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streams - Collegium musicum - Universität zu Köln

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Internationales Festival Neuer Musik 2010<br />

s t r e a m s —<br />

s t r ö m u n g e n<br />

Aktuelle Strömungen säkularer und spiritueller Musik<br />

Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Begegnungen<br />

a b t e i b r a u w e i l e r<br />

1 5. — 1 8. 0 4. 2 0 1 0<br />

Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.


Veranstalter<br />

Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. 2010<br />

Vorsitzender: Dr. Karlheinz Gierden<br />

Schirmherr<br />

Dr. Jürgen Rüttgers<br />

Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Idee und wissenschaftliche Planung<br />

Dr. Alfons W. Biermann<br />

Prof. Falko Steinbach<br />

Künstlerische Leitung<br />

Prof. Falko Steinbach<br />

Michael Utz<br />

Organisation<br />

Dr. Alfons W. Biermann in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V.<br />

Dr. Peter Weber, Eva-Maria Beckmann M.A., David Kotkowski<br />

und dem <strong>Collegium</strong> <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong>, Sophia Herber M.A.<br />

Realisation in Zusammenarbeit mit<br />

LVR, Abteiverwaltung<br />

Wolfgang Westkamp und Mitarbeiter<br />

Kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus Brauweiler<br />

Gerardo Pomponio<br />

Förderung<br />

Land Nordrhein-Westfalen<br />

Landschaftsverband Rheinland<br />

Kunststiftung NRW<br />

Projektförderung:<br />

Australian Council for the Arts, Arts Victoria<br />

Die Landesregierung<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Grußwort<br />

Mit dem Internationalen Festival Neue Musik<br />

STREAMS – STRÖMUNGEN möchte der<br />

Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. einen erneuten<br />

Beitrag <strong>zu</strong>r Erschließung und Rezeption<br />

zeitgenössischer Musik leisten. Wie schon die<br />

beiden ersten Veranstaltungen (1992 „Urklänge“<br />

mit Johannes Fritsch und Norbert Rodenkirchen;<br />

2001 „Tage Neuer Musik“ mit Mauricio<br />

Kagel und Falko Steinbach) dient auch das dritte<br />

Festival der Erschließung und Erweiterung<br />

des Verständnisses für zeitgenössische Musik.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei – der<br />

Bedeutung und dem Ambiente der Abtei Brauweiler<br />

angemessen – auf der spirituellen und<br />

sakralen Musik.<br />

Erstklassige Konzerte und Vorträge stellen<br />

internationale Strömungen heutigen Musikschaffens<br />

lebendig vor. Komponisten aus zehn<br />

Ländern und vier Kontinenten, deren Werke <strong>zu</strong>r<br />

Aufführung gebracht werden, sind beim Festival<br />

selbst anwesend und stehen für Fragen des<br />

Publikums bereit. Sie kommen aus Osteuropa<br />

wie Russland, Weißrussland oder der Slowakei,<br />

andere besonders wichtige Vertreter aus Westeuropa<br />

wie Italien, Frankreich und Deutschland,<br />

aus Asien, den USA und sogar Australien nach<br />

Brauweiler. In fünf moderierten Konzerten stehen<br />

viele Ur- und Erstaufführungen auf dem<br />

Programm, darunter acht Welturaufführungen,<br />

welche die Komponisten als ihre Beiträge eigens<br />

<strong>zu</strong>m Festival STREAMS eingereicht oder<br />

komponiert haben.<br />

Wichtiger Teil des Festivals ist darüber hinaus<br />

eine öffentliche Akademie mit vier (deutschsprachigen)<br />

Vorträgen renommierter Fachleute<br />

<strong>zu</strong> Fragen der Neuen Musik, die einen weiteren<br />

internationalen Austausch zwischen Komponisten,<br />

Fachkennern und Publikum ermöglicht.<br />

Zwei Ausstellungen mit Klanginstallationen aus<br />

den USA und Australien begleiten das Festival<br />

und zeigen anschaulich die interdisziplinären<br />

Verknüpfungen zeitgenössischer Musik mit anderen<br />

Kunstdisziplinen.<br />

Idee und Planung für dieses überregional wirkende<br />

Ereignis gehen wieder auf meinen Vorgänger<br />

Dr. Alfons Biermann, einen Kenner und<br />

Anwalt der zeitgenössischen Musik im Freundeskreis,<br />

und auf Prof. Falko Steinbach, Mitglied<br />

unseres künstlerischevn Beirats, <strong>zu</strong>rück, der seit<br />

1999 an der <strong>Universität</strong> von New Mexiko in Albuquerque<br />

lehrt und als Komponist und Pianist<br />

zeitgenössischer Musik international bekannt<br />

ist.<br />

Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen, Herr Dr. Jürgen Rüttgers, unterstreicht<br />

durch seine Schirmherrschaft die Bedeutung<br />

unserer Veranstaltung, die sich auf das<br />

Engagement von vielen engagierten Menschen<br />

stützen darf. Dafür sind wir außerordentlich<br />

dankbar!<br />

So geht ein herzliches Dankeschön an das <strong>Collegium</strong><br />

<strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong>, die<br />

verschiedenen Kammerensembles und international<br />

herausragenden Solisten, die das Festival<br />

aus Freundschaft und Liebe <strong>zu</strong>r gemeinsamen<br />

Sache durch ihr hochherziges Entgegenkommen<br />

erst ermöglicht haben.<br />

Ohne solide finanzielle Grundlagen ist ein Festival<br />

dieser Art bekanntermaßen nicht realisierbar.<br />

Unser herzlicher Dank gilt in besonderer Weise<br />

dem Landschaftsverband Rheinland, dem<br />

Land NRW und der Kunststiftung NRW für ihre<br />

großzügige Förderung. Ebenso danken wir den<br />

Sponsoren, die durch ihre Unterstüt<strong>zu</strong>ng einzelne<br />

Festivalbeiträge aus den USA und Australien<br />

erst ermöglicht haben.<br />

Dr. Karlheinz Gierden<br />

Vorsitzender Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.<br />

1


Editorial<br />

Leitgedanken<br />

„Meine Sprache versteht man<br />

durch die ganze Welt.“ (Joseph Haydn)<br />

Die Sprache der Musik hat die Völker der Welt<br />

<strong>zu</strong> allen Zeiten über alle Grenzen und Systeme,<br />

Länder und Kontinente hinweg miteinander verbunden<br />

und den Menschen in tiefer Bedrängnis<br />

Trost und ein Gefühl der Verbundenheit und<br />

Menschlichkeit gegeben. Flöten aus Röhrenknochen<br />

aus Höhlen der Steinzeit (35.000 v.<br />

Ch.) belegen das Urbedürfnis der Menschen<br />

nach musikalischer Ausdrucksfähigkeit und<br />

Verständigung untereinander. Die Trompeten<br />

von Jericho bezeugen die Macht der Musik in<br />

kriegerischer Auseinanderset<strong>zu</strong>ng wie die Harfe<br />

Davids ihre heilende Kraft gegen Depression<br />

und Niedergeschlagenheit seines Königs. Die<br />

biblisch bezeugte Wirkung der Musik als Medium<br />

kultischer Riten findet ihre Entsprechung in<br />

allen Kulturen, Kulten und Religionen der Welt.<br />

Mehr als uns heute bewusst ist, liegt der Ursprung<br />

der Musik also in spiritueller Erfahrung<br />

und kultischem Ritus begründet.<br />

Im Europa des hohen Mittelalters wurde mit der<br />

Unterscheidung zwischen musiqua antiqua und<br />

musica nova im 14. Jh. ein Stilwandel bezeichnet,<br />

der den Prozess einer allmählichen Lösung<br />

aus der liturgischen Gebundenheit hin <strong>zu</strong> einer<br />

Verselbständigung bzw. Emanzipation vom religiösen<br />

Kultus eingeleitet hat. Diese Entwicklung<br />

erreichte einen neuen Höhepunkt in der<br />

experimentellen Musik der Wiener Avantgarde<br />

<strong>zu</strong> Beginn des 20. Jh. um Arnold Schönberg, Alban<br />

Berg, Anton von Webern, Hanns Eisler oder<br />

Ernst Krenek und führte 1919 <strong>zu</strong>r neuen Bewertung<br />

des Begriffs Neue Musik dieser neuen ästhetischen<br />

Bewegung in der Musik durch den<br />

Musikjournalisten Paul Bekker. (Es war die Zeit<br />

des Expressionismus und der Abstraktion in der<br />

bildenden Kunst.)<br />

Unmittelbar nach dem Ende des Weltkrieges<br />

setzte diese im Nationalsozialismus erstickte<br />

Bewegung 1946 mit den Donaueschinger<br />

Musiktagen und 1951 mit den Internationalen<br />

Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt erste<br />

Akzente. Es war dies <strong>zu</strong>gleich der Beginn einer<br />

Institutionalisierung: Von nun an veranstalteten<br />

Institute bzw. Rundfunkanstalten regelmäßig<br />

wiederkehrende Symposien oder Konzertreihen,<br />

wie z.B seit 1969 die vom WDR mitgetragenen<br />

Wittener Tage Neuer Musik.<br />

Die „Säkularisierung der Musik“ hat es in den<br />

buddhistischen, hinduistischen oder konfuzianischen<br />

Ländern Asiens wie in der islamisch<br />

geprägten Hemisphäre nicht gegeben. Vielmehr<br />

zeugt die stilistische Besonderheit der<br />

Musik jener Völker – wie auch der Stämme und<br />

Völker Afrikas u. a. – von der unbeeinflussten<br />

Eigenständigkeit ihrer ursprünglichen Kultur.<br />

Gleichwohl ist der Austausch und die weltweit<br />

wechselseitige Befruchtung wie die gleichzeitige<br />

stilistische Vielfalt heute sinnfälliger wie<br />

nie <strong>zu</strong>vor. In Amerika wird diese Tendenz repräsentiert<br />

durch Einflüsse indianischer Musik<br />

in die Neue Musik, in Australien durch die der<br />

Aborigines.<br />

Als zwei Beispiele für interdisziplinäre und interkulturelle<br />

Befruchtung stehen im Festival die<br />

beiden Klanginstallationen/Ausstellungen „encounter“<br />

von Hee Sook Kim/Christopher Shultis<br />

aus den USA und „swarmlings“ von James Hullick<br />

aus Melbourne/Australien. Die ästhetischen<br />

Stilmittel und Arbeitsweisen der Schöpfer zeitgenössischer<br />

Musik sind heute mindestens so<br />

vielfältig wie die der bildenden Künstler und<br />

Literaten.<br />

Leitgedanke des Brauweiler Festivals STREAMS<br />

ist es, verschiedene Strömungen aus der Vielfalt<br />

der heutigen Musikwelt auf<strong>zu</strong>zeigen wie die<br />

weltweite Offenheit und Grenzüberschreitung<br />

in der Musik seit der Mitte des 20. Jahrhunderts:<br />

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und mehr<br />

noch seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor<br />

20 Jahren ist die Welt enger <strong>zu</strong>sammengerückt.<br />

Seitdem sind im Osten unterdrückte Komponisten<br />

spiritueller Musik im Westen erst allmählich<br />

entdeckt worden, wie die große Sophia Gubaidulina<br />

aus Russland oder Arvo Pärt aus Estland.<br />

Technischer Fortschritt und Globalisierung –<br />

insbesondere die neuen Kommunikationsmedien<br />

– haben da<strong>zu</strong> beigetragen, Gegensätze und<br />

Unterschiede zwischen Ost und West wie zwischen<br />

Völkern und Kulturen <strong>zu</strong> überwinden.<br />

Mit der Einladung bekannter Komponisten, Wissenschaftler<br />

und Künstler aus den Leidensvölkern<br />

des Krieges möchten wir <strong>zu</strong>gleich ein Zeichen<br />

der Versöhnung und der gegenseitigen<br />

Verständigung setzen. So bedeutende Musikschaffende<br />

wie Dimitri Schostakovitsch, Sofia<br />

Gubaidulina in Russland oder die Polen Lutoslawski,<br />

Penderecki, Baird oder Gorecki sind wie<br />

viele andere im Osten <strong>zu</strong>gleich <strong>zu</strong> Symbolfiguren<br />

für die Freiheit des Geistes und der Kultur<br />

und für die Überwindung von politischen Grenzen<br />

und Systemen geworden. Sie haben durch<br />

ihr Schaffen wesentlich <strong>zu</strong> einer neuen Spiritualität<br />

der Musik beigetragen.<br />

Die neue Sakralmusik bzw. Kirchenmusik wird<br />

so auch im Vergleich <strong>zu</strong> anderen Veranstaltungen<br />

der Neuen Musik einen wesentlichen<br />

Teil des Festivals einnehmen. Hier<strong>zu</strong> lädt das<br />

Ambiente der historischen Abtei Brauweiler, in<br />

der über acht Jahrhunderte hinweg liturgischer<br />

Choralgesang und Orgelspiel den Tagesablauf<br />

bestimmten, in besonderer Weise ein. Nach<br />

den großen Klassikern Bach, Händel und Mozart<br />

haben bedeutende Komponisten des 19. und<br />

20. Jahrhunderts (Olivier Messiaen) bis heute<br />

nach einer Erneuerung der traditionellen kirchlichen<br />

Musik gesucht. Unter den Zeitgenossen<br />

gehören vor allem die Polen Penderecki und<br />

Gorecki wie der <strong>Köln</strong>er Karlheinz Stockhausen<br />

<strong>zu</strong> den großen Protagonisten einer neuen liturgischen<br />

Musik des 20. Jh. Seit dem Ende der<br />

stalinistischen Diktatur tritt im Raum der orthodoxen<br />

Liturgie eine neue Sprache liturgischer<br />

Musik hervor, die von der Folklore gespeist und<br />

von der spirituellen Musik der Vergangenheit<br />

und Gegenwart inspiriert ist. Fünf Organisten<br />

und <strong>zu</strong>gleich profilierte Komponisten neuer Kirchenmusik<br />

aus allen Regionen Europas stellen<br />

ihre neuesten Werke vor.<br />

Der Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. versteht<br />

diese öffentliche Veranstaltung <strong>zu</strong>gleich<br />

als eine Lernwerkstatt der zeitgenössischen<br />

Musik nicht nur für seine Mitglieder und interessierte<br />

Besucher. Sie richtet sich insbesondere<br />

an Studenten, Schüler und interessierte Laien,<br />

denen die anwesenden Komponisten und Wissenschaftler<br />

durch die Moderation der aufgeführten<br />

Werke und durch ergänzende Vorträge<br />

einen unmittelbaren Zugang <strong>zu</strong> den neuen<br />

Wegen der heutigen Musikschaffenden ebnen<br />

möchten. An der Aufarbeitung der entstandenen<br />

Wissenslücken zwischen Ost und West im<br />

neueren Musikleben hat neben vielen anderen<br />

in Osteuropa insbesondere die Akademie der<br />

Wissenschaften Weißrusslands in Minsk besonderen<br />

Anteil, welche durch deutschsprachige<br />

Vorträge von zwei exponierten Wissenschaftlerinnen<br />

auf dem Symposium vertreten sein wird<br />

16 profilierte Komponisten aus 10 Ländern und<br />

4 Kontinenten haben ihre Teilnahme am Festival<br />

<strong>zu</strong>gesagt und bringen ihre neuesten Werke<br />

mit – darunter eine große Zahl an Welturaufführungen,<br />

die sie eigens für das Festival geschrieben<br />

haben. Sie kommen aus den Ländern<br />

Osteuropas wie Russland, Weißrussland, Polen<br />

und der Slowakei, andere besonders wichtige<br />

Vertreter aus Westeuropa wie Italien, Frankreich<br />

und Deutschland, aus den USA, aus Malaysia<br />

und Australien. Zur Aufführung kommen fünf<br />

Konzerte. Das Eröffnungskonzert spielt das<br />

STREAMS Festival Orchester unter Leitung<br />

des Dirigenten Christoph Maria Wagner. Für<br />

das abschließende Kirchenkonzert konnte das<br />

<strong>Collegium</strong> <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> unter<br />

Leitung von dessen Musikdirektor Michael<br />

Ostrzyga gewonnen werden.<br />

Einige Komponisten werden ihre Werke in den<br />

Gesprächskonzerten selbst spielen. Mit dieser<br />

Praxis möchten wir <strong>zu</strong>gleich die alte Tradition<br />

wieder beleben, wonach die Komponisten ihre<br />

Werke wieder selbst aufführen oder begleiten<br />

(wie einst in den Hauskonzerten der Romantiker<br />

und sogar in den Kreisen um Arnold Schönberg<br />

u. a.), um jedem Werk ein Stück an Originalität<br />

und Selbstverständnis seines Schöpfers<br />

mit<strong>zu</strong>geben.<br />

Falko Steinbach und Alfons W. Biermann<br />

(Idee und wissenschaftliche Planung)<br />

2 3


Übersicht<br />

Donnerstag 19 uhr eröffnung des Festivals begrüßung und einführung<br />

15. april 2010 im Kaisersaal der Abtei Dr. Karlheinz Gierden, <strong>Köln</strong><br />

Vorsitzender des Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.<br />

Prof. Falko Steinbach, Albuquerque<br />

Künstlerischer Leiter und Moderator<br />

Vorstellung und einführung in die installationen<br />

Sophia Herber M.A., <strong>Köln</strong><br />

encounter von Hee Sook Kim und Christopher Shultis Seite 24<br />

swarmlings von James Hullick Seite 25<br />

20 uhr eröffnungskonzert with the <strong>streams</strong> Seite 10<br />

im Kaisersaal der Abtei Konzert für Streichorchester<br />

Freitag 10 uhr akademie im Äbtesaal begrüßung und einführung<br />

16. april 2010 Neue Kirchenmusik im Prof. Falko Steinbach<br />

internationalen Vergleich<br />

10. 30 uhr Vortrag Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani Seite 12<br />

Akademie der Wissenschaften, Minsk<br />

12 uhr Vortrag Prof. Martin Chr. Redel Seite 13<br />

Hochschule für Musik, Detmold<br />

17 uhr Kammerkonzert Heterophonie Seite 14<br />

im Kaisersaal der Abtei Konzert für Solo-Instrumente<br />

20 uhr Kammerkonzert Canzones Seite 16<br />

im Kaisersaal der Abtei Konzert für Solo-Instrmente und Stimme<br />

samstag 10 uhr akademie moderation<br />

17. april 2010 im Äbtesaal Prof. Falko Steinbach<br />

10.15 uhr Vortrag Prof. Christopher Shultis Seite 18<br />

University of New Mexico, Albuquerque<br />

11.30 uhr Vortrag Dr. Galina Tsmyg Seite 19<br />

Akademie der Wissenschaften, Minsk<br />

14 uhr Führung durch die abtei Stud.-Dir. i.R. Jürgen Böhmer, Pulheim-Brauweiler<br />

in englischer Sprache<br />

20 uhr Orgelkonzert meditationes Seite 20<br />

in der Abteikirche<br />

sonntag 17 uhr Kirchenkonzert spero lucem Seite 22<br />

18. april 2010 in der Abteikirche Konzert für Solisten, Solo-Instrumente und gemischten Chor<br />

4 5


Streams - Strömungen


Mitwirkende<br />

Komponisten<br />

nicolas bacri, Paris<br />

(Frankreich)<br />

massimo berzolla, Piacenza<br />

(Italien)<br />

wilfried maria Danner, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

James Hullick, Melbourne/Victoria<br />

(Australien)<br />

Olga Kroupová, Bratislava<br />

(Slowakei)<br />

Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk<br />

(Weißrussland)<br />

alexander litvinovsky, Minsk<br />

(Weißrussland)<br />

Chong lim ng, Kuala Lumpur,<br />

(Malaysia)<br />

michael Ostrzyga, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

martin Ch. redel, Detmold<br />

(Deutschland)<br />

barbara rettagliati, Florenz<br />

(Italien)<br />

Christopher shultis, Albuquerque /<br />

New Mexico (USA)<br />

Falko steinbach, Albuquerque /<br />

New Mexico (USA)<br />

marina Voinova, Moskau<br />

(Russland)<br />

Christoph maria wagner, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Installationen<br />

