Jahresbericht 2010 - UWC in
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
E<strong>in</strong>e Welt.<br />
E<strong>in</strong>e Schule.<br />
1
<strong>UWC</strong> heißt Sie willkommen<br />
Jens Waltermann, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Stiftung <strong>UWC</strong><br />
Liebe Freund<strong>in</strong>nen und<br />
Freunde,<br />
<strong>2010</strong> konnten wir – trotz der<br />
Auswirkungen der F<strong>in</strong>anzkrise<br />
– erneut 26 SchülerInnen<br />
an die Colleges entsenden. Mit<br />
<strong>in</strong>sgesamt 52 voll f<strong>in</strong>anzierten<br />
Collegeplätzen leistet <strong>UWC</strong><br />
Deutschland e<strong>in</strong>en großen<br />
Ilona Braun, Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Stiftung <strong>UWC</strong><br />
Vone<strong>in</strong>ander lernen – In den<br />
<strong>UWC</strong>-Schulen kommen junge<br />
Menschen aus allen Teilen<br />
der Welt zusammen, um<br />
mite<strong>in</strong>ander und vor allem<br />
vone<strong>in</strong>ander zu lernen. Neben<br />
dem Unterricht, der die Vor-<br />
1<br />
Beitrag zur f<strong>in</strong>anziellen Stabilität<br />
der Colleges <strong>in</strong> schwierigen<br />
Zeiten – und wir entsenden so<br />
viele deutsche SchülerInnen<br />
wie schon lange nicht mehr.<br />
Aufgrund e<strong>in</strong>er Förderungszusage<br />
der Robert Bosch Stiftung<br />
konnten wir außerdem fünf<br />
bosnische SchülerInnen am<br />
<strong>UWC</strong> <strong>in</strong> Mostar f<strong>in</strong>anzieren<br />
und dort Chancen schaffen,<br />
wo die Mittel für Stipendien<br />
(noch) nicht lokal vorhanden<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
<strong>2010</strong> hat uns e<strong>in</strong> besonderes<br />
Projekt beschäftigt: der Aufbau<br />
e<strong>in</strong>es deutschen United<br />
World College <strong>in</strong> Freiburg im<br />
Breisgau. Mit maßgeblicher<br />
Unterstützung der Robert<br />
Bosch Stiftung konnten wir<br />
die Sondierung so weit vor-<br />
aussetzung für den weltweit<br />
anerkannten Schulabschluss<br />
ist, s<strong>in</strong>d die Schüler verpflichtet,<br />
sich <strong>in</strong> soziale Projekte des<br />
jeweiligen College e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
So arbeiten die Schüler <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten<br />
und Grundschulen,<br />
leisten Seenotrettungsdienste,<br />
engagieren sich <strong>in</strong> Umweltprojekten<br />
oder für den Wiederaufbau<br />
kulturhistorischer<br />
Gebäude.<br />
Durch das geme<strong>in</strong>same Arbeiten<br />
lernen die Jugendlichen,<br />
anderen Kulturen und Religionen<br />
unvore<strong>in</strong>genommen<br />
entgegenzutreten und sich<br />
antreiben, dass 2011 klar war:<br />
Robert Bosch GmbH und Stiftung<br />
stellen aus Anlass des<br />
150. Geburtstages von Robert<br />
Bosch e<strong>in</strong>e Anschubf<strong>in</strong>anzierung<br />
<strong>in</strong> Höhe von etwa 40<br />
Mio. Euro bereit. Die Eröffnung<br />
ist für den Herbst 2014<br />
geplant. <strong>UWC</strong> steht damit <strong>in</strong><br />
Deutschland vor e<strong>in</strong>em Quantensprung<br />
(siehe nächste<br />
Seite).<br />
Danken möchte ich an dieser<br />
Stelle allen, die mit ihrer Zeit,<br />
ihrem Engagement, ihrem<br />
Herzblut und Humor <strong>UWC</strong><br />
unterstützt und vorangebracht<br />
haben, sei es <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Stiftung, <strong>in</strong> unserem Kuratorium<br />
oder im <strong>UWC</strong> Network<br />
e.V. Besonders erwähnt sei<br />
an dieser Stelle Dr. Thomas<br />
umsichtig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er multikulturellen<br />
Geme<strong>in</strong>schaft zu<br />
bewegen.<br />
Die Erfahrung, dass man trotz<br />
aller kulturellen Unterschiede<br />
e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Sprache<br />
f<strong>in</strong>den kann, um e<strong>in</strong>e Konfliktsituation<br />
friedlich zu lösen<br />
oder e<strong>in</strong> Projekt erfolgreich<br />
zu realisieren und e<strong>in</strong> Ziel<br />
geme<strong>in</strong>sam erreichen kann,<br />
prägt diese jungen Menschen<br />
e<strong>in</strong> Leben lang.<br />
Sie haben die Grenzen der<br />
eigenen Nationalität überschritten,<br />
sich der Welt<br />
gegenüber geöffnet und ihr<br />
Blickfeld erweitert.<br />
Köstl<strong>in</strong>, der über viele Jahre<br />
im Vorstand die Stipendienvergabe<br />
betreut hat. Danken<br />
möchte ich aber vor allem<br />
auch Ihnen, unseren Freund<strong>in</strong>nen<br />
und Freunden für Ihre<br />
Großzügigkeit. Mit Ihren Mitteln<br />
können wir SchülerInnen<br />
durch Stipendien die fantastischen<br />
Chancen von <strong>UWC</strong> bieten<br />
und verh<strong>in</strong>dern, dass die<br />
f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten der<br />
Eltern über solche Chancen<br />
entscheiden. Damit verändern<br />
wir Schülerleben und die Welt<br />
„one student at a time“.<br />
Ihr<br />
Jens Waltermann<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Deutsche Stiftung <strong>UWC</strong><br />
<strong>UWC</strong>-Schüler wissen nach<br />
diesen <strong>in</strong>tensiven zwei Jahren,<br />
dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalen<br />
Welt soziale, wirtschaftliche<br />
und politische Probleme nur<br />
geme<strong>in</strong>schaftlich gelöst werden<br />
können. Mit diesem<br />
Wissen s<strong>in</strong>d sie gewappnet,<br />
um sich den Herausforderungen<br />
ihres Lebens zu stellen,<br />
denn sie haben mite<strong>in</strong>ander<br />
und vone<strong>in</strong>ander gelernt.<br />
Ilona Braun<br />
Vorsitzende des Kuratoriums<br />
Deutsche Stiftung <strong>UWC</strong>
<strong>UWC</strong> ist mehr als e<strong>in</strong>e Schule<br />
<strong>UWC</strong> ist mehr als e<strong>in</strong>e Schule,<br />
an der nach den Pr<strong>in</strong>zipien<br />
des deutschen Pädagogen<br />
Kurt Hahn Jugendliche aller<br />
Nationalitäten, Kulturen und<br />
sozialen Schichten zwei Jahre<br />
lang geme<strong>in</strong>sam an e<strong>in</strong>em Ort<br />
leben, e<strong>in</strong>e Sprache sprechen<br />
und mit dem International<br />
Baccalaureate (IB) e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternational<br />
(und als Abitur)<br />
anerkannten, anspruchsvollen<br />
Schulabschluss machen.<br />
Unterstützt durch geme<strong>in</strong>schaftliche<br />
Aktivitäten erhalten<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler so im Alter zwischen<br />
15 und 19 Jahren die Möglichkeit,<br />
fremde Kulturen hautnah<br />
zu erleben und sich mit neuen,<br />
zunächst fremden Lebensvor-<br />
<strong>UWC</strong> stellt sich vor<br />
Zero-/First-Year-Treffen <strong>2010</strong> <strong>in</strong> Fronhausen/Lahn: Unsere<br />
Stipendiat<strong>in</strong>nen und Stipendiaten bereiten sich auf zwei spannende<br />
und prägende Jahre am United World College vor.<br />
Sondierungsprojekt für e<strong>in</strong> <strong>UWC</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
<strong>2010</strong> s<strong>in</strong>d wir dem Traum,<br />
e<strong>in</strong> United World College <strong>in</strong><br />
Deutschland zu eröffnen,<br />
sehr nahe gekommen. Die<br />
Robert Bosch Stiftung und die<br />
Heidehof-Stiftung der Familie<br />
Bosch f<strong>in</strong>anzierten e<strong>in</strong> Sondierungsprojekt<br />
für die Gründung<br />
e<strong>in</strong>es deutschen <strong>UWC</strong>. Von<br />
Februar bis März <strong>2010</strong> wurde<br />
das Projekt von der Heidehof-<br />
Stiftung gefördert, von April<br />
bis Dezember von der Robert<br />
Bosch Stiftung.<br />
E<strong>in</strong> Projektbüro <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> wurde<br />
e<strong>in</strong>gerichtet und sondierte,<br />
unter welchen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
sich e<strong>in</strong> <strong>UWC</strong> mit 200<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern,<br />
davon 50 aus Deutschland,<br />
realisieren ließe. Insbesondere<br />
die F<strong>in</strong>anzierung für das<br />
Vorhaben wurde erfolgreich<br />
vorangetrieben. Nicht nur der<br />
Schulbetrieb, sondern auch<br />
Stipendien für alle 150 <strong>in</strong>ternationalen<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler aus aller Welt stehen<br />
<strong>in</strong> Aussicht. Mögliche Standorte<br />
für e<strong>in</strong> <strong>UWC</strong> wurden<br />
geprüft. Freiburg setzte sich<br />
dabei als Favorit durch und<br />
das Kloster Kartaus wurde als<br />
idealer Standort identifiziert.<br />
Im Rahmen e<strong>in</strong>er Expertenrunde<br />
im Dezember <strong>2010</strong> wurden<br />
die räumlichen Anforderungen<br />
an die Schule und das<br />
Internat erarbeitet. E<strong>in</strong> schlüssiges<br />
Raumkonzept resultierte.<br />
Es ist Grundlage für e<strong>in</strong>en<br />
Architektenwettbewerb, der<br />
das Ziel hat, die Kartaus ökologisch<br />
nachhaltig und voll<br />
funktional umzubauen. E<strong>in</strong>e<br />
weitere hochkarätige Exper-<br />
tenrunde gab im Juli <strong>2010</strong> <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> wichtige Anregungen<br />
für das Schulprofil. Sie setzte<br />
sich <strong>in</strong>tensiv mit der pädagogischen<br />
Konzeption der <strong>UWC</strong><br />
und ausgewählten Preisträgerschulen<br />
des von der Robert<br />
Bosch Stiftung ausgelobten<br />
Deutschen Schulpreises ausei-<br />
Das Kloster Kartaus <strong>in</strong> Freiburg im Breisgau<br />
stellungen ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />
Die freiwillige Arbeit z.B. <strong>in</strong> der<br />
Aids-Aufklärung <strong>in</strong> Swasiland,<br />
<strong>in</strong> Waisenhäusern <strong>in</strong> Indien<br />
oder im Seenotrettungsdienst<br />
<strong>in</strong> Wales h<strong>in</strong>terlässt<br />
nicht nur bei den Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler prägende Spuren,<br />
sondern sie kommt auch<br />
anderen Menschen zugute.<br />
Weltweit wählen über 130<br />
Nationale Komitees und Auswahlkontakte<br />
aus tausenden<br />
BewerberInnen die Begabtesten<br />
und Förderungswürdigsten<br />
für e<strong>in</strong>en Besuch an e<strong>in</strong>em der<br />
zurzeit weltweit dreizehn United<br />
World Colleges aus.<br />
nander. Das <strong>UWC</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
soll Nachhaltigkeit und<br />
angewandte Umwelttechnik<br />
zum Schwerpunkt haben.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Sondierungsprojekt f<strong>in</strong>den Sie<br />
