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Der Profi-Guide - Aktuelle Ausgabe

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Bodensee Nachrichten, 9. November 2012 Aktuell Seite 3<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Wasserpumpenreparaturen bei<br />

Bauern machten, kam ich mit der<br />

Bevölkerung in den Dörfern der<br />

Umgebung in Kontakt. Dabei wurde<br />

mir hautnah bewusst, was Armut<br />

bedeutet. Da lernte ich den<br />

Leiter des Zentrums, Bhaskar,welcher<br />

heute unser Leiter vor Ort ist,<br />

als ehrlichen und einfühlsamen<br />

Menschen kennen. Witwen mit<br />

Kindern aus der Umgebung baten<br />

um Hilfe. Da er selbst kaum über finanzielle<br />

Mittel verfügte, unterstützte<br />

ich ihn auf privater Basis»,<br />

so Aerberhard.<br />

Kilometerweit fahren,<br />

um zu telefonieren<br />

2007 wurde schliesslich der Verein<br />

«SolidarAndhra» offiziell gegründet,<br />

da immer mehr Hilfegesuche<br />

von Witwen oder verwaisten<br />

Kindern, eintrafen. Ziel des<br />

Vereins ist es, die notleidende Bevölkerung<br />

in den Dörfern zu unterstützen<br />

–inerster Linie gilt die<br />

Unterstützung Waisen und Halbwaisen<br />

und deren Angehörigen.<br />

Heute betreut der Verein über 340<br />

Kinder in Indien –dies auf drei Mitarbeitende<br />

aufgeteilt. Das Projekt<br />

läuft gut, auch wenn Aeberhard<br />

nicht in Indien ist. «Die Mitarbeitenden<br />

sind sehr zuverlässig und<br />

Sabrina Brüesch, Rorschacherberg<br />

Ja, ich glaube an Horoskope. Ich lese<br />

regelmässig Tageshoroskope mit<br />

meinem IPhone, allerdings immer<br />

erst am Abend. Dann kann ich<br />

überprüfen, ob sie auch gestimmt<br />

haben oder nicht. Es ist aber so,<br />

dass die Tageshoroskope fast immer<br />

mit dem, was passiert ist, überein<br />

stimmen.<br />

inzwischen haben wir wenigstens<br />

die Möglichkeit, via Internet zu<br />

kommunizieren. Zu Beginn musste<br />

man, um telefonieren zu können,<br />

meist weit herum suchen», erzählt<br />

Aeberhard.<br />

«Die Mädchen haben auch das<br />

Recht auf eine Ausbildung»<br />

Die Gesuche werden aufgenommen<br />

und geprüft. <strong>Der</strong> Leiter vor Ort<br />

besucht die Familien und klärt ab,<br />

wie die Verhältnisse sind. Ob ein<br />

Kind aufgenommen wird, entscheiden<br />

dann alle gemeinsam im<br />

Gremium. Es sind traurige Fälle, oft<br />

handelt es sich um Suizid, weil die<br />

Armut so gross ist, dass viele keinen<br />

Ausweg sehen. Häufige Todesursachen<br />

der Eltern unserer<br />

Waisenkinder sind unter anderem:<br />

Suizid, Unfälle und Krankeiten<br />

wie AIDS oder Schlangenbisse.<br />

«Wir möchten, dass die Kinder<br />

möglichst nicht in ein Waisenhaus<br />

müssen. Wir versuchen, sie bei den<br />

Verwandten unterzubringen und<br />

dafür zu sorgen, dass sie in die<br />

Schule gehen können. Wir sorgen<br />

auch dafür, dass die Mädchen eine<br />

Ausbildung bekommen –das ist in<br />

Indien leider oft zweitrangig, aber<br />

auch die Mädchen haben das Recht<br />

auf eine schulische Bildung», so<br />

Aeberhard.<br />

Josef Aeberhard bei der Übergabe der neuen Kleider für die Kinder in Indien.<br />

Glauben Sie an Horoskope?<br />

Mejdi Ramani, getr.Rorschach<br />

Bild: z.V.g<br />

Nein, für mich sind Horoskope ein<br />

einziger Mistdreck, sie sind einfach<br />

nur total schwachsinnig und<br />

der letzte Unsinn. Ich meine, woher<br />

wollen die Leute, die Horoskope<br />

schreiben die Informationen<br />

haben. Am Sternenhimmel stehen<br />

doch keine Buchstaben, sondern<br />

nur Sterne. Wir fliegen nicht zum<br />

Mars, um Horoskope zu machen.<br />

In Andhra Pradesh, im Süden Indiens, hat «SolidarAndhra» seinen Sitz.<br />

Lernfortschritte<br />

werden beobachtet<br />

Ist ein Gesuch erst einmal geprüft<br />

und das Kind aufgenommen, wird<br />

vom Verein dafür gesorgt, dass eine<br />

Erziehung und Bildung für die<br />

Kinder und Jugendlichen ermöglicht<br />

wird. Schulgeld, Uniformen,<br />

Bücher und der Schultransport<br />

werden ebenfalls organisiert. Einmal<br />

pro Jahr erhält jedes Kind zum<br />

Dassara-Fest neue Kleider.Die medizinische<br />

Versorgung wird auch<br />

durch den Verein sichergestelltund<br />

es wird darauf geachtet, dass mögliche<br />

Verdienstmöglichkeiten für<br />

die Angehörigen geschaffen werden.<br />

Die finanziellen Mittel gehen nicht<br />

an die Familie, die die Waisenkinder<br />

aufnehmen, sondern direkt an<br />

die Schulen. Es gibt ausserdem<br />

Kontrollen, um zu sehen, wie die<br />

Lernfortschritte der Kinder sind.<br />

Pro Jahr hundert Gesuche<br />

Als Josef Aeberhard mit dem Verein<br />

«SolidarAndhra» in Indien mit<br />

der Arbeit begann, gab es seitens<br />

der Bevölkerung noch etwas Misstrauen.<br />

«Inzwischen hat es Aus-<br />

Benjamin Ammann, Oberriet<br />

Da glaube ich noch eher an Gespenster<br />

und Geister, bevor ich an<br />

Horoskope glaube. Ich habe noch<br />

nie welche gelesen und abergläubisch<br />

bin ich auch nicht. Dagegen<br />

bin ich aber sehr vom christlichen<br />

Glauben überzeugt. Aus diesem<br />

Grund gehe ich zum Beispiel jeden<br />

Sonntag in die Kirche, manchmal<br />

auch freitags.<br />

Bild: google maps<br />

masse angenommen, die uns alle<br />

überwältigt haben. Pro Jahr kommen<br />

über hundert neue Gesuche.<br />

Wir sind daher auf Spendengelder<br />

angewiesen, anders könnten wir<br />

das nicht finanzieren. Vor sechs<br />

Jahren, als wir den Verein gegründet<br />

haben, bekamen wir unter<br />

anderem von der Gemeinde<br />

Goldach eine grosszügige Spende»,<br />

sagt er.<br />

«Es ist schwer,<br />

normal weiter zu machen»<br />

Im Gebiet, wo der Verein vorwiegend<br />

seine Arbeit vollbringt, sind<br />

vor allem kleine Dörfer, die nicht<br />

alle erschlossen sind. Die Armut ist<br />

gross, das Leid ebenfalls – nicht<br />

einfach also, dies von sich abzugrenzen.<br />

Josef Aeberhard sagt, dass<br />

es Anfangs sehr auf das Gemüt geschlagen<br />

hätte, das ganze Leid zu<br />

sehen. Er hat Menschen sterben sehen,<br />

Kinder betreut, die traumatisiert<br />

sind und die Korruption des<br />

indischen Staates miterlebt. «Es ist<br />

nicht einfach, nach einem Indienbesuch<br />

normal weiterzumachen.Inzwischenkannichaberviel<br />

besser damit umgehen, als zu Be-<br />

Elsbeth Vogel, Rorschacherberg<br />

ginn. Aber es gibt sehr viele schöne<br />

Momente, zum Beispiel, wenn<br />

ich die Familien besuche. <strong>Der</strong> Umgang<br />

mit den Kindern und zu sehen,<br />

was aus den Kindern von vor<br />

sechs Jahren wurde. Wir haben einige,<br />

die inzwischen ihr Studium<br />

abschliessen konnten und sogar einen<br />

Job haben», sagt Aeberhard<br />

und fügt an: «Die Träume anderer<br />

zu ermöglichen, ist ein wesentlicher<br />

Teil zur Verwirklichung unseres<br />

eigenen Traumes. Es gibt keinen<br />

schöneren Vertrauensbeweis<br />

als die Grosszügigkeit der wirklich<br />

Armen.»<br />

48 Kinder auf engstem Raum<br />

Josef Aeberhard wird in zwei Wochen<br />

mit seiner Frau nach Indien<br />

reisen, um die Familien, die inzwischen<br />

seine Freunde sind, zu<br />

besuchen und um am Projekt weiter<br />

zu arbeiten. Eine neue, grosse<br />

Aufgabe steht an: <strong>Der</strong> Verein baut<br />

eineSchulefürTaubstumme,dader<br />

Platz für die Kinder nicht mehr ausreicht.<br />

«Vor drei Jahren mussten<br />

sie die Schule beinahe schliessen,<br />

da es nicht mehr möglich war, die<br />

Kosten zu decken. Unser Verein hat<br />

dies übernommen und beginnt nun<br />

mit dem Bau der neuen Schule. Es<br />

sind 48 Kinder auf engstem Raum,<br />

ausserdem schlafen sie in den<br />

Schulräumen auf dem Betonboden.<br />

Wir möchten dafür sorgen,<br />

dass wenigstens wieder genügend<br />

Platz da ist und dass eine ordentliche<br />

sanitäre Anlage installiert<br />

wird», so Aeberhard. Er wird ungefähr<br />

drei bis vier Wochen in Indien<br />

am Projekt arbeiten. Danach<br />

sucht er aber auch die Entspannung.<br />

«Ich werde nach der Arbeit<br />

noch zehn Tage Ferien machen in<br />

Indien –das braucht es schon, um<br />

etwas abzuschalten», sagt Josef Aeberhard.<br />

Stefanie Rohner<br />

Informationen zum Verein<br />

Wenn Sie sich gerne über die Arbeit<br />

des Vereins auf dem Laufenden<br />

halten wollen, können<br />

Sie alles auf der Homepage<br />

www.solidarandhra.ch nachlesen.<br />

Stefanie Sonderegger,Rorschach<br />

Ab und zu lese ich Horoskope, aber Die Tageshoroskope lese ich nicht,<br />

nicht wirklich, eben nur falls ich an derlei Horoskope glaube ich<br />

zufällig beim Lesen darüberstol- auch nicht. Es gibt jedoch andere<br />

pere. Wenn ich in den Horosko- Sorten von Horoskopen, an die ich<br />

pen etwas Positives lesen kann, glaube. Die Charakterhoroskope,<br />

dann glaube ich auch dran. Wenn welche die Charaktereigenschaf-<br />

es etwas Negatives ist, dann glauten von Personen beschreiben<br />

be ich es nicht. Letztendlich ist es stimmen meistens schon. Baum-<br />

ja doch nur ein schöner Humbug, horoskope sind ebenfalls interes-<br />

der nur als Zeitvertreib dient. sant zu lesen.<br />

Für Sie waren unterwegs: Benjamin Gahlinger und Friedrich Gregor

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