11.01.2013 Aufrufe

Die „Maiswiese“ - DSV

Die „Maiswiese“ - DSV

Die „Maiswiese“ - DSV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16 · Innovation 4/2007<br />

Gras<br />

<strong>Die</strong> „Maiswiese“<br />

Eine nicht ganz konventionelle<br />

Substratproduktion für Biogas<br />

Hajo Haake, Deutsche Saatveredelung, Springe<br />

Grünlandflächen<br />

produktiv nutzen<br />

Seit 2003 leitet der Agraringenieur Claus<br />

Baumgärtel das Klostergut Hilwartshausen.<br />

Neben dem Ackerbau werden 120 Weideochsen<br />

gemästet, deren Fleisch über die eigene<br />

Direktvermarktung an Privatkunden und an<br />

umliegende Restaurants verkauft wird (Infos<br />

unter: www.klostergut-hilwartshausen.de).Außerdem<br />

verfügt der Betrieb über ca. 60 ha<br />

Grünland, für das neben der Weideochsenmast<br />

noch weitere alternative Nutzungsmöglichkeiten<br />

gesucht wurden. So entstand die Idee, eine<br />

Biogasanlage mit 250 KW in Kooperation mit<br />

zwei weiteren Betrieben zu bauen.<br />

„Ziel der Biogasanlage ist, nicht die besten Flächen<br />

für die Substratproduktion zu nutzen, sondern<br />

flexibel auf zukünftige Marktentwicklungen<br />

reagieren zu können“, so antwortet der<br />

Betriebsleiter auf den Hintergrund seiner Entscheidung.<br />

Zusammen mit dem Pflanzenbauberater<br />

Marco Schneider vom Landesbetrieb<br />

Landwirtschaft Hessen kam Claus Baumgärtel<br />

Wirtschaftlichere Nutzung von weniger<br />

produktiven Flächen, besonders Biogasanlagenbetreiber<br />

mit knapper<br />

Flächenausstattung und Restgrünland<br />

können so den z. Zt. teuren Substratzukauf<br />

reduzieren<br />

Geringere Stickstoff-Mineralisation im<br />

Vergleich zum Umbruch, dadurch ist<br />

die Gefahr der Stickstoffverlagerung<br />

und -auswaschung deutlich reduziert<br />

Vorteile der Maiswiese<br />

auf die Idee eine „Maiswiese“ anzulegen. Es<br />

sollte eine nicht umbruchfähige Grünlandfläche<br />

mit schlechtem Grasbestand möglichst effizient<br />

verbessert werden. Um auf der Fläche im<br />

Ansaatjahr eine möglichst hohe Trockenmasseproduktion<br />

sicher zu stellen, wurde in die<br />

abgetötete Altnarbe Mais in Direktsaat bestellt.<br />

Nach dem Feldaufgang des Maises sollte dann<br />

in Form einer Untersaat die Bestellung des Grases<br />

erfolgen. <strong>Die</strong> Vorgabe der Untersaat konnte<br />

in diesem Jahr noch nicht realisiert werden.<br />

So funktioniert<br />

die Maiswiese<br />

In diesem Frühjahr wurden 4 ha Grünland mit<br />

einem Totalherbizid behandelt. <strong>Die</strong> Fläche wurde<br />

mit gut 3 t/ha Kohlensaurem Kalk + 15%<br />

MgO gedüngt und mit einer 8-reihigen Direktsaatmaschine<br />

(Horsch Maistro) mit Unterfußdüngung<br />

von 3,5 dt/ ha DAP Anfang Mai gesät.<br />

Für dieses Anbauverfahren sind nach Angabe<br />

von Marco Schneider folgende Punkte besonders<br />

wichtig:<br />

Durch Direktsaat bodenschonende Bewirtschaftung<br />

(Erosionsminderung und<br />

gute Tragfähigkeit der alten Grasnarbe)<br />

Kosteneinsparung bei der Bodenbearbeitung<br />

gegenüber dem Pflug<br />

Der einjährige Maisanbau ermöglicht<br />

eine erfolgreiche Unkraut- und<br />

Ungrasbekämpfung und schafft somit<br />

gute Voraussetzungen für eine kostengünstige<br />

Grünlanderneuerung


Aufdüngung der meist schlechter versorgten<br />

Grünlandstandorte<br />

Erhöhung der Unterfußdüngung auf<br />

ca. 3–3,5 dt/ha DAP<br />

Auswahl einer frohwüchsigen Maissorte<br />

Gaucho/Poncho-Beizung gegen bodenbürtige<br />

Schädlinge<br />

Nicht zu früher Saattermin, da sich der<br />

