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<strong>Hamburg@work</strong> 100%<br />

Das App-Fieber grassiert<br />

Müssen wir jetzt auch eine App entwickeln, fragen sich derzeit viele<br />

Unternehmen. Das hängt v<strong>on</strong> vielen Faktoren ab: ein Überblick.<br />

ALWAYS ON 20.09.2010 10:25<br />

1/2<br />

Beim Empfehlungsportal Qype sieht man das ähnlich. Der App-Komfort<br />

sorgt auch hier dafür, dass die Anwendungen intensiver als bisher genutzt<br />

werden. Und die Kenntnis des genauen Standorts des Benutzers ist ein<br />

Pfund, mit dem man zusätzlich wuchern kann. Durch die Ortsangaben<br />

kann man Informati<strong>on</strong>s- oder Unterhaltungsangebote extrem genau auf<br />

die Bedürfnisse des Nutzers zuschneiden. Und seine Umgebung erfährt,<br />

dass er in der Nähe ist – was bedeutet, dass zum Beispiel ein Restaurant<br />

einen Coup<strong>on</strong> mit einem attraktiven Angebot übermitteln und ihn so<br />

vielleicht in den Laden locken kann. 20.000 Anbieter werben europaweit<br />

bereits über Qype mit einem kostenlosen Aperitif, einem Gratis-Espresso<br />

oder anderen kleinen Überraschungen.<br />

Mit der neusten Versi<strong>on</strong> seiner Apps geht<br />

Qype zudem noch genauer als bisher auf die<br />

Vorlieben der Benutzer ein, indem die App<br />

die Tipps pers<strong>on</strong>alisiert. „Wer zum Beispiel<br />

eine Vorliebe für bestimmte Cafés in Hamburg<br />

hat, erhält auch Empfehlungen für ähnliche<br />

Cafés in Berlin“, erklärt Qype-Gründer<br />

Stefan Uhrenbacher das Prinzip. Das gelingt<br />

durch mathematische Verfahren, die den<br />

Datenbestand der Qype-Nutzer analysieren.<br />

Ein Fieber hat Hamburg ergriffen – das App-Fieber. „Mir begegnet<br />

in den Unternehmen, die ich berate, praktisch täglich der Wunsch<br />

nach einer App“ sagt die Hamburger Beraterin Heike Scholz, die die<br />

Webseite Mobile-Zeitgeist.de betreibt. Viele andere Unternehmen und<br />

Organisati<strong>on</strong>en sind sogar sch<strong>on</strong> einige Schritte weiter: Vom Verlagshaus<br />

Gruner + Jahr über die Techniker Krankenkasse bis hin zu den Geschichtswerkstätten<br />

Hamburg e. V. reicht die Bandbreite derjenigen die,<br />

bereits auf kleine, für das Smartph<strong>on</strong>e optimierte Programme setzen.<br />

Das App-Fieber hat einen Grund: Apps ermöglichen es, Inhalte,<br />

Anbieter und Interessenten enger als jemals zuvor miteinander<br />

zu vernetzen – und be geistern durch diese Möglichkeit gleicher maßen<br />

Unternehmen und App-Programmierer.<br />

Angesichts der Perspektiven, die die Verknüpfung v<strong>on</strong> ortsbasierten<br />

Informati<strong>on</strong>en mit k<strong>on</strong>kreten Nutzern bietet, und dank der Möglichkeiten,<br />

die völlig neue Endge räte wie das iPad, Apples neuer Tablet-Computer,<br />

für die Mediennutzung bieten, ist die Euphorie verständlich.<br />

Welche Chancen die Apps bieten, wissen unter anderem die Fachleute<br />

der Hamburger Agentur Cellular, die in der ehemaligen Pianofabrik im<br />

Schanzenviertel ihren Sitz hat. Für die Programmzeitschrift TV Today<br />

hat die Agentur eine mobile Programmzeitschrift entwickelt, die es auf<br />

Platz 1 unter den meistgeladenen Medienanwendungen in Apples<br />

Stefan Uhrenbacher,<br />

Qype<br />

„Indem wir auf das Verhaltensmuster eines Nutzers Bezug nehmen, können<br />

wir extrem gut vorhersehen, was ihm gefällt“, sagt Uhrenbacher.<br />

Außerdem können Nutzer über Qype ihren aktuellen Standort veröffentlichen,<br />

indem sie – wie bei Lokalisierungsportalen wie Foursquare<br />

oder Friendticker – bei verschiedenen Orten einchecken und diese Informati<strong>on</strong><br />

automatisch über Facebook oder Twitter verbreiten. Mit einem<br />

Blick auf den Telef<strong>on</strong>bildschirm ist damit auch erkennbar, welche Freunde<br />

gerade in der Nähe sind.<br />

Dass Nutzer über die App Freunde finden und mit ihnen beim Gratis-<br />

Espresso einen neuen Laden auschecken, ist ein Beispiel dafür, wie eng<br />

und passgenau der K<strong>on</strong>takt zwischen Kunden und Anbietern dank der<br />