Hee sook Kim, Haverford / Pennsylvania<br />

(USA)<br />

gemeinsam mit<br />

Christopher shultis, Taos / New Mexico<br />

(USA)<br />

James Hullick, Melbourne / Victoria<br />

(Australien)<br />

Matineevorträge<br />

Prof. Dr. tatsiana g. mdzivani, Minsk<br />

(Weißrussland)<br />

Akademie der Wissenschaften Weißrusslands,<br />

Direktorin der Abteilung Musik und Kunst<br />

Prof. martin Christoph redel, Detmold<br />

(Deutschland)<br />

Hochschule für Musik Detmold<br />

Prof. Christopher shultis, Albuquerque /<br />

New Mexico (USA)<br />

Regents Professor of Music an der<br />

University of New Mexico<br />

Dr. galina tsmyg, Minsk<br />

(Weißrussland)<br />

Akademie der Wissenschaften Weißrusslands,<br />

Abteilung Musik und Kunst<br />

Musiker<br />

Klavier:<br />

Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk<br />

(Weißrussland)<br />

thomas mombaur, Ettringen<br />

(Deutschland)<br />

Falko steinbach, Albuquerque /<br />

New Mexico (USA)<br />

Christoph wagner, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

gerda Ziethen-Hantich, Frechen<br />

(Deutschland)<br />

Orgel:<br />

massimo berzolla, Piacenza<br />

(Italien)<br />

ulrich grosser, Arnsberg<br />

(Deutschland)<br />

margarete Hoppe, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

evgenya Krivitskaya, Moskau<br />

(Russland)<br />

michael utz, Brauweiler<br />

(Deutschland)<br />

Johannes trümpler, Maria Laach<br />

(Deutschland)<br />

Violine:<br />

elisabeth Polyzoides-baich, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Viola:<br />

Demetrius Polyzoides, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Violoncello:<br />

Judith ermert, Gent<br />

(Belgien)<br />

marc Ziethen, Frankfurt<br />

(Deutschland)<br />

Kontrabass:<br />

Henning rasche, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Flöte:<br />

Christiane menke, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

ursula groten, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

blockflötenquartett st. agnes, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Oboe:<br />

Kevin Vigneau, Albuquerque /<br />

New Mexico (USA)<br />

Klarinette:<br />

andy miles, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Bassklarinette:<br />

thomas adamsky, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Fagott:<br />

Jörg steinbrecher, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Percussion:<br />

tibor Herczeg, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Jürgen Karle, Ober-Ramstadt<br />

(Deutschland)<br />

Sopran:<br />

marlene mild, Nürnberg<br />

(Deutschland)<br />

Bariton:<br />

Peter Ziethen, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Orchester:<br />

STREAMS Festival Orchester<br />

Dirigent: Christoph maria wagner, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

Chor:<br />

Kammerchor des <strong>Collegium</strong> <strong>musicum</strong><br />

der universität <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

Dirigent: michael Ostrzyga, <strong>Köln</strong><br />

(Deutschland)<br />

8 9


Konzert<br />

Eröffnungskonzert<br />

Donnerstag | 20 Uhr | Kaisersaal der Abtei<br />

15.04.<br />

„With the Streams“<br />

Konzert für Streichorchester<br />

Tickets: K 1<br />

17 € / 14 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)<br />

Alexander Litvinovsky, Minsk<br />

aus : Tales of The Magic Tree, 2001 (De)<br />

With the Streams – Steps Upwards – Bronze Statue<br />

Barbara Rettagliati, Florenz<br />

il casTello D'esTe, 2004 (De)<br />

Hommage an BrUno Bettinelli<br />

le carceri – il salone dei giochi – il giardino segreto – notte alla torre dei leoni<br />

Chong Lim Ng, Kuala Lumpur<br />

aMorphous für StreicHorcHeSter, 2009/10 (ua)<br />

Martin Christoph Redel, Detmold<br />

les aDieux op. 61, 2006 (De)<br />

Hommage an györgy ligeti<br />

Nicolas Bacri, Paris<br />

concerTo aMoroso op. 80 no 2,<br />

»le prinTeMps« 2004/05 (De)<br />

für Violine, oBoe Und StreicHorcHeSter<br />

Violine: demetrius Polyzoides | oboe: Kevin Vigneau<br />

STREAMS Festival Orchester<br />

Leitung: Christoph Maria Wagner


Vorträge<br />

Freitag | 10 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei<br />

16.04.<br />

Prof. Dr. Tatsiana MDZIVANI<br />

Akademie der Wissenschaften, Minsk /<br />

Weißrussland<br />

Happening und Instrumentaltheater –<br />

Prinzipien des Rationalen und des<br />

Irrationalen in der Musik heute.<br />

Das 20. Jahrhundert führt <strong>zu</strong> einer grundlegenden<br />

Veränderung der Weltkunstkultur. Es ist das<br />

Jahrhundert der Durchsicht und Neubewertung<br />

von bis dahin angesammelten Werten, das Jahrhundert<br />

der Bildung eines neuen ästhetischen<br />

Paradigmas und einer neuen künstlerischen<br />

Weltanschauung. Einen besonderen Platz in der<br />

Kultur dieser Zeit nimmt die europäische Musikavantgarde<br />

(Alban Berg, Schönberg, Webern)<br />

ein, welche die nichtklassische Musikkonzeption<br />

entwickelt hat. Ihr Wesen wird bestimmt<br />

durch eine neue Rationalität, die sich im Inhalt<br />

der Musik, im Gestaltsystem, in der Form, der<br />

Kompositionslogik und in den Eigenschaften<br />

des Musikstoffes äußert.<br />

Die nichtklassische Rationalität bzw. Neorationalität<br />

ist die Rationalität, der die Idee der<br />

neuen Tonhöhe, der neuen Ordnung und des<br />

Bindungssystems von Elementen sowie der<br />

nichtklassischen Weltauffassung (Musikavantgarde<br />

der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts)<br />

<strong>zu</strong>grunde liegen. Die neue nichtklassische Rationalität<br />

ist die Rationalität, die auf die Vielheit<br />

von rationellen Komponenten und auf die<br />

Nichtlinearität gerichtet ist und deren Struktur<br />

die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Zufälligkeit<br />

beinhaltet, was wiederum die Erweiterung<br />

der Musikgrenzen verursacht hat (Musikavantgarde<br />

der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts).<br />

Der Ausbau des Musikalischen hat sich vor allem<br />

in den neuen Musikgenres verkörpert: im<br />

Instrumentaltheater, im Happening, in Environments,<br />

Performances, Aktionen und Installationen.<br />

Die Besonderheit dieser Genres besteht in<br />

ihrer prinzipiellen Nichtlinearität und im Rekurs<br />

auf die eigene Idee (bzw. Erfindung).<br />

Das Happening positioniert sich als ein Sein<br />

besonderer Art oder als ein Musik<strong>zu</strong>stand in<br />

seinem unmittelbaren und sogar synkretischen<br />

Kontakt mit dem Lebensraum und der unvorhersehbaren<br />

Wirklichkeit Inory (1974) von Karlheinz<br />

Stockhausen (1928–2007), Der Dampfer<br />

fährt am Hafen vorbei, Das blaue Heft von Edison<br />

Denissow (1928–1996)).<br />

Das Instrumentaltheater ist eine Art – Musikinstrumente<br />

übergreifende – Vorstellung mit den<br />

Musikern als Schauspielern. Der Interpret übt<br />

dabei die Funktion des verbalen Kommentators<br />

von (eigenen) Gefühlen und Emotionen aus.<br />

Im Großen und Ganzen haben sich in den neuen<br />

Musikgenres drei Typen unterschiedlicher<br />

Verhältnisse zwischen dem Rationalen und<br />

dem Irrationalen entwickelt: Erster Typ: Ein<br />

Übergewicht des Rationalen gegenüber dem<br />

Irrationalen (Formeln, Strukturen, Serien, Reihen);<br />

zweiter Typ: Ein Übergewicht des Irrationalen<br />

gegenüber dem Rationalen (aleatorische<br />

Kompositionen, Happenings etc.); und dritter<br />

Typ: Die gleichgewichtige Entsprechung des<br />

Rationalen und Irrationalen im Instrumentaltheater<br />

(z. B. bei Mauricio Kagel u. a.). Das Hauptmerkmal<br />

der nichtklassischen Neuesten Musik<br />

ist das Selbst-Prinzip, das eigenschöpferische<br />

System des Komponisten (Selbststrukturierung,<br />

Selbstorganisation).<br />

Freitag | 11.30 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei<br />

16.04.<br />

Prof. Martin Christoph REDEL<br />

Hochschule für Musik, Detmold<br />

„De Natura Sonoris“ –<br />

Die „Polnische Schule“ der 1960er Jahre<br />

(Tadeusz Baird – Witold Lutoslawski –<br />

Krzysztof Penderecki)<br />

Die Bezeichnung Polnische Komponistenschule<br />

wurde Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts,<br />

vor allem durch die deutsche Musikkritik,<br />

popularisiert. Der Terminus ist entstanden, um<br />

einen spezifischen Stil der polnischen Musik <strong>zu</strong><br />

benennen, in welcher die Klangfarbe in hervorgehobener<br />

Form eine Grundlage der Gestaltung<br />

des Musikwerks bildet.<br />

Die Geburt der Polnischen Komponistenschule<br />

wurde Dank des politischen Tauwetters nach<br />

dem Tode Stalins möglich, welches in Polen<br />

im Jahre 1956 <strong>zu</strong> einem politischen Umbruch<br />

geführt hatte. Damals wurden – wie der Personenkult<br />

im Bereich des politischen Lebens<br />

– (auch) die Dogmen des sozialistischen Realismus<br />

im Bereich der Kultur abgelehnt. Eine nicht<br />

geringfügige Bedeutung für die Entstehung<br />

der Polnischen Komponistenschule hatte auch<br />

die Einrichtung des Internationalen Festivals<br />

Zeitgenössischer Musik Warschauer Herbst im<br />

Oktober 1956.<br />

Der Warschauer Herbst wurde <strong>zu</strong>m Ort der<br />

polnischen Erstaufführungen von Werken, die<br />

<strong>zu</strong>m Kanon der Gegenwart gehören. Er wurde<br />

ebenfalls <strong>zu</strong> einer Manifestation neuer ästhetischer<br />

Tendenzen in der polnischen Musik. Diese<br />

betrafen anfangs vor allem die Anwendungen<br />

der Zwölftontechnik, später die Anwendung einer<br />

Technik, die in Polen Sonortechnik genannt<br />

wurde und auf den Vorrang der Klangfarbe vor<br />

allen anderen Parametern der Komposition gestützt<br />

war.<br />

Dennoch ergaben sich in der Anwendung dieser<br />

Gestaltungsmerkmale völlig unterschiedliche<br />

und individuelle Lösungen, wie dies an exemplarischen<br />

Beispielen aus Werken von Baird,<br />

Lutoslawski und Penderecki <strong>zu</strong> erkennen ist.<br />

12 13


Konzert<br />

Kammerkonzert<br />

Freitag | 17 Uhr | Kaisersaal der Abtei<br />

16.04.<br />

„Heterophonie“<br />

Konzert für Solo-Instrumente<br />

Tickets: K 2<br />

13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)<br />

Christoph Maria Wagner, <strong>Köln</strong><br />

sosTenuTissiMo für KlaVier Solo, 2005/06<br />

Klavier: christoph maria Wagner<br />

Krzysztof Penderecki, Krakau<br />

DiverTiMenTo für Violoncello Solo, 1999/2000<br />

für BoriS PergametScHiKoW<br />

Violoncello: Judith ermert<br />

Falko Steinbach, Albuquerque/New Mexico<br />

acciDenTs für KlaVier Und oBoe, 2004 (De)<br />

Klavier: falko Steinbach | oboe: Kevin Vigneau<br />

Christoph Maria Wagner, <strong>Köln</strong><br />

quasi canon 1:2 – 2:3 – 3:4 – 1:1<br />

für KlaVier Solo, 2008/2009 (ua)<br />

Klavier: christoph maria Wagner<br />

Wilfried M. Danner, <strong>Köln</strong><br />

oMbres loinTaines… für flöte Solo, 2009 (ua)<br />

flöte: christiane menke<br />

Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk<br />

heTerophonie für oBoe, Violine, Viola, 1993 (ua)<br />

oboe: Kevin Vigneau | Violine: elisabeth Polyzoides-Baich | Viola: demetrius Polyzoides


Konzert<br />

Kammerkonzert<br />

Freitag | 20 Uhr | Kaisersaal der Abtei<br />

16.04.<br />

„Canzones“<br />

Konzert für Solo-Instumente<br />

und Stimme<br />

Tickets: K 3<br />

13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)<br />

Alexander Litvinovsky, Minsk<br />

canzoneTTa für Violoncello Und eleKtroniK,<br />

2001/2009 (De)<br />

Violoncello: Judith ermert | elektronik: alexander litvinovsky<br />

Christopher Shultis, Albuquerque/New Mexico<br />

DevisiDero<br />

SecHS PrelUdeS für KlaVier, 2002–2007) (De)<br />

Klavier: falko Steinbach<br />

Olga Kroupová, Bratislava/Detmold<br />

aus: gesänge Des Michelangelo<br />

für Stimme Und KlaVier, 2001<br />

die Seele – die erde wartet auf das, was bald hiesig – Was kann, was soll ich noch tun?<br />

aus: MephisTo-lieDer<br />

für Stimme Und KlaVier, 1998<br />

ein teil von jener Kraft (text: J. W. goethe)<br />

Bariton: Peter Ziethen | Klavier: gerda Ziethen-Hantich<br />

Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk<br />

DeDicaTions, tiny Piano elegieS, 2008 (De)<br />

Klavier: Vyachaslaw Kuznyatsow<br />

Christoph Maria Wagner, <strong>Köln</strong><br />

vier bis fünf geisTer<br />

für KlaVier ZU Vier Händen, 2001<br />

Klavier: christoph maria Wagner und thomas mombaur<br />

James Hullick, Melbourne<br />

bruchlanDung / hungerlupe / suckle, 2007–2009<br />

für Stimme, Violoncello Und KlaVier<br />

Bariton: Peter Ziethen | Violoncello: marc Ziethen | Klavier: gerda Ziethen-Hantich


Vorträge<br />

Samstag | 10.15 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei<br />

17.04.<br />

Prof. Christopher SHULTIS<br />

University of New Mexico, Albuquerque /<br />

USA<br />

Kontrolle und Koexistenz:<br />

das Säkulare, das Sakrale und<br />

das „Nichts-Dazwischen“<br />

Dieser Vortrag möchte die Thematik von Säkular<br />

und Sakral beleuchten, nicht, indem die vielen<br />

interessanten Verbindungen aufgezeigt werden,<br />

die es bei den Werken der zahlreichen am<br />

Festival STREAMS beteiligten Komponisten gibt,<br />

sondern, indem der Blick auf zwei Gegenüberstellungen<br />

gelenkt wird: Die eine von Friedrich<br />

Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, festgehalten<br />

in Schillers Über naive und sentimantalische<br />

Dichtung, die andere von Emerson und<br />

Thoreau, die ich selbst formuliert habe.<br />

Der Titel des Vortrags, „Kontrolle und Koexistenz“,<br />

speist sich aus dieser letztgenannten<br />

Gegenüberstellung. Ich sehe Kontrolle und<br />

Koexistenz als zwei unterschiedliche Wege,<br />

Kunst mit dem kreativen Selbst des Schöpfers<br />

<strong>zu</strong> verbinden. Entweder kontrolliert man seine<br />

kompositorischen Materialien oder man koexistiert<br />

mit ihnen. Das kann als eine säkulare<br />

Annäherung an die Frage gesehen werden, was<br />

man während des Schaffensprozesses tut. Die<br />

heute noch immer große Relevanz von Schillers<br />

berühmter Schrift beinhaltet, so scheint mir, die<br />

Frage von Inspiration versus Intellekt und verbindet<br />

damit Kontrolle und Koexistenz direkt<br />

mit den Begriffen Säkular und Sakral.<br />

Anhand eines Themas, das eine meiner Leidenschaften<br />

ist, nämlich das Wandern, schaffe ich<br />

im Vortrag eine Verbindung <strong>zu</strong> den Plätzen,<br />

an denen ich wandere wie Berge, Wüsten und<br />

Wälder, um die Kategorie des „Dazwischen-<br />

Seins“ <strong>zu</strong> erklären, eines Zustands, bei dem wir<br />

Menschen „in“ der Natur sind und sie, deren Teil<br />

wir sind, gleichzeitig kontrollieren und mit ihr<br />

koexistieren, und bei dem wir die Option haben,<br />

uns entweder im Zentrum <strong>zu</strong> positionieren<br />

(Emerson) oder aber an den Rändern (Thoreau).<br />

Letzteres kann da<strong>zu</strong> dienen, die Realität des Andersseins<br />

deutlicher erkennen <strong>zu</strong> können. William<br />

Blake erlebte das als „Vision“ und ich erspüre<br />

es auf meinen Wanderungen: „Mit unseren<br />

eigenen Augen <strong>zu</strong> sehen bedeutet Hellsehen.“<br />

Inspiration und Intellekt als <strong>zu</strong>sammengehörig,<br />

nicht als entgegengesetzt gesehen, Schiller und<br />

Goethe in ihrer Gegensätzlichkeit vereint, Emersons<br />

Geist <strong>zu</strong>sammengeführt mit Thoreaus Erleben<br />

in den Wäldern, in denen sie gemeinsam<br />

wandern: Das Säkulare und das Sakrale nicht als<br />

Einheit gesehen, sondern gemeinsam, Seite an<br />

Seite, und das „Nichts-Dazwischen“ als das, wo<br />

zeitgenössische Komposition sich selbst ernst<br />

nimmt: nicht in einem kommerziellen Interesse,<br />

sondern in einer Aufmerksamkeit, die das<br />

Selbst oder das Andere oder beides in koexistierender<br />

Spannung oder, wenn möglich, sogar<br />

in gemeinsamer Ruhe erwählt. Eine Kirche mit<br />

geöffneten Türen: um <strong>zu</strong> Beten oder in Stille <strong>zu</strong><br />

