<br />
Gast im Hessischen Staatsarchiv.<br />
Unter dem Motto „Dem Verborgenen<br />
auf der Spur“ versuchten<br />
am 7. März 2010 die Archive, so<br />
auch die Dokumentesammlung des<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s (DSHI), für die ca.<br />
650 Besucher des Tags der Archive<br />
Spuren in das Verborgene zu legen.<br />
Baltische Familienarchive<br />
In einem typischen Sammlungsarchiv<br />
wie der Dokumentesammlung<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s (DSHI) sind private<br />
Nachlässe oder auch Familienarchive<br />
nichts Ungewöhnliches. Im<br />
Gegenteil, gerade in der derzeitigen<br />
Archivlandschaft in Deutschland<br />
und innerhalb der Aufgabenstellung<br />
der Dokumentesammlung, Archivgut<br />
zur Geschichte des Baltikums<br />
in der Bundesrepublik zu sammeln,<br />
ist die Aufnahme von persönlichen<br />
Nachlässen und Familienarchiven<br />
gang und gäbe. Familienarchive<br />
sind „Unterlagen einer Familie über<br />
mehrere Generationen mit Überlieferung<br />
zur Familiengeschichte<br />
und zur gesellschaftlichen Wirkung“<br />
(aus: Schlüsselbegriffe der<br />
Archivterminologie, Marburg 2000,<br />
S. 66). Bemerkenswert ist hier natürlich<br />
die „gesellschaftliche Wir-<br />
kung“, die von den Materialien ausgehen<br />
kann. Besondere Bedeutung<br />
hat die Sammlung von Material zur<br />
öffentlichen, politischen Arbeit einer<br />
Person immer dann, wenn auch<br />
persönliche Dokumente mit überliefert<br />
werden. In einem Familienarchiv<br />
können z.B. Korrespondenzen<br />
mehrerer Familienmitglieder eines<br />
Familienverbands zusammenkommen.<br />
Familienverbände spielen<br />
eine tragende Rolle und zeugen<br />
gerade in der Geschichte des Baltikums<br />
vielfach vom großen Bewusstsein<br />
für Familientradition.<br />
Besuch des Familienverbandes v. Wahl: Dorothee M. Goeze präsentiert<br />
das in der DSHI aufbewahrte Archiv dieser Familie<br />
Innerhalb der Archivbestände der<br />
Baltischen Ritterschaften, jedoch<br />
auch in nicht-ritterschaftlichen Beständen<br />
aus dem Baltikum hat die<br />
Dokumentesammlung eine große<br />
Anzahl von interessanten Familienarchiven<br />
aufzuweisen. Sie alle sind<br />
„lebende“ Archive, das heißt, dass<br />
sie stets noch ergänzt werden. In<br />
diesem Zusammenhang werden<br />
also nicht nur die Unterlagen „betreut“,<br />
sondern auch die Vertreter<br />
der Familien, die Material ins Archiv<br />
übergeben haben oder es tun wollen:<br />
Die DSHI nimmt an Familientagen<br />
oder Treffen von Familienvertretern<br />
teil und ist auch Gastgeber<br />
für dieselben. Im Berichtszeitraum<br />
fand am 14. Mai in Gladenbach der<br />
Familientag der baltischen Familie<br />
Kerkovius statt, die überlegt, ihr<br />
Archiv der DSHI zu übergeben, und<br />
die sich in einer zweistündigen Veranstaltung<br />
über das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
und besonders die DSHI und ihre<br />
Arbeitsmöglichkeiten informierte.<br />
Am 29.5. war die Familie von Wahl<br />
zu Besuch im HI. Die Familie hatte<br />
im Herbst 2009 ihre Unterlagen<br />
im Rahmen des Archivs der Livländischen<br />
Ritterschaft der DSHI übergeben.<br />
Einen Vormittag lang konnten<br />
die Bestände angesehen und<br />
in ihnen geforscht werden, was zur<br />
Ankündigung weiterer Zugänge von<br />
Archivgut aus anderen Zweigen der<br />
Familie führte.<br />
So ist die Arbeit der DSHI von einem<br />
engen „lebendigen“ Netzwerk<br />
zwischen Archiv, Eigentümern von<br />
Archivgut, Nutzern und Neuerwerbungen<br />
getragen – zum Erhalt archivischer<br />
Überlieferung und zum<br />
Nutzen der weiteren Forschung.<br />
15<br />
Dorothee M.<br />
Goeze und Peter<br />
Wörster präsentieren<br />
die DSHI<br />
im Hess. Staatsarchiv<br />
Marburg
Das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> auf der Leipziger<br />
Buchmesse vom 17. bis 20. März 2010<br />
16<br />
Zum zweiten Mal nach 2009 präsentierte<br />
das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> sein<br />
Verlagsprogramm auf der Leipziger<br />
Buchmesse. Der Stand wurde<br />
gemeinsam mit dem in Osnabrück<br />
ansässigen fibre-Verlag betreut<br />
und lockte ein zahlreiches Publikum<br />
an. Auf besonderes Interesse<br />
stießen der Görlitz betreffende erste<br />
Band des „Historisch-topographischen<br />
Atlas schlesischer Städte<br />
Schlesiens“, der Band „Danzig<br />
im Luftbild der Zwischenkriegszeit“<br />
sowie, trotz des schon einige Jah-<br />
Neue Fahrregalanlagen im Bibliotheksturm<br />
Als 1971 das Richtfest des Magazinturms<br />
auf dem Schlossberg gefeiert<br />
und das gesamte Gebäude<br />
schließlich 1973 eingeweiht wurde,<br />
bestand die Hoffnung, mit den<br />
nun insgesamt fünf Regalkilometern<br />
Stellfläche auf sieben Etagen<br />
die damals akuten Raumprobleme<br />
der Bibliothek des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
für das restliche Jahrtausend gelöst<br />
zu haben. Tatsächlich reichten<br />
die aufgestellten freistehenden Regale<br />
für genau diesen Zeitraum aus.<br />
Die zunehmende Bekanntheit und<br />
wachsende internationale Präsenz<br />
der Forschungsbibliothek, anhaltend<br />
und nachhaltig gute Kontakte<br />
in die ostmitteleuropäischen Länder<br />
des Sammlungsgebietes sowie<br />
eine verlässliche hohe finanzielle<br />
Unterstützung durch das <strong>Institut</strong><br />