unter www.uwc.de/uberuwc/schul<strong>in</strong>itiative.<br />
2<br />
3
<strong>UWC</strong> feiert das neue Jahr<br />
Der <strong>UWC</strong>-Neujahrsempfang war e<strong>in</strong> voller Erfolg<br />
Zum dritten Mal konnten wir<br />
als Gast der Deutschen Börse<br />
AG unseren Neujahrsempfang<br />
<strong>in</strong> deren Räumlichkeiten feiern.<br />
Den <strong>in</strong>haltlichen Schwerpunkt<br />
des diesjährigen Neujahrsempfangs<br />
bildete der <strong>UWC</strong><br />
Short Course 2009, und so<br />
waren viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer, Sponsoren<br />
und Partner dieses Projekts <strong>in</strong><br />
Frankfurt mit dabei.<br />
Als Hauptredner<strong>in</strong> sprach<br />
Nicola Beer, Staatssekretär<strong>in</strong><br />
für Europaangelegenheiten<br />
im Hessischen M<strong>in</strong>isterium<br />
der Justiz, für Integration und<br />
Europa, gefolgt von Stadträt<strong>in</strong><br />
Dr. Ursula Fechter vom Magistrat<br />
der Stadt Frankfurt am<br />
Ma<strong>in</strong>, die Petra Roth, Oberbürgermeister<strong>in</strong>,<br />
als Schirmherr<strong>in</strong><br />
des Short Course vertrat.<br />
Musikalisch umrahmt wurde<br />
die Veranstaltung von den<br />
Short Course TeilnehmerInnen<br />
Michl Bloch<strong>in</strong>g (Akkordeon),<br />
Barbara Luchner (Gitarre),<br />
Sarah Schmidt (Geige) und<br />
Jacopo Sanna aus Italien, der<br />
Von l<strong>in</strong>ks: Dr. Ursula Fechter, Nicola Beer, Ljubica Kraljevic<br />
Von l<strong>in</strong>ks: Josh Widera, Michl Bloch<strong>in</strong>g, Sarah Schmidt, Barbara<br />
Luchner und Jacopo Sanna<br />
3<br />
alle mit se<strong>in</strong>em Gesang verzauberte.<br />
Die Deutsche Börse Group<br />
als Hauptsponsor des Short<br />
Course und Gastgeber<strong>in</strong> des<br />
Abends wurde vertreten durch<br />
Frau Ljubica Kraljevic: „Das<br />
Konzept, rund 60 Jugendliche<br />
aus über 30 europäischen<br />
Ländern für zwei Wochen<br />
zu e<strong>in</strong>em umfassenden Programm<br />
aus Projektarbeit und<br />
Diskussionen, praktischer Mithilfe<br />
bei Sozialprojekten und<br />
Kreativworkshops zusammenzubr<strong>in</strong>gen,<br />
hat uns absolut<br />
überzeugt. Als global operierendes<br />
Unternehmen mit<br />
Mitarbeitern an 19 Standorten<br />
und e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen<br />
Kundenstruktur wissen wir um<br />
die Bedeutung und den Nutzen,<br />
e<strong>in</strong> Verständnis für den<br />
Wert kultureller Vielfalt zu<br />
entwickeln.“<br />
Für die Short Course TeilnehmerInnen<br />
hielt Josh Widera<br />
e<strong>in</strong>e mitreißende und humor-<br />
volle Rede, die <strong>in</strong> vollem<br />
Wortlaut <strong>in</strong> den Corporate<br />
Responsibility Bericht 2009<br />
der Deutsche Börse Group<br />
unter dem Titel „<strong>UWC</strong> Short<br />
Courses – Völkerverständigung<br />
<strong>in</strong> der Praxis“ E<strong>in</strong>gang<br />
fand.<br />
Hier e<strong>in</strong> Auszug daraus: „Und<br />
so bleiben mir auch noch nach<br />
e<strong>in</strong>em halben Jahr neben e<strong>in</strong>zigartigen<br />
neuen Freunden<br />
großartige Er<strong>in</strong>nerungen und<br />
Erfahrungen. Ich denke seitdem<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal die<br />
Woche an den Short Course,<br />
ich denke an die Leute, ich<br />
denke an die Stunden, <strong>in</strong><br />
denen man zusammen saß<br />
und die Gespräche, die man<br />
dabei führte. Ich denke an<br />
das Gefühl, dass es so e<strong>in</strong>fach<br />
ist, die Welt zu verändern. Ich<br />
denke an den Short Course,<br />
und wenn es nur e<strong>in</strong>mal am<br />
Tag <strong>in</strong> der Schule der Gedanke<br />
ist, dass es auch jetzt ganz<br />
praktisch wäre, mal wieder<br />
Spaß an Arbeit zu haben.“<br />
„… und dieser ganz spezielle Spirit, den wir selbst<br />
gespürt haben, hat uns bestätigt, dass unser Engagement<br />
e<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>nvollen und wichtigen Projekt zugute<br />
kam. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir dieses tolle<br />
Projekt unterstützt haben.“<br />
Ljubica Kraljevic, Deutsche Börse Group
Willkommen zurück nach zwei Jahren am <strong>UWC</strong><br />
Bei extremer Hitze und kurz<br />
vor dem Viertelf<strong>in</strong>ale der<br />
Fußball-Weltmeisterschaft<br />
fanden viele der diesjährigen<br />
<strong>UWC</strong>-AbsolventInnen den<br />
Weg <strong>in</strong> die Jugendherberge<br />
Hannover, um ihren erfolgreichen<br />
Abschluss zu feiern und<br />
am <strong>UWC</strong>-Jahrestreffen teilzunehmen.<br />
Begrüßt wurden die RückkehrerInnen<br />
von Prof. Dr.<br />
Ansgar Lohse (Atlantic College<br />
1976-78), Leiter der I.<br />
Mediz<strong>in</strong>ischen Kl<strong>in</strong>ik und<br />
Polykl<strong>in</strong>ik des Universitätskl<strong>in</strong>ikums<br />
Hamburg-Eppendorf<br />
und Stiftungsratsmitglied.<br />
Es folgte e<strong>in</strong>e Rede über „Die<br />
Anmaßung von Wissen“ von<br />
Prof. Dr. Franz Waldenberger,<br />
Professor für Japanische Wirtschaft<br />
am Japan-Zentrum<br />
der Ludwig-Maximilians-Uni-<br />
...und se<strong>in</strong>e AbsolventInnen<br />
E<strong>in</strong>ige unserer AbsolventInnen mit Jens Waltermann (l<strong>in</strong>ks) und Hanne Soulis (rechts), Leiter<strong>in</strong> der<br />
Geschäftsstelle der Deutschen Stiftung <strong>UWC</strong>, von l<strong>in</strong>ks nach rechts: Nancy Obeng, Mart<strong>in</strong> Daniels, Paula<br />
Johannsen, Jakob Kutsch, Phil Lopez Weider, Marieke Werner, Jannis Bille, Laura Milchmeyer, Jan Lohse,<br />
Lea Kliem, Tobias Maier und Marian Münch.<br />
versität <strong>in</strong> München. Prof. Dr.<br />
Waldenberger war von 1978-<br />
80 am <strong>UWC</strong> Atlantic College<br />
und wirkte später viele Jahre<br />
ehrenamtlich im Vorstand und<br />
als Auswahlleiter für <strong>UWC</strong><br />
Deutschland.<br />
Er gab den AbsolventInnen<br />
Folgendes mit auf den Weg:<br />
„Die Anmaßung von Wissen<br />
stellt sich als Dilemma von<br />
Entscheidungseliten dar. Ich<br />
wünsche Euch für die Zukunft,<br />
dass Ihr dieses Dilemma<br />
zu spüren bekommt. Denn<br />
schließlich haben wir Euch ja<br />
auf e<strong>in</strong> <strong>UWC</strong> geschickt, damit<br />
Ihr e<strong>in</strong>mal mitentscheidet.“<br />
Phil Lopez Weider, der für<br />
se<strong>in</strong>en Jahrgang die abschließende<br />
Rede hielt, beschrieb<br />
die <strong>UWC</strong>-Erfahrung mit diesen<br />
Worten: „Jeder von uns<br />
hat <strong>UWC</strong> auf se<strong>in</strong>e eigene<br />
Weise geprägt, so wie auch<br />
<strong>UWC</strong> auf uns ganz <strong>in</strong>dividuell<br />
gewirkt hat. Es ist diese wech-<br />
Phil Lopez Weider bei se<strong>in</strong>er Abschlussrede<br />
selseitige Beziehung, auf die<br />
sich <strong>UWC</strong> stützt und an der es<br />
ständig wächst.“<br />
„Ich glaube an die Macht von Ideen, die Wirklichkeit zu verändern,<br />
denn letztlich s<strong>in</strong>d Ideen nichts anderes als mögliche Wirklichkeiten.<br />
Vielleicht liege ich mit dieser E<strong>in</strong>sicht falsch, doch me<strong>in</strong>e Zeit<br />
am United World College hat mir den Mut gegeben, groß zu denken<br />
und Großes zu wagen; e<strong>in</strong>en Schritt zu versuchen, auch wenn<br />
ich nicht weiß, ob ich vielleicht <strong>in</strong>s Nichts trete.“<br />
5 4
<strong>UWC</strong> berichtet aus der ganzen Welt<br />
Die enge Zusammenarbeit zwischen den Colleges, den Nationalen Komitees und dem<br />
International Office <strong>in</strong> London hat sich auch im Jahr <strong>2010</strong> weiterentwickelt:<br />
Die neue Marke <strong>UWC</strong><br />
<strong>UWC</strong> bekommt e<strong>in</strong> neues Ersche<strong>in</strong>ungsbild: Um die <strong>UWC</strong>-Organisation<br />
und die Marke noch e<strong>in</strong>zigartiger und bekannter zu machen<br />
und das weltweite Bewusstse<strong>in</strong> der Zusammengehörigkeit weiter<br />
zu stärken, werden alle Mitglieder <strong>in</strong> Zukunft mittels e<strong>in</strong>er klar<br />
def<strong>in</strong>ierten Identität e<strong>in</strong>heitlich auftreten.<br />
Das International Office, die Colleges, die Nationalen Komitees<br />
und Auswahlkontakte rund um den Globus verb<strong>in</strong>den sich nun<br />
auch <strong>in</strong> ihrem geme<strong>in</strong>samen neuen Ersche<strong>in</strong>ungsbild. Vom Logo<br />
bis zur Farbwahl wurde alles detailliert geplant und soll weltweit<br />
e<strong>in</strong>en raschen Wiedererkennungseffekt erzielen. Die Umsetzung<br />
der neuen Marke <strong>UWC</strong> wird <strong>in</strong> den kommenden Monaten sukzessive<br />
erfolgen.<br />
MENA-Regionaltreffen<br />
In Madaba, Jordanien, trafen sich 38 TeilnehmerInnen aus 20<br />
Staaten der MENA (Middle East and North Africa) Region zum<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
<strong>UWC</strong> Extranet<br />
Ende des Jahres wurde e<strong>in</strong>e neue Kommunikationsplattform für<br />
alle Mitglieder der <strong>UWC</strong>-Familie <strong>in</strong>s Leben gerufen, das Extranet.<br />
Hier können sich alle Mitarbeiter der Colleges, der Nationalen<br />
Komitees, der Zentrale <strong>in</strong> London und natürlich die Ehemaligen<br />
austauschen, diskutieren, verabreden oder sich über die Neuigkeiten<br />
aus aller Welt <strong>in</strong>formieren.<br />
5<br />
Outreach Workshop<br />
Bei e<strong>in</strong>em Outreach Workshop am Adriatic College <strong>in</strong> Du<strong>in</strong>o<br />
wurde über die Ausweitung von Outreach-Programmen an den<br />
Colleges und <strong>UWC</strong>-Sommerprogrammen der Nationalen Komitees<br />
diskutiert und e<strong>in</strong>e Internet-Plattform zum Austausch von<br />
Dokumenten und Beiträgen e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Youth Leadership Course Ch<strong>in</strong>a<br />
Das Red Cross Nordic <strong>UWC</strong>, Norwegen, brachte 33 junge Menschen<br />
aus 29 Ländern für e<strong>in</strong>en Youth Leadship Course Ch<strong>in</strong>a nach<br />
Pek<strong>in</strong>g und <strong>in</strong> die N<strong>in</strong>gxia Hui Region <strong>in</strong> West-Ch<strong>in</strong>a.<br />
<strong>UWC</strong> Short Course Israel<br />
Am <strong>UWC</strong>-Sommerkurs Arava-Valley of Peace nahmen u.a. zwei<br />
deutsche Jugendliche teil. Clara Vogt und Josh Widera waren<br />
auch Teilnehmer des ersten deutschen Short Course im Jahr<br />
2009.