verweilen, das „in der Welt und nicht von der<br />

Welt“-Sein nun als beides, sakral und säkular,<br />

gesehen, das „Nichts-Dazwischen“ als Ort des<br />

Zusammentreffens von Verbindung und Musik,<br />

wie Schopenhauer glaubte, ein abstrakter Ort,<br />

wo Inspiration und Intellekt, das Physische und<br />

das Spirituelle nicht benannt werden können.<br />

Eine Musik, so wie Schönberg Moses zitiert, indem<br />

er ausruft: „O Wort, du Wort, das mir fehlt!“<br />

Von Prof. Shultis autorisierte Überset<strong>zu</strong>ng:<br />

Sophia Herber<br />

Samstag | 11 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei<br />

17.04.<br />

Dr. Galina TSMYG<br />

Akademie der Wissenschaften, Minsk /<br />

Weißrussland<br />

Russische und Weißrussische geistliche<br />

Musik im europäischen Kontext heute:<br />

Realien schöpferischen Suchens.<br />

Der Vortrag ist der geistlichen Chormusik der<br />

russischen und weißrussischen Komponisten<br />

heute gewidmet. Im Zentrum der Beobachtung<br />

stehen Chorwerke, welche für die Aufführung<br />

in Kirchen und Konzerten geschrieben sind.<br />

Das bestimmt deren Kunststruktur und ihre<br />

Aufführungspraxis.<br />

In der zeitgenössischen Musik wird <strong>zu</strong>gleich die<br />

Persönlichkeit des Komponisten in den Werken<br />

spürbar – sowohl in ihrer musikalischen Weltanschauung<br />

als auch in Be<strong>zu</strong>g auf das religiöse<br />

Ethos. Im Vortrag wird geistliche Chormusik als<br />

Ergebnis der Arbeit der Komponisten betrachtet,<br />

deren schöpferische Freiheit weder von den<br />

Regeln des kirchlichen Kanons noch von den<br />

Bedingungen der Aufführung im Gottesdienst<br />

eingeschränkt ist.<br />

Der Vortrag versucht das gesamte Panorama der<br />

geistlichen Chormusik russischer und weißrussischer<br />

Komponisten der Gegenwart vor<strong>zu</strong>stellen.<br />

Es zeigt eine Synthese der stilistischen und<br />

der gattungsgebundenen Mittel der christlichkirchlichen<br />

Musik mit dem ganzen Spektrum<br />

der Neuen und Neuesten Musik (vor allem der<br />

Technik der modernen Tondichtung im schöpferischen<br />

Suchen der Sacra Nova-Strömung).<br />

Geistliche Chormusik der Gegenwart in Russland<br />

und Weißrussland ist grundsätzlich dem<br />

christlichen Ethos und der 1000-jährigen christlichen<br />

Tradition in Osteuropa verpflichtet. Sie<br />

findet ihre Differenzierung lediglich durch die<br />

Einfügung der geistig-musikalischen Symbole<br />

bzw. Liturgien der jeweils bestimmten Konfession<br />

in den Kontext der Tondichtung mit dem<br />

Ziel der Bildung des jeweiligen emotionalen<br />

Nachdrucks und der philosophisch-theologischen<br />

Lehre.<br />

In dem Vortrag werden die Hauptrichtungen<br />

schöpferischen Suchens der Komponisten<br />

Russlands und Weißrusslands im letzten Viertel<br />

des 20. Jahrhundertes beleuchtet, welche<br />

auf die Bildung einer besonderen individuellen<br />

Musikwelt im sakralen Bereich hinwirken. Sowohl<br />

in Weißrussland als auch in Russland sind<br />

religiöse Themen unter den neuen sozialpolitischen<br />

Bedingungen des letzten Viertels des 20.<br />

Jahrhundertes (nach der Wende) wieder mehr<br />

in den Vordergrund getreten. Sie haben sich<br />

<strong>zu</strong>gleich die stilistischen Eigenheiten der lange<br />

unterbrochenen, jahrhundertealten Tradition<br />

der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste<br />

der verschiedenen christlichen Konfessionen<br />

im Osten <strong>zu</strong> Eigen gemacht.<br />

18 19


Konzert<br />

Orgelkonzert<br />

Samstag | 20 Uhr | Abteikirche<br />

17.04.<br />

„Meditationes“<br />

Tickets: K 4<br />

10 € / 7 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)<br />

Sofia Gubaidulina, Hamburg<br />

hell unD Dunkel für orgel Solo, 1976<br />

orgel: margret Hoppe, <strong>Köln</strong><br />

Massimo Berzolla, Piacenza<br />

aus Der suiTe: Tu sepTiforMis Munere<br />

für orgel Solo 1998<br />

orgel: massimo Berzolla<br />

Naji Hakim, Paris<br />

ÉTuDes-caprices für orgel Solo, 2000<br />

mesto – giocoso – alla russa<br />

orgel: michael Utz<br />

Thierry Escaich, Paris<br />

evocaTion ii für orgel Solo, 1998<br />

orgel: michael Utz<br />

Oleg Janchenko, Moskau<br />

meditation für orgel Solo, 1984 (De)<br />

orgel: evgenya Krivitskaya<br />

David Krivitsky, Moskau<br />

hoMMage à bach für orgel Solo,1993 (De)<br />

orgel: evgenya Krivitskaya<br />

† Karlheinz Stockhausen, Kürten<br />

Tierkreis<br />

in einer faSSUng für flöte Und orgel, 1975<br />

flöte: Ursula groten | orgel: margret Hoppe<br />

Krzysztof Penderecki, Krakau<br />

o gloriosa virgine<br />

für orgel ZU Vier Händen Und Vier füSSen, 2009 (ua)<br />

orgel: Ulrich grosser und Johannes trümpler


Konzert<br />

Neue Kirchenmusik<br />

Sonntag | 17 Uhr | Abteikirche<br />

18.04.<br />

„Spero lucem“<br />

Konzert für Solo-Instrumente,<br />

Solisten und gemischten Chor<br />

Arvo Pärt, Paide/Estland<br />

sTaTuiT ei DoMinus<br />

für ZWei orgeln Und ZWei cHöre, 1990<br />

orgel: margret Hoppe und michael Utz |<br />

chor: Kammerchor des collegium <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

leitung: michael ostrzyga<br />

Michael Ostrzyga, <strong>Köln</strong><br />

virgen De las nieves<br />

für cHor a caPPella, 2010 (ua)<br />

chor: Kammerchor des collegium <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

leitung: michael ostrzyga<br />

James MacMillan, Cumnock/Schottland<br />

chrisTus vinciT für cHor, 1994<br />

chor: Kammerchor des collegium <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

leitung: michael ostrzyga<br />

Tickets: K 5<br />

13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)<br />

Falko Steinbach, Albuquerque/New Mexico<br />

spero luceM für SoPran Und orgel, 2003<br />

Sopran: marlene mild | orgel: margret Hoppe<br />

Falko Steinbach, Albuquerque/New Mexico<br />

coMMunio (aus Der ThoMasMesse), 2003<br />

für SoPran, oBoe, orgel, cHor,<br />

Vier BlocKflöten, KontraBaSS Und ScHlagWerK<br />

Sopran: marlene mild | oboe: Kevin Vigneau | orgel: margret Hoppe |<br />

flötenquartett St. Ursula | Kontrabass: Henning rasche |<br />

Schlagwerk: tibor Herczeg und Jürgen Karle<br />

Massimo Berzolla, Piacenza<br />

aus: ulTiMa Diei oraTio<br />

für orgel, flöte, Klarinette, BaSSKlarinette, fagott,<br />

KontraBaSS, ScHlagWerK Und KammercHor, 2003 (De)<br />

orgel: margret Hoppe | flöte: christiane menke | Klarinette: andy miles |<br />

Bassklarinette: thomas adamsky | fagott: Jörg Steinbrecher |<br />

Kontrabass: Henning rasche | Schlagwerk: tibor Herczeg und Jürgen Karle |<br />

chor: Kammerchor des collegium <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

leitung: michael ostrzyga, <strong>Köln</strong><br />

Marina Voinova, Moskau<br />

senza für flöte Und orgel, 2004 (De)<br />

flöte: christiane menke | orgel: evgenya Krivitskaya<br />

lacryMosa für SoPran, ScHlagWerK,<br />

orgel Und cHor, 2008 (De)<br />

Sopran: marlene mild | Schlagwerk: tibor Herczeg und Jürgen Karle |<br />

orgel: evgenya Krivitskaya<br />

chor: Kammerchor des collegium <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