und die DFG ermöglichten seither<br />
jährlich steigende Bestandszuwächse<br />
durch Kauf, Tausch und<br />
Geschenk. Im Turm mussten wegen<br />
dieser oftmals gemeinsam mit<br />
den übrigen Sammlungen getätigten,<br />
erfolgreichen Erwerbungspo-<br />
litik die Bestände mehrfach enger<br />
zusammengerückt werden. 1993<br />
gab die Bibliothek die in einem geschlossenen<br />
Magazin nur bedingt<br />
sinnvolle systematische Aufstellung<br />
der Monographien nach Signaturen<br />
re zurückliegenden Erscheinungszeitraums,<br />
die vier Bände „ ̦Unsere<br />
Heimat ist uns ein fremdes Land<br />
geworden...‘ Die Deutschen östlich<br />
von Oder und Neiße 1945-1950.<br />
Dokumente aus polnischen Archiven“.<br />
In zahlreichen Gesprächen<br />
wurden die Besucherinnen und Besucher<br />
auf das Verlagsprogramm<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s, aber auch auf<br />
die Möglichkeit zur Veröffentlichung<br />
eigener wissenschaftlicher Texte<br />
aufmerksam gemacht.<br />
entsprechend der <strong>Institut</strong>ssystematik<br />
zugunsten der platzsparenden<br />
Aufstellung nach Zugangsnummern<br />
(sog. „Numerus currens“) auf.<br />
Seltener angefragte Bände wurden<br />
in den folgenden Jahren in Kellerräume<br />
ausgelagert. Dennoch stellte<br />
sich seit Beginn des neuen Jahrtausends<br />
erneut immer dringender<br />
die Platzfrage, um auch weiterhin<br />
durch die räumliche Nähe des Magazins<br />
zum Lesesaal und zur Ausleihtheke<br />
die gewohnt rasche Versorgung<br />
der Nutzer mit Literatur<br />
gewährleisten zu können.<br />
Im Jahr 2002 ermöglichte der Umbau<br />
des ehemaligen Klimaanlagenraums<br />
im Bibliothekskeller dessen<br />
Ausstattung mit einer mechanisch<br />
zu bewegenden Rollregal- oder<br />
Compactus-Anlage. Anfang 2007<br />
war der Einbau einer ähnlichen, nun<br />
erstmals elektronisch gesteuerten<br />
Anlage im Keller des Magazinturms<br />
möglich. Ende 2008 folgten weitere<br />
elektronische Rollregalanlagen<br />
im Erdgeschoss, sowie Ende 2009/<br />
Anfang 2010 in der 1. und 2. Etage.<br />
Dadurch konnten die Bestände<br />
noch komprimierter aufgestellt<br />
werden. Aus statischen Gründen<br />
mussten dafür die jeweiligen De-
cken des Magazinturms durch Eisenträger<br />
verstärkt werden, um das<br />
zusätzliche Gewicht tragen zu können.<br />
Diese Baumaßnahmen wurden<br />
genutzt, um Zeitschriften- und<br />
Monographienbestände etagenübergreifend<br />
neu zu ordnen und<br />
dadurch den Magazindienst zu erleichtern<br />
und zu beschleunigen. So<br />
finden sich nun die am häufigsten<br />
nachgefragten Neuzugänge in größerer<br />
Nähe zur Ausleih- und Infor-<br />
Nachrichten aus den LOEWE-Projekten<br />
LOEWE-Meilensteintagung<br />
Vom 24. bis 26. Juni fand die 2.<br />
Meilensteintagung des LOEWE-<br />
Schwerpunktes „Kulturtechniken<br />
und ihre Medialisierung“ im<br />
Schloss Rauischholzhausen statt.<br />
Die Vollversammlung (Wissenschaftliches<br />
Plenum) am Donnerstag<br />
resümierte die 2. Projektphase<br />
und bot die Möglichkeit, die Aktivitäten<br />
der Teilprojekte in komprimierter<br />
Form darzustellen. Insbesondere<br />
waren Berichte aus dem<br />
anwendungsorientierten Rotationsstellenprogramm<br />
am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
von Elke Bauer und Jan Lipinsky<br />
zu hören. Auch die Kooperation<br />
mit der FH Gießen-Friedberg wurde<br />
vorgestellt. Mit den Planungen der<br />
3. Projektphase – hier standen besonders<br />
die Publikationen und die<br />
Evaluierung im Vordergrund – endete<br />
der erste Tagungsteil. Beim<br />
anschließenden „Round-Table“-<br />
Gespräch diskutierten die Teilnehmer<br />
mit Prof. Gert Antos (Halle) und<br />
Prof. Peter Gendolla (Siegen), die<br />
als externe Gäste geladen waren,<br />
über die Entwicklungsperspektiven<br />
des Projekts. Die beiden externen<br />
Gäste vermittelten ihren Eindruck<br />
vom Gesamtprojekt, der äußerst<br />
positiv war.<br />
Am Freitag wurden insgesamt<br />
elf Teilprojekte in drei Panels vorgestellt,<br />
wobei der Schwerpunkt<br />
innerhalb der Teilprojekte auf der<br />
mationstheke. Insgesamt konnte<br />
nochmals Platz für etwa drei Jahre<br />
gewonnen werden; statt der ursprünglich<br />
geplanten 220 000 Bände<br />
fassen Turm und Kellerräume<br />
nun bereits rund 410 000 Bände.<br />
Größere Erwerbungen der jüngsten<br />
Vergangenheit werden die derzeit<br />
noch freien Regale rasch füllen;<br />
weitere einschlägige Bibliotheksbestände<br />
sind dem <strong>Institut</strong> bereits<br />
avisiert worden. Ein längerfristiger<br />
Präsentation der verschiedenen<br />
Promotionsprojekte lag. Dadurch<br />
wurde die Möglichkeit geschaffen,<br />
erste Ergebnisse darzulegen,<br />
und weitere Perspektiven für die<br />
verbleibende Projektlaufzeit aufzuzeigen.<br />
Im Anschluss bündelten<br />
die beiden externen Zuhörer das<br />
Gesagte in einer Feedback-Runde.<br />
Prof. Henning Lobin und Prof. Peter<br />
Haslinger resümierten die Rückmeldungen,<br />
die in der Arbeitsgruppe<br />
zur Planung der 3. Projektjahres<br />
des LOEWE-Schwerpunktes am<br />
Samstagvormittag weiter beraten<br />
wurden. Dort wurden die Weichen<br />
für die geplante Beantragung einer<br />
LOEWE-Auslauffinanzierung<br />
gestellt. Neben Publikationen, die<br />
noch in diesem Jahr entstehen wer-<br />
„Befreiungsschlag“ wäre deshalb<br />