Apps sein kann. Kein Wunder also, dass sie die Werbe- und die Medien-<br />

Welt elektrisieren.<br />

Auch der Hamburger Musikfernsehsender YAVIDO ist dem Charme<br />

der Apps erlegen. Er gehört zu den ersten Anbietern v<strong>on</strong> bewegten Bildern,<br />

die ihr Programm auf dem iPad ausstrahlen wollen. Künftig können<br />

die Nutzer Rap-, Hip Hop-, Rock- und Pop-Videos mithilfe einer<br />

iPad-App der direkt gruppe aus Hamburg nicht nur vor dem Fernseher<br />

oder Computer, s<strong>on</strong>dern überall genießen.<br />

Egal, ob sie auf dem Balk<strong>on</strong>, am Strand<br />

oder im Park sitzen, das Programm v<strong>on</strong><br />

YAVIDO ist erreichbar. „Gerade mit dem<br />

iPad wird sich die Art und Weise, wie Medien<br />

genutzt werden, massiv verändern“,<br />

glaubt Sven Severin, der Geschäftsführer<br />

der direkt gruppe.<br />

Zu beobachten ist eine neue Benutzer-<br />

Sven Severin,<br />

führung etwa bereits bei der App, die Cellu-<br />

direkt gruppe<br />

ar für den iPad-Auftritt v<strong>on</strong> Focus Online<br />

entwickelt hat. Sie bietet in drei separaten Modulen die neuesten Nachrichten,<br />

aktuelle Videos und die vertiefenden Inhalte der Ressorts an.<br />

Mit einer Wischgeste lassen sich die Ressorts und ihre Themen durchblättern,<br />

ohne dabei die Startseite zu verlassen. Ein Tippen mit dem<br />

Finger auf den Artikel genügt, um Schriftgrößen zu ändern oder den<br />

Text via E-Mail, Facebook oder Twitter zu verbreiten.<br />

Solche Beispiele zeigen, warum Kunden Lust bekommen könnten, Medien,<br />

die sie bereits nutzen, in neuer Form auch als App zu k<strong>on</strong>sumieren.<br />

Apps für Tablet-PCs setzen Maßstäbe in Sachen Bedienungs-komfort.<br />

AppStore schaffte. Auch die Stern.de-App fesselte viele Nutzer. Bis Ende<br />

April haben mehr als 500.000 Menschen sie auf ihr Telef<strong>on</strong> geladen. Die<br />

Financial Times Deutschland- und die Tagesschau-App hat Cellular<br />

ebenfalls entwickelt.<br />

Trotzdem stellt sich die Frage, ob die App-Euphorie gerechtfertigt ist.<br />

Schließlich lassen sich die allermeisten Netzdienste auch bequem mit<br />

dem Smartph<strong>on</strong>e nutzen, indem man einfach die mobile Versi<strong>on</strong> einer<br />

Webseite ansurft. Auch für die Webseiten v<strong>on</strong> Stern, Focus und Co. gilt<br />

das natürlich.<br />

Bei Cellular bemerkt man aber, dass die<br />

Kleinanwendungen eine ganz eigene Dynamik<br />

entfalten. Der über die mobilen Applicati<strong>on</strong>s<br />

für iPh<strong>on</strong>es und andere Smartph<strong>on</strong>es<br />

generierte Traffic übersteigt die Page Impressi<strong>on</strong>s<br />

mobiler Portale inzwischen etwa<br />

um das Zehnfache. Viele Apps sind wegen<br />

der besseren und intuitiveren Benutzerführung<br />

sowie der flüssigeren Bedienung für die<br />

Birger Veit, Cellular<br />

Kunden attraktiver als mobile Portale. Wer<br />

Apps programmiert, kann außerdem aus einem Fundus v<strong>on</strong> Signalgebern<br />

wählen, die es erlauben, völlig neuartige Angebote zu schaffen: Funkti<strong>on</strong>en<br />

wie Touchscreen, Lokalisierung, Kompass oder Bewegungssensor<br />

können frei miteinander kombiniert werden.<br />

Bes<strong>on</strong>ders für Markenunternehmen bietet das die Chance, mit Angeboten<br />

direkt auf das Telef<strong>on</strong> oder das iPad v<strong>on</strong> potentiellen Kunden zu<br />

kommen, die die auch wirklich begeistern. „Marken werden mit den<br />

Apps erheblich intensiver als im mobilen Internet genutzt”, sagt<br />

Cellular-Geschäftsführer Birger Veit.<br />

Nach seiner Ansicht hat das mobile Marketing mit der Einführung der<br />

Apps eine neue Dimensi<strong>on</strong> erreicht. „Es besteht eine wachsende Nachfrage<br />

nach direkten Wegen vom Absender hin zum Handy-Nutzer. Die Apps<br />

sind dafür das Mittel der Wahl: Sie ermög lichen die direkte Interakti<strong>on</strong><br />

zwischen Anbieter und K<strong>on</strong>sument.“

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