leitung: michael ostrzyga


Ausstellungen<br />

Donnerstag bis Sonntag | Eintritt frei<br />

Öffnungszeiten: 14 bis 17 Uhr und gerne auf Anfrage im Festivalbüro<br />

15. – 18.04.<br />

„Encounter“<br />

Malerei, Dichtung, Video, Gerüche, Sound<br />

(2005-2007)<br />

Hee Sook Kim, Haverford / Pennsylvania<br />

und Christopher Shultis, Taos / New Mexico<br />

Encounter bedeutet Begegnung.<br />

Die Begegnungen in dieser Ausstellung sind<br />

vielfältig: Es begegnen sich zwei Künstler, verschiedene<br />

Kunstformen, Bild, Klang und Text,<br />

Ost und West, Mensch und Natur.<br />

Hee Sook Kim, in Korea geborene und aufgewachsene<br />

bildende Künstlerin begegnet<br />

Christopher Shultis, einem amerikanischen<br />

Komponisten. Beide gemeinsam begegnen der<br />

Natur New Mexicos und Pennsylvanias. Daraus<br />

entstanden ist ein Raum, in dem sich nun der<br />

Besucher auf ein Zusammentreffen einlässt.<br />

Aus den vier Ecken des Raumes ertönen Klänge,<br />

die Shultis in New Mexico und in den Bergen<br />

und Wäldern Pennsylvanias während langer<br />

Wanderungen aufgenommen hat: Plätscherndes<br />

Wasser, rauschender Wind oder Geräusche<br />

der Schneeschmelze wechseln sich ab mit Momenten<br />

der Stille. Die Stille ist nicht einfach eine<br />

Abwesenheit von Klang, sondern eingefangen<br />

auf dem Pulpit Rock, einem der ruhigsten Punkte<br />

des Appalachian Trail, dem Ort der Wanderungen.<br />

Ein Video Hee Sook Kims zeigt Bilder<br />

der wunderbaren Landschaft des Appalachian<br />

Trail und seines höchsten Punktes, des Pinnacle.<br />

In dieser Atmosphäre präsentieren sich Bilder<br />

Kims neben Gedichten Shultis’ und verschieden<br />

Heilpflanzen in großen Glasgläsern. Die<br />

Gemälde der koreanischen Künstlerin erscheinen<br />

fremd. Sie arbeitet mit Sumi Tinte und<br />

kalligraphischem Pinsel, integriert auf ihren<br />

Werken symbolhafte Zeichnungen und Texte in<br />

verschiedenen Sprachen, handschriftlich und<br />

gedruckt. Jedes einzelne Werk besteht aus zahlreichen<br />

durchscheinenden Schichten in denen<br />

sich Zeichnung, Malerei und Text überlagern<br />

und <strong>zu</strong> einer komplexen Darstellung verbinden,<br />

deren Oberfläche seltsam wächsern erscheint.<br />

Ohne Kenntnis koreanischer Kunst lassen die<br />

Gemälde sich schwer einordnen. Erkennbar<br />

sind immer wieder Pflanzen, die im Mittelpunkt<br />

aller Werke stehen, z. T. überlagert von schematischen<br />

Darstellungen menschlicher Organe<br />

oder Körper, die an medizinische Bücher oder<br />

Publikationen <strong>zu</strong> asiatischen Massagetechniken<br />

und chinesischer Medizin erinnern. Die Gedichte<br />

Shultis’, die den Gemälden beigegeben sind,<br />

thematisieren persönliches Erleben von Natur<br />

in den Jahreszeiten.<br />

Hee Sook Kim findet für ihre Situation als Koreanerin<br />

in den USA die Metapher von Pflanzen: Sie<br />

gehören in einen bestimmten Boden und ein<br />

bestimmtes Klima, haben heilende Kräfte für<br />

verschiedene Leiden und repräsentieren gewissermaßen<br />

die Eigenschaften ihrer heimatlichen<br />

Umgebung. Genauso trägt Kim die Prägungen<br />

ihrer Heimat mit sich: Spiritualität, einen Glauben<br />

an die Kräfte alternativer Heilmethoden,<br />

Schamanismus, Taoismus und immer wieder die<br />

ganz privaten Erinnerungen an den Garten der<br />

Großmutter und seine magischen Kräfte, die sie<br />

als kleines Mädchen erlebte. Ihre Begegnung<br />

mit den Lehren Hildegards von Bingen hat den<br />

spirituellen Aspekt ihres Werkes noch verstärkt<br />

und die Beschäftigung mit Heilkräutern in den<br />

Fokus genommen.<br />

Encounter – die Begegnung, die Kim und Shultis<br />

präsentieren – feiert das Poetische, nicht <strong>zu</strong>letzt<br />

durch ihren Ursprung in den Wanderungen der<br />

beiden Künstler und in ihren Begegnungen mit<br />

der Natur.<br />

„Swarmlings“<br />

Raum-Klang-Installation mit<br />

elektronischen Geräten, LED-Leuchten,<br />

Perücken und Fundobjekten (2009-2010)<br />

Erstausstellung,<br />

James Hullick, Melbourne / Australien<br />

Mechanische Sound-Skulpturen sind seit 2004<br />

ein wiederkehrendes Thema des Komponisten<br />

und Klangkünstlers James Hullick. Sie stellen<br />

immer wieder die Rolle von Technologie und<br />

technologischem Fortschritt in der heutigen<br />

Gesellschaft in Frage. 2008 kuratierte Hullick<br />

gemeinsam mit John Derrick in New York die<br />

Show Dark Luminance. Mit überragendem Erfolg<br />

wurden dort auch zwei Installationen Hullicks<br />

gezeigt, Incubator und Leyz Gerlz (beide<br />

2008), die schon mit dem Motiv der schwarzen<br />

Perücke arbeiten, sich mit dem Thema der Entkörperlichung<br />

auseinandersetzen und der Frage<br />

nachgehen, was es bedeutet, als spirituelles<br />

Lebewesen in einer technologisierten Welt <strong>zu</strong><br />

existieren. Wie in seiner Komposition Bruchlandung<br />

für Bariton (K 3) lotet der Komponist auch<br />

in seiner neuen Installation Swarmlings diese<br />

Fragen aus.<br />

Beim Festival STREAMS wird Swarmlings<br />

<strong>zu</strong>m ersten Mal gezeigt und von Hullick in den<br />

Räume der Abtei Brauweiler eingerichtet. Wie<br />

schon die beiden New Yorker Installationen<br />

schafft auch Swarmlings einen surrealen Raum,<br />

in dem archetypische Motive und Assoziationen<br />

– durch Gegenstände und Geräusche hervorgerufen<br />

– bewusst und unterbewusst auf<br />

den Betrachter wirken. Ein intellektuelles Herstellen<br />

von Verknüpfungen ist in diesem Raum<br />

ebenso möglich wie ein rein intuitives Erleben<br />

und Erspüren.<br />

G e f ö r d e r t v o n :<br />

Hullick stellt beim Aufbau seiner Installationen<br />

immer wieder fest, dass diese sich gegenüber<br />

seinen Vorüberlegungen verändern, wenn<br />

er den vorgesehenen Raum betritt und dort<br />

<strong>zu</strong> arbeiten beginnt. Spannend bleibt, wie<br />

sich die Idee des Künstlers vor Ort tatsächlich<br />

entwickelt.<br />

Hullick plant einen nur spärlich erleuchteten<br />

Raum. Darin hängen und liegen verschiedene<br />

skulpturale Gegenstände, darunter einige zerbrochene<br />

Musikinstrumente. Schwarzes (Perücken-)Haar<br />

wuchert über die verschiedenen<br />

Fundobjekte, die an die menschliche Besessenheit<br />

von Reichtum, Ruhm, Glück und technischem<br />

Fortschritt gemahnen. Hullick beschreibt<br />

diese haarigen Gegenstände als Teratom-artig.<br />

Der medizinische Begriff Teratom bezeichnet<br />

Geschwulste aus omnipotenten Keimzellen,<br />

die unter anderem Haare und Zähne enthalten<br />

können. Er leitet sich ab vom Griechischen teras,<br />

teratos – Schreckbild, Ungeheuer. Was hier<br />

aber ebenso erschreckt, sind zahllose kleine, roboterartige<br />

Mechanismen, die bei Aktivierung<br />

leuchten und die kuriosen, geschwulstartigen<br />

Gegenstände anheben und fallen lassen, drehen,<br />

ziehen und umher schieben. Das Wimmeln<br />

der Mechanismen und die dadurch entstehenden<br />

Geräusche erinnern an einen aggressiven<br />

Schwarm. Damit verbundene Assoziationen<br />

werden beim Betrachter aufgerufen und vermischen<br />

sich in dem surrealen Szenario mit Erinnerungen<br />

an beängstigende Zukunftsvisionen, in<br />

denen Maschinen die Kontrolle übernommen<br />

haben. Der aggressive Schwarm, visuell und<br />

akustisch erlebbar, bemächtigt sich der Artekfakte<br />

menschlicher Kultur und des historischen<br />

Raumes.<br />

Sophia Herber<br />

24 25


Komponisten<br />

Porträts der Komponisten:<br />

BACRI, Nicolas, Paris / Frankreich<br />

(* 1961 Paris)<br />

Nicolas Bacri ist ein international bekannter<br />

Komponist großformatiger Werke melodisch<br />

konstruktiver Struktur, der in den letzten drei<br />

Jahrzehnten ein umfangreiches kompositorisches<br />

Werk geschaffen hat, das immer weiteren<br />

Einfluss gewinnt. Nach frühen Studien bei bedeutenden<br />

Lehrern in Paris folgte, verbunden<br />

mit einem ersten Preis im Fach Komposition;<br />

1983–85 ein zweijähriger Studienaufenthalt in<br />

der Villa Medici in Rom mit starkem Einfluss von<br />

Giacinto Scelsi. 1987 bis 92 ging Bacri als Chef<br />

der Abteilung Kammermusik <strong>zu</strong> Radio France in<br />

Paris. Von 1991 bis 93 folgte ein Studienaufenthalt<br />

in der Casa de Velázquez in Madrid, wo er u.<br />

a. seine monumentale Sinfonia da Requiem, ein<br />

Streichsextett und ein Trompetenkonzert komponierte.<br />

Von 1993 bis 98 hielt er sich auf Einladung<br />

der Gesellschaft Pour Que l'Esprit Vive in<br />

der Abtei La Prée auf, wo er an der Organisation<br />

der jährlichen Rencontres Musicales mitwirkte.<br />

1995 wurde er Komponist-in-Residenz des Orchestre<br />

de la Picardie in Amiens, für das er seine<br />

Sinfonie Sturm und Drang komponierte. Teil seines<br />

etwa 120 Opuszahlen umfassenden Œuvres<br />

sind u. a. sechs Sinfonien, Partiten und Suiten für<br />

Orchester, Instrumentalkonzerte, Kammermusik<br />

und Werke für Soloinstrumente, Lieder, Chor-<br />

und Bühnenwerke. Die Werke des freischaffenden<br />

Komponisten werden <strong>zu</strong>nehmend auch<br />

in Deutschland gespielt (WDR <strong>Köln</strong>, Frankfurt,<br />

München etc.).<br />

BERZOLLA, Massimo, Piacenza / Italien<br />

(* 1963 Piacenza)<br />

Der weit über Italien hinaus als Organist und<br />

Dirigent bekannte Komponist Massimo Berzolla,<br />

der <strong>zu</strong>gleich lange als Kantor der Kathedrale<br />

von Piacenza für die Kirchenmusik dieser Diözese<br />

verantwortlich war, gilt wegen seiner liturgischen<br />

Musiken als ein führender Vertreter einer<br />

neuen Musiksprache in der westeuropäischen<br />

Kirchenmusik. Seit seinen Studien der Orgel- und<br />

Kirchenmusik mit Kompositionslehre bei Bruno<br />

Bettinelli in Mailand (dem Lehrer bedeutender<br />

Musiker und Dirigenten wie Claudio Abbado,<br />

Riccardo Muti u. a.) widmet er sich <strong>zu</strong>gleich<br />

der Entdeckung unbekannter Musikliteratur<br />

mittelalterlicher Gregorianik, die seine eigenen<br />

Kompositionen anregt. Fortlaufende Einladungen,<br />

seine Musik in Konzerten vor<strong>zu</strong>stellen, eine<br />

große Zahl an Aufführungen seiner Werke und<br />

seine umfangreiche Discographie zeigen seine<br />

bedeutende Rolle in der Kirchenmusik.<br />

DANNER, Wilfried Maria, <strong>Köln</strong> /<br />

Deutschland (* 1956 Duisburg)<br />

Der Absolvent der Folkwang Hochschule Essen,<br />

Meisterschüler von Hans Werner Henze (Komposition)<br />

und Hans Ulrich Humpert (Elektronische<br />

Komposition) setzte seine Studien bei Protagonisten<br />

des 20. Jahrhunderts fort: darunter<br />

bei György Ligeti, Olivier Messiaen und Luciano<br />

Berio. Weitere Förderungen erhielt er durch<br />

Daniel Barenboim und Pierre Boulez. Lehraufträge<br />

führten ihn u. a. an die Sorbonne in Paris,<br />

ans Konservatorium in Brüssel, nach Duisburg,<br />

Genf, Puerto Rico und Houston. Einladungen<br />

als Komponist-in-Residenz erhielt er von großen<br />

Opernhäusern und Orchestern in Berlin,<br />

Hamburg und Gstaad. Danners Werke, darunter<br />

zahlreiche Auftragskompositionen, werden von<br />

großen Orchestern unter bekannten Dirigenten<br />

weit über die Grenzen Deutschlands hinaus aufgeführt.<br />

Seit seinen Studien bei Boulez am Musikzentrum<br />

IRCAM im Centre Pompidou (Paris)<br />

erhält er <strong>zu</strong>nehmend Aufträge für Kompositionen<br />

und Einladungen <strong>zu</strong> Aufführungen seiner<br />

Werke in Frankreich und weit darüber hinaus.<br />

ESCAICH, Thierry, Paris / Frankreich<br />

(* 1965 Nogent-sur-Marne)<br />

Der französische Organist und Komponist errang<br />

bereits während seines Studiums der Orgel<br />

und Orgelimprovisation, Komposition und<br />

Orchestrierung an der École National Supérieur<br />

de Musique in Paris zahlreiche nationale und<br />

internationale Preise bei Kompositions- und<br />

Improvisationswettbewerben. 1992 wurde er<br />

als Professor für Fugenkomposition an die École<br />

Supérieur in Paris berufen. 1997 trat er als Titularorganist<br />

an der Pierre le Pecheur-Orgel von<br />

1630 die Nachfolge des großen Organisten und<br />

Komponisten Maurice Duruflé in der spätgotischen<br />

Pfarrkirche Saint-Étienne-du-Monde in<br />

Paris an. Neben seinen Ämtern verfolgt Escaich<br />

eine internationale Konzerttätigkeit und gilt als<br />

einer der fantasiereichsten Orgelimprovisatoren<br />

unserer Zeit. Als Komponist ist er seit etwa 1990<br />

mit eigenständigen Werken der Kirchenmusik in<br />

den Blick der Fachwelt gerückt. Seine Arbeiten<br />

– darunter große orchestrale Werke und sogar<br />

Filmmusiken – wurzeln in der sakralen Musik<br />

früherer Jahrhunderte wie der mittelalterlichen<br />

Gregorianik, tragen aber seine persönliche<br />

Handschrift. Escaich war mehrfach von großen<br />

Orchestern als Komponist-in-Residenz eingeladen<br />

und erhielt den Auftrag <strong>zu</strong> einem Klarinettenkonzert<br />

für Paul Meyer und das New York<br />

City Ballet.<br />

GUBAIDULINA, Sofia, Appen bei Hamburg<br />

/ Deutschland<br />

(* 1931 Tschistopol / Russland)<br />

„Es gibt keinen ernsthaften Grund mehr <strong>zu</strong> komponieren<br />

außer den einer spirituellen Erneuerung“,<br />

sagt Gubaidulina. Die russische Komponistin<br />

studierte bis 1954 Klavier bei G. Kogan<br />

und Komposition bei A. Leman am Konservatorium<br />

von Kasan. Bis 1959 setzte sie ihr Kompositionsstudium<br />

am Moskauer Konservatorium<br />

bei N. Peyko fort. 1961 wurde sie Mitglied der<br />

Komponisten-Vereinigung und schloss ihr Aufbaustudium<br />

1963 in Moskau bei Shebalin ab.<br />

1969–70 arbeitet sie am Experimentellen Studio<br />

für Neue Musik Moskau und gründete Mitte der<br />

70er Jahre gemeinsam mit den Komponisten V.<br />

Suslin und W. Artjomow das Ensemble Astreja,<br />

das auf Instrumenten der russischen Volksmusik<br />

improvisierte. 1990 wurde sie Jurymitglied bei<br />

der Vergabe der Staats- und Lenin-Preise. Zahlreiche<br />

Preise wurden auch ihr selbst <strong>zu</strong>gedacht,<br />

darunter zweimal der Koussevitzky Preis, der<br />

Russische Staatspreis sowie Preise in Japan und<br />

Deutschland. Seit 1992 lebt sie in der Bundesrepublik.<br />

Philosophie, Spiritualität, Religion und<br />

Poesie sind oft die Grundlage ihrer Werke. Musik<br />

und Religion verfolgen ihrer Meinung nach<br />

ein gleiches Ziel, nämlich den Fluss des Lebens<br />

<strong>zu</strong> erneuern. Ihr Stil, der östliche und westliche<br />

Traditionen vereinigt, kann nicht einfach in die<br />

üblichen Kategorien von Avantgarde oder Tradition<br />

eingeordnet werden. Oft nutzt sie Instrumente<br />

der östlichen Volksmusik, während ihre<br />

musikalische Sprache aber im Wesentlichen<br />

westlich bleibt.<br />

HAKIM, Naji, Paris / Frankreich<br />

(* 1955 Beirut)<br />

Der in Beirut / Libanon geborene, vielfach ausgezeichnete<br />

Naji Hakim absolvierte umfangreiche<br />

Studien bei J. Langlais und am Pariser Conservatoire<br />

National Supérieur de Musique in den<br />

Klassen von R. Boutry, J. C. Henry, M. Bitsch, R.<br />

Falcinelli, J. Castérède und Serge Nigg. Neben<br />

einem Lehrdiplom für Orgel des Trinity College<br />

of Music in London kann er auf neun erste Preise<br />

bei internationalen Orgel- und Kompositionswettbewerben<br />

<strong>zu</strong>rückblicken. 1991 verlieh ihm<br />

die Académie des Beaux-Arts den Preis André<br />

Caplet. Nachdem er von 1985 bis 1993 das Amt<br />

des Titularorganisten der Basilika Sacré-Coeur<br />

de Montmartre innehatte, wurde er Nachfolger<br />

Olivier Messiaens an der Église de la Trinité. Er ist<br />

tätig als Professor für musikalische Analyse am<br />

Conservatoire National de la Région in Boulogne-Billancourt<br />

und als Gastprofessor an der Royal<br />

Academy of Music in London. Weiterhin ist<br />

Hakim als Ingenieur Absolvent der École Nationale<br />

Supérieure de Télécommunication in Paris.<br />

Dem Mitglied der Consociatio Internationalis<br />

Musicae Sacrae in Rom wurde die Ehrendoktorwürde<br />

der Saint-Esprit-<strong>Universität</strong> in Kaslik /<br />

Libanon verliehen. 2007 wurde Hakim von Papst<br />

Benedikt XVI. für sein herausragendes Engagement<br />

und seine Arbeit <strong>zu</strong> Gunsten der Kirche<br />

und des Heiligen Vaters das Ehrenzeichen Pro<br />

Ecclesia et Pontifice verliehen. Sein Œuvre umfasst<br />

Instrumentalwerke, symphonische Musik<br />

und Vokalmusik und vereinigt das musikalische<br />

Erbe seiner maronitisch-christlichen Kindheit<br />

im Libanon mit der abendländisch mittelalterlichen<br />

Gregorianik, Bach’scher Orgeltradition<br />

und der Innovation und theologischen Durchdringung<br />

der Musik im Sinne Messiaens.<br />

HULLICK, James, Melbourne / Australien<br />

(* 1973 Wallaroo / Süd Australien)<br />

Der Komponist, Pianist, Vokalist und Klangkünstler<br />

James Hullick studierte an der La Trobe<br />

University sowie bei dem in Melbourne lebenden<br />

deutschen Komponisten Felix Werder. Auf<br />

einer Europareise 1998 nahm er an den Darmstädter<br />

Ferienkursen für Neue Musik und den<br />

Stockhausen-Kursen Kürten teil und verbrachte<br />

einen Monat in Luciano Berios Tempo Reale Studios.<br />

1999–2000 studierte er bei James Tenney<br />

in Toronto, wo er auch seine Karriere als Pianist<br />

begann. 2005 schloss er ein von Julian Burnside<br />

gefördertes Masterstudium in Komposition ab.<br />

Danach begann er, unterstützt durch einen Australian<br />

Postgraduate Award, ein PhD Studium<br />

am RMIT (Royal Melbourne Institute of Technology),<br />

bei dem er das Phänomen der Rekursion<br />

26 27


Komponisten<br />

erforscht, und beschäftigte sich <strong>zu</strong>nehmend<br />

mit real-time Scores, Partituren, die direkt vom<br />

Computerbildschirm gelesen werden. 2004<br />

begann Hullick, sich auch im Bereich der bildenden<br />

Kunst um<strong>zu</strong>tun. Er präsentierte Installationen<br />

in Galerien und zeigte 2006 seine erste<br />

Ausstellung mit akustischen Robotern. Neben<br />

zahllosen anderen Projekten nahm er gemeinsam<br />

mit Peter Ziethen, Bariton, und dem Ziethen<br />

Ensemble in <strong>Köln</strong> seine Radio-Kammeroper<br />

Bruchlandung (2007–09) auf. Seit 2002 seine<br />

Mutter verstarb, die Sozialarbeiterin im südaustralischen<br />

Aborigines Reservat Walleroo war, wo<br />

Hullick geboren wurde, beschäftigen sich seine<br />

Werke häufig mit sozialen Themen. 2005 wurde<br />

er Dozent im Rahmen des Artlife Programm<br />

für Menschen mit geistiger Behinderung des<br />

Art Centers Footscary, einem Vorort Melbourns.<br />

2007 etablierte er die JOLT Konzertreihe und<br />

gründete 2008 JOLT Arts Inc., eine non-profit<br />

Organisation für akustische und visuelle Künste,<br />

die er als künstlerischer Direktor leitet. Hullick<br />

genießt die besondere Förderung der Stadt<br />

Melbourne und des Art Council Australia.<br />

JANCHENKO, Prof. Oleg<br />

(* 1939 Moskau, † 2002 Moskau)<br />

Der vielseitige Komponist und Organist Oleg<br />

Janchenko war <strong>zu</strong>gleich als Pianist, Dirigent und<br />

Pädagoge aktiv und eine Institution im Musikleben<br />

Russlands. Er lehrte seit 1994 als Professor<br />

am Konservatorium in Moskau und gleichzeitig<br />

an der Robert-Schumann-Musikhochschule<br />

Düsseldorf, war Nationalkünstler Russlands<br />

(1997), Gewinner des Russischen Staatspreises<br />

(1984) und Mitglied des Russischen Komponistenverbandes.<br />

Nach Abschluss seines Studiums<br />

am Moskauer Konservatorium als Pianist, Organist<br />

und Komponist begann er seine Karriere<br />

bei der Weißrussischen Philharmonie in Minsk<br />

(1963–1971). 1964 gründete er das Kammerorchester<br />

Minsk. Nach einem Wechsel als Solist<br />

an die Moskauer Philharmonie übernahm er<br />

von 1983 bis 1992 die Leitung des Ensembles für<br />

Alte Musik Madrigal. 1987 gründete er die Russische<br />

Organisten- und Orgelbauer-Assoziation<br />

und wurde deren erster Präsident. Zugleich<br />

wirkte er als Herausgeber von Orgelmusik russischer<br />

Komponisten. Konzerttourneen führten<br />

ihn außerhalb Russlands durch ganz Europa bis<br />

in die USA und Süd Korea. Sein Konzertrepertoire<br />

reichte von der Alten Musik bis <strong>zu</strong> zeitgenössischer<br />

Musik. Janchenko schrieb sechs<br />

Symphonien (alle mit Orgel), drei Opern, zehn<br />

Konzerte für unterschiedliche Ensembles (drei<br />

davon mit Orgel) sowie zahlreiche Kammer-<br />

und Vokalkompositionen.<br />

KRIVITSKY, David, Moskau / Russland<br />

(* 1937 Kiew)<br />

Der Komponist David Krivitsky wurde 1937 in<br />

einer Musikerfamilie in Kiew geboren. Sein Vater<br />

war ein ausgezeichneter Geiger und Professor<br />

am Konservatorium in Kiew, seine Mutter Pianistin.<br />

Sein Kompositionsstudium absolvierte<br />

er bei Heinrich Litinsky am Gnessin-Institut in<br />

Moskau. Nach seinem Abschluss 1968 arbeitete<br />

er bis 1974 als Chefredakteur beim Rundfunk<br />

und gehörte von 1970 bis 1983 dem Rat<br />

des Klubs Junge Musik im Verband Russischer<br />

Komponisten an. Krivitsky hat über 2000 Kompositionen<br />

für verschiedene Genres und Beset<strong>zu</strong>ngen<br />

geschrieben, darunter Opern, Ballette,<br />

Film- und Theatermusiken, Symphonien, Konzerte,<br />

Kantaten, Chöre, Kammermusik und Liederkreise.<br />

Den Schwerpunkt seines Schaffens<br />

bildet die instrumentale Konzertmusik. Unter<br />

seinen 15 Konzerten gibt es solche für Violine,<br />

Posaune und Horn, aber auch einige für ungewöhnlichere<br />

Instrumente wie Bassklarinette,<br />

Viola d’amore, Englischhorn, Piccolo-Trompete<br />

oder Altflöte. Krivitsky gehört <strong>zu</strong> den meist gespielten<br />

russischen Komponisten, dessen Werke<br />

von bekannten Dirigenten, großen Orchestern<br />

und Solisten über Russland hinaus auch in Belgien,<br />

Frankreich, Israel und Spanien aufgeführt<br />

werden. Werke für Orgel nehmen einen besonderen<br />

Platz in seinem Schaffen ein: Stücke für<br />

Orgel solo sowie für Orgel <strong>zu</strong> vier Händen und<br />

vier Füßen, Werke für Orgel mit Ensemble oder<br />

Soloinstrumenten bzw. Stimme.<br />

KROUPOVÁ, Olga, Bratislava / Slowakei<br />

und Detmold / Deutschland<br />

(* 1966 Bratislava)<br />

Olga Kroupová studierte an der Hochschule für<br />

Musik Bratislava und an der Franz-Liszt-Musikakademie<br />

Budapest Komposition. Ihre frühen<br />

Arbeiten wurden im slowakischen Rundfunk<br />

ausgestrahlt. Ihre berufliche Karriere begann<br />

sie im Studio für Elektronische Musik des ungarischen<br />

Rundfunks. Es folgten vier Semester<br />

Kontaktstudium bei Prof. Martin Christoph Redel<br />

an der Hochschule für Musik in Detmold.<br />

Seit ihrer Übersiedlung nach Detmold arbeitet<br />

sie als freie Mitarbeiterin für Musikverlage und<br />

Rundfunkanstalten und hat als Komponistin<br />

ein umfangreiches Werk an literarisch inspirierten<br />

und freien Kompositionen geschaffen. Der<br />

Schwerpunkt ihrer kompositorischen Tätigkeit<br />

liegt im Bereich der sinfonischen Musik. Einer<br />

breiteren Öffentlichkeit wurde Kroupová durch<br />

ihr Orchesterstück Bericht über den letzten<br />

Stand der Dinge bekannt, das vom NDR-Sinfonieorchester<br />

uraufgeführt wurde. Uraufführungen<br />

weiterer Orchesterwerke schlossen sich an.<br />

Unlängst wurde das Orchesterstück Judith mit<br />

großem Erfolg beim Internationalen Festival<br />

zeitgenössischer Musik Melos Ethos in Bratislava<br />

uraufgeführt<br />

.<br />

KUZNYATSOW, Vyachaslaw, Minsk /<br />

Weißrussland (* 1955 Wien)<br />

Der in Wien geborene Komponist ist Professor<br />

an der Staatlichen Akademie für Musik in Minsk,<br />

wo er 1978–83 auch sein Studium bei Yevgeny<br />

Glebov absolvierte. 1983–85 schloss er ein Postgraduiertenstudium<br />

beim selben Lehrer an und<br />

lehrt seit 1987 selbst als Professor an der Musikakademie.<br />

Seit 1998 ist er dort Leiter der Abteilung<br />

für Instrumentierung und Partitur-Lesen.<br />

1989 nahm er an den ISCM World Music Days<br />

in Amsterdam teil, 1996 am 39. Internationalen<br />

Festival Warschauer Herbst. Er war Jurymitglied<br />

bei Orchester- und Chorwettbewerben in Minsk.<br />

Neben ersten Preisen für Chor- und Kammermusik<br />

wurde ihm 2000 und 2003 der weißrussische<br />

Staatspreis verliehen. Sein Œuvre umfasst<br />

Bühnen-, Orchester-, Kammer- und Chormusik,<br />

Stücke für Soloinstrumente und Stimme sowie<br />

zahlreiche Vertonungen literarischer Werke.<br />

Jährliche Aufführungen beim Frühlingsfestival<br />

in Minsk, dem weißrussischen Herbstfestival, im<br />

weißrussischen Rundfunk und weiteren Medien<br />

machen ihn <strong>zu</strong> einem der bekanntesten Komponisten<br />

Osteuropas. Der Vizepräsident des<br />

Weißrussischen Komponistenverbandes gründete<br />

1990 mit anderen bekannten Komponisten<br />

die Weißrussische Vereinigung zeitgenössischer<br />

Komponisten, deren Vorsitz er 1995–2001 inne<br />

hatte. Mit seinen Kompositionen wurde er weit<br />

über Weißrussland und die Länder Osteuropas<br />

hinaus <strong>zu</strong> zahlreichen internationalen Festivals<br />

der Neuen Musik in der Schweiz, in Japan, Österreich,<br />

Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland,<br />

Israel, Portugal, Polen, Spanien und in<br />

den USA eingeladen.<br />

LITVINOVSKY, Alexander, Minsk /<br />

Weißrussland (* 1962 Minsk)<br />

Alexander Litvinovsky absolvierte am Konservatorium<br />

in Minsk ein Studium der Musikwissenschaft<br />

und wechselte nach seinem Abschluss<br />

(1982) im Jahre 1987 an die Staatliche Akademie<br />

für Musik Minsk in die Kompositionsklasse<br />

von Professor Dmitri Smolsky, die er 1991 nach<br />

einem sich anschließenden Postgraduierten-<br />

Studium verließ. 1993 und 95 nahm er an den<br />

Sommerkursen für Komponisten in Polen teil,<br />

wo er mit Lehrern aus den USA, aus Großbritannien,<br />

den Niederlanden, Frankreich und Italien<br />

arbeitete. 2000 nahm er teil am Musical Computing<br />

Workshop des IRCAM in Paris. 2001 folgten<br />

Workshops der Staatlichen Hochschule für Musik<br />

und Darstellende Kunst Stuttgart und ein Stipendium<br />

der polnischen Regierung, die ihn <strong>zu</strong>m<br />

Komponisten-in-Residenz ans Elektroakustische<br />

Studio der Musikakademie in Krakau unter Marek<br />

Choloniewski berief. Litvinovsky ist Mitglied<br />

des Weißrussischen Komponistenverbandes<br />

und der Weißrussischen Vereinigung zeitgenössischer<br />

Komponisten. Seine Musik verbindet die<br />

historischen Stile des Barock, der Klassik und der<br />

Romantik mit modernen elektronischen Klangwelten<br />

(Elektroakustik). Er schreibt gleichermaßen<br />

populäre wie akademisch anspruchsvolle<br />

Sinfonien, Kammermusiken, Kantaten etc. Der<br />

Komponist erhielt mit seiner Musik viele Einladungen<br />

<strong>zu</strong> internationalen Festivals u. a. in der<br />

Schweiz, den Niederlanden, Deutschland, Litauen,<br />

Polen und Frankreich. Sein Lehrer Dmitri<br />

Smolsky hat ihn als einen seiner aussichtsreichsten<br />

und talentiertesten Schüler mit einer einmaligen<br />

Kreativität bezeichnet und besonders<br />

seine Beherrschung und Verschmel<strong>zu</strong>ng verschiedener<br />

Stile herausgestellt.<br />

MacMILLAN, James, Cumnock /<br />

Schottland<br />

(* 1959 Kilwinning / North Ayrshire)<br />

Der Komponist James MacMillan ist der herausragende<br />

schottische Komponist seiner Generation.<br />

Er studierte an der <strong>Universität</strong> Edinburgh<br />

und bei John Casken in Durham. Im Anschluss<br />

an seine Tätigkeit als Dozent an der <strong>Universität</strong><br />

Manchester kehrte er 1988 nach Schottland <strong>zu</strong>rück.<br />

Er ließ sich in Glasgow nieder, wo er komponiert<br />

und an der Royal Scottish Academy of<br />

Music and Drama lehrt. Im Jahre 1990 wurde er<br />

<strong>zu</strong>m Hauskomponisten des Scottish Chamber<br />

28 29


Komponisten<br />

Orchestra ernannt, und von 1992 bis 2002 war er<br />

Direktor der Reihe Music of Today des Philharmonic<br />

Orchestra in London. Er ist <strong>zu</strong>nehmend<br />

als Dirigent tätig und wurde 2000 <strong>zu</strong>m Hauskomponisten<br />

und -dirigenten des BBC Philharmonic<br />

Orchestra ernannt. Seine Musik, darunter<br />

auch die mit hohem Lob bedachte Auftragskomposition<br />

für die BBC Proms von 1990, The<br />

Confession of Isobel Gowdie, zeichnet sich<br />

durch ihre außerordentliche Direktheit, Energie<br />

und emotionale Eindringlichkeit aus. Verweise<br />

auf schottische Volksmusik verleihen seinem<br />

Werk eine volkstümliche Prägung, während<br />

Geist und Thematik der Musik von religiösen<br />

und gesellschaftlichen Bezügen durchdrungen<br />

sind. Einflüsse fernöstlicher, skandinavischer<br />

und osteuropäischer Art sind ebenso <strong>zu</strong> erkennen<br />

wie Verbindungen <strong>zu</strong> keltischer Musik. Sein<br />

breit gefächertes Schaffen reicht von Kammermusik<br />

über Chormusik bis hin <strong>zu</strong> groß angelegten<br />

Werken, darunter drei Sinfonien, die Oper<br />

Inés de Castro sowie Quickening für Gesang<br />

und Orchester. Er hat Konzerte für berühmte<br />

Solisten geschrieben, etwa The Berserking für<br />

den Pianisten Peter Donohoe und das schon<br />

über 400 Mal aufgeführte Veni, Veni, Emmanuel<br />

für die Perkussionistin Evelyn Glennie. Einspielungen<br />

bei Chandos, BIS, Hyperion, BMG/RCA,<br />

Black Box, Koch und Naxos erschienen.<br />

NG, Chong Lim, Kuala Lumpur / Malaysia<br />

(* 1972 Selangor)<br />

Der Pianist Chong Lim Ng wurde 1993 als Gewinner<br />

des nationalen Klavierwettbewerbs Malaysias<br />

in Kuala Lumpur <strong>zu</strong>m Studium am Royal<br />

College of Music (RCM) in London eingeladen<br />

wo er bei Prof. Frank Wibaut studierte. Von hier<br />

aus folgte eine internationale Karriere als Pianist<br />

mit Auftritten und Preisen in Europa und Asien.<br />

Vom RCM wurde er beauftragt, es beim Glories<br />

of Keyboard am Royal Northern College of Music<br />

in Manchester <strong>zu</strong> repräsentieren. Sein Klavierstudium<br />

setze er an der Hochschule für Musik und<br />

darstellende Kunst in Graz bei Prof. Elza Kolodin<br />

fort. Ab 2000 studierte er bei Prof. Beat Furrer<br />

Komposition. In Folge wurde er <strong>zu</strong> einem der<br />

führenden Komponisten des süd-ostasiatischen<br />

Raumes mit Kompositionsaufträgen und Uraufführungen<br />

in Malaysia, Korea, Taiwan und auf<br />

den Philippinen. Ng ist Mitglied der <strong>Universität</strong><br />

Malaya (Malaysia) und der Nanyang Academy of<br />

Fine Arts (Singapur). Er realisierte verschiedene<br />

Auftragswerke wie etwa Khatulistiwa (für zwei<br />

Klaviere und zwei Schlagzeuger) und Sonata for<br />

cello solo, die beide sowohl in Graz als auch in<br />

Kuala Lumpur uraufgeführt wurden. Zu seinen<br />

Kompositionen zählen Streichquartette, Stücke<br />

für Klavier und Cello solo sowie verschiedene<br />

Stücke für Klavier und Orchester. Als Pianist<br />

hatte er solistische Auftritt und musizierte in<br />

Kammermusikensembles in England, Österreich,<br />

Deutschland, Spanien, der Ukraine, den<br />

Niederlanden, Japan Singapur und Malaysia. Für<br />

das Eröffnungskonzert des Festivals STREAMS<br />

schrieb er das sinfonische Werk amorphus für<br />

Streichorchester.<br />

OSTRZYGA, Michael, <strong>Köln</strong> / Deutschland<br />

(* 1975 Castrop-Rauxel)<br />

Der Komponist, Pianist und Dirigent ist <strong>zu</strong>gleich<br />

Musikdirektor und Leiter des <strong>Collegium</strong> <strong>musicum</strong><br />