der seit 2008 intensiv mit den zuständigen<br />
Gremien besprochene<br />
Anbau an den Magazinturm, der,<br />
wie bereits mit der Stadt Marburg<br />
abgestimmt, die Stellfläche des<br />
bisherigen Turms zumindest verdoppeln<br />
würde. Ansonsten wird die<br />
Forschungsbibliothek spätestens<br />
2013 um Auslagerungen in größerem<br />
Umfang nicht herumkommen.<br />
den (z.B. LOEWE-Methodenband),<br />
wurden auch Ideen für mögliche<br />
Tagungen zum Abschluss der Förderstaffel<br />
zusammengetragen. Eine<br />
Veranstaltung zum Thema der Multimedialisierung<br />
der Getto-Chronik<br />
Łódź im Margarete-Bieber-Saal<br />
(ZMI) in Gießen soll in der Jahresmitte<br />
2011 stattfinden. Nachwuchstagungen,<br />
die Doktoranden<br />
dezentral organisieren, sind ebenfalls<br />
für diesen Zeitraum anvisiert.<br />
Zur Verstetigung der Forschungsperspektiven<br />
im LOEWE-Schwerpunkt<br />
wird noch im Herbst 2010 ein<br />
Konzeptpapier für einen Sonderforschungsbereich<br />
ausgearbeitet.<br />
Antje Coburger<br />
Michael Zok<br />
17
Gäste am <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Die Stipendiaten des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
unter unseren Gästen werden<br />
mit dem Titel ihres Forschungsvorhabens<br />
vorgestellt:<br />
Maxim Megem, Kaliningrad (01.02.-<br />
15.03.) „Die Beziehungen zwischen<br />
dem Deutschen Orden und Litauen<br />
im 13. Jahrhundert“<br />
Tomasz Kałuski, Swiebodzin (01.<br />
02.-31.03.) „Das Bild der Geistlichen<br />
im Mittelalter und in der Neuzeit.<br />
Die Zisterziensersiegel im Gebiet<br />
des heutigen Brandenburg und<br />
Großpolen bis zur Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts“<br />
Edvarda Šmite, Riga (01.03.-31.03.)<br />
„Bildende Kunst in den Ostseeprovinzen/in<br />
Lettland von 1790 bis<br />
1940“<br />
Lehrveranstaltungen<br />
Prof. Dr. Peter Haslinger –<br />
Prof. Dr. Monika Wingender:<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
� Sprachpolitik und Mehrsprachigkeit<br />
im östlichen Europa in Vergangenheit<br />
und Gegenwart<br />
Hauptseminar WS 2009/2010,<br />
2 SWS<br />
Prof. Dr. Peter Haslinger –<br />
Anja Golebiowski:<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
� Flucht, Vertreibung und ethnische<br />
Säuberung im östlichen Europa<br />
1939-1950. Historische und<br />
literarische Zeugnisse<br />
Hauptseminar SS 2010, 2 SWS<br />
Vorträge und Werkstattgespräche<br />
15. Januar<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„How to run a multilingual society:<br />
Regional administration and cultural<br />
dynamics in Austria-Hungary,<br />
1890-1914“ [Tagung „Nation-buil-<br />
18<br />
Irina Belintseva, Moskau (01.03.-<br />
<strong>30</strong>.04.) „Die Baudenkmäler in kleinen<br />
historischen Ortschaften Ostpreußens“<br />
Kataryna Woniak, Stettin (01.03.-<br />
<strong>30</strong>.04.) „Von ̦Verdrängen bis Wiederentdecken‘.<br />
Die Erinnerungskultur<br />
in den west- und nordpolnischen<br />
Kleinstädten: Łobez (Labes),<br />
Złotów (Flatow) und Czarnków<br />
(Czarnikau) 1945-2007“<br />
Tiina-Mall Kreem, Tallinn (15.03.-<br />
15.04.) „Der evangelisch-lutherische<br />
Kirchenbau in Estland während<br />
der Regierungszeit des<br />
Alexander II 1855-1883“<br />
Cezary Kardasz, Thorn (01.04.-<br />
31.05.) „Der Kreditmarkt in den<br />
Ostseestädten im Mittelalter (13.-<br />
15. Jh.)“<br />
Dr. Heidi Hein-Kircher:<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
� Das Jahr 1989 in Mittel- und<br />
Osteuropa. Voraussetzung und Folgen<br />
des politischen Wandels<br />
Proseminar, WS 2009/10, 2 SWS<br />
Dr. Norbert Kersken:<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
� Dynastiewechsel im Mittelalter<br />
Hauptseminar<br />
WS 2009/10, 2 SWS<br />
� Kirchenorganisation und Staatsbildung.<br />
Die Erzbistümer im mittelalterlichen<br />
Europa<br />
Hauptseminar SS 2010, 2 SWS<br />
ding, regional identities and separatism<br />
in West- and Central-Europe,<br />
1890-1914“], Universität Leiden/NL<br />
Bernard Linek, Opole (06.04.-29.<br />
05.) „Die deutsche Frage in der<br />
Arbeit des Sicherheitdienstes in<br />
Oberschlesien in den Jahren 1945-<br />
1960“<br />
Andrzej Wozinski, Posen (03.-<br />
21.05.) „Kosmos – Staat – Stadt.<br />
Bürger in der Danziger Kunst in den<br />
Jahren 1450-1550“<br />
Ruta Capaite, Vilnius (01.-<strong>30</strong>.06.)<br />
„Lateinische (gotische und humanistische)<br />
Kursive in den Kanzleien<br />
der litauischen Großfürsten und<br />
des Adels im 15.-17. Jahrhundert“<br />
(Wissenschaftlicher Austausch Vilnius)<br />
Dr. Jan Lipinsky –<br />
Dr. Jürgen Warmbrunn:<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
� „Information literacy“ für Historiker<br />
– Datenbanken, Wissensportale,<br />
online-Ressourcen<br />
Übung, WS 2009/10, 2 SWS<br />
Dr. Anna Veronika Wendland:<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
� Kulturtransfer und Verflechtungsgeschichte<br />
im östlichen Europa<br />
– Einführung in die Theoriedebatte<br />
und ausgewählte Beispiele<br />
Übung, WS 2009/10, 2 SWS<br />
� Visuelle Geschichte in und über<br />
Ostmitteleuropa<br />
Übung, SS 2010, 2 SWS<br />
28. Januar<br />
Anna Veronika Wendland (Marburg):<br />
„Vom Sinn und Unsinn postkolonialer<br />
Theorien in der Osteuropäischen<br />
Geschichte“, Universität<br />
Köln
28. Januar<br />
Dorothee M. Goeze (Marburg):<br />