Workshop zum Thema Bildungszukunft<br />
Auf E<strong>in</strong>ladung der Robert<br />
Bosch Stiftung organisierte<br />
die Deutsche Stiftung <strong>UWC</strong><br />
am 22./23. Juli <strong>2010</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Workshop zum Thema<br />
„Prepar<strong>in</strong>g for a Global Future:<br />
What Schools Can Do“.<br />
Der Workshop diente dem<br />
Erfahrungsaustausch zu<br />
dem <strong>UWC</strong>-Bildungsansatz<br />
und <strong>in</strong>novativen deutschen<br />
Denkansätzen über die<br />
zukunftsweisende Rolle, die<br />
exzellente Schulen <strong>in</strong> der Entwicklung<br />
und Reformierung<br />
der <strong>in</strong>ternationalen Bildung im<br />
21. Jahrhundert spielen sollten.<br />
Seitens der Robert Bosch<br />
Stiftung nahmen Günter<br />
<strong>UWC</strong>-StipendiatInnen helfen, wo sie können<br />
Gala von Nettelbladt (Atlantic College 2008-10) verbrachte im<br />
Sommer vier Wochen zusammen mit 13 anderen <strong>UWC</strong> Schüler-<br />
Innen von den Colleges <strong>in</strong> Costa Rica, Bosnien und Herzegow<strong>in</strong>a,<br />
Hongkong und Norwegen <strong>in</strong> Tansania, um im Hanasif Waisenhaus<br />
zu arbeiten. Schon seit 2007 kommen jedes Jahr <strong>UWC</strong>-SchülerInnen<br />
hierher, um das Waisenhaus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Aufbau zu unterstützen.<br />
Cornelia Bauer (Li Po Chun 2009-11) nahm im Dezember an der<br />
globalen Klimakonferenz <strong>in</strong> Cancun teil, um die kle<strong>in</strong>e Delegation<br />
der Insel Kiribati, deren Existenz durch den Klimawandel akut<br />
bedroht ist, aktiv zu unterstützen.<br />
<strong>UWC</strong> colleges weltweit<br />
<strong>UWC</strong> engagiert sich<br />
Gerstberger und Dr. Roman<br />
Rösch teil, die Deutsche Stif-<br />
Von l<strong>in</strong>ks: Dr. Roman Rösch, Christ<strong>in</strong>a Distler und Jens Waltermann<br />
tung <strong>UWC</strong> wurde durch Jens<br />
Waltermann und Eva Eschenbruch<br />
vertreten.<br />
Neben drei VertreterInnen<br />
von deutschen Schulen <strong>in</strong><br />
Bielefeld, Hildesheim und<br />
Braunschweig, waren fünf<br />
<strong>UWC</strong>-Direktoren zu Gast und<br />
brachten ihre Erfahrung <strong>in</strong> den<br />
Workshop e<strong>in</strong>: Lisa Darl<strong>in</strong>g<br />
(<strong>UWC</strong>-USA), Laurence Nodder<br />
(<strong>UWC</strong> Waterford Kamhlaba,<br />
Swasiland), Peter Howe (<strong>UWC</strong><br />
of the Adriatic, Italien), Dr.<br />
Stephen Codr<strong>in</strong>gton (Li Po<br />
Chun <strong>UWC</strong>, Hongkong) und<br />
Mauricio Viales (<strong>UWC</strong> Costa<br />
Rica).<br />
Hawi Abbajobir (Pearson College 2009-11) absolvierte <strong>in</strong> den<br />
Sommerferien e<strong>in</strong> dreiwöchiges Volontariat bei der Organisation<br />
Emmaus <strong>in</strong> Frankreich, e<strong>in</strong>er NGO, deren Ziel die Armutsbekämpfung<br />
ist. Im Bild sortiert sie Kleider für Bedürftige.<br />
Zusammen mit e<strong>in</strong>em Mitstudenten hat T<strong>in</strong>e Görgen (Li Po Chun<br />
2008-10) den Sozialdienst Mother’s Choice am College reaktiviert<br />
und geleitet. Mother´s Choice ist e<strong>in</strong>e Organisation, die sich<br />
um Teenagerschwangerschaften, Familienplanung und Adoption<br />
kümmert.<br />
6<br />
7
<strong>UWC</strong> ist überall<br />
7<br />
Lester B Pearson <strong>UWC</strong> of the Paci�c<br />
Kanada (gegründet 1974)<br />
Mit se<strong>in</strong>er Lage <strong>in</strong> den historischen Wäldern an der Westküste<br />
Kanadas bietet sich die Bewahrung der Natur als Schwerpunkt<br />
geradezu an. Dies schließt den Betrieb des Innovation Race<br />
Rocks Naturschutzgebietes ebenso e<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong>e Vielzahl an<br />
Outdoor- Aktivitäten wie Segeln, Tauchen und Wandern. Der<br />
Service-Gedanke spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle und wird durch das vielfältige Angebot für<br />
Absolventen unterstützt, das den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, e<strong>in</strong> ganzes Jahr lang<br />
für lokale Projekte <strong>in</strong> verschiedenen Ländern zu arbeiten. Das College ist die lebendige<br />
nationale Gedenkstätte für Lester B Pearson, der Premierm<strong>in</strong>ister Kanadas und Empfänger<br />
des Friedensnobelpreises war.<br />
<strong>UWC</strong> USA<br />
USA<br />
(gegründet 1982)<br />
<strong>UWC</strong>-USA liegt am<br />
Fuße der Rocky<br />
Mounta<strong>in</strong>s, im Herzen<br />
des Amerikanischen<br />
Westens – e<strong>in</strong>er<br />
historischen Gegend, die für die Arbeit des<br />
Colleges von großer Bedeutung ist. Die<br />
wunderschöne Natur der Umgebung<br />
ermöglicht den Schülern die Teilnahme an<br />
Expeditionen <strong>in</strong> der Wildnis und die Mitarbeit <strong>in</strong><br />
der Bergwacht als Teil ihres sozialen Dienstes.<br />
Das bee<strong>in</strong>druckende Montezuma Castle ist auch<br />
Sitz des Bartos Instituts, welches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsangebote<br />
zur konstruktiven Kon�iktlösung zum<br />
<strong>in</strong>tegralen Bestandteil der College-Erfahrung<br />
macht.<br />
<strong>UWC</strong> Costa Rica<br />
Costa Rica<br />
(<strong>UWC</strong> seit 2006)<br />
<strong>UWC</strong>CR ist das erste zweisprachige<br />
College – viele<br />
Fächer werden dort sowohl<br />
auf Englisch als auch auf<br />
Spanisch angeboten. Das<br />
gesamte Programm dreht sich um drei Themenschwerpunkte:<br />
Umweltschutz, Frieden und Late<strong>in</strong>amerika.<br />
Die Lage der Schule im Central Valley Costa<br />
Ricas spielt dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle: Inmitten noch<br />
weitgehend unberührter Natur gelegen ist deren<br />
Schutz Schwerpunkt vieler Projekte der Schüler.<br />
E<strong>in</strong>en ähnlich starken E<strong>in</strong>�uss übt Costa Ricas engagierter<br />
E<strong>in</strong>satz für den Frieden auf das College aus.<br />
Simón Bolívar <strong>UWC</strong> of Agriculture<br />
Venezuela (<strong>UWC</strong> seit 1987)<br />
Das Simón Bolivar <strong>UWC</strong> ist das e<strong>in</strong>zige beru�ich ausbildende<br />
United World College. Se<strong>in</strong>e 180 Schüler im Alter von 18-21<br />
Jahren wohnen und arbeiten auf e<strong>in</strong>er 750 Hektar großen Farm<br />
am Fuße der Anden <strong>in</strong> Venezuela. Durch e<strong>in</strong>e dreijährige<br />
landwirtschaftliche Ausbildung mit anschliessendem Diplom<br />
und die Mitarbeit an bee<strong>in</strong>druckenden Programmen zur<br />
Entwicklung ländlicher Räume lernen sie, wie e<strong>in</strong>e pro�table<br />
landwirtschaftliche Produktion mit der Verbesserung der<br />
Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung und dem Schutz<br />
der Umwelt e<strong>in</strong>hergehen kann.<br />
<strong>UWC</strong> of the Atlantic<br />
Wales (gegründet 1962)<br />
Das erste <strong>UWC</strong> be�ndet sich an der dramatischen Steilküste<br />
von Wales, im St Donats Schloss aus dem 12. Jahrhundert. Das<br />
College fokussiert stark auf geme<strong>in</strong>nützige Arbeit, wobei sich<br />
die Schüler an e<strong>in</strong>er Vielzahl unterschiedlicher Projekte<br />
beteiligen können – von der Arbeit auf der Schulfarm über die<br />
Organisation von Outdoor-Aktivitäten für beh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der<br />
bis zur Mithilfe an lokalen Schulen ist Vieles möglich. Als<br />
besonderes Highlight können sich die Schüler am<br />
Seerettungsdienst beteiligen, der die Küstenwacht schon seit<br />
40 Jahren unterstützt und vielfach Leben gerettet hat.<br />
<strong>UWC</strong> of the<br />
Adriatic<br />
Italien<br />
(gegründet 1982)<br />
Das Adriatic College, von<br />
der Region Friuli-Venezia-<br />
Giulia mit der Unterstützung<br />
der italienischen<br />
Regierung gegründet, ist <strong>in</strong> Du<strong>in</strong>o – e<strong>in</strong>em norditalienischen<br />
Küstendorf – völlig <strong>in</strong>tegriert. Die<br />
Schüler beteiligen sich <strong>in</strong>tensiv am Leben <strong>in</strong> dem<br />
Dorf, wo drei unterschiedliche Kulturkreise aufe<strong>in</strong>ander<br />
tre�en: der slawische, germanische und romanische.<br />
Besonderen Wert legt das College auf se<strong>in</strong>e<br />
Beziehung zu den Ländern Mittel- und Osteuropas.<br />
Weitere Schwerpunkte s<strong>in</strong>d u.a. die Wissenschaften,<br />
die Musik und das reiche kulturelle Erbe Italiens.<br />
<strong>UWC</strong> Maastricht<br />
Niederlande<br />
(gegründet 2009)<br />
Das <strong>UWC</strong> Maastricht wurde im<br />
September 2009 als dreizehnte<br />
Schule der weltweiten <strong>UWC</strong><br />
Familie erö�net. Das College<br />
nimmt aktiv am Leben der<br />
Stadt Maastricht teil. Da mehr als 50% der Niederlande<br />
unter dem Meeresspiegel liegen, ist Wasser auch das<br />
zentrale Thema des Colleges. Neben Projekten rund um<br />
die weltweite Relevanz von Wasserversorgung,<br />
-verbrauch und -verschmutzung leisten die Schüler<br />
Hilfe im lokalen Sozial- und Geme<strong>in</strong>wesen.<br />
Waterford KaMhlaba <strong>UWC</strong> of Southern Africa<br />
Swaziland (<strong>UWC</strong> seit 1981)<br />
Waterford wurde 1963 als Alternative zum Apartheid-System im nur 20<br />
Kilometer entfernten Südafrika gegründet. Waterfords zusätzlicher<br />
Name ‘KaMhlaba’ bedeutet „e<strong>in</strong>e Welt <strong>in</strong> M<strong>in</strong>iatur” <strong>in</strong> siSwati, e<strong>in</strong>e Welt,<br />
<strong>in</strong> der für alle Platz ist. Seit 1981 ist das College e<strong>in</strong> <strong>UWC</strong> und bildet<br />
rund 500 Schüler zwischen 11 und 20 Jahren aus. Das College hat<br />
e<strong>in</strong>en starken regionalen Fokus – im akademischen Programm, bei den<br />
kulturellen Aktivitäten und sozialen Projekten. Vom Unterricht <strong>in</strong><br />
afrikanischer Geschichte bis zur konkreten Unterstützung von<br />
AIDS-Waisen – die Schüler können Afrika erfahren und helfen.