der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong>. Er studierte u. a.<br />

bei Friedrich Jaecker und verdankt weitere Impulse<br />

für sein schöpferisches Werk der Zusammenarbeit<br />

mit Martin Herchenröder und George<br />

Crumb. Seine Kompositionen umfassen ein<br />

breites Spektrum unterschiedlichster Stücke für<br />

Soloinstrumente und Vokalsolisten, Chöre und<br />

Ensembles. Anregungen <strong>zu</strong> Kompositionen bezieht<br />

er aus Natur und Literatur, bildender Kunst,<br />

Philosophie und Mythologie. Interpreten seiner<br />

Werke sind u. a. die <strong>Köln</strong>er Kantorei, der irische<br />

Chor New Dublin Voices, der Kammerchor CON-<br />

SONO (<strong>Köln</strong>), der schwedische Chor Allmänna<br />

Sången, Kammerkören Pro Musica, die <strong>Köln</strong>er<br />

Vokalsolisten und das Neue Rheinische Kammerorchester.<br />

Im Museum für Gegenwartskunst<br />

Siegen wurden im Rahmen des Westfälischen<br />

Musikfestes des WDR 2006 seine Red Cape Sketches<br />

und Cycles uraufgeführt, beim Schleswig-<br />

Holstein Musik Festival 2009 sein a cappella<br />

Werk Harmonia. Beim 10. Internationalen Kammerchorwettbewerb<br />

Marktoberdorf 2007 wurde<br />

der Kammerchor CONSONO für Ostrzygas<br />

IUPPITER für Chor a cappella mit dem Carl-Orff<br />

Preis für die beste Uraufführung während des<br />

Wettbewerbs ausgezeichnet. Für STREAMS<br />

schrieb er das a cappella Chorwerk Virgen de<br />

las Nieves.<br />

PÄRT, Arvo, Berlin / Deutschland und<br />

Paide / Estland (* 1935 in Paide / Estland)<br />

Der estnische Komponist Arvo Pärt studierte<br />

in Tallin bei Otsa, Tormis und Eller und machte<br />

dort 1963 seinen Abschluss am Konservatorium.<br />

Schon als Student arbeitet er als Toningenieur<br />

beim estnischen Rundfunk und als Komponist<br />

für Film- und Theatermusiken. Seine frühesten<br />

Werke, <strong>zu</strong>meist für Klavier, sind neo-klassisch.<br />

1962 erhielt er den ersten Preis eines Wettbewerbs<br />

für junge Komponisten in Moskau und<br />

begann <strong>zu</strong>r gleichen Zeit mit dem Studium<br />

der seriellen Komposition anhand der wenigen<br />

Partituren, die in die ehemalige Sowjetunion<br />

gelangten. Seine ersten eigenen seriellen Kompositionen<br />

brachten ihm offiziellen Tadel ein,<br />

doch er setzte diesen Stil während der 60er<br />

Jahre trotz allem fort. 1964 entwickelte er ein<br />

gesteigertes Interesse für Johann Sebastian<br />

Bach. Im Credo von 1968, einem Wendepunkt<br />

seines Schaffens, verzerrte er langsam die Tonalität<br />

von Bachs C-Dur Präludium aus dem ersten<br />

Buch des Wohltemperierten Klaviers. Obwohl<br />

am Ende der tonale Eindruck überwog, löste<br />

das Credo einen Skandal aus, vor allem auch<br />

wegen seines Bekenntnisses <strong>zu</strong>m Christentum.<br />

Nach dem Credo geriet Pärt in eine musikalische<br />

Schaffenskrise und erforschte einige Jahre lang<br />

<strong>zu</strong>rückgezogen tonale Monodie und einfache<br />

zweistimmige Kontrapunkte, inspiriert durch<br />

seine Studien von Gregorianik und Musik der<br />

Renaissance. Erst 1976 trat er wieder mit Kompositionen<br />

an die Öffentlichkeit, nun in einem<br />

eigenen Stil, den er „Tintinnabuli“ (lat. Glöckchen)<br />

nannte – eine Bezeichnung, die sich von<br />

den glockengleichen Klängen eines Dreiklangs<br />

ableitet. Pärt zielt mit dem Tintinnabuli-Stil auf<br />

die Reduktion des Klangmaterials bis <strong>zu</strong>m absolut<br />

Wesentlichen, die Quintessenz dieses Stils<br />

findet sich in seiner Johannes-Passion. 1980 war<br />

der Komponist gezwungen, mit seiner Familie<br />

<strong>zu</strong> emigrieren, <strong>zu</strong>nächst nach Wien, dann nach<br />

Berlin, wo er heute lebt. Pärts <strong>zu</strong>meist religiöse<br />

Motivation – Anfang der 70er Jahre trat er der<br />

russisch-orthodoxen Kirche bei – findet in seinem<br />

reduzierten Stil <strong>zu</strong> einem Ausdruck, der die<br />

spirituelle Botschaft unterstützt.<br />

PENDERECKI, Krysztof, Krakau / Polen<br />

(* 1933 Debica / Polen)<br />

„Ich habe Jahrzehnte damit verbracht, neue<br />

Klänge <strong>zu</strong> suchen und <strong>zu</strong> finden. Gleichzeitig<br />

habe ich mich mit Formen, Stilen und Harmonien<br />

der Vergangenheit auseinandergesetzt. Beiden<br />

Prinzipien bin ich treu geblieben… Mein<br />

derzeitiges Schaffen ist eine Synthese.“ (Krzysztof<br />

Penderecki) Der Komponist und Dirigent<br />

studierte bei A. Malewski und S. Wiechowicz<br />

Komposition an der Krakauer Staatsakademie<br />

für Musik, an die er 1958 <strong>zu</strong>m Professor berufen<br />

wurde. Ein Jahr später gewann er beim<br />

II. Warschauer Wettbewerb Junger Polnischer<br />

Komponisten alle drei <strong>zu</strong> vergebenden Preise.<br />

Mit der Uraufführung von Anaklasis für 42<br />

Streichinstrumente bei den Donaueschinger<br />

Musiktagen 1960 zeichnete er sich als Komponist<br />

der internationalen Avantgarde aus. Einem<br />

breiten Publikum wurde er 1966 mit der Aufführung<br />

der Lukas-Passion im Dom <strong>zu</strong> Münster<br />

bekannt. Er lehrte an der Folkwang Hochschule<br />

in Essen (1966–68), wurde 1972 Rektor der Musikhochschule<br />

in Krakau und lehrte außerdem<br />

an der Yale University in den USA (1973–78). Als<br />

Dirigent eigener und fremder Werke gewann<br />

Penderecki weltweite Anerkennung. Mehrere<br />

seiner Werke komponierte er im Andenken an<br />

die Katastrophen des 20. Jahrhunderts, so u. a.<br />

den Bombenabwurf über Hiroshima oder die<br />

Anschläge vom 11. September 2001. Die inhaltlichen<br />

Verknüpfungen werden für den Zuhörer<br />

in der instrumentalen Tonfärbung und Klangdramatik<br />

emotional nachvollziehbar. Als Beitrag<br />

<strong>zu</strong> STREAMS schenkte er seinem Freund Ulrich<br />

Grosser das Stück O gloriosa virgine (Oktober<br />

2009) für Orgel <strong>zu</strong> vier Händen und vier Füßen,<br />

das beim Festival uraufgeführt wird.<br />

REDEL, Martin Christoph, Detmold /<br />

Deutschland (* 1947 Detmold)<br />

Der Sohn eines Flötisten und einer Pianistin<br />

setzte nach Abschluss seines Studiums des<br />

Schlagzeugs und der Komposition an der Nordwestdeutschen<br />

Musikakademie (heute Staatliche<br />

Hochschule für Musik Detmold) seine<br />

Ausbildung bei Ysang Yun an der Musikhochschule<br />

Hannover fort. 1971 kehrte martin Redel<br />

als Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung<br />

nach Detmold <strong>zu</strong>rück, wo er als Professor für<br />

Kompositionslehre (seit 1979) von 1993 bis 2001<br />

das Amt des Rektors der Hochschule bekleidete.<br />

Etwa gleichzeitig (1992–2004) war Redel Präsident<br />

der Jeunesse Musicale Deutschland und<br />

leitete über 30 Jahre lang die Kompositionskurse<br />

für Jugendliche auf Schloss Weikersheim.<br />

Sein umfassendes künstlerisches Werk, das vor<br />

allem in Deutschland, Frankreich und Italien<br />

große Verbreitung fand, hat ihm viele Preise<br />

und Auszeichnungen eingetragen. Redel war<br />

bereits 2001 bei den Tagen Neuer Musik in der<br />

Abtei Brauweiler dabei.<br />

30 31


Komponisten<br />

RETTAGLIATI, Barbara, Florenz / Italien<br />

(* 1964 Piacenza)<br />

Die Komponistin Barbara Rettagliati diplomierte<br />

1985 als Konzertpianistin bei Mario Patuzzi<br />

am Konservatorium ihrer Heimatstadt Piacenza.<br />

1990 schloss sie ihr Studium der Komposition<br />

am Giuseppe-Verdi-Konservatorium in<br />

Mailand ab. Ihr Lehrer Bruno Bettinelli war <strong>zu</strong>gleich<br />

Lehrer einer Generation großer Musiker<br />

und Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo<br />

Chailly oder Riccardo Muti. Die Gewinnerin diverser<br />

Klavierwettbewerbe hat sich als Pianistin<br />

u. a. der Kammermusik gewidmet, war Begleiterin<br />

des Orchestra Filarmonica Italiana und der<br />

Gruppo Campi und hat zeitgenössische Musik<br />

bei Millenio, Stradivarius und Rugginenti eingespielt.<br />

Feste Duo-Partner der gefragten Pianistin<br />

sind der Schweizer Flötist Alfred Rutz und<br />

die Violinistin Elisabetta Garetti, deren Interesse<br />

schon früh der Neuen Musik galt. Als Komponistin<br />

legte Barbara Rettagliati mit 17 ihr erstes<br />

eigenes Konzert für Kammerorchester vor. Heute<br />

werden ihre Kompositionen, herausgegeben<br />

und eingespielt bei Ruggineti und Pentaflowers,<br />

vielfach im Rundfunk ausgestrahlt und<br />

auf zahlreichen Festivals in Italien genauso wie<br />

im Ausland aufgeführt, so u. a. in Mailand, Rom,<br />

Turin, Lecce, Palermo oder Padua, aber auch in<br />

Bern, St. Gallen, Seoul, New Mexico, Baltimore,<br />

in Brasilien und Rumänien. Seit dem Gewinn eines<br />

nationalen Wettbewerbs 1999 unterrichtete<br />

sie <strong>zu</strong>nächst am Konservatorium in Palermo und<br />

wurde 2007 als Professorin für Komposition an<br />

das Cherubini-Konservatorium in Florenz berufen.<br />

2006 gastierte sie mit eigenen Werken<br />

(Oistros e Medea u. a.) im Kaisersaal der Abtei<br />

Brauweiler.<br />

SHULTIS, Christopher, Taos / New Mexico,<br />

USA (* 1957 Grand Rapids / Michigan)<br />

Christopher Shultis – Autor, Komponist und<br />

Wissenschaftler – ist Professor für Musik an der<br />

University of New Mexico, wo er seit 1980 lehrt.<br />

Der Fulbright-Stipendiat lehrte als Gastprofessor<br />

auch an der TU Aachen (1993–94) und der<br />

<strong>Universität</strong> Heidelberg (1999–2000). Seine Abschlüsse<br />

als Schlagzeuger und Musikwissenschaftler<br />

machte er an der Michigan State University<br />

(Bachelor) und der University of Illinois<br />

(Master), einen Doktortitel im Fach American<br />

Studies erwarb er an der University of New Mexico.<br />

Seit 2001 ist er künstlerischer Direktor des<br />

John Donald Robb Composers’ Symposium. Er<br />

veröffentlichte zahlreiche Schriften, besonders<br />

über John Cage, und hielt Vorträge <strong>zu</strong> musikalischen<br />

und literarischen Fragestellungen und<br />

Themen in den USA, Südamerika und Europa.<br />

Seine Arbeit in der Lehre und als kreativer Künstler<br />

fußt auf seinen Anfängen als Solo-Perkussionist<br />

und Leiter des gefeierten UNM Percussion<br />

Ensemble, bei denen er sich auf experimentelle<br />

Musik spezialisierte. Als Leiter des Studiengangs<br />

Percussion an der UNM (1980-96) arbeitete Shultis<br />

eng mit Komponisten wie Krenek und Cage<br />

<strong>zu</strong>sammen. Seine Kompositionen sind meistens<br />

experimentell. Er selbst bezeichnet sich als Spaziergänger<br />

und entwickelt seine Musik auf dem<br />

Weg: „Meine Musik ist der Klang von dem, was<br />

ich beim Gehen höre, das Resultat aus einem<br />

bestimmten Weg, den ich einschlage.“<br />

Gemeinsam mit der Malerin Hee Sook Kim entwickelte<br />

Christopher Shultis die Installation encounter.<br />

Zugleich ist er als Referent mit einem<br />

Matineevortrag <strong>zu</strong>m Festival eingeladen.<br />

STEINBACH, Falko, Albuquerque /<br />

New Mexiko, USA (* 1957 Aachen)<br />

Der Komponist und Konzertpianist Falko Steinbach<br />

absolviert jährlich ein großes Pensum, gibt<br />

Konzerte, Meisterkurse und ist „der Juror mit<br />

den feinen Ohren“ bei internationalen Wettbewerben<br />

in den USA, Europa und Asien. Er war<br />

Gast internationaler Festivals wie dem Tibor-<br />

Varga-Festival Sion (Schweiz), dem Rheinischen<br />

Musikfest, dem Düsseldorfer Schumannfest, den<br />

Tagen der Neuen Musik in Hannover oder dem<br />

Festival für Alte und Neue Musik in Regensburg.<br />

In der Zeit seiner ersten Lehrtätigkeit an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> gründete er mit befreundeten<br />