„Estnische Kulturgeschichte in<br />
Deutschland? Otto A. Webermann,<br />
eine Biographie zwischen Estland<br />
und Deutschland in der Zeit des<br />
Kalten Krieges“ [J. G. <strong>Herder</strong>-Bibliothek<br />
Siegerland], Siegen<br />
29. Januar<br />
Workshop „Zeichen – Symbol –<br />
Identität. Notarszeichen auf spätmittelalterlichen<br />
Urkunden“ des<br />
LOEWE-Schwerpunkts „Kulturtechniken<br />
und ihre Medialisierung“,<br />
Gießen, und des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
Marburg, Justus-Liebig-Universität,<br />
GiZo, Gießen<br />
Irmgard Fees (München): „Entstehung<br />
und frühe Entwicklung des<br />
europäischen Notarszeichens“<br />
Andreas Meyer (Marburg): „Die<br />
Luccheser Notarszeichen des 12.<br />
und 13. Jahrhunderts“<br />
Harald Lönnecker (Koblenz): „Die<br />
Heraldik der mittelalterlichen Notarszeichen“<br />
Magdalena Weileder (München):<br />
„Notare und Notarssignete aus<br />
bayerischen Staatsarchiven: Erfassung<br />
und erste Auswertung“<br />
Krzysztof Skupieński (Lublin):<br />
„Polnische Notarszeichen im Mittelalter<br />
– Hauptproblematik der Untersuchungen“<br />
Ágnes Flóra (Cluj-Napoca/Budapest):<br />
„Notarszeichen aus Siebenbürgen“<br />
Franz Zehetner (Wien): „Die internationaleSteinmetzzeichen-Datenbank<br />
̦Stonemarks‘“<br />
Norbert Kersken (Marburg/Gießen):<br />
„Mittelalterliche Notarszeichen<br />
– Möglichkeiten ihrer Beschreibung<br />
und Erfassung“<br />
4. Februar<br />
Antje Coburger (Marburg): Vortrag<br />
zum Dissertationsprojekt „Geschichte<br />
der Sammlungsbestände<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s“ [GCSC Workshops<br />
„Vorträge und Präsentationen<br />
aus Tagungen und Konferenzen“],<br />
Justus-Liebig-Universität,<br />
Gießen<br />
24. Februar<br />
LOEWE-Workshop „Digitale Quellensammlungen<br />
im Netz. Die ̦Dokumente<br />
und Materialien zur ostmitteleuropäischen<br />
Geschichte‘“,<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Marcus Burkhardt (Gießen): „Social<br />
Tagging und andere Formen der<br />
Interaktivität“<br />
Peter Wörster (Marburg): „Virtuelle<br />
Rekonstruktion. Die Bestände<br />
eines nicht mehr existierenden<br />
Museums: Das Beispiel des Kurländischen<br />
Provinzialmuseums zu<br />
Mitau“<br />
Thomas Urban (Marburg): „Bilder<br />
als Quelle und ihre Möglichkeiten<br />
zur Präsentation im Internet: Der<br />
Bildkatalog des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s“<br />
Marc Friede (Marburg): „Karten als<br />
Quelle und Möglichkeiten zu ihrer<br />
Präsentation im Internet am Beispiel<br />
des historisch-topographischen<br />
Städteatlas Schlesien“<br />
Tanja Ostheim (Marburg): „Bündelung<br />
verschiedener osteuropäischer<br />
Online-Angebote: Das Projekt<br />
OstDok“<br />
Heidi Hein-Kircher (Marburg): „Die<br />
Dokumente und Materialien zur<br />
ostmitteleuropäischen Geschichte<br />
– mehr als ein virtuelles Textbuch“<br />
25. Februar<br />
Heidi Hein-Kircher (Marburg):<br />
„Vorstellung verschiedener historischer<br />
Quelleneditionen im Internet“<br />
Janis Keruss (R�ga): „Module zur<br />
lettischen Zwischenkriegszeit und<br />
zu Lettland im Zweiten Weltkrieg“<br />
Klaus Richter (Berlin): „Module zur<br />
litauischen Zwischenkriegszeit und<br />
zu Litauen im Zweiten Weltkrieg“<br />
Mirek Němec (Ústí nad Labem):<br />
„Modul zur tschechoslowakischen<br />
Zwischenkriegszeit“<br />
Andreas Hofmann (Leipzig): „Modul<br />
zur tschechoslowakischen<br />
Nachkriegsgeschichte“ [LOEWE-<br />
Workshop „Digitale Quellensammlungen<br />
im Netz. Die ̦Dokumente<br />
und Materialien zur ostmitteleuropäischen<br />
Geschichte‘“], <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>,<br />
Marburg<br />
3. – 5. März<br />
Tagung „Heimstätten der Nation.<br />
Ostmitteleuropäische Vereins- und<br />
Gesellschaftshäuser im transnationalen<br />
Vergleich“, <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>,<br />
Marburg<br />
Wilfried Setzler (Tübingen): „Das<br />
Museum in Tübingen – vom Leseverein<br />
zum kommunalen Kulturzentrum“<br />
Jan Schlürmann (Greifswald):<br />
„ ̦Forsamlingshus‘ und ̦Deutsches<br />
Haus‘: Entwicklung und Wandel<br />
des nationalen Versammlungs-<br />
und Kulturhauses im deutsch-dänischen<br />
Grenzland“<br />
Anna Veronika Wendland (Marburg):<br />
„Macht, Medien und öffentlicher<br />
Raum in galizischen Vereinshäusern“<br />
Jiří Malíř (Brno): „Die Vereinshäuser<br />
in der mährischen Metropole<br />
und in anderen national vermischten<br />
Städten Mährens vor 1914“<br />
Elena Mannová / Daniela Kodajova<br />
(Bratislava): „Das ̦Haus‘ in Martin<br />
und die Selbstpräsentation des<br />
slowakischen Bürgertums“<br />
Maria Mirtschin (Bautzen): „Ikonographie<br />
und Funktion des Wendischen<br />
Hauses (Serbski dom) in<br />
Bautzen“<br />
Anna Veronika Wendland (Marburg):<br />
„Vereinshäuser als Medien<br />
der Selbstvergewisserung von Minderheiten<br />
Witold Molik (Poznań): „Der Bazar<br />
in Poznań – vom Hotel zur Drehscheibe<br />
nationalpolnischer Bestrebungen“<br />
19<br />
Teilnehmer des<br />
LOEWE-Workshops<br />
„Digitale<br />
Quellensammlungen<br />
im Netz“
Teilnehmer der<br />
Alumni-Tagung<br />
Monika Pemič (Hamburg): „Slowenen<br />
als wachsende Minderheit und<br />
ihre Zentren in Trieste und Gorizia“<br />
Nenad R. Makuljević (Beograd):<br />
„Dom Matice srpske in Novi Sad als<br />