Boden nicht so schnell erwärmt wie nach<br />

einer Bearbeitung und der Mais gut 8 °C<br />

Bodentemperatur zur Keimung benötigt<br />

Geeignete Direktsaattechnik<br />

Was kommt nach Mais?<br />

Nach der Silomaisernte folgen nun in Zusam-<br />

menarbeit mit der <strong>DSV</strong> verschiedene Versuche<br />

zur Anlage verschiedener Gräsermischungen<br />

im Herbst und Frühjahr. Geplante Varianten<br />

Claus Baumgärtel ist von seiner<br />

„Maiswiese“ überzeugt.<br />

Mais wurde in Direktsaat bestellt<br />

Hajo Haake<br />

haake@dsv-saaten.de<br />

Gras<br />

sind Welsch Weidelgras-betonte Mischungen<br />

wie COUNTRY 2051 für den 1–2 jährigen Futterbau<br />

oder späte Deutsche Weidelgräser mit<br />

Wiesenlieschgras, wie sie in COUNTRY Energy<br />

2021 für den mehrjährigen Anbau zu finden<br />

sind. „ Auch Ansaatmischungen mit einem Rotkleeanteil<br />

oder Knaulgrasmischungen sind für<br />

dieses Anbauverfahren denkbar“, stellt Hajo<br />

Haake, Fachberater der <strong>DSV</strong>, die verschieden<br />

Varianten für die Gräseransaat vor.<br />

Auf Nachhaltigkeit setzen<br />

Ziel ist es, hochwertiges Substrat für die ge-<br />

plante Biogasanlage zu produzieren und dies<br />

so ökonomisch und ökologisch wie möglich.<br />

Dabei spielt für Claus Baumgärtel neben den<br />

reinen Produktionskosten je dt Substrat auch<br />

immer die Nachhaltigkeit wie z.B. die ausgeglichene<br />

Humusbilanz eine Rolle. <strong>Die</strong>s wird auch<br />

im Anbauplan sichtbar, denn hier arbeitet der<br />

Praktiker intensiv mit Winterzwischenfrüchten<br />

wie z.B. Senf, Ölrettich, Ackerbohnen und Welschem<br />

Weidelgras, um so die Bodenfruchtbarkeit<br />

nachhaltig zu sichern.<br />

Fon 01 60/8 04 49 23<br />

Fax 0 50 45/96 21 36<br />

NEU!<br />

COUNTRY-Broschüre<br />

Infos zum Grünland und<br />

Ackerfutterbau<br />

In der COUNTRY-Broschüre 2007/08 stellt die<br />

<strong>DSV</strong> ihre aktuellen Gräsermischungen für das<br />

Grünland und den Ackerfutterbau vor. Neu –<br />

und in diesem Bereich bislang führend – sind<br />

die umfassenden Darstellungen zur Futterqualität<br />

bei Gräsern.<br />

Auf 32 Seiten werden die<br />

COUNTRY-Mischungen für<br />

die Bereiche Grünland,<br />

Feldgras, Energy, Horse<br />

und Öko vorgestellt. Einen<br />

besonderen Schwerpunkt<br />

bilden in diesem<br />

Jahr umfassende Informationen<br />

und Auswertungen<br />

zur Futterqualität<br />

bei Gräsern.<br />

Neben den klassischen Merkmalen in der<br />

Gräserzüchtung werden von den EURO<br />

GRASS Breeding-Züchtern (Tochterunternehmen<br />

der <strong>DSV</strong>) schon seit einigen Jahren die<br />

Inhaltsstoffe der Gräser untersucht. Dabei<br />

werden nicht nur einzelne Qualitätsparameter<br />

wie der Zuckergehalt analysiert, sondern<br />

eine Reihe weiterer Merkmale, die die<br />

Futterqualität insgesamt verbessern und somit<br />

die Leistungsfähigkeit der Tiere steigern.<br />

Als Aktion zu den Top-Sorten des COUNTRY-<br />

Programms verlost die <strong>DSV</strong> zusammen mit<br />

der Firma Müthing einen Mulcher und weitere<br />

attraktive Preise. Abgerundet wird die<br />

Broschüre durch einen Spezialteil, der die<br />

<strong>DSV</strong>-Wildackermischungen darstellt.<br />

<strong>Die</strong> Broschüre ist kostenlos erhältlich bei:<br />

Deutsche Saatveredelung AG<br />

Weissenburger Straße 5<br />

59557 Lippstadt<br />

Fon: 02941/2960<br />

Fax: 02941/296100<br />

E-Mail: info@dsv-saaten.de<br />

Innovation 4/2007 · 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!