Mah<strong>in</strong>dra <strong>UWC</strong><br />
of India<br />
Indien<br />
(gegründet 1997)<br />
Hoch auf den Bergen über<br />
dem Tal des Mula Flusses<br />
werden die Schüler des<br />
Mah<strong>in</strong>dra Colleges mit Indiens extremen Ungleich-<br />
heiten konfrontiert – zwischen Arm und Reich,<br />
zwischen ländlicher und städtischer Bevölkerung.<br />
Regelmäßige Diskussionsrunden sowie Unterricht<br />
zum modernen Indien helfen Schülern, diese Pro-<br />
bleme zu verstehen, um sich ihrer dann <strong>in</strong> sozialen<br />
Projekten annehmen zu können. Solche Projekte s<strong>in</strong>d<br />
nur möglich aufgrund der engen Beziehungen des<br />
Colleges mit den umliegenden Dörfern, aus denen<br />
sich <strong>in</strong>tensive Programme zur Förderung von<br />
Gesundheit, Bildung und Entwicklung ergeben.<br />
Red Cross Nordic <strong>UWC</strong><br />
Norwegen (gegründet 1995)<br />
Am Ufer e<strong>in</strong>es Fjords im Westen Norwegens gelegen wird das<br />
College von allen acht nordeuropäischen Ländern �nanziell<br />
unterstützt und teilt se<strong>in</strong> Gelände mit dem benachbarten<br />
Rehabilitationszentrum des Roten Kreuzes. Das College-Programm<br />
legt e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf nordische Sprachen, Werte und<br />
Überzeugungen – persönliche Freiheit, <strong>in</strong>dividuelle und<br />
gesellschaftliche Verantwortung werden groß geschrieben. Auch<br />
auf Kampagnen für Menschenrechte, die Unterstützung der Opfer<br />
<strong>in</strong> humanitären Notlagen und Aktivitäten zum Schutz der Umwelt<br />
wird dort Wert gelegt.<br />
<strong>UWC</strong> <strong>in</strong> Mostar<br />
Bosnien und Herzegow<strong>in</strong>a (gegründet 2006)<br />
Mit se<strong>in</strong>em Sitz im wieder aufgebauten Gymnasium <strong>in</strong> Mostar ist das<br />
<strong>UWC</strong> mittendr<strong>in</strong> <strong>in</strong> der geteilten Stadt. Als Teil der <strong>in</strong>novativen<br />
<strong>UWC</strong>-IBO Initiative <strong>in</strong> Bosnien will es zur Versöhnung und zum<br />
Wiederaufbau des Bildungssystems nach der langen Zeit der Kon�ikte<br />
beitragen. Die Schüler aus allen drei vormals verfe<strong>in</strong>- deten<br />
Volksgruppen und ihre Mitschüler aus aller Welt arbeiten an der<br />
Lösung von Kon�ikten, diskutieren globale Probleme und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Vielzahl lokaler sozialer Projekte aktiv. E<strong>in</strong> wichtiger Schritt zur<br />
Stärkung des Bildungssystems ist das Angebot von Lehrerfortbildungen<br />
und die Unterstützung ihrer professionellen Entwicklung.<br />
<strong>UWC</strong> of South East Asia<br />
S<strong>in</strong>gapur (gegründet 1971)<br />
Li Po Chun <strong>UWC</strong><br />
HongKong<br />
(gegründet 1992)<br />
Auf e<strong>in</strong>em abgeschlossenen<br />
friedlichen Campus mit Meerblick<br />
<strong>in</strong>mitten vom pulsierenden<br />
HongKong gelegen<br />
bietet das Li Po Chun <strong>UWC</strong><br />
se<strong>in</strong>en Schülern ganz unterschiedliche Erfahrungen.<br />
Ch<strong>in</strong>esisch-Unterricht, Exkursionen <strong>in</strong>s Festland-<br />
Ch<strong>in</strong>a und e<strong>in</strong> spezieller Kurs <strong>in</strong> ch<strong>in</strong>esischen Studien<br />
bieten vielfältige Möglichkeiten, <strong>in</strong> die ch<strong>in</strong>esische<br />
Kultur e<strong>in</strong>zutauchen. Daneben arbeiten die Schüler<br />
mit der lokalen Kommune im Rahmen des Quan Cai<br />
Programms („Entwicklung sämtlicher Fachbereiche“)<br />
zusammen. Die Möglichkeiten reichen von der Hilfe<br />
<strong>in</strong> lokalen Schulen und Geme<strong>in</strong>dezentren bis zur<br />
Überwachung der Entwicklung e<strong>in</strong>es Korallenri�s<br />
nach absolviertem Tauchtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
Im Herzen der Weltstadt S<strong>in</strong>gapur liegt das größte <strong>UWC</strong>. Es bietet<br />
se<strong>in</strong>en 2900 Schülern zwischen 4 und 19 Jahren e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das<br />
dynamische kulturelle, politische und wirtschaftliche Leben Asiens.<br />
Die Schüler haben viele Gelegenheiten, sich <strong>in</strong> soziale Projekte <strong>in</strong><br />
Entwicklungsländern e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Von den Schülern regelmäßig<br />
organisierte „Initiative for Peace Workshops“ br<strong>in</strong>gen Jugendliche aus<br />
Kon�iktregionen zusammen. Darüber h<strong>in</strong>aus nehmen Schüler jeden<br />
Alters an den anspruchsvollen Musik- Theater- und erlebnispädagogischen<br />
Programmen teil.<br />
<strong>UWC</strong> ist überall<br />
SchülerInnen aus den folgenden<br />
178 Ländern haben seit<br />
1962 e<strong>in</strong> <strong>UWC</strong> besucht:<br />
Afghanistan, Ägypten, Åland, Albanien,<br />
Algerien, Angola, Anguilla, Antigua &<br />
Barbuda, Argent<strong>in</strong>ien, Armenien, Äthiopien,<br />
Australien, Bahamas, Bahra<strong>in</strong>,<br />
Bangladesch, Barbados, Belgien, Belize,<br />
Ben<strong>in</strong>, Bermuda, Bhutan, Bolivien, Bosnien<br />
& Herzegow<strong>in</strong>a, Botswana, Brasilien,<br />
Brunei, Bulgarien, Burk<strong>in</strong>a Faso, Burundi,<br />
Cayman Islands, Chile, Ch<strong>in</strong>a, Costa<br />
Rica, Dänemark, Deutschland, Dom<strong>in</strong>ica,<br />
Dom<strong>in</strong>ikanische Republik, Ecuador,<br />
El Salvador, Elfenbe<strong>in</strong>küste, Eritrea, Estland,<br />
Falkland<strong>in</strong>seln, Faroe Inseln, Fidschi<strong>in</strong>seln,<br />
F<strong>in</strong>nland, Frankreich, Gabon,<br />
Gambia, Georgien, Ghana, Gibraltar,<br />
Griechenland, Grönland, Guatemala,<br />
Guyana, Haiti, Honduras, Hongkong, Indien,<br />
Indonesien, Irak, Iran, Irland, Island,<br />
Israel, Italien, Jamaika, Japan, Jordanien,<br />
Kamerun, Kanada, Kasachstan, Kenia, Kiribati,<br />
Kolumbien, Kongo, Kosovo, Kroatien,<br />
Kuba, Kuwait, Laos, Lesotho, Lettland,<br />
Libanon, Liberia, Libyen, Litauen,<br />
Luxemburg, Madagaskar, Malawi, Malaysia,<br />
Malediven, Mali, Malta, Marokko,<br />
Mart<strong>in</strong>ique, Mauritius, Mazedonien,<br />
Mexiko, Moldawien, Monaco, Mongolei,<br />
Montenegro, Montserrat, Mozambik,<br />
Myanmar, Namibia, Nepal, Neuseeland,<br />
Nicaragua, Niederlande, Niederländische<br />
Antillen, Niger, Nigeria, Norwegen,<br />
Oman, Oster<strong>in</strong>sel, Österreich, Osttimor,<br />
Pakistan, Paläst<strong>in</strong>a, Panama, Papua-<br />
Neugu<strong>in</strong>ea, Paraguay, Peru, Philipp<strong>in</strong>en,<br />
Polen, Portugal, Puerto Rico, Ruanda,<br />
Rumänien, Russland, Sambia, Samoa,<br />
Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Senegal,<br />
Serbien, Sierra Leone, S<strong>in</strong>gapur,<br />
Slowakei, Slowenien, Somalia, Spanien,<br />
Sri Lanka, St. Helena, St. Kitts & Nevis,<br />
St. Lucia, St. V<strong>in</strong>cent und Grenad<strong>in</strong>en,<br />
Südafrika, Sudan, Südkorea, Swaziland,<br />
Tadschikistan, Taiwan, Tansania, Thailand,<br />
Tr<strong>in</strong>idad & Tobago, Tschechien,<br />
Tunesien, Türkei, Turks & Caicos, Uganda,<br />
Ukra<strong>in</strong>e, Ungarn, Uruguay, USA, Usbekistan,<br />
Vanatu, Venezuela, Vere<strong>in</strong>igte<br />
Arabische Emirate, Vere<strong>in</strong>igtes Königreich,<br />
Vietnam, Weißrussland, Zypern.<br />
Ausgewählt von über 130<br />
Nationalen <strong>UWC</strong>-Komitees.<br />
8<br />
9
<strong>UWC</strong> hat News vom Network<br />
Erster Get-Involved-Day für Ehemalige:<br />
Auftakt für das Aktionsteam „Schülerwerbung“<br />
Am 1. und 2. Mai <strong>2010</strong> bot das<br />
<strong>UWC</strong>-Network zum ersten<br />
Mal e<strong>in</strong>en „Get-Involved-Day“<br />
für alle Ehemaligen <strong>in</strong> der<br />
Frankfurter Geschäftsstelle<br />
an. Rund 25 Ehemalige waren<br />
dabei, um die Arbeit des<br />
Alumni-Netzwerkes und die<br />
Möglichkeiten, sich selbst e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />
genauer kennenzulernen.<br />
E<strong>in</strong> Wochenende lang<br />
wurden Projekte diskutiert,<br />
neue Ideen entwickelt und<br />
Teams gebildet, die über das<br />
<strong>UWC</strong>-Jahr h<strong>in</strong>weg geme<strong>in</strong>sam<br />
an bestimmten Themen arbeiten.<br />
Als Schwerpunkt des Treffens<br />
kristallisierte sich bald die<br />
Gründung e<strong>in</strong>es Aktionsteams<br />
zur breiteren Anwerbung <strong>in</strong>teressierter<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler heraus. Wie unsere<br />
Bewerbungsstatistik des ver-<br />
Thomas Ehlen wurde 1957<br />
geboren und wuchs <strong>in</strong> Köln<br />
auf. Er wurde über die von<br />
Kurt Hahn gegründete Schule<br />
Schloss Salem auf das <strong>UWC</strong><br />
of the Atlantic aufmerksam<br />
gemacht.<br />
9<br />
gangenen Jahres gezeigt hatte,<br />
werden rund 70% unserer<br />
Bewerber<strong>in</strong>nen und Bewerber<br />
durch Ehemalige auf <strong>UWC</strong><br />
aufmerksam gemacht – dieses<br />
Potenzial unter unseren Ehemaligen<br />
gilt es noch stärker zu<br />
nutzen.<br />
Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer<br />
setzten es sich zum<br />
„Es gibt ke<strong>in</strong>e zwei Jahre <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben, die mich mehr bee<strong>in</strong>flusst haben. Die<br />
Zeit im <strong>UWC</strong> Atlantic gab mir die Werkzeuge für me<strong>in</strong> soziales Engagement und<br />
den Erfolg <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em persönlichen Leben und me<strong>in</strong>er beruflichen Karriere.“<br />
Dr. Thomas Ehlen, <strong>UWC</strong> of the Atlantic 1974-76<br />
Nach se<strong>in</strong>en zwei Jahren<br />
<strong>in</strong> Wales studierte Thomas<br />
Ehlen <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z Mediz<strong>in</strong> und<br />
wurde dort 1983 promoviert.<br />
Danach absolvierte er Assistenzarztzeiten<br />
<strong>in</strong> Frankfurt<br />
und Vancouver und e<strong>in</strong>e dreijährige<br />
Weiterbildung <strong>in</strong> der<br />
Gynäkologischen Onkologie <strong>in</strong><br />
Los Angeles und <strong>in</strong> Toronto.<br />
Seit 1991 ist Thomas Ehlen<br />
Professor an der University of<br />
British Columbia, Kanada, und<br />
seit 2001 Chefarzt der Gynäkologie<br />
<strong>in</strong> Vancouver. 2002<br />
Ziel, im Jahr <strong>2010</strong> verschiedeneSchülerwerbungsaktionen<br />
auf ihre Effizienz zu prüfen<br />
und noch bessere Arbeits-<br />
strukturen zu schaffen, die<br />
erfolgreichen Aktionen von<br />
Jahr zu Jahr weiterzutragen.<br />
Das Aktionsteam „Schülerwerbung“,<br />
an dem rund 15<br />
wurde er Direktor des B.C.<br />
Colposcopy Programs. In dieser<br />
Funktion hat er erfolgreich<br />
durchgesetzt, dass allen Mädchen<br />
im Alter von 10 Jahren<br />
<strong>in</strong> British Columbia seit 2008<br />
kostenlos die Impfung zur Verhütung<br />
des Cervicalkarz<strong>in</strong>oms<br />
angeboten wird.<br />
Ferner ist Thomas Ehlen<br />
Mitbegründer des OVCARE<br />
Forschungsteams, das richtungsweisende<br />
Ergebnisse <strong>in</strong><br />
der Forschung des Ovarialkarz<strong>in</strong>oms<br />
publiziert hat. Seit<br />
Ehemalige aktiv beteiligt s<strong>in</strong>d,<br />
arbeitet deshalb seit letztem<br />
Jahr unter anderem am Aufbau<br />
e<strong>in</strong>er Kontaktdatenbank<br />
von Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern,<br />
die geeignete Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler für <strong>UWC</strong> begeistern,<br />
an Kooperationen mit<br />
anderen Jugendorganisationen,<br />
an Werbeaktionen auf<br />
Jugendmessen und Pausenhöfen<br />
sowie an e<strong>in</strong>er breit<br />
angelegten, auf Jugendliche<br />
zugeschnittenen Präsenz im<br />
Internet.<br />
Wir Ehemaligen hoffen, noch<br />
mehr Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
die Chance auf das e<strong>in</strong>malige<br />
<strong>UWC</strong>-Erlebnis zu ermöglichen,<br />
das unser aller Leben<br />
entscheidend geprägt hat.<br />
2006 arbeitet er mit der Universität<br />
<strong>in</strong> Uganda an e<strong>in</strong>em<br />
Programm, das die Inzidenz<br />
des Cervicalkarz<strong>in</strong>oms <strong>in</strong><br />
diesem Land unter Kontrolle<br />
br<strong>in</strong>gen soll.<br />
Thomas Ehlen sieht se<strong>in</strong>e zwei<br />
Jahre <strong>in</strong> Atlantic College (1974-<br />
76) als die Jahre se<strong>in</strong>es Lebens<br />
an, die wie ke<strong>in</strong>e andere Zeit<br />
se<strong>in</strong>e persönliche Zukunft und<br />
Karriere bestimmt haben.