Ort der Versammlung und Repräsentation<br />
der serbischen Nation“<br />
Janis Krašti�s (Riga): „Der Lettische<br />
Verein und das Kulturhaus<br />
Ziemelblazna in Riga“<br />
Jörg Hackmann (Szczecin/Chicago):<br />
„Nationale Zentren im städtischen<br />
Raum Estlands“<br />
Mathias Niendorf (Greifswald):<br />
„Die Litauer – eine ̦unbehauste’ Nation?“<br />
10. März<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„Die Wende von 1989/91 und ihre<br />
Folgen für Ostmittel- und Südosteuropa<br />
– Chronologie einer historischen<br />
Zäsur“, [Alumni Spring<br />
School 2010 „Kulturelle, politische<br />
und gesellschaftliche Entwicklungen<br />
im östlichen Europa infolge der<br />
EU-Osterweiterung“], Gießen<br />
8. April<br />
Jürgen Warmbrunn (Marburg):<br />
Festrede zur Ausstellungseröffnung<br />
„Das ganze Haus ist Buch“ [Universitätsbibliothek],<br />
Erfurt<br />
9. April<br />
Norbert Kersken (Marburg/Gießen):<br />
Workshop „Narrative Quellen<br />
20<br />
Ostmitteleuropas im Mittelalter“,<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
22. April 20<br />
Ausstellungseröffnung „60 Jahre –<br />
60 Momente <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>“, <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>,<br />
Marburg<br />
Hanna Krajewska (Warszawa):<br />
„Forschen im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> und<br />
Erinnerungen an Marburg“<br />
Katarzyna Darecka (Gdańsk):<br />
„Statue of a King from the Tower of<br />
the Main City Hall in Gdańsk“, Die<br />
Sammlungen des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
in der denkmalpflegerischen Praxis<br />
Anna Kriegseisen (Gdańsk): „Die<br />
Problematik der Rekonstruktionen<br />
von Bildhauerei in Anlehnung an<br />
erhaltene Archivaufnahmen“, Die<br />
Sammlungen des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
in der denkmalpflegerischen Praxis<br />
Dorothee M. Goeze (Marburg):<br />
Einführung in die Jubiläumsausstellung<br />
„60 Jahre – 60 Momente <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
“<br />
22. April<br />
Włodzimierz Borodziej (Warszawa):<br />
1. Hans-Lemberg-Vorlesung<br />
„Polen und Deutschland nach dem<br />
Gedenkjahr 2009“, [Festakt aus Anlass<br />
des Jubiläums 60 Jahre <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>],<br />
Veranstalter: <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong>, Fachbereich 6 Geschichte<br />
und Kulturwissenschaften der Phi-<br />
lipps-Universität Marburg und Collegium<br />
Carolinum München; Landgrafenschloss,<br />
Marburg<br />
23. April<br />
Festkolloquium des <strong>Herder</strong>-Alumni-<br />
Netzwerkes, <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Darius Baronas (Vilnius): „Pil�nai<br />
– das litauische Masada: auf den<br />
Spuren einer Legende“<br />
Klara Kaczmarek-Löw (Jelcz-Laskowice):<br />
„Die öffentliche Profanarchitektur<br />
in den Städten der Krone<br />
Böhmen um 1500 als Ausdruck<br />
der Repräsentation“<br />
Ewa Barylewska-Szymańska<br />
(Gdańsk): „Ikonographische Unterlagen<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s bei<br />
den Wiederherstellungsarbeiten im<br />
Uphagenhaus in Gdańsk“<br />
Ryszard Kaczmarek (Katowice):<br />
„Polen in der Wehrmachtsuniform<br />
1939-1945. Nazizwang oder Landesverrat“<br />
Magdalena Kałużna (Poznań):<br />
„Frauen als Kriegsbeute. Das Trauma<br />
der Vergewaltigung am Beispiel<br />
der neueren deutschen Deprivationsprosa“<br />
Juhan Kreem (Tallinn): „Humanismus<br />
in Reval? Die Bücher von Reinhold<br />
Grist“<br />
Agnieszka Dudek (Rybnik): „Das<br />
schlesische meeting-place-Phänomen<br />
in Breslau. Fallbeispiele: Professor<br />
Dudeks Salon und der Garten<br />
des Laurentius Scholtz“<br />
Wojciech Kunicki (Sobotka): „Lokale<br />
Gedächtniskulturen im Medialisierungsprozess.<br />
Beispiel: Zobten<br />
am Berge 1780-1945“<br />
Alexander Rogatschewski (Sankt-<br />
Peterburg): „Die historische Rechtskartographie<br />
als eine aussichtsvolle<br />
Forschungsrichtung und Unterrichtshilfsmittel“<br />
Patryk Wasiak (Warszawa): „Computerfieber“<br />
and „Videofieber“: The<br />
Role of New Domestic Technologies<br />
in Polish People’s Republic“<br />
Anna Mańko-Matysiak (Wrocław):<br />
„Gelehrsamkeit und Laienbildung in<br />
Ostmitteleuropa. Die Pest als Objekt<br />
der frühneuzeitlichen Wissensvermittlung“<br />
Julia Capro� (Detmold): „Studen-
ten aus Kaschau (Košice, Ostslowakei)<br />
an deutschen Universitäten<br />
während der Reformationszeit“<br />
Eva Kowalská (Bratislava): „Die<br />
Modernisierungsansätze der Bildungsreform<br />
in der Habsburger<br />
Monarchie des 18. Jahrhunderts“<br />
Karol Sauerland (Warszawa): „Universitätsgeschichte<br />
in der Volksrepublik<br />
Polen und deren Nachwirkung<br />
in der Gegenwart“<br />
Luboš Švec (Praha): „Osteuropäische<br />
versus ostmitteleuropäische<br />
(Territorial-)Studien in der Tschechischen<br />
Republik“<br />
24. April<br />
Peter Haslinger / Anna Veronika<br />
Wendland / Dorothee Goeze / Peter<br />
Wörster (Marburg): „Präsentation<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s“ [Marburger<br />
Kulturform], Musikschule Am<br />
Schwanhof, Marburg<br />
27. April<br />
Dorothee M. Goeze (Marburg):<br />
„Estnische DPs in Deutschland“<br />
[8. Baltisches Seminar „Baltische<br />
Wissenschaftler im westlichen Exil<br />
nach 1945“], Libau/Liep�ja<br />