Komponisten Klang <strong>Köln</strong>, einen Verein für<br />

zeitgenössische Musik, dessen Vorsitzender er<br />

bis 1999 war. Neben seiner Tätigkeit als Pianist<br />

und Juror in den USA, Mexiko, Europa und Asien<br />

ist Steinbach <strong>zu</strong>nehmend als Komponist eigener<br />

Werke gefragt. Zu seinen Auftragskompositionen<br />

zählen die Agnesmesse (2000) <strong>zu</strong>m 100-jährigen<br />

Bestehen der <strong>Köln</strong>er Agneskirche, 2003<br />

die Thomasmesse <strong>zu</strong>m Gedenken an die Opfer<br />

des Widerstandes gegen das Naziregime sowie<br />

2004 das Spero Lucem <strong>zu</strong>m gleichnamigen<br />

Werk des Malers M. Bleyenberg. Ein Höhepunkt<br />

seiner Arbeit für die zeitgenössische Musik war<br />

2001 die künstlerische Leitung der TAGE NEUER<br />

MUSIK in der Abtei Brauweiler mit Mauricio Kagel<br />

und zehn weiteren Komponisten aus Europa<br />

und Israel sowie dem Orpheus Kammerensemble<br />

aus Sofia und dem Arnold-Schönberg-Trio<br />

aus Amsterdam. Das Credo Steinbachs ist der<br />

ganzheitliche, humanistische Auftrag der Musik<br />

als Ferment des Lebens und der Mitmenschlichkeit.<br />

Bedeutende Lehrer wie T. Wirtz, T. Nikolajewa,<br />

P. Feuchtwanger oder D. Fischer-Dieskau<br />

bildeten und verfeinerten seine musikalische<br />

Virtuosität und vermittelten ihm <strong>zu</strong>gleich das<br />

künstlerische Bewusstsein, dass Musik immer<br />

im Kontext der gesamten Kultur ihren Platz hat.<br />

Folgerichtig hält er immer Kontakt <strong>zu</strong>r Kunst, Literatur<br />

und Philosophie, denen er sich im Sinne<br />

eines lebenslangen Studium generale widmet.<br />

Seine künstlerische Philosophie hat er in der<br />

Publikation von Vorträgen und Essays sowie in<br />

seinem Klaviertechnischen Kompendium dargelegt,<br />

das 1999 in den USA ins Englische übersetzt<br />

und 2009 als grundlegendes Lehrwerk des<br />

Komponisten vom Musikverlag Bieler (<strong>Köln</strong>) herausgegeben<br />

wurde.<br />

STOCKHAUSEN, Karlheinz<br />

(* 1928 Mödrath bei <strong>Köln</strong>, † 2007 Kürten)<br />

Karlheinz Stockhausen gilt als einer der bedeutendsten<br />

Komponisten des 20. Jahrhunderts.<br />

Sein Gesamtwerk ist von großem Umfang und<br />

unglaublicher Vielfalt, seine kompositorischen<br />

Aktivitäten erstrecken sich auf nahe<strong>zu</strong> alle<br />

Genres und Gattungen. Als Komponist und als<br />

Theoretiker bekleidet er eine herausragende<br />

Stellung innerhalb der Entwicklung der elektroakustischen<br />

Musik. Im Bereich der Popmusik begründen<br />

seine elektronischen Kompositionen<br />

einen Kultstatus. Bereits seine ersten Kompositionen<br />

der punktuellen Musik wie Kreuzspiel<br />

(1951), Spiel für Orchester (1952) oder Kontra-<br />

Punkte (1952/53) brachten ihm internationale<br />

Berühmtheit. Wesentlichen Vorschub erfuhr<br />

seine schöpferische Begabung durch die langjährige<br />

Zusammenarbeit mit dem Studio für<br />

elektronische Musik des WDRs zwischen 1953<br />

und 1998, dessen künstlerische Leitung er zeitweise<br />

übernahm. Begriffe wie „serielle Musik“,<br />

„elektronische Musik“ oder „Raum-Musik“ und<br />

zahlreiche andere, heute selbstverständliche<br />

Bezeichnungen <strong>zu</strong>r formal-inhaltlichen Unterscheidung<br />

verschiedener Strömungen und<br />

Richtungen, hat er in seinem Werk vorgeprägt.<br />

Gefundenes Material wie Nationalhymnen, Folklore<br />

oder Kurzwellenereignisse integrierte er<br />

in seiner Weltmusik und universalen Musik, in<br />

der Telemusik versuchte er eine Synthese von<br />

Musiken aller Kontinente und Kulturkreise. Zentrales<br />

Thema seines künstlerischen Schaffens<br />

wurde ab 1977 das Großprojekt Licht, ein musikszenisches<br />

Werk von 29 Stunden Musik über<br />

sieben Tage der Woche, das in unterschiedlichen<br />

Städten bisher nur <strong>zu</strong>m Teil aufgeführt<br />

wurde. In dieser 2005 vollendeten Arbeit wie in<br />

allen anderen seiner Werke offenbart sich die<br />

transzendentale Ausrichtung des Komponisten,<br />

der seine Arbeiten auch als geistliche Musik versteht.<br />

Neben zahlreichen internationalen Gastprofessuren<br />

wurde Karlheinz Stockhausen 1971<br />

als Professor an die <strong>Köln</strong>er Musikhochschule<br />

berufen, erhielt zwei Ehrendoktorwürden und<br />

war Mitglied in zwölf internationalen Akademien<br />

der Künste und Wissenschaften sowie Träger<br />

zahlreicher unterschiedlicher Preise und Auszeichnungen<br />

wie des Bundesverdienstkreuzes I.<br />

Klasse, des Siemens-Musikpreises, der Picasso-<br />

Medaille der UNESCO oder auch des Popular<br />

Music Prize 2001.<br />

VOINOVA, Marina, Moskau / Russland<br />

(* 1972 Moskau)<br />

Marina Voinova studierte am Tschaikowsky-<br />

Konservatorium Moskau Komposition bei Prof.<br />

Konstantin Bataschow (1993–98) und Orgel bei<br />

Prof. Oleg Janschenko (1994–99). Ein Postgraduiertenstudium<br />

in den Fächern Komposition und<br />

Musiktheorie folgte. 2004 verteidigte sie ihre<br />

Dissertation <strong>zu</strong>m Thema Die Problematik zeitgenössischer<br />

Orgelmusik bei Dr. Yri Cholopow.<br />

Die Komponistin und Organistin, <strong>zu</strong>gleich Professorin<br />

für Musiktheorie und Chordirigieren am<br />

Staatlichen Konservatorium Moskau, wurde <strong>zu</strong>r<br />

künstlerischen Leiterin des Moskauer Musikfestivals<br />

2009 gewählt. Die anerkannte Interpretin<br />

der russischen Orgelliteratur hat über 60 eigene<br />

Kompositionen für Orgel solo und Werke verschiedener<br />

anderer Genres geschrieben und<br />

aufgeführt sowie zahlreiche Artikel verfasst und<br />

Bücher über zeitgenössische russische Orgelmusik<br />

herausgegeben. Sie ist aktives Mitglied<br />

des russischen Komponistenverbandes, des russischen<br />

Organistenverbandes und der SACEM<br />

(Société des Auteurs, Compositeurs et Éditeurs<br />

de Musique) in Frankreich. Sie erhielt Einladungen<br />

<strong>zu</strong> Festivals u. a. in Russland, Japan, Polen,<br />

Deutschland und Frankreich. Viele ihrer Kompositionen<br />

sind von Verlagen in Russland und<br />

Frankreich herausgegeben worden. 2002 erhielt<br />

sie die Förderung der russischen Regierung und<br />

gewann 2003 den Preis des Wettbewerbs junger<br />

32 33


Komponisten & Ausführende<br />

Komponisten in Moskau. Als künstlerische Leiterin<br />

zeichnet sie u. a. für eine Konzertreihe zeitgenössischer<br />

Orgelmusik (seit 1997) und das<br />

Internationale Orgelfestival Moskau (2001–02)<br />

verantwortlich.<br />

WAGNER, Christoph Maria, <strong>Köln</strong> /<br />

Deutschland (* 1966 Pfullendorf)<br />

Der Komponist und Dirigent des STREAMS<br />

Festival Orchesters studierte von 1987 bis 1992<br />

Dirigieren beim renommierten Dirigenten Prof.<br />

Volker Wangenheim und anschließend von 1992<br />

bis 1995 Komposition bei dem polnischen Komponisten<br />

Prof. Krzysztof Meyer an der Hochschule<br />

für Musik <strong>Köln</strong>. Seine pianistische Ausbildung<br />

erhielt er <strong>zu</strong>r gleichen Zeit bei Dario Gomez und<br />

Prof. Klaus Oldemeyer. Seit 1995 erfüllt er einen<br />

Lehrauftrag für Partitur und Generalbassspiel<br />

an der <strong>Köln</strong>er Musikhochschule. 1992 erhielt er<br />

den Kulturförderpreis der Stadt Konstanz und<br />

1999 für seine Komposition Zoom den 1. Preis<br />

beim 1. Internationalen Wettbewerb für Komposition<br />

und Interpretation des European Flute<br />

Festival. 2006 hat er in Zusammenarbeit mit<br />

dem Deutschlandfunk eine Super-Audio-CD<br />

seines eigenen Klavierwerks aufgenommen, das<br />

<strong>zu</strong>gleich in einer 45-minütigen Sendung vorgestellt<br />

wurde. Das Werkverzeichnis des Komponisten<br />

Wagner – darunter viele Auftragswerke<br />

von Sendeanstalten – umfasst bis heute über 35<br />

z. T. sehr umfangreiche Kompositionen unterschiedlicher<br />

Beset<strong>zu</strong>ng und Gattung. Sie wurden<br />

auf vielen internationalen Festivals aufgeführt,<br />

so u. a. bei den Darmstädter Ferienkursen<br />

für Neue Musik oder dem Giergiev-Festival Rotterdam,<br />

sowie von Rundfunk- und TV-Sendern in<br />

Deutschland, Polen, Bulgarien, der Schweiz und<br />

den Niederlanden ausgestrahlt. Der vielseitige<br />

Komponist verfolgt <strong>zu</strong>gleich eine rege Karriere<br />

als Pianist. Als Solist und Kammermusiker hat er<br />

sowohl eigene Werke interpretiert als auch die<br />

anderer, vorwiegend zeitgenössischer Komponisten<br />

wie Charles Ives oder André Jolivet, dessen<br />

Mana Wagner 2005 für den WDR eingespielt<br />

hat. Konzertreisen führten den Pianisten durch<br />

ganz Europa bis nach Japan. Auch als Dirigent<br />

hat sich Wagner im Bereich der Musik des 20.<br />

und 21. Jahrhunderts inzwischen einen Namen<br />

gemacht. Er hat mit bekannten Komponisten<br />

und Dirigenten wie Helmut Lachenmann oder<br />

Ingo Metzmacher und mit Formationen Neuer<br />

Musik wie dem Ensemble Moderne und der<br />

Jungen Deutschen Philharmonie <strong>zu</strong>sammen<br />

gearbeitet Als Dirigent gastierte er an der <strong>Köln</strong>er<br />

Oper, am <strong>Köln</strong>er Schauspielhaus beim oh<br />

Ton Ensemble Oldenburg und beim Doelen Ensemble<br />

Rotterdam.<br />

Porträt der Malerin:<br />

KIM, Hee Sook, Haverford /<br />

Pennsylvania, USA (* 1960 Seoul)<br />

Die südkoreanische Malerin und Grafikerin Hee<br />

Sook Kim lehrt als Professorin Grafik am Haverford<br />

College in Pennsylvania. Nach ihrem Studium<br />

an der National <strong>Universität</strong> Seoul und der<br />

New York University gewann sie zahlreiche Auszeichnungen<br />

und Stipendien. Mehrfach wurde<br />

sie als Artist-in-Residence eingeladen, so z. B.<br />

nach Ascona, Los Angeles, New Mexico und<br />

New York. Ihre Werke befinden sich in vielen<br />

Museen und Sammlungen in Korea, Japan, Taiwan<br />

und in den USA. In ihren Arbeiten beschäftigt<br />

sie sich mit medizinischen Heilkräften von<br />

Pflanzen, mit spiritueller Energie, Kindheitserinnerungen<br />

an ihre Großmutter und deren Garten<br />

und mit dem Leben an sich: Geburt, Kämpfe,<br />

Emotionen, kulturelle Erfahrungen, Tod. Die<br />

Metaphorik der Heilpflanzen transportiert eine<br />

Spiritualität, wie sie z. B. im Taoismus gefunden<br />

werden kann, und steht auch für eine Erkundung<br />

des kulturellen Austauschs zwischen östlichen<br />

und westlichen Kulturen.<br />

encounter ist ein übergreifendes Werk von<br />

Malerei, Dichtung, Musik, Duft und Licht, das<br />

in Zusammenarbeit mit Christopher Shultis<br />

entstanden ist. STREAMS bietet die erste Präsentation<br />

des Werkes nach seiner Ausstellung in<br />

New York.<br />

Referenten der Matineevorträge:<br />

Alle Matineevorträge der vier Musikwissenschaftler<br />

werden in deutscher Sprache gehalten<br />

und geben eine Einführung in die Entwicklung<br />

und den Stand der säkularen und spirituellen<br />

Musik an der Wende vom 20. <strong>zu</strong>m 21. Jahrhundert<br />

in Ost und West. Sie sind eine Orientierung<br />

für interessierte Mitglieder des Freundeskreises<br />

und die allgemeine Öffentlichkeit.<br />

Besonders herzlich da<strong>zu</strong> eingeladen sind Studenten<br />

und Schüler der benachbarten Hochschulen<br />

und Gymnasien.<br />

MDZIVANI, Prof. Dr. Tatsiana, Minsk /<br />

Weißrussland (* 1947 Polozk)<br />

Die russische Musikwissenschaftlerin und Leiterin<br />

der Abteilung Musik an der Akademie der<br />

Wissenschaften Weißrusslands in Minsk, hat ihr<br />

Studium am Staatlichen Konservatorium Weißrusslands<br />

1970 bei Prof. Dr. G. G. Kuleschowa<br />

abgeschlossen und 1983 über Probleme der<br />

spätromantischen Harmonie in Werken der österreichischen<br />

und deutschen Komponisten<br />

Anton Bruckner, Hugo Wolf, Gustav Mahler und<br />

Max Reger bei Prof. Kuleschowa promoviert.<br />

2005 habilitierte sie sich bei Prof. J. N. Cholopow<br />

in Moskau mit einer Schrift <strong>zu</strong>m Thema:<br />

Westlicher Rationalismus im Musikdenken des<br />

20. Jahrhundert – Besonderheiten des Evolutionsprozesses.<br />

Die umfangreiche Liste ihrer Publikationen<br />

<strong>zu</strong>r Musikgeschichte in Form von Büchern<br />

und Artikeln weist sie als eine der besten<br />

osteuropäischen Kennerinnen der europäischen<br />

Musik des 20. und 21. Jahrhunderts aus.<br />

SHULTIS, Christopher, Taos / New Mexico,<br />

USA (* 1957 Grand Rapids / Michigan)<br />

(Biographie: siehe Komponisten)<br />

REDEL, Martin Christoph, Detmold /<br />

Deutschland (* 1947 Detmold)<br />

(Biographie: siehe Komponisten)<br />

TSMYG, Dr. Galina, Minsk / Weißrussland<br />

(* 1965 Glusk)<br />

Dr. Galina Tsmyg studierte Chorleitung am Musikkolleg<br />

Mogilew und an der Musikakademie in<br />

Minsk bei Prof. Larissa A. Romanowska. Danach<br />

besuchte sie Meisterkurse bei Kurt Thomas in<br />

Den Haag und als Stipendiatin das Musikkonservatorium<br />

in Rotterdam. 2005 promovierte sie<br />

an der Nationalen Akademie der Wissenschaften<br />

in Minsk bei Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani über<br />

Das Chorkonzert: Fragen des Stils, der Gattung<br />

und der Faktur. Seitdem widmet sie ihr wissenschaftliches<br />

Interesse im Zuge ihrer Habilitation<br />

der Erforschung und Publikation ost- und<br />

westeuropäischer Chormusik, insbesondere<br />

der ostslawischen Länder. Sie beherrscht mehrere<br />

Sprachen und vertritt die Akademie der<br />

Wissenschaften Weißrusslands in der von Prof.<br />

Dr. Helmut Loos in Leipzig gegründeten Internationalen<br />

AG für Mittel- und Osteuropäische<br />

Musikforschung. Als Gründerin und Dirigentin<br />

des <strong>Universität</strong>schores Cantus Juventae und<br />

Leiterin verschiedener anderer Chöre in Minsk<br />

erhielt sie Einladungen <strong>zu</strong> zahlreichen Konzerten,<br />

Chorwettbewerben und <strong>zu</strong> Meisterkursen<br />

als Chordirigentin. So unterhält sie ausgedehnte<br />

Verbindungen <strong>zu</strong> befreundeten Chören in ganz<br />

West- und Osteuropa. Eine besonders enge<br />

Freundschaft verbindet sie mit dem Figuralchor<br />

der Künstler Union <strong>Köln</strong>.<br />

Das Orchester:<br />

STREAMS Festival Orchester<br />

Für das Eröffnungskonzert des Festivals wurde<br />

das STREAMS Festival Orchester neu <strong>zu</strong>sammengeführt.<br />

Die Kompositionen, die im Eröffnungskonzert<br />

für Streichorchester auf dem<br />

Programm stehen, stammen aus fünf verschiedenen<br />

Kulturkreisen mit jeweils unterschiedlichen<br />

ästhetischen Ansätzen: Es erklingen<br />

– durchweg als deutsche Erst- und Uraufführungen<br />

– Werke aus Weißrussland, Italien, Malaysia,<br />

Frankreich und Deutschland. Für die besonderen<br />

Anforderungen bei der Realisation der einzelnen<br />

Stücke für Streichorchester konnten als<br />

Leiter Christoph Maria Wagner – ein erfahrener<br />

Dirigent zeitgenössischer Musik – und Musiker<br />

aus verschiedenen Orchestern und Ensembles<br />

in Nordrhein Westfalen gewonnen werden,<br />

die allesamt über große Erfahrung im Umgang<br />

mit Neuer Musik verfügen und bereits häufig<br />

<strong>zu</strong>sammen musiziert haben. Auf diese Weise<br />

bürgt das STREAMS Festival Orchester für die<br />

bestmögliche Gestaltung der Werke der anwesenden<br />

Komponisten.<br />

Dirigent: Christoph Maria Wagner, <strong>Köln</strong><br />

(Biographie: siehe Komponisten)<br />

Der Chor:<br />

KAMMERCHOR<br />

des COLLEGIUM MUSICUM der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

Das <strong>Collegium</strong> <strong>musicum</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

gestaltet und repräsentiert das Musikleben der<br />

34 35


Ausführende<br />

<strong>Universität</strong> und ist damit Teil einer langen Tradition,<br />

die schon auf Georg Philipp Telemann<br />

und Johann Sebastian Bach <strong>zu</strong>rückgeht, und<br />

ist eine der vielen Einrichtungen dieser Art an<br />

<strong>Universität</strong>en in ganz Europa. Vor dem Hintergrund<br />

musikwissenschaftlicher Forschung und<br />

im unmittelbaren Kontakt mit zeitgenössischen<br />

Komponisten, Musikern und Ensembles versteht<br />

das <strong>Köln</strong>er <strong>Collegium</strong> sich <strong>zu</strong>gleich als Bewahrer<br />

und Erneuerer: Bewahrer bekannter und unbekannter<br />

historischer Musikliteratur und Erneuerer<br />

in der Beschäftigung mit ungewöhnlichem<br />

zeitgenössischen Repertoire und experimentellen<br />

Aufführungsformen. Der Kammerchor der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> wurde als das jüngste Ensemble<br />

des <strong>Collegium</strong> <strong>musicum</strong> <strong>zu</strong> Beginn des<br />