Ehemalige <strong>UWC</strong>-StipendiatInnen s<strong>in</strong>d heute aktiv<br />
Die Gynäkolog<strong>in</strong> Eva-Maria<br />
Speth (Waterford KaMhlaba<br />
1990-92) arbeitet seit drei<br />
Jahren zusammen mit ihrem<br />
Mann, Chirurg, am Queen<br />
Elizabeth Hospital <strong>in</strong> Malawi.<br />
Marietta Angeli und Lukas<br />
Wallrich (beide Waterford<br />
KaMhlaba 2006-07), haben<br />
den Vere<strong>in</strong> Helden Helfen e.V.<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen, der an die<br />
Organisation Young Heroes <strong>in</strong><br />
Swasiland anknüpft. So führen<br />
die beiden ihren Community<br />
Zusätzlich zu ihren eigenen<br />
drei K<strong>in</strong>dern hat sie e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Jungen als Pflegek<strong>in</strong>d<br />
aufgenommen, dessen Mutter<br />
bei der Geburt verstorben ist.<br />
Inga Reichelt (<strong>UWC</strong> USA 2007-09) absolvierte e<strong>in</strong> freiwilliges<br />
soziales Jahr an e<strong>in</strong>er Schule <strong>in</strong> Addis Abeba, Äthiopien, und<br />
erteilte dort Englischunterricht.<br />
Service, die Unterstützung von<br />
AIDS-Waisen, aus der Collegezeit<br />
weiter. Sie ermöglichen<br />
den K<strong>in</strong>dern den Schulbesuch,<br />
sorgen aber auch für die Absicherung<br />
der Grundbedürfnisse<br />
wie Nahrung und Kleidung:<br />
www.helden-helfen.org.<br />
<strong>UWC</strong> engagiert sich<br />
Henry Nord<strong>in</strong>g (Atlantic College 2005-07), Tüb<strong>in</strong>ger Mediz<strong>in</strong>-<br />
und Philosophiestudent, verbrachte vier Wochen als Praktikant<br />
der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit <strong>in</strong> Ruanda. In<br />
Deutschland arbeitet Henry als Hilfskraft am Lehrstuhl für Mediz<strong>in</strong>ethik.<br />
Hier setzt er sich dafür e<strong>in</strong>, dass die Menschenrechte im<br />
ruandischen Gesundheitswesen geachtet werden.<br />
„Wir freuen uns, dass wir durch unsere Arbeit<br />
mit Young Heroes dem Land etwas zurückgeben<br />
können, das uns zwei Jahr lang e<strong>in</strong> schönes<br />
Zuhause war.“<br />
Marietta Angeli und Lukas Wallrich<br />
(beide Waterford KaMhlaba 2006-07)<br />
Björn Bremer (Atlantic College<br />
2007-09), Student der<br />
Philosophie, Politik und Wirtschaft<br />
<strong>in</strong> Oxford, arbeitete<br />
im Sommer <strong>2010</strong> zusammen<br />
mit sechs Kommilitonen aus<br />
Oxford ehrenamtlich an der<br />
Noonkod<strong>in</strong> Secondary School<br />
<strong>in</strong> Tansania. Gegründet als<br />
Internat für Mädchen, die der<br />
Genitalverstümmelung durch<br />
ihre Familien entgehen wollen,<br />
liegt die Schule im Norden<br />
Tansanias direkt im Herzen<br />
des Massailandes.<br />
Da die Schule an chronischem<br />
Geld- und Lehrkraftmangel<br />
leidet, sammelte die Gruppe<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es halben Jahres<br />
fast 5.000 GBP und f<strong>in</strong>anzierte<br />
damit den Bau von<br />
neuen Klassenzimmern und<br />
Schlafräumen. Neben ihrer<br />
physischen Mitarbeit am Bau<br />
halfen sie vor allem auch als<br />
Lehrkräfte aus.<br />
„Als Geschichts- und Politiklehrer<br />
auf Zeit habe ich alle<br />
vier Jahrgänge unterrichtet<br />
und dabei großen Spaß am<br />
<strong>in</strong>terkulturellen Austausch<br />
zwischen Schülern und Lehrer<br />
gefunden“, berichtet Björn von<br />
se<strong>in</strong>em Projekt.<br />
10<br />
11
<strong>UWC</strong> ist <strong>in</strong> der Presse<br />
Pressestimmen <strong>2010</strong><br />
Auch <strong>2010</strong> konnten wir uns<br />
über e<strong>in</strong> großes Medienecho<br />
freuen. Mehr als 25 Berichte<br />
über <strong>UWC</strong> erschienen <strong>in</strong><br />
Onl<strong>in</strong>e- und Pr<strong>in</strong>tmedien.<br />
Besonders freuen wir uns<br />
über viele Artikel, die unsere<br />
Stipendiat<strong>in</strong>nen und Stipendiaten<br />
<strong>in</strong> ihren Heimatzeitungen<br />
möglich gemacht haben. Uns<br />
tum Lauenburg<br />
gelang es außerdem, Medien,<br />
die Jugendliche erreichen,<br />
astrophal<br />
llner Südumge-<br />
. Kuhlmann<br />
anzusprechen. Z.B. erschien<br />
e<strong>in</strong> Artikel auf der Jugendseite<br />
des ROBIN WOOD Magaz<strong>in</strong>.<br />
Etwa e<strong>in</strong> Drittel unserer<br />
Bewerber<strong>in</strong>nen und Bewerber<br />
erfuhren <strong>2010</strong> über die Presse<br />
von <strong>UWC</strong>.<br />
Am 08. Dezember <strong>2010</strong><br />
wurde e<strong>in</strong>er unserer Alumni<br />
<strong>in</strong> der Süddeutschen Zeitung<br />
portraitiert. Hier e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Auswahl der Artikel.<br />
Lübecker Nachrichten, 04.02.<strong>2010</strong><br />
rg als Treffpunkt für Schüler, die fremde Kulturen entdecken wollen<br />
11<br />
VON LN-PRAKTIKANTIN<br />
LISA KNUST AUS LAUENBURG<br />
LAUENBURG – Die <strong>in</strong>ternationale<br />
Austauschorganisation YFU<br />
(Youth for Understand<strong>in</strong>g) bereitet<br />
<strong>in</strong> der Lauenburger Jugendherberge<br />
am Sportplatz 40 Jugendliche<br />
auf e<strong>in</strong> Jahr im Ausland<br />
vor. Während e<strong>in</strong>er Woche<br />
sollen elf Teamer den Schülern<br />
spielerisch vermitteln, sich auf<br />
e<strong>in</strong>e fremdartige, neue Kultur<br />
E<strong>in</strong> neuer Kommissar für<br />
Ratzeburgs Bezirksrevier<br />
ürger der Stadt<br />
em Interesse die<br />
ante Umgehung<br />
Den Start <strong>in</strong> der Millionenmetropole<br />
BAD OLDESLOE/RATZEBURG –<br />
Der e<strong>in</strong>e kommt, der andere<br />
geht. Polizeihauptkommissar ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />
Peter Stamer (45), bisheriger<br />
Leiter des Bezirksreviers Bad ������<br />
erung ist e<strong>in</strong>e<br />
ung. Ich stelle<br />
ar:<br />
nwohner e<strong>in</strong>er<br />
lästigungen<br />
leiden hat,<br />
Hongkong hat V<strong>in</strong>cent Stamer aus<br />
Ratzeburg gemeistert, die nächsten<br />
Herausforderungen warten auf ihn.<br />
Oldesloe, wechselte nach zwei<br />
Jahren <strong>in</strong>nerhalb der Polizeidirektion<br />
Ratzeburg nun <strong>in</strong> gleicher<br />
Funktion zum Bezirksre��������������������������������������������������������������������<br />
vier nach Ratzeburg. Bereits<br />
im letzten Jahr wurde die freie ��������������������������������������������������������������������������<br />
e<strong>in</strong>deutig Menhutz!<br />
Dies gilt<br />
Stelle nach dem Wechsel des<br />
Hauptkommissars Ernst Jen������������������������������������������������������������������������<br />
es sich, wie <strong>in</strong><br />
Relation zur<br />
ner zur Polizeizentralstation<br />
Schwarzenbek durch Stamer �������������������������������������������������������������������������<br />
lativ ger<strong>in</strong>ge<br />
och dazu <strong>in</strong> eid<br />
historisch<br />
besetzt.<br />
„Mit Peter Stamer haben ����������<br />
Polizeihauptkommissar Peter<br />
wir für das Bezirksrevier ei- Stamer ist Leiter des Polizeibe-<br />
anden war.<br />
rnannten Naturer<br />
öfter: Auch<br />
atur – und, mit<br />
ertiger als e<strong>in</strong>e<br />
rkehrssituation<br />
nen kompetenten Nachfolger zirksreviers Ratzeburg. Foto: JEB<br />
gefunden. Schließlich hat Sta�����������������������������������������������������������������������������<br />
mer <strong>in</strong> den letzten beiden Jahschen 1995 und 2002 leitete<br />
ren das Bezirksrevier <strong>in</strong> Bad Stamer das Zivilstreifenkom-<br />
Oldesloe geleitet“, sagt der am��������������������������������������������������������������������������<br />
mando sowie die Station <strong>in</strong><br />
tierende Behördenleiter, Poli- Großhansdorf. Erste Erfahrunzeidirektor<br />
Holger Me<strong>in</strong>cke. ������������������������������������������������������������������������������<br />
gen mit dem Bezirksrevier<br />
hen der Stadt<br />
al. Den Natur-<br />
Der dienstliche Werdegang Bad Oldesloe folgten von 2002<br />
des 45-jährigen Hauptkommis- �������������������������������������������������������������������������������������<br />
als stellvertretender Leiter.<br />
n anderen, sei<br />
ufen, dass die<br />
sars spielte sich hauptsächlich Im Jahr 2003 übernahm der<br />
im Bereich der heutigen Direk�������������������<br />
Vater von zwei K<strong>in</strong>dern die<br />
lkswirtschaftli-<br />
tion Ratzeburg ab. Stamer trat Leitung der Zentralstation<br />
Mölln aber<br />
Ursache dieser<br />
s sche<strong>in</strong>t mir<br />
hmender star-<br />
nach se<strong>in</strong>em Realschulab- Bargteheide, ehe er 2007 als<br />
schluss <strong>in</strong> Sandesneben <strong>in</strong> den Chef zum Bezirksrevier Bad<br />
mittleren Polizeivollzugs- ��������������������������������������������������������������������������������<br />
Thür<strong>in</strong>ger Oldesloe wechselte. Allgeme<strong>in</strong>e, 15.12.<strong>2010</strong><br />
dienst e<strong>in</strong>. Nach derAusbil- „Ich übernehme e<strong>in</strong>e Dienstdung<br />
versah er zunächst von �����������������������������������������������������������������������������<br />
stelle mit sehr motivierten Mitern<br />
miserabel<br />
eßlich e<strong>in</strong>er wilerampelung“.<br />
1984 bis 1988 Dienst <strong>in</strong> Aharbeitern, die e<strong>in</strong> breites Spekrensburg,<br />
ehe er se<strong>in</strong>e Ausbil- �����������������������������������������������������������������������������<br />
trum der Polizeiarbeit perfekt<br />
dung zum gehobenen Dienst abarbeiten“, sagte Stamer. Er<br />
ker Weg/Berli-<br />
begann.<br />
wird auch künftig mit se<strong>in</strong>er<br />
te Katastrophe.<br />
chtsabbieger<br />
Beispiel naheiegespuren<br />
für<br />
rkte und Diss.<br />
Und dann<br />
paar Euro <strong>in</strong> <strong>in</strong>-<br />
Sensoren ausgeren.Offenkune<br />
Amateure ohk.<br />
Ich mag Möll<strong>in</strong>zufüge:<br />
Das<br />
stadt sche<strong>in</strong>t<br />
geplant zu se<strong>in</strong>.<br />
g muss her,<br />
Wieder zurück von der Aus- bisherigen Dienststelle, dem<br />
bildung wurde Stamer <strong>in</strong> der �������������������������������������������������������������������������<br />
Bezirksrevier <strong>in</strong> Bad Oldesloe<br />
E<strong>in</strong>satzleitstelle <strong>in</strong> Bad Oldes- eng zusammenarbeiten. Dabei<br />
loe e<strong>in</strong>gesetzt und anschlie- �����������������������������������������������������������������������������<br />
stehe die Überwachung des<br />
ßend Leiter des Ermittlungs- Großraum- und Schwerlastdienstes<br />
<strong>in</strong> Ahrensburg. Zwi- ���������������������������������������������������������������������<br />
verkehrs im Vordergrund. jeb<br />
�������������������������������������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������������������������������<br />
Forstarbeiter��������������������������������������������������������������������� aus Schweden<br />
fällen Bäume ����������������������������������������������������������������������������<br />
<strong>in</strong> Mölln<br />
töse der Naturzu,<br />
geht aber so<br />
ig vorbei. Aber<br />
engünstigen AlnbaulicherVerließen<br />
sich Zeit<br />
tadtplaner, vor<br />