28. April<br />
Michael Zok (Marburg): „Marginalisierung<br />
und Wiederentdeckung.<br />
Die Erinnerung an den NS-Massenmord<br />
an den europäischen Juden<br />
im polnischen Fernsehen 1968-<br />
1985“ [Oberseminar: Neuere Forschungen<br />
zur Kultur- und Mediengeschichte],Justus-Liebig-Universität,<br />
Gießen<br />
28. April<br />
Dorothee M. Goeze (Marburg):<br />
„Personen, Kontakte, Kulturtransfer:<br />
Otto A. Webermann“ [8. Baltisches<br />
Seminar „Baltische Wissenschaftler<br />
im westlichen Exil nach<br />
1945“], Libau/Liep�ja.<br />
29. April<br />
Peter Wörster (Marburg): „Personen,<br />
Kontakte, Kulturtransfer: Povilas<br />
Reklaitis“ [8. Baltisches Seminar<br />
„Baltische Wissenschaftler im<br />
westlichen Exil nach 1945“], Libau/<br />
Liep�ja<br />
5. Mai<br />
Jan Lipinsky (Marburg): „Historische<br />
Web-Angebote aus Hessen:<br />
Das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg“ [4.<br />
Tagung der AG Regionalportale],<br />
Hessisches Staatsarchiv, Marburg<br />
5. Mai 2010<br />
Anna Veronika Wendland (Marburg):<br />
„Arbeiten in der ̦außeruniversitären‘<br />
Osteuropaforschung: Themen, Arbeitsfelder,<br />
Karriereoptionen“ [2.<br />
Karrieretag des Giessener Zentrums<br />
Östliches Europa (GiZo) „Osteuropastudium<br />
und Berufsperspektiven<br />
in Deutschland“], Justus-<br />
Liebig-Universität, Gießen<br />
10. – 13. Mai<br />
Jürgen Warmbrunn (Marburg):<br />
„Global, zentral oder marginal? Perspektiven<br />
für Ost- und Südosteuropabibliotheken“<br />
[39. Internationale<br />
Arbeits- und Fortbildungstagung der<br />
ABDOS e.V.], Wissenschaftszentrum<br />
Ost- und Südosteuropa (WiOS),<br />
Regensburg<br />
12. Mai<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„Imagined territories: Nation and<br />
space in Czech political discourse,<br />
1880-1938“, University of Glasgow<br />
13. Mai<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„Area studies and East European<br />
Studies in Germany – general developments<br />
and recent trends”, University<br />
of Glasgow<br />
14. Mai<br />
Dorothee M. Goeze (Marburg):<br />
„Das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> und die DSHI<br />
– Sammlung Baltischer Familienarchive.<br />
Aufgaben, Arbeiten, Formalitäten“<br />
[Familientag der Familie Kerkovius<br />
(Riga)], Gladenbach<br />
19. Mai<br />
Agnes Laba (Marburg): Vorstellung<br />
des Dissertationsvorhabens<br />
[Workshop „Demokratiegeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts als Zäsurgeschichte.<br />
Das Beispiel der frühen<br />
Weimarer Republik“], <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
in Kooperation mit dem <strong>Institut</strong><br />
für Deutsche Sprache, Mannheim,<br />
und dem <strong>Institut</strong> für Zeitgeschichte,<br />
München<br />
21. Mai<br />
Antje Coburger (Marburg): Vortrag<br />
zum Dissertationsprojekt [LOEWE-<br />
Postersession], Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen, Zentrum für Medien<br />
und Interaktivität (ZMI), Gießen<br />
23. Mai<br />
Buchpräsentation „Danzig im Luftbild<br />
der Zwischenkriegszeit“, Historisches<br />
Museum der Stadt Danzig,<br />
Abteilung Uphagenhaus, Danzig<br />
Thomas Urban (Marburg): „Die<br />
Sammlung Hansa-Luftbild“<br />
Elke Bauer (Marburg): Grußwort<br />
i.V. von Prof. Dr. Peter Haslinger,<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong><br />
29. Mai<br />
Dorothee M. Goeze (Marburg):<br />
„Das Familienarchiv v. Wahl: Familiengeschichte<br />
zwischen Indigenatsurkunden,<br />
Akten, Backrezepten. Stand<br />
und Zukunftsperspektiven deutschbaltischer<br />
Adelsarchive im <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong>“ [Familientag der Familie von<br />
Wahl], <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
31. Mai<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„Regional administration and language<br />
politics in Austria-Hungary,<br />
1867-1914“ [Centre for Baltic and<br />
East European Studies], Universität<br />
Söndertorn, Stock-holm<br />
11. Juni<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„Konflikt- oder Kollektivsymbol:<br />
Sprache in Ostmitteleuropa (1780-<br />
1939)“ [Internationaler und interdisziplinärer<br />
Workshop „Sprache als<br />
Erinnerungsort“], <strong>Institut</strong> für Europäische<br />
Geschichte, Mainz<br />
16. Juni<br />
Wolfgang Kreft (Marburg): „Internet-based<br />
topographical map services<br />
on Central and Eastern Europe“<br />
[17. Konferenz der LIBER-<br />
Gruppe der Kartenkuratoren (Lique<br />
des Bibliotheques Europeennes de<br />
Recherche)], Tallinn<br />
21
16. Juni<br />
Alexandra Schweiger (Marburg):<br />
„Der polnische Ostdiskurs 1890-<br />
1918“ [Internationaler Thorner Doktorandenkolleg],<br />
Thorn<br />
17. Juni<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„Shifting Spaces – Changing Concepts<br />
of Territory in Historiography<br />
and Critical Geography“ [Tagung<br />
Master Class, International Graduate<br />
Centre for the Study of Culture<br />
(GCSC)], Gießen<br />
24. Juni<br />
Peter Haslinger (Marburg/Gießen):<br />
„Die Täter und die Opfer: ̦Heldenplatz‘<br />
von Thomas Bernhard (A,<br />
1988)“ [ZMI-Vortragsreihen „Literatur,<br />
die Geschichte schrieb“], Margarethe-Bieber-Saal,<br />
Gießen<br />
Neue Veröffentlichungen und Vorschau<br />
22<br />
25. Juni<br />
2. Meilensteintagung des LOEWE-<br />