Sommersemesters 2008 gegründet. Erarbeitet<br />

werden schwerpunktmäßig a capella Programme<br />

sowie kleiner besetzte oratorische Werke.<br />

Einen Eckpfeiler im Repertoire des Ensembles<br />

bildet die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.<br />

In seinen Ausführungen geht der Kammerchor<br />

auch experimentelle Wege. So hat das Ensemble<br />

2008 das Fragment von Mozarts Requiem<br />

gemeinsam mit zwei Butoh-Tänzern <strong>zu</strong>r Aufführung<br />

gebracht. 2009 improvisierte das Ensemble<br />

im <strong>Köln</strong>er Museum Schnütgen über Werke,<br />

die thematisch passend <strong>zu</strong> den mittelalterlichen<br />

Exponaten ausgewählt wurden, während der<br />

Künstler Stephan Brenn den Museumsraum illuminierte,<br />

so dass Besucher Kunst und Musik auf<br />

ganz ungewöhnliche Art eindringlich erleben<br />

konnten. Komponisten, die im ersten Jahr des<br />

Bestehens des Kammerchores aufgeführt wurden,<br />

sind neben Brahms, Mozart, Mendelssohn,<br />

Britten und Rachmaninow u. a. Ralph Vaughan<br />

Williams, Eric Whitacre, Arvo Pärt, Urmas Sisask,<br />

Cecilia McDowall und James MacMillan.<br />

Dirigent: Michael Ostrzyga, <strong>Köln</strong><br />

(Biographie: siehe Komponisten)<br />

Musiker in alphabetischer Folge:<br />

ADAMSKY, Thomas | <strong>Köln</strong>:<br />

Bassklarinette<br />

Nach dem Studium an der Folkwang Hochschule<br />

in Essen bei Hans Fischer sowie an der<br />

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in<br />

Frankfurt bei Prof. Klaus Peter Löffler war Thomas<br />

Adamsky Mitglied des European Community<br />

Youth Orchestra (1988–90) und des Mainzer<br />

Bläserensemble (1990–94) sowie Klarinettist<br />

im Frankfurter Opern- und Museumsorchester<br />

(1990–2000). Während dieser Zeit hatte er<br />

<strong>zu</strong>gleich einen Lehrauftrag für Bassklarinette<br />

an der Hochschule für Musik und Darstellende<br />

Kunst in Frankfurt. Seit 2000 ist Adamsky Klarinettist<br />

im Gürzenich Orchester <strong>Köln</strong>.<br />

ERMERT, Prof. Judith | Gent:<br />

Violoncello<br />

Die Siegenerin erhielt im Alter von fünf Jahren<br />

ersten Cellounterricht. Nach dem Abitur studierte<br />

sie an der Folkwang Hochschule Essen<br />

bei Young Chang Cho und Christoph Richter,<br />

anschließend in der Meisterklasse von Ralph<br />

Kirshbaum am Royal Northern College of Music<br />

Manchester. Wichtige Impulse gewann sie<br />

durch Meisterkurse und Privatstudien bei Siegfried<br />

Palm. Mit 17 gab sie ihr Debüt als Solistin<br />

im Rahmen der Serenadenkonzerte in der Abtei<br />

Brauweiler. Schon während des Studiums wurde<br />

sie im Alter von 21 Jahren als zweite Solocellistin<br />

vom Südwestdeutschen Kammerorchester<br />

Pforzheim engagiert und musizierte mit berühmten<br />

Solisten auch in anderen Orchestern.<br />

Sie war erste Solocellistin des Weltorchesters<br />

Jeunesse Musicale unter der Leitung von Yakov<br />

Kreizberg und konzertierte mit diesem Orchester<br />

u. a. in der Berliner Philharmonie, im Berliner<br />

und im Wiener Konzerthaus. Mit 26 wurde sie<br />

erste Solocellistin des Flämischen Radioorchesters<br />

Brüssel. Das Königliche Konservatorium der<br />

Hochschule Gent, deren internationale Celloklasse<br />

sie leitet, berief sie im Alter von 27 Jahren<br />

<strong>zu</strong>r Professorin. Sie hält regelmäßig internationale<br />

Meisterkurse ab und ist gefragte Jurorin.<br />

Neben Rundfunk-, CD-, und Fernsehaufnahmen<br />

konzertiert sie regelmäßig im Rahmen europäischer<br />

Festivals.<br />

FLÖTENQUARTETT ST. AGNES | <strong>Köln</strong><br />

Das Flötenquartett St. Agnes ist ein Ensemble<br />

aus Berufsmusikerinnen und engagierten Laien.<br />

Es besteht in wechselnden Beset<strong>zu</strong>ngen<br />

seit 1983. Die derzeitigen Mitglieder sind: Ursula<br />

Groten (Leiterin), Janka Keimer, Stephanie Wahl<br />

und Tanja Hermanns. Das Quartett gestaltet<br />

Gottesdienste und wirkt in Konzerten mit. Sein<br />

Repertoire reicht von mittelalterlicher, frühbarocker<br />

und barocker Instrumentalmusik bis<br />

hin <strong>zu</strong> zeitgenössischer Musik. So wirkten die<br />

Flötistinnen u. a. bei Uraufführungen einiger<br />

Kompositionen von Falko Steinbach mit.<br />

GROTEN, Ursula | <strong>Köln</strong>:<br />

Blockflöte<br />

Ursula Groten studierte Blockflöte an der Musikhochschule<br />

<strong>Köln</strong> bei Prof. Günter Höller und<br />

Ulrich Thieme sowie Kammermusik bei Prof.<br />

Günter Kehr. Heute ist Ursula Groten Dozentin<br />

an der Musikschule Erftstadt. Sie leitet mehrere<br />

Kammermusikensembles und konzertiert solistisch<br />

genauso wie in unterschiedlichen Beset<strong>zu</strong>ngen.<br />

Neben der Interpretation Alter Musik<br />

gilt ihr besonderes Interesse der Aufführung<br />

zeitgenössischer Kompositionen.<br />

GROSSER, Prof. Ulrich | Arnsberg:<br />

Orgel<br />

Bereits seit 1968 war Grosser durch seine vielseitige<br />

Konzerttätigkeit als Dirigent, Organist<br />

und Cembalist international bekannt geworden.<br />

Neben seiner solistischen Tätigkeit als Organist<br />

und Cembalist leitete er u. a. das Deutsche Bach-<br />

Orchester, das Westfälische Sinfonieorchester,<br />

das Rundfunksinfonieorchester des WDR, das<br />

Neue Rheinische Kammerorchester, das Vivaldi<br />

Ensemble Bremen, das Kammerorchester der<br />

Dortmunder Philharmoniker, die Philharmonia<br />

Hungarica, die Staatsphilharmonie Bukarest, die<br />

St. Petersburger Philharmoniker, das Sinfonieorchester<br />

der Musikakademie Breslau und die<br />

Niederschlesische Staatsphilharmonie, deren<br />

Chefdirigent er von 1999 bis 2002 war. Seit 2004<br />

verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem<br />

polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki,<br />

dessen neue Orgelwerke er <strong>zu</strong>meist sowohl in<br />

Polen als auch in Deutschland uraufgeführt hat.<br />

So hat Penderecki ihm auch sein jüngstes Orgelstück<br />

O gloriosa virgine (Oktober 2009) <strong>zu</strong>r<br />

Uraufführung beim Festival STREAMS mitgegeben.<br />

Grosser hat über 50 CD-Einspielungen<br />

sowie Rundfunk und Fernsehaufnahmen mit<br />

Oratorien, Orchester-, Orgel- und Kammermusikwerken<br />

eingespielt.<br />

HERCZEG, Tibor | Bonn:<br />

Schlagwerk<br />

Geboren in Neumarkt / Siebenbürgen (Rumänien)<br />

erhielt Tibor Herczeg mit sechs Jahren den<br />

ersten Musikunterricht und wirkte bereits mit 14<br />

und 16 als Schlagzeugsolist im Orchester seiner<br />

Heimatstadt mit. Nach Abschluss des Studiums<br />

am Konservatorium Klausenburg / Siebenbürgen<br />

absolvierte er als Schüler von Zoltan Racz,<br />

dem Leiter der berühmten Amadinda Percussion<br />

Group an der Musikakademie Franz Liszt in<br />

Budapest, die künstlerische Reifeprüfung mit<br />

Auszeichnung. Bereits während seiner weiteren<br />

Studien an der Musikhochschule <strong>Köln</strong> bei<br />

Prof. Christoph Caskel und Meisterkursen bei<br />

Xavier Josquin (Barcelona) sowie Keiko Abe (Tokio)<br />

errang er mehrere Preise bei internationalen<br />

Schlagzeugwettbewerben. Herczeg spielt<br />

heute als Solist in diversen internationalen<br />

Ensembles und ist durch viele Rundfunk- und<br />

Fernsehaufnahmen sowie CD-Produktionen als<br />

Percussionist klassischer und zeitgenössischer<br />

Musik bekannt.<br />

HOPPE, Margret | <strong>Köln</strong>:<br />

Orgel<br />

Margret Hoppe schloss 1978 an der Musikhochschule<br />

<strong>Köln</strong> das Kirchenmusikstudium mit<br />

dem A-Examen ab und machte 1983 ihr Konzertexamen<br />

bei Prof. H. D. Möller in Düsseldorf.<br />

Sie ist seit 1979 Kantorin an der St. Agneskirche<br />

in <strong>Köln</strong>, wo sie den Neubau der Rieger-Orgel<br />

verantwortlich begleitete. Neben der Organisation<br />

und Leitung der laufenden Orgel- und<br />

Chorkonzerte mit Aufführungen der Chöre an<br />

St. Agnes gibt sie regelmäßig Konzerte mit unterschiedlichen<br />

Partnern auch außerhalb <strong>Köln</strong>s.<br />

Einen Schwerpunkt ihrer Konzerttätigkeit bildet<br />

die Aufführung zeitgenössischer Werke, darunter<br />

die Agnes- und die Thomasmesse von Falko<br />

Steinbach.<br />

KARLE, Jürgen | Ober-Ramstadt:<br />

Schlagwerk<br />

Jürgen Karle absolvierte sein Studium an der<br />

Musikhochschule <strong>Köln</strong>, Abteilung Aachen, und<br />

an der Rijkshogeschool Maastricht (Niederlande).<br />

Seitdem ist er als Schlagzeuger solistisch<br />

tätig mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer<br />

Musik. Als Solist ist er Mitglied in mehreren<br />

Ensembles für Neue Musik. Er erhielt<br />

Engagements als Komponist und Interpret am<br />

Aachener Stadttheater und wurde als Schlagzeuger<br />

von internationalen Orchestern wie<br />

z. B. dem Orchestre Symphonique de la Radio<br />

36 37


Ausführende<br />

Television Luxembourg eingeladen. Karle wirkte<br />

als Drummer und Percussionist bei diversen<br />

Popularmusik - Projekten wie z. B. der Tinsel<br />

Town Rebellion Band (Musik von Frank Zappa)<br />

mit und erhielt Engagements als Studiomusiker<br />

u. a. bei der Flaschenpost von Reinhard Mai. Er<br />

hat darüber hinaus bislang zwei CDs mit Werken<br />

für Schlagzeug veröffentlicht.<br />

KRIVITSKAYA, Prof. Dr. Evgenya<br />

Moskau: Orgel<br />

Die Konzertorganistin Evgenya Krivitskaya<br />

hat ihr Studium der Musikgeschichte 1997 am<br />

Tschaikowsky Konservatorium in Moskau mit<br />

einer Arbeit über Französische Orgelmusik in<br />

der Liturgie vom 17. bis <strong>zu</strong>m 20. Jahrhundert<br />

mit Magister abgeschlossen und 2004 <strong>zu</strong>m erweiterten<br />

Thema promoviert. Meisterkurse für<br />

Orgelinterpretation bei Jean Guillou (1993, 95<br />

und 99) und bei Prof. Michel Chapuis in Toulouse<br />

(1994) sowie ein Studienaufenthalt in Paris<br />

ergänzten ihr Studium der Orgel. Ihre Karriere<br />

als Solistin führte sie durch ganz Russland bis<br />

Archangelsk. 2000 gründet sie das Ensemble<br />

der Russischen Bach Solisten. Seit 1999 lehrt sie<br />

als Professorin Orgel an der Bach Hochschule<br />

Moskau und als Dozentin europäische Musikgeschichte<br />

am Tschaikowsky Konservatorium.<br />

Sie hat <strong>zu</strong>gleich die erste Forschungsstelle<br />

am Staatlichen Institut für Kunstwissenschaft,<br />

schreibt als Musikkritikerin für die Revue der<br />

Akademie für Musik sowie für andere Fachzeitschriften<br />

und ist Chefredakteurin der Zeitschrift<br />

Orgel in Russland. Die Organistin und Musikwissenschaftlerin<br />

hat ca. 250 Publikationen, Bücher<br />

und Aufsätze, vorgelegt.<br />

MENKE, Christiane | <strong>Köln</strong>:<br />

Flöte<br />

Die Flötistin Christiane Menke erhielt ihren ersten<br />

Flötenunterricht bei Dr. Watenaar in den<br />

Niederlanden. Nach dem Studium bei Prof.<br />

Karlheinz Ulrich an der Musikhochschule <strong>Köln</strong><br />

führten sie erste Engagements <strong>zu</strong> den Städtischen<br />

Orchestern in Hof und Trier sowie ans<br />

Staatstheater Kassel, ehe sie ein festes Engagement<br />

für Flöte und Piccoloflöte beim Gürzenich<br />

Orchester <strong>Köln</strong> übernahm. Daneben wirkt<br />

Christiane Menke als Flötistin bei verschiedenen<br />

Kammerensembles mit, beispielsweise bei dem<br />

bekannten Linos-Ensemble.<br />

MILD, Marlene | Nürnberg:<br />

Sopran<br />

Die Sopranistin Marlene Mild erhielt ihre Gesangsausbildung<br />

an der Musikhochschule <strong>Köln</strong><br />

bei Dietger Jakob und Reinhard Leisenheimer.<br />

Meisterkurse bei Kurt Widmer, Edeltraut Blanke,<br />

Barbara Schlick und Kurt Moll ergänzten<br />

ihre sängerische Ausbildung. Während ihres<br />

Engagements bei den Städtischen Bühnen Osnabrück<br />

1998 bis 2002 wurde sie als Künstlerin<br />

der Spielzeit 2000/2001 ausgezeichnet. Bereits<br />

1996 war sie Preisträgerin beim Bundeswettbewerb<br />

Gesang Berlin und 1997 Stipendiatin des<br />

Landes NRW. Konzerte mit Werken von Bach,<br />

Händel und Mozart führten sie durch Deutschland,<br />

sowie nach Frankreich, Spanien und in die<br />

Schweiz. In der Zeit ihres festen Engagements<br />

am Staatstheater Nürnberg (2003 bis 2008) feierte<br />

die Sängerin große Erfolge mit zahlreichen<br />

Partien im lyrischen Koloraturfach wie Königin<br />

der Nacht (Zauberflöte) oder Olympia (Hofmanns<br />

Erzählungen). Die Partie der Melusine in<br />

der gleichnamigen Oper von Aribert Reimann<br />

brachte ihr die Nominierung als Sängerin des<br />

Jahres in der Fachzeitschrift Opernwelt sowie die<br />

Auszeichnung Stern des Jahres 2007 ein. Sie hat<br />

sich mit ihrer ausdrucksfähigen Stimme schon<br />

früh auch der Neuen Musik gewidmet und mit<br />

Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen<br />

u. a. von Falko Steinbach beeindruckt. 2003<br />

folgte sie einer Einladung Steinbachs in die USA<br />

<strong>zu</strong> Konzerten mit Werken von Hanns Eisler.<br />

MILES, Andy | <strong>Köln</strong>:<br />

Klarinette<br />

Andy Miles spielt als Soloklarinettist mit zahlreichen<br />

Orchestern wie <strong>zu</strong>m Beispiel mit dem<br />

WDR Rundfunkorchester, den Duisburger Philharmonikern,<br />

dem Kammerorchester St. Petersburg<br />

oder dem Peking Symphonie Orchestra<br />

unter Dirigenten wie Jonathan Darlington oder<br />

Helmuth Froschauer. Ebenso konzertiert der<br />

Klarinettist kammermusikalisch unter anderem<br />

mit dem Auryn Quartett. Er gilt heute als einer<br />

der wenigen echten Crossover Musiker, da er<br />

auch gemeinsam mit berühmten Jazzmusikern<br />

auftritt. Andy Miles begann seine Karriere<br />

nach dem Studium der klassischen Klarinette in<br />

Hamburg und Hannover als einer der jüngsten<br />

deutschen Soloklarinettisten beim Hamburger<br />

Philharmonischen Orchester, ehe er <strong>zu</strong>m WDR<br />

Rundfunkorchester nach <strong>Köln</strong> wechselte.<br />

MOMBAUR, Thomas | Ettringen:<br />

Klavier<br />

Der 1966 geborene Pianist stammt aus Mayen<br />

in der Eifel. Er arbeitet gleichermaßen als Pianist,<br />

Komponist und Klavierpädagoge. Seine Ausbildung<br />

am Klavier erhielt er bei drei sehr unterschiedlichen<br />

Lehrern: Klaus Oldemeyer in <strong>Köln</strong><br />

sowie David Levine und Roberto Szidon in Düsseldorf,<br />

wo er 1995 auch sein Konzertexamen<br />

ablegte. Bereits seit Studienbeginn tritt Thomas<br />

Mombaur regelmäßig als Solist und Kammermusikpartner<br />

in Deutschland und den Beneluxländern<br />

auf. So arbeitete er mit verschiedenen<br />

Orchestern, mit dem Artus-Quartett des Saarländischen<br />

Rundfunks und mit Mitgliedern der<br />

Rheinischen Philharmonie Koblenz <strong>zu</strong>sammen.<br />

Sein weit gefächertes pianistisches Repertoire<br />

reicht vom Wohltemperierten Klavier J. S. Bachs<br />

über Mozart, Beethoven, Chopin und Schumann<br />

bis <strong>zu</strong> Werken zeitgenössischer Komponisten.<br />

Einen großen Stellenwert im Spiel des<br />

Pianisten nimmt <strong>zu</strong>dem der Modern Jazz ein.<br />

Dies spiegelt sich auch in seinen Kompositionen<br />

wider, bei denen er Techniken der Neuen<br />

Musik mit der rhythmisch komplexen Vitalität<br />

des Jazz verbindet. 1998 übernahm Mombaur<br />

einen Lehrauftrag für Klavier an der <strong>Universität</strong><br />

Koblenz. Mit Christoph Maria Wagner spielt er<br />

seit dem Jahre 2003 im Klavierduo.<br />

POLYZOIDES, Demetrius | <strong>Köln</strong>:<br />

Violine<br />

Der 1959 in Graz geborene Geiger erlernte erste<br />

musikalisch-methodische Grundbegriffe bei<br />

seinem Vater Christos Polyzoides, Professor für<br />

Violine an der Grazer <strong>Universität</strong>, und bei dessen<br />

Lehrer Prof. Ernst Morawec, Solobratschist<br />

der Wiener Philharmoniker. Sein Studium absolvierte<br />

er als Jungstudent ab 1972 bei Harald<br />

Himmel an der <strong>Universität</strong> für Musik und darstellende<br />

Kunst in Graz. Demetrius Polyzoides<br />

wechselte als 20-Jähriger <strong>zu</strong> Prof. Franz Samohyl<br />

an die <strong>Universität</strong> nach Wien und schloss dort<br />

1982 sein Diplom mit Auszeichnung ab. Bis 1984<br />

studierte er <strong>zu</strong>sätzlich Viola bei Hatto Beyerle in<br />

Wien. Diverse Meisterkurse besuchte Violinist u.<br />

a. bei Christian Ferras, Max Rostal, Arthur Grumiaux<br />

und Wolfgang Marschner. Der vielfach ausgezeichnete<br />

und als Dozent auf Sommerkursen<br />

gefragte Musiker war Konzertmeister beim<br />

Bayerischen Staatsorchester München, bei den<br />

Hamburger Symphonikern und beim Gürzenich<br />

Orchester <strong>Köln</strong>. Konzertreisen führten den Solisten<br />

und Kammermusiker in die bekanntesten<br />

Konzertsäle – nach Frankfurt und Hamburg,<br />

ins Wiener Konzerthaus und <strong>zu</strong>m Wiener und<br />

Grazer Musikverein, in die Musikhalle Megaron<br />

Athen und bis ins Grand Theatre Shenzen in China.<br />

Als Primarius des Leonardo-Quartett <strong>Köln</strong><br />

(1995-97) und des <strong>Köln</strong>er Streichsextett, das er<br />

1997 mit gegründet hat und mit dem er bereits<br />

mehrfach in der Abtei Brauweiler auftrat, widmet<br />

er sich <strong>zu</strong>sammen mit seiner Frau Elisabeth<br />

Polyzoides-Baich und den anderen Mitgliedern<br />

des bekannten Kammerensembles neben der<br />

Pflege des klassischen Repertoires vor allem der<br />

Erprobung und Vermittlung zeitgenössischer<br />

Musik.<br />

POLYZOIDES-BAICH, Elisabeth | <strong>Köln</strong>:<br />

Viola<br />

Elisabeth Polyzoides-Baich erhielt sechsjährig<br />

ihren ersten Violinunterricht und kam bereits<br />

mit 14 Jahren in die Violinklasse von Prof. Christos<br />

Polyzoides an der <strong>Universität</strong> für Musik in<br />

Graz. Ihr Konzertdiplom schloss die mehrfache<br />

Bundessiegerin von Jugend musiziert bereits<br />

ein Jahr nach dem Abitur mit einstimmiger<br />

Auszeichnung ab. Es folgten Studien bei Franz<br />

Samyhol in Wien sowie Meisterkurse bei Max<br />

Rostal, Ramy Shevelov, Arthur Grumiaux und<br />

Wolfgang Marschner. Sie war europaweit als<br />

Solistin und Kammermusikerin auf Tourneen<br />

und lange Jahre Konzertmeisterin des Wiener<br />

Kammerorchesters. Seit 1989 ist sie Mitglied des<br />

Gürzenich Orchesters der Stadt <strong>Köln</strong>.<br />

RASCHE, Henning | <strong>Köln</strong>:<br />

Kontrabass<br />

Der Kontrabassist Henning Rasche wurde 1965<br />

in Detmold geboren und erhielt <strong>zu</strong>nächst Geigenunterricht.<br />

Bereits mit 16 Jahren wurde er als<br />

Jungstudent an der Detmolder Musikhochschule<br />

aufgenommen. Ein halbes Jahr später wechselte<br />

er <strong>zu</strong>m Kontrabass und studierte bei Prof.<br />

Walter Meuter. Seit 1986 ist Henning Rasche Mitglied<br />

im Gürzenich Orchester <strong>Köln</strong>. Zusätzlich<br />

engagierte er sich im <strong>Köln</strong>er Kammerorchester<br />

und in verschiedenen anderen Ensembles. Seit<br />

2007 ist der Musiker Mitglied im Bayreuther<br />

Festspielorchester, im Jahr 2009 wurde Rasche<br />

<strong>zu</strong>m stellvertretenden Solokontrabassisten des<br />

Gürzenich Orchesters ernannt.<br />

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Ausführende<br />

STEINBRECHER, Jörg | <strong>Köln</strong>:<br />

Fagott<br />

Der 1965 in Leverkusen geborene Fagottist hat<br />

nach Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend<br />

musiziert“ an der Musikhochschule Düsseldorf<br />

bei Prof. Erich Krahwinkel studiert. 1986 wurde<br />

er Mitglied des Gürzenich Orchesters <strong>Köln</strong>, <strong>zu</strong>erst<br />

als zweiter Fagottist mit Verpflichtung <strong>zu</strong>m<br />

Kontrafagott, seit 1997 als stellvertretender Solo-Fagottist<br />

mit Kontrafagott. Zugleich gehörte<br />

er <strong>zu</strong>m Gürzenich Bläserquintett <strong>Köln</strong>. Seit 1990<br />