er ebenso e<strong>in</strong>eld.<br />
Kabel<br />
schreibt<br />
V<strong>in</strong>cent Stamer auf e<strong>in</strong>er Aussichtsplattform über dem Stadtteil Hong Kong Central. Die Berglandschaft (kle<strong>in</strong>es<br />
Foto) gehört zur Prov<strong>in</strong>z Quangdong, die der 18-jährige Ratzeburger besuchte. Fotos: HFR<br />
VON MARTIN STEIN<br />
Anonymität ausstrahlen“, benen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Büro der Organisarichtet<br />
der Gymnasiast, dem nation Help for Domestic Helpers<br />
s ist jeden Tag aufs Neue türlich auch die hohe Luftver- bei Rechtsfragen und Kontakten<br />
spannend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so <strong>in</strong>schmutzung nicht entgangen ist. zu Behörden unterstütze. Im MoternationalenGeme<strong>in</strong>-<br />
Wie schwierig es ist, sich auf Mitment unterrichte ich auch Emi-<br />
Eschaft<br />
zu leben, die verschüler aus 80 Nationen e<strong>in</strong>zugrant<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em selbstgestalschiedensten<br />
Menschen näher stellen, zeigte sich schnell: „Ich teten Kurs, auf Englisch ihre Mei-<br />
kennenzulernen und auch ihre teile mir mit e<strong>in</strong>em Jordanier, e<strong>in</strong>ung zu vertreten.“<br />
E<strong>in</strong>stellungen und H<strong>in</strong>tergründe nem Hong-Kong- Ch<strong>in</strong>esen und Von Ch<strong>in</strong>a hat V<strong>in</strong>cent schon<br />
zu erforschen. Es wird viel ge- e<strong>in</strong>em Paraguayer e<strong>in</strong> Zimmer. e<strong>in</strong>iges gesehen. So war er im Oklacht,<br />
ich habe schnell gute Das Zusammenleben gestaltete tober im Rahmen e<strong>in</strong>es Sozial-<br />
MÖLLN – Gekonnt bearbeitet �����������������������������������������������������������������������<br />
Kollegen verständigen sie sich<br />
Adam (17) mit se<strong>in</strong>er Kettensäge auf Englisch. Nur die Fachbe-<br />
den Kieferstamm, schlägt e<strong>in</strong>en ����������������������<br />
griffe seien manchmal schwer zu<br />
Keil <strong>in</strong>s Holz, tritt zwei Schritte übersetzen, wie Mart<strong>in</strong> Maronde<br />
zurück, und schon stürzt der (38), Forstwirt der Stadt Mölln,<br />
Baum der Schneedecke entge- berichtet. Trotzdem bereite die<br />
gen. Der schwedische Prakti- ��������������������������������������������������������������������������<br />
geme<strong>in</strong>same Arbeit viel Freude,<br />
kant arbeitet geme<strong>in</strong>sam mit sei- und als Adam die Kiefer anfängt<br />
nen Schulkollegen Mart<strong>in</strong> (17) ���������������������������������������������������������������������������������<br />
zu bearbeiten, filmt Mart<strong>in</strong> alles<br />
für drei Wochen <strong>in</strong> der Stadt- mit se<strong>in</strong>er Handykamera – „zur<br />
oberförsterei Mölln mit. Die bei- ����������������������������������������������������������������������<br />
Er<strong>in</strong>nerung“.<br />
den Jungs vom „Naturbruksgym- Doch sollen die beiden angenasium<br />
Svenljunga“ aus Mittelhenden Waldarbeiter nicht nur<br />
schweden sollen das deutsche Le- ����������������������������������������������������������<br />
e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Arbeit der<br />
Ratzeburg:<br />
Freunde gefunden, mit denen ich sich durch sehr verschiedene dienstes <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Quangben und die deutsche Arbeitswei- Forste der Till Eulenspiegel<br />
ei dieser Wettern<br />
Ratzeburg<br />
haft des ortsander<br />
den ganzen<br />
em Kabelnetz<br />
treiben am 2.<br />
von Politik bis Theater über alles<br />
diskutieren kann.“<br />
V<strong>in</strong>cent Stamer, <strong>in</strong>zwischen<br />
18 Jahre alt, hat offensichtlich<br />
nichts von se<strong>in</strong>em Enthusiasmus<br />
verloren, mit dem er sich an die<br />
ch<strong>in</strong>esische Millionenmetropole<br />
Wertvorstellungen und auch<br />
Schlafgewohnheiten als Herausforderung,<br />
die ich mir so nicht<br />
vorgestellt hatte.“ E<strong>in</strong>geschränkte<br />
Privatsphäre, konstanter Geräuschpegel<br />
und anderes waren<br />
zu meistern: „Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> dieser<br />
dong im Nordwesten des Riesenlandes.<br />
In diesem Monat will er<br />
die schulfreien Tage zum ch<strong>in</strong>esischen<br />
Neujahrsfest vielleicht<br />
nutzen, um mit Freunden die<br />
Sonderverwaltungszone Macao<br />
zu besuchen. Anfang März folgt<br />
se kennenlernen.<br />
Stadt erhalten, sondern auch e<strong>in</strong><br />
„Die Arbeit hier gefällt uns �������������������������������������������������������������������������������<br />
wenig <strong>in</strong> die Kultur des Gastlan-<br />
sehr gut. Die Bäume, besonders des e<strong>in</strong>tauchen. „Am Wochenen-<br />
die Buchen, s<strong>in</strong>d sogar dicker als de versuchen wir mit den beiden<br />
<strong>in</strong> Schweden“, sagt Adam. Den �����������������������������������������������������������������������������<br />
e<strong>in</strong>iges zu unternehmen“, sagt<br />
Schweden sche<strong>in</strong>t die Arbeit Mart<strong>in</strong> Wißmann (30), Leiter der<br />
wirklich zu gefallen. Mit ihren �����������������������������������������������������������������������������<br />
Stadtoberförsterei. Dies solle<br />
isat nicht fähig<br />
wieder ans<br />
heranwagte. Anfang September H<strong>in</strong>sicht schon deutlich toleran-<br />
machte sich der junge Mann aus ter geworden. Je mehr ich mich<br />
e<strong>in</strong>e Projektwoche, die den jungen<br />
Mann aus dem Lauenburgi-<br />
verh<strong>in</strong>dern, dass sie<br />
�������������������������������������������������������������������������<br />
nur <strong>in</strong> ihrem Zimmer<br />
Ratzeburg dank e<strong>in</strong>es Stipendi- an die Situation gewöhnt habe, schen im Rahmen e<strong>in</strong>es Sozial-<br />
im Möllner Schwes-<br />
wurde uns anums auf <strong>in</strong> den Fernen Osten, um desto mehr konnte ich die Vorteiprojektes auf die Philipp<strong>in</strong>en<br />
ternheim sitzen.<br />
en Reklamation sich an e<strong>in</strong>er Schule der Stiftung le genießen.“<br />
führen wird.<br />
Doch klappt der<br />
ge zuständige United World Colleges auf das Das Schulleben empf<strong>in</strong>det V<strong>in</strong>- Bleibt bei e<strong>in</strong>em solchen Pro-<br />
kulturelle Aus-<br />
bend hat und Abitur vorzubereiten. Jetzt cent als „sehr anspruchsvoll und gramm noch Zeit, an die Heimat<br />
tausch bislang noch<br />
, ke<strong>in</strong>en Fern- schickte er den LN e<strong>in</strong>en ersten zeit<strong>in</strong>tensiv“, an Englisch als Un- zu denken? „Tatsächlich habe<br />
nicht so wie geplant,<br />
en, erst am<br />
Erfahrungsbericht – der auch terrichtssprache habe er sich all- ich me<strong>in</strong>en Familien- und Freun-<br />
dass müssen Adam<br />
haupt, bearbei- Umstellungsschwierigkeiten mählich gewöhnt. Die Erwartundeskreis mit Abstand am meis-<br />
und Mart<strong>in</strong> lachend<br />
nicht das erste und kritische E<strong>in</strong>schätzungen gen an die Schülerschaft seien ten vermisst. Zugegebenerma-<br />
zugeben: „Wir ha-<br />
ch <strong>in</strong> die Röhre nicht verschweigt.<br />
sehr hoch. Gefordert s<strong>in</strong>d die junßen fehlen mir auch trivialere<br />
ben hier zwar viel<br />
„Als ich das erste Mal aus dem gen Leuten nicht nur bei der Be- D<strong>in</strong>ge wie Fernsehen, das heimi-<br />
Kontakt zu unseren<br />
Flugzeug <strong>in</strong> Hongkong stieg, wältigung des Unterrichtsstofsche Bett, das Schwimmen <strong>in</strong><br />
Arbeitskollegen, <strong>in</strong><br />
dann veröffentname,<br />
Anschrift<br />
geben s<strong>in</strong>d – das<br />
per E-Mail.<br />
wurden mir die gewaltigen Ausmaße<br />
der Sieben-Millionen-Menschen-Metropole<br />
bewusst. In jedem<br />
Vorort s<strong>in</strong>d gigantische<br />
fes. Auch e<strong>in</strong> Sozialdienst ist<br />
Pflicht, und an dem hat der frühere<br />
Ratzeburger THW-Jugendhelfer<br />
besonderen Gefallen ge-<br />
den Seen, die deutsche Küche“,<br />
gesteht V<strong>in</strong>cent. Weihnachten<br />
und Neujahr durfte er drei Wochen<br />
<strong>in</strong> Ratzeburg verbr<strong>in</strong>gen,<br />
unserer Freizeit ist<br />
dies aber etwas an-<br />
Rhe<strong>in</strong>ische Post, ders.“ 23.07.<strong>2010</strong><br />
Bislang lernten<br />
sie kaum Deut-<br />
ser zu Wort kom- Wohnkomplexe zu f<strong>in</strong>den, die funden: „Es vergehen viele Sonn- und im Juni gibt es wieder Hei- Noch posieren (v. li.) Mart<strong>in</strong>, Jonathan und sche kennen, dafür<br />
ir uns das Recht bis zu 3000 Personen aufnehmen tage, an denen ich <strong>in</strong> der Innenmaturlaub. Danach folgt das Adam an der Kiefer. M<strong>in</strong>uten später werden sie aber e<strong>in</strong>e schwedi-<br />
– aber e<strong>in</strong>e gewisse Sterilität und stadt philipp<strong>in</strong>ische Emigrant<strong>in</strong>- zweite Schuljahr <strong>in</strong> Hongkong. den Baum im Möllner Wald fällen. Foto: SER sche Familie. ser<br />
Thuong<br />
(17), Leip-<br />
In weniger<br />
ei Wochen<br />
ich für e<strong>in</strong><br />
nach Süd-<br />
– e<strong>in</strong> subenteuer.“<br />
Mit Hongkong<br />
schon auf Du und Du<br />
Oscar Laitzsch<br />
(15) Berl<strong>in</strong>: „Im<br />
März geht es für<br />
mich nach Japan,<br />
am liebsten<br />
möchte ich<br />
nach Tokio fliegen.“<br />
Fotos: LK<br />
Franziska Wulfkuhle<br />
(16), Lage:<br />
„Ich möchte<br />
die <strong>in</strong>dische Kulturkennenlernen.<br />
Vielleicht<br />
ziehe ich später<br />
auch dorth<strong>in</strong>.“<br />
��������������������������������������������������������������������������� �������������������������������������������������������<br />
chern und erklärte, dass Rot für<br />
den Himmel, Blau für die Erde<br />
und Gelb für die Menschen stehe.<br />
Die Schüler freuten sich über<br />
diese kle<strong>in</strong>e Aufmerksamkeit.<br />
Manche Austauschschüler<br />
müssen auch noch um ihr Auslandsjahr<br />
bangen wie die Indienbegeisterte<br />
Franziska Wulfkuhle.<br />
Sie erzählt, sie müsse noch<br />
auf die Entscheidung warten, ob<br />
sie das Teilstipendium bekommen<br />
werde, aber sie sei zuver-<br />
����������������������������������������������������������<br />
DONNERSTAG,<br />
4. FEBRUAR <strong>2010</strong><br />
><<br />
������� ����<br />
Ländern bestehen können. Es<br />
gibt aber nicht nur e<strong>in</strong>e Vorbereitungs-,<br />
sondern auch e<strong>in</strong>e Nachbereitungstagung.<br />
Damit soll es<br />
den Schülern erleichtert werden,<br />
das <strong>in</strong> der Fremde Erlebte<br />
zu verarbeiten und zu festigen.<br />
Die Austauschschüler berichten<br />
sich gegenseitig, ob ihre Erwartungen<br />
erfüllt worden s<strong>in</strong>d und<br />
was sie durch das Jahr gelernt haben.<br />
YFU ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger
litzpunkt, 07.08.<strong>2010</strong><br />
Süddeutsche Zeitung, 08.12.<strong>2010</strong> - Ausschnitt<br />
<strong>UWC</strong> ist <strong>in</strong> der Presse<br />
„Es ist jeden Tag aufs Neue spannend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so <strong>in</strong>ternationalen<br />
Geme<strong>in</strong>schaft zu leben, die verschiedensten Menschen<br />