Schwerpunktes „Kulturtechniken<br />
und ihre Medialisierung“, Schloss<br />
Rauischholzhausen, Vorträge von<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
Michael Zok (Marburg) (und Andreas<br />
Schneider, Gießen): LOEWE-<br />
Teilprojekt B2 „Televisuelle Erzählungen<br />
des Holocaust in West- und<br />
Osteuropa. Interne und externe<br />
Faktoren des Wandels von Fernsehnarrativen<br />
seit den 1950er Jahren“<br />
Antje Coburger (Marburg): LOE-<br />
WE-Teilprojekt B4 „Praktiken des<br />
Suchens und Findens in den<br />
Sammlungsbeständen des <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong>s“<br />
Markus Roth (Gießen/Marburg):<br />
LOEWE-Teilprojekt D1 „Multimedialisierung<br />
der ̦Chronik des Gettos<br />
Łódź/Litzmannstadt’“<br />
26. Juni<br />
Anna Veronika Wendland (Marburg):<br />
„Sakrales und politisches<br />
Sprechen im Übergang von der ruthenischen<br />
zur ukrainischen Nation.<br />
Galizien 1800-1900“ [Internationale<br />
Konferenz „Religion, Nation und<br />
Säkularismus“ der Ludwig-Maximilian-Universität<br />
München/Karls-<br />
Universität Prag, des Peter Jacyk<br />
Centre der Universität Alberta und<br />
der Ukrainischen Freien Universität<br />
München], München<br />
Bibliographie zur Geschichte Pommerns /<br />
Bibliografia historii Pomorza Zachodniego<br />
1999-2000<br />
Der vorliegende Band setzt die<br />
Dokumentation der Literatur zur<br />
Geschichte Pommerns fort. Das<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> betreibt in einem bibliographischenKooperationsverbund<br />
mit Partnerinstituten in Polen,<br />
der Tschechischen und der Slowakischen<br />
Republik den Aufbau und<br />
die Pflege einer Literaturdatenbank<br />
zur Geschichte Ostmitteleuropas,<br />
die im WorldWideWeb auf der Webseite<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s (http://<br />
www.litdok.de) veröffentlicht wird.<br />
Die vorliegende Publikation ist ein<br />
Auszug aus der Datenbank.<br />
Für die Geschichte Pommerns basiert<br />
die Arbeit auf der Kooperation<br />
mit der Universitätsbibliothek Thorn<br />
und auf der Verbindung mit der<br />
Wissenschaftlichen Gesellschaft in<br />
Thorn und der Historischen Kom-<br />
mission für Pommern.<br />
Die Bibliographie beruht auf der<br />
Auswertung von etwa 5<strong>30</strong> laufenden<br />
Zeitschriften und Schriftenreihen<br />
und verzeichnet 2 726 Titel. Sie<br />
werden durch ein Autorenregister,<br />
ein Personenregister, ein geographisches<br />
Register und ein Sachregister<br />
in deutscher und in polnischer<br />
Sprache erschlossen.<br />
Bibliographie zur Geschichte<br />
Pommerns / Bibliografia historii<br />
Pomorza Zachodniego 1999-<br />
2000<br />
Bearbeitet von Gabriele Kempf,<br />
Norbert Kersken und Urszula<br />
Zaborska<br />
(Bibliographien zur Geschichte und<br />
Landeskunde Ostmitteleuropas,<br />
Bd. 47)<br />
Marburg, 2010, LVIII, 317 S.<br />
€ 34,00<br />
ISBN: 978-3-87969-360-3
Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung<br />
Das neueste Heft 58/3 des zentralen<br />
Organs der internationalen<br />
Ostmitteleuropa-Forschung erhält<br />
neben einem umfangreichen Besprechungsteil<br />
folgende Beiträge:<br />
Ulrike Müßig: Die amerikanische<br />
Revolution in der polnischen Publizistik<br />
während des Großen oder<br />
Vierjährigen Sejm (Sejm Wielki oder<br />
Czteroletni) 1788-1792<br />
Marian J. Ptak: Zwischen Westen<br />
und Osten. Der schlesische Ständeparlamentarismus<br />
von seinen<br />
Anfängen bis in das 19. Jahrhundert<br />
Terminvorschau<br />
22. April - <strong>30</strong>. September 2010<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Ausstellung über das <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>:<br />
60 Jahre - 60 Momente <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong><br />
http://www.herder-institut.de/<br />
startseite/60-momente.html<br />
5. August - 3. Oktober 2010<br />
Museum in Neiße/Nysa<br />
14. Oktober - 5. Dezember 2010<br />
Archäologisch-historisches Museum<br />
Glogau/Głogów<br />
17. Dezember 2010 - 27. Februar<br />
2011<br />
Museum in Waldenburg/Wałbrzych<br />
4. März - 27. April 2011<br />
Museum der Niederschlesischen<br />
Weberei, Landeshut/Kamienna Góra<br />
Zeit-Reisen. Schlesien-Ansichten<br />
aus der Graphiksammlung Haselbach<br />
Eine Ausstellung des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
Marburg, des Schlesischen<br />
Museums zu Görlitz und<br />
des Kunstforums Ostdeutsche Galerie<br />
Regensburg, in Kooperation<br />
mit dem Architekturmuseum in<br />
Roman Czaja: Die Entwicklung der<br />
ständischen Versammlungen in Livland,<br />
Preußen und Polen im Spätmittelalter<br />
Peter Blaho: Das Fortleben des römischen<br />
Rechts in der Slowakei<br />
Petra Skřejpková: The incorporation<br />
of Roman law into Bohemian<br />
municipal law in the 16th century<br />
Marju Luts-Sootak: Das Baltische<br />
Privatrecht von 1864/65 – Triumphbogen<br />
oder Grabmal für das römische<br />
Recht im Baltikum?<br />
Breslau, gefördert vom Beauftragten<br />
der Bundesregierung für Kultur<br />
und Medien, dem Hessischen Sozialministerium,<br />
dem Sächsischen<br />
Staatsministerium des Innern und<br />
der Stiftung für deutsch-polnische<br />
Zusammenarbeit. Präsentiert vom<br />
Deutschen Kulturforum östliches<br />
Europa, Potsdam<br />
3. September - 15. Oktober 2010<br />