hatte er Lehraufträge für Fagott und Bläserkammermusik<br />

an den Musikhochschulen Wuppertal<br />

und <strong>Köln</strong>.<br />

TRÜMPLER, Johannes | Maria Laach:<br />

Orgel<br />

Der 1981 im Saarland geborene Organist der<br />

Abteikirche Maria Laach in der Eifel, bestand<br />

2005 sein Kirchenmusikdiplom an der Hochschule<br />

für Musik und Tanz <strong>Köln</strong> in den Fächern<br />

Orgel, Improvisation und Klavier mit Auszeichnung.<br />

2007 legte er nach weiterem Studium<br />

bei Prof. Johannes Geffert das Konzertexamen<br />

und 2008 das Examen als Klaviersolist bei Prof.<br />

Klaus Oldemeyer ab. Der bereits mehrfach ausgezeichnete<br />

Preisträger verschiedener Wettbewerbe<br />

erhielt auch als Klaviersolist zahlreiche<br />

Einladungen, so u. a. <strong>zu</strong>m Rheinischen Musikfest<br />

und <strong>zu</strong>m Beethovenfest Bonn wo er unter<br />

Gustavo Dudamel, dem international gefeierten<br />

Dirigenten des Orchestra Juvenil Bolivar von Vene<strong>zu</strong>ela,<br />

spielte. Der Freundschaft mit Dudamel<br />

verdankt Tümpler den bisherigen Höhepunkt<br />

seiner Karriere: 2008 spielte er bei der Einweihung<br />

der Konzertorgel in der Sala Simon Bolivar<br />

des Centro de Acción Social por la Musica in Vene<strong>zu</strong>elas<br />

Hauptstadt Caracas. In der Abteikirche<br />

Maria Laach hat Trümpler eine Reihe von internationalen<br />

Orgelkonzerten ins Leben gerufen<br />

und betreut <strong>zu</strong>gleich die bestehende Reihe von<br />

Kirchenkonzerten. Er nimmt einen Lehrauftrag<br />

an der <strong>Universität</strong> Koblenz wahr.<br />

UTZ, Michael | Pulheim-Brauweiler:<br />

Orgel<br />

Michael Utz, 1973 in Braunschweig geboren,<br />

studierte an der Musikhochschule Hannover,<br />

an der <strong>Universität</strong> der Künste Berlin und am Königlichen<br />

Konservatorium Den Haag, Abteilung<br />

Groningen, die Fächer Kirchenmusik, Orchesterdirigieren<br />

sowie das Konzertfach Orgel mit<br />

allen Diplomen und Konzertexamen. Seine prägenden<br />

Hochschullehrer sind Lutz Köhler (Dirigieren),<br />

Peter Winkler (Dirigieren und Liedfach),<br />

Erika Lux (Klavier), Wolfgang Zerer (Orgel) und<br />

Godehard Joppich (Gregorianik). Meisterkurse<br />

im Orgelfach absolvierte er u. a. bei Harald Vogel<br />

(Norddeutsche Orgelakademie), Jean Beyer<br />

(Lyon), David Titterington (London) und Jon<br />

Laukvik (Stuttgart). 1999 war er Finalist beim Internationalen<br />

Orgelwettbewerb in Dublin. Einladungen<br />

<strong>zu</strong> Orgelkonzerten folgte er an große<br />

Instrumente in den Niederlanden, Deutschland,<br />

Dänemark, Schweden, Österreich, Tansania und<br />

Japan. Nach dem Kapellmeisterexamen erhielt er<br />

einen Lehrauftrag für Korepetition im Studiengang<br />

Gesang/Musiktheater, arbeitete mit beim<br />

Berliner Staats- und Domchor und war Kantor<br />

an St. Borromäus in Berlin-Grunewald. 2003<br />

übernahm er die Stelle des Kantors an der historischen<br />

Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler<br />

mit einer intensiven Chorarbeit mit verschieden<br />

Chören; seit 2009 leitet er <strong>zu</strong>gleich den Städt.<br />

Chor Leverkusen. Er plant und organisiert seit<br />

2003 die Reihe der Orgel- und Kirchenkonzerte<br />

in Brauweiler und übernahm 2008 den Vorsitz<br />

im Künstlerischen Beirat des Freundeskreis Abtei<br />

Brauweiler e. V. mit der Verantwortlichkeit für<br />

dessen Konzertprogramm.<br />

VIGNEAU, Prof. Kevin | Albuquerque /<br />

New Mexico (USA): Oboe<br />

Der Professor für Oboe an der University of New<br />

Mexico blickt auf eine ungewöhnliche internationale<br />

Karriere als Orchestermusiker, Kammermusiker<br />

und Solist <strong>zu</strong>rück. Er ist der erste Oboist<br />

des Nationalen Symphonieorchesters von New<br />

Mexico und erster Solist für Englisch Horn an der<br />

Oper von Santa Fe. Der in Massachusetts geborene<br />

Musiker studierte an der Boston University<br />

und erwarb anschließend alle Diplome seines<br />

Fachs an der Yale School of Music bei Ronald<br />

Roseman. 1986–1990 war er erster Oboist beim<br />

Städtischen Symphonie Orchester Kapstadt<br />

und 1993–96 beim Orchestra Metropolitana in<br />

Lissabon. In der Folge wirkte er beim Orchester<br />

der Oper Boston, beim New Hampshire und<br />

New Haven Symphonie Orchester sowie beim<br />

ALEA III Contemporary Music Ensemble mit und<br />

nahm am berühmten Tanglewood Music Festival<br />

teil. Er ist mit dem spanischen Orquestra<br />

del Principado de Asturias und dem Granada<br />

Orquestra aufgetreten, legte Einspielungen bei<br />

EMI, Centaur und anderen Labels vor und erhielt<br />

zahllose Einladungen <strong>zu</strong> internationalen Festivals<br />

und Konzerten in Mittel- und Südamerika,<br />

Europa und Südafrika. Als Kammermusiker war<br />

er beim Banff Festival, beim Rundfunkorchester<br />

Südafrika und bei diversen bedeutenden Kammerformationen<br />

eingeladen. Vigneau ist Mitglied<br />

des New Mexico Wind Ensembles, des Trio<br />

New Mexico und als Professor für Oboe an der<br />

University of New Mexico <strong>zu</strong>gleich Direktor aller<br />

dortigen Ensembles-in-Residence.<br />

ZIETHEN, Marc | Frankfurt:<br />

Violoncello<br />

Marc Ziethen begann das Cellospiel im Alter<br />

von neun Jahren und errang während der<br />

Schulzeit bereits mehrfach Preise bei Jugend<br />

musiziert und bei den Auswahlspielen des<br />

Deutschen Tonkünstlerverbandes. Nach dem<br />

Abitur studierte er <strong>zu</strong>nächst Schulmusik, Instrumentalpädagogik<br />

und Philosophie an der Musikhochschule<br />

<strong>Köln</strong> und an der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong><br />

<strong>Köln</strong>. Anschließend absolvierte er ein Cellostudium<br />

und erwarb das künstlerische Diplom an<br />

der Musikhochschule Münster. Die Mitwirkung<br />

in unterschiedlichen Orchestern (RIAS-Jugendorchester,<br />

Junge Deutsche Philharmonie, Sinfonieorchester<br />

Münster u. a.) führte ihn in renommierte<br />

Konzertsäle Europas, u. a. in die Berliner<br />

und die Stettiner Philharmonie, den Sendesaal<br />

des Polnischen Rundfunks Warschau und die<br />

Mezquita in Cordoba. Marc Ziethen widmet sich<br />

immer wieder der zeitgenössischen Musik und<br />

realisierte Uraufführungen verschiedener Komponisten<br />

wie u. a. Pei-Yu Shi, Felix Werder, James<br />

Hullick, Jürg Baur und Johann Lütter. Für sein<br />

Engagement wurde er 2003 mit dem Förderpreis<br />

der Johann-Lütter-Stiftung Heinsberg ausgezeichnet.<br />

Er ist neben kammermusikalischen<br />

und solistischen Tätigkeiten seit 2007 Solocellist<br />

im Sinfonieorchester Bergheim und im Raum<br />

Frankfurt/Main pädagogisch tätig.<br />

ZIETHEN, Prof. Peter | Frechen:<br />

Bariton<br />

Der Bariton Peter Ziethen erhielt seine Ausbildung<br />

an der <strong>Köln</strong>er Musikhochschule bei Prof.<br />

Peter Witsch. Nach der Künstlerischen Reifeprüfung<br />

„mit Auszeichnung“ und dem Konzertexamen<br />

folgten Studien bei Christa Schwarz-<br />

Walther, Prof. Clemens Glettenberg, Prof. Erika<br />

Köth sowie die Teilnahme an der Internationalen<br />

Sommerakademie Mozarteum Salzburg bei Prof.<br />

Hubert Giesen. Gegenwärtig ist er Professor für<br />

Gesang an der Hochschule für Musik Detmold.<br />

Zuvor war er sowohl einige Jahre als Gastprofessor<br />

an der Hochschule für Musik und darstellende<br />

Kunst Wien sowie an der Musikhochschule<br />

Münster tätig. Zugleich leitet er die Landesmusikakademie<br />

NRW in Heeg bei Münster. Seine<br />

Karriere als Konzert- und Opernsänger erstreckt<br />

sich über die ganze Welt: Deutschland, Frankreich,<br />

Großbritannien, Belgien, Holland, Italien,<br />

Spanien, Polen und andere Länder in Europa. Als<br />

Sänger und auch als Leiter von Meisterklassen<br />

folgte er Einladungen nach Nord- und Südamerika,<br />

Asien, Afrika, Australien und Neuseeland.<br />

Mit seiner Ehefrau Gerda Ziethen-Hantich trat<br />

er als Lied-Duo mit einem Repertoire von der<br />

Klassik bis <strong>zu</strong>r zeitgenössischen Musik auf. Ein<br />

besonderer Schwerpunkt ist die Neue Musik<br />

mit zahlreichen Uraufführungen. Viele Komponisten,<br />

unter anderem James Hullick, dessen<br />

Bruchlandung | Hungerlupe | Suckle für Stimme,<br />

Violoncello und Klavier Peter Ziehten bei<br />

STREAMS interpretieren wird, widmeten dem<br />

Bartion ihre Werke. Darüber hinaus liegen Rundfunk-,<br />

TV- und CD-Aufnahmen vor.<br />

ZIETHEN-HANTICH, Gerda | Frechen:<br />

Klavier<br />

Gerda Ziethen-Hantich entwickelte eine sehr<br />

aktive Konzerttätigkeit mit den Schwerpunkten<br />

Liedbegleitung und Kammermusik. Viele namhafte<br />

Sänger und Instrumentalisten sind ihre<br />

Partner auf dem Konzertpodium, bei Rundfunk-,<br />

CD- und Schallplattenaufnahmen. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt in ihrem Repertoire liegt im<br />

Bereich der Neuen Musik. In vielen Uraufführungen<br />

– auch speziell ihr gewidmeter Werke<br />

– setzt sie sich für zeitgenössische Komponisten<br />

ein. Darüber hinaus gab Gerda Ziethen-Hantich<br />

Konzerte und Meisterkurse in Deutschland,<br />

Österreich, Belgien, Holland, Frankreich, Polen,<br />

den USA, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland.<br />

Lehraufträge hatte sie an der <strong>Köln</strong>er<br />

Musikhochschule und der Hochschule für Musik<br />

und darstellende Kunst Wien inne. Sie erhielt<br />

ihre Ausbildung als Pianistin und Liedbegleiterin<br />

an der Hochschule für Musik und darstellende<br />

Kunst Wien bei Prof. Hauser und an der<br />

Hochschule für Musik <strong>Köln</strong> bei den Professoren<br />

H. Schmidt-Neuhaus und W. Hecker.<br />

40 41


Abtei Brauweiler


Freundeskreis Abtei Brauweiler<br />

Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.<br />

aufgaben, Ziele und Vorhaben<br />

Zur Planung, Abstimmung und Durchführung eines vielfältigen Kulturprogramms in der<br />

ehemaligen Benediktinerabtei wurde der Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. ins Leben gerufen,<br />

dem neben den Trägern der Abtei und der Abteikirche, dem Landschaftsverband Rheinland und<br />

der Katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Brauweiler, die Stadt Pulheim und die Evangelische<br />

Kirchengemeinde Brauweiler als geborene Mitglieder angehören. Der Freundeskreis will auch<br />

materiell <strong>zu</strong>r Pflege und Ausgestaltung der Abtei und vor allem der Abteikirche als überragendem<br />

Kulturdenkmal beitragen.<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 30 € (Eheleute 40 €);<br />

für Schüler, Studenten, Aus<strong>zu</strong>bildende 15 €.<br />

Vorstand<br />

Vorsitzender: Dr. Karlheinz Gierden<br />

Stv. Vorsitzender: Günter Schlatter<br />

Schatzmeister: Alois Schlaus<br />

Stv. Schatzmeister: Stephan Tiefenthal<br />

Geschäftsführer: Dr. Peter Weber<br />

geborene mitglieder<br />

beisitzer<br />

Milena Karabaic M.A. (Landschaftsverband Rheinland)<br />

Florian Herpel (Stadt Pulheim)<br />

Pfr. Peter Cryan (Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus Brauweiler<br />

Herwig Schuster (Ev. Kirchengemeinde Weiden-Brauweiler)<br />

Wolfgang Westkamp (Leiter der Abteiverwaltung)<br />

Dr. Alfons W. Biermann (Ehrenvorsitzender)<br />

Horst Grosspeter<br />

Dr. Jürgen Rolle<br />

Karl-Heinz Roll<br />

Lothar Weinmiller<br />

Dr. Wilhelm Zimmermann<br />

Kuratorium<br />

Vorsitzender: Dr. Jürgen Rüttgers, MdL,<br />

Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Künstlerischer beirat<br />

Vorsitzender: Michael Utz<br />

Stv. Vorsitzender: Dr. Alfons W. Biermann<br />

Literatur: Ellen Schönfeld<br />

Musik: Prof. Falko Steinbach<br />

Kunst: Prof. Dr. Frank Günter Zehnder<br />

bankverbindung<br />

Kreissparkasse <strong>Köln</strong>, BLZ 370 502 99<br />

Konto 0156 000 611<br />

Die Abtei Brauweiler<br />

Ehrenfriedstraße<br />

Anreise nach Brauweiler<br />

Äbtesaal<br />

mit dem bahn und bus:<br />

von Hbf. <strong>Köln</strong>: S-Bahn <strong>Köln</strong> - Düren (S12)<br />

bis Bahnhof Lövenich, dort Bus 961<br />

bis Haltestelle Brauweiler Kirche<br />

Prälaturhof<br />

Kaisersaal<br />

oder:<br />

von Hbf. <strong>Köln</strong>: RB <strong>Köln</strong> - Mönchengladbach<br />

bis Bahnhof Pulheim, dort Bus 980<br />

bis Haltestelle Brauweiler Kirche<br />

Abteikirche St. Nikolaus<br />

Marienhof<br />

(Kreuzgang)<br />

Wirtschaftshof<br />

mit dem PKw:<br />

über den <strong>Köln</strong>er Autobahnring <strong>zu</strong>m Kreuz <strong>Köln</strong>-<br />

West, dort über die A1 bis Abfahrt K - Löwenich<br />

(Nr. 103); von dort über die B55 (Aachener Str.)<br />

stadtauswärt bis Kreu<strong>zu</strong>ng Bonnstr, hier die<br />

rechte Ausfahrt Richtung Brauweiler.<br />

Den zentralen Parkplatz auf dem Abteigelände<br />

erreichen Sie über die Von-Werth-Str. (P3) nördlich<br />

der Abteikirche.<br />

44 45


Informationen<br />

Festivalbüro<br />

sophia Herber m.a., gemeinsam mit studierenden der universität <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong>,<br />

eva-maria beckmann m.a., David Kotkowski,<br />

und ehrenamtliche Helfer des Freundeskreises abtei brauweiler e. V.<br />

anschrift:<br />

Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.<br />

Ehrenfriedstr. 19<br />

50259 Pulheim<br />

Tel. (0 22 34) 98 54 240<br />

Fax. (02 21) 82 84 26 33<br />

e-Mail: abtei-brauweiler@lvr.de<br />

www.abtei-brauweiler.de<br />

während des Festivals finden sie uns auch vor dem Kaisersaal der abtei brauweiler.<br />

Tickets und Reservierungen<br />

Freier eintritt für Vorträge und installationen.<br />

tickets für die Konzerte:<br />

Regulär Mitglieder FAB Schüler / Studenten<br />

K 1 17 € 14 € 5 €<br />

K 2, 3, 5 13 € 10 € 5 €<br />

K 4 10 € 7 € 5 €<br />

Abo 45 € 30 € 20 €<br />

Vorverkaufsstellen:<br />

Bücherstube Brauweiler Mathildenstr. 6 50259 Pulheim Tel. (0 22 34) 8 32 02<br />

Buchhandlung Gisela Brand Bahnstr. 133 50858 K.-Weiden Tel. (0 22 34) 7 44 07<br />

Buchladen Widdersdorf Hauptstr. 37 50859 K.-Widdersdorf Tel. (02 21) 50 60 792<br />

Moewes – Buchhandlung Venloer Str. 125 50259 Pulheim Tel. (0 22 38) 8 37 30<br />

Buchhandlung Lautz KG Aachener Str. 624 50226 Fr.-Königsdorf Tel. (0 22 34) 2 01 62 26<br />

abendkasse:<br />

jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn.<br />

reservierungen und abo-bestellungen:<br />

sind jederzeit in der Geschäftsstelle telefonisch möglich.<br />

Für Abo-Bestellungen steht Ihnen die Bestell-Postkarte auf der folgenden Seite <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

Bitte überweisen Sie den Gesamtbetrag sofort mit der Bestellung auf folgendes Konto:<br />

Konto-nr. 0156 000 611 / Kreissparkasse <strong>Köln</strong>, blZ 370 502 99.<br />

Verwendungszweck: „abo <strong>streams</strong> 2010“<br />

46<br />

bürozeiten der geschäftsstelle:<br />

Mo, Di 9.30 – 12.00 Uhr<br />

Mi 9.00 – 14.00 Uhr<br />

Di, Do 13.30 – 16.00 Uhr<br />

während des Festivals:<br />

Fr, Sa 9.30 – 12 Uhr u. 13.30 – 16 Uhr<br />

abonnementbestellung:<br />

5 Konzerte – 15. bis 18. April 2010<br />

D er Versand der Ab o - K ar ten er folgt nach Z ahlungs eingang<br />

an die r ück s eitig angegeb ene Adresse.<br />

Anzahl á 4 5 , - €<br />

Anzahl á 30,- € (Mitglieder Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.)<br />

Anzahl á 20,- € (Schüler, Studenten)<br />

Gesamt €<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

www.rulands-zehnthof.de<br />

Zehnthofstr. 3<br />

50259 Pulheim Dansweiler<br />

Tel: 02234 / 82 883<br />

Fax: 02234 / 82885<br />

info@rulands-zehnthof.de<br />

inTernATionAleS FeSTivAl neUer MUSiK 2010<br />

STreAMS — STröMUngen


name, Vorname<br />

strasse, Hausnummer<br />

Postleitzahl, Ort<br />

telefon<br />

e-mail<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. 2010<br />

text und redaktion:<br />

Dr. Alfons W. Biermann<br />

Sophia Herber M.A.<br />

Eva-Maria Beckmann M.A.<br />

grafische gestaltung:<br />

nitzwerk. Kommunikationsdesign<br />

e-mail: ch.nitz@koeln.de<br />

Druck:<br />

msk marketingserviceköln gmbh<br />

www.marketing-service-koeln.de<br />

bildnachweise:<br />

S. 1: Andreas Schneider | photocase.com<br />

S. 6: FAB<br />

K1: TRUELiGHT-NOW | photocase.com<br />

K2: anoehre | photocase.com<br />

K3: n i t z werk<br />

K4: starfish | photocase.com<br />

K5: n i t z werk<br />

S. 42: FAB<br />

S. 46: FAB<br />

inTernATionAleS FeSTivAl neUer MUSiK 2010<br />

STreAMS — STröMUngen<br />

Festivalbüro<br />

Freundeskreis abtei brauweiler e.V.<br />

ehrenfriedstr. 19<br />

50259 Pulheim-brauweiler<br />

collegium <strong>musicum</strong><br />

der universität <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

Bernhardstraße 50 / 50259 Pulheim<br />

Telefon 02234 – 96 46 20 / Fax 02234 – 8 92 32<br />

www.abtei-parkhotel.de<br />

abtei-park-hotel@netcologne.de


gefördert durch:<br />

Die Landesregierung<br />

Nordrhein-Westfalen

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