näher kennenzulernen und auch ihre E<strong>in</strong>stellungen<br />
und H<strong>in</strong>tergründe zu erforschen.“<br />
V<strong>in</strong>cent Stamer, <strong>UWC</strong> Hongkong, 2009-11<br />
Sonnabend/Sonntag, 3./4. Juli <strong>2010</strong> · Nr. 152 Lokales<br />
7<br />
dax L�neburg. Er besuchte<br />
e<strong>in</strong>e Krokodilfarm, lebte mit<br />
e<strong>in</strong>heimischen Bauern im<br />
Dschungel und wachte e<strong>in</strong>es<br />
Morgens neben e<strong>in</strong>em lebendigen<br />
Skorpion auf – Mart<strong>in</strong><br />
Daniels hat viel erlebt w�hrend<br />
se<strong>in</strong>er zwei Jahre <strong>in</strong> Indien.<br />
Doch eigentlich war alles „re<strong>in</strong>er<br />
Zufall“, der aufregende Aufenthalt<br />
nicht geplant.<br />
Als der L�neburger durch<br />
e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> von den United<br />
World Colleges, kurz <strong>UWC</strong>, erf�hrt,<br />
bewirbt er sich e<strong>in</strong>fach –<br />
und hat Erfolg: Der 18-J�hrige<br />
ist e<strong>in</strong>er von 20 Stipendiaten,<br />
ausgew�hlt aus mehr als 400<br />
Bewerbern. Zusammen mit<br />
zwei weiteren Deutschen durfte<br />
er am Mah<strong>in</strong>dra United World<br />
College of India leben und<br />
lernen. Dort machte der ehemalige<br />
Sch�ler der Wilhelm-<br />
Raabe-Schule vor kurzem auch<br />
se<strong>in</strong> Abitur: das International<br />
Baccalaureate Diploma, e<strong>in</strong><br />
weltweit anerkannter Abschluss.<br />
M<br />
160 Kilometer s�dostlich von<br />
Mumbai, auf e<strong>in</strong>er H�gelkette<br />
�ber dem Tal des Mula-Flusses,<br />
liegt das <strong>in</strong>ternationale College.<br />
„Indien ist e<strong>in</strong> aufregendes<br />
Land, und es gibt viel unber�hrte<br />
Natur“, begr�ndet Mart<strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>e Wahl f�r das s�dasiatische<br />
Land. 200 Sch�ler wohnen<br />
<strong>in</strong> vier D�rfern auf dem College-H�gel.<br />
Mart<strong>in</strong> teilte sich das Zimmer<br />
mit e<strong>in</strong>em Portugiesen und Malaysier,<br />
lernte Sch�ler vieler<br />
Nationalit�ten kennen. „Die<br />
Deutschen gelten dort als sehr<br />
penibel, ordentlich und strukturiert“,<br />
erz�hlt der Abiturient.<br />
Er musste sich <strong>in</strong> Indien vor<br />
allem an e<strong>in</strong>es gew�hnen: Geduld.<br />
Denn „es kam schon mal<br />
vor, dass ich e<strong>in</strong>e halbe Stunde<br />
aufs Taxi gewartet habe –<br />
ca L�neburg. Als die Gruppe<br />
vom Spielen aus dem Vogelpark<br />
<strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagesst�tte an der<br />
Dahlenburger Landstraße zur�ckkehrte,<br />
fehlten den beiden<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen drei von 16 K<strong>in</strong>dern.<br />
Kurz darauf brachte e<strong>in</strong>e<br />
Mutter, die ebenfalls mit <strong>in</strong> dem<br />
Waldst�ck war, die Kle<strong>in</strong>en unbeschadet<br />
<strong>in</strong> die Kita. Die K<strong>in</strong>der<br />
hatten e<strong>in</strong>en anderen Weg<br />
genommen als vere<strong>in</strong>bart und<br />
sich versteckt.<br />
Eltern haben sich nun mit<br />
anonymen Schreiben an die<br />
Landeszeitung und die Stadt<br />
gewandt, der Tenor: E<strong>in</strong>ige V�ter<br />
und M�tter seien emp�rt, sie<br />
empf�nden es als „schwere Aufsichtsverletzung,<br />
wenn unsere<br />
K<strong>in</strong>der im Wald vergessen werden“.<br />
Zudem habe die Leiter<strong>in</strong><br />
der Kita die Betroffenen nicht<br />
noch am selben Tag <strong>in</strong>formiert,<br />
es sei versucht worden, den<br />
Vorfall „vor den Eltern geheimzuhalten“.<br />
Die Kita-Chef<strong>in</strong> hatte sich<br />
e<strong>in</strong>e Woche sp�ter schriftlich<br />
Abiturzeugnis mit<br />
exotischer W�rze<br />
Mart<strong>in</strong> Daniels aus L�neburg lebte und lernte zwei Jahre <strong>in</strong> Indien<br />
200 Sch�ler<br />
aus aller Welt<br />
M<br />
manchmal kam es auch gar<br />
nicht“. Der Umgang untere<strong>in</strong>ander<br />
sei weniger distanziert als<br />
<strong>in</strong> Deutschland, „man spricht<br />
sich mit dem H<strong>in</strong>di-Wort f�r<br />
,großer Bruder' an“.<br />
„Ziemlich anspruchsvoll“<br />
war der Lernstoff: „Da b<strong>in</strong> ich<br />
an me<strong>in</strong>e Grenzen gestoßen“,<br />
sagt der 18-J�hrige. Den letzten<br />
Monat vor den Abipr�fungen<br />
verbrachte er nur am Schreibtisch,<br />
w�hrend draußen Temperaturen<br />
von rund 40 Grad<br />
herrschten. „In dieser Zeit ist es<br />
M<br />
Ke<strong>in</strong>e Zeit<br />
f�r Heimweh<br />
M<br />
so trocken, dass die Gr�ser auf<br />
unserem College-H�gel brennen.<br />
Sch�ler k�mmern sich<br />
dann darum, die kle<strong>in</strong>en Br�nde<br />
zu l�schen.“ Gepr�ft wurde<br />
Mart<strong>in</strong> <strong>in</strong> sechs F�chern, anders<br />
als <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Heimatland z�hlen<br />
f�r die Endnote nur die<br />
Endpr�fungen. „Der Unterricht<br />
ist �hnlich frontal wie <strong>in</strong><br />
Deutschland, das Verh�ltnis zu<br />
bei den Eltern entschuldigt:<br />
„Die ganze Sache h�tte so nicht<br />
passieren d�rfen, aber wir s<strong>in</strong>d<br />
alles nur Menschen, und es<br />
sollte wohl so se<strong>in</strong>, dass es<br />
passiert.“<br />
Stadtsprecher<strong>in</strong> Suzanne<br />
Moenck r�umt e<strong>in</strong>, dass der<br />
Brief „ungl�cklich formuliert<br />
ist, die Formulierung mag aus<br />
dem Schock heraus entstanden<br />
se<strong>in</strong>“. Doch h�tten die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
„nichts unter den<br />
Tisch gekehrt“. Die zust�ndige<br />
Verwaltung und auch die Eltern<br />
seien <strong>in</strong>formiert worden. Die<br />
Stadt bedauere den Vorfall: „So<br />
etwas darf nicht passieren.“<br />
K�nftig wollen die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />
noch genauer auf die K<strong>in</strong>der<br />
achten.<br />
Wie die Kita-Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
sei auch die Verwaltung<br />
froh, dass die Sache gut ausg<strong>in</strong>g.<br />
Doch h�tten sich die betroffenen<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e direkte<br />
Kritik gew�nscht und nicht den<br />
anonymen Umweg �ber die<br />
Verwaltung.<br />
den Lehrern ist aber viel pers�nlicher.“<br />
F�r großes Heimweh hatte<br />
Mart<strong>in</strong> schlichtweg ke<strong>in</strong>e Zeit:<br />
„Ich war e<strong>in</strong>fach zu besch�f-<br />
Rechts: Mart<strong>in</strong><br />
machte jetzt<br />
se<strong>in</strong> Abitur auf<br />
e<strong>in</strong>em College<br />
<strong>in</strong> Indien, er erhielt<br />
das InternationalBaccalaureateDiploma,<br />
e<strong>in</strong>en weltweitanerkannten<br />
Abschluss.<br />
L<strong>in</strong>ks: Mart<strong>in</strong><br />
mit sieben Mitsch�lernverschiedenerNationalit�ten.<br />
Se<strong>in</strong> Zimmer<br />
teilte sich der<br />
18-J�hrige mit<br />
e<strong>in</strong>em Malaysier<br />
und e<strong>in</strong>em<br />
Portugiesen.<br />
Fotos: nh<br />
tigt.“ Am Nachmittag engagierte<br />
sich der L�neburger <strong>in</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften:<br />
„Ich brachte<br />
e<strong>in</strong>heimischen K<strong>in</strong>dern der 5.<br />
und 6. Klassen Englisch bei,<br />
Das Mah<strong>in</strong>dra United World College of India liegt 160 Kilometer<br />
s�d�stlich von Mumbai entfernt auf e<strong>in</strong>er H�gelkette. Foto: nh<br />
leitete das Badm<strong>in</strong>ton-Team<br />
und �bte Cello.“ Auch beim<br />
Bau vom D�mmen im nahe<br />
gelegenen Bio-Reservat half er<br />
mit. Um zirka 20 Uhr standen<br />
dann die Hausaufgaben an.<br />
An den Wochenenden reiste<br />
der Abiturient durchs Land,<br />
„bis auf das �stliche Indien war<br />
ich �berall. Ich habe viel Wert<br />
auf den Kontakt zum Land<br />
gelegt“, sagt er. In e<strong>in</strong>er Projektwoche<br />
fuhr Mart<strong>in</strong> mit<br />
Freunden zu e<strong>in</strong>er Krokodilfarm<br />
<strong>in</strong> Chennai, die sich f�r<br />
den Schutz der Tiere e<strong>in</strong>setzt.<br />
„Wir haben K�fige geputzt,<br />
Schildkr�teneier ausgegraben<br />
M<br />
„Ich lebte<br />
im Dschungel“<br />
M<br />
und zu Dritt e<strong>in</strong> Krokodil gefangen.“<br />
E<strong>in</strong>e weitere Station<br />
war der Staat Karnataka: „Dort<br />
lebte ich mit e<strong>in</strong>heimischen<br />
Bauern praktisch im Dschungel“,<br />
erz�hlt der ehemalige<br />
Sch�ler. E<strong>in</strong> kurioses Erlebnis<br />
hatte Mart<strong>in</strong> beim Besuch e<strong>in</strong>es<br />
Landeszeitung Erzieher<strong>in</strong>nen Lüneburger Heide, 03.07.<strong>2010</strong><br />
verlieren Trio<br />
Mutter br<strong>in</strong>gt K<strong>in</strong>der zur�ck <strong>in</strong> Kita<br />
h<strong>in</strong>duistischen Klosters <strong>in</strong> der<br />
Stadt Rishikesh – am anderen<br />
Ende der Welt traf er dort auf<br />
se<strong>in</strong>en reisefreudigen Onkel.<br />
„Das war schon lustig.“<br />
M<br />
Absolvent plant<br />
Mediz<strong>in</strong>studium<br />
M<br />
13 United World Colleges<br />
gibt es weltweit. Die Auswahl<br />
f�r das Zwei-Jahres-Programm<br />
erfolgt nach Eignung – unabh�ngig<br />
vom E<strong>in</strong>kommen der<br />
Eltern. „Bewerben kann sich<br />
jeder. Und danach stehen e<strong>in</strong>em<br />
alle T�ren offen: E<strong>in</strong>ige Absolventen<br />
besuchen im Anschluss<br />
Elite-Unis wie Harvard und<br />
Yale“, weiß Mart<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e berufliche<br />
Zukunft hat er schon<br />
genau geplant, er m�chte <strong>in</strong> die<br />
Fußstapfen se<strong>in</strong>er Eltern treten<br />
und Mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Heidelberg studieren.<br />
Informationen zu den United<br />
World Colleges und ihren Stipendien-Programmen<br />
f<strong>in</strong>den<br />
Interessierte im Internet unter:<br />
www.uwc.de<br />
12<br />
13
<strong>UWC</strong> braucht Unterstützung<br />
F<strong>in</strong>anzen <strong>2010</strong><br />
Im Jahr <strong>2010</strong> konnten die<br />
E<strong>in</strong>nahmen erneut gesteigert<br />
werden und betrugen nunmehr<br />
ca. 1,2 Millionen Euro.<br />
Inklusive gespendeter Aufwandserstattungen<br />
bewegte<br />
sich das Spendenaufkommen<br />
der Alumni und deren Eltern<br />
mit 166.000 Euro auf dem<br />
Vorjahresniveau.<br />
Bei den E<strong>in</strong>nahmen und Spenden<br />
Dritter war e<strong>in</strong> leichter<br />
Rückgang auf <strong>in</strong>sgesamt<br />
261.000 Euro zu verzeichnen.<br />
Dabei konnte e<strong>in</strong>e substantielle<br />
Förderung <strong>in</strong> Höhe von<br />
100.000 Euro, verteilt auf<br />
die Jahre <strong>2010</strong> und 2011, für<br />
fünf bosnische Stipendien am<br />
13<br />
<strong>UWC</strong> <strong>in</strong> Mostar e<strong>in</strong>geworben<br />
werden.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden wiederum<br />
26 Stipendiat<strong>in</strong>nen und<br />
Stipendiaten an die Colleges<br />
entsandt. Auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
trugen die Eltern der laufenden<br />
Jahrgänge im Rahmen<br />
ihrer f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten<br />
mit knapp e<strong>in</strong>em Drittel<br />
e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil zur<br />
F<strong>in</strong>anzierung der Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler bei und lagen mit<br />
386.000 Euro fast gleich hoch<br />
wie die öffentlichen Zuschüsse<br />
und Collegestipendien mit <strong>in</strong>sgesamt<br />
387.000 Euro.<br />
Der Großteil der Ausgaben<br />
g<strong>in</strong>g mit rund 878.000 Euro <strong>in</strong><br />
die Bezahlung der laufenden<br />
Schulkosten. Zudem konnte<br />
das College <strong>in</strong> Mostar durch<br />
die F<strong>in</strong>anzierung von fünf<br />
weiteren Stipendien unterstützt<br />
werden. Die Kosten für<br />
die Geschäftsstelle erhöhten<br />
sich auf 160.000 Euro. Durch<br />
die personelle Verstärkung<br />
mit e<strong>in</strong>er zweiten Vollzeitkraft<br />
konnten die Aktivitäten<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Auswahl,<br />
Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit<br />
weiter verstärkt<br />
werden.<br />
Das Sondierungsprojekt <strong>UWC</strong><br />
<strong>in</strong> Deutschland konnte komplett<br />
durch Zuschüsse f<strong>in</strong>anziert<br />
werden. Der dargestellte<br />
E<strong>in</strong>nahmenüberschuss erklärt<br />
sich aus Kalendarisierungseffekten.<br />
Obwohl mit <strong>in</strong>sgesamt 52<br />
SchülerInnen für die beiden<br />
aktuellen Jahrgänge deutlich<br />
mehr Plätze als <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren vergeben<br />
wurden, zusätzlich fünf bosnische<br />
Stipendiaten unterstützt<br />
werden und die Auswirkungen<br />
der Wirtschaftskrise nicht<br />
vollständig kompensierbar<br />
waren, konnte das Jahr wieder<br />
nahezu ausgeglichen abgeschlossen<br />
werden.<br />
E<strong>in</strong>nahmen (<strong>in</strong> tausend Euro) <strong>2010</strong>* 2009 Ausgaben (<strong>in</strong> tausend Euro) <strong>2010</strong> 2009<br />
Elternbeiträge 386 323 Collegekosten 878 797<br />
Öffentliche Zuschüsse<br />
(<strong>in</strong>kl. Collegestipendien) 387 337 Unterstützung anderer <strong>UWC</strong> Organisationen 52 83<br />
Spendenerträge Alumni 166 166 Verwaltungsaufwendungen Schülerauswahl 20 20<br />
Spendenerträge/Zuschüsse Dritter 145 211 Geschäftsstelle** 160 112<br />
Z<strong>in</strong>sen 10 16 Veranstaltungen (ohne Personal) 5 0<br />
E<strong>in</strong>nahmen Short Course 6 78 Ausgaben Short Course*** 6 102<br />
Sonstige Erträge 5 6 Sonstige Aufwendungen**** 12 17<br />
Projekt <strong>UWC</strong>-D 105 0 Projekt <strong>UWC</strong>-D 83 0<br />
GESAMT 1.210 1.137 GESAMT 1.216 1.131<br />
ERGEBNIS -6 6<br />
* vorläufig (jeweils ohne Veränderung des F<strong>in</strong>anzvermögens)<br />
** Kosten der Geschäftsstelle <strong>in</strong>kl. Personalkosten, Büromiete, Telefon, Porto, Drucksachen, Mail<strong>in</strong>gs etc.<br />
*** Der Short Course 2009 war durch Mittelzuwendungen <strong>in</strong> den Jahren 2008, 2009 und <strong>2010</strong> vollständig f<strong>in</strong>anziert.<br />
**** Sonstige Aufwendungen <strong>in</strong>kl. Vorstandsarbeit, Bankgebühren, Prüfungskosten, Investitionen etc.<br />
STIFTUNGSKAPITAL 217<br />
davon Zustiftung „Vautier/Maury" 28
<strong>UWC</strong> braucht Unterstützung<br />
Auch im Jahr <strong>2010</strong> konnten wir 26 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an die 13 United World Colleges<br />
senden. Wir danken allen Spendern sehr herzlich – <strong>in</strong>sbesondere natürlich denen, die uns seit<br />
vielen Jahren regelmäßig unterstützen!<br />
Unten: <strong>UWC</strong> baut Brücken zwischen Menschen, Kulturen und<br />
Nationen – im H<strong>in</strong>tergrund die Stari Most <strong>in</strong> Mostar, Bosnien und<br />
Herzegow<strong>in</strong>a<br />
Internationale Bildung und private Initiative<br />
Hochrangige Podiumsdiskussion für <strong>UWC</strong><br />
Am 29. Oktober <strong>2010</strong> luden<br />
wir zu e<strong>in</strong>er Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Internationale<br />
Bildung und private Initiative“<br />
<strong>in</strong> die Räumlichkeiten<br />
von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers<br />
KGaA <strong>in</strong> Frankfurt<br />
am Ma<strong>in</strong>.<br />
Für die Diskussionsrunde<br />
konnten wir die Herren Dr.<br />
forest. Christof Bosch (Mitglied<br />
des Kuratoriums der<br />
Robert Bosch Stiftung) und<br />
Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg<br />
Braun (Vorstandsvorsitzender<br />
B. Braun Melsungen AG und<br />
Diskussionspanel von l<strong>in</strong>ks: Jens Waltermann, Prof. Dr. Ges<strong>in</strong>e<br />
Schwan, Robert Leicht, Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun, Dr.<br />
Christof Bosch<br />
Geburtstags-Aktionen<br />
Anlässlich se<strong>in</strong>es 50. Geburtstags<br />
überraschte uns Dr. jur.<br />
Matthias Hentzen (Atlantic<br />
College 1977-79) mit e<strong>in</strong>em<br />
Spendenaufruf an se<strong>in</strong>e Gäste,<br />
dem diese gern Folge leisteten.<br />
Frau Brigitte Berne, Mutter<br />
e<strong>in</strong>er Ehemaligen, ließ sich<br />
zu ihrem runden Geburtstag<br />
Spenden für das College <strong>in</strong><br />
Mostar schenken.<br />
„Vielfältige Herkunft und Erfahrungsh<strong>in</strong>tergründe<br />
an den <strong>UWC</strong> säen Offenheit und Verständnis <strong>in</strong> der<br />
Jugend und bieten e<strong>in</strong>en Fundus an Ideen. Davon<br />
haben wir alle viel mitgenommen. Die Früchte zu<br />
teilen, macht persönlich Freude.“<br />
Dr. jur. Matthias Hentzen, Atlantic College 1977-79<br />
Von l<strong>in</strong>ks: Dr. Joachim Görgen, Florian W. Haacke, Prof. Dr. Ges<strong>in</strong>e<br />
Schwan<br />
Ehrenpräsident der Deutschen<br />
Industrie- und Handelskammer)<br />
sowie Frau Prof. Dr.<br />
Ges<strong>in</strong>e Schwan (Präsident<strong>in</strong><br />
der Humboldt-Viadr<strong>in</strong>a<br />
School of Governance) gew<strong>in</strong>nen,<br />
als Moderator Herrn<br />
Robert Leicht, Journalist und<br />
Publizist.<br />
Die anschließenden anregenden<br />
Gespräche wurden<br />
musikalisch vom Ensemble<br />
des United World College of<br />
the Atlantic, Wales, umrahmt.<br />
Unter der Leitung von Chris<br />
Davies wurde die Kurzoper<br />
„The Telephone” von Gian<br />
Carlo Menotti aufgeführt.<br />
14<br />
15
<strong>UWC</strong> sagt Danke<br />
Der Vorstand<br />
Jens Waltermann<br />
(Pearson College 1983-85)<br />
Vorsitzender<br />
Jens.Waltermann@uwc.de<br />
Anja Weiss<br />
(Atlantic College 1985-87)<br />
Stellv. Vorsitzende<br />
Schüler/Auswahl/Eltern<br />
Anja.Weiss@uwc.de<br />
Dr. Franz Decker<br />
(Atlantic College 1984-86)<br />
Schatzmeister<br />
Franz.Decker@uwc.de<br />
Matthias Beck<br />
(Atlantic College 1982-84)<br />
Stipendienvergabe<br />
Matthias.Beck@uwc.de<br />
Birte Christ<br />
(Adriatic College 1995-97)<br />
Vorsitzende des <strong>UWC</strong> Network<br />
Deutschland e.V.<br />
Birte.Christ@uwc.de<br />
Florian Wigo Haacke<br />
(Atlantic College 1985-87)<br />
Fundrais<strong>in</strong>g<br />
Florian.Haacke@uwc.de<br />
Daniel Mittler<br />
(Pearson College 1990-92)<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Daniel.Mittler@uwc.de<br />
Hannah Tümpel<br />
(Adriatic College 1996-98)<br />
International Relations<br />
Hannah.Tuempel@uwc.de<br />
www.uwc.de<br />
16<br />
<strong>2010</strong> übernahm Matthias Beck erstmals und höchst kompetent<br />
die Stipendienvergabe. Als neuer Schatzmeister wurde Dr. Franz<br />
Decker im Vorstand der Deutsche Stiftung <strong>UWC</strong> begrüßt und hat<br />
dieses anspruchsvolle Amt vom ersten Tag an voll ausgefüllt.<br />
Vorstand, Stiftungsrat und Kuratorium danken herzlich für die<br />
Unterstützung und die großzügigen Spenden deutscher<br />
Unternehmen und Privatpersonen sowie der Ehemaligen,<br />
organisiert im <strong>UWC</strong> Network Deutschland e.V. Ohne<br />
diese Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich.<br />
Wir danken dem Projektteam für das erste <strong>UWC</strong> <strong>in</strong> Deutschland:<br />
Eva Eschenbruch, Jill Scherneck und Lowri Gilbert. Und <strong>in</strong>sbesondere<br />
Ina Schwarz, Annette Kern und Svea Kübler, die sich bei der<br />
Raumplanung und der Wahl des Schulgebäudes mit Rat und Tat<br />
e<strong>in</strong>brachten.<br />
Als großzügige Spender möchten<br />
wir gerne hervorheben:<br />
Familie Ludwig Georg Braun für die Übernahme von<br />
mehreren Patenschaften sowie der Kosten für die Podiumsdiskussionsveranstaltung.<br />
Die Cofra Düsseldorf GmbH für die Übernahme e<strong>in</strong>er<br />
Teilpatenschaft.<br />
Die Deutsche Börse AG für die erneute Ausrichtung unseres<br />
Neujahrsempfangs.<br />
Herrn Dr. Wolfram Freudenberg, Kuratoriumsmitglied, für die<br />
Übernahme e<strong>in</strong>er Teilpatenschaft.<br />
Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA für die Nutzung der<br />
Räumlichkeiten anlässlich der Podiumsdiskussion.<br />
Herrn Arm<strong>in</strong> Loose für die Übernahme e<strong>in</strong>er Patenschaft.<br />
Den Magistrat der Stadt Oberursel (Taunus) für die Ermöglichung<br />
der Fotoausstellung „Oberstedten 41“ im Foyer des<br />
Rathauses.<br />
Die PriceWaterhouseCoopers AG für die Übernahme e<strong>in</strong>er<br />
Patenschaft.<br />
Die Südwolle AG GmbH & Co KG, die <strong>UWC</strong> Deutschland seit<br />
Jahren großzügig unterstützt.<br />
Herrn Dieter Vollstedt für die erneute Übernahme von zwei Teilpatenschaften<br />
für Mostar-SchülerInnen.<br />
Außerdem danken wir Charles Barker Corporate<br />
Communications GmbH, PCS Professional Communications<br />
Systems GmbH und Sonnemann & Partner GbR<br />
für ihre Unterstützung.<br />
Der Stiftungsrat<br />
Dr. Ekkehard Armbruster<br />
Vorsitzender<br />
Klaus Steger<br />
(Pearson College 1976-78)<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Christian Hodeige<br />
(Pearson College 1975-77)<br />
Dr. Klaus-D. Kohrt<br />
(Atlantic College 1969-71)<br />
Prof. Dr. Ansgar W. Lohse<br />
(Atlantic College 1976-78)<br />
Helke Voß-Becher<br />
(Atlantic College 1973-75)<br />
Das Kuratorium<br />
Ilona Braun<br />
Vorsitzende<br />
Dr. Wolfram Freudenberg<br />
Florian Wigo Haacke<br />
(Atlantic College 1985-87)<br />
Nathalie Fetzer-Hörnig<br />
(Adriatic College 1988-90)<br />
Prof. Ralf Otto<br />
Prof. Dr. Norbert Schneider<br />
Gesa Curtius-Stollenwerk<br />
(Adriatic College 1989-91)<br />
Dr. Elisabeth Strobl-Haarmann<br />
Deutsche Stiftung <strong>UWC</strong> - Darmstädter Landstraße 110 - 60598 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Geschäftsstellenleiter<strong>in</strong> Hanne Soulis, Referent<strong>in</strong> Nad<strong>in</strong>e Schaal<br />
Telefon: +49-(0)69-6330 7563 / Fax: -6330 7623, deutsche.stiftung@uwc.de - www.uwc.de - www.uwc.org<br />
Die Deutsche Stiftung <strong>UWC</strong> ist e<strong>in</strong>e rechtsfähige und geme<strong>in</strong>nützige Stiftung bürgerlichen Rechts.<br />
Az.: 16/2214.8-1 Freiburg im Breisgau<br />
Spendenkonto: 86 107 00 - BLZ 550 205 00 - Bank für Sozialwirtschaft<br />
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V.i.S.d.P. Daniel Mittler, Deutsche Stiftung <strong>UWC</strong>