Wissenschaftliches Zentrum der<br />
Polnischen Akademie der Wissenschaften,<br />
Wien<br />
22. Oktober 2010 - 1. Juni 2011<br />
Dokumentationszentrum Obersalzberg,<br />
Berchtesgaden<br />
IM OBJEKTIV DES FEINDES – Die<br />
deutschen Bildberichterstatter im<br />
besetzten Warschau 1939-1945<br />
Eine Wanderausstellung des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
in Marburg in Zusammenarbeit<br />
mit dem „Haus der Begegnungen<br />
mit der Geschichte“ in<br />
Warschau, der Polnischen Akademie<br />
der Wissenschaften in Warschau,<br />
dem Bundesarchiv in Koblenz<br />
und der Stiftung Preußischer<br />
Kulturbesitz mit der Bildagentur<br />
bpk sowie dem Museum Europäischer<br />
Kulturen - Staatliche Museen<br />
zu Berlin im Rahmen des Föderalen<br />
Programms der Stiftung<br />
Preußischer Kulturbesitz. Unter der<br />
Schirmherrschaft der Stadtpräsidentin<br />
der Stadt Warschau und des<br />
Regierenden Bürgermeisters der<br />
Stadt Berlin.<br />
20. - 26. September 2010<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Internationale und interdisziplinäre<br />
Sommerakademie des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
in Kooperation mit der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek München:<br />
Neue Medien in den Geschichts-<br />
und Osteuropawissenschaften<br />
28. September - 1. Oktober 2010<br />
Berlin<br />
48. Deutscher Historikertag<br />
Informationsstand des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
in der Humboldt-Universität<br />
23
Fortsetzung der Terminvorschau<br />
1. Oktober 2010<br />
Berlin<br />
48. Deutscher Historikertag<br />
Sektion NZ 21 Die Darstellung von<br />
Grenzen und Grenzen ihrer Darstellung.<br />
Karten in Ostmitteleuropa als<br />
Medium von Geschichtskultur und<br />
Geschichtspolitik (Peter Haslinger<br />
(<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>) / Vadim Oswalt<br />
(Gießen)), mit Ute Wardenga, Anna<br />
Veronika Wendland, Sebastian<br />
Bode, Vytautas Petronis, Eckhart<br />
Fuchs und Hans Dietrich Schultz<br />
Podiumsdiskussion PD1 Über<br />
Grenzen der Disziplinen: Das Zeitalter<br />
der Extreme und seine Deutung<br />
im Schnittpunkt von Geistes-,<br />
Rechts- und Neurowissenschaften<br />
(Anna Veronika Wendland (<strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong>) / Claudia Kraft (Erfurt)), mit<br />
Christian Geyer, Manuela Günter,<br />
Ulrike Jureit und Julie Trappe<br />
4. - 5. Oktober 2010<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Jahrestagung und Mitgliederversammlung<br />
der Historischen Kommission<br />
für Schlesien: Schlesien digital<br />
7. - 10. Oktober 2010<br />
Bad Homburg und <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>,<br />
Marburg<br />
Homburger Gespräche der M.C.A.<br />
Böckler-Mare Balticum-Stiftung in<br />
24<br />
Kooperation mit dem <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>:<br />
Badeorte und Bäderkultur an<br />
der Ostsee im 19. und 20. Jahrhundert.<br />
Architektur, gesellschaftliches<br />
Leben und ihre Darstellung in Bild<br />
und Wort<br />
8. Oktober 2010<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Ausstellungseröffnung: Zoppot –<br />
Cranz – Rigaer Strand. Ostseebäder<br />
im 19. und 20. Jahrhundert (Ausstellung<br />
bis zum 23. Dezember 2010)<br />
14. - 16. Oktober 2010<br />
Vilnius<br />
Internationale Nachwuchstagung<br />
des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s in Kooperation<br />
mit dem Litauischen <strong>Institut</strong><br />
für Geschichte (Vilnius), dem<br />
Nordost-<strong>Institut</strong> Lüneburg und der<br />
DFG-Forschergruppe „Gewaltgemeinschaften“<br />
an der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen: Violence<br />
and Societies in East Central Europe,<br />
18th to 20th Centuries<br />
22. - 23. Oktober 2010<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Tagung des Johann Gottfried <strong>Herder</strong>-Forschungsrats<br />
und des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s:<br />
Transnationale Regionen<br />
in der wissenschaftlichen<br />
Praxis<br />
29. - 31. Oktober 2010<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
Internationale Tagung der Kommission<br />
für die Geschichte der Deut-<br />
schen in Polen e.V. und des <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong>s: Historiographie und Landeskunde<br />
im deutsch-polnischen<br />
Kontaktbereich. Reflexionen über<br />
125 Jahre institutionelle historischlandeskundliche<br />
Forschung in und<br />
über Posen (mit Tafelausstellung)<br />
24. - 25. Februar 2011<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, Marburg<br />
VOH-Mitgliederversammlung sowie<br />
Tagung des Verbandes der Osteuropahistorikerinnen<br />
und -historiker<br />
und des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s: Osteuropäische<br />
Geschichte und Globalgeschichte<br />
22. - 23. März 2011<br />
Hessisches Staatsarchiv, Marburg<br />
Frühjahrstagung der Fachgruppe<br />
4 des Vereins deutscher Archivarinnen<br />
und Archivare (Herrschafts-<br />
und Familienarchive) in Verbindung<br />
mit dem <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>: Adelsarchive<br />
in der historischen Forschung<br />
HERDER-INSTITUT e.V.<br />
Gisonenweg 5-7<br />
35037 Marburg,<br />
Tel. +49-6421-184-0<br />
Fax +49-6421-184-139<br />
mail@herder-institut.de<br />
www.herder-